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> PuG-News, Sicherheitspolitik, Militärgeschichte und mehr
Kameratt
Beitrag 6. Aug 2020, 10:03 | Beitrag #2461
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Wenn schon bei den Verhandlungen zu Ostdeutschland entsprechende Vereinbarungen getroffen wurden, dann impliziert das wohl auch alles andere, was drüber hinaus geht, indirekt mit ein. Somit erfolgte die weitere Ausdehnung der NATO gen Osten gegen den Geist des 2+4-Vertrags sowie die damals stattfindenden politischen Konsultationen und Gespräche auf diesem Gebiet. Und das greift der Spiegel-Artikel korrekterweise auf und zeigt auf, dass die Russen damit mutwillig in die Irre geführt wurden.

Was die innenpolitische Situation Russlands mit der außenpolitischen Ausrichtung des Landes zu tun hat, erschließt sich mir nicht ganz und eine derartige Argumentation wirkt einfach nur weltfremd und ideologisch verblendet. Schließlich unerhielt und unterhält man in USA/Westen in aller Welt genug eigene "Hurensöhne", die diktatorisch und autoritär die eigene Bevölkerung drangsalierten und mit Todesschwadronen terrorisierten, ohne dass es jemals jemanden wirklich gestört hat, solange diese Staaten außenpolitisch einen prowestlichen Kurs einhielten und westlichen Unternehmen Profite ermöglichten. Die illiberale Innenpolitik Russlands als den Grund für das Zerwürfnis anzusehen, ist vor diesem Hintergrund einfach abwegig, zumal die Russen heute viel viel freier leben als noch vor 30 Jahren und die Zahl der politischen Morde unter Putin um ein Vielfaches geringer ist als Unter Jelzin, mit dem man im Westen deutlich weniger Probleme hatte. Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass im Falle einer unwahrscheinlichen Machtübernahme im Kremls durch liberale Kräfte es unweigerlich zu einer Annäherung Russlands an den Westen kommen würde, solange man im Westen im Kern eine antirussische Real- und Geopolitik führt.
Dies ist im Prinzip ein Konsens über das sämtliche politische Spektrum Russlands hinweg, in dessen Rahmen das ideologielose putinsche System einen immer noch eher prowestlichen Platz einnimmt. Denn bei allem Fanboygehabe für ein paar Moskauer und Petersburger Hipster im Westen, übersieht man leicht, dass sie nur einen geringen Teil der Opposition zu Putin stellen und man im Kreml mit noch ungleich größerer Härte etwa gegen linke und rechte politische Strömungen vorgeht.

Außernpolitisch führt Russland dem selbstgerechten Westen lediglich sein Spiegelbild vor, indem es in gleicher Weise mit Doppelstandards und Spins seine Interessen vertritt.
 
Schwabo Elite
Beitrag 6. Aug 2020, 12:11 | Beitrag #2462
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ZITAT(Kameratt @ 6. Aug 2020, 11:03) *
Wenn schon bei den Verhandlungen zu Ostdeutschland entsprechende Vereinbarungen getroffen wurden, dann impliziert das wohl auch alles andere, was drüber hinaus geht, indirekt mit ein. Somit erfolgte die weitere Ausdehnung der NATO gen Osten gegen den Geist des 2+4-Vertrags sowie die damals stattfindenden politischen Konsultationen und Gespräche auf diesem Gebiet. Und das greift der Spiegel-Artikel korrekterweise auf und zeigt auf, dass die Russen damit mutwillig in die Irre geführt wurden.

Nö, das impliziert ganz sicher nicht, dass man anderen Völkern verbietet ad infinitum eigene Entscheidungen zu treffen, sofern Russland das nicht will. Und niemand hat Russland mutwillig in die Irre geführt. Russland war stets informiert über diese Prozesse, nachdem sie begonnen hatten, als erst nach dem 2+4-Vertrag. Russland war in den Neunzigern so gut in die europäische Politik eingebunden wie nie zuvor und nie danach. Man hat alles getan, um Russland selbst zu einem Teil Europas zu machen und Russland hat signalisiert, dass es dies auch so will.

