Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

Zurück zum Board Index
54 Seiten V   1 2 3 > »   
Reply to this topicStart new topic
> Flüchtlinge und Migration, in Europa und anderswo
Parsifal
Beitrag 13. Sep 2015, 18:34 | Beitrag #1
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.515



Gruppe: Members
Mitglied seit: 11.10.2006


ZITAT(SailorGN @ 13. Sep 2015, 17:54) *
@Parsifal: Die Idee von Flüchtlingen als Konsumenten ist echt mata.gif Erstens gehören die Flüchtlinge nicht zu jenen Haushalten die die meiste Energie verbrauchen, zweitens können sie sich vorerst die dazu nötigen Einrichtungen (Haushalsgeräte, Elektronik, Auto) gar nicht leisten und drittens würde selbst bei durschnittlichem Energieverbrauch und einer Mio Flüchtlinge der Anteil der Haushalte (derzeit etwa 29% HH, 29% Verkehr, 40% Gewerbe) am Energieverbrauch um nichtmal 1% steigen. Damit lässt sich eben keine signifikante Nachfragesteigerung in D oder gar Europa erreichen. Dazu kommt seit gut 7 Jahren ein rückläufiger Gesamtenergieverbrauch... und die Energiewende, wodurch der Energiemix weiter zu Ungunsten von fossilen Energieträgern verschoben wird.

Achja echt... xyxthumbs.gif
Was glaubst du warum ich schrieb dass jene Bauernschläue kaum zu unterstellen ist. Es ist zu unkalkulierbar.

Abgesehen davon verballert man für die Leute natürlich schon überdurchschnittlich Energie, oder was glaubst du warum die leerstehenden Buden leerstehen in welche jetzt diese Leute einquartiert werden? Die Renovierungskosten übernimmt eben jetzt der Bund/Land/Gemeinde egal wer, der Steuerzahler eben. Wenn die energetische Sanierung vor dem Winter nicht mehr stattfindet, wird eben mehr Heizöl direkt verballert. Wenn saniert wird, rinnt es durch die Baumaschine oder die Herstellung und Anbringung der Isolationsmaterialien. Und ob saniert oder nicht, geheizt werden muss einfach trotzdem. Übrigens warmes Wasser kommt nicht aus Solidarität aus dem Wasserhahn, sondern weil es die Physik so bedingt und die Herstellung und der Einbau von Solarheizanlagen wiederum Energie verbraucht oder man doch direkt mit der Öl/Gastherme heizt. Der Logistikaufwand, welcher Menschenlaiber durch die Gegend karrt oder Versorgungsgüter, der macht das auch nicht weil er Solidaritätstränen verbrennt sondern Benzin und Diesel. Selbst Bahnfahren ist nicht ohne gewissen Anteil an fossiler Energie. Es ist egal was du machst es wird verheizt. Ob das 0,001% ausmacht oder einen so hohen Wert wie sogar 1%, es ist egal, es ist Aufwand ohne Gegenwert für die aufnehmende Gesellschaft. Die Steuereinnahmen dadurch sind pure Onanie, der Nettowert ist hier anzusetzen. Schließlich bringt mir heutzutage ein Flüchtling nichts oder wenn überhaupt, dann sehr wenig ins BIP ein im Vergleich von 1950 wo er mir ordentlich einbrachte weil er für den Aufbau des Landes und unsere Exportindustrie ein nötiger Faktor war. Es ist Aufwand mit Gegenwert höchstens für andere. Was bitteschön willst du durch das anwachsen der Manpower denn anfangen was wir nicht durch Auslastung vorhandener Fertigungs- und Personalkapazitäten nicht schon längst aus dem Hut zaubern könnten?


--------------------
 
SailorGN
Beitrag 13. Sep 2015, 19:55 | Beitrag #2
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.410



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


@Parsifal: Nochmal, angesichts der Gesamtbevölkerung D`s, der Wirtschaft und des Verkehrs werden selbst 1 mio Flüchtlinge keine signifikante Steigerung des Energieverbrauches herbeiführen. Dazu ist der Nettogrundverbrauch in D zu groß... und diese Menschen haben selbst mit allen Folgekosten einfach nicht den "energetischen" Fußabdruck den es braucht, um den Verbrauch signifikant zu erhöhen. Darauf als Energielieferant zu spekulieren einfach dumm... da macht es mehr Sinn zu schauen, wie hoch die Nachfrage bspw in China nach dt. Industrieprodukten ist. Die Herstellung eines Autos bspw. verbraucht in kürzester Zeit mehr Energie als X Familien im Jahr. Da ist es viel leichter, den Verbrauch aufzurechnen und daran irgendwelche Absatzprognosen zu treffen. Ansonsten ist der Versuch einer Aufrechnung der Flüchtlingskosten als rausgeschmissenes Geld jetzt völlig vorhersehbar und trotzdem unwissenschaftlich. Auch 1950 wollten die Leute die Flüchtlinge nicht haben, damals wusste man auch noch nicht, dass die Flüchtlinge zukünftig nicht ausreichen würden, um die Nachfrage zu decken. Deine Analyse von "damals" ist auch erst ex post positiv... wer sagt, dass in 65 Jahren die Leute die syrischen Flüchtlinge niicht genauso sehen wie wir heute die Flüchtlinge 1950?


