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WHQ Forum _ Flugzeuge _ UCAVs / UAVs

Geschrieben von: Ta152 19. May 2003, 15:20

QUOTE(axis of evil @ 18 Mai 2003 - 17:55)
Seh das ähnlich, der Ef2000 wird vermutlich das letzte bemannte Kampfflugzeug der Bw sein, da können die Nostalgiker schreien solang sie wollen.

Glaube ich persönlich nicht. Die Britten haben das übrigens schon in den 60ern gedacht das die Lightning der letze Strahljäger wird.

Geschrieben von: Fox 4. Jun 2003, 21:34

QUOTE
Gut erkannt FC. Das einzige was wirklich Sinn machen würde wäre nämlich die Entwicklung eines Stealth Marschflugkörpers. Alles andere ist zu kostenintensiv und per Definition eh nur ein leichtes Primärziel (am Boden).



Das hab ich auch erst gedacht. Eine Kampfdrohne glaub ich würde erst richtig Sinn machen wenn sie quasi die Raketen oder Bomben ins Ziel bringen kann wie es heutige Jets auch können. Ich denke mal das eine Bombe zumindest ein wenig günstiger ist als ein MFK.
Eine Frage ist halt die Selbstverteidigung, wobei ich denke das das es da auf das Einsatzprofils der Drohne ankommt.
Da z.B. wir Deutschen derzeit ja relativ selten Marschflugkörper abschissen oder überhaubt Angriffe gegen Feinde fliegen denk ich mal wären für uns derzeit MFK`s billiger als solche Drohnen zu entwickeln.


Mfg

Fox

Geschrieben von: Osterhase 18. May 2003, 14:30

Ich sehe (Kampf)drohnen eigentlich weniger als Ersatz für bemannte (Kampf)flugzeuge, eher als Ergänzung...

Geschrieben von: Andreas BWFlyer 19. May 2003, 22:05

FlaRak wie unzählige andere Nationen auch (z.B. Kanada)
Gab sehr viele zukunftsweisende Flugzeugprojekte in diesen Jahren, die dann aufgrund solcher Rak-Epidemien finanzpolitisch gekippt wurden...

Geschrieben von: SeaTiger 18. May 2003, 15:36

Drohnen werden früher oder später wahrscheinlich alle kampfeinsätze übernehmen. Nur ist die Frage wann.

Vorteil der Drohnen:
* Keine Ausbildung von Piloten mehr nötig (auf Flugpersonal will ich weiter unten eingehen)
* keine teure "Mensch-Maschine-Schnittstelle" notwendig (kein Cockpit mit Inventar, keine Avontik für den Piloten, sondern nur noch ein Rechner, der direkt auf die Flug / Waffen-Steuerung wirkt)
* durch das fehlen des Menschen sind riskantere und schnellere Flugmanvör möglich

[u]Man sollte bei den UCAV noch zwischen zwei Gruppen unterscheiden, die auch grundverschieden sind:
taktische Kampfdrohnen:
Sie erhalten ihre Zielkoordinaten, einige Wegpunkte und das Landegebiet/die Landebahn
Sie starten, fliegen den Flugplan ab und reagieren autark (selbstständig) auf Bedrohungen
(indem sie Stör/Täuschkörper abwerfen, in den Tiefflug gehen, wenn sie den nciht schon fliegen.)
Auf jeden Fall kann die Kommandostation nicht die Drohne kontrollieren.
Sie können die Rolle des Jagdbombers und vielliecht die der Marschflugkörpern übernehmen.
Mit Steath-Design schwer zu orten und ohne Funkkontakt zur Basis auch nicht zu stören, erledigen diese ihren "Job".

Kampfdrohnen für das "Schalchtfeld":
Der Pilot wurde vom Cockpit in die Flugkontrollbasis verbannt. Er fliegt die Drohnen wie in einem Computerspiel, jedoch ist alles real.
Diese Drohnen können garnicht oder nur bedingt programmiert werden, den je nach Schachtfeldlage, werden die Prioritäten auf andere Ziel verlagert, welche der "Pilot" dann angreift.
Ein ständiger Funkkontakt ist notwendig, wenn der Kontakt abreisst, müsste die Drohne einen Notfallautopiloten haben, um sich selbst in der Luft zu halten und notfalls auch wieder zu landen.(Wenn die Verbindung dauerhaft gestört bleibt)

(In den 60er Jahren wurden Marinedrohnen auf US-Zerstörer erstmals eingesetzt, über 50% gingen nach einigen Wochen betriebszeit verloren, weil der Funkkontakt abriss und die Drohne abstürzte. Darauf hin wurden dann bemannte Hubschrauber auf Schiffen zu ASW eingesetzt.)

Geschrieben von: Yoda 1. Jun 2003, 11:50

Interessanter Link.
Wusste gar nicht, dass hier auch schon so früh an Stealthtechnologie gearbeitet wurde.
http://www.invisible-defenders.org/programs/various/lampyridae/lampyridae.htm
War klar, dass die Amis das wieder sabotieren mussten wink.gif

Geschrieben von: Fox 5. Jun 2003, 18:31

QUOTE
Selbstverteidigung? Bei einer für Radar unsichtbaren Drohne / Marschflugkörper ?  

Man könnte höchstens in einer ersten Angriffswelle erkannte Flak-Stellungen, die auch manuell Richten können (also nicht auf eine Radarortung angewiesen sind) ausschalten.
Aber das gehört ja heute schon zum Standardverfahren. Jeden "Penner", der mit einer schultergestützten IR gelenkten Rakete durch die Gegend läuft, wird man aber trotzdem nie verjagen können.


Also mit Selbstverteidigung meine ich z.B. Düppel oder Flares oder Ausweichmanöver ( sorry, Selbstverteidigung war vielleicht der falsche Ausdruck, nehmen wir besser Gegenmaßnahmen )

Das ein Marschflugkörper sowas nicht brauch ist klar der is aber ja auch weitaus schneller als eine Drohne, derzeit zu mindest.

Mfg

Fox

Geschrieben von: axis of evil 18. May 2003, 16:55

Seh das ähnlich, der Ef2000 wird vermutlich das letzte bemannte Kampfflugzeug der Bw sein, da können die Nostalgiker schreien solang sie wollen.

Geschrieben von: Quaker 1. Jun 2003, 10:41

Weil es zu dem Thema gut passt:

http://www.invisible-defenders.org/programs/uavs/eads-ucav.htm

Die Schweden sind auch schon recht weit:
http://www.invisible-defenders.org/programs/uavs/sharc.htm

und die Franzosen kochen wieder mal ihr eigenes Süppchen
http://www.invisible-defenders.org/programs/uavs/dassault-duc.htm

Geschrieben von: Wolf Werther 5. Jun 2003, 10:29

QUOTE(Fox @ 04 Juni 2003 - 22:34)
Eine Frage ist halt die Selbstverteidigung, wobei ich denke das das es da auf das Einsatzprofils der Drohne ankommt.
Da z.B. wir Deutschen derzeit ja relativ selten Marschflugkörper abschissen oder überhaubt Angriffe gegen Feinde fliegen denk ich mal wären für uns derzeit MFK`s billiger als solche Drohnen zu entwickeln.

Selbstverteidigung? Bei einer für Radar unsichtbaren Drohne / Marschflugkörper ?  :mata

Man könnte höchstens in einer ersten Angriffswelle erkannte Flak-Stellungen, die auch manuell Richten können (also nicht auf eine Radarortung angewiesen sind) ausschalten.
Aber das gehört ja heute schon zum Standardverfahren. Jeden "Penner", der mit einer schultergestützten IR gelenkten Rakete durch die Gegend läuft, wird man aber trotzdem nie verjagen können.

