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> Flugabwehr in Sowjetunion und Russland, Technik, Gliederungen
Alligator
Beitrag 3. Aug 2017, 09:50 | Beitrag #181
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Aus einer diesjährigen Ausgabe der Zeitschrift "Arsenal Otechestwa"(des Vaterlands):

Die Überschrift lautet "Verteilung und Optimierung der Aufgaben, die von Fla-Systemen geringer und kleiner Reichweite gelöst werden können"

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Russen ihre Kurzstrecken-Fla-Systeme in zwei Klassen einteilen, während die effektive Reichweite von Fla-Systemen geringer Reichweite bis zu 30 km betragen kann, liegt sie bei Fla-Systemen kleiner Reichweite bei bis zu 15 km.

Die Aufgaben sowie ihre Verteilung und Optimierung lauten wie folgt:
1. Schutz von Streitkräfte und Objekten vor Luftschlägen mit präzisionsgelenkter Munition (ich verwende weiter im Text die englische Abkürzung PGM), UAVs und UAV-Schwärmen
2. Hochpräzise Funkkommando-Lenkung der Fla-Rakete mit einem Splitterspreng-Gefechtskopf (1 Fla-Rakete - 1 Ziel)
3. Umsetzung des Verfahrens zur Funktionsuntüchtigmachung von Gruppenzielen mit Hilfe (einer Art) Flusskompressionsgenerators (1 Fla-Rakete - N Ziele)
4. Elektromagnetischer Puls mit sehr hoher Leistung im Nanosekunden-Bereich gegen einen Schwarm von UAVs
5. Schutz von gepanzerten Fahrzeugen auf dem Schlachtfeld gegen Angriffe mit Panzerabwehrlenkraketen großer und mittlerer Reichweite
6. Hochpräzise Funkkommando-Lenkung der Fla-Rakete mit einem Continuous-Rod-Gefechtskopf (1 Fla-Rakete - 1 Ziel)
7. Kampfhubschrauber mit PALR mittlerer Reichweite
8. Hochpräzise Funkkommando-Lenkung der Fla-Rakete mit einem Continuous-Rod-Gefechtskopf und Zielsuchlenkung im Endanflug (1 Fla-Rakete - 1 Ziel)
9. Kampfhubschrauber mit PALR großer Reichweite

Rechts in den zwei weißen Kästen werden die Prioritätsarten der zu vernichtenden Zielen aufgezählt. Für Fla-Systeme geringer Reichweite lauten sie wie folgt:
- PGM im Anflug, inklusive der Antiradar-Raketen
- UAVs, darunter auch die mit Schwarmintelligenz
- Unterschallschnelle Marschflugkörper im Tiefstflug
- Flugzeuge, die mit PGM geringer Reichweite ausgestattet sind
Für Fla-Systeme kleiner Reichweite:
- Träger von PALR großer und mittlerer Reichweite, insbesondere Kampfhubschrauber, die abgefangen werden sollen, bevor sie in Reichweite kommen
- Unterschallschnelle Marschflugkörprer im Tiefstflug
- Flugzeuge, die mit PGM geringer Reichweite ausgestattet sind
- Bodenziele, die sich in Reichweite der Kanonenbewaffnung befinden

Unterhalb der grafischen Darstellung steht folgende Anmerkung:
"Die Fla-Mittel der geringen und kleiner Reichweite sollen sich nicht durch Reichweite, sondern sich durch die von ihnen zu lösenden Hauptaufgaben, sowie den Arten der vorrangig zu bekämpfenden Ziele unterscheiden. Die Mittel selber, sollen gemeinsam als "Mittel der Flugabwehr geringer und kleiner Reichweite" bezeichnet werden, sodass keine weitere Trennung zwischen ihnen mehr existiert."

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 3. Aug 2017, 10:07
 
Alligator
Beitrag 18. Aug 2017, 22:17 | Beitrag #182
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Die WDW bekommen 2020 ein neues Kurzstrecken-Fla-System, die derzeitige Bezeichnung lautet Ptizelow - Vogelfänger:

ZITAT
"В настоящее время создание "Птицелова" находится на этапе проведения опытно-конструкторской работы, которая должна быть завершена к исходу 2019 года, и с 2020 года этот комплекс малой дальности на базе БМД-4М должен поступить на вооружение зенитных ракетных частей ВДВ"

http://tass.ru/armiya-i-opk/4456014
"Derzeit befindet sich das Programm "Ptizelow" in der Versuchs- und Erprobungsphase, die bis Ende 2019 abgeschlossen sein sollte und ab 2020 soll das Fla-System geringer Reichweite auf dem Fahrgestell des BMD-4M an die Flugabwehrabteilungen der WDW ausgeliefert werden"
Das dabei verwendete Fla-Modul stammt vom Fla-System "SOSNA":


Beschreibung des Systems vom Hersteller, auf englisch: http://kbtochmash.com/press-eng/articles-e...cles-eng_4.html
Das optoelektronische Feuerleitmodul im Detail:

1. Wärmebildgerät
2. Optisches Zielfernrohr (verfügt über breites und enges Sichtfeld)
3. Empfangskanal des Laserentfernungsmessers
4. Kanal für die Laserlenkung der Rakete
5. Wärmebildkanal für das Peilgerät im Raketenheck
6. Sendekanal des Laserentfernungsmessers
7. Stromversorgungsnetzteil
8. Kodierer für mechanische Bewegungen
9. Analoge Steuereinheit
10. Digitaler Rechner
11. Bedien- und Darstellungsgerät
12. Modul für die automatische Zielerfassung und Zielverfolgung
13. Modul für die automatische Erfassung und Begleitung der Fla-Rakete

Die lasergelenkte Fla-Rakete "SOSNA-R", Indexbezeichnung 9M340 (ältere Version soll die Bezeichnung 9M337 tragen), verfügt über folgende Eigenschaften:
- Die Rakete wird in der Startphase mittels Funk gelenkt, im Marschflug durch einen Laserstrahl
- Maximale Geschwindigkeit der Fla-Rakete beträgt 875 m/s, die durchschnittliche, in Abhängigkeit von der Leitmethode, 565 m/s
- Die maximalen Lastvielfachen betragen 40 g
- Der Gefechtskopf verfügt über einen kombinierten Näherungs- und Aufschlagszünder, das Gewicht des Continuous-Rod-Gefechtskopfes beträgt 6,9 kg
- Ziele können in einer Entfernung von 1,3 km bis 10 km und einer Höhe von 0,002 km bis 5 km bekämpft werden
- Das Kaliber der Fla-Rakete beträgt beim Start 130 mm und nach dem Abwurft des Boosters 72 mm
- Das Gesamtgewicht inklusive des Startbehälters beträgt 42 kg, die Gewicht der Rakete beim Start beträgt 29,5 kg
- Die Länge der Fla-Rakete im Startbehälter beträgt 2400 mm, im Flug 2317 mm

Die Angaben stammen von der Hersteller-Website: http://www.npovk.ru/zenitnye-kompleksy-bli...tviya_0_10.html

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 19. Aug 2017, 00:49
 
Praetorian
Beitrag 19. Aug 2017, 00:09 | Beitrag #183
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Baut da einer ADATS nach?
Abzüglich der begrenzten Panzerabwehrfähigkeit, dafür halt nach dem Motto "wir bauen überall noch zwei Startbehälter mehr dran als alle anderen".


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Alligator
Beitrag 19. Aug 2017, 00:47 | Beitrag #184
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ZITAT(Praetorian @ 19. Aug 2017, 01:09) *
Baut da einer ADATS nach?
Abzüglich der begrenzten Panzerabwehrfähigkeit, dafür halt nach dem Motto "wir bauen überall noch zwei Startbehälter mehr dran als alle anderen".

Wozu sollen die Russen etwas nachbauen, das sich nicht bewährt hat? Die Fla-Rakete Sosna-R ist auf die Bekämpfung von Luftzielen optimiert, der Einsatz gegen gepanzerte Ziele ist im Grunde sinn- und nutzlos.
Der Vogelfänger ist eigentlich als Ersatz der veralteten Strela-10M1/2/3 gedacht, ein anderes luftverlastbares Raketen-Fla-System haben die WDW nicht. Für Panzerabwehr haben die WDW den Sprut-SDM1, welcher demnächst in Serienfertigung geht und eventuell bekommen die auch Tigr-Fahrzeuge mit Kornet-Starteinheiten.
Eine moderne Reinkarnation des ADATS wäre eher sowas, AIM-9X und AGM-114 Hellfire auf dem Stryker-Fahrgestell:


Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 20. Aug 2017, 19:03
 
Praetorian
Beitrag 19. Aug 2017, 13:53 | Beitrag #185
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ZITAT(Alligator @ 19. Aug 2017, 01:47) *
ZITAT(Praetorian @ 19. Aug 2017, 01:09) *
Baut da einer ADATS nach?
Abzüglich der begrenzten Panzerabwehrfähigkeit, dafür halt nach dem Motto "wir bauen überall noch zwei Startbehälter mehr dran als alle anderen".

