NGF/FCAS/Tempest - Europäische Jäger der 6. Generation, ex "FCAS/Nachfolger Eurofighter" |
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NGF/FCAS/Tempest - Europäische Jäger der 6. Generation, ex "FCAS/Nachfolger Eurofighter" |
21. Jul 2022, 12:15 | Beitrag
#181
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Feldwebel Beiträge: 348 Gruppe: Members Mitglied seit: 21.02.2017 |
Nicht, während gleichzeitig inmitten einer Pandemie Krankenhäuser geschlossen werden müssen. Die Stimmung im Land ist angespannt, Proteste und sogar Unruhen geschehen mit hübscher Regelmäßigkeit, und die erstarkte Linke um Jean-Luc Mélenchon (eine französische Sarah Wagenknecht) würde sich den Unmut über exzessive (und gegen Russland gerichtete) Rüstungsausgaben zu Nutze machen. Die Proteste und Krankenhaussschließungen gibt es in Deutschland auch, werden nur erfolgreicher von den Medien totgeschwiegen. Aber die kaputten Gesundheitssysteme und die Folgen des Maßnahmenwahnsinn sind ein anderes Thema.Sollte Deutschland aus FCAS aussteigen, wird Frankreich freilich einen Alleingang starten, nur wird das Resultat weit weniger ambitioniert ausfallen. Nicht so erfolgreich war wohl eher auf die immense Entwicklungszeit durch Verzögerungen bezogen. Je mehr Nationen/Menschen als Entscheidungsträger beteiligt sind, desto länger dauert es nun.Nebenbei, zum Thema erfolgreicher: Laut Wikipedia hat Dassault 240 Rafale absetzen können, Saab 306 Gripen, Eurofighter hingegen 571 Typhoon. Gemeinschaftsproduktionen sind nicht immer der Weisheit letzter Schluss, v.a. nicht bei widerstreitenden Anforderungen, aber es gibt keinen Grund, den Erfolg des Eurofighter-Programms zu bestreiten. Zum Thema: Hat eigentlich schon jemand den Bericht von Monatsanfang verlinkt? https://www.bmvg.de/resource/blob/5456944/a...heiten-data.pdf Dort steht ja eindeutig drin, dass eine Nation das nicht stemmen könne. Wird also der ein oder andere schon mal durchgerechnet haben. ZITAT Da einerseits zeitgleich in mehreren europäischen Nationen die gleichen operationellen Bedarfe bestehen und andererseits die dafür erforderlichen hohen finanziellen Ressourcen nicht von einer Nation allein erbracht werden können, ist das Projekt multinational zu realisieren. |
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21. Jul 2022, 14:41 | Beitrag
#182
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Die Proteste und Krankenhaussschließungen gibt es in Deutschland auch, werden nur erfolgreicher von den Medien totgeschwiegen. Aber die kaputten Gesundheitssysteme und die Folgen des Maßnahmenwahnsinn sind ein anderes Thema. "Totgeschwiegen", "Maßnahmenwahnsinn", um Dir die Wahrheit zu sagen: Das geht mir etwas zu sehr in Richtung Verschwörungstheorien. Fakt ist, dass Deutschland keine Massenproteste á la 'Gelbwesten' erlebt, keine regelmäßigen Straßenschlachten in den Problemvierteln, und dass unser Gesundheitssystem der pure Luxus ist verglichen mit den Problemen, mit denen Frankreich zu kämpfen hat. Fakt ist auch, dass Frankreich nicht die Finanzmittel mobilisieren kann, die Deutschland zur Verfügung stehen. In Deutschland haben die Pazifisten und Russlandfreunde über das Sondervermögen geschimpft, in Frankreich freilich wäre eine solche Ausgabe für bloß ein einziges Vorhaben schlicht nicht vermittelbar.Ich bleibe dabei, sollte Frankreich den Alleingang wagen, wird man allenfalls FCAS light bauen. Mehr ist nicht drin. Dort steht ja eindeutig drin, dass eine Nation das nicht stemmen könne. Wird also der ein oder andere schon mal durchgerechnet haben. Es kann natürlich sein, dass die finanziellen Mittel von einem Land allein theoretisch aufgebracht werden könnten, sich das aber unter den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Praxis verbietet. Allerdings wäre das Ergebnis dasselbe. Interessanterweise kursieren selbst in offiziellen Quellen recht unterschiedliche Zahlen, was den finanziellen Aufwand anlangt; aber man kann wohl getrost davon ausgehen, dass FCAS in der projektierten Form, d.h. ohne Abstriche, wirklich nur multinational zu stemmen ist. Vor allem, wenn das Flugzeug in halbwegs relevanten Stückzahlen beschafft werden soll.
