Schönbohm neuer Verteidigungsminister ? |
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Schönbohm neuer Verteidigungsminister ? |
13. Oct 2005, 16:00 | Beitrag
#1
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Oberleutnant Beiträge: 1.398 Gruppe: Members Mitglied seit: 24.10.2003 |
Aller Voraussicht nach, wenn man die Meldungen der letzten Zeit ernst nehmen kann und nach der Bestätigung von Glos nicht das Amt wahrnehmen zu wollen, sondern weiter in der Fraktion bleiben zu wollen, wird Brandenburgs Innenminister und Ex-Bundeswehr General Jörg Schönbohm wohl der nächste Bundesverteidigungsminister werden.
Er wäre der erste Verteidigungsminister der die Bundeswehr von innen kennt und es würde mit der jahrzehntelangen Tradition "ungediente" an die Spitze der Bundeswehr zu stellen gebrochen. Was sind Eure Meinungen hierzu, in Anspielung an eine ausländische Journalistin:"Come On" -Your Thoughts Please..... -------------------- Rock, Paper, Scissors, Lizard, Spock:"Rock crushes lizard, lizard poisons Spock, Spock smashes scissors, paper disproves Spock, Spock vaporizes rock"
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13. Oct 2005, 16:08 | Beitrag
#2
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Hauptmann Beiträge: 2.687 Gruppe: Members Mitglied seit: 14.07.2005 |
Ich habe vorhin nochmal geschaut wie die Personalspekulationen so laufen, da war auch noch Schäuble im Gespräch.
Was ich an einem Berufsoffizier im Generalrang sinnvoll fände ist, dass es in der Bevölkerung und in der Politik möglicherweise einen verstärkten Sinn für die aktuellen Aufgaben der Truppe geben könnte. Ich könnte jetzt meine Beiträge aus dem Afghanistan- Thread hier rüberkopieren, so in der Richtung sehe ich den Vorteil. Andererseits darf man auch spekulieren, wie frei ein Verteidigungsminister agieren kann im Rahmen der Kabinettsdisziplin. Auch Schönbohm könnte wohl nur in sehr begrenztem Rahmen da wirksam werden. Zumal er sich ja auch der Gefahr aussetzt, als Soldat nicht ernstgenommen zu werden wenn es weiter bei dieser unsteten und konzeptionell fragwürdigen Ausstattungs- und Ausbildungsstrategie sowie der an der Aufgabe gemessenen Unterfinanzierung bleibt. Oder anders: was würde Schönbohm wohl anders machen können als Struck, wenn ihm die gleichen Mittel (nicht nur finanziell) zur Verfügung stehen? Denn das der Verteidigungsetat maßgeblich steigt erwarte ich nicht. An Scharping will ich niemanden messen, der Mann ist im Laufe seiner politischen Karriere leider völlig verblödet. -------------------- Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
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13. Oct 2005, 16:20 | Beitrag
#3
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Oberstleutnant Beiträge: 10.450 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.05.2003 |
Holzkopp: Da muss ich widersprechen. Ich denke, dass ein General a. D. auf diesem Posten die widerstände bestimmter Gruppen verstärken würde. Ausserdem weiss ich nicht, in wie weit sich ein "Gedienter" in so hohem Rang komplett mit der Truppe identifiziert und gewisse Distanzen einfach nicht wahren könnte. Gleichzeitig kann es auch zu Akzeptanzproblemen in der Politik kommen, eventuell sogar zu einer Abkanzelung der Bundeswehr.
Struktur und Finanzen: Es wäre höchst unpassend, wenn der zukünftige BMVg die einmal getroffenen Entscheidungen kippen würde. Damit würde das Vertrauen innerhalb der Truppe verloren gehen und die Moral sinken. Wichtigste Punkte wären: Überarbeitung der Gehälter zumindest für den Einsatz (Ost/West), entgültige Richtungsentscheidung Berufsarmee/Wehrpflicht oder zwischenmodell. Die Gesamtfinanzsituation wird sich so schnell nicht ändern... höchstens intern könnte geschoben werden, wenn einige Deckelungen wegfallen würden.... -------------------- Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist. ------------------------------------------------------------- Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus putins Waffe mit großer Reichweite: SPD |
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13. Oct 2005, 17:16 | Beitrag
#4
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Oberstleutnant Beiträge: 11.635 Gruppe: VIP Mitglied seit: 19.11.2002 |
Außerdem hängen Schönbohm immernoch seine Äusserungen betreffend der ostdeutschen Mantalität an.