Wozu sollen die Russen etwas nachbauen, das sich nicht bewährt hat?

Schnappatmung einstellen - dass der Russe™ hier nicht stumpf ADATS kopiert hat, ist mir auch klar.
Dass die (begrenzte) Panzerabwehrfähigkeit aufgrund der unterschiedlichen Auslegung des Gefechtskopfes fehlt, hatte ich erwähnt. Ansonsten sind halt einige Parallelen zu ADATS erkennbar, von grundlegender Konfiguration des Starters über Laser-Beamriding bis hin zu vergleichbar FK-Performance (vergleichbar groß, vergleichbar schnell, vergleichbare Reichweite, vergleichbare Bekämpfungshöhe).


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Alligator
Beitrag 20. Aug 2017, 08:07 | Beitrag #186
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ZITAT(Praetorian @ 19. Aug 2017, 14:53) *
Schnappatmung einstellen - dass der Russe™ hier nicht stumpf ADATS kopiert hat, ist mir auch klar.
Dass die (begrenzte) Panzerabwehrfähigkeit aufgrund der unterschiedlichen Auslegung des Gefechtskopfes fehlt, hatte ich erwähnt. Ansonsten sind halt einige Parallelen zu ADATS erkennbar, von grundlegender Konfiguration des Starters über Laser-Beamriding bis hin zu vergleichbar FK-Performance (vergleichbar groß, vergleichbar schnell, vergleichbare Reichweite, vergleichbare Bekämpfungshöhe).

Schnappatmung würde nur bekommen, wenn mir mein Chef sämtliche angehäuften Überstunden bar auf die Hand ausbezahlen würde. thefinger.gif Aber jetzt mal ernsthaft, mit der gleichen Argumentation könnte ich genauso behaupten, dass ADATS ein Abklatsch des Tunguska ist, der ein paar Jahre vor dem ADATS eingeführt wurde. Ähnliche Aufgabenstellung führt nun einmal zu ähnlichen Ergebnissen, da die Physik im Westen™ identisch ist. Was das Fla-System Sosna angeht: dessen Rakete, Sosna-R, war ursprünglich für Tunguska gedacht, das Ziel war, die effektive Reichweite zu erhöhen. Um Gewicht zu sparen, wurde nach dem Zerfall der SU beschlossen, statt der Funkkommando-Steuerung, das Beam-rider-Verfahren zu verwenden. Da der Hersteller der Raketen, sowohl für den Tunguska, als auch für Sosna, ein und derselbe ist, muss man sich nicht wundern, dass die Eigenschaften sehr ähnlich sind, hier die Angaben für die Fla-Rakete des Tunguska, 9M331:




Mit der Raketenbewaffung können Ziele in einer Entfernung von 2500 m bis 8000 m, bei einer Zielhöhe von 0 m bis 3500 m bekämpft werden. Die maximale Geschwindigkeit der Rakete beträgt 910 m/s, die durchschnittliche rund 600 m/s (Flugzeit auf die maximale Entfernung beträgt 13,4 sec), das Gewicht des Continuous-Rod-Gefechtskopfes liegt bei 9 kg, das Gesamtgewicht der Rakete inklusive des Startbehälters liegt bei 57,2 kg, ohne den Behälter liegt er bei 41,6 kg. Die Rakete hat eine Gesamtlänge von 2500 mm, das Kaliber der Rakete beim Start beträgt 152 mm, nach dem Abwurf des Booster liegt er bei 76 mm.
Alles in Einem, ich würde eher sagen, dass das Sosna Fla-System auf dem Fahrgestell des MT-LB eher ein Tunguska für Arme ist.
 
xena
Beitrag 20. Aug 2017, 13:59 | Beitrag #187
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Warum wird denn nicht Tunguska modernisiert? Oder das Konzept von Tunguska weiter geführt? Ist man damit insgesamt unzufrieden 30mm Kanonen mit Lenkwaffen zu kombinieren?


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Alligator
Beitrag 20. Aug 2017, 19:02 | Beitrag #188
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ZITAT(xena @ 20. Aug 2017, 14:59) *
Warum wird denn nicht Tunguska modernisiert? Oder das Konzept von Tunguska weiter geführt? Ist man damit insgesamt unzufrieden 30mm Kanonen mit Lenkwaffen zu kombinieren?

Tunguska wurde nur bei der Heeresflugabwehr eingeführt, auf dieser Aufnahme ist vermutlich ein weiter modernisierter Tunguska-M1 zu sehen:

Für russischen Luftlandetruppen, WDW, ist Tunguska einfach zu schwer mit seinen rund 34 t. Die Mi-26 kann etwas mehr als 20 t als Außenlast transportieren und die Fallschirmlandesysteme, für den Abwurf aus einer Il-76 oder An-124, sind ebenfalls für rund 20 t ausgelegt.
Definiere das "Konzept" von Tunguska. Es klingt vielleicht auf den ersten Blick trivial, aber hier liegt der Hund begraben. Dazu müsste man sich mit den damaligen sowjetischen Anforderungen an ein Fla-System der Regimentsebene vertraut machen, ich zitiere hierfür aus einem Buch, welches die Entwicklung der russischen Heeresflugabwehr beschreibt:

Ich übersetze es mal stichpunktartig:
- Die Heeresflugabwehr auf Divisionsebene hat zwar die Aufgabe die Regimenter, die sich an vorderster Front befinden, vor Luftangriffen zu schützen, sowie Objektschutz für die Reserve-Regimenter zu betreiben, kann dies aber aufgrund der speziellen Bedürfnisse der Regimenter nicht im vollen Umfang leisten
- Einer der Hauptgründe dafür ist der Umstand, dass sich die Regimenter der vorderen Linie in unmittelbarer Nähe des Feindes befinden und deswegen mit unerwarteten Angriffen sowohl aus der Luft (Hubschrauber, Tiefflieger, UAV) als auch vom Boden (Panzer, Artillerie, Infanterie) zu rechnen haben
- Die Regimenter müssen deshalb mit einem eigenen Fla-System ausgerüstet werden, welches allwetterfähig ist, autonom arbeiten kann und sowohl Luftziele aufklären, identifizieren und bekämpfen kann, bevor sie ihrerseits einen Angriff ausführen können, als auch bei Bedarf Bodenziele mit der Kanonenbewaffnung bekämpfen kann, was im Zweiten Weltkrieg und lokalen Konflikten häufig praktiziert wurde
- Nur durch die Zusammenarbeit der Flugabwehr der Divisionsebene (Unterstützung von oben), der Regimentsebene (Hauptmittel) und den tragbaren Fliegerfäusten der Bataillonsebene (Unterstützung von unten), kann eine effektive Flugabwehr für die Panzer- und MotSchützen-Regimenter erreicht werden
Ob jetzt die Russen mit der Kombination der 30mm-Kanonen und der Raketenbewaffnung unzufrieden sind, weiß ich nicht, grundsätzlich wollen die Russen an der Kombination der Kanonen- und Raketenbewaffnung festhalten, wobei es mir nicht klar ist, auf welcher Ebene und wie das alles mit der Einführung des neuen Flak-Panzers aussehen wird, denn dieser soll sowohl Shilka als auch Tunguska ersetzen.

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 20. Aug 2017, 19:40
 
Alligator
Beitrag 24. Aug 2017, 15:38 | Beitrag #189
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Währenddessen, auf dem Truppenübungsgelände Kadamowski, wo derzeit die Erzeugnisse der russischen Rüstungsindustrie im scharfen Schuss präsentiert werden (Internationales Militärtechnisches Forum „Army 2017"):

Anscheinend wurde die Kettenversion des Panzirs wohl doch nicht begraben, sondern wurde weiter entwickelt.
Edit:
Neugikeiten zum Panzir-SM auf der Army 2017: http://bmpd.livejournal.com/2805758.html
- Das Panzir-Modul der verbesserten SM-Version wird unter anderem auf dem Fahrgestell des Kamaz-53958 getestet
- Es soll eine neue Rakete für die Bekämpfung von PGM und UAVs eingeführt werden, ein Standardcontainer soll 4 solcher Raketen enthalten



Edit2:
Ergebnisse des Panzir-Einsatzes in Syrien, 2017:

Von links nach rechts: Nummer, Datum, Fla-Stellung (Масьяф - Masyaf, Тартус - Tartus, Хмеймим - Hmeimim), Zielparameter beim Abfang (Entfernung zum Ziel, Höhe des Ziels, Geschwindigkeit des Ziels in km/h), Art des Ziels (In folgender Reihenfolge: Gasballon, 3x ungelenkte Rakete, UAV Heron, Mini-UAV, UAV Bayraktar, UAV Heron, RQ-21A Integrator, driftender Aerostat, Luftballon mit geringen Abmessungen, UAV Heron), Verbrauch an Fla-Raketen.