Aber der Vertrag über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland regelt mit Sicherheit, auch nicht implizit oder im Geiste, die Freiheiten anderer Völker und Staaten entgegen der Helsinki-Schlussakte. Das ist sogar absolut auszuschließen. Kein Staat und Volk Europas hätte diesen Vertrag gutgehießen oder gebilligt, z. B. durch eine Grenzfixierung entlang der Neiße, wenn damit klar gewesen wäre: Jetzt seid ihr ewig Knechte Russlands, damit Deutschland frei sein kann.

Allein die Idee ist total unsinnig.

Der Beitrag wurde von Schwabo Elite bearbeitet: 6. Aug 2020, 12:38


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Stefan Kotsch
Beitrag 6. Aug 2020, 13:02 | Beitrag #2463
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ZITAT
Wenn schon bei den Verhandlungen zu Ostdeutschland entsprechende Vereinbarungen getroffen wurden, dann impliziert das wohl auch alles andere, was drüber hinaus geht, indirekt mit ein. Somit erfolgte die weitere Ausdehnung der NATO gen Osten gegen den Geist des 2+4-Vertrags sowie die damals stattfindenden politischen Konsultationen und Gespräche auf diesem Gebiet.


Warum sollte es das? Nicht einmal die NATO-Russland Grundakte schließt eine solche Idee ein. Wenn man das Dokument liest, das ja Russland unterzeichnet und also anerkannt hat, dann findet sich kein solches Versprechen.

"Die NATO wiederholt, dass das Bündnis in dem gegenwärtigen und vorhersehbaren Sicherheitsumfeld seine kollektive Verteidigung und andere Aufgaben eher dadurch wahrnimmt, dass es die erforderliche Interoperabilität, Integration und Fähigkeit zur Verstärkung gewährleistet, als dass es zusätzlich substantielle Kampftruppen dauerhaft stationiert."

Was eine begrenzte Truppenstationierung im Osten ausdrücklich nicht verbietet. Und Russland hat das unterschrieben und damit anerkannt. Und daran hält man sich sogar heute noch, obwohl Russland seine Streitkräfte in der Ukraine Krieg gegem die Ukraine führen ließ.

Einzig zu Nuklearwaffen erlegt sich die NATO Beschränkungen für die Gebieter neuer NATO-Mitglieder auf:

"Die Mitgliedstaaten der NATO wiederholen, dass sie nicht die Absicht, keine Pläne und auch keinen Anlass haben, nukleare Waffen im Hoheitsgebiet neuer Mitglieder zu stationieren . . . - und dazu auch in Zukunft keinerlei Notwendigkeit sehen. Dies schliesst die Tatsache ein, dass die NATO entschieden hat, sie habe nicht die Absicht, keine Pläne und auch keinen Anlass, nukleare Waffenlager im Hoheitsgebiet dieser Mitgliedstaaten einzurichten, sei es durch den Bau neuer oder die Anpassung bestehender Nuklearlagerstätten."

Und mehr kann ich nicht finden zum Thema Osterweiterung. Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist man im Kreml dem Irrtum erlegen, man hätte irgendwie zwischen NATO und Russland Einflusssphären aufgeteilt. Und die Ukraine sowie alle ehemaligen Mitgliedsstaaten der UdSSR befänden sich in der Einflusssphäre Russlands und diese Staaaten häten kein oder nur ein äußerst eingeschränktes Recht auf eine unabhängige eigene Außen- und Innenpolitik.

