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> Bundeswehr ganz neu gedacht, Vorschlag für eine Bundeswehr-Struktur
Glorfindel
Beitrag 28. Mar 2024, 06:36 | Beitrag #61
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Kank ich leider nicht mehr sagen. Vielleicht wurde es einfach vergessen oder siecfallen definitiv weg.


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Black Hawk
Beitrag 28. Mar 2024, 10:42 | Beitrag #62
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ZITAT(Glorfindel @ 16. Dec 2023, 07:33) *
Wir haben mehrmals schon festgestellt, dass die Zielvorgabe von drei Divisionen Sinn macht:

Was braucht es, wenn wir drei vollwerige Divisionen wollen?
- 3 vollständige Einsatzbrigaden mit drei Manöverbataillonen, einem Artilleriebataillon, Logistik- (inkl. Sanitäts),
Unterstützungseinheiten und eine Führung.
- Divisionstruppen, da würde ich jetzt auch (Raketenwerfer-) Artillerie, Flugabwehr, Eloka- und Drohnen, Pioniere und ebenfalls Logistk.
Dazu benötigt man traditionelle Aufklärer auf Brigade und oder Divisionsstufe. Damit kommt man für drei Dividionen zu folgendem Mengengerüst:
- Panzer-, Panzergrenadiere, Jäger- und Gebirgsjäger = 3 x 3 x 3 = 27 Bataillone
- Rohrartillerie = 9 Bataillone
- Flugabwehr = je mindestens eine Batterie pro Brigade und Division = 3 Bataillone
- Pioniere = je mindestens eine Kompanie pro Brigade + ein Bataillon pro Division = 3 Bataillone + 9 Kompanien = 6 Bataillone
- Versorgung- Instandsetzung und Sanität: mindestens je eine Kompanie pro Brigade und pro Division = (in Batillonen) 12 Bataillone
- Aufklärer = ungefähr eine Kompanie pro Brigade und oder allenfalls ein Bataillon pro Brigade = 3 - 6 Bataillone
- technische Aufklärung/ Eloka/Drohnen (Eloka, allenfalls Radar, Drohnen) = 1 Kompanie pro Brigade, 1 Kompanie Eloka und 1 Kompanie Drohnen pro Division = 6 - 9 Batterien
- Fernmeldetruppen = ungefähr eine Kompanie pro Brigade (+ 1-2 Kompanie pro Division)
- Stäbe: 9 Brigadestäbe, 3 Divisionsstäbe

= 27 Kampfbataillone
= 9 Panzerhaubitzen und 3 Mehrfachraketenwerferbataillone
= 3 Flugabwehrbataillone
= 6 Panzerpionierbataillone oder 3 Pionierbataillone + 9 selbständige PzPi Kompanien
= 3 - 6 Aufklärungsbataillone
= 9 Kompanien technische Aufklärung + 3 Drohnenkompanien und 3 EKF- Kompanien
= 12 - 15 Fernmeldekompanien = 3 - 6 Bataillone
= 9 Brigadestäbe + 3 Divisionsstäbe

Total: = zirka 100 bis 110 Bataillone oder zirka 80 000 Mann


Darauf aufbauend wäre wäre zu überlegen, wie eine Reserve für LV/BV aussehen könnte und auch materiell unterfüttert werden müsste.

Von der Grundstruktur könnte eine Reservedivision die gleiche gliederung haben, wie eine der schweren Divisionen, sprich 2 Pz/PzGren Brigaden und 1 mittlere Brigaden.
=3 PzBtl
=3 PzGrenBtl
=3 JgBtl
+ jeweils 6 Kp Pio,Aufkl,Fla und 3-4 Btl Art

Nur wie soll das ganze Material aussehen?
Eine Materialausstattung analog zur aktive Truppe und dazu mit einem Materialansatz von 130% wäre zwar wünschenswert, aber würde wahrscheinlich an diversen Faktoren scheitern.