Viel wichtiger wäre es viele Marschflugkörper zu produzieren um die Stückkosten zu senken und so einen Einsatz preiswert zu machen. Dann können wir auch eine Doktrin entwickeln die den Einsatz eines solchen FK nicht gleich zu einem Jahrhundertereignis werden lässt.

Geschrieben von: KGB 18. May 2003, 14:19

Interessant wären UAV's tatsächlich für klassische Bombenangriffe, praktisch Marschflugkörper die ihren Sprengkopf ausstossen, oder mehrere, und danach zur Basis zurückkehren.

MfG der KGB

Geschrieben von: Father Christmas 19. May 2003, 22:18

QUOTE(Nite @ 19 Mai 2003 - 16:45)
Zum Thema Kampfdrohen: für die BW ist doch die Einführung der Taifun geplant.

bleibt die frage ob taifun (ari-system), doch nicht nur ein marschflugkörper ist.
afaik muss das ding wegpunktentsprechend programmiert werden um seine ziele im hinterland (afaik rw 145km, hauptziel wohl C&C einrichtungen) zu treffen ...

/edith
erster satz is rhetorisch scheiße, viel spass damit ...

Geschrieben von: Black Hawk 18. May 2003, 13:33

Ich hab mich in letzter Zeit etwas "genauer" mit dem Thema UCAV´s beschäftigt und habe "herausgefunden" , dass sich neben den Amis auch die Engländer und EADS dem Thema unbemannte Kampfdrohnen beschäftigen.
Die Vorteile dieser Drohnen liegen ja klar auf der Hand relativ billig, da man die ganze "Überlebensausrüstung" für nen Piloten vergessen kann, und wenn eine Drohne zerstört hat man wenigstens nicht den Verlust eines Piloten zu beklagen.

Was meint ihr von dieser Technologie? Wäre es z.B. sinnvoll UCAV´s für die Lw zu beschaffen und somit vielleicht auf nen Tornadonachfolger zu verzichten und anstattdessen einen Mix
aus Jg Typhooons/ JaBo Typhooons/ UCAV´s/ UAV`s zu betreiben?
Und für den fall dass man diese UCAV´s /UAV´s bestellt über wie viele würden eurer Meinung nach sprechen (bitte zu dieser nur ernstgemeinte Antworten)

Geschrieben von: Nite 19. May 2003, 15:45

Zum Thema Kampfdrohen: für die BW ist doch die Einführung der Taifun geplant.

Geschrieben von: Wolf Werther 4. Jun 2003, 14:45

QUOTE(Father Christmas @ 19 Mai 2003 - 23:18)
bleibt die frage ob taifun (ari-system), doch nicht nur ein marschflugkörper ist.

Gut erkannt FC. Das einzige was wirklich Sinn machen würde wäre nämlich die Entwicklung eines Stealth Marschflugkörpers. Alles andere ist zu kostenintensiv und per Definition eh nur ein leichtes Primärziel (am Boden).

Leider würde man mit dem offiziellen Bau eines Stealth LFK ein politisches Signal senden, dass einen ähnlichen Effekt wie der Bau der HMS Dreadnought durch die Briten zu Beginn des letzten Jh. hatte.
Jedes Land, das es bisher für unmöglich hielt sich gegen die waffenstarrenden Hightechstatten zu behaupten würde plötzlich erkennen "hey, der ganze bisherige Schrott den die anderen teuer gekauft haben (Kreuzer, Flugzeugträger, Hightech-Sensoren) ist gegen diese neue Waffe nutzlos. Hören wir auf Zeit und Geld in unnütze Systeme zu stecken und konzentrieren alle Kräfte auf den Bau/Erwerb dieses (finanzierbaren) Stealth Systems..."

Und das können wir natürlich nicht wollen...

Geschrieben von: Ta152 18. May 2003, 13:50

Ich glaube nicht das in den nächsten 15 Jahren die Aufgaben von Kampfflugzeugen sich komplett durch UAV's ersetzen lassen. Ein Problem sehe ich vorallem im nötigen Datalink zur Basistation. Der muß ja nunmal irgendwie über Funk laufen, damit ist die Drohne (aber auch die Basisstation) relativ leicht Ortbar oder Störbar. Das man aber in die Richtung entwickel sollte und Muß ist auch klar.

Geschrieben von: Ta152 19. May 2003, 19:32

QUOTE(axis of evil @ 19 Mai 2003 - 17:40)
QUOTE(Ta152 @ 19 Mai 2003 - 16:20)
QUOTE(axis of evil @ 18 Mai 2003 - 17:55)
Seh das ähnlich, der Ef2000 wird vermutlich das letzte bemannte Kampfflugzeug der Bw sein, da können die Nostalgiker schreien solang sie wollen.

Glaube ich persönlich nicht. Die Britten haben das übrigens schon in den 60ern gedacht das die Lightning der letze Strahljäger wird.

Und was haben die sich als Nachfolger vorgestellt?

Kann ich leider nicht beantworten. Ich gehe aber von gelenkten Raketen aus.

Geschrieben von: Ta152 5. Jun 2003, 11:55

QUOTE(Wolf Werther @ 05 Juni 2003 - 11:29)
QUOTE(Fox @ 04 Juni 2003 - 22:34)
Eine Frage ist halt die Selbstverteidigung, wobei ich denke das das es da auf das Einsatzprofils der Drohne ankommt.
Da z.B. wir Deutschen derzeit ja relativ selten Marschflugkörper abschissen oder überhaubt Angriffe gegen Feinde fliegen denk ich mal wären für uns derzeit MFK`s billiger als solche Drohnen zu entwickeln.

Selbstverteidigung? Bei einer für Radar unsichtbaren Drohne / Marschflugkörper ?  mata.gif

Man könnte höchstens in einer ersten Angriffswelle erkannte Flak-Stellungen, die auch manuell Richten können (also nicht auf eine Radarortung angewiesen sind) ausschalten.
Aber das gehört ja heute schon zum Standardverfahren. Jeden "Penner", der mit einer schultergestützten IR gelenkten Rakete durch die Gegend läuft, wird man aber trotzdem nie verjagen können.

Viel wichtiger wäre es viele Marschflugkörper zu produzieren um die Stückkosten zu senken und so einen Einsatz preiswert zu machen. Dann können wir auch eine Doktrin entwickeln die den Einsatz eines solchen FK nicht gleich zu einem Jahrhundertereignis werden lässt.

Unsichtbar gibt es nicht höchstens schwer sichtbar.

Gibt es eigentlich schon Entwicklungen für ein Radar mit sehr langer regelbaren Wellen.

Geschrieben von: british steel 18. May 2003, 13:55

Zu den UAVs: Die BW hat doch die Kleindrohne Luna beschafft.

Aber momentan können diese Drohnen nicht die Reaktionsschnelligkeit und Übersicht eines Piloten in der Maschine überbieten, obwohl es da schon interessante Bemühungen durch Boeing gibt. Ist natürlich die Frage, wie teuer die Entwicklung ist, und ob sich die BW die Unterstützung in diese Richtung leisten kann. Aber zunächst würde ich abwarten, wie sich "echte" UCAVs (nicht nur modifizierte Preadators) bewähren. Soviel Zeit hat die BW bei den momentanen Beschaffungslängen garantiert...  rolleyes.gif

Geschrieben von: axis of evil 19. May 2003, 16:40

QUOTE(Ta152 @ 19 Mai 2003 - 16:20)
QUOTE(axis of evil @ 18 Mai 2003 - 17:55)
Seh das ähnlich, der Ef2000 wird vermutlich das letzte bemannte Kampfflugzeug der Bw sein, da können die Nostalgiker schreien solang sie wollen.

Glaube ich persönlich nicht. Die Britten haben das übrigens schon in den 60ern gedacht das die Lightning der letze Strahljäger wird.

Und was haben die sich als Nachfolger vorgestellt?