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
Havoc
Beitrag 13. Sep 2015, 21:39 | Beitrag #3
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.420



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.01.2006


Ich finde dass man bei den Flüchtlingen nicht von rausgeschmissenen Geld reden kann. Aus folgenden Gründen:
1. Sie kommen und sie sind da. Zu glauben dass man eine solche Menschenmasse mit einem Zaun, brutaler Behandlung etc. abschrecken kann ist naiv.
Diese aus Kostengründen auf der Straße sitzen zulassen ist nur eine Gefahr für den Innerdeutschen Frieden. Wichtig ist nur, dass Deutschland bei vielen Flüchtlingen als das Land in dem Milch und Honig fließt gilt, dieser Mythos muss aufgeklärt werden.
2. Auf mittlere Sicht gesehen wird der Großteil der Syrer wieder in ihr Land gehen, wenn der Krieg dort vorbei ist. IS scheint gerade übermächtig und kaum zu besiegen aber ein Staat der nur auf Terror aufgebaut wird kann auf die Dauer nicht lebensfähig sein. Es wird sicher nicht morgen vorbei sein aber wenn das Land wieder aufgebaut wird, brauchen sie Fachkräfte und diese werden sie nicht in heutigen Flüchtlingslagern in der Türkei, Jordanien oder Libanon finden.
Diese zukünftigen Fachkräfte werden zu einem großen Teil die sein , welche heute als Flüchtlinge nach Deutschland kommen und hier ausgebildet wurden. Deutsche Firmen werden meiner Meinung nach dann vom Wiederaufbau profitieren und danach wichtige Handelspartner sein.
3. Auf lange Sicht gesehen erleben die heutigen Flüchtlinge demokratische und freiheitliche Werte. Die Rückkehrer werden solche Ideen nach Syrien mitnehmen. Daraus kann ein Gegenentwurf zu einer Diktatur und einem Kalifats- Staat entstehen, die beide bereits in Syrien gescheitert sind, sonst würde es nicht diese Flüchtlingsströme geben.

Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 13. Sep 2015, 21:40
 
xena
Beitrag 13. Sep 2015, 22:59 | Beitrag #4
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.864



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.10.2002


Sobald man hier integriert ist, dann wird eine Rückkehr um so schwieriger. Ich glaube, dass nur ein Teil zurück kehren wird. Und da habe ich ein schlechtes Gewissen, da wir die Besten wahrscheinlich bei uns im Land halten werden, gerade die, die man für einen Aufbau brauchen würde. Wenn die Elite aus dem Land flüchtet, wer soll dieses dann wieder aufbauen? Dann bleiben wirklich nur noch die religiösen Dumpfbacken übrig. Das ist ein Kultureller GAU für Syrien.


--------------------
Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
Almeran
Beitrag 13. Sep 2015, 23:00 | Beitrag #5
+Quote PostProfile CardPM
Generalmajor d.R.
Beiträge: 8.760



Gruppe: Moderator
Mitglied seit: 20.10.2004


ZITAT(xena @ 13. Sep 2015, 23:59) *
Sobald man hier integriert ist, dann wird eine Rückkehr um so schwieriger. Ich glaube, dass nur ein Teil zurück kehren wird. Und da habe ich ein schlechtes Gewissen, da wir die Besten wahrscheinlich bei uns im Land halten werden, gerade die, die man für einen Aufbau brauchen würde. Wenn die Elite aus dem Land flüchtet, wer soll dieses dann wieder aufbauen? Dann bleiben wirklich nur noch die religiösen Dumpfbacken übrig. Das ist ein Kultureller GAU für Syrien.

Wenn die Elite im Krieg draufgeht oder ins den Lagern in der Türkei, dem Libanon oder Jordanien intellektuell verkümmert ist dem Land auch nicht geholfen.


--------------------
Liberalmeran.

Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir.
- Bertrand Russell, Eroberung des Glücks
 
Havoc
Beitrag 13. Sep 2015, 23:05 | Beitrag #6
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.420



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.01.2006


ZITAT(xena @ 13. Sep 2015, 22:59) *
Sobald man hier integriert ist, dann wird eine Rückkehr um so schwieriger. Ich glaube, dass nur ein Teil zurück kehren wird. Und da habe ich ein schlechtes Gewissen, da wir die Besten wahrscheinlich bei uns im Land halten werden, gerade die, die man für einen Aufbau brauchen würde. Wenn die Elite aus dem Land flüchtet, wer soll dieses dann wieder aufbauen? Dann bleiben wirklich nur noch die religiösen Dumpfbacken übrig. Das ist ein Kultureller GAU für Syrien.