ZITAT Da einerseits zeitgleich in mehreren europäischen Nationen die gleichen operationellen Bedarfe bestehen und andererseits die dafür erforderlichen hohen finanziellen Ressourcen nicht von einer Nation allein erbracht werden können, ist das Projekt multinational zu realisieren. Der Beitrag wurde von muckensen bearbeitet: 21. Jul 2022, 14:42 -------------------- |
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21. Jul 2022, 18:24 | Beitrag
#183
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Feldwebel Beiträge: 348 Gruppe: Members Mitglied seit: 21.02.2017 |
Dort steht ja eindeutig drin, dass eine Nation das nicht stemmen könne. Wird also der ein oder andere schon mal durchgerechnet haben. Es kann natürlich sein, dass die finanziellen Mittel von einem Land allein theoretisch aufgebracht werden könnten, sich das aber unter den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Praxis verbietet. Allerdings wäre das Ergebnis dasselbe. Interessanterweise kursieren selbst in offiziellen Quellen recht unterschiedliche Zahlen, was den finanziellen Aufwand anlangt; aber man kann wohl getrost davon ausgehen, dass FCAS in der projektierten Form, d.h. ohne Abstriche, wirklich nur multinational zu stemmen ist. Vor allem, wenn das Flugzeug in halbwegs relevanten Stückzahlen beschafft werden soll.ZITAT Da einerseits zeitgleich in mehreren europäischen Nationen die gleichen operationellen Bedarfe bestehen und andererseits die dafür erforderlichen hohen finanziellen Ressourcen nicht von einer Nation allein erbracht werden können, ist das Projekt multinational zu realisieren. Habe auch mal Angaben zu Gesamtkosten gesucht aber "mehrere hundert Milliarden Euro" sind ja schon eine sehr wage Angabe. "Totgeschwiegen", "Maßnahmenwahnsinn", um Dir die Wahrheit zu sagen: Das geht mir etwas zu sehr in Richtung Verschwörungstheorien. Fakt ist, dass Deutschland keine Massenproteste á la 'Gelbwesten' erlebt, keine regelmäßigen Straßenschlachten in den Problemvierteln, und dass unser Gesundheitssystem der pure Luxus ist verglichen mit den Problemen, mit denen Frankreich zu kämpfen hat. Fakt ist auch, dass Frankreich nicht die Finanzmittel mobilisieren kann, die Deutschland zur Verfügung stehen. In Deutschland haben die Pazifisten und Russlandfreunde über das Sondervermögen geschimpft, in Frankreich freilich wäre eine solche Ausgabe für bloß ein einziges Vorhaben schlicht nicht vermittelbar. Dass du als Gegenargument direkt "Verschwörungstheorie" und "die Warheit" erwähnst, erweckt bei mir den Eindruck, dass du an gar keiner Diskussion interessiert bist. Die Realität ist häufig komplexer als dass es nur die eine Wahrheit gäbe. Aber machen wir dazu lieber im PuG-Forum weiter.
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21. Jul 2022, 20:47 | Beitrag
#184
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Hauptmann Beiträge: 2.542 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
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22. Jul 2022, 00:53 | Beitrag
#185
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Der Wink ist angekommen, aber mir scheint, ganz ohne einen Seitenblick auf die wirtschaftliche Lage kann man dieses Programm nicht diskutieren, jetzt, da es immer mehr in Bedrängnis zu geraten scheint.