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 25. Aug 2017, 17:42
 
Alligator
Beitrag 25. Aug 2017, 21:05 | Beitrag #190
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Neuigkeiten zum angekündigten Flak-Panzer, 2S38, für die Heeresflugabwehr auf der Army 2017: http://www.vestnik-rm.ru/news-4-21105.htm



Mit ihm sollen folgende Ziele bekämpft werden können: UAV, Marschflugkörper, Luft-Boden-Raketen, taktische Fliegerkräfte, Kampfhubschrauber, ungelenkte Raketen eines Mehrfachraketenwerfers, sowie Boden- und Überwasserziele.
Als Fahrgestell wird das Fahrgestell des BMP-3 verwendet, Ziele können in einer Entfernung von bis zu 6 km und einer Höhe von maximal 4,5 km bekämpft werden, bei einer maximalen Zielgeschwindigkeit von 500 m/s. Die Feuerrate der Kanone soll 120 Schuss/min betragen, der Munvorrat soll 148 Schuss umfassen. Die Kanone soll über einen Höhenrichtbereich von -5°/+75° verfügen, der Seitenrichtbereich beträgt 360°. Die Besatzung besteht aus 3 Crew-Mitgliedern. Das optische Such- und Zielbegleitmodul, welches über ein integriertes WBG verfügt, wurde von der weißrussischen Firma Peleng entworfen (haben unter anderem das SOSNA-U für den T-72B3 entworfen und hergestellt), damit kann man z.B. den UAV "Bird-Eye" in der Betriebsart breites Sichtfeld auf 400 m Entfernung erkennen und in der Betriebsart enges Sichtfeld auf 700 m. Der Schlachtflieger A-10 kann mit Hilfe des breiten Sichtfeldes in einer Entfernung von 4900 m erkannt werden, im engen Sichtfeld kann er in einer Entfernung von 12 300 m entdeckt werden. Entwickelt wird der Flak-Panzer vom Forschungsinsitut Burewestnik in Nischni Nowgorod.
Das WBG kann Ziele mit der Abmessung 2,3x2,3 m mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % in einer Entfernung von 10 000 m entdecken und in einer Entfernung von 4000 m kann das Ziel identifiziert werden.

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 26. Aug 2017, 09:26
 
Alligator
Beitrag 7. Sep 2017, 19:54 | Beitrag #191
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Neuigkeiten bezüglich des Panzir-SM, Ausschnitt aus einem Zeitschriftartikel:

Das neue AESA-Suchradar kann Ziele in einer Entfernung von bis zu 70 km entdecken, mit dem neuen Multifunktionsfeuerleitradar können Ziele in einer Entfernung von bis zu 40 km bekämpft werden.
Auf der Army 2017 wurden folgende Radar-Module für das Fla-System Panzir vorgestellt:

von oben nach unten: AESA-Multifunktionsradar 1RS-3E, schiffgestütztes 3-D-Koordinaten Suchradar für Panzir-M, Suchradar 1RS-3E-RLM (die Abkürzung RLM steht für Suchradar, in dem bereits oben erwähnten Artikel trägt das AESA-Multifunktionsradar, laut dem Hersteller KB ZKBA, die Bezeichnung 1RS2-3 und das AESA-Suchradar 1RS4-1).

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 7. Sep 2017, 22:51
 
Praetorian
Beitrag 7. Sep 2017, 20:11 | Beitrag #192
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ZITAT(Alligator @ 7. Sep 2017, 20:54) *
Das neue AESA-Suchradar kann Ziele in einer Entfernung von bis zu 70 km entdecken, mit dem neuen Multifunktionsfeuerleitradar können Ziele in einer Entfernung von bis zu 40 km bekämpft werden können.

So weit kommt der Flugkörper doch gar nicht mata.gif


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Beitrag 7. Sep 2017, 20:22 | Beitrag #193
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ZITAT(Praetorian @ 7. Sep 2017, 21:11) *
So weit kommt der Flugkörper doch gar nicht mata.gif

Siehe folgenden Beitrag auf der vorherigen Seite: http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1386805 - ob es sich tatsächlich um die neue reichweitengesteigerte Rakete handelt, ist derzeit noch ungewiss (zumindest laut offenen Quellen).

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 7. Sep 2017, 20:48
 
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Beitrag 9. Sep 2017, 12:00 | Beitrag #194
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Ergänzung zum Beitrag # 126: http://www.whq-forum.de/invisionboard/inde...t&p=1373046
Aus den Unterlagen für die Fla-Rakete 5W21A, allgemeine Infos zum serienmäßig verbauten Splitterspreng-Gefechtskopf 5B14Sch:
Der Gefechtskopf befindet sich im Modul Nr. 3:

Detailansicht des Moduls Nr. 3:

Schema der Befestigung des Gefechtskopfes im Modul Nr. 3:

Detailansicht des Gefechtskopfes 5B14Sch:

Der Gefechtskopf wiegt 217 +/-3 kg, davon entfallen 106 kg auf den Splittermantel und 87,6 - 91 kg auf den Sprengstoff. Die Gesamtanzahl der vorgefertigten Splitter (Nr. 11 im Bild) beträgt 37 000 Stück, von denen 21 000 Stück 3,5 g wiegen und 16 000 Stück 2 g. Sie werden über 4 Öffnungen in den Gefechtskopf eingefüllt und werden danach mit Ceresin ausgegossen, damit sie fest an Ort und Stelle bleiben. Der Sprengstoff (Nr. 3 im Bild) trägt die Bezeichnung "TG-20" und ist eine Mischung aus TNT und Hexogen im Verhältnis 20:80. Er wird durch das Vermischen von geschmolzenem TNT mit pulverförmigen Hexogen hergestellt, die Detonationsgeschwindigkeit beträgt 8100 m/s, die Dichte des homogenen Gemisches beträgt nicht weniger als 1,685 g/cm³. Der Initialzünder (Nr. 12 im Bild) besteht entweder aus Tetryl oder phlegmatisiertem Hexogen, das Gewicht des Sprengstoffes in der Sprengkapsel beträgt 63 g.
Schema der Zielabdeckung durch den Gefechtskopf:

Bei dem im Beitrag # 126 beschriebenen Einsatz des S-200 gegen die 8K14 wurden zwei Raketen mit dem Standard-Gefechtskopf 5B14Sch eingesetzt, Start Nr. 365 und Nr. 366. Wie man anhand der Telemetriedaten erkennen kann, schlug die Rakete beim Start Nr. 365 direkt in die 8K14 ein (die Abweichung vom Ziel beträgt 0 m), eine Beurteilung über die Effektivität des Gefechtskopfes war somit nicht möglich. Beim Start Nr. 366 detonierte die Fla-Rakete in einer Entfernung von 6,8 m vom Ziel entfernt, hier das Schema des Treffers:

Die Geschwindigkeit der Fla-Rakete betrug 940 m/s, die der 8K14 700 m/s, die relative Geschwindigkeit war 1500 m/s, die Geschwindigkeit der Splitter beim Einschlag ins Ziel betrug 1900 m/s bei einem Auftreffwinkel von 80 - 90 °, die Splitterdichte im Ziel lag bei 50 - 60 Splitter/m². Die 8K14 wurde dabei komplett zerstört, der Gefechtskopf detonierte weder in der voreingestellten Höhe, noch beim Aufschlag auf den Boden. Laut dem Verfasser des Berichts, gab es keinen wesentlichen Unterschied bei der Effektivität der Zielbekämpfung mit den experimentellen Gefechtsköpfen mit 10 g schweren Splittern oder dem Standard-Gefechtskopf mit 3 g schweren Splittern, wenn die Abweichung vom Ziel weniger als 10 Meter betrug. Überreste der 8K14:




Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 9. Sep 2017, 12:07
 
Alligator
Beitrag 9. Oct 2017, 11:36 | Beitrag #195
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ZITAT(Kameratt @ 11. Apr 2017, 19:24) *
Wobei die genaue Zusammensetzung einer S-300W-Abteilung bis heute eigentlich nicht ganz geklärt ist. Sie scheint jedenfalls größer dimensioniert zu sein als eine entsprechende S-300P-Einheit. Den meisten Quellen nach zu urteilen, entspricht eine S-300W-Abteilung in etwa einem S-300P-Regiment.