Und die Oststaaten wurden keinesfalls gezwungen in die NATO zu gehen. Mit fliegende Fahnen kamen diese Staaten zuur NATO. Gemäß des Rechts, dass sogar Russland anerkannt hat (theoretisch jedenfalls):

"Achtung . . . ihres naturgegebenen Rechtes, die Mittel zur Gewährleistung ihrer eigenen Sicherheit sowie der Unverletzlichkeit von Grenzen und des Selbstbestimmungsrechts der Völker, wie es in der Schlussakte von Helsinki und anderen OSZE-Dokumenten verankert ist, selbst zu wählen;"

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 6. Aug 2020, 13:09
 
goschi
Beitrag 6. Aug 2020, 13:34 | Beitrag #2464
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ZITAT(Stefan Kotsch @ 6. Aug 2020, 14:02) *
Mit einiger Wahrscheinlichkeit ist man im Kreml dem Irrtum erlegen, man hätte irgendwie zwischen NATO und Russland Einflusssphären aufgeteilt.

Das ist ja bis heute sichtbar, dass Russland meint eine Grossmacht habe automatisch das Recht auf Einflusssphären, in denen alles durch sie abgenickt werden muss und dass alle Anrainerstaaten per se keine eigenständigen Entscheidungen treffen können, die Russland betreffen könnten.

Im Westen (eigentlich überall sonst auf der Welt, selbst in China) ist diese Idee seit dem 19. Jahrhundert eigentlich vorbei, definitiv seit dem mittleren 20. Jahrhundert (und ich möchte betonen, wir nähern uns langsam der Mitte des 21. Jahrhunderts). Daer kommt niemand auf die Idee, dies überhaupt zu berücksichtigen...

Aber leider muss man dies in Diskussionen um Russland immer wieder betonen, nämlich dass ALLE! Staaten, auch Anrainer, das Recht haben selbständig zu entscheiden, mit wem sie sich verbünden wollen und welchem Wirtschaftsraum sie zugehören wollen. Dies ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Merowinger
Beitrag 6. Aug 2020, 13:44 | Beitrag #2465
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Allerdings gilt auch: Die NATO ist nicht zur Annahme eines Aufnahmeantrags verpflichtet.
 
Schwabo Elite
Beitrag 6. Aug 2020, 14:43 | Beitrag #2466
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ZITAT(Merowinger @ 6. Aug 2020, 14:44) *
Allerdings gilt auch: Die NATO ist nicht zur Annahme eines Aufnahmeantrags verpflichtet.


Kein Verein ist dazu verpflichtet. Also, was ist das für ein "Argument"?


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Merowinger
Beitrag 6. Aug 2020, 14:47 | Beitrag #2467
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It takes two to tango. Dass das Selbstbestimmungsrecht der Völker nicht so weit geht, der NATO ihrerseits eine bewußte politische Entscheidung abzunehmen. Also einen Staat des ehemaligen WP entweder aufzunehmen, oder ihn im Limbo zwischen den - ehemaligen? - Machtblöcken zu belassen.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 6. Aug 2020, 14:52
 
goschi
Beitrag 6. Aug 2020, 15:39 | Beitrag #2468
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Ja und?
ich verstehe deinen Punkt irgendwie nicht.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Merowinger
Beitrag 6. Aug 2020, 16:02 | Beitrag #2469
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Der Punkt ist: Die NATO Mitglieder haben aktiv entschieden. Es ist nicht NUR der freie Wunsch des Beitrittskandidaten der entscheidend ist (so wurde es hier häufiger formuliert), sondern die anderen 50% machen die politische Entscheidung der NATO aus diesem Wunsch auch zu entsprechen. Das ist insbesondere der Teil den Russland krazt - den starken Abschiedswunsch der Kandidaten hat es sich allerdings selbst zuzuschreiben ("Abstimmung mit den Füßen").

Anders formuliert: Nicht nur die neuen Staaten wollten die NATO, auch die NATO wollte die neuen Staaten.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 6. Aug 2020, 16:38
 
goschi
Beitrag 6. Aug 2020, 16:53 | Beitrag #2470
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Das ist hierbei aber doch völlig belanglos.
Die Freiheit der der Allianz beitretenden Nationen ist relevant, um die internen Entscheidungswege geht es ja nicht.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Merowinger
Beitrag 6. Aug 2020, 17:31 | Beitrag #2471
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Belanglos ist es nicht für die Diskussion hier: In den 2+4 Verhandlungen hat die NATO den Eindruck vermittelt man wolle die (potentiell) neuen Staaten nicht aufnehmen. Genscher insbesondere schwebte eine neue europäischen Sicherheitsarchitektur auf Basis der OSZE vor (irgendwie, wurde das je ausbuchstabiert?). Und richtig, das wurde nicht kodifiziert.