Ziel sollte aber mindestens 50% +einer Umlaufreserve sein.
Für die PzBtl also ca. 100 Fahrzeuge.
PzGren gleich Anzahl und hier liese sich das sogar aus dem laufenden Rahmenvertrag für 579 Puma bewerkstelligen
Der Boxer für die Jägertruppe könnte hier aufgrund der Kosten evtl. durch den Nachfolger Fuchs ersetzt werden.
Was auch vielleicht eine Vollaustattung der Btl ermöglichen könnte

Bei der Art wären wir bei ca.50 Radhaubitzen. Ob RakArt als Reserve abgebildelt und auch effektiv ausgebildet werden kann, keine Ahnung.
Vielleicht kann Forodir da seine Einschätzung geben.


Natürlich spielen hier auch diverse Faktoren wie Personal, Ausbildungspläne und Motivation eine tragende Rolle. Aber das ist ja bei jeder Art von Reservistentätigkeit der Fall.
Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass bei entsprechend gutem Material vielleicht auch das Interesse daran steigt. Anders, als wenn man nur Lochkoppel und G3 zur Verfügung hat.


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Was mach ich hier?
 
400plus
Beitrag 28. Mar 2024, 10:54 | Beitrag #63
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ZITAT(Glorfindel @ 28. Mar 2024, 06:36) *
Kank ich leider nicht mehr sagen. Vielleicht wurde es einfach vergessen oder siecfallen definitiv weg.


Alles klar, trotzdem danke! Ich habe gefragt, weil mir 4 Logistik-Bataillone (noch dazu rein Inst?) ein bisschen wenig für das Korps vorkommen. Früher hatte ein Korps sechs eigene Logistikbataillone (3x Inst, 2x Transport, 1x Nachschub), und die Divisionen hatten deutlich stärkere eigene Logistikkräfte. Und heute wäre die Basislogistik ja eher noch komplizierter, da man ja nicht (salopp gesagt) 20 Kilometer vom Korpsdepot kämpfen würde. Derzeitiger Stand sind 6 (geplant m.W. 8) gemischte Logistikbataillone und zukünftig zwei RSOM/Umschlag-Bataillone, und selbst das wird von Logistikseite (S. 39) als zu wenig angesehen.
 
Glorfindel
Beitrag 28. Mar 2024, 11:54 | Beitrag #64
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Ein Korps der Bundeswehr vor 1991 war aber auch mindestens so gross wie das ganze Heer heute.

Und vermultich muss man heute, soweit es geht, auf zivile Logistik abstellen. Das Selbe würde ich auch für den Sanitätsdienst der Bundeswehr vorschlagen. Es fragt sich schon, ob die Bundeswehr selber diverse Krankenhäuser führen soll.


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400plus
Beitrag 28. Mar 2024, 12:02 | Beitrag #65
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Klar, aber halt drei vollwertige Divisionen, wie in deinem Vorschlag (und im Gegensatz zu jetzt). Auf zivile Logistik müsste man denke ich auf jeden Fall zurückgreifen, um die Güter ins Einsatzland (und damit ins rückwärtige Korpsgebiet) zu bringen.
 
Broensen
Beitrag 28. Mar 2024, 12:13 | Beitrag #66
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ZITAT(Black Hawk @ 28. Mar 2024, 10:42) *
Darauf aufbauend wäre wäre zu überlegen, wie eine Reserve für LV/BV aussehen könnte und auch materiell unterfüttert werden müsste.

Von der Grundstruktur könnte eine Reservedivision die gleiche gliederung haben, wie eine der schweren Divisionen, sprich 2 Pz/PzGren Brigaden und 1 mittlere Brigaden.
=3 PzBtl
=3 PzGrenBtl
=3 JgBtl
+ jeweils 6 Kp Pio,Aufkl,Fla und 3-4 Btl Art

Nur wie soll das ganze Material aussehen?
Eine Materialausstattung analog zur aktive Truppe und dazu mit einem Materialansatz von 130% wäre zwar wünschenswert, aber würde wahrscheinlich an diversen Faktoren scheitern.