Aus der diesjährigen September-Ausgabe der Zeitschrift "Luft- und Weltraum Szene", Vorschlag zur Modernisierung einer S-300W4 Abteilung, welche aus 3 Batterien besteht:

Im roten Kasten:
1. Anbindung an einen höheren Kommandoposten
2. Flugabwehrabteilung S-300W4M (bestehend aus 3 Batterien), Zielaufklärungs- und Zielzuweisungseinheit
Die Haupteigenschaften lauten wie folgt:
- Es können bis zu 250 Ziele dargestellt und verfolgt werden
- Davon können bis zu 70 aerodynamische und 16 ballistische Ziele simultan verfolgt werden
- Es können gleichzeitig bis zu 24 Zielkoordinaten an die Fla-Batterien übermittelt werden
- Die drahtlose Übermittlungsreichweite der digitalen Daten über Funk (Kommandoposten - Batterie) liegt bei 20 bis 30 km
Die Einheit soll aus folgenden Fahrzeugen bestehen: Rundumsicht-Frühwarnradar 9S15MW "Obsor-3M", Sektorüberwachungsradar 9S19M "Imbir'-M", Tor-M2 und ein Kommandoposten 9S457M.
Im lilanen Kasten:
3. Kombiniertes Flugabwehrsystem (Batterie, 3 je Abteilung)
Die Batterie soll aus folgenden Fahrzeugen bestehen: 9A82M-TELAR, 9A83M-TELAR, 9A84-TEL, 9A85-TEL, Multifunktionsfeuerleitradar 9S32M und Tor-M2.
Die modernisierte Abteilung soll dann über folgende Ausrüstung verfügen:
1 x 9S15MW und 9S19M, 1 x 9S457M, 3 x 9S32M, 6 x 9A82M, 12 x 9A83M, 3 x 9A84M, 6 x 9A85M, 8 x 9A331M (Tor-M2). Bei den Fla-Raketen sieht es folgendermaßen aus: 12 x 9M82M, 72 x 9M83M, 96 x 9M331.
Der Verfasser des Artikels war der Vorsitzende der staatlichen Prüfungskommission für das Vorgängersystem S-300WM und ist aus der Armee im Rang eines Generalleutnants ausgeschieden. Neben verschiedenen Vorschlägen zur Optimierung der Aufgabenverteilung zwischen den TELs und TELARs, schlägt er unter anderem vor, dass jede Batterie, sowie die Aufklärungseinheit zwei Tor-M2 bekommen soll, diese sollen dabei fest in die jeweilige Einheit integriert werden, die primäre Aufgabe der Tors soll der aktive Schutz gegen anfliegende Antiradar-Raketen sein:
ZITAT
На основе исследований наиболее оптимальным решением этой задачи видится путь введения в состав ЗРС типа С-300В4 боевых машин (БМ) ЗРК типа «Тор-М2» (по две БМв состав узла разведки и боевого управления и в состав каждого ЗРК), работающих в режиме звена в едином с боевым средствами ЗРС информационно-управляющем пространстве и имеющих цифровые системы телекодового обмена с соответствующими средствами ЗРС. При этом БМ ЗРК «Тор-М2» должны рассматриваться не как придаваемые средства, а как обязательная составная часть системы.

ZITAT
Ранее автор этих строк предлагал называть такие комбинированные комплексы «полигамными», теперь представляется более правильным называть ЗРК типа «Тор-М2» в составе ЗРС С-300В4 средствами активной защиты.

Link zur digitalen Version der Zeitschrift, ab Seite 59 (auf russisch!): http://www.vesvks.ru/public/flippingbook/v...l/index.html#59

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 10. Oct 2017, 01:29
 
Kameratt
Beitrag 9. Oct 2017, 15:09 | Beitrag #196
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Das ist, wie gesagt, nur ein Vorschlag und ich habe so meine Zweifel, dass es so umgesetzt wird. Hardwareseitig unterstützt das System wohl 4 volle Batterien, die tatsächlich realisierten Gliederungen, die man im Internet finden kann, umfassen dagegen entweder zwei volle Batterien oder alternativ dazu drei verminderte mit nur einem Zug für die "kleinen" FKs.
Aber selbst in dieser Form wäre das System üppiger ausgestattet als das entsprechende S-300P/S-400 Äquivalent.

Der Beitrag wurde von Kameratt bearbeitet: 9. Oct 2017, 15:14
 
Alligator
Beitrag 10. Oct 2017, 01:23 | Beitrag #197
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ZITAT(Kameratt @ 9. Oct 2017, 16:09) *
Das ist, wie gesagt, nur ein Vorschlag und ich habe so meine Zweifel, dass es so umgesetzt wird. Hardwareseitig unterstützt das System wohl 4 volle Batterien, die tatsächlich realisierten Gliederungen, die man im Internet finden kann, umfassen dagegen entweder zwei volle Batterien oder alternativ dazu drei verminderte mit nur einem Zug für die "kleinen" FKs.
Aber selbst in dieser Form wäre das System üppiger ausgestattet als das entsprechende S-300P/S-400 Äquivalent.

In der heurigen Juni-Ausgabe dieser Zeitschrift konnte ich vom gleichen Autor einen Artikel finden, welches das S-300W4 in Grundzügen beschreibt, hier ein Ausschnitt aus dem Artikel:

ZITAT
В состав боевых средств системы входят
(рис. 2): - узел разведки и целеуказания, состоящий из радиолокаторов кругового (9С15МД) и про- граммного обзора (9С19М1), и командный пункт (9С457-2), обеспечивающий проведение анализа воздушно-космической обстановки, решение задач целераспределения и выдачу целеуказаний зенитным ракетным комплексам системы, а также управление их боевыми действиями; - зенитные ракетные комплексы (максимально – до четырех в системе), представляющие собой зенитные ракетные батареи (зрбатр). Каждый зенитный ракетный комплекс (зрбатр) включает в свой состав: – многоканальную станцию наведения ракет (МСНР) 9С32М1; – пусковые установки (ПУ) 9А83М2 с четырьмя «легкими» ЗУР 9М83М в ТПК на каждой установке – всего до шести ПУ в составе ЗРК (до 24 ЗУР); – до шести пускозаряжающих установок (ПЗУ) 9А84–2 с двумя «тяжелыми» зенитными управляемыми ракетами 9М82М(Д) в ТПК на каждой ПЗУ. Таким образом, в системе С-300В4 «легкие» зенитные управляемые ракеты 9М83М размещаются только на пусковых установках 9А83М2, а «тяжелые» зенитные управляемые ракеты 9М82М(Д) – только на пускозаряжающих установках 9А84-2. Это позволило исключить из состава боевых средств системы «тяжелую» пусковую и «легкую» пускозаряжающую установки, которые ранее входили в состав систем ряда С-300В

Die Aufstellung ist grundsätzlich ähnlich der vorgeschlagenen Variante: eine Fla-Abteilung verfügt über einen Kommandoposten, 9S457M1, einen Rundumsicht-Frühwarnradar 9S15MD und ein Sektorüberwachungsradar 9S19M1. Es können maximal 4 Batterien von einem Kommandoposten gesteuert werden, jede Batterie verfügt über ein Multifunktionsfeuerleitradar 9S32M1, bis zu 6 9A83M2-TELAR mit jeweils 4 "leichten" Fla-Raketen 9M83M pro TELAR (bis zu 24 "leichte" Fla-Raketen), sowie bis zu 6 9A84-2-TEL mit jeweils zwei "schweren" Fla-Rkaten 9M82M(D) pro TEL. Somit entfallen beim S-300W4 "schwere" TELAR-Fahrzeuge und "leichte" TEL-Fahrzeuge, die noch bei den Vorgängerversionen verwendet wurden. Das 9A83M2-TELAR kann dabei sowohl "leichte" als auch "schwere" Fla-Raketen steuern.
Das System soll in der Lage sein, simultan 4 Gefechtsköpfe von Mittelstreckenraketen, 8 operativ-taktische ballistische Raketen, 16 taktische ballistische Raketen oder 24 aerodynamische Flugziele (strategische Bomber, JaBos, Jagdflieger, Marschflugkörper, UAVs) bekämpfen zu können. Die Entfernung zwischen dem Kommandoposten und dem Multifunktionsfeuerleitradar kann bis zu 20 km betragen, Bei Bedarf können ein oder zwei Batterien vorgeschoben werden, die Entfernung zum Kommandoposten kann dabei bis zu 40 km betragen, zur Datenübermittlung wird Richtfunk eingesetzt.
 
Alligator
Beitrag 14. Oct 2017, 15:53 | Beitrag #198
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Es nun Bilder im I-net aufgetaucht, auf denen vermutlich ein Startbehälter für das S-500 beim Transport zu sehen ist:



Als TEL wird höchstwahrscheinlich das Fahrgestell von BAZ verwendet, genauer gesagt das Modell BAZ-69096:

Die Bezeichnung für das TEL soll dann 77P6 lauten:


Laut einem Patent für ein Stabilisierungssystem der Trägerplattform, wurde bei einer früheren Version des TEL, das Fahrgestell von MZKT verwendet (MZKT-792911):

Edit:
Als Ergänzung zum bereits weiter oben erwähnten Fla-System SOSNA, hier das Hersteller-Video mit englischer Sprachausgabe und extra hartem Akzent, welches das System im Detail beschreibt. Außerdem wird gegen Ende des Videos das System im scharfen Schuss demonstriert: https://www.youtube.com/watch?v=fQ4enjehMB8

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 14. Oct 2017, 16:33
 
Karl mags
Beitrag 18. Oct 2017, 13:40 | Beitrag #199
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Bezüglich der ersten drei Bilder...

Ist es sicher, dass es die Container für die S-500 sind (was natürlich sehr wahrscheinlich ist) oder könnten es auch welche der A-235 sein? Die Abmesssungen dürften recht ähnlich sein?! @Alligator, weißt du etwas über den Entwicklungsstand des A-235 Systems? Während man mit S-500 protzt ist es um A-235 Nudol doch sehr sehr still.

Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 18. Oct 2017, 13:42
 
Alligator
Beitrag 18. Oct 2017, 16:59 | Beitrag #200
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ZITAT(Karl mags @ 18. Oct 2017, 14:40) *
@Alligator, weißt du etwas über den Entwicklungsstand des A-235 Systems? Während man mit S-500 protzt ist es um A-235 Nudol doch sehr sehr still.

Naja, wenn man die Informationslage über das S-500 mit dem A-235 vergleicht, dann könnte man in der Tat davon sprechen, dass die Russen mit dem S-500 protzen. Allgemein betrachtet, gibt es praktisch keine brauchbaren Infos in den offenen Quellen zum Stand der Entwicklung beider Systeme. Während das S-500 nächstes Jahr wohl bei den Streitkräften eingeführt wird und pi mal Daumen ab 2019-2020 in die Serienfertigung geht, gibt es zum A-235 keine diesbezügliche Information. Der Codename "Nudol" wurde zum ersten Mal in der Öffentlichkeit im Jahresbericht von 2010 einer Firma erwähnt, die das TEL ür das System entwickelt, am System selber wird seit mindestens 2007 - 2008 gebastelt (die Überlegungen das Vorgängersystem A-135 zu modernisieren oder zu ersetzen, reichen bis in 90er Jahre zurück), bis jetzt wurden 5 Starts der Nudol-Abfangraketen registriert, mindestens 1 davon ging schief:
ZITAT
Russia successfully flight tested a new missile capable of knocking out strategic U.S. communications and navigation satellites, according to Pentagon officials.
The test of the PL-19 Nudol missile was carried out Dec. 16 from a base in central Russia, and was monitored by U.S. intelligence agencies.
It was the fifth test of the Nudol missile and the third successful flight of a system Moscow has claimed is for use against enemy missiles, said officials familiar with the reports of the launch.

http://freebeacon.com/national-security/ru...ellite-missile/
Zum Aufbau des Systems, welche Raketen es verwenden soll, etc., gbit es ebenfalls keine brauchbaren Infos, außer einem Bild eines TEL auf einem MZKT-Fahrgestell, welches aus einem Kalender von Almaz-Antey stammt:

Da das A-235 im Gegensatz zum S-500, primär gegen ICBMs eingesetzt werden soll und diese unter anderem auch exo-atmosphärisch abfangen soll, kann man meiner Meinung nach davon ausgehen, dass die eingesetzten Raketen wesentlich massiver sein werden, als die Rakete, welche auf den Aufnahmen zu sehen ist. Ich vermute mal, dass die Abmessungen der tatsächlich verwendeten Raketen eher Richtung 51T6/ABM-4 Gorgon tendieren werden:

Auf dem Bild aus dem Kalender können natürlich auch Raketen für den endo-atmosphärischen Abfang dargestellt sein, die von den Abmessungen her mit den 77N6-Raketen des S-500 vergleichbar sein können oder es handelt sich um eine frühere Version des TELs für das S-500 Fla-System.
 
Alligator
Beitrag 22. Oct 2017, 15:36 | Beitrag #201
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Paint it black! - Teil 1 Dieses Mal ein "etwas" größeres Bild, einmal eine stark verkleinerte Version für's Forum und einmal die Original-Version, die Auflösung beträgt 6832 x 8400 Pixel und wiegt satte 2,9 MB. Das Bild ist eine Zusammenfassung der Evolution der Maßnahmen seitens der US-Luftwaffe gegen die nordvietnamesische Luftabwehr:


1. Veränderung der Einsatzhöhe und der Gefechtsformation
Bis zum ersten Einsatz von Fla-Raketen am 24.7.1965 wurden die Angriffe auf nordvietnamesische Stellungen fast ausschließlich aus größene Höhen ausgeführt, 5000 bis 8000 m, um die Verluste durch Flak, Fla-MGs und Handfeuerwaffen zu minimieren. Der Anflug auf das Zielobjekt wurde nur aus einer Richtung ausgeführt, die Anzahl der dabei eingesetzten Flugzeugen betrug etwa 20 bis 30 Flugzeuge, die in mehrere kleinere Gruppen unterteilt wurden, die Größe einer Gruppe lag bei etwa 4 bis 8 Flugzeuge, der Abstand zwischen den Gruppen betrug rund 4 bis 6 km, innerhalb der Gruppe lag der Abstand zwischen den Flugzeugen bei rund 50 bis 150 m:

Die dichte Anordnung der Flugzeuge innerhalb der Formation und der Flug in mittleren bis großen Höhen führte zu großen Verlusten, als die Vietnamesen mit dem Einsatz des SA-75M begonnen haben, es wurden mehrere Fälle registriert, bei denen mit einer Fla-Rakete gleich zwei Flugzeuge abgeschossen wurden und manchmal wurden gar drei Flugzeuge mit zwei Fla-Raketen auf einen Schlag vernichtet. Der Verbrauch an Fla-Raketen für die ersten 58 Flugzeuge lag bei 70 Stück.
Die Reaktion seitens des US-Oberkommandos ließ nicht lange auf sich warten, neben der verstärkten Aufklärung der Fla-Stellugen, zum Zwecke ihrer Umgehung beim Anflug auf das Zielobjekt, sank die Einsatzhöhe zunächst auf 150 bis 300 m und später dann auf 50 bis 100 m. Die Entfernung zwischen den Gruppen erhöhte sich auf 8 bis 10 km, der Abstand zwischen den Flugzeugen innerhalb einer Gruppe lag nun bei 800 bis 1600 m. Der Angriff auf das Zielobjekt wurde nun von kleineren Gruppen aus zwei Richtungen ausgeführt. Diese Taktik führte zwar zur Reduzierung der Verluste durch die Fla-Raketen, insgesamt aber erhöhten sich die Verluste der US-Luftwaffe, da nun vermehrt Flugzeuge durch Flak und Fla-MGs abgeschossen wurden. Desweiteren reduzierte sich der Einsatzradius der Flugzeuge um das Doppelte (Luftbetankungen wurden nötig), es konnten keine großen oder mittleren Fliegerbomben mit einem Aufschlagszünder ohne Verzögerung eingesetzt werden, die Piloten ermüdeten schneller (allgemein erhöhten sich die Anforderungen an die Piloten drastisch), die Orientierung im Zielgebiet und die Zielidentifikation sind erschwert worden, Ausweichmanöver waren aufgrund der erhöhten Gefahr des Zusammenstoßes mit dem Boden nur eingeschränkt möglich. Dies und eine Reihe weiterer Nachteile führte dazu, dass das US-Oberkommando neue Taktiken einführte, damit die Flugzeuge wieder in mittleren Flughöhen eingesetzt werden konnten, dazu gehörten unter anderem der Einsatz von EloGM, Entwicklung von SEAD und Ausweichmanöver gegen Fla-Raketen. Als diese Maßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden, ging man seitens der US-Luftwaffe ab 1967 wieder teilweise zurück zum Angriff aus mittleren Flughöhen, dabei wurden gegen strategische nordvietnamesische Einrichtungen (Flughafen, E-Werke, Fla-Stellugen, usw.) nun Großverbände eingesetzt, die in Wellen angegriffen haben, hier als Beispiel, Schema eines typischen koordinierten Angriffs von Großverbänden der US Airforce und US Navy auf Hanoi:

In einem einzelnen Pfeil steht folgendes: Nummer der Welle (1,2,3,4,5,6) welche die Reihenfolge der Welle angibt, Anzahl der Flugzeuge in einer Welle (24 - 32 Flugzeuge bei der US Airforce, 30 - 40 Flugzeuge bei der US Navy). Die Form der Pfeile deutet die ungefähre Form der Formation an.
Solche Großangriffe wurden dabei von Abstandsstörern unterstützt, auf dem Schema ist der Einsatz von 3 Gruppen der EB-66C/B zu sehen, die Anzahl gleichzeitig eingesetzter Abstandsstörer kann bis zu 8 - 9 Flugzeuge betragen. Diese Gruppen wurden ihrerseites von eigenen Jagdflugzeugen geschützt. Das Gewicht der Bombenzuladung bei den Flugzeugen der Kampfgruppe beträgt rund 25 - 30 % der maximal möglichen Zuladung, damit die Manövrierfähigkeit nicht allzu sehr eingeschränkt wird.
Schema einer solchen Welle für die US Navy:

Die SEAD-Untergruppen sind jeweils auf die Unterdrückung von Flak und raketengestützer Flugabwehr (SA-75M) spezialisiert
Schema einer solchen Welle für die US Airforce:

1. SEAD-Team, welches auch als Vorhut-Jagdfliegergruppe zum Schutz gegen Jagdflugzeuge der nordvietnamesischen Luftwaffe verwendet werden kann
2. SEAD-Team, welches aus der Kampfgruppe herausgebildet wird
3. Nachhut, Jagdfliegergruppe zum Schutz gegen Jagdflugzeuge der nordvietnamesischen Luftwaffe