Einige Jahre später, nämlich 1997-1999 nach turbulenten Entwicklungen und mit neuen Personen im Amt sah das dann sehr anders aus. Also IST die NATO interne Entscheidung von Relevanz. Jetzt kann sich Russland über den Tisch gezogen fühlen, oder dies später/jetzt im Übermaß betont vorbringen (meine Bewertung) und dabei die veränderten Realtiäten der damaligen Entwicklungen selektiv ausblenden. Nota bene, die ersten NATO Betritte (Polen, Tschechien, Ungarn) fanden zwei Jahre nach der Vereinbarung der NATO-Russland Grundakte statt und wurden parallel zur Grundakte initiiert - man war also offen im Gespräch miteinander und schuf ein Minimum an Voraussetzungen, wobei Russland keine Handhabe zur Verhinderung hatte.

Die US Kritiker der Osterweiterung damals:
ZITAT
- In Russland werde die NATO-Osterweiterung, die von allen politischen Kräften abgelehnt wird, die undemokratische Opposition stärken und die Reformkräfte schwächen. Russland werde dazu gebracht, die Vereinbarungen nach dem Ende des Kalten Krieges infrage zu stellen und Widerstand gegen die Abrüstungsverträge zu mobilisieren.
- Es werde eine neue Grenze zwischen Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern gezogen. Dies verstärke die Instabilität und führt zu einem geschwächten Sicherheitsempfinden bei den Nicht-Mitgliedern.
- Die Osterweiterung vermindere das Potential der NATO, indem sie Garantien an Länder mit ernsthaften Grenz- und Minderheitsproblemen sowie uneinheitlich entwickelten demokratischen Systemen gebe.
- In den USA werde eine Kostendebatte ausgelöst, die das Engagement der USA für die NATO infrage stellen werde.
Die Punkte 1,2 und 4 kann man heute beobachten.

George F. Kennan 1997, Diplomat:
ZITAT
„verhängnisvollster Fehler der amerikanischen Politik in der Ära nach dem Kalten Krieg“ beurteilt, weil „diese Entscheidung erwarten lasse, dass die nationalistischen, antiwestlichen und militaristischen Tendenzen in der Meinung Russlands entzündet werden; dass sie einen schädlichen Einfluss auf die Entwicklung der Demokratie in Russland haben, dass sie die Atmosphäre des Kalten Krieges in den Beziehungen zwischen Osten und Westen wiederherstellen und die russische Außenpolitik in Richtungen zwingen, die uns entschieden missfallen werden.
Ob die Osterweiterung trotzdem die bessere Entscheidung war kann nur ein Paralleluniversum beantworten.

Mary Elise Sarotte trägt ein bedeutendes Element zum Puzzle bei:
ZITAT
Auch wenn eine solche Zusage zeitweilig in den Verhandlungen diskutiert worden sei, hätte die Sowjetunion im Vertragstext auf sie verzichtet, um stattdessen hohe deutsche Finanzhilfen zu erhalten, die Helmut Kohl im Gegenzug angeboten hatte. Nach Sarottes Auswertungen haben im Februar 1990 kurzzeitig Baker, Genscher und Kohl eine Nicht-Ausdehnung der NATO angedeutet.
[...]
Dies Vorgehen sei von Bush mit den Worten "Der Bundeskanzler hat große Taschen!" gebilligt worden. Auch für Gorbatschow sei eine finanzielle Kompensation angesichts der schwierigen wirtschaftlichen und politischen Lage der Sowjetunion attraktiv gewesen. Schließlich habe man sich darauf verständigt, dass die sowjetischen Truppen weitere vier Jahre im Gebiet der DDR verbleiben durften und in dieser Zeit u. a. ein von Deutschland finanziertes Wohnungsbauprogramm für rückkehrende Soldaten umgesetzt werden würde. (Die finanziellen deutschen Zusagen beliefen sich auf 12 Mrd. DM zuzüglich drei Milliarden D-Mark zinsloser Kredite.) Die Sowjetunion verzichtete dafür auf die ursprünglich diskutierte Zusage der Nichtausdehnung der NATO.
[...]
Ein Überblick über den Forschungsstand aus dem Jahr 2018 resümiert:
Konkrete westliche Garantien bezogen sich 1990 nur auf die DDR; aber der Westen täuschte die Sowjetunion gleichzeitig mit vagen Versprechen einer kooperativen, inklusiven europäischen Sicherheitsordnung, während die Bush-Regierung bewusst die exklusive NATO (ohne die UdSSR) ins Zentrum der neuen Sicherheitsarchitektur in Europa rückte.