Und wie viele in Deutschland gut ausgebildete junge Türken gehen zurück weil sie in der Türkei bessere Karrierechancen haben?
 
xena
Beitrag 13. Sep 2015, 23:07 | Beitrag #7
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.864



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.10.2002


Keine Ahnung. Hast Du eine Statistik? Aber die werden, wenn es wirklich signifikant viele sind, in ein Land gehen, wo es genug Arbeit, Luxus und Verdienstmöglicheiten gibt. Aber wer geht freiwillig in ein zerstörtes Land zurück?

Naja, wir brauchen ja jährlich runde 200.000 Zuwanderer. Wenn jetzt wirklich dicht gemacht wird, dann erfüllen die Flüchtlinge unsere benötigte Quote für die nächsten vier Jahre.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 13. Sep 2015, 23:09


--------------------
Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
Havoc
Beitrag 14. Sep 2015, 00:18 | Beitrag #8
+Quote PostProfile CardPM
Oberleutnant
Beiträge: 2.420



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.01.2006


ZITAT(xena @ 13. Sep 2015, 22:07) *
Keine Ahnung. Hast Du eine Statistik? Aber die werden, wenn es wirklich signifikant viele sind, in ein Land gehen, wo es genug Arbeit, Luxus und Verdienstmöglicheiten gibt. Aber wer geht freiwillig in ein zerstörtes Land zurück?

Naja, wir brauchen ja jährlich runde 200.000 Zuwanderer. Wenn jetzt wirklich dicht gemacht wird, dann erfüllen die Flüchtlinge unsere benötigte Quote für die nächsten vier Jahre.


Hast Du denn eine Statistik wie viele Flüchtlinge aus der Zeit des Balkankrieges geblieben sind? Du haust hier ein pauschales "die werden bleiben" raus. Fakt ist, dass es neben dem klassischen Asylverfahren auch das Instrument des Vorübergehender Schutzes gibt, mit dem z.B. auf den Massenexodus im Jugoslawienkrieg reagiert wurde.
Das heißt, man gewährt Asyl bis eine sichere Rückkehr in das Heimatland möglich ist.

In der globalen Betrachtung kehrt die überwiegende Mehrheit in ihr Heimatland zurück. Nachfolgende Grafik ist eine Gesamtstatistik des UNHCR :





Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 14. Sep 2015, 00:20
 
tommy1808
Beitrag 14. Sep 2015, 09:27 | Beitrag #9
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.966



Gruppe: Members
Mitglied seit: 05.04.2003


ZITAT(TrueKosmos @ 13. Sep 2015, 12:43) *
wohl über Atomwaffen


wieso? Hat Putin ihm die letzten Tage welche geliefert? Oder wie kommst Du auf das schmale Brett?

Gruß
Thomas


--------------------
Russia's Blyatskrieg
 
Crazy Butcher
Beitrag 14. Sep 2015, 10:48 | Beitrag #10
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 9.011



Gruppe: Members
Mitglied seit: 22.02.2002


ZITAT(Havoc @ 14. Sep 2015, 01:18) *
In der globalen Betrachtung kehrt die überwiegende Mehrheit in ihr Heimatland zurück. Nachfolgende Grafik ist eine Gesamtstatistik des UNHCR :


In der globalen Betrachtung finden sich die meißten Flüchtlinge auch kaum in einem dem deutschen vergleichbaren Sozialsystem wieder. In den meißten Fällen landen sie in direkter Nachbarschaft ihres Heimatlandes ... erfahrungsgemäß ist die Lage dort ökonomisch kaum besser, nur friedlicher.


--------------------
"In the future, if you don't want the shit missions, don't be so good at doing them."
- General Downer in 'Over There'
 
SailorGN
Beitrag 14. Sep 2015, 11:01 | Beitrag #11
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.410



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


Der Punkt ist nicht das Sozialsystem... viele Ausländer (eben auch nicht Flüchtlinge) aus ärmeren Ländern sehen nur die Bargeldsummen, rechnen das auf ihre Verhältnisse um und sagen wow... wenn man denen aber erzählt, was wirklich leben in D kostet und was bspw. eine Mittelstandsfamilie an Kohle braucht, dann werden sie nachdenklicher. Als Flüchtling/Asylant lebt man in D nicht "gut", zur Zeit ist es im Grunde "Flüchtlingslager de luxe" aber kein schönes Leben. Und die meisten syrischen/Nahostflüchtlinge leben eben genau dort in den Nachbarländern...

Hier die Zahlen


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
schießmuskel
Beitrag 14. Sep 2015, 11:24 | Beitrag #12
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 3.219



Gruppe: Banned
Mitglied seit: 09.04.2013


Vielleicht sollte man die Flüchtlingsdiskussion auslagern.