Ich habe da eine grundlegend andere Vorstellung davon, wie heute eine LV/BV-Reserve aufgezogen werden sollte. Die Kosten für aktuelle Militärtechnik sowie die erforderlichen Ausbildungs- und Übungsansätze sind einfach zu hoch, um damit eine relevante Quantität an Reservekräften in einer angemessenen Qualität vorhalten zu können.
Auf der anderen Seite erfordert ein LV/BV-Szenario sehr viel mehr "einfache" Infanterie für den meist verlustreichen Stellungs-, Orts- und Häuserkampf, als sie unser hoch professionalisiertes und teures Heer zur Verfügung stellen kann.

Dementsprechend sollten mMn Reservistenverbände immer unter diesen Prämissen aufgestellt, ausgerüstet und ausgebildet werden. Das schließt nicht aus, dass dort euch vereinzelt schwere Elemente vorgehalten werden, aber das Gros der Reservisten sollte einfache Infanterie sein mit einem Schwerpunkt in der Ausbildung auf dem infanteristischen Stellungskampf und mit einer Bewaffnung, die auf einfache Bedienung, Robustheit und hohe Verfügbarkeit ausgerichtet ist. Also primär Handwaffen und gezogene Geschütze, dazu zivil verfügbare Fahrzeuge.
Im Gegenzug können die infanteristischen Teile der regulären Streitkräfte dann schwerer ausfallen oder besonders spezialisiert werden, sofern diese Reservistenformationen dann auch im Spannungsfall für die BV kurzfristig zur Verfügung stehen können.

Insofern würde für mein Verständnis eine Reservedivision nicht als solche auf Korpsebene eingesetzt, sondern würde den regulären Divisionen Infanteriebrigaden zur Verfügung stellen, die dort zum Einsatz kommen, entweder geschlossen als Großverband, bspw. im OHK, oder aber aufgeteilt in Regimenter, die dann den regulären Brigaden als Infanteriekomponente unterstellt würden.
 
400plus
Beitrag 28. Mar 2024, 12:25 | Beitrag #67
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Braucht es Reservegroßverbände? Wären Personal und Material dafür nicht besser dazu angleget, die bestehenden Verbände aufzufrischen und durchhaltefähiger zu machen? Mir schwebt zum Beispiel ein System vor, in dem jedes Bataillon eine Feldersatzkompanie hat, die einerseits die Grundbeordneten und Reservisten verwaltet und andererseits bis zu einem gewissen Grad (33%, 50%, 100%) materiell hinterlegt ist. Das Material könnte dann im Friedensbetrieb als Umlaufreserve für das Bataillon dienen.
 
Broensen
Beitrag 28. Mar 2024, 14:25 | Beitrag #68
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ZITAT(400plus @ 28. Mar 2024, 12:25) *
Braucht es Reservegroßverbände? Wären Personal und Material dafür nicht besser dazu angleget, die bestehenden Verbände aufzufrischen und durchhaltefähiger zu machen? Mir schwebt zum Beispiel ein System vor, in dem jedes Bataillon eine Feldersatzkompanie hat, die einerseits die Grundbeordneten und Reservisten verwaltet und andererseits bis zu einem gewissen Grad (33%, 50%, 100%) materiell hinterlegt ist. Das Material könnte dann im Friedensbetrieb als Umlaufreserve für das Bataillon dienen.

Da bin ich voll und ganz bei dir und sehe das ähnlich. Dabei reden wir aber von einer integrierten Reserve der regulären Streitkräfte, die es so oder so unbedingt geben sollte. Black Hawk hingegen hatte aber eben explizit separate Großverbände in der Art einer Territorialreserve vorgesehen, das ist eine ganz andere Dimension, sowohl im Umfang, als auch in der Qualifikation. Und beides schließt sich gegenseitig nicht aus.
 
Forodir
Beitrag 28. Mar 2024, 18:32 | Beitrag #69
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ZITAT(400plus @ 28. Mar 2024, 12:25) *
Braucht es Reservegroßverbände? Wären Personal und Material dafür nicht besser dazu angleget, die bestehenden Verbände aufzufrischen und durchhaltefähiger zu machen? Mir schwebt zum Beispiel ein System vor, in dem jedes Bataillon eine Feldersatzkompanie hat, die einerseits die Grundbeordneten und Reservisten verwaltet und andererseits bis zu einem gewissen Grad (33%, 50%, 100%) materiell hinterlegt ist. Das Material könnte dann im Friedensbetrieb als Umlaufreserve für das Bataillon dienen.