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13. Oct 2005, 23:35 | Beitrag
#5
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Oberstleutnant Beiträge: 14.062 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.12.2004 |
QUOTE(Phantom II @ 13.10.2005, 17:00) Er wäre der erste Verteidigungsminister der die Bundeswehr von innen kennt und es würde mit der jahrzehntelangen Tradition \"ungediente\" an die Spitze der Bundeswehr zu stellen gebrochen. Ich widerspreche dir nur ungern, aber es gab gediente VM's. Ok, die meisten haben noch in der Wehrmacht gedient. Rudolf Scharping ... naja, der zählt eigentlich nicht. Aber Manfred Wörner war soweit ich weis Pilot bei der Bundesluftwaffe. Es ist ne gute Frage wer das Amt jetzt erhalten soll. Einen Wunschkandidaten habe ich eigentlich nicht. |
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14. Oct 2005, 09:23 | Beitrag
#6
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Oberleutnant Beiträge: 1.398 Gruppe: Members Mitglied seit: 24.10.2003 |
QUOTE(Hummingbird @ 14.10.2005, 00:35) QUOTE(Phantom II @ 13.10.2005, 17:00) Er wäre der erste Verteidigungsminister der die Bundeswehr von innen kennt und es würde mit der jahrzehntelangen Tradition \"ungediente\" an die Spitze der Bundeswehr zu stellen gebrochen. Ich widerspreche dir nur ungern, aber es gab gediente VM's. Ok, die meisten haben noch in der Wehrmacht gedient. Rudolf Scharping ... naja, der zählt eigentlich nicht. Aber Manfred Wörner war soweit ich weis Pilot bei der Bundesluftwaffe. Es ist ne gute Frage wer das Amt jetzt erhalten soll. Einen Wunschkandidaten habe ich eigentlich nicht. Jahrzenhnte lange Tradition: Struck, Scharping, Rühe.......usw. Jedenfalls galt lange die Regel möglichst keine ehemaligen Soldaten als Verteidigungsminister. -------------------- Rock, Paper, Scissors, Lizard, Spock:"Rock crushes lizard, lizard poisons Spock, Spock smashes scissors, paper disproves Spock, Spock vaporizes rock"
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14. Oct 2005, 11:37 | Beitrag
#7
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Hauptmann Beiträge: 2.720 Gruppe: VIP Mitglied seit: 10.07.2002 |
Es werden noch die Namen Wolfgang Schäuble und Franz Josef Jung gehandelt.
Bezüglich der Ostdeutschland-Äußerungen: Stoiber wird auch Minister und Schönbohm stand immerhin in der Armee der Einheit an vorderster Front, da hat er sich erhebliche Meriten verdient. DWH -------------------- www.sondereinheiten.de
Semper Et Ubique |
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15. Oct 2005, 12:35 | Beitrag
#8
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Unteroffizier Beiträge: 90 Gruppe: Awaiting Authorisation Mitglied seit: 25.01.2004 |
Manchmal fällt auch der Name Friedbert Pflüger. Weiß jemand ob der gedient hat?
-------------------- FlaRak - Missile away!
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15. Oct 2005, 12:44 | Beitrag
#9
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Oberleutnant Beiträge: 2.059 Gruppe: Members Mitglied seit: 21.10.2002 |
Grade auf Spiegel.de :
Michael Glos ? :mata -------------------- Flieg deutsche Fahne flieg !