--------------------
Respice! Mea signature est latinum, ergo ego sum ​​valde intelligent
 
MS-Tech
Beitrag 14. Sep 2015, 11:49 | Beitrag #13
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 619



Gruppe: Members
Mitglied seit: 20.02.2006


ZITAT
viele Ausländer (eben auch nicht Flüchtlinge) aus ärmeren Ländern sehen nur die Bargeldsummen, rechnen das auf ihre Verhältnisse um und sagen wow... wenn man denen aber erzählt, was wirklich leben in D kostet


Absolut richtig, bin gespannt wie die vielen jungen Männer reagieren, wenn sie feststellen das der goldene Löffel doch nur eine Plastikgabel ist, und ohne Bildung dieser auch nicht erlangt werden kann. Das Problem ist bei Migranten ist ja nicht gerade neu und auch mit Nichten gelöst.

Der Beitrag wurde von MS-Tech bearbeitet: 14. Sep 2015, 11:49
 
zauberwald.fee
Beitrag 14. Sep 2015, 11:58 | Beitrag #14
+Quote PostProfile CardPM
Feldwebel
Beiträge: 459



Gruppe: Banned
Mitglied seit: 30.05.2013


.

Der Beitrag wurde von zauberwald.fee bearbeitet: 22. Apr 2016, 14:42
 
Freestyler
Beitrag 14. Sep 2015, 12:10 | Beitrag #15
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.983



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 15.08.2005


ZITAT(Havoc @ 13. Sep 2015, 22:39) *
2. Auf mittlere Sicht gesehen wird der Großteil der Syrer wieder in ihr Land gehen, wenn der Krieg dort vorbei ist. IS scheint gerade übermächtig und kaum zu besiegen aber ein Staat der nur auf Terror aufgebaut wird kann auf die Dauer nicht lebensfähig sein. Es wird sicher nicht morgen vorbei sein aber wenn das Land wieder aufgebaut wird, brauchen sie Fachkräfte und diese werden sie nicht in heutigen Flüchtlingslagern in der Türkei, Jordanien oder Libanon finden.
Diese zukünftigen Fachkräfte werden zu einem großen Teil die sein , welche heute als Flüchtlinge nach Deutschland kommen und hier ausgebildet wurden. Deutsche Firmen werden meiner Meinung nach dann vom Wiederaufbau profitieren und danach wichtige Handelspartner sein.

Wie Xena schon sagte - sobald die Flüchtlinge hier integriert sind, sich an den deutschen Lebensstandard und das deutsche Lohnniveau gewöhnt haben, sind die Opportunitätskosten einer Rückkehr prohibitiv hoch. Unter Umständen werden einige als Mitarbeiter internationaler Hilfsorganisationen wie der GIZ dort arbeiten oder aufgrund ihrer Deutschkenntnisse und besseren Ausbildung in Nothilfe und Wiederaufbau ordentlich Geld abkassieren...

ZITAT
3. Auf lange Sicht gesehen erleben die heutigen Flüchtlinge demokratische und freiheitliche Werte. Die Rückkehrer werden solche Ideen nach Syrien mitnehmen. Daraus kann ein Gegenentwurf zu einer Diktatur und einem Kalifats- Staat entstehen, die beide bereits in Syrien gescheitert sind, sonst würde es nicht diese Flüchtlingsströme geben.

Das sind Wunschträume. Die Flüchtlinge erleben demokratische und freiheitliche Werte, aber das bedeutet nicht, dass sie diese annehmen - viele der türkischstämmigen Migranten, die schon seit Jahrezehnten in Deutschland lebt, teilweise auch hier geboren ist, haben diese Werte auch erlebt, aber nicht gelebt und übernommen - Stichwort Parallelgesellschaft usw. Das gleiche trifft auch auf andere Einwanderergruppen zu.
Das gleiche trifft auch auf viele Austausch- und ausländische Studenten in Deutschland zu - auch die nehmen das fachliche Wissen mit, aber die freiheitlichen und demokratischen Werte, auf deren Vermittlung man im Rahmen des Studiums hofft, bleiben hier.

Wie andere Rückkehrer aus Diaspora, wären auch die syrischen Rückkehrer entwurzelt, sie haben keine Netzwerke, keine lokale Machtbasis und sind nicht (mehr) mit den Gegebenheiten vertraut. Der neue afghanische Präsident Mohammad Ashraf Ghani ist da ein hervorragendes Beispiel: An der American University of Beirut und der University of Columbia studiert und promoviert, an verschiedenen afghanischen und westlichen Universitäten gelehrt und geforscht, eine libanesische Christin geheiratet, für die Weltbank gearbeitet, zuerst Finanzminister unter Karsai, jetzt Präsident - nur leider kein starkes lokales Netzwerk und Machtbasis.
 
zauberwald.fee
Beitrag 14. Sep 2015, 12:28 | Beitrag #16
+Quote PostProfile CardPM
Feldwebel
Beiträge: 459



Gruppe: Banned
Mitglied seit: 30.05.2013


.