Geschrieben von: Black Hawk 16. Mar 2006, 16:39

Mal eine Frage zu den UAV Programmen von Marine und Lw
BGT vermarktet ja die Predator für den deutschen Markt,soll das heißen,dass Preadtor für die Lw beschafft wird?
Bezüglich Global Hawk. Wie viele Drohnen werden nun für Lw und Marine beschafft?

Geschrieben von: Praetorian 16. Mar 2006, 18:40

QUOTE(Black Hawk @ 16.03.2006, 16:39)
Bezüglich Global Hawk. Wie viele Drohnen werden nun für Lw und Marine beschafft?

Gar keine.
Beschafft werden soll EuroHawk, fünf Systeme ab 2009.

Geschrieben von: Black Hawk 16. Mar 2006, 19:27

Nur Marine?

Geschrieben von: goschi 16. Mar 2006, 19:31

ja, als Ersatz für die Atlantique im SIGINT-Einsatz

etwas anderes ist das NATO AGS-Projekt, das sind ja AFAIK neben der A321 AGS ja auch Global Hawk geplant

Geschrieben von: Almighurt 16. Mar 2006, 19:42

QUOTE(Andreas BWFlyer @ 19.05.2003, 23:05)
FlaRak wie unzählige andere Nationen auch (z.B. Kanada)
Gab sehr viele zukunftsweisende Flugzeugprojekte in diesen Jahren, die dann aufgrund solcher Rak-Epidemien finanzpolitisch gekippt wurden...

Stichwort http://www.avroarrow.org/ zum Beispiel

Geschrieben von: Pille1234 16. Mar 2006, 19:57

QUOTE(Black Hawk @ 16.03.2006, 19:27)
Nur Marine?

Irgend ein FAZ oder Weltartikel hat neulich angedeutet, dass auch andere Bereiche zunehmend Interesse an der Global Hawk Drohne haben, also ich meine die reguläre Aufklärugsvariante, nicht die SigInt Variante Eurohawk. Mal schauen ob ich den Artikel wiederfinde.

Geschrieben von: goschi 16. Mar 2006, 23:01

sicher, dass damit nicht das Alliance Ground Surveilance (AGS) der NATO gemeint ist?

Geschrieben von: Pille1234 16. Mar 2006, 23:13

Ja.

EDIT:

Die Suchfunktion hier ist eine der schlechtesten, die mir bislang untergekommen ist  mad.gif


Woanders gefunden:

QUOTE
EADS reveals maritime Euro Hawk
Contest begins to replace the German air force's maritime surveillance aircraft with an unmanned air vehicle

EADS has unveiled proposals for a maritime surveillance variant of the Northrop Grumman RQ-4B Global Hawk UAV. The Euro Hawk could replace German air force manned maritime surveillance aircraft.

The maritime version would carry a new-generation EADS- developed rotating phased-array radar that could be developed within two years if the project is backed by the German government. The development would be separate from the maritime-surveillance variant of the Global Hawk being proposed by Northrop Grumman for the US Navy's Broad Area Maritime Surveillance (BAMS) requirement.

EADS is also at an advanced stage of conceptual work on an imagery intelligence (IMINT) version of the RQ-4B Euro Hawk for a possible second-phase German air force purchase later this decade. The variant would carry a lightweight version of the European/US SOSTAR-Transatlantic Cooperative AGS Radar surveillance radar and EADS electro-optic sensors.

The IMINT variant would have close parallels to the planned NATO Alliance Ground Surveillance (AGS) system RQ-4B \"NATO Hawk\" configurations, but would be distinct from the US Air Force IMINT Global Hawk system, which is fitted with a Raytheon sensor suite.

The two EADS concepts are being pitched at the German air force as a follow-on to its signals intelligence Euro Hawk acquisition. The BWB procurement agency is planning to release a tender to Northrop Grumman and EADS for that requirement by mid-June if initial German parliamentary funding approvals are secured in the coming weeks. Final acquisition approvals for the c3 billion ($3.57 billion) requirement, including a second round of parliamentary approvals, are expected late this year.

The Euro Hawk is baselined on the production RQ-4B airframe but, unlike Global Hawk, will not support any IMINT capability in its basic configuration. According to Chris Hernandez, vice-president Northrop Grumman Integrated Systems, the German air force Euro Hawk air vehicles will remain baselined on US Air Force RQ-4Bs throughout their life.

Meanwhile, Northrop Grumman has released new details of the RQ-4B configuration, including plans to widen the main landing-gear footprint. The main gear on the RQ-4A and early-production RQ-4B retracts into the fuselage. The revised arrangement will see the gear relocated into two large underwing fairings. The change will apply to all series production RQ-4Bs from air vehicle five.


Geschrieben von: BigLinus 17. Mar 2006, 06:52

QUOTE(Praetorian @ 16.03.2006, 18:40)
QUOTE(Black Hawk @ 16.03.2006, 16:39)
Bezüglich Global Hawk. Wie viele Drohnen werden nun für Lw und Marine beschafft?

Gar keine.
Beschafft werden soll EuroHawk, fünf Systeme ab 2009.

Bist du sicher das du EuroHawk und nicht EuroMale meinen könntest?

QUOTE
EuroMALE wird für mittlere Flughöhen und für eine langen Verweildauer in der Luft ausgelegt. Es wird ausgerüstet für sämtliche ISTAR-Missionen (Intelligence, Surveillance, Target Acquisition and Reconnaissance - Nachrichtengewinnung, Überwachung, Zielerfassung und Aufklärung).

[Quelle: EADS]

Geschrieben von: Praetorian 17. Mar 2006, 10:55

QUOTE(BigLinus @ 17.03.2006, 06:52)
QUOTE(Praetorian @ 16.03.2006, 18:40)
QUOTE(Black Hawk @ 16.03.2006, 16:39)
Bezüglich Global Hawk. Wie viele Drohnen werden nun für Lw und Marine beschafft?

Gar keine.
Beschafft werden soll EuroHawk, fünf Systeme ab 2009.

Bist du sicher das du EuroHawk und nicht EuroMale meinen könntest?

Ja, ganz sicher.
Von den ursprünglichen vier SIGINT-Atlantic werden zwei noch bis Januar 2009 (61+06) bzw. Januar 2010 (61+03) fliegen, eine dritte (61+19) bis Dezember 2006, die vierte (61+18) ist bereits verschrottet.
Von 2009 an werden fünf Drohnen EuroHawk zulaufen und die SIGINT-Rolle übernehmen.
Zumindest ist das die derzeitige Planung, aber nichts ist so beständig wie die Änderung.

Geschrieben von: Antares 17. Mar 2006, 12:42

Zu UCAVs hätte ich mal drei Fragen:

1.Ein guter Pilot hält so weit ich weis für kurze Zeit 10-12 G aus.
In wie weit wäre ein UCAV mit einer möglichen Dauerbelastung
von mindestens 10G im Luftkampf überlegen?

2.Was wäre eine mögliche Höchstbelastung in Punkto
Beschleunigung für UCAVs? 15-20 G?

3.Wäre es einem UCAV möglich mit entsprechender Sensorik,
Reaktionszeit und maximaler Beschleunigung dann möglich
Raketen auszuweichen bzw. auszutricksen?

Danke schon mal für eure Antworten smile.gif

Geschrieben von: Majestic 17. Mar 2006, 12:48

QUOTE(Antares @ 17.03.2006, 12:42)
Zu UCAVs hätte ich mal drei Fragen:

1.Ein guter Pilot hält so weit ich weis für kurze Zeit 10-12 G aus.
In wie weit wäre ein UCAV mit einer möglichen Dauerbelastung
von mindestens 10G im Luftkampf überlegen?

2.Was wäre eine mögliche Höchstbelastung in Punkto
Beschleunigung für UCAVs? 15-20 G?

3.Wäre es einem UCAV möglich mit entsprechender Sensorik,
Reaktionszeit und maximaler Beschleunigung dann möglich
Raketen auszuweichen bzw. auszutricksen?