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15. Oct 2005, 13:10 | Beitrag
#10
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Oberleutnant Beiträge: 1.868 Gruppe: Members Mitglied seit: 10.04.2004 |
ja, war aber glaub ich schon seit 10.00 uhr oder so raus
http://www.sueddeutsche.de/,tt2m2/deutschl...ikel/529/62467/ e:/ wie kann man in einem satz so viele fehler machen -------------------- To do is to be /niezsche
To be is to do /kant Do be do be do /sinatra |
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15. Oct 2005, 13:23 | Beitrag
#11
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Oberleutnant Beiträge: 1.131 Gruppe: VIP Mitglied seit: 28.02.2003 |
Warum soll denn ein Verteidigungsminister Offizier (a.D.) sein?
Das ist ja so als würde man Verlangen das der Gesundheitsminister Arzt und der Minister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Dipl.-Ing. sein muss. Es geht um politische Führung, ein guter Politiker (zugegebenermaßen auf dem Posten des BMVg in der Vergangenheit rar) der nur Wehrpflichtiger war ist mir persönlich lieber als ein General a.D. der zwar militärische Einheiten aber kein Ministerium leiten kann. Und "gedient" im Sinne von Wehrdienst geleistet werden sie ja wohl so ziemlich alle haben (der Scharping war ja "sogar" Z2, wenn ich micht recht erinnere). |
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15. Oct 2005, 14:38 | Beitrag
#12
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Oberleutnant Beiträge: 1.624 Gruppe: Members Mitglied seit: 20.07.2002 |
Erfahrungen in dem entsprechenden Berufsfeld zu besitzen hat den Vorteil, daß man sich mit eigenem Sachverstand eine Meinung bilden kann und nicht auf Gedeih und Verderb auf die Meinung anderer angewiesen ist.
Mir persönlich wäre Schönbohm folglich am liebsten, aber ich fürchte das kann ich mir abschminken. Wäre nur schön,wenn nach Wörner nun doch langsam mal ein wieder vernünftiger und vor allen Dingen an der Materie ernsthaft interessierter VM auf dem Posten sitzen würde. |
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15. Oct 2005, 15:05 | Beitrag
#13
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Hauptmann Beiträge: 4.303 Gruppe: Members Mitglied seit: 23.10.2003 |
Ich hätte gern Herr Günzel
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15. Oct 2005, 15:42 | Beitrag
#14
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Leutnant Beiträge: 729 Gruppe: Members Mitglied seit: 08.02.2003 |
Dem Glos rutscht zu oft die Zunge aus, genau wie dem Stoiber.
QUOTE Das ist ja so als würde man Verlangen das der Gesundheitsminister Arzt und der Minister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Dipl.-Ing. sein muss. Verlangen muss man es nicht direkt, aber -etwas- mehr Ahnung von der Materie als der Durchschnitt kann doch wohl nicht schaden. Bei der undurchsichtigen Diskussion und der brodelnden Gerüchteküche glaub ich fast, die zaubern jetzt alle erdenklichen CDU-Leute aus´m Hut und schmeißen ständig neue Namen in den Ring, bloß damit sie die Aufmerksamkeit von Schönbohm ablenken können und ihn nicht nehmen müssen. Scharping hat zwar gedient und wollte wohl auch Z-ler werden, wurde aber nach 6 Monaten wegen seiner Sehschwäche entlassen (bei den Glasbausteinen, die er früher auf der Nase hatte, wundert mich das nicht wirklich ) Apel hat z.B. nicht gedient, Rühe m.W.n. auch nicht. -------------------- Es wird niemals so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd. - Otto von Bismarck
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17. Oct 2005, 09:07 | Beitrag
#15
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Oberleutnant Beiträge: 1.377 Gruppe: VIP Mitglied seit: 11.12.2001 |
nix Glos oder Schönbohm.....Jung heißt er, und kommt aus Hessen
Mit der Entscheidung für Seehofer als zweitem CSU-Minister fest, dass der hessische CDU-Fraktionschef Franz Josef Jung das Verteidigungsressort übernehmen wird, falls die Große Koalition zustande kommt. spiegel online -------------------- It´s a huge shitsandwich,
and we all gonna have to take a bite! |
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17. Oct 2005, 11:54 | Beitrag
#16
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Hauptmann Beiträge: 3.479 Gruppe: Members Mitglied seit: 20.11.2002 |
Hat Jung irgendwelche Erfahrung mit der Bundeswehr? Ich fürchte fast, er hat sich bis auf einen evtl. Wehrdienst bisher noch nicht groß mit ihr befasst.