2. Entwicklung der EloGM
Einsatz der aktiven Rauschstörungen und passiver Störungen von 1965 bis 1966
1. Der Einsatz aktiver Rauschstörungen beschränkte sich auf den Einsatz von breitbandigen Rauschstörungen, da die Arbeitsfrequenzen des Feuerleitradars des SA-75M noch nicht ausreichend aufgeklärt waren. Die Intensität der Rauschstörungen war gering, die Bekämpfung von Zielen unter diesen Umständen durch das SA-75M war möglich, die Effektivität der Zielbekämpfung betrug rund 90 %. Die Rauschstörungen wurden meist von einzelnen Flugzeugen (RF-101, RB-66, RF-4C, EB-10B, EA-6A) aufgestellt, welche die Kampfgruppe in geringer Entfernug begleitet haben.
2. Der Einsatz von Düppeln diente der breitbandigen Störung sämtlicher im Zielgebiet arbeitender Radare und ihrer Frequenzbänder. Gegen das Feuerleitradar des SA-75M wurden Düppelwolken aus einer Richtung von einem oder zwei (seltener drei) speziell dafür vorgesehenen Flugzeugen aufgestellt. Diese Flugzeuge blieben dabei meist außerhalb der Vernichtungszone des Fla-Systems. Mit dem Abwurf der Düppelstreifen wurde meist aus einer Entfernung von 60 bis 75 km zum Zielobjekt begonnen und hörte in einer Entfernung von 40 bis 45 km auf. Die Höhe der Störer lag bei 5 bis 8 km. Die Düppelstreifen hatten beim Abwurf verschiedene Länge (5, 10, 100 cm und länger) um möglichst großen Frequenzbereich abzudecken.
Einsatz der aktiven Rauschstörungen und passiver Störungen von 1966 bis 1967
1. Die breitbandigen Rauschstörungen wurden nun von dafür spezialisierten Flugzeugen aufgestellt (EB-66, EC-121K), die in vorgesehenen Räumen auf Umlaufbahnen flogen. Die Entfernung zum Zielobjekt betrug etwa 70 bis 110 km, die Einsatzhöhe 8 bis 9 km, die Länge einer Bahn konnte bis zu 50 km betragen, die Breite rund 10 km. Die Störungen wurden meist aus zwei bis drei unterschiedlichen Richtungen aufgestellt. Die Abstandsstörer bezogen ihre Stellugen rund 5 bis 10 min vor dem Eintreffen einer Kampfgruppe im Zielgebiet, welches durch eine Fla-Abteilung geschützt war. Die Störungen wurden solange aufgestellt, bis die Kampfgruppe sich mindestens 70 km vom Zielgebiet entfernt hatte. Ansichten von breitbandingen Störungen auf Radar-Anzeigegeräten:

Links, Ansicht einer breitbandigen Störung auf einem Anzeigegerät, welche von einer EB-66 aufgestellt worden ist, rechts sieht man die Störungen, welche von zwei EB-66 aus einer Richtung aufgestellt wurden. Neben dem Aufstellen von breitbandigen Rauschstörugen, wurden auch gezielte sowie modulierte Rauschstörungen aufgestellt. Neben dem Einsatz von Abstandsstörern wurde gegen des Jahres damit begonnen, einzelne Flugzeuge aus der Kampfgruppe mit individuellen Störbehältern auszurüsten, dabei favorisierte die US Navy Störbehälter, welche Impulsantwortstörungen aufstellen konnten, während die US Airforce Störbehälter, die Rauschstörungen aufstellen, bevorzugte. Die Effektivität der Zielbekämpfung durch das SA-75M sank dabei auf 27 %.
2. Der Einsatz von passiven Störungen wurde in diesem Zeitraum kaum beobachtet, da der Einsatz von Düppeln in geringen Höhen nicht besonders effektiv ist.
Einsatz der aktiven Rauschstörungen und passiver Störungen ab 1967
1. Der Einsatz und Intensität von Rauschstörungen erhöhte sich nochmals durch die Erhöhung von Störbehältern am Bord der Abstandsstörer und allgemein durch die Erhöhung der Anzahl der Abstandsstörer, sodass ein viel größeres Gebiet zuverlässig durch Rauschstörugen abgeckt werden konnte. Die Abstandsstörer (EB-66, EC-121K) begannen nun die Störungen früher und zu unterschiedlichen Zeiten aufzustellen, eine Gruppe stellte die Störungen 25 min vor dem Eintreffen der Kampfgruppe im Zielgebiet auf, andere 60 min vor dem Eintreffen, die dritte 30 min vor dem Eintreffen.
2. Jeder eingesetzte Jagdbomber wurde ab Juli 1967 nun mit Störbehältern ausgerüstet (z.B. QRC-160A), die US Navy bevorzugt weiterhin Impulsantwortstörungen, während die US Airforce weiterhin auf die Rauschstörungen setzte (was sich im Nachhinein als die bessere Wahl herausstellte, laut dem sowjetischen Bericht, aus dem ich zitiere, wurden die Flieger der US Navy, welche Impulsantwortstörungen eingesetzt haben, doppelt so häufig abgeschossen, als die der US Airforce, sodass die US Navy sich dazu entschloss, QRC-160A Störbehälter zu beschaffen. Das QRC-160A soll über zwei Betriebsmodi verfügt haben: Aufstellen von breitbandigen Rauschstörungen in einer Bandbreite von 500 MHz, bei einer Leistungsdichte von 0,3 - 0,6 W/MHz und gezielte Rauschstörungen in einer Bandbreite von 6 MHz bei einer Leistungsdichte von 25 - 50 W/MHz). Die Effektivität der Fla-Systeme bei der Zielbekämpfung lag bei durchschnittlich 26 %.
3. Düppel wurden nun von Jagdbombern zum Selbstschutz eingesetzt, dabei wurden die Düppel sowohl in die hintere als auch vodere Halbsphäre abgeworfen. Auswirkungen des Düppelabwurfs in die vordere Halbsphäre, während das Ziel automatisch vom Feuerleitradar des SA-75M begleitet wird:

a) Störungen durch Düppel werden aufgestellt
b) Ziel befindet sich im durch Störungen verdeckten Gebiet
c) Ziel verlässt das Gebiet, die automatische Zielbegleitung verfolgt statt dem Ziel die Düppel-Wolke
 
Alligator
Beitrag 27. Jan 2018, 09:27 | Beitrag #202
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Aufnahme des Flak-Panzers 2S38 "Deriwazija" während einer Werksbesichtigung:

Interessant in diesem Zusammenhang ist die Evolution des Konzepts, hier ein auf russisch verfasster Artikel des Konstruktionsbüros Totschmasch (stellt unter anderem das Fla-Modul "Sosna" her): https://www.kbtochmash.ru/press-center/arti...rticles_26.html
Als Fahrgestell für das Flakmodul sollte MT-LBu verwendet werden (auf Wunsch konnte auch ein anderes Fahrgestell verwendet werden):

Schema eines gelenkten 57mm-Geschosses:

1. Schutzkappe, 2. Führungsring, 3. Hülse, 4. Lenkantrieb, 5. Näherungsfunkzünder, 6.Sprengstoff, 7. Steuerungsflügel
Der Flakpanzer sollte neben gelenkten Geschossen auch ungelenkte Geschosse für die Bekämpfung von leichtgepanzerten Bodenzielen verwenden können, interessant in diesem Zusammenhang, ist die Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse, sie beträgt, laut der Tabelle im Artikel, beim ungelenkten Geschoss rund 1000 m/s, beim gelenkten 700 m/s. Das Gewicht des Gefechtskopfes des ungelenkten Geschosses liegt bei 2,5 kg, davon sind 150 g Sprengstoff, beim gelenkten beträgt das Gewicht 2,0 kg, davon sind 400 g Sprengstoff.
__
Für diejenigen, die es interessiert: die Übersetzung historischer Dokumente wird bald fortgesetzt, ich muss "nur" noch die abgeschmierte Festplatte mit den Unterlagen wiederherstellen (Backups machen nur absolute Weicheier und Warmduscher) und Zeit finden. biggrin.gif

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 27. Jan 2018, 10:58
 
SailorGN
Beitrag 27. Jan 2018, 14:40 | Beitrag #203
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ZITAT
Der Flakpanzer sollte neben gelenkten Geschossen auch ungelenkte Geschosse für die Bekämpfung von leichtgepanzerten Bodenzielen verwenden können, interessant in diesem Zusammenhang, ist die Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse, sie beträgt, laut der Tabelle im Artikel, beim ungelenkten Geschoss rund 1000 m/s, beim gelenkten 700 m/s. Das Gewicht des Gefechtskopfes des ungelenkten Geschosses liegt bei 2,5 kg, davon sind 150 g Sprengstoff, beim gelenkten beträgt das Gewicht 2,0 kg, davon sind 400 g Sprengstoff.