Danke schon mal für eure Antworten smile.gif

Wohl zu viel Science-Fiction geguckt, was?  :D
Das was du hier ansprichst unter Punkt 3 dürfte noch nen Weilchen dauern eh man über sowas nachdenken kann  ;)  In der Theorie ist ja vieles möglich...

Soweit ich weiß halten gute Piloten lediglich 9g für einige wenige Sekunden aus, was schon Belastung genug ist.

Punkt 2 dürfte wohl rein Hypothetisch sein. Vieles ist möglich, nur ob es auch im realistischen Kosten/Nutzen Rahmen bleibt ist ne andere Sache.

Geschrieben von: BigLinus 17. Mar 2006, 12:57

QUOTE(Praetorian @ 17.03.2006, 10:55)

Ja, ganz sicher.
Von den ursprünglichen vier SIGINT-Atlantic werden zwei noch bis Januar 2009 (61+06) bzw. Januar 2010 (61+03) fliegen, eine dritte (61+19) bis Dezember 2006, die vierte (61+18) ist bereits verschrottet.
Von 2009 an werden fünf Drohnen EuroHawk zulaufen und die SIGINT-Rolle übernehmen.
Zumindest ist das die derzeitige Planung, aber nichts ist so beständig wie die Änderung.

Wieder was dazugelernt, denn EADS spricht auf seiner Homepage lediglich vom EuroMale für den SigInt-Einsatz. Zumindest habe ich hier nichts anderes entdeckt. xyxthumbs.gif

QUOTE
...aber nichts ist so beständig wie die Änderung.

Und das gilt schon lange - wenn nicht gar - immer so! lol.gif

Geschrieben von: Black Hawk 17. Mar 2006, 13:15

Ok versuchen wirs mal anders.
Wären 6-8 Euro Hawk + 12-16 MALE bzw Predator eine realistische Planung bzw Beschaffungsmöglichkeit für die Lw alleine(also nix NAto)

Geschrieben von: Antares 17. Mar 2006, 17:11

QUOTE(Majestic @ 17.03.2006, 12:48)

QUOTE
Wohl zu viel Science-Fiction geguckt, was?  :D
Das was du hier ansprichst unter Punkt 3 dürfte noch nen Weilchen dauern eh man über sowas nachdenken kann  ;)  In der Theorie ist ja vieles möglich...


Was heute noch science-fiction ist wird morgen Realität werden.
Evtl hätte ich Punkt 3 auch entschärfen sollen und sagen, ob sie
zumindest in gewissen Situationen zu sowas fähig sind.

QUOTE

Soweit ich weiß halten gute Piloten lediglich 9g für einige wenige Sekunden aus, was schon Belastung genug ist.


Wenn sie 9 G für ein paar Sekunden aushalten, dann sicher
auch 10-12G für eine Sekunde. Aber ich kenn mich da nicht
aus. Hab mich nur versucht zu erinnern, was hier in diesem
Forum schon mal erwähnt wurde.

QUOTE

Punkt 2 dürfte wohl rein Hypothetisch sein. Vieles ist möglich, nur ob es auch im realistischen Kosten/Nutzen Rahmen bleibt ist ne andere Sache.


Gut, dann ganz einfach folgende Frage:
Wieviel hält denn ein heutiges Flugzeug *mit* Pilot maximal aus?
Sicher liegt die mechanische Belastbarkeit einiges über der des
Piloten. Oder beziehen sich die folgenden Angaben von
http://www.waffenhq.de/flugzeuge/eurofighter.html mit +9/-3 direkt auf die mechanische Belastbarkeit?

Geschrieben von: Majestic 18. Mar 2006, 10:56

QUOTE(Antares @ 17.03.2006, 17:11)
Gut, dann ganz einfach folgende Frage:
Wieviel hält denn ein heutiges Flugzeug *mit* Pilot maximal aus?

Kann ich dir leider nicht genau sagen, ich bin kein Flugzeugkonstrukteur. Piloten machen denke ich spätestens nach 10-11 g schlapp. Wie weit die Zellen der heutigen modernen Luftfahrzeuge belastbar sind weiß ich nicht.
Vllt. findet sich dazu ja hier noch ein Experte  ;)

Geschrieben von: thewalker 26. Mar 2006, 15:43

QUOTE

Ja, ganz sicher.
Von den ursprünglichen vier SIGINT-Atlantic werden zwei noch bis Januar 2009 (61+06) bzw. Januar 2010 (61+03) fliegen, eine dritte (61+19) bis Dezember 2006, die vierte (61+18) ist bereits verschrottet.
Von 2009 an werden fünf Drohnen EuroHawk zulaufen und die SIGINT-Rolle übernehmen.
Zumindest ist das die derzeitige Planung, aber nichts ist so beständig wie die Änderung.


Außerdem sollen wohl nocht 6 IMINT-EuroHawk beschafft werden und noch eine unbestimmte Anzahl unspezifizierten Typs UAV für das SÜLATEG. Die alten SIGINT-Plattformen der Marine sollen zusätzlich durch gebrauchte und modernisierte P3C Orion von den Niederländern ersetzt werden oder ist das schon wieder eingestampft?

Geschrieben von: goschi 26. Mar 2006, 15:50

QUOTE(Antares @ 17.03.2006, 17:11)
Gut, dann ganz einfach folgende Frage:
Wieviel hält denn ein heutiges Flugzeug *mit* Pilot maximal aus?
Sicher liegt die mechanische Belastbarkeit einiges über der des
Piloten. Oder beziehen sich die folgenden Angaben von
http://www.waffenhq.de/flugzeuge/eurofighter.html mit +9/-3 direkt auf die mechanische Belastbarkeit?

ja, das gibt die mechanische belastbarkeit der zelle an (natürlich kommen da noch die ganzen Toleranzen hinzu, aber die sind überal dazuzurechnen wink.gif )

und ab 9g kann man davon ausgehen, dass untrainierte menschen sofort bewusstlos werden, evtl sogar Schäden davontragen, trainierte Piloten es ein paar wenige Sekunden aushalten, aber ebenfals kurz vor der bewusstlosigkeit sind (und entsprechend nicht gerade fähig sind hochkomplizierte manöver weiterzuführen)

wieso sollte man ein Flugzeug auch für mehr auslegen, als der pilot aushalten kann? stärkere Strukturen wiegen mehr und verringern somit die nutzlast, also wird bei einem Flugzeug immer das minimal nötige verwendet wink.gif




euer goschi


P.S. @thewalker, ich glaube du bringst da ein paar Sachen durcheinander....

Geschrieben von: thewalker 26. Mar 2006, 22:04

QUOTE(goschi @ 26.03.2006, 16:50)
P.S. @thewalker, ich glaube du bringst da ein paar Sachen durcheinander....

@goschi
Ne, eigentlich nicht. Ich bin mir meiner Sache da ziemlich sicher...
Auf den Seiten des BWB ist von dem P3C Orion Projekt zu lesen, welches in Ergänzung mit den SIGINT-EuroHawk die alten Atlantic SIGINT-Plattformen ablösen soll. Dafür sind 340 Mio. EUR angesetzt. Die P3C Orion werden die MPA-Funktion übernehmen, während die EuroHawk SIGINT die Funktion der nur vier Atlantic SIGINT-Plattformen übernehmen sollen.