Lt. Wikipedia war selbst für die vergleichsweise günstige Gripen eine Stückzahl von über 200 nötig war (leider ohne Quellenangabe), damit sich das Projekt wirtschaftlich lohnt. Für das NGWS wären wohl deutlich höhere Stückzahlen nötig. Ich denke, das einzig derzeit vergleichbare Projekt ist die F-35. Die Bundesregierung sprach zuletzt von einem Finanzbedarf von ca. 100 Milliarden Euro. In der Presse wurden – allerdings hauptsächlich im Wege des Vergleichs mit dem F-35-Programm – Zahlen von bis zu einer halben Billion genannt. Die Bandbreite macht mich nervös. Natürlich stehen bestimmte Faktoren (wie die Teuerungsrate) immer unter Vorbehalt, aber ich glaube allmählich, dass noch immer keine grundsätzliche Einigung über die Konzeption des Fliegers erzielt wurde.Habe auch mal Angaben zu Gesamtkosten gesucht aber "mehrere hundert Milliarden Euro" sind ja schon eine sehr wage Angabe. Dass du als Gegenargument direkt "Verschwörungstheorie" und "die Warheit" erwähnst, erweckt bei mir den Eindruck, dass du an gar keiner Diskussion interessiert bist. Die Realität ist häufig komplexer als dass es nur die eine Wahrheit gäbe. Aber machen wir dazu lieber im PuG-Forum weiter. "Um Dir die Wahrheit zu sagen" ist doch bloß eine Floskel á la "um ehrlich zu sein".Was aber die vermittelten Eindrücke angeht, Du hast Proteste in Spiel gebracht, die angeblich totgeschwiegen würden. Dafür sehe ich keine Belege. Es gibt in Deutschland keine Protestbewegung wie die Gelbwesten, die zeitweise bis zu 1 Million Menschen auf die Straße gebracht haben. Die Ausgangslage in Frankreich ist einfach eine ganz andere, der soziale Frieden ist sehr viel brüchiger. Der Kahlschlag im Gesundheitswesen war nur ein Beispiel dafür, was die Bürger erzürnt. Die Details sind eigentlich egal; es genügt, die Staatshaushalte und Kreditwürdigkeit beider Staaten im langjährigen Mittel zu vergleichen. Sollte der deutsche Staat im Alleingang einen dreistelligen Milliardenbetrag für ein Kampfflugzeug aufbringen wollen, würden sich pazifistisch gesinnte Zeitgenossen aus moralischen Gründen dagegen sperren, und Klimaschutzaktivisten würden fordern, das Geld stattdessen in die Bekämpfung des Klimawandels zu stecken. Doch der oft propagierte Verteilungskampf zwischen Verteidigungsetat und Sozialstaat findet in Deutschland nicht in dem Maße statt, wie er in Frankreich stattfindet. Deswegen glaube ich nicht, dass Paris eine solche Monsterausgabe vor der Öffentlichkeit rechtfertigen kann. Jede Wette: Sollten die Franzosen am Ende einen Alleingang hinlegen, wird das Endprodukt weniger spektakulär sein als FCAS in der jetzigen Projektskizze. Einfach aus finanziellen Gründen. -------------------- |
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22. Jul 2022, 02:37 | Beitrag
#186
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Oberstleutnant Beiträge: 11.904 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Jede Wette: Sollten die Franzosen am Ende einen Alleingang hinlegen, wird das Endprodukt weniger spektakulär sein als FCAS in der jetzigen Projektskizze. Einfach aus finanziellen Gründen. Und? Ware das so schlimm? Wer ist denn der Hauptfeind? Russland. Haben die Russen vergleichbare Flieger? Eigentlich nein. Werden sich die Russen entsprechende Flieger leisten können? Eigentlich auch nein. Die Su-57 kommt auch irgend wie nicht so recht weiter und wenn, dürfte sie in nur sehr kleiner Zahl beschafft werden. Und außerhalb Europas bei sogenannten Befriedungsmaßnahmen? Da sind meist noch viel ältere Flieger die Gegner. Ein stealthier und mit modernerer Avionik ausgestatteter Rafale dürfte auf Jahrzehnte mit den Russen fertig werden und im Rest der Welt ist es egal und gegen China werden die Franzosen kaum antreten, dazu gibt es kaum Reibungspunkte. -------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
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22. Jul 2022, 03:08 | Beitrag
#187
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Ich sagte nicht, dass das schlimm sei. Mein Kommentar bezog sich nur auf die Drohung Dassaults und des französischen Senats, dass man FCAS zur Not alleine bauen werde. Es fragt sich halt, wie viel Eindruck diese Drohung in Berlin und Manching hinterlässt, wenn man sich denken kann: Sicher, irgendetwas werdet ihr bauen, nur eben nicht das Flugzeug, das wir als FCAS kennen.