Der Beitrag wurde von zauberwald.fee bearbeitet: 22. Apr 2016, 14:42
 
Freestyler
Beitrag 14. Sep 2015, 12:40 | Beitrag #17
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.983



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 15.08.2005


Es gibt auch genug die hier bleiben und alt werden; die Alten- und Pflegeheime müssen sich darauf schon ein- und umstellen. Das Problem - soweit ich es mitbekommen habe - ist vor allem, dass vergleichsweise gut ausgebildete und gut integrierte türkischstämmige Mitbürger in die Türkei zurückkehren, während gerade die schlecht ausgebildeten und schlecht integrierten hier bleiben. Denn letztere sind weder dort noch hier - z.B. durch türkische Austauschstudenten - beliebt (O-Ton einer Austauschstudentin aus Istanbul: "In der Türkei meinten alle, dass die Deutschen die Türken nicht mögen. Bei den Türken hier kann man das total verstehen"; eine ähnliche Konfrontation zwischen einem türkische Austauschstudenten und einem türkischstämmigen Gangster gab es im Bus: "Eine Schande für die Türkei").

ZITAT(schießmuskel @ 14. Sep 2015, 12:24) *
Vielleicht sollte man die Flüchtlingsdiskussion auslagern.
dito.gif Noch verläuft die ja sehr zivilisiert smile.gif

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 14. Sep 2015, 12:46
 
zauberwald.fee
Beitrag 14. Sep 2015, 13:04 | Beitrag #18
+Quote PostProfile CardPM
Feldwebel
Beiträge: 459



Gruppe: Banned
Mitglied seit: 30.05.2013


.

Der Beitrag wurde von zauberwald.fee bearbeitet: 22. Apr 2016, 14:42
 
xena
Beitrag 14. Sep 2015, 15:10 | Beitrag #19
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.864



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.10.2002


Ich weiß nicht, ob man die Türken mit der Situation in Syrien vergleichen kann. Mag sein, dass ein Teil der muslimischen Syrer vielleicht, aber auch nur vielleicht irgend wann wieder zurück kehrt. Die christlichen aber sicherlich nicht mehr. Für uns ist es gut, dass viele junge Auswanderer kommen. Die kann man ausbilden und die können dann arbeiten und stützen somit das Sozialsystem. Die Herausforderung für uns ist eher erst einmal die sprachliche Ausbildung, damit eine gute schulische Ausbildung folgen kann. Die Leute sind motiviert, was will man mehr? Der Auswandererschub ist auch ein guter Anreiz mal wieder im sozialen Wohnungsbau zu investieren. Deutschland kann viel stemmen, es ist nur etwas träge und braucht viel Zeit sich auf Veränderungen einzustellen.


--------------------
Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
Parsifal
Beitrag 14. Sep 2015, 15:15 | Beitrag #20
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.515



Gruppe: Members
Mitglied seit: 11.10.2006


Beweglichkeit in diesem Sinne:

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/den...12300610-2.html

Finde ich soweit okay, ich war nie für den Mindestlohn, aber jetzt hat man ihn. Soll man hier inkonsequent werden und die Flüchtlinge instrumentalisieren um die Rolle rückwärts zu wagen?


--------------------
 
Madner Kami
Beitrag 14. Sep 2015, 15:20 | Beitrag #21
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 5.019



Gruppe: Members
Mitglied seit: 26.07.2008


ZITAT(Parsifal @ 14. Sep 2015, 16:15) *
Beweglichkeit in diesem Sinne:

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/den...12300610-2.html

Finde ich soweit okay, ich war nie für den Mindestlohn, aber jetzt hat man ihn. Soll man hier inkonsequent werden und die Flüchtlinge instrumentalisieren um die Rolle rückwärts zu wagen?


Die Wirtschaft nutzt jede Gelegenheit um den (zu geringen) Mindestlohn zu unterminieren. Ich bin total überrascht. Was für ein Haufen A****e.


--------------------
"If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
 
Parsifal
Beitrag 14. Sep 2015, 15:30 | Beitrag #22
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.515



Gruppe: Members
Mitglied seit: 11.10.2006


Das ist genau das was ich so sehnlichst erwarte wenn Handwerkspräsidenten und andere Köpfe von Wirtschaftsverbänden und Unternehmern sich erfreut zeigen. Durch die Flüchtlinge können endlich die unbesetzten Ausbildungsstellen gefüllt werden...