QUOTE
SIGINT (Breguet-Nachfolge)
Entwicklungsbeginn 2006, Zulauf 2010.
Bw-Plan 2006: 600 Mio. über 2014; Sts. Schmidt:
250 Mio. Entwicklung bis 2010


QUOTE
Die aufgrund der anstehenden Ausphasung der MPA BR 1150 Breguet Atlantic entstehenden Fähigkeitslücken im Bereich ASW (Anti-Submarine Warfare), ASuW (Anti Surface Warfare und Seefernaufklärung) werden durch die Beschaffung der MPA P-3C Orion geschlossen. Zusätzlich werden mit der Beschaffung der P-3C Orion identifizierte Fähigkeitslücken in den Bereichen Führungsfähigkeit und Überlebensfähigkeit geschlossen bzw. bestehende Fähigkeiten konsequent weiterentwickelt. Die P-3C Orion ist durch ihre Ausstattung mit Systemen zur Datenkommunikation im Sinne einer vernetzten Operationsführung (NetOpFü) im Verbund einsetzbar. Somit wird dieses Waffensystem als \"Force Multiplier\" in erheblichem Maße zur Informations-, Führungs- und Wirküberlegenheit der Streitkräfte beitragen können.


Für die weiteren 6 IMINT-EuroHawks ist ein bisher unbekannter Betrag im dreistelligen Mio. EUR Bereich projektiert.

Außerdem weitere SIGINT-Versionen für 600 Mio. EUR.

QUOTE
Neu aufgeführt sind
- die Kommunikations-Aufklärungs-Drohne (SIGINT HALE UAV) mit 600 Mio. EUR, Zulauf ab 2010,
- die taktische Aufklärungs-Drohne für die Luftwaffe (MALE UAV) mit 250 Mio. EUR ab 2009,
- die Heeres-Drohne KZO mit 150 Mio. EUR


Die Projektgröße der Beschaffung von UAVs nicht bekannten Typs im Rahmen von SÜLATEG (System zur Überwachung und Lageaufklärung in der Tiefe des Einsatzgebietes) ist mit 250 Mio. EUR veranschlagt. Die MALE-Lösung wurde auf der DWT-Tagung 2004 gestrichen, die Fähigkeit jedoch sollte trotzdem hergestellt werden und das AFAIK auf Basis einer UAV-Lösung.

Falls du neuere Quellen als ich hast, lass ich mich gerne überzeugen, aber einfach urteilen ich würds nicht auf die Reihe kriegen und dann nichtmal auf das eingehen was ich geschrieben hab find ich schon ein ziemlich starkes Stück.


Quellen:
http://www.bwb.org/01DB022000000001/CurrentBaseLink/W26FU7RR774INFODE
http://www.swp-berlin.org/common/get_document.php?id=1154
Bundeswehrplan 2006

Geschrieben von: Praetorian 27. Mar 2006, 08:14

QUOTE(thewalker @ 26.03.2006, 23:04)
Falls du neuere Quellen als ich hast, lass ich mich gerne überzeugen, aber einfach urteilen ich würds nicht auf die Reihe kriegen und dann nichtmal auf das eingehen was ich geschrieben hab find ich schon ein ziemlich starkes Stück.

Du bringst aber nun mal was durcheinander wink.gif
Beziehungsweise einige Quellen sind veraltet.

Die vier (ganz früher mal fünf) SIGINT-Atlantic werden durch ab 2009 zulaufende fünf EuroHawk abgelöst. Die MPA-Atlantic durch acht P-3C Orion CUP von den Niederländern, die gerade nach einigen Verzögerungen zulaufen. Das war soweit die ganze Zeit klar.

EuroHawk ist dasselbe wie "SIGINT HALE", eine drohnenbasierte IMINT-Kapazität auf Grundlage GlobalHawk-B wird im NATO-Rahmen AGS/Alliance Ground Surveillance angestrebt (500 Millionen Euro). Was darüber hinaus national an IMINT-Assets beschafft werden könnte, steht gewaltig in den Sternen.

Dann kommt die Luftwaffe mit ihrer MALE-Drohne aka SÜLATEG, wobei letztere Bezeichnung sich irgendwie nicht gemeinhin durchgesetzt hat - in allen neueren Publikationen, die mir bekannt sind, wir nur noch von einer MALE-Drohne gesprochen. Ein konkretes System ist hierfür noch nicht spezifiziert.

Geschrieben von: Ta152 27. Mar 2006, 08:25

QUOTE(Antares @ 17.03.2006, 12:42)
< snip >

3.Wäre es einem UCAV möglich mit entsprechender Sensorik,
Reaktionszeit und maximaler Beschleunigung dann möglich
Raketen auszuweichen bzw. auszutricksen?

Danke schon mal für eure Antworten smile.gif

Im grunde genommen ist eine gelenkte Rakete einen Drohne. sie wird praktisch immer einen Vorteil gegenüber einer Drhone haben, da sie deutlich stärker spezialisiert werden kann.

Geschrieben von: thewalker 27. Mar 2006, 10:27

QUOTE
Die vier (ganz früher mal fünf) SIGINT-Atlantic werden durch ab 2009 zulaufende fünf EuroHawk abgelöst. Die MPA-Atlantic durch acht P-3C Orion CUP von den Niederländern, die gerade nach einigen Verzögerungen zulaufen. Das war soweit die ganze Zeit klar.

Klar soweit, nichts anderes habe ich geschrieben.

QUOTE
EuroHawk ist dasselbe wie \"SIGINT HALE\", eine drohnenbasierte IMINT-Kapazität auf Grundlage GlobalHawk-B wird im NATO-Rahmen AGS/Alliance Ground Surveillance angestrebt (500 Millionen Euro). Was darüber hinaus national an IMINT-Assets beschafft werden könnte, steht gewaltig in den Sternen.

Wenn ich nicht wüsste, dass SIGINT-HALE-Plattform der EuroHawk ist, dann hätte ich kleinlaut begegeben wink.gif
Was meine Zahlen angeht rede ich aber nicht von dem Bestandteil aus dem AGS, sondern einem gesonderten Anteil von SIGINT-/IMINT Plattformen, von denen erste auch immer noch im BwPlan 2006 explizit aufgeführt sind, wie ich oben zitierte. Das AGS war im BwPlan 2005 getrennt von zusätzlichen SIGINT-/IMINT-Plattformen veranschlagt. Wobei der geschätzte Anteil der BRD am AGS (lächerlich optimistisch) auf 500 Mio. EUR gesetzt war (wie du auch erwähnst), während weitere SIGINT-Beschaffungen mit 600 Mio. EUR auch 2005 schon veranschlagt waren, was sich zum Plan 2006 nicht verändert hat (ob das jetzt genau die vier SIGINT-Plattformen sind, welche die SIGINT-Atlantic ersetzen sollen weiß ich nicht). Ich hab den BwPlan 2006 leider nicht mehr hier, deshalb kann ich mich nicht erinnern, ob die geplante Beschaffung der IMINT-Plattformen (was nicht im BwPlan 2005 veranschlagt war), sondern das Volumen 2005 von der Industrie mit dreistelliger Millionenhöhe angegeben wurde, ihren Weg in den Haushalt gefunden hat. Falls das nicht so ist, habe ich mich leider etwas missverständlich ausgedrückt. Wollte nicht sagen, dass die weitere Beschaffung von sechs IMINT-Versionen schon feststeht, sondern nur das ein solches Projekt scheinbar in Planung ist.

QUOTE
Dann kommt die Luftwaffe mit ihrer MALE-Drohne aka SÜLATEG, wobei letztere Bezeichnung sich irgendwie nicht gemeinhin durchgesetzt hat - in allen neueren Publikationen, die mir bekannt sind, wir nur noch von einer MALE-Drohne gesprochen. Ein konkretes System ist hierfür noch nicht spezifiziert.