Es braucht definitiv Großverbände leichter Infanterie und das lässt sich mit Reserveeinheiten relativ unkompliziert machen. Feldersatz und Reserve der stehenden Einheiten gibt es ja parallel. Zudem kann ich in einem Konflikt aus der bestehenden Reserve des Territorialheeres auch mit Ausbildung Soldaten zu Panzermännern und Artilleristen machen, das hört ja im Einsatzfall nicht einfach auf. Wobei diese Einheiten auch quantitativ aufwachsen müssen, sowohl Personal als auch Material. Eine Teilgekaderte Struktur, wie sie gerade in der Artillerie implementiert wird, kann man leicht geändert auch für andere Einheiten umsetzten, sodass man nicht bei null anfangen muss.

Letztendlich brauche ich aber einen Haufen Soldaten zur Sicherung und auch zur Verteidigung in günstigen Gelände.


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Black Hawk
Beitrag 29. Mar 2024, 08:23 | Beitrag #70
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ZITAT(Broensen @ 28. Mar 2024, 12:13) *
ZITAT(Black Hawk @ 28. Mar 2024, 10:42) *
Darauf aufbauend wäre wäre zu überlegen, wie eine Reserve für LV/BV aussehen könnte und auch materiell unterfüttert werden müsste.

Von der Grundstruktur könnte eine Reservedivision die gleiche gliederung haben, wie eine der schweren Divisionen, sprich 2 Pz/PzGren Brigaden und 1 mittlere Brigaden.
=3 PzBtl
=3 PzGrenBtl
=3 JgBtl
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Nur wie soll das ganze Material aussehen?
Eine Materialausstattung analog zur aktive Truppe und dazu mit einem Materialansatz von 130% wäre zwar wünschenswert, aber würde wahrscheinlich an diversen Faktoren scheitern.

Ich habe da eine grundlegend andere Vorstellung davon, wie heute eine LV/BV-Reserve aufgezogen werden sollte. Die Kosten für aktuelle Militärtechnik sowie die erforderlichen Ausbildungs- und Übungsansätze sind einfach zu hoch, um damit eine relevante Quantität an Reservekräften in einer angemessenen Qualität vorhalten zu können.
Auf der anderen Seite erfordert ein LV/BV-Szenario sehr viel mehr "einfache" Infanterie für den meist verlustreichen Stellungs-, Orts- und Häuserkampf, als sie unser hoch professionalisiertes und teures Heer zur Verfügung stellen kann.

Dementsprechend sollten mMn Reservistenverbände immer unter diesen Prämissen aufgestellt, ausgerüstet und ausgebildet werden. Das schließt nicht aus, dass dort euch vereinzelt schwere Elemente vorgehalten werden, aber das Gros der Reservisten sollte einfache Infanterie sein mit einem Schwerpunkt in der Ausbildung auf dem infanteristischen Stellungskampf und mit einer Bewaffnung, die auf einfache Bedienung, Robustheit und hohe Verfügbarkeit ausgerichtet ist. Also primär Handwaffen und gezogene Geschütze, dazu zivil verfügbare Fahrzeuge.
Im Gegenzug können die infanteristischen Teile der regulären Streitkräfte dann schwerer ausfallen oder besonders spezialisiert werden, sofern diese Reservistenformationen dann auch im Spannungsfall für die BV kurzfristig zur Verfügung stehen können.

Insofern würde für mein Verständnis eine Reservedivision nicht als solche auf Korpsebene eingesetzt, sondern würde den regulären Divisionen Infanteriebrigaden zur Verfügung stellen, die dort zum Einsatz kommen, entweder geschlossen als Großverband, bspw. im OHK, oder aber aufgeteilt in Regimenter, die dann den regulären Brigaden als Infanteriekomponente unterstellt würden.



Für mein Verständnis ist Feldersatz=Reservist. Vielleicht liegt da mein Missverständniss.
Ich dachte halt, dass ohne schwere Elemente evtl. Verluste der mech. Brigaden nicht wieder aufgefüllt werden können.
Aber unter dieser Prämisse ist der Ansatz mit den leichten Brigaden dann doch der realistischere.