Der Witz der ganzen Geschichte: Hätte Russland sich nicht die Krim einverleibt, dann wären die Chance recht hoch gewesen dass sich die NATO auf kurze bis mittlere Dauer selbst zerlegt ("NATO must go out of area or out of business"). Jetzt gibt Russland der NATO wieder Sinn und erzeugt Zusammenhalt. Man stelle sich das Wirken von Trump und seine Einstellung zur NATO ohne die Annektion und ohne eFP vor.

OT: Dieser Tage konstatiert der NATO Generalsekretär, dass sich die NATO künftig um den Pazifik - sprich: China - kümmern solle ("out of area"), was in Europa auf spürbaren Widerstand stoßen wird. Australien mausert sich zum Mitgliedskandidaten, und die Fregatte Hamburg wäre ohne Corona jetzt auf einer Pazifikreise.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 6. Aug 2020, 19:22
 
Stefan Kotsch
Beitrag 6. Aug 2020, 20:01 | Beitrag #2472
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ZITAT
In den 2+4 Verhandlungen hat die NATO den Eindruck vermittelt man wolle die (potentiell) neuen Staaten nicht aufnehmen.

Dazu gibt es keinen vorlegbaren Beweis. Und das taucht in keinem Vertrag und in keinem Dokument auf. Das sind immer nur Interpretationen.

Es gibt aber den 2+4 Vertrag und die NATO-Russland Grundakte. Das sind handfeste Dokumente die Russland mit unterschrieben hat und die schwarz-auf-weiß das Gegenteil der Behauptung zeigen.

Russland wird nicht bedroht, sondern es fühlt sich um seine altsowjetischen Einflussgebiete "betrogen", weil diese Staaten nun selbständige politische Akteure sind. Das ist der springende Punkt.

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 6. Aug 2020, 20:12
 
KSK
Beitrag 6. Aug 2020, 21:18 | Beitrag #2473
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Das hinkt doch schon allein an der Tatsache, dass der 2+4-Vertrag - wie der Name schon sagt - kein Vertrag zwischen NATO und dem Warschauer Pakt oder der UdSSR war, sondern einer zwischen den zwei deutschen Staaten und den vier Siegermächten des 2. Weltkriegs, die zuvor zu Kriegsende vier Besatzungszonen auf dem Gebiet ebenjener später gegründeten deutschen Staaten einrichteten.
 
Schwabo Elite
Beitrag 7. Aug 2020, 16:47 | Beitrag #2474
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Australien wird ganz sicher nicht Teil des Nordatlantikpaktes, ohne dass die NATO ganz gehörig revidiert wird. Und das ist in dieser Form absolut nicht absehbar.