Orly? mata.gif Die Geschwindigkeiten sind ja noch annehmbar (oder auch logisch), aber warum hat das ungelenkte Geschoss dann mehr Gesamtmasse (gleichzeitig aber weniger Wirkladung) als das gelenkte (welches "theoretisch" mehr Masse/Volumen für die Lenkung aufwenden muss)? Da stimmt irgendwas nicht oder du hast vergessen, etwas zu erwähnen... hat das gelenkte Geschoß andere/größere Abmessungen innerhalb der Hülse, welche für weniger Treibladung und mehr Geschossvolumen sorgen? Gibts von dem ungelenkten Geschoss ne Risszeichnung? Darüber hinaus die Frage: Wie wird ein 57mm Geschoss gelenkt, also welches (vermutlich semi-aktive) Lenkmedium wird genutzt? Laser, Radar?


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Beitrag 27. Jan 2018, 15:47 | Beitrag #204
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Das ungelenkte Geschoss ist zur Bekämpfung von Bodenzielen vorgesehen. Wenn "leicht gepanzert" moderne APC &c einschließen sollte, dann wird sich die Differenz aus der Nötigen Härtung zum Durchschlag der Panzerung von Boxer, Stryker &c ergeben.


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ZITAT(Nite @ 18. Aug 2023, 23:51) *
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Jolly Jack Ketch
Beitrag 27. Jan 2018, 17:11 | Beitrag #205
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Das ungelenkte Projektil hat wahrscheinlich eine deutlich größere Wandstärke. Dafür dürfte es kürzer sein und so mehr Raum für Treibmittel lassen, was dann die höhere Mündungsgeschwindigkeit erklärt.
Wobei ich mich auch frage, wie das andere Projektil gelenkt wird. Laser schließe ich mal aufgrund der Zeichnung aus, im Heck sehe ich keinen Platz für einen entsprechenden Empfänger. @ Alligator: was heißt denn dieses „nekontakti radiodasch...“ bei No 5? Das wird doch keine Funk-Kommandolenkung sein, oder? Hat das dann einen Suchkopf?
Wie schnell dürfen denn die bekämpften Ziele sein? Und wie sehr dürfen diese manövrieren?

edit: wer lesen kann ist klar im Vorteil... facepalmfji3.gif

Der Beitrag wurde von Jolly Jack Ketch bearbeitet: 27. Jan 2018, 17:38


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Alligator
Beitrag 27. Jan 2018, 17:24 | Beitrag #206
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ZITAT(SailorGN @ 27. Jan 2018, 14:40) *
ZITAT
Der Flakpanzer sollte neben gelenkten Geschossen auch ungelenkte Geschosse für die Bekämpfung von leichtgepanzerten Bodenzielen verwenden können, interessant in diesem Zusammenhang, ist die Anfangsgeschwindigkeit der Geschosse, sie beträgt, laut der Tabelle im Artikel, beim ungelenkten Geschoss rund 1000 m/s, beim gelenkten 700 m/s. Das Gewicht des Gefechtskopfes des ungelenkten Geschosses liegt bei 2,5 kg, davon sind 150 g Sprengstoff, beim gelenkten beträgt das Gewicht 2,0 kg, davon sind 400 g Sprengstoff.
Orly? mata.gif Die Geschwindigkeiten sind ja noch annehmbar (oder auch logisch), aber warum hat das ungelenkte Geschoss dann mehr Gesamtmasse (gleichzeitig aber weniger Wirkladung) als das gelenkte (welches "theoretisch" mehr Masse/Volumen für die Lenkung aufwenden muss)? Da stimmt irgendwas nicht oder du hast vergessen, etwas zu erwähnen... hat das gelenkte Geschoß andere/größere Abmessungen innerhalb der Hülse, welche für weniger Treibladung und mehr Geschossvolumen sorgen? Gibts von dem ungelenkten Geschoss ne Risszeichnung? Darüber hinaus die Frage: Wie wird ein 57mm Geschoss gelenkt, also welches (vermutlich semi-aktive) Lenkmedium wird genutzt? Laser, Radar?
Zugegeben, den Abschnitt habe ich ein wenig aus dem Kontext herausgerissen, so steht es im ursprünglichen Text:
ZITAT
• Для решения задач самообороны, борьбы с легкобронированной техникой и живой силой, а также обстрела воздушных целей на малых дальностях комплекс оснащается и неуправляемыми боеприпасами.
Zur Selbstverteidigung, Bekämpfung von leichtgepanzerten Fahrzeugen und weichen Zielen, sowie der Bekämpfung von Luftzielen in geringer Entfernung, wird das Flak-Modul auch mit ungelenkter Munition ausgestattet. Ich habe es nicht vergessen zu erwähnen, sondern schlicht aus Zeitgründen ausgelassen. biggrin.gif Die Tabelle im Artikel zeigt die Unterschiede zwischen dem gewöhnlichen Geschoss und dem gelenkten: 1. Eigenschaften, 2. gewöhnliche Splittersprengpatrone/Geschoss, 3. Granatpatrone/gelenktes Geschoss, 4. Masse in kg, 5. Länge in mm, 6. Anfangsgeschwindigkeit in m/s, 7. Reichweite in km, 8. Masse des Gefechtskopfes/Anteil des Sprengstoffes in kg, 9. verfügbare Lastenvielfachen, in g
ZITAT
Снижение начальной скорости позволяет увеличить длину УАС по сравнению со штатным ОФС за счет уменьшения массы вышибного заряда и соответственно занимаемого им объема, а также изъятия из снаряда трассера. При сохранении длины штатного боеприпаса 536 мм длина УАС достигает 350 мм ( у штатного ОФС 258 мм)
Durch die Reduzierung der Anfangsgeschwindigkeit, kann die Länge des gelenkten Geschosses im Vergleich zum gewöhnlichen Splittersprenggeschoss erhöht werden. Dies wird durch die Reduzierung der Treibladung und dem Entfernen des Leuchtspursatzes erreicht. Somit beträgt die Länge des gelenkten Geschosses 350 mm im Vergleich zu 258 mm des ungelenkten Geschosses, die Gesamtabmessungen der Granatpatrone bleiben aber gleich (536 mm). Als Lenkmedium wird Laser verwendet, im Artikel sieht man noch die vermutlich frühere Version, der im Beitrag #182 bereits beschriebenen optoelektronischen Feuerleitanlage für das Fla-System Sosna.

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 27. Jan 2018, 20:34
 
xena
Beitrag 27. Jan 2018, 17:36 | Beitrag #207
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Ist das Geschoß Wunschdenken oder real?


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Alligator
Beitrag 27. Jan 2018, 18:32 | Beitrag #208
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ZITAT(Jolly Jack Ketch @ 27. Jan 2018, 17:11) *
Das ungelenkte Projektil hat wahrscheinlich eine deutlich größere Wandstärke. Dafür dürfte es kürzer sein und so mehr Raum für Treibmittel lassen, was dann die höhere Mündungsgeschwindigkeit erklärt.
Wobei ich mich auch frage, wie das andere Projektil gelenkt wird. Laser schließe ich mal aufgrund der Zeichnung aus, im Heck sehe ich keinen Platz für einen entsprechenden Empfänger. @ Aligartor: was heißt denn dieses „nekontakti radiodasch...“ bei No 5? Das wird doch keine Funk-Kommandolenkung sein, oder? Hat das dann einen Suchkopf?
Wie schnell dürfen denn die bekämpften Ziele sein? Und wie sehr dürfen diese manövrieren?

Nr. 5 ist ein stinknormaler funkgestützter Abstandszünder. Laut dem Artikel soll er im 5mm Wellenband arbeiten:
ZITAT
Боевое снаряжение УАС состоит из боевой части и контактно-неконтактного радиодатчика цели в 5 мм диапазоне волн.

Der Laserempfänger befindet sich im Kopfteil des Geschosses und wird vor der Schussabgabe durch eine Schutzkappe verdeckt:
ZITAT
Фотоприемник лазерного излучения расположен в торцевой части УАС, закрываемой поддоном

Bezüglich der Geschwindigkeiten der zu bekämpfenden Ziele: im Artikel sind zwei Grafiken aufgeführt, einmal für den Fall der Lenkung des Geschosses nach der Dreipunktmethode* und der Lenkung in einem vorher berechneten Punkt:

Vernichtungszone in der horizontalen Ebene für die Dreipunktmethode. Auf der Y-Achse wird der Kursparameter (Entfernung beim Vorbeiflug) des Ziels in m angegeben, auf der X-Achse die Entfernung zum Ziel in m. Die verschiedenen Farblinien zeigen die Vernichtungszonen für Zielgeschwindigkeiten im Bereich von 100 bis 500 m/s.

Das gleiche wie zuvor, dieses Mal aber soll das Geschoss in einen vorher berechneten Punkt fliegen (und dort im Ziel oder in der Nähe des Ziels detonieren).
*Definition der Methode, Zitat aus dem Buch "Schiessen mit Fla-Raketen": "Als Methode der Zielabdeckung (sehr oft als Dreipunktmethode bezeichnet) definiert man eine Lenkmethode, der die erforderlichen Fla-Raketenbewegungen durch die Bedingung bestimmt wird, dass sich die Fla-Rakete während ihrer gesamten Flugzeit zum Luftziel auf der jeweiligen Geraden befinden muss, die die Leitstation mit dem Ziel verbindet."
Bezüglich der zulässigen Lastenvielfachen des Ziels gibt es keine Angaben im Text, man kann aber davon ausgehen, dass es sehr starke Einschränkungen im Falle eines manövrierenden Ziels gibt, denn das Geschoss verfügt über kein Marschtriebwerk und hat eine vergleichsweise geringe Anfangsgeschwindigkeit. Das gleiche Problem haben die aktuell verwendeten Fla-Raketen des Panzirs.
ZITAT(SailorGN @ 27. Jan 2018, 14:40) *
Gibts von dem ungelenkten Geschoss ne Risszeichnung?