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Beitrag 29. Mar 2024, 09:14 | Beitrag #71
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ZITAT(Forodir @ 28. Mar 2024, 18:32) *
Es braucht definitiv Großverbände leichter Infanterie und das lässt sich mit Reserveeinheiten relativ unkompliziert machen. Feldersatz und Reserve der stehenden Einheiten gibt es ja parallel. Zudem kann ich in einem Konflikt aus der bestehenden Reserve des Territorialheeres auch mit Ausbildung Soldaten zu Panzermännern und Artilleristen machen, das hört ja im Einsatzfall nicht einfach auf. Wobei diese Einheiten auch quantitativ aufwachsen müssen, sowohl Personal als auch Material. Eine Teilgekaderte Struktur, wie sie gerade in der Artillerie implementiert wird, kann man leicht geändert auch für andere Einheiten umsetzten, sodass man nicht bei null anfangen muss.

Letztendlich brauche ich aber einen Haufen Soldaten zur Sicherung und auch zur Verteidigung in günstigen Gelände.


Aber wären das in Glorfindels Schaubild nicht die Territorialbrigaden?
 
Glorfindel
Beitrag 29. Mar 2024, 09:51 | Beitrag #72
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Doch, natürlich.


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Forodir
Beitrag 29. Mar 2024, 09:53 | Beitrag #73
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ZITAT(Glorfindel @ 29. Mar 2024, 09:51) *
Doch, natürlich.


Richtig, weswegen ich ja diesen Ansatz auch gut finde.


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kato
Beitrag 29. Mar 2024, 12:11 | Beitrag #74
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ZITAT(Glorfindel @ 28. Mar 2024, 11:54) *
Und vermultich muss man heute, soweit es geht, auf zivile Logistik abstellen.

Naja, man könnte auch Reserveeinheiten gerade im Logistikbereich recht einfach hochziehen. Einfach beispielsweise erstmal den Fahrzeugbestand der BwFuhrparkService als einzuziehendes Material mit beorderten Reservisten verplanen, um Straßentransportnetz und ähnliches im V-Fall abzudecken. Das ginge relativ "geräuschlos" und ohne großen Investitionsaufwand.

 
Broensen
Beitrag 29. Mar 2024, 12:27 | Beitrag #75
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ZITAT(Black Hawk @ 29. Mar 2024, 08:23) *
Für mein Verständnis ist Feldersatz=Reservist. Vielleicht liegt da mein Missverständniss.
Ich dachte halt, dass ohne schwere Elemente evtl. Verluste der mech. Brigaden nicht wieder aufgefüllt werden können.

Um die Verluste der regulären Verbände auffüllen zu können, braucht es Soldaten, die entsprechend ausgebildet sind. Das sind dann zwar auch Reservisten, aber eben solche mit einer passenden vorhergehenden Verwendung, größtenteils also ehemalige Zeitsoldaten der jeweiligen Truppengattung. Daher sollten Feldersatz/Personalreserve als "Truppenreserve" zumindest mMn auch direkt in den aktiven Verbänden aufgehängt sein und eben nicht in einer separat zu führenden "Territorialreserve". Diese wiederum kann unabhängig vom Feldersatz eine Ergänzungs-/Verstärkungsreserve darstellen, in der die Reservisten zusammengefasst werden, die eben nicht für eine konkrete Aufgabe in den regulären Einheiten gebraucht werden oder (nicht mehr) geeignet sind. Deshalb sind Territorialheere auch besonders gut mit einer Wehrpflicht zu kombinieren, insbesondere, wenn der Wehrdienst vergleichsweise kurz ist und der spätere Reservist dadurch nicht mehr als die infanteristischen Grundlagen erlernen konnte.
 
Whuffo
Beitrag 30. Mar 2024, 10:40 | Beitrag #76
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ZITAT
Um die Verluste der regulären Verbände auffüllen zu können, braucht es Soldaten, die entsprechend ausgebildet sind.