Was stattdessen denkbar wäre, ist eine Ausweitung des ANZUS-TEreaty bzw. der Five-Eyes-Alliance zur Sicherheits- und Verteidigungsallianz, wobei die Five-Eyes-Absprachen weiter erhalten bleiben dürften, quasi als Verein im Verein. Eine solche Ausweitung dürfte traditionelle Partner und gefestigte Demokratien beinhalten (Japan und Südkorea) sowie, als Teil der Programmatik Demokratie auszuweiten in der Region, auch nicht gefestigte Demokratien aufnehmen: pazifische Insel- und Flächenstaaten, also etwa die Philippinen, Indonesien, Thailand oder Malaysia, Mexiko und den mittelamerikanischen Staaten sowie Chile und Brunei (s. u.). Taiwan wird vermutlich nicht dazugehören dürfen, es sei denn der Bruch mit China vollzieht sich spontan und volatil.

Im Wesentlichen käme dies einem Wiederaufleben der SEATO ("Manila-Pakt") gleich. Allerdings müssten für solch ein Projekt zunächst erhebliche diplomatische Hürden genommen werden, nicht zuletzt die Wiederaufnahme der ANZUS-Pflichten der USA gegenüber Neuseeland, die mit der Erklärung zur nuklearwaffenfreien Zone Neuseelands durch die USA ausgesprochen wurden.

Es gibt auch ein Vorreiterstruktur abseits von ANZUS für geostrategische Absprachen und zwar die P-4 aus Brunei, Chile, New Zealand und Singapore sowie den USA. Die P-4 bilden zusammen das Trans-Pacific Strategic Economic Partnership Agreement (TPSEP), ein Freihandelsabkommen der Staaten, haben also ein gewissens Gewicht im Pazifik, der ja sowieso durch eine Vielzahl von Freihandelsabkommen geprägt ist.


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Merowinger
Beitrag 7. Aug 2020, 17:44 | Beitrag #2475
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Australien gehört seit einem Jahr zum "Enhanced Opportunities Program" der NATO, und beteiligt(e) sich seit 2014 mit 300 Soldaten an der Nato-geführten Mission in Afghanistan und ist ebenso im Irak beteiligt. Als dominion des britischen Empire verfügt Australien über ein Büro im NATO-Hauptquartier in Brüssel. Man nimmt dazu teil an einigen committees (Logistik, information sharing, BMD, Rüstungskontrolle) und an Übungen wie Trident Juncture.

NZZ:
"Mit Blick auf China: Stoltenberg fordert globalere Ausrichtung der Nato, etwa mit Partnern wie Australien, Neuseeland, Südkorea und Japan"

Diese 4 Staaten werden bereits seit mindestens 15 Jahren anvisiert und man bewegt sich schrittweise voran.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 7. Aug 2020, 18:04
 
Holzkopp
Beitrag 12. Aug 2020, 21:33 | Beitrag #2476
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weils mich gerade furchtbar aufregt:

Der Preis für den übelsten, dämlichsten und schwachsinnigsten Artikel zum Thema "Rüstung" geht an...

Spiegel online:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/unga...e-65b7518a79fc#

Stilblüten:

ZITAT
Wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI berichtete, unterzeichneten Cornstein und der ungarische Verteidigungsminister Tibor Benko eine Absichtserklärung über den Kauf von Mittelstreckenraketen des Typs AMRAAM des US-Herstellers Raytheon für die ungarische Luftwaffe. Laut Cornstein kann die ehemalige Sowjetrepublik damit ihre Luftverteidigung modernisieren und noch aus der kommunistischen Ära stammende Systeme ersetzen.


das wir da nicht die ESUT lesen ist mir klar, aber so viel Schwachsinn macht mich sprachlos. Eigentlich schreibe ich das hier nur aus therapeutischen Gründen rein um mich selbst seelisch zu entlasten.

Unglaublich...