Das sind genau diese Ausbildungsstellen, die hier aus gutem Grund kein Schwein macht. Entweder man verbessert die Lockmittel (bessere Bezahlung, Perspektiven, Umgang, Arbeitszeiten...) oder man pocht darauf, junge Flüchtlinge im Eilverfahren dort unterzubringen. Die sind erstmal anspruchslos, machen jeden Dreck und wissen am allerwenigsten welche Rechte sie als deutsche Auszubildende haben. wink.gif


--------------------
 
Jäger96
Beitrag 14. Sep 2015, 17:25 | Beitrag #23
+Quote PostProfile CardPM
Feldwebel
Beiträge: 321



Gruppe: Members
Mitglied seit: 17.05.2014


Der gute Herr Sinn hätte ja auch mal dazu schreiben können wo er denn in der deutschen Wirtschaft einen Bedarf im 6-stelligen Bereich an ungelernten und kaum Deutsch sprechenden Migranten sieht. mata.gif Letztendlich würde damit über den Umweg der Sozialsysteme nur ein ansonsten nicht konkurrenzfähiger Niedriglohnsektor subventioniert. Nicht das wir den im Osten der Republik nicht ohnehin schon hätten.....


--------------------
"Qui desiderat pacem, praeparet bellum."
 
Waldi87
Beitrag 14. Sep 2015, 17:27 | Beitrag #24
+Quote PostProfile CardPM
Feldwebel
Beiträge: 314



Gruppe: Members
Mitglied seit: 14.04.2013


Das erste was dann passiert, die aktuell überall ausgeschriebenen Stellen als Produktionshelfer mit Mindestlohn werden abgeschafft und neu für Asylbewerber ausgeschrieben.
Also wird der platte rechte Spruch "Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg." wahr ...
 
Freestyler
Beitrag 14. Sep 2015, 17:54 | Beitrag #25
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.983



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 15.08.2005


@Zauberwald.fee: Man müsse da vermutlich genauer die individuellen Lebensläufe studieren, um ein Muster / Tendenz zu erkennen.

ZITAT(xena @ 14. Sep 2015, 16:10) *
Ich weiß nicht, ob man die Türken mit der Situation in Syrien vergleichen kann.

Doch, und zwar haben beide Gruppen eine sehr starke religiöse, ethnische und / oder nationale Identität (mit netten Begleiterscheinungen wie Antisemitismus, anti-westliche Verschwörungstheorien usw.) , stammen aus einer konservativen Gesellschaft, deren Werte sie verinnerlicht haben, und importieren die Konflikte ihrer Herkunftsländer (die jüngsten Zusammenstöße zwischen Türken und Kurden waren ja nicht die ersten). Dabei unterschieden sich Muslime, Christen und Jesiden nur geringfügig und auch der (formale) Bildungsgrad sagt wenig darüber aus.
Demgegenüber steht die freiheitlich-demokratische Grundordnung und eine vergleichsweise - verglichen mit der Identität der Einwanderer - schwach ausgeprägte deutsche nationale Identität mit wenig Anziehungskraft - arbeiten und / oder Sozialleistungen kann man nämlich auch ohne diese verinnerlicht zu haben, dementsprechend schwierig ist die Integration.

Ein meiner Meinung nach sehr passender Kommentar aus der FAZ:

ZITAT(Michael Martens @ 14. Sep 15)
Es gilt das Grundgesetz
In Deutschland steht das Grundgesetz über der Bibel und dem Koran. Das sollten wir den Flüchtlingen von Anfang an klarmachen. Ein Kommentar.

Deutschland muss in den kommenden Jahren Hunderttausende, vermutlich sogar Millionen fremde Menschen integrieren oder das zumindest versuchen. Das ist die größte Herausforderung für unsere Gesellschaft seit dem Zweiten Weltkrieg.
Um sie zu bestehen, müssen wir ehrlich sein – zu uns selbst und zu den Menschen, die ihr Leben riskiert haben, um es bei uns leben zu dürfen. Diese Ehrlichkeit erfordert, dass wir über einige Grundsätze sprechen, die im deutschen Willkommensjournalismus und in der allgemeinen Debatte bisher kaum erwähnt wurden.

Zu der nun allseits geforderten und hunderttausendfach praktizierten Willkommenskultur gehört nämlich auch, dass wir die Neuankömmlinge von Anfang an mit den rechtstaatlichen Spielregeln und europäischen Werten vertraut machen, die Deutschland erst so lebenswert gemacht haben, dass es für Millionen Ausländer zum Ziel ihrer Träume wurde. Zur Willkommenskultur gehört es vor allem, deutlich zu machen, dass der Kernbestand dieser Werte und Regeln nicht verhandelbar ist. [...]

FAZ Online


Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 14. Sep 2015, 17:55
 
xena
Beitrag 14. Sep 2015, 18:07 | Beitrag #26
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 11.864



Gruppe: Members
Mitglied seit: 03.10.2002


Das kannst Du aber nicht den Flüchtlingen an lasten. Das ist ein Versagen der Bundesregierung, weil sie sich partout weigert einzusehen, dass wir ein Einwanderungsgesetz brauchen, mit all den Konsequenzen für Einwanderer, wie Verpflichtung zu Sprachunterricht, sowie sozialer und politischer Unterricht mit dem Ziel ihnen unser Rechts- und Gesellschaftssystem beizubringen.