Das ganze fängt ja schon vor dem "Feldersatz" an. Selbst wenn (was selten genug ist heute) alle Dienstposten besetzt sind, werden nie alle Soldaten*innen mit einer Notice to Move (NTM) vom 7 Tagen verlegen können. Sei es der MG Schütze zwote Gruppe 3./PzGrenBtl 112 der einen Meniskusriss hat, der S2 Feldwebel (W) der Schwanger ist, etc.
Bei KFOR, ISAF, MINUSMA, eFP, etc. war dies kein Problem solange man nur eine Kompanie als QRF o.ä. hinschickte. Wenn aber die komplette PzBrig 12 geschlossen verlegt und das restliche Heer in eine NTM 14 Tage geht funktioniert "Aktion Heldenklau" nicht mehr. Die anderen Verbände brauchen ihr Personal selbst.
-> Man muss die Verbände mit Reservisten auffüllen die für den Dienstposten ausgebildet sind um mit 100% Personal vom Hof rollen zu können.

Der eigentliche "Feldersatz" ist Step Zwo. Die Einheiten benötigen daher eine Feldersatzkompanie mit Reservisten. Man könnte hier noch zusätzlich eine Sicherungskompanie (n.a.) aufstellen zur Sicherung des Btl-Gefechststandes o.ä. Dafür braucht man keine aktive Jägerkompanie vorhalten.


Die hier genannten "Territorialbrigaden" mit leichten Jägerbataillonen wären davon getrennt. Deren Aufgabe wäre zunächts einmal die Sicherung kritischer Infrastruktur in Deutschland und die Unterstützung des JSEC bei der Verlegung von Personal und Material "nach Osten".
Dafür reichen auch Fahrzeuge wie der IDV MUV https://www.idvgroup.com/products/multirole...y-vehicles-4x4/.
Ja, ist nicht so schick gut wie ein Dingo oder Eagle. Aber ein MUV auf dem Hof ist besser als der 'Neunsitzer, weiß' oder ein Eagle der nicht vorhanden ist weil der Color-Truppenteil sein Material nach Polen/Litauen mitgenommen hat...


Von Nichtaktiven Pz oder PzGren-Brigaden können wir uns IMHO verabschieden. Wir haben noch nicht einmal die aktiven Einheiten bei 100% Material. Zusätzliche LeoII und PUMA/Marder für n.a. Brigaden sind absehbar nicht drin. Diese sind auf die nächsten 10 Jahre nicht im Etat einplanbar.


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Forodir
Beitrag 30. Mar 2024, 12:08 | Beitrag #77
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ZITAT(Whuffo @ 30. Mar 2024, 10:40) *
ZITAT
Um die Verluste der regulären Verbände auffüllen zu können, braucht es Soldaten, die entsprechend ausgebildet sind.

Das ganze fängt ja schon vor dem "Feldersatz" an. Selbst wenn (was selten genug ist heute) alle Dienstposten besetzt sind, werden nie alle Soldaten*innen mit einer Notice to Move (NTM) vom 7 Tagen verlegen können. Sei es der MG Schütze zwote Gruppe 3./PzGrenBtl 112 der einen Meniskusriss hat, der S2 Feldwebel (W) der Schwanger ist, etc.
.....


In einem LV/BV Szenario, bei dem die Bundeswehr verlegt, werden muss, um an der Ost Flanke der NATO zu kämpfen wird das nicht mehr der Fall sein, da geht jeder mit. Wenn die Bremsen gelöst werden, die uns der Friedensdienst auferlegt, geht da einiges mehr.


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Whuffo
Beitrag 30. Mar 2024, 12:37 | Beitrag #78
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Bin ja bei dir mit "da geht einiges mehr". Ich meine aber nicht "hat 90/5er nicht geschafft und ist MSG" sondern ernsthafte Erkrankung/Verletzung.