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22. Jul 2022, 13:12 | Beitrag
#188
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Oberstleutnant Beiträge: 11.904 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Und genau das ist schnuppe. FCAS kann man alles nennen weil FCAS nichts über die Qualität aussagt. Für Russland reicht z.B. eine KF-21 mit neuester Elektronik völlig aus und ein ähnliches Flugzeug kann Frankreich selbst aus der Rafale heraus entwickeln. Die Gefahr in diesem Rüstungsgedöns ist, dass Leute dahinter stehen, die immer den längsten und größten haben wollen, ohne Sinn und Verstand und somit verdammt viel Geld versenken. Auch in ein solches Flugzeug kann Frankreich die neueste Elektronik, mit rundum situational awarness, combat cloud und loyal wingmen bauen. Die Technik dafür ist vorhanden. Im FCAS Flieger steckt auch nur aus der Rafale weiter entwickelte Technik. Das Zeug fällt ja schließlich nicht einfach so vom Himmel. Wenn sich Südkorea solch einen Flieger zu entwickeln leisten kann, kann es Frankreich erst recht und theoretisch auch Deutschland. Wir werden es in Europa nie mit einer J-20 zu tun haben und wir werden auch nie gegen eine F-35 oder F-22 antreten müssen.
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22. Jul 2022, 15:28 | Beitrag
#189
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Wir reden aneinander vorbei, kann das sein? Zum jetzigen Zeitpunkt hat FCAS als Jäger der 6. Generation die projektierten Eigenschaften X, Y und Z. Der Flieger kommt mit einem gewaltigen Preisschild daher. Wenn die Franzosen damit drohen, dass sie, falls Airbus nicht spurt, das Projekt alleine durchziehen, fragt es sich halt, ob das irgendjemanden in Deutschland beeindruckt, wenn doch absehbar ist, dass sie im Alleingang allenfalls X oder Y oder Z bezahlen können, aber nicht alles auf einmal. Ist das relevant? Ich würde sagen: ja! Du magst mit Deiner Einschätzung durchaus Recht haben, aber der Forderungskatalog für FCAS hat sich nun mal nicht selbst geschrieben, der wurde bilateral ausgearbeitet, und man darf davon ausgehen, dass Frankreich eigentlich auch den geforderten Jäger der 6. Generation inklusive X, Y und Z haben und deswegen Deutschland im Boot halten will. Denn eine gepimpte Rafale könnten sie wirklich selbst bezahlen. Damit verliert aber die Drohung ihren Biss.
Mehr habe ich doch gar nicht behauptet. -------------------- |
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22. Jul 2022, 16:14 | Beitrag
#190
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Major Beiträge: 7.838 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 |
Deutschland will klar mehr für ein dann teureres FCAS als Frankreich. Das ist eine der markanten Konfliktlinien im Projekt.
Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 22. Jul 2022, 16:31 |
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22. Jul 2022, 17:13 | Beitrag
#191
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Leutnant Beiträge: 788 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.08.2006 |
Die Ausmusterung dieses Fliegers werden die wenigsten von uns hier noch erleben. (Die Indienststellung dürfte bei dem ein oder anderen schon sportlich werden ) Das ganze Projekt hat einen Zeitrahmen von 60 Jahren +x. Sich heute auf die Hinterbeine stellen und festlegen, dass die Russen es eh nicht können und die Chinesen kein erwartbarer Gegner sind (war da nicht irgendwas mit Flugzeugträger und so?...) Ist wenigstens mal kurzsichtig.