Vornehmlich soll jemand vom hessischen Landesverband in die Bundesregierung "eingeschleust" werden, um dort Einfluß zu haben. Und dabei sagten sowohl Wulff als auch Schily gestern bei "Christiansen", erst das Land und dann die Partei. Das ich nicht lache! Weder das Land noch die Partei sind wichtig, sondern nur Kumpanei! Ein ähnliches mit Seehofer. Wird jetzt "Rüben und Kartoffel"-Minister, ein Ressort von dem er nach eigenem Bekunden nur rudimentäre Ahnung hat. Alles nur, damit Stoiber einen stabilen Pfeiler gegen Merkel hat! So wird die ganze Geschichte innerhalb von wenigen Monaten in die Hose gehen! :rolleyes -------------------- Saburo Sakai - 1916 - 2000 / 64 Abschüsse
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17. Oct 2005, 12:41 | Beitrag
#17
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Generalmajor a.D. Beiträge: 4.480 Gruppe: WHQ Mitglied seit: 20.09.2001 |
QUOTE(Eismarder @ 17.10.2005, 12:54) Alles nur, damit Stoiber einen stabilen Pfeiler gegen Merkel hat! Na, so nahe stehen sich Seehofer und Stoiber auch nicht. Stoiber hat Seehofer nur lieber bei sich in Berlin als allein in München. |
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17. Oct 2005, 12:45 | Beitrag
#18
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Oberleutnant Beiträge: 1.868 Gruppe: Members Mitglied seit: 10.04.2004 |
es ist aber nicht falsch dass Seehofer in der Regierung ist, da er einfach in meinen Augen ein kompetenter Mann ist. Er lässt sich (hoffentlich) auch von Stoiber nicht so viel sagen und setzt seine eigenen Ideen durch.
Und ich schätze dass er sich auch etwas in die Sachen des Gesundheitsministeriums einmischen kann, Die Ulla und er verstehen sich ja glaub ich noch ganz gut, die haben da letztes oder dieses Jahr irgendwas da zusammen rumgewurschtelt oder? -------------------- To do is to be /niezsche
To be is to do /kant Do be do be do /sinatra |
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17. Oct 2005, 15:12 | Beitrag
#19
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Oberstleutnant Beiträge: 11.635 Gruppe: VIP Mitglied seit: 19.11.2002 |
Seehofer kompetent? Okay, im Vergleich zu Ulla Schmidt vielleicht, aber das heisst ja nicht viel.
Gibt es denn in der CSU keine kompetenten Bauern mehr? Panzermann (eine Gesundheitsreform schlimmer als die andere) -------------------- |
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17. Oct 2005, 17:52 | Beitrag
#20
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Hauptmann Beiträge: 2.687 Gruppe: Members Mitglied seit: 14.07.2005 |
QUOTE(Panzermann @ 17.10.2005, 16:12) Gibt es denn in der CSU keine kompetenten Bauern mehr? Doch, gibt es. Michael Glos. Der ist gelernter Müllermeister. -------------------- Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
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18. Oct 2005, 14:41 | Beitrag
#21
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Hauptmann Beiträge: 3.783 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.03.2002 |
Spiegel.de