Ok, das ist das einzige was ich von dem was ich geschrieben hab als durcheinander anerkennen muss. Ich wusste nur, dass auf der DWT-Tagung 2004 der MALE-Idee wohl ne Absage erteilt wurde und dafür eine andere Lösung auf UAV-Basis erreicht werden sollte, ohne die angestrebte Fähigkeit einzustampfen. Der Abschnitt, den ich da geschrieben hab, ist echt durcheinander biggrin.gif

Ich kann da aber weiter nichts erkennen was ich, bis auf den etwas wirren SÜLATEG-Teil meines Postings durcheinander gebracht hätte. Deshalb bin ich über goschis Reaktion, die mein Posting ja quasi als Ganzes unter den Teppich kehrt, einfach negativ überrascht.
Auf jeden Fall danke für deine Klarstellung bezüglich der MALE-UAV für die Lw! Jetzt is meine Verwirrung in dem Punkt beseitigt wink.gif

Geschrieben von: Praetorian 27. Mar 2006, 15:24

Nein, du bist immer noch durcheinander wink.gif
Die 600 Millionen für SIGINT-Plattformen sind die EuroHawk als Ersatz für die SIGINT-Atlantic - allerdings eine veraltete Zahl.
Für die fünf Systeme wird derzeit mit 300 Millionen Euro Beschaffungskosten und 350 Millionen Euro Entwicklungsanteil EuroHawk kalkuliert (= 650 Millionen Euro).
Mehr SIGINT kommt erstmal nicht.

Was mich verwirrt - du sprichst stets davon, daß auf der DWT-Tagung auf eine MALE-Lösung verzichtet wurde und stattdessen auf eine Drohne gesetzt werden soll.
Die letzte IMINT-Plattform, die projektiert und keine Drohne war, war LAPAS Anfang/Mitte der 90er...

Geschrieben von: thewalker 27. Mar 2006, 18:50

Naja, durcheinander würd ich es jetzt nicht mehr nennen wink.gif Ich ahnte schon, dass die 600 Mio. EUR (bzw. 650 Mio. EUR) die SIGINT-Atlantic-Ersatzplattformen sind, war mir aber nicht sicher. Nu ists vollkommen klar xyxthumbs.gif
Auf der Tagung der “Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik” in Bonn verkündete 2004 ein ranghoher Militär des Führungsstabes des BMVg, dass das MALE-Projekt gestrichen sei. Daran kann ich mich noch erinnern. Stattdessen sollte eine UAV-Alternative gefunden werden, die dieselben Fähigkeiten bereitstellt und folgende Eigenschaften besitzt: Aufklärungs-Nutzlast-Gewicht von grob 250 kg senkrecht (Marine) in eine Höhe von 10 km + zu verbringen, welches über einen Zeitraum von grob 24h Sensor-Daten vermittelt und dabei (lt. “Bundeswehrplan 2005”, S. 14) nicht mehr als 250 Mio. EUR Entwicklungs- und Beschaffungskosten verursacht. Soweit ist mir das bekannt. Was ich nicht wusste ist, dass man, wie du scheinbar sagst, davon abgegangen ist und jetzt wieder die MALE-Lösung anstrebt. Daran würde mich dann doch interessieren, ob du weißt, ob dafür der Predator B von General Atomics vorgesehen ist oder ein anderes Modell (EAGLE II, HERON, EAGLE oder HERMES 1500 fallen mir da spontan ein) angedacht ist (scheinbar will sich die Lw ja nicht aus dem Preisleistungssegment eines "Predator-Klasse" MALE-UAV hinausbewegen).

Geschrieben von: Praetorian 27. Mar 2006, 19:03

Die Marinedrohne SEAMOS als Entwicklungsvorhaben ist gestrichen worden, stattdessen soll eine Alternative beschafft werden. Das hat mit irgendwelchen MALE-Drohnenvorhaben der Luftwaffe nicht viel zu tun - weil komplett andere Anforderungen erfüllt werden müssen. Die genannten Systeme (Predator-B, HERON etc.) kommen nicht in Frage, schon allein aufgrund der fehlenden VTOL-Fähigkeiten.

Ich steige noch immer nicht ganz durch, was an der Planung so unklar ist. Ist es das Mißverständnis, daß die Begriffe HALE und MALE als Bezeichnungen für konkrete Systeme stehen?

Es gibt konkret folgende Drohnenvorhaben:

Ohne jetzt auf bestehende primär Heeressysteme wie Luna, KZO, Tares etc. oder vage Entwicklungen in Richtung UCAV wie Barrakuda einzugehen.

Geschrieben von: thewalker 27. Mar 2006, 23:51

Die gesamte Planung an sich ist mir klar, da ich dank deiner Hilfe meine Lücken schließen konnte was den Posten SIGINT im BwPlan2006 angeht und was die Beschaffung einer MALE-Plattform angeht.
Ich kann auch nichts dafür, dass damals verkündet wurde, dass das MALE-Projekt gestorben sei. Mir persönlich war nur unklar was sich seitdem geändert hat und ich nicht wusste was aktuell ist, weil ich immer noch auf dem Stand war, dass MALE gestorben sei. Aber scheinbar war das damals ein unkoordnierter Schnellschuss, der letzten Endes nicht den Tatsachen entsprach.
Die von mir genannten Alternativen bezogen sich auch nur auf das Lw-Programm (was ich zu erwähnen vergaß) da keine der von mir genannten Alternativen VTOL-Fähigkeiten besitzt.
Aber das sollte nu auch keine Rolle mehr spielen. Ich wollte bloß sicherstellen, dass mein Kenntnisstand, sofern er veraltet ist, auf jeden Fall aktualisiert wird. Danke dir nochmal für deine Hilfe beim Sortieren meiner alten Infos xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Praetorian 28. Mar 2006, 06:07

Okay - jetzt weiss ich auch endlich, was du sagen wolltest biggrin.gif

Geschrieben von: BigLinus 16. Oct 2006, 23:00

QUOTE
Nato-Bodenüberwachung soll billiger werden

Eines der größten Beschaffungsvorhaben der Nato soll 800 Mio. Euro weniger kosten als bislang geplant. Das vor zwei Jahren ausgewählte transatlantische Industriekonsortium AGS Industries mit sechs Konzernen hat jetzt einen neuen Vorschlag für ein Bodenüberwachungssystem aus der Luft vorgelegt.


Statt zuvor 4,1 Mrd. Euro soll das AGS-System (Alliance Ground Surveillance) jetzt 3,3 Mrd. Euro kosten. Dies wurde am Montag mitgeteilt. Das Überwachungssystem besteht aus bemannten und unbemannten Flugzeugen. Nach dem neuen Vorschlag sollen jetzt nur vier Airbus A321-Flugzeuge und vier unbemannte Global Hawk-Maschinen eingesetzt werden. Zuvor waren je fünf Maschinen vorgesehen. Die Flugzeuge sind mit speziellen Radaren und Sensoren ausgerüstet. "AGS ist praktisch ein modernes AWACS-System für den Boden", heißt es in der Branche.

(...)

[ http://www.ftd.de/politik/international/122411.html ]

Geschrieben von: MiC 17. Oct 2006, 11:47

Da stellt sich mir aber gleich ne Frage:

Wird das nur billiger weil man einfach weniger beschafft, oder steigen auch entsprechend die Leistungen der restlichen Maschinen?

Können 8 Maschinen nun das selbse wie vorher 10?

Geschrieben von: BigLinus 30. Oct 2006, 22:47

Trotz zahlreicher Proteste, auch aus den eigenen Reihen, plant Indonesien 4 UAVs aus israelischer Produktion über eine philippinische Firma zu kaufen. Pikant ist das Ganze u.a. darum: Indonesien, als mehrheitlich muslimisches Land, hat Israel diplomatisch bis heute nicht anerkannt.

Hier der http://www.flightglobal.com/Articles/2006/10/31/Navigation/196/210275/Indonesia+buys+Israeli+UAVs+despite+protests.html zum englischsprachigen Artikel.