Der Text ist in diesem Fall etwas undeutlich, aber so wie ich das verstehe, vergleicht man zwischen einem gewöhnlichen Geschoss für die S-60 und einem (noch zu Serienreife entwicklenden) gelenkten Geschoss. Ein Beispiel für ein Splittersprenggeschoss für die S-60, ist das UOR-281U:

Links ist das Splittersprenggeschoss zu sehen, rechts das panzerbrechende.
ZITAT(Cuga @ 27. Jan 2018, 15:47) *
Das ungelenkte Geschoss ist zur Bekämpfung von Bodenzielen vorgesehen. Wenn "leicht gepanzert" moderne APC &c einschließen sollte, dann wird sich die Differenz aus der Nötigen Härtung zum Durchschlag der Panzerung von Boxer, Stryker &c ergeben.

Das wird nur dann von Bedeutung sein, wenn das 57mm-Modul AU-220M "Baikal" von Burewestnik auf den T-15 installiert wird und in brauchbaren Stückzahlen zur Verfügung stehen wird. Auf mittlere Sicht gesehen, irrelevant meiner Meinung nach. biggrin.gif Wenn Flak-Panzer Bodenziele von Typ eines Boxers oder Strykers bekämpfen müssen, dann ist etwas schief gelaufen, sprich, die Situation dürfte sehr selten vorkommen. Und selbst dann ist es eher 50/50, wer das Gefecht überleben wird.
ZITAT(xena @ 27. Jan 2018, 17:36) *
Ist das Geschoß Wunschdenken oder real?

Falsche Frage, denn angesichts des vorgestellten Feuerleitmoduls auf dem 2S38 (siehe den Beitrag #190), gibt es Zweifel, ob der Panzer überhaupt lasergelenkte Mun verschießen kann. hmpf.gif

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 28. Jan 2018, 08:25
 
Jolly Jack Ketch
Beitrag 28. Jan 2018, 11:45 | Beitrag #209
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Was anderes als die Dreipunktmethode kann dann ja (mit dem Laserempfänger vorne) gar nicht möglich sein. Ich frage mich allerdings, wie brauchbar bzw. Störanfällig so etwas ist. Vielleicht wäre ein einfaches CCD sinnvoller…
ZITAT
Bezüglich der zulässigen Lastenvielfachen des Ziels gibt es keine Angaben im Text,…

Du hast doch selbst die Tabelle gezeigt:
verfügbare Lastenvielfachen, in g: 38-5 wink.gif

Gibt es Aussagen darüber, wie das Geschoss bei der zweiten Methode programmiert wird?

Der Beitrag wurde von Jolly Jack Ketch bearbeitet: 28. Jan 2018, 11:46


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Alligator
Beitrag 28. Jan 2018, 19:07 | Beitrag #210
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ZITAT(Jolly Jack Ketch @ 28. Jan 2018, 11:45) *
Danke! Immer wieder beeindruckend kompetent. xyxthumbs.gif
Was anderes als die Dreipunktmethode kann dann ja (mit dem Laserempfänger vorne) gar nicht möglich sein. Ich frage mich allerdings, wie brauchbar bzw. Störanfällig so etwas ist. Vielleicht wäre ein einfaches CCD sinnvoller…
ZITAT
Bezüglich der zulässigen Lastenvielfachen des Ziels gibt es keine Angaben im Text,…

Du hast doch selbst die Tabelle gezeigt:
verfügbare Lastenvielfachen, in g: 38-5 wink.gif

Vorsicht, die verfügbaren Lastvielfachen des Geschosses sind nur eine Kenngröße für die Manövrierfähigkeit des Geschosses, deine Frage war ja, wie stark das Ziel manövrieren kann und es trotzdem bekämpft werden kann, das hängt von unter anderem von den verfügbaren Lastvielfachen des Geschosses, seiner Geschwindigkeit, der Zielgeschwindigkeit und Zielhöhe ab. Ich zitiere dazu aus dem bereits zuvor erwähnten Buch: "Die normalen Lastvielfachen, die die Fla-Rakete durch maximalen Ruderausschlag erzielen kann (bei maximaler Kommandogröße), bezeichnet man als verfügbare Lastvielfache der Fla-Rakete. Die verfügbaren Lastvielfachen bestimmen den minimalen Krümmungsradius der Flugbahn, auf der die Fla-Rakete beim Heranlenken an das Ziel fliegen kann. [...] Die verfügbaren Lastvielfachen hängen bei gegebenen Parametern der aerodynamischen Form der Fla-Rakete von der Raketengeschwindigkeit und der Flughöhe ab. Die Manövrierfähigkeit der Fla-Rakete - ihre Fähigkeit auf gekrümmten Flugbahnen zu fliegen - verändert sich entsprechend der Änderung der verfügbaren Lastvielfachen: Sie wird mit zunehmender Höhe und abnehmender Raketengeschwindigkeit herabgesetzt. Je größer die Raketengeschwindigkeit bei gegebenen verfügbaren Lastvielfachen ist, desto größer ist der Krümmungsradius der Flugbahn, auf der die Fla-Rakete fliegen kann. Fliegt die Fla-Rakete in dichten Atmosphärenschichten, so können die verfügbaren Lastvielfachen durch die zulässigen Festigkeitsbedingungen der Fla-Rakete, d.h. durch ihre konstruktive Festigkeit, begrenzt werden.", Ende des Zitats.
Deine Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, man kann ganz grob sagen, dass die verfügbaren Lastvielfachen des Geschosses/ der Fla-Rakete stets größer sein sollen, als die Lastvielfachen mit denen das Ziel manövriert, um einen Treffer zu ermöglichen. So sieht z.B. ein entsprechendes Diagramm für verfügbare Lastvielfache in Abhängigkeit von der Höhe und Entfernung aus:

Das Diagramm gehört zum Beitrag #142 auf der vorletzen Seite. Mit den roten Strichen sind die verfügbaren Lastvielfachen der Fla-Rakete W-500 angegeben.
ZITAT
Gibt es Aussagen darüber, wie das Geschoss bei der zweiten Methode programmiert wird?

Ich würde eher das Wort kodieren (steht auch so im Artikel), statt programmieren verwenden, denn nicht jedes programmierbares Geschoss kann auch gelenkt werden. Das Geschoss wird im Grunde nach dem Prinzip der Laserleitstrahllenkung gelenkt:
ZITAT
Данный модуль формирует поле управления прямоугольного сечения необходимого размера за счет пространственно-временного кодирования лазерного луча последовательностью растров, состоящих из вертикальных и горизонтальных строк.

Stefan Kotsch hat das ganz gut in seinem Artikel über die 9K119 Reflex beschrieben:
ZITAT
Der Laserstrahl passiert eine optisch-elekktromechanische Modulationseinrichtung, die den Laserstrahl so moduliert und kodiert, dass er ein von der Lenkrakete lesbares Koordinatensystem im Raum darstellen kann. Dieses Koordinatensystem enthält alle Informationen zur Positionsbestimmung durch die Lenkrakete in Form eines polaren x- und y-Koordinatengitters mit einem Nullpunkt deckungsgleich mit der Visierlinie.

Bezüglich der Lenkung in einen vorher berechneten Punkt: so wie ich das verstanden habe, werden die Geschosse in einen vorher berechneten Punkt verschossen, während das Ziel mit dem Laserlenkkanal begleitet, wird, nähert sich das Ziel dem Rendezvous-Punkt, korrigiert das Geschoss seine Flugbahn, anhand des Laserstrahls:
ZITAT
Во втором случае наведение осуществляется путем корректировки траектории полета снаряда. В обоих случаях производится телеориентирование снаряда в лазерном луче.

Der Laserlenkkanal kann dabei die Geschosse, neben der Lenkung in zwei Ebenen, auch in der Betriebsart "Überhöhung" ins Ziel lenken, dabei liegt die Visierlinie 3 m über dem Ziel:
ZITAT
работу в режиме "Превышение" с высотой превышения центра ИП относительно линии визирования цели 3 м

Die Kanone soll laut der Beschreibung im Artikel in der Lage sein, zwei gelenkte Geschosse innerhalb einer Sekunde abzufeuern, ein einzelner Kodierungsvorgang dauert 1 - 1,5 Sekunden, zwei Kodierungsvorgänge für 4 Geschosse dauern insgesamt rund 2 bis 3 Sekunden.

Der Beitrag wurde von Alligator bearbeitet: 28. Jan 2018, 19:16
 
 
 

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