QUOTE Kochs Standleitung ins Kabinett Von Dietmar Pieper Franz Josef Jung hat schon schwere Zeiten hinter sich. Im Frühjahr 2000 musste er als Minister in der hessischen Staatskanzlei zurücktreten, weil in der Schwarzgeld-Affäre der Druck auf ihn zu groß wurde. Jetzt hat der enge Vertraute von Roland Koch gute Chancen, Verteidigungsminister zu werden.[...] [..]Ist der 56-jährige Jurist aus dem Rheingau Kochs bester Mann? Auf jeden Fall ist er ihm eng verbunden, im Guten wie im Schlechten. Ihr gemeinsames annus horribilis war das Jahr 2000. Koch war seit einem Jahr Ministerpräsident, Jung sein Minister in der Staatskanzlei. Nachdem Altkanzler Helmut Kohl bereits seine Spendenaffäre am Hals hatte, kämpfte nun auch die hessische CDU unversehens mit Schwarzgeld-Millionen. Bedrängt von einer SPIEGEL-Recherche traten der frühere Landesvorsitzende Manfred Kanther und sein Nachfolger Koch am 14. Januar die Flucht nach vorn an. Auf einer spektakulären Pressekonferenz erklärten sie, dass die Partei seit Anfang der achtziger Jahre einen illegalen Schatz in der Schweiz und in Liechtenstein gebunkert hatte. Teilweise war das Geld als \"Vermächtnisse\" getarnt wieder nach Wiesbaden und Frankfurt zurückgeflossen[...] [..]Mittendrin im Spendenskandal Franz Josef Jung steckte mittendrin. Denn ausgerechnet Ende der achtziger, Anfang der neunziger Jahre, als besonders viele Schwarzgeld-Millionen unter der Rubrik \"Vermächtnis\" wieder in den legalen Finanzkreislauf der hessischen CDU eingespeist wurden, war Jung Generalsekretär der Landespartei. Und zufällig leisteten sich die Konservativen unter Jungs Ägide eine stattliche Villa in Wiesbaden als neues Hauptquartier \"im Kampf gegen den Sozialismus zu Wasser, zu Lande und in der Luft\", wie es damals hieß. In Zeiten, als die hessische Union noch eine Bastion erzbürgerlicher Tugenden zu sein schien, hatte Jung gelegentlich behauptet, er wisse über alle Interna der Partei bestens Bescheid. Das erwies sich jetzt, Anfang 2000, als unklug. Denn auf einmal stand Jung als Mittäter bei verbotenen und außerdem höchst unappetitlichen Geldgeschäften da, wenigstens aber als Mitwisser. Er dementierte stets, in Interviews, vor Untersuchungsausschüssen, vor Gericht. Der frühere CDU-Landesvorsitzende und Bundesinnenminister Kanther wurde wegen Untreue verurteilt, aber Jung bleibt dabei: Nein, er habe keine Ahnung gehabt, dass rings um ihn das Schwarzgeld schwappte. Als Generalsekretär sei er in erster Linie für die Politik zuständig gewesen, in zweiter Linie für die Ausgaben. Um Spenden und andere Einnahmen habe er sich nicht gekümmert, so sei es von Kanther angeordnet worden: \"Das macht der Prinz\" - Schatzmeister Wittgenstein. Mit Geschick und starken Sprüchen (\"brutalstmögliche Aufklärung\") lavierten sich Jung und Koch monatelang durch die Affäre, doch irgendwann wurde es selbst der stets treuen und gutgläubigen Hessen-FDP zu viel. Der Koalitionspartner verlangte ein Opfer, nachdem aus den Ermittlungsunterlagen der Staatsanwaltschaft Briefe aufgetaucht waren, die Jung erneut belasteten. Im September 2000 trat er von seinem Ministeramt zurück.[...] [..] Ein Versprechen seines Freundes Roland hatte er an diesem Tag schon bekommen: Bei nächster Gelegenheit würde er rehabilitiert. [..] Mit den Problemen der Militärtechnik, der Nato-Planung oder der Landesverteidigung am Hindukusch hatte der Landespolitiker Jung bisher allenfalls am Rande zu tun. Aber seine Vorgänger waren auch keine Fachleute, als sie ins Amt kamen. Immerhin wäre er nach Peter Struck, Rudolf Scharping und Volker Rühe das erste Mal seit vielen Jahren wieder ein Befehlshaber an der Spitze des Wehrressorts, der wenigstens gedient hat. Ein Dankeschönposten für eine verdienten Parteisoldaten. Na wenigstens scheint er sich ja mit Schwarzgeld, welches bei Rütungsprojekten gerne mal fließt auszukennen. -------------------- Lächeln ist die beste Art dem Leben die Zähne zu zeigen
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 27. April 2024 - 09:29 |