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Broensen
Beitrag 30. Mar 2024, 13:45 | Beitrag #79
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ZITAT(Whuffo @ 30. Mar 2024, 10:40) *
Das ganze fängt ja schon vor dem "Feldersatz" an. ... -> Man muss die Verbände mit Reservisten auffüllen die für den Dienstposten ausgebildet sind um mit 100% Personal vom Hof rollen zu können.
Nun können diese beiden Aufgaben aber organisatorisch auch von der selben Feldersatzkompanie geleistet werden. Ob der Reservist nun den Posten übernimmt, weil der reguläre Soldat ausfällt oder gar nicht erst mitkommt, ist ja unerheblich.
ZITAT
Der eigentliche "Feldersatz" ist Step Zwo. Die Einheiten benötigen daher eine Feldersatzkompanie mit Reservisten. Man könnte hier noch zusätzlich eine Sicherungskompanie (n.a.) aufstellen zur Sicherung des Btl-Gefechststandes o.ä. Dafür braucht man keine aktive Jägerkompanie vorhalten.
Und aufgrund von Personalknappheit könnte man sich auch überlegen, ob nicht diese Truppenreserveeinheiten auch die Sicherung stellen bis sie für ihre angedachten Verwendungen gebraucht werden oder von später mobilisierten Kräften aus der Territorialreserve abgelöst werden. Dafür könnten diese Reservisteneinheiten dann auch von vornherein größer ausfallen.
 
Forodir
Beitrag 30. Mar 2024, 13:46 | Beitrag #80
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ZITAT(Whuffo @ 30. Mar 2024, 12:37) *
Bin ja bei dir mit "da geht einiges mehr". Ich meine aber nicht "hat 90/5er nicht geschafft und ist MSG" sondern ernsthafte Erkrankung/Verletzung.


Ja, das hast du natürlich immer. Aber so etwas bewegt sich im Bereich von 6% und darunter im Querschnitt. Allerdings ein guter Punkt, der angesprochen werden muss, gerade wegen unseres überalterten Unter- und Offiziers Korps sind dort viele einfach nicht mehr Fit genug, körperlich und auch mental.

Alleine deswegen muss die Bundeswehr ja von Grund auf radikal erneuert werden. Verringerung der BS, weniger Stabsoffiziere und hohe UmP, Verschlankung der Befehlsstruktur und damit Abbau der bürokratischen Meldeorgien, längerer Dienst auf dem Truppendienstposten aber auch die Möglichkeit Leute schneller zu entlassen aufgrund Unfähigkeit oder auch körperlichen Problemen. Einführung eines Spezialisten Dienstposten und damit Wegfall der Fachdienstunteroffiziere. Wer Feldwebel werden will oder Offizier muss auch Menschen führen und Verantwortung haben! Insgesamt die Einführung eines eigenen Soldatenbesoldungsgesetzes.

Die Fähigkeit, Menschen in einem Krieg zu führen muss das entscheidende Kriterium für die Führer werden, nicht wie man am schönsten Papier schwarz macht.

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 30. Mar 2024, 13:46


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xena
Beitrag 30. Mar 2024, 15:22 | Beitrag #81
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Das ist schon mal ein Ansatz der mir unter der Rubrik "Bundeswehr ganz neu denken" eher gefällt, als die ewige Strukturdiskussion. Bevor es Struktur gibt, muss man darüber nachdenken wie man den zukünftigen Krieg führen will.


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400plus
Beitrag 30. Mar 2024, 15:27 | Beitrag #82
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ZITAT(Whuffo @ 30. Mar 2024, 10:40) *
Der eigentliche "Feldersatz" ist Step Zwo. Die Einheiten benötigen daher eine Feldersatzkompanie mit Reservisten. Man könnte hier noch zusätzlich eine Sicherungskompanie (n.a.) aufstellen zur Sicherung des Btl-Gefechststandes o.ä. Dafür braucht man keine aktive Jägerkompanie vorhalten.


Es gab (gibt?) ja die tatsächliche Planung, jeder Division ein n/a Sicherungsbataillon, jeder Brigade eine n/a Sicherungskompanie und jedem Bataillon einen n/a Sicherungszug zu unterstellen, das würde ja in die Richtung gehen.

ZITAT(Broensen)
Und aufgrund von Personalknappheit könnte man sich auch überlegen, ob nicht diese Truppenreserveeinheiten auch die Sicherung stellen bis sie für ihre angedachten Verwendungen gebraucht werden oder von später mobilisierten Kräften aus der Territorialreserve abgelöst werden. Dafür könnten diese Reservisteneinheiten dann auch von vornherein größer ausfallen.