--------------------
Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
goschi
Beitrag 14. Sep 2015, 18:13 | Beitrag #27
+Quote PostProfile CardPM
Herr der Dunkelheit
Beiträge: 36.266



Gruppe: Admin.WHQ
Mitglied seit: 21.04.2002


ZITAT(Freestyler @ 14. Sep 2015, 18:54) *
ZITAT(xena @ 14. Sep 2015, 16:10) *
Ich weiß nicht, ob man die Türken mit der Situation in Syrien vergleichen kann.

Doch, [..]

Ist es wirklich so einfach, einfach auf die Herkunft/Kultur zu schliessen?

Ich kenne die Situation in Deutschland nicht detailliert, aber gerade in der Schweiz sind generell die Arbeitsmigranten aus den 60er-80er Jahren das Problem, diese hat man gezielt nicht integriert, weil der Plan war, dass die schnell wieder zurückkehren(dazu gibt es den schönen Satz "man wollte Arbeitskräfte und hat Menschen gekriegt"), das taten sie aber nicht (auch weil der Bedarf an Arbeitskräften ungebremst hoch blieb), man hat explizit sprachliche Ghettos zugelassen oder gar gefördert, sodass die Integration noch stärker litt, so dass viele dieser Generation Heute noch nur mangelhaft in der Schweiz zurecht kommen. Viel davon hat sich auch auf die zweite und zT. sogar die dritte Generation niedergeschlagen, da diese in diesen Verhältnissen aufwuchsen und der Integrationsdruck durch die Familie sehr oft gering war.
Wenn man denen wiederum die Arbeitsmigranten der 90er und 2000er entgegenstellt, sieht die Situation komplett anders aus, auf diesen lastet ein recht hoher Integrationsdruck, sodass die Integration auch oft vergleichsweise gut läuft.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei den Türken in Deutschland die Situation sehr ähnlich ist und daher ein alleiniger Rückschluss auf die Herkunft schnell fehl schlägt.


--------------------
Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Madner Kami
Beitrag 14. Sep 2015, 18:46 | Beitrag #28
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 5.019



Gruppe: Members
Mitglied seit: 26.07.2008


ZITAT(goschi @ 14. Sep 2015, 19:13) *
ZITAT(Freestyler @ 14. Sep 2015, 18:54) *
ZITAT(xena @ 14. Sep 2015, 16:10) *
Ich weiß nicht, ob man die Türken mit der Situation in Syrien vergleichen kann.

Doch, [..]

Ist es wirklich so einfach, einfach auf die Herkunft/Kultur zu schliessen?

Ich kenne die Situation in Deutschland nicht detailliert, aber gerade in der Schweiz sind generell die Arbeitsmigranten aus den 60er-80er Jahren das Problem, diese hat man gezielt nicht integriert, weil der Plan war, dass die schnell wieder zurückkehren(dazu gibt es den schönen Satz "man wollte Arbeitskräfte und hat Menschen gekriegt"), das taten sie aber nicht (auch weil der Bedarf an Arbeitskräften ungebremst hoch blieb), man hat explizit sprachliche Ghettos zugelassen oder gar gefördert, sodass die Integration noch stärker litt, so dass viele dieser Generation Heute noch nur mangelhaft in der Schweiz zurecht kommen. Viel davon hat sich auch auf die zweite und zT. sogar die dritte Generation niedergeschlagen, da diese in diesen Verhältnissen aufwuchsen und der Integrationsdruck durch die Familie sehr oft gering war.
Wenn man denen wiederum die Arbeitsmigranten der 90er und 2000er entgegenstellt, sieht die Situation komplett anders aus, auf diesen lastet ein recht hoher Integrationsdruck, sodass die Integration auch oft vergleichsweise gut läuft.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass bei den Türken in Deutschland die Situation sehr ähnlich ist und daher ein alleiniger Rückschluss auf die Herkunft schnell fehl schlägt.


Ist es. Was im Westen "der Türke", ist im Osten "der Fidschi", Gesamtdeutsch dann vielleicht noch der Deutsch-Russe. Im Osten hat man da hauptsächlich den Vorteil, dass der Anteil dieser schlecht integrierten Menschen eher gering ist und insbesondere Vietnamesen bekommt man kaum zu Gesicht (die obendrein auch ein absolut zurückhaltendes Wesen an den Tag legen, anders als man das von so manchen anatolisch-stämmigen kennt). Komplette Viertel in "Türkenhand" (hier mal als grob verallgemeinernden Sammelbegriff für alle vage aus dem muslimisch dominierten Nahen Osten zugewanderte) gibt es nur wenige, wie zum Beispiel die Eisenbahnstraße in Leipzig und selbst da ist die Situation medial stärker aufgebauscht, als sie in Wirklichkeit ist. Aber schaue ich schon einfach mal in die Kundschaft meiner Arbeitsstätte, gibt es auch da genug Leute von denen man genau weis, dass sie seit Jahrzehnten hier wohnen und sie tun sich noch immer schwer auch nur das Wort "Hallo" zu verstehen, von dem Versuch einer Mitsechzigeroma klar zu machen, dass das Werbeangebot erst ab dem nächsten Tag besteht und nicht schon ab heute, ganz zu schweigen. Dieses Phänomen kenne ich allerdings fast ausschließlich von Russlanddeutschen.