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Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
 
xena
Beitrag 13. Aug 2020, 00:44 | Beitrag #2477
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Früher wurden sie als Raketen mittlerer Reichweite bezeichnet. Natürlich im richtigen Kontext. Heute muss ja alles einen englischen Namen haben. Klingt ja viel cooler. BVR ist da das mindeste. Der junge Redakteur hat wohl den alten, eigentlich korrekten Deutschen Begriff, vereinfacht, ohne Hintergrundwissen, dass dieser vereinfachte Begriff schon von anderen Raketen besetzt ist. Dämlich würde ich es nicht nennen, sondern schlechte Recherche, mangelndes Geschichtswissen, fehlende Lebenserfahrung usw.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 13. Aug 2020, 00:48


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Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
kato
Beitrag 13. Aug 2020, 08:01 | Beitrag #2478
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ZITAT(Holzkopp @ 12. Aug 2020, 22:33) *
Der junge Redakteur

Es handelt sich um einen automatisch erstellten Artikel aus einer nicht redigierten AFP-Meldung.
 
Schwabo Elite
Beitrag 13. Aug 2020, 09:13 | Beitrag #2479
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Viel mehr mag Holzkopp erzürnen, dass Ungarn hier als ehemalige Sowjetrepublik bezeichnet wurde. wink.gif

Aber sowas ist im Onlinejournalismus kein Einzelfall.


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KSK
Beitrag 13. Aug 2020, 09:23 | Beitrag #2480
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ZITAT(Schwabo Elite @ 13. Aug 2020, 10:13) *
Viel mehr mag Holzkopp erzürnen, dass Ungarn hier als ehemalige Sowjetrepublik bezeichnet wurde. wink.gif

Aber sowas ist im Onlinejournalismus kein Einzelfall.

Auf entsprechende Kritik hin hat der Spiegel eine "schöne" Erklärung in den Artikel eingefügt:

ZITAT
Ungarn war bis zur Auslösung des Bündnisses 1991 Teil des Warschauer Paktes. Im Jahr 1919 bestand für einige Monate die sogenannte Ungarische Räterepublik, heutzutage auch Sowjetrepublik genannt.
facepalm.gif
 
400plus
Beitrag 13. Aug 2020, 10:20 | Beitrag #2481
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Sorry seems to be the hardest word wink.gif
 
Nite
Beitrag 13. Aug 2020, 16:06 | Beitrag #2482
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Damit ist Bayern dann wohl auch eine "ehemalige Sowjetrepublik" facepalmfji3.gif


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Whuffo
Beitrag 13. Aug 2020, 17:29 | Beitrag #2483
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Das war auch mein erster Gedanke... lol.gif


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General Gauder
Beitrag 13. Aug 2020, 19:39 | Beitrag #2484
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Ich hatte da so mehr dieses Oprah meme im Hinterkopf, von wegen du bist eine ehemalige ...
biggrin.gif wink.gif

Der Beitrag wurde von General Gauder bearbeitet: 13. Aug 2020, 23:05
 
Schwabo Elite
Beitrag 13. Aug 2020, 22:27 | Beitrag #2485
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ZITAT(KSK @ 13. Aug 2020, 10:23) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 13. Aug 2020, 10:13) *
Viel mehr mag Holzkopp erzürnen, dass Ungarn hier als ehemalige Sowjetrepublik bezeichnet wurde. wink.gif

Aber sowas ist im Onlinejournalismus kein Einzelfall.

Auf entsprechende Kritik hin hat der Spiegel eine "schöne" Erklärung in den Artikel eingefügt:

ZITAT
Ungarn war bis zur Auslösung des Bündnisses 1991 Teil des Warschauer Paktes. Im Jahr 1919 bestand für einige Monate die sogenannte Ungarische Räterepublik, heutzutage auch Sowjetrepublik genannt.
facepalm.gif


Ja, der Absatz hat mich gewundert, weil er an Peinlichkeit kaum zu über bieten ist. Was hat bitteschön 1919 mit dem Umbruch von 1991 zu tun? wallbash.gif lol.gif


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Schwabo Elite
Beitrag 13. Aug 2020, 22:28 | Beitrag #2486
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ZITAT(Nite @ 13. Aug 2020, 17:06) *
Damit ist Bayern dann wohl auch eine "ehemalige Sowjetrepublik" facepalmfji3.gif


biggrin.gif


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Stormcrow
Beitrag 20. Aug 2020, 09:40 | Beitrag #2487
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Vmtl. besser hier als im Flugzeugforum:
IAF und Luftwaffe üben erstmalig in Deutschland miteinander.