Wenn ich den Anspruch habe bei den großen Jungs mitzuspielen, dann muss ich auch das nötige Besteck im Koffer haben. Wenn nicht ist auch das zu akzeptieren, hat dann aber realpolitisch einen Machtverlust zur Folge. -------------------- nchtern betrachtet, sah es besoffen besser aus
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22. Jul 2022, 18:30 | Beitrag
#192
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Oberstleutnant Beiträge: 11.904 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Der ein oder andere wird vielleicht nicht mal die Indienststellung erleben...
-------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
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22. Jul 2022, 22:04 | Beitrag
#193
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Deutschland will klar mehr für ein dann teureres FCAS als Frankreich. Das ist eine der markanten Konfliktlinien im Projekt. Jap. Dieser Konflikt geht in dem Gezerre um die geistigen Rechte völlig unter. Bei MGCS lauern ähnliche Probleme. Zwar bin ich ganz bei @xena, was ihre Kritik an typisch deutschen hyperkomplexen Goldrandlösungen angeht, trotzdem kann man in beiden Fällen nur hoffen, dass der Ukraine-Krieg in Frankreich zu einer Besinnung darauf führt, dass der mögliche Konflikt mit Russland – und nicht irgendwelche Afrika-Abenteuer – in Zukunft das Maß der Dinge sein muss.
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23. Jul 2022, 04:15 | Beitrag
#194
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Oberstleutnant Beiträge: 11.904 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Naja, ich sehe das so, dass wenn die Franzosen mit den Deutschen den Flieger zusammen entwickeln, also mit dem Geld der Deutschen (und Airbus einlenkt und Dassault machen lässt), dann bekommen alle ihren "dicksten, längsten und größten" und alle sind zufrieden. Wenn das schief läuft, dann müssen die Franzosen pragmatisch handeln und darin waren sie bisher immer gut und hatten am Ende auch immer recht mit dem was sie taten. Und Deutschland? Das darf dann in Tempest Geld rein stecken und hat fast nichts mehr mitzureden, weil die Karten dort inzwischen so ziemlich ausgeteilt sein dürften und Airbus ist nur der Juniorpartner von BAe und bekommt nur noch kleinere Häppchen. Bei Tempest ist nämlich BAe Systemführer und alle anderen Juniorpartner. Airbus muss sich da unterordnen oder ist auch da raus. Macht Airbus mit Dassault mit, dann bekommt Airbus immerhin einen ziemlich großen Teil. Jetzt muss nur Airbus nicht so zicken und einlenken und alles wird gut.
Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 23. Jul 2022, 04:18 -------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
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23. Jul 2022, 19:52 | Beitrag
#195
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Oberst Beiträge: 14.978 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 22.02.2002 |
Mit Europa meinst du wohl Europa außer Russland? Sonst käme ja noch mindestens einer dazu. Bei den 3 Ländern darf man auch nicht vergessen, dass eines davon eines der bevölkerungsärmsten, großflächigen Länder Europas ist. Von der Wirtschaftsleistung ungefähr vergleichbar, wenn Baden-Württemberg oder Bayern alleien so einen Jäger finanzieren würden. Bei der Su-57 kann man drüber streiten ob die wirklich schon in der Einführung ist bei einer Produktionsrate von 2 Flugzeugen im Jahr. Mal schauen ob die noch weiter sinkt bei den Sanktionen jetzt... Aber ja an die Su-57 habe ich nicht gedacht. < snip > Nebenbei, zum Thema erfolgreicher: Laut Wikipedia hat Dassault 240 Rafale absetzen können, Saab 306 Gripen, Eurofighter hingegen 571 Typhoon. Gemeinschaftsproduktionen sind nicht immer der Weisheit letzter Schluss, v.a. nicht bei widerstreitenden Anforderungen, aber es gibt keinen Grund, den Erfolg des Eurofighter-Programms zu bestreiten. Ich meinte damit die Exportierte Stückzahl Verkäufe innerhalb der Entwicklernationen sind ein anderes Thema. Denn Geld verdient man ja nur mit Exporten. EF 151 Rafale 284 Gripen 106 -------------------- /EOF
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18. Nov 2022, 20:04 | Beitrag
#196
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' berichtet, dass Airbus und Dassault ihre Differenzen beigelegt und eine Einigung vorgelegt hätten. Die abschließende Vertragsunterzeichnung sei in den kommenden Tagen geplant, die Zustimmung der Parlamente Frankreichs, Deutschlands und Spaniens gelte als sicher. (Quelle)
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18. Nov 2022, 20:51 | Beitrag
#197
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Oberstleutnant Beiträge: 11.572 Gruppe: VIP Mitglied seit: 01.10.2005 |
Da ist beiden wohl klar geworden, dass sie den jeweils anderen brauchen und im Zweifel Deutschland einfach noch mehr F-35 kauft.