Integration in Deutschland ist eine ganz ganz große Katastrophe. Der Staat bezahlt bis heute nur wenige Sprach- und Begleitkurse (insbesondere Asylsuchende stehen da ja völlig im Regen), die Bevölkerung tendiert eher zur Ausgrenzung als zur Einverleibung und die schwachsinnige Tendenz diese Menschen zu konzentrieren, statt sie in die Breite zu verteilen um der Ghetto- und Parallelgesellschaftsbildung schon von vorherein den Riegel vorzuschieben (und die alten Verbindungen zu brechen), tun ihr übriges. Lieber setzt man 100 Asylanten in ein Heim in einem Kuhdorf in Bayern und überlässt sie dort sich selbst.


--------------------
"If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
 
Freestyler
Beitrag 14. Sep 2015, 19:09 | Beitrag #29
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 2.983



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 15.08.2005


Hinsichtlich der oben genannten Eigenschaften besteht durchaus Vergleichbarkeit zwischen Einwanderern aus der Türkei und Flüchtlingen aus Syrien. Und wie ich oben schon geschrieben habe: Weder das Beherrschen der Sprache noch die damit verbundene Integration in den Arbeitsmarkt noch das Befolgen der hierigen Gesetze bedeuten, dass diese die FDGO verinnerlicht haben - denn es ist für ja auch nicht notwendig.
Natürlich bestehen zwischen den von @Goschi genannten Einwanderergruppen erhebliche Unterschiede, die sich auf ihre Bereitschaft, die Sprache zu lernen und sich (oberflächlich) anzupassen, positiv oder negativ auswirken - was auch wiederum ganz von der Integrationsbereitschaft der aufnehmenden Gesellschaft und den Maßnahmen der Politik abhängt (wie @Xena schon geschrieben hat).
Aber für die Verinnerlichung der FDGO - und damit auch für eine tiefergehende gesellschaftliche Integration - sind Kultur, Werte und Identität der Einwanderer entscheidend bzw. die Attraktivität der eigenen vs. der neuen Kultur, Werte und Identität. Und da steht Deutschland - verglichen z.B. mit dem "gelobten Land" USA und dem starken Patriotismus, der die Einwanderer integriert - aus meiner Sicht ziemlich schlecht dar, zumindest ggü. stark ausgeprägt ethnischen und religiösen Identitäten.

Edit: Mal ein Beispiel, wie die starke Identität eine tiefergehende Integration behindert: Nur ein niedriger einstelliger Prozentsatz aller türkischstämmigen Mitbürger heiratet einen nicht-türkischen Partner (ich hab heute Mittag versucht die Studie wiederzufinden, aber ohne Erfolg sad.gif ). Dadurch werden die ganzen hinter dieser Entscheidung stehenden Werte, die Kultur und auch Sprachprobleme an die Kinder weitergegeben). Es ist in diesem Fall nicht so, dass Religion der primäre Hinderungsgrund ist, es gibt ja genug deutsche Muslime mit und ohne Migrationshintergrund, sondern die ethnische Identität (türkisch-kurdische Ehen dürften ebenfalls Seltenheitswert haben).

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 14. Sep 2015, 19:22
 
SailorGN
Beitrag 14. Sep 2015, 19:14 | Beitrag #30
+Quote PostProfile CardPM
Oberstleutnant
Beiträge: 10.410



Gruppe: VIP
Mitglied seit: 11.05.2003


@xena, dazu braucht es kein Einwanderungsgesetz... Gesetze gibts in D genug, der Schrei nach neuen Gesetzen ist quasi deutscher Urreflex. Die derzeitige Situation hat den Vorteil, dass sich größere Teile der Bevölkerung zum ersten Mal wirklich damit auseinandersetzen und viele zum ersten Mal selbst mit anpacken bei der Integration. Denn diese hat auch viel damit zu tun, wie der Flüchtling aufgenommen wird und was für Erfahrungen er sammelt. Bei den Gastarbeitern war das ziemlich negativ, aber heute haben wir die Gelegenheit, diesen Menschen mehr zu geben als einen ungelernten Job und einen Zeitvertrag. Dazu gehört Jubel genauso wie Deutlichmachen der Regeln... siehe auch Freestylers Post. Das ist nicht allein Sache irgendeiner Behörde, sondern jedes Bürgers, der sich engagieren will.


--------------------
Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
-------------------------------------------------------------
Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
 
 

54 Seiten V   1 2 3 > » 
Reply to this topicStart new topic


1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:




Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29. March 2024 - 11:34