ZITAT
Die Einladung war vom Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, bei seinen letzten Besuchen in Israel ausgesprochen worden. Deutsche Militärpiloten waren schon in den Jahren 2017 und 2019 zu Übungen in Israel. «Nach dem Menschheitsverbrechen der Shoa ist es ein bewegendes Zeichen unserer heutigen Freundschaft, dass wir erstmals in unserer Geschichte Seite an Seite mit der Israelischen Luftwaffe fliegen», hatte Gerhartz im Vorfeld des israelischen Besuchs erklärt.


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ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Sep 2016, 21:10) *
Ein ICBM-Schlag wäre eine definitive Aussage, die man nicht mehr zurücknehmen könnte.
 
Schwabo Elite
Beitrag 20. Aug 2020, 12:43 | Beitrag #2488
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Bislang schon nette Bilder.


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Seneca
Beitrag 27. Aug 2020, 14:17 | Beitrag #2489
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Sollte sich Lukaschenko nicht an der Macht halten können wird Putin seine Truppen nach Belarus schicken. Diesmal nicht als " grüne Männchen" sondern als " Hilfstruppe" auf die " Bitte" Lukaschenkos .
Gleichzeitig betont Putin, das sich Russland viel weniger in Belarus einmische als Europäer und Amerikaner.
ZITAT
Angesichts des Machtkampfs in Belarus (Weißrussland) hält das Nachbarland Russland eigene Sicherheitskräfte in Reserve für den Fall eines Eingreifens. Das sei auf Bitten von Präsident Alexander Lukaschenko erfolgt, sagte Kremlchef Wladimir Putin dem Sender Rossija 1. "Und ich habe das getan."

https://www.sueddeutsche.de/politik/belarus...uppen-1.5012426


" Bruderhilfe" des Kreml in der Tradition des Einmarsches in die Tschechoslowakei 1968, die im heutigen Russland wieder als gerechtfertigtes Eingreifen gegen eine " NATO-Bedrohung" propagandistisch dargestellt wird.
https://deutsch.radio.cz/russische-doku-zum...erhilfe-8257942

Der Beitrag wurde von Seneca bearbeitet: 27. Aug 2020, 14:18
 
Almeran
Beitrag 27. Aug 2020, 14:33 | Beitrag #2490
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ZITAT(Seneca @ 27. Aug 2020, 15:17) *
Sollte sich Lukaschenko nicht an der Macht halten können wird Putin seine Truppen nach Belarus schicken. Diesmal nicht als " grüne Männchen" sondern als " Hilfstruppe" auf die " Bitte" Lukaschenkos .
Gleichzeitig betont Putin, das sich Russland viel weniger in Belarus einmische als Europäer und Amerikaner.
ZITAT
Angesichts des Machtkampfs in Belarus (Weißrussland) hält das Nachbarland Russland eigene Sicherheitskräfte in Reserve für den Fall eines Eingreifens. Das sei auf Bitten von Präsident Alexander Lukaschenko erfolgt, sagte Kremlchef Wladimir Putin dem Sender Rossija 1. "Und ich habe das getan."

https://www.sueddeutsche.de/politik/belarus...uppen-1.5012426


" Bruderhilfe" des Kreml in der Tradition des Einmarsches in die Tschechoslowakei 1968, die im heutigen Russland wieder als gerechtfertigtes Eingreifen gegen eine " NATO-Bedrohung" propagandistisch dargestellt wird.
https://deutsch.radio.cz/russische-doku-zum...erhilfe-8257942

Putin will Belarus doch seit Jahren "heim ins Reich" holen. Eine Invasion unter dem Vorwand der Stützung von Lukaschenko kommt da doch gelegen. Ihn kann man dann nach einer angemessenen Übergangszeit auf eine Datscha schicken und das Land angliedern.


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Liberalmeran.

Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir.
- Bertrand Russell, Eroberung des Glücks
 
 
 

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