Geschrieben von: BigLinus 23. Jun 2007, 06:52

ZITAT
EADS begrüßt trinationale europäische Kooperation zur Schaffung einer Familie modularer unbemannter Hochleistungsflugzeuge

Die Verteidigungsministerien Frankreichs, Deutschlands und Spaniens haben heute beschlossen, die gemeinsame Projektierung und Entwicklung einer künftigen modularen Systemfamilie von unbemannten, jetgetriebenen Hochleistungsflugzeugen (Unmanned Aerial Vehicles - UAV) voranzutreiben. Das als "technische Übereinkunft" bezeichnete Dokument schafft die Voraussetzungen für eine anschliessende Studie, die die Fähigkeitsanforderungen der Streitkräfte der drei Partnerländer an unbemannte Systeme zur Überwachung und Aufklärung zusammenführen und mit technischen Lösungen belegen soll.

(...)

[ http://www.eads.com/1024/de/pressdb/pressdb/Defence%20%26%20Security/20070622_ds_uav_trinational.html ]

Geschrieben von: Ironfawks 17. May 2011, 14:28

Wie sieht es eigentlich mit den Planungen zu offensieven Einsätzen von Drohnen in der Bundeswehr aus?
Heron soll ja in Echtzeit mit der PZH 2000 in echzeit "verknüpft" werden, stimmt das, und wenn ja, kann man sich die PZH dann als exteren Bewaffnung der Heron vorstellen oder genau umgekeht, also Heron als externe Optik für die PZH?
Ist die Umsetzung schon für den Einsatz in Afg geplant?
Diese Idee fände ich bei der Verwendung von Munition mit bis zu 40 km Reichweite garnicht so dumm, da man somit ähnlich Fähigkeiten wie von Kampfflugzeugen hätte es aber mit schon vorhandenen Systemen /Mitteln umsetzen könnte (also in Afg, unter dem Aspekt das man ja bloß keine pösen pösen Bomber da runter schicken will.).

Und wird der Eurohawk ganz ohne die möglichkeit einer Bewaffnung kommen? Geraqde im Bezug auf "Siehe Oben" sehr "populistisch" !

Auf das Theme bin ich durch diese Videos gekommen, http://soldatenglueck.de/2011/05/17/57640/die-automatisierung-des-krieges-videos/
, darin ist auch was von Kamikaze Drohen die rede, das halte ich aber für Verschwendung, jedenvalls im vergliech mit einem eventuellen Eurohawk mit Hellfire, oder einem Tornado mit Taurus.

Geschrieben von: kato 17. May 2011, 15:39

ZITAT(Ironfawks @ 17. May 2011, 15:28) *
Heron als externe Optik für die PZH?

Dafür wurde vor fast 10 Jahren die KZO eingeführt, das ist konzeptionell ein alter Hut. Sowohl KZO als auch LUNA hängen im ADLER-Verbund des Artillerienetzwerkes und liefern damit der PzH Daten - genauso wie alles andere was da noch drin hängt (AB, JFST, Cobra...). HERON ist nicht in ADLER eingebunden und dient daher vorerst nur der Gefechtsfeldbeobachtung und Aufklärung.

ZITAT(Ironfawks @ 17. May 2011, 15:28) *
Und wird der Eurohawk ganz ohne die möglichkeit einer Bewaffnung kommen? Geraqde im Bezug auf "Siehe Oben" sehr "populistisch" !

Die RQ-4E Eurohawk der Luftwaffe werden reine SIGINT-Systeme sein (COMINT/ELINT), und sind damit ausschließlich für strategische Aufklärung vorgesehen, nicht für taktisches Rumgehopse überm Gefechtsfeld. Dafür sind die eh viel zu teuer. Für das taktische Rumgehopse überm Gefechtsfeld sind eigentlich die RQ-4B Global Hawks (in Zukunft irgendwann mal auf Eurohawk adaptiert) der NATO Allied Ground Surveillance in Sigonella vorgesehen, die die USAF zur Zeit sich über Libyen austoben läßt. Bei denen wird man sich aber auch hüten, die auf Höhen rumfliegen zu lassen von denen eine Hellfire überhaupt eingesetzt werden könnte. Heißt nicht umsonst HALE.

ZITAT(Ironfawks @ 17. May 2011, 15:28) *
darin ist auch was von Kamikaze Drohen die rede, das halte ich aber für Verschwendung, jedenvalls im vergliech mit einem eventuellen Eurohawk mit Hellfire, oder einem Tornado mit Taurus.

Mittelfristiges Ziel der Artillerie ist die Beschaffung einer Loitering Attack Munition (vulgo Kamikaze-Drohne), um (im ADLER-Systemverbund) auch auf größere Entfernungen (Umkreis >100 km) gegen Ziele zu wirken. Seit letztem Jahr wird für diesen Zweck anscheinend Harop / Harpy 2 angepasst.

Im übrigen hat Deutschland keine Hellfire und ebenso (noch) keine Eurohawk. Und für die Ziele für die WABEP / Harop vorgesehen wäre, wäre eine Taurus mit Stückkosten von einer Million Euro zuzüglich Kosten für die Flugstunden zum Einsatz, die allein schon teurer als eine Harop kommen dürften, nicht gerade das finanziell schlaueste.

Geschrieben von: Praetorian 17. May 2011, 15:44

ZITAT(kato @ 17. May 2011, 16:39) *
Im übrigen hat Deutschland keine Hellfire und ebenso (noch) keine Eurohawk.

Ganz abgesehen davon, daß EuroHawk als HALE-Plattform (High Altitude, Long Endurance) für die Signalaufklärung vorgesehen ist und somit die Fähigkeitsnachfolge der SIGINT-Atlantic der Marine darstellt.
Keine Bildaufklärung, keine taktische Aufklärung, keine Bewaffnung.

Edit: Da hat noch wer editiert biggrin.gif

Geschrieben von: Ironfawks 17. May 2011, 18:19

Oh da war der Günter in mir wohl zu energisch, so hört sich das nämlich alles schon wesentlich besser an.
Aber wird KZO denn schon in Afg im Systemverbund mit PZH 2000 so eingestz?

Geschrieben von: kato 17. May 2011, 19:28

ZITAT(Ironfawks @ 17. May 2011, 19:19) *
Aber wird KZO denn schon in Afg im Systemverbund mit PZH 2000 so eingestz?

Mit dem Herunterschaffen der PzH wurde in Kunduz auch ein ADLER-II-Leitzentrum installiert, die Befähigung ist also da.

Der Einsatz der Artillerie erfolgt m.W. hauptsächlich auf Anforderung durch Patrouillen, die KZO dient dabei primär als unterstützende Aufklärung während und nach dem Gefecht (u.a. Schadensbeurteilung).

Geschrieben von: Black Hawk 28. Jul 2011, 10:10

Google verweist mich auf dieses Thema,also muss ich es wohl weiter führen lol.gif

Für das HALE-Programm sind ja erst mal 5 Euro-Hawks vorgesehen.Kommen weitere Euro-Hawks dazu?
Wiele viele Drohnen sollen insgesamt im Rahmen des MALE-Programms beschafft werden?

Geschrieben von: Praetorian 28. Jul 2011, 10:42

ZITAT(Black Hawk @ 28. Jul 2011, 11:10) *
Für das HALE-Programm sind ja erst mal 5 Euro-Hawks vorgesehen.Kommen weitere Euro-Hawks dazu?

Bisheriger Planungsstand (vor Strukturreform) erstmal 5 Lfz für Signalaufklärung und langfristig 4 Lfz für Bild- und Radaraufklärung als deutscher Anteil AGS-Core. Euro Hawk heissen aber erstmal nur die SIGINT/ELINT-Maschinen. Für IMINT würden dann wohl Global Hawk kommen.

ZITAT(Black Hawk @ 28. Jul 2011, 11:10) *
Wiele viele Drohnen sollen insgesamt im Rahmen des MALE-Programms beschafft werden?

Für SAATEG-MALE waren vor der Realisierung der Zwischenlösung zunächst fünf Lfz geplant.