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19. Nov 2022, 00:34 | Beitrag
#198
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Feldwebel Beiträge: 348 Gruppe: Members Mitglied seit: 21.02.2017 |
Macht sich nun auch etwas bei Airbus bemerkbar. Entwicklungsstellen, die teilweise schon vor 3 Jahren ausgeschrieben wurden, werden nun ab Jahresbeginn Stück für Stück besetzt. Teams werden vergrößert. Allerdings mit reduzierten Gehaltsstufen im Vergleich noch zu vor paar Jahren. Werde Aribus wohl nie verstehen.
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23. Nov 2022, 00:57 | Beitrag
#199
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Eric Trappier bestreitet nun, dass es die Einigung gebe, von der Deutschland und Spanien gesprochen haben. Es existiere nur eine "politische pseudo-Ankündigung", so der Dassault-Chef gegenüber RTL, tatsächlich müsse noch weiterverhandelt werden. Gefragt, ob er glaube, dass ein Kompromiss anlässlich des Besuchs der französischen Premierministerin Borne in Berlin erreicht werden könne, antwortete Trappier kryptisch: "Oh, ich glaube an alles. Aber wir werden sehen." (Quelle)
Ohne Rückendeckung seitens des Elysee-Palastes würde sich Trappier niemals so weit aus dem Fenster lehnen. Bei allem Verständnis für Frankreichs Unmut über deutsche Befindlichkeiten bei bilateralen Rüstungsprojekten – das ist mittlerweile nur noch schäbig. -------------------- |
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23. Nov 2022, 10:36 | Beitrag
#200
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Oberleutnant Beiträge: 1.590 Gruppe: Members Mitglied seit: 13.10.2004 |
Unser werter Kanzler sieht das wohl anders. N-TV:
ZITAT +++ 09:49 Scholz lobt europäische Kooperation in Rüstungsfragen +++ Bundeskanzler Olaf Scholz lobt die Zusammenarbeit in Europa in Rüstungsfragen. Mit Frankreich und Spanien sei eine Einigung über die nächste Phase für das gemeinsame Luftkampfsystem FCAS gelungen. Damit sei "ein wichtiger Knoten durchschlagen worden", sagt Scholz in der Generaldebatte im Deutschen Bundestag. Zugleich sei es gelungen, für Deutschland einen Anteil der Wertschöpfung des Projekts zu sichern. Wobei natürlich auch wer nur ein paar geformte Bleche liefert Teil der Wertschöpfungskette ist. -------------------- Like people in the U.S., we in Germany often feel that we really are the best country in the world.