Man kann natürlich einen wie oben ausgeplanten Sicherungszug in der Feldersatzkompanie "aufhängen" (wahrscheinlich wäre er besser in der 1./ aufgehoben), aber eine personelle Überschneidung halte ich da nicht für sinnvoll. Zum einen wäre der "Personaldurchlauf" der Feldersatzkompanien im Ernstfall wahrscheinlich sehr hoch, zum anderen hätten die Leute in der Feldersatzkompanie ja nicht unbedingt eine spezielle infanteristische Ausbildung oder gar eine, die auf militärische Sicherung abzielt. Das mag okay sein, wenn man ein Korpsdepot in Hintertupfing bewacht, aber bei (Groß-)verbänden im Einsatzland sind denke ich "professionelle" Sicherer vonnöten, die in einer eingespielten Einheit sichern. Bei den bestehenden "Unterstützungsbataillon Einsatz" ist m.W. das Ziel, dass alle Angehörigen eine Ausbildung zum Jäger haben oder bekommen.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 30. Mar 2024, 15:28
 
Broensen
Beitrag 30. Mar 2024, 18:06 | Beitrag #83
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ZITAT(400plus @ 30. Mar 2024, 15:27) *
Man kann natürlich einen wie oben ausgeplanten Sicherungszug in der Feldersatzkompanie "aufhängen" (...), aber eine personelle Überschneidung halte ich da nicht für sinnvoll. Zum einen wäre der "Personaldurchlauf" der Feldersatzkompanien im Ernstfall wahrscheinlich sehr hoch, zum anderen hätten die Leute in der Feldersatzkompanie ja nicht unbedingt eine spezielle infanteristische Ausbildung oder gar eine, die auf militärische Sicherung abzielt.

Das ließe sich sicher derart regeln, dass es einen Grundstock an "spezialisierten" Sicherungskräften gibt, denen aber zur Erhöhung ihrer Quantität eben die Feldersatzkräfte unterstellt werden, die anderweitig noch nicht gebraucht werden.
 
Reitlehrer
Beitrag 30. Mar 2024, 19:08 | Beitrag #84
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Also der Ansatz der Sicherung durch Feldersatz ist nicht neu.


Die Feldersatzeinheiten und Verbände hatten schon immer den Auftrag den Raum, in dem sie sich befinden zu sichern.

Allerdings in Form der Eigensicherung. Spezielle Objekte wie Z.B. Brücken oder Umspannwerke können dadurch gesichert werden, dass z.B. eine FersKp dort ihren Verfügungsrau erhält und somit das Objekt schützt.

Bzgl. des Personal im Feldersatz gibt es Arten von Reservisten. Einmal das Stammpersonal der Einheiten und Verbände die für die entsprechenden Abläufe sorgen, sowohl was Organisation als auch Administration betrifft. Hier einmal nur das einfache Beispiel eines Soldaten, der eine Stelle in einem Verband besetzen soll. Der muss ja irgendwie dahin kommen, braucht also einen Transport.

Und dann gibt es die Reservisten, die den eigentlichen Feldersatz bilden.

Bzgl. des schwangeren S1 Fw. In den Verbänden gibt es sogenannte gespiegelte Dienstposten, d.h. zusätzlich ist auf einem aktiven Dienstposten ein Reservist eingeplant, der bei Ausfall des Aktiven seinen Posten einnimmt. Wird ja bereits im Friedensbetrieb des Öfteren in Form von Urlaubs oder Lehrgangsvertretungen praktiziert.


 
kato
Beitrag 30. Mar 2024, 23:37 | Beitrag #85
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ZITAT(Reitlehrer @ 30. Mar 2024, 19:08) *
Die Feldersatzeinheiten und Verbände hatten schon immer den Auftrag den Raum, in dem sie sich befinden zu sichern.

Allerdings nie die Ausstattung oder Ausbildung hierfür.

Im allgemeinen wurden Feldersatzeinheiten eh für so ziemlich alles verplant, für das keine dedizierten Einheiten vorhanden waren.
 
 
 

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