Das indonesische U-Boot KRI Nanggala (Typ 209/1300, Indienststellung 1981) wird nördlich Bali vermisst, nachdem im Rahmen eines Manövers erwartete Funkkommunikation ausgeblieben ist. An Bord sollen sich 53 Besatzungsmitglieder befinden. Indonesien hat Singapur und Australien um Hilfe ersucht.
https://www.bbc.com/news/world-asia-56829278
Edit:
Australien verfügt über eine zivil durch JFD Australia bereitgestellte Rettungskapazität mit einem DSRV (LR5) und einem ROV. In Singapur wird durch ST Marine im öffentlichen Auftrag ein dediziertes U-Rettungsschiff (MV Swift Rescue mit dem DSRV DSAR 6 und dem ROV Super Spartan) vorgehalten.
Hoffentlich finden die schnell was. Aber schön zu sehen, dass hier sofort internationale Hilfe angefordert wird.
Zumindest MV Swift Rescue ist bestätigt von Singapur aus in Marsch Richtung Bali, wird aber bei 12 Knoten Höchstfahrt etwa 72 Stunden bis ins Suchgebiet benötigen.
Die australischen Kapazitäten haben kein festes Mutterschiff, vielmehr gibt es ein Verzeichnis mit geeigneten MOSHIPs in der Region, so dass LR5 und weiteres Gerät auf dem Luftweg verlegt und dann in relativer Nähe eingeschifft werden können. Bislang habe ich noch kein Indiz für eine solche Verlegung gefunden, es gibt auch noch keine auffälligen Flugbewegungen z.B. mit C-17 im Raum Fremantle, wo LR5 regulär vorgehalten wird.
Edit:
SUBMISS wurde heute Nacht um 02:37 UTC ausgelöst, ist also schon eine Weile am Laufen.
Malaysia hat das U-Rettungsschiff MV Mega Bakti in Marsch gesetzt, allerdings hat es einen noch längeren Anmarschweg (ETA 25. April) als die gestern aus Singapur ausgelaufene Swift Rescue.
Mega Bakti verfügt "nur" über ein ROV, allerdings können mit diesem Versorgungsbehälter und bis zu gewissen Tiefen auch ein kontinuierlich arbeitendes Luftreinigungssystem an verunfallte U-Boote angedockt werden, um die Überlebenszeit der Besatzung zu verlängern, bis ein DSRV zur Verfügung steht oder ein freier Aufstieg versucht wird.
Derweil wurde im Bereich der vermuteten letzten Position der KRI Nanggala ein https://www.smh.com.au/world/asia/indonesia-asks-australia-to-help-search-for-submarine-with-53-on-board-20210421-p57lan.html. In dem Bereich gibt es einen Unterwassergraben mit Tiefen bis zu 900 Metern, dies läge deutlich außerhalb der für ein Typ 209 aus freien Quellen abzuleitenden Zerstörungstiefe.
Aus Indien kommt jetzt auch noch die MV SCI Sabarmati mit einem der beiden indischen DSRV dazu, allerdings mit einem Anmarschweg von 2500 nm in 6-7 Tagen eher eine gut gemeinte Geste.
Gefunden hat man bislang nichts.
https://www.thejakartapost.com/news/2021/04/22/sailors-on-missing-kri-nanggala-submarine-have-oxygen-until-saturday.html
Die Sauerstoffreserven sollen bis zum 24.04., 03:00 Uhr Ortszeit (23.04., 22:00 Uhr MESZ) reichen.
Die indonesische Marine hat Gegenstände aus dem Bootsinneren gefunden, darunter Ausstattung aus dem Torpedoraum, Schmiermittelbehälter und Gebetsteppiche. Damit muss eine Zerstörung des Bootes als sehr wahrscheinlich angenommen werden, der Vorgang wurde von SUBMISS auf SUBSUNK hochgestuft. Der angenommene Überlebenszeitraum von etwa 72 Stunden ab Unfallzeitpunkt ist verstrichen, allerdings galt der ohnehin nur für die normale Besatzungsstärke von 34 Mann, nicht für 53, die für diese Übung an Bord gewesen sein sollen.
https://www.independent.co.uk/asia/southeast-asia/missing-submarine-sunk-items-found-b1836843.html
Mit dem Auffinden des Ölflecks war das eigentlich schon klar. Selbiger galt im 2. Wk als ziemlich sicheres Indiz dafür das gejagte U-Boot entweder schwer beschädigt zu haben (und es damit ggf. zum Auftauchen zu zwingen) oder es versenkt zu haben.
In jedem Fall traurig, wenn man sieht wie gezwungener Maßen das Leben von 53 Menschen auf einen Gebetsteppich oder eine Plastikflasche reduziert wird
RIP.
Ölflecken sind kein Indiz auf Subsunk. Moderne Boote haben dutzende Dinge aussenbords, die über Öl angesteuert werden. Da gibts öfter Lecks und Ölverluste, weshalb auch auf Silikonöle zurückgegriffen wird (Umweltschutz).
Die anderen Gegenstände sind deutliches Indiz auf Subsunk. Dinge aus dem Druckkörper, insbesondere mehr oder weniger fest verbaute (Schmiermittelbehälter für Sehrohre oder Torpedoschutzverkleidungen) gehen nicht einfach so nach draußen. Auf 800+Meter Tiefe hat man auch wenige Chancen irgendwas anderes zu finden.
Ich hoffe für die Submariners dort, dass es schnell ging
Das Boot wurde inzwischen gefunden, die 53 Seeleute sind, wie leider erwartet, tot.
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/vier-tage-nach-verschwinden-indonesisches-u-boot-gefunden-17311050.html
Auf einer PK wurden Unterwasseraufnahmen des Wracks gezeigt:
https://www.youtube.com/watch?v=-M3sz_OTsuw
Was mich beeindruckt ist die Geschwindigkeit mit der Such– und Rettungsfahrzeuge an den Ort gebracht wurden. Hoffentlich dient das den Hinterbliebenen als Hilfe. Daneben fällt die Analogie zu Argentinien auf was die hohe Anzahl von Menschen an Bord anbetrifft die umgekommen sind.
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