Unlike them, we're not too naive anymore, and so we keep that kind of elementary-school bragging to ourselves. But deep in our hearts, the feeling is indeed there. |
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23. Nov 2022, 11:41 | Beitrag
#201
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Oberleutnant Beiträge: 1.157 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.03.2017 |
Eric Trappier bestreitet nun, dass es die Einigung gebe, von der Deutschland und Spanien gesprochen haben. Es existiere nur eine "politische pseudo-Ankündigung", so der Dassault-Chef gegenüber RTL, tatsächlich müsse noch weiterverhandelt werden. Gefragt, ob er glaube, dass ein Kompromiss anlässlich des Besuchs der französischen Premierministerin Borne in Berlin erreicht werden könne, antwortete Trappier kryptisch: "Oh, ich glaube an alles. Aber wir werden sehen." (Quelle) Ohne Rückendeckung seitens des Elysee-Palastes würde sich Trappier niemals so weit aus dem Fenster lehnen. Bei allem Verständnis für Frankreichs Unmut über deutsche Befindlichkeiten bei bilateralen Rüstungsprojekten – das ist mittlerweile nur noch schäbig. Ich sag's immer wieder: Vertragsverhandlungen mit Franzosen. Einmal über den Rhein und du hast eine komplett andere Welt. Trappier scheint dabei noch der Archetyp des alleinherrschenden Super-CEOs zu sein, ich beneide die Verhandler dieses Konstrukt wirklich nicht. Eingeklemmt zwischen politischen Einigungsverlautbarungen und dieser Person, für die "Gewinnen" wichtiger zu sein scheint, als eine "vernünftige Lösung". -------------------- Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs. |
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23. Nov 2022, 11:46 | Beitrag
#202
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Oberleutnant Beiträge: 2.020 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.07.2014 |
ZITAT dieser Person, für die "Gewinnen" wichtiger zu sein scheint, als eine "vernünftige Lösung". Ich würde ja jetzt gern behaupten, dass jemand mit so einer Einstellung als CEO ungeeignet ist aber irgendwie macht das wahrscheinlich auch wieder Sinn. |
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23. Nov 2022, 13:24 | Beitrag
#203
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Major Beiträge: 6.046 Gruppe: VIP Mitglied seit: 17.12.2002 |
ZITAT dieser Person, für die "Gewinnen" wichtiger zu sein scheint, als eine "vernünftige Lösung". Ich würde ja jetzt gern behaupten, dass jemand mit so einer Einstellung als CEO ungeeignet ist aber irgendwie macht das wahrscheinlich auch wieder Sinn. Der CEO hat die wirtschaftlichen und strategischen Interessen seines Unternehmens zu vertreten, nicht die der Politik. Von daher ergibt sein Verhalten tatsächlich Sinn. Wenn das Projekt (u.a. aufgrund seines Verhaltens) scheitern sollte steht Dassault vermutlich auch nicht schlechter, wenn nicjt sogar besser, da, da die Franzosen die Firma dennoch mit einem Rafale-Nachfolger beauftragen werden. |
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23. Nov 2022, 18:02 | Beitrag
#204
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Man darf annehmen, dass Trappier die Rückendeckung der französischen Regierung hat. Denn selbst wenn er sicher erwarten kann, dass sein Unternehmen im Falle eines Scheiterns von FCAS trotzdem den Rafale-Nachfolger bauen wird, kann er doch nicht sicher sein, dass dieser sich in die Zeitleiste und den Finanzrahmen von FCAS einfügt.
Dassault müsste sich also damit bescheiden, zu einem späteren Zeitpunkt ein weniger ambitioniertes Projekt mit kleinerem Preisschild umzusetzen. Denn der französische Staat hat weder die Steuereinnahmen noch die Kreditwürdigkeit, ein schon auf €100 Milliarden projektiertes Vorhaben mal nebenbei alleine zu verwirklichen. Ich kann keinen Grund erkennen, warum es Trappier lieber sein sollte, kleine Brötchen zu backen – bis auf einen: Dem Vernehmen nach wollte die französische Luftwaffe von Anfang an lieber eine auf die fünfte Generation gebrachte Rafale haben, als den Jäger der sechsten Generation, den Berlin pusht. Vielleicht hat der französische Staat bereits einen weniger ambitionierten Plan B in der Schublade, oder aber Trappier befürchtet, dass FCAS zu ambitioniert ist und ihm im Falle von Verzögerungen auf die Füße fällt. Der Beitrag wurde von muckensen bearbeitet: 23. Nov 2022, 18:03 -------------------- |
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26. Nov 2022, 13:03 | Beitrag
#205
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
ZITAT Die französische Premierministerin sagte auf einer Pressekonferenz bei ihrem Besuch im Bundeskanzleramt in Berlin: "Es wurde eine Einigung zwischen unseren Industriellen gefunden, nun ist eine Validierung durch die Staaten notwendig, und ich denke, das ist im Gange." (Quelle)Bundeskanzler Olaf Scholz ergänzte : "Es gibt einen neuen Impuls für FCAS. Ich bin optimistisch, was den Fortschritt des Projekts angeht." Stéphane Fort, Leiter der Kommunikationsabteilung bei Dassault Aviation, reagierte allerdings umgehend: "Ce n’est pas fait” (Es ist nicht getan). Jetzt bin ich gespannt, wie das aufgedröselt werden soll. Dassault hat gerade indirekt die Regierungen Frankreichs und Deutschlands der Lüge bezichtigt. -------------------- |
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26. Nov 2022, 14:02 | Beitrag
#206
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Oberleutnant Beiträge: 1.590 Gruppe: Members Mitglied seit: 13.10.2004 |
Man bekommt den Eindruck das man als Dassault Kunde sich freuen darf ein Produkt bei denen bestellen zu dürfen.
AFAIK gibt es in Frankreich ja auch keinen Alternativen Hersteller mehr für solch ein Projekt. Nicht das es bei uns anderes ist mit Airbus. -------------------- Like people in the U.S., we in Germany often feel that we really are the best country in the world.
Unlike them, we're not too naive anymore, and so we keep that kind of elementary-school bragging to ourselves. But deep in our hearts, the feeling is indeed there. |
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26. Nov 2022, 14:15 | Beitrag
#207
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Oberstleutnant Beiträge: 11.572 Gruppe: VIP Mitglied seit: 01.10.2005 |
Frankreich hat doch auch Anteile an Airbus, könnte man nicht darüber Druck aufbauen, von wegen dann lassen wir Airbus das Ding halt allein entwikeln?
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26. Nov 2022, 15:14 | Beitrag
#208
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Feldwebel Beiträge: 262 Gruppe: Members Mitglied seit: 29.06.2008 |
Da geht es um Wissen und Wissentransfer, beide haben ihre Kompetenzen. Deutschland kann nur Airbus anbieten und Frankreich würde gerne einen rein französischen Anteilseigner auf ihrer Seite lieber sehen als Airbus Frankreich noch dazu
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1. Dec 2022, 22:33 | Beitrag
#209
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
Trappier bestätigt jetzt die Einigung. (Quelle)
ZITAT Laut Trappier bekräftigt die Einigung die Führungsrolle Frankreichs sowie die Rolle von Dassault Aviation als Hauptauftragnehmer und Architekt des NGF. Außerdem schützt es das geistige Eigentum an französischen Technologien und Know-how. Außerdem bekräftigte Frankreich seine Freiheit, den NGF zu exportieren.
Trappier sagte unter anderem "Alle Blockaden wurden aufgehoben. Wir können nun mit der Durchführung der neuen Studienphase, der sogenannten 1B-Phase, beginnen, die die Entwicklung eines Demonstrators vorbereiten soll.... Es gab Druck von allen Seiten. Wir haben ihn ausgeübt. Wir waren ihm ausgesetzt …. Das Eigentum an den gemeinsam zu erledigenden Arbeiten wird geteilt, aber die Technologien und das Know-how, die uns gehören, werden nicht geteilt". -------------------- |
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2. Dec 2022, 09:44 | Beitrag
#210
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Hauptmann Beiträge: 3.306 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.12.2008 |
hartpunkt.de zur FCAS-Einigung (Quelle):
ZITAT Gut informierten Kreisen zufolge hatte Airbus bereits vor geraumer Zeit seine Unterschrift unter den Industrievertrag für den Pillar 1 gesetzt, während Dassault bis zuletzt zögerte. Die [Demonstrator-]Phase 1B wird paritätisch von den drei Partnerländern finanziert. Darüber hinaus stehen noch Fördermittel der Bundesregierung für die Entwicklung von ergänzenden nationalen FCAS-Fähigkeiten bereit. Ein Vertragsschluss mit dem anbietenden Konsortium noch in diesem Jahr scheint im Augenblick jedoch ungewiss zu sein. Was mag wohl mit "ergänzenden nationalen FCAS-Fähigkeiten" gemeint sein?
Der Beitrag wurde von muckensen bearbeitet: 2. Dec 2022, 09:44 -------------------- |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 24. April 2024 - 07:36 |