Alle Planungen sind aufgrund der Strukturreform fließend, zum jetzigen Zeitpunkt kann keine mittel- oder langfristige Aussage zu zukünftigen Stückzahlen getroffen werden.

Geschrieben von: Praetorian 21. Nov 2011, 19:12

ZITAT
Der Verteidigungsausschuss fordert das Bundesministerium der Verteidigung auf, eine Beschaffung eines UAV MALE in 2012 einzuleiten, damit die Bundeswehr auch nach 2014 über eine entsprechende Fähigkeit verfügt. Dazu ist ein ergebnisoffener Wettbewerb der marktverfügbaren Systeme durchzuführen. Nur durch einen Wettbewerb kann sichergestellt werden, dass die Bundeswehr die beste und wirtschaftlichte Lösung erhält.

Begründung: Seit 2010 setzt die Bundeswehr das UAV MALE Heron 1 in Afghanistan ein. Der Einsatz hat den großen Nutzen eines solchen Systems gezeigt. Das gegenwärtige Betreibermodell ist aber auf den Einsatz in Afghanistan ausgelegt und endet voraussichtlich 2014. Anschließend hat die Bundeswehr kein eigenes System. Daher ist dringend die Beschaffung eines marktverfügbaren und ab 2014 zur Verfügung stehenden Systems geboten. Von einer freihändigen Vergabe ist abzusehen, da mit der Entscheidung erhebliche Kosten verbunden sind. Zudem wird ein neues System über einen langen Zeitraum in der Nutzung sein. Daher ist darauf zu achten, dass die Wirtschaftlichkeit wie auch die technische Aufwuchsfähigkeit über den gesamten Nutzungszeitraum gegeben ist.“

Der Antrag wurde mit den Stimmen der Fraktion der SPD gegen die Stimmen der Fraktion DIE LINKE. bei Stimmenthaltung der Fraktionen CDU/CSU, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN angenommen.
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/071/1707125.pdf (.pdf, 1.2 MB)

Geschrieben von: Warhammer 21. Nov 2011, 20:25

Predator/Reaper --> Fingers crossed...

Ansonsten halt eines der aufgebohrten Heron Modelle. Was kriegt man sonst bis 2014 in die Luft? Gut, wie ich uns kenne versucht man der BW dann doch wieder Talarion unterzuschieben...


Geschrieben von: MSK87 21. Nov 2011, 23:16

was ist schlecht an Talarion?

Geschrieben von: Praetorian 21. Nov 2011, 23:47

ZITAT(MSK87 @ 21. Nov 2011, 23:16) *
was ist schlecht an Talarion?

Prinzipiell erstmal nichts. Nur ist bei einem Bedarf von 16 (früher 22) Lfz ab möglichst 2014 ein eigenständiges Entwicklungsvorhaben, und sei es mit einigen europäischen Partnern, nicht gerade unheimlich sinnvoll. Mal ganz davon ab, daß einsatzerprobte Muster als Kauflösung zu realisieren sind, denen gegenüber Talarion außer der Konzeption als modulare UAV-Familie mit m.E. eher zweifelhaftem Nutzen keinen signifikanten Mehrwert erbringen würde.

Geschrieben von: revolution 24. Nov 2011, 22:11

Know und Fähigkeit im Land zu haben und zu fördern zählt ganz massiv zur einen militärischen Fähigkeit. Eher noch wie die Spec von einzelnen Systemen im Vergleich.

Mal davon abgesehen, dass ausländische Kunden in diesem Bereich gaaaanz anders behandelt werden, wie die eigenen Streikräfte. Insofern möchte ich der dargestellen Meinung, dass Konkurrenz das Geschäft beleben würde, hier ganz klar verneinen. In diesem Geschäft hat ausländische Konkurrenz nichts zu suchen, es geht nicht um das beste Material.

Geschrieben von: Warhammer 24. Nov 2011, 23:00

Tja, nur stellt sich da eher die Frage ob man ein System beschafft was man braucht und auch bezahlen kann, oder Geld in ein Projekt versenkt wo erst wer weiß wann was gescheites bei rauskommt.

Und wir kaufen seit Jahrzehnten Zeug bei den Amis, das da ein paar Drohnen zu kommen lässt die Welt nicht untergehen.

Know-how ist natürlich immer klasse und ich bin bei vielen Projekten für eine nationale oder zumindest internationale Lösung, aber nicht für eine Handvoll Drohnen...

Das ist wieder der gleiche Schwachsinn wie mit dem Tiger und PARS 3. Klar ist es nicht doof, wenn man einen eigenen Helikopter entwickelt und auch irgendwann in die Luft kriegt. Muss man aber dazu einen PzAbwLfk alleine entwickeln wo man für jeden Schuss auch ne Tomahawk Cruise Missile verballern könnte?

Geschrieben von: sailorGN 24. Nov 2011, 23:02

Irgendwann wirds einfach nur ineffizient. Da heutzutage eigentlich jeder Cent für Beschaffung dreimal umgedreht werden sollte, muss man Beschaffungstragödien ala EF, A400M vermeiden. Zugegeben, das sind keine nationalen Projekte, aber D hat zum Beispiel gar nicht mehr die komplette industrielle Basis für einen Jäger der neuesten Generation. Ausserdem befinden wir uns in einem Bündnis, dass insgesamt betrachtet alle Fähigkeiten abdecken kann und auf absehbare Zeit auch nicht zerfallen wird.

Vorteile der Beschaffung von Drohnen bei Verbündeten (zB USA): bündniskompatibles System, erleichtert Einsatz und Logistik; erprobtes System, fliegt schon, ist im Einsatz, Erfahrungen für Betrieb+Doktrin sind vorhanden; fertig entwickelt, Zeit für Entwicklung und teilweise Geld gespart, System relativ schnell verfügbar.

Nachteile: Geld geht ins Ausland und schafft/erhält keine dt Arbeitsplätze (von Wirtschaftsförderung steht nix im EP 14), Systeme kommen als black box (kann teilweise durch Einrüstung nt. Technik umgangen werden), Kundendienst (muss nicht anders sein, kann eventuell auch durch lizenzierte Firmen in D geschehen), Abhängigkeit im V-Fall (in welchem Krisenfall würde ein Natopartner nicht mehr liefern?!)

In meinen Augen geht es um das beste Material, das mit moderatem Aufwand zu beschaffen ist. In der Nato beliefert man sich doch eh schon gegenseitig, es wäre nix neues.

Geschrieben von: revolution 24. Nov 2011, 23:52

Das ist in meinen Augen viel zu kurzfristig gedacht.

Das ein oder andere Unternehmen befindet sich international bereits im Konkurrenzkampf mit amerikanischen, englischen, französischen, ... Anbietern. Gerade im staatlichen Bereich wird sehr, sehr unlauter bei Auschreibungen gearbeitet.
Insofern sind einige der betroffenen hiesigen Unternehmen mit ihrem Produktportfolio existenziell auf die Bundeswehr als zuverlässigen Kunden angewiesen.

Das ist aber ein Geben und Nehmen. Die Bundeswehr hat ganz andere Mitsprache bei der Entwicklung, bekommt viel mehr Features, die viel ausgiebiger getestet weden, wie wenn z.B. Griechen oder Türken bestellen. Als Kunde wollte ich mit diesen nicht gerne tauschen, sondern lieber eigene Unternehmen und das inländische Know How stützen. Gleinamige Produkte sind auch keinesfalls identisch. Die Rüstungsbranche ist daher kein Bereich in dem man als Kunde zwangsläufig vom Wettbewerb profitiert. Die Entwicklung einer deutschen Drohne/Rakete/.. ist daher aus strategischen Gründen fast immer gegenüber dem Kauf ausländischer Konkurrenzprodukte zu bevorzugen.

Geschrieben von: sailorGN 25. Nov 2011, 15:23

Features: die meisten größeren Projekte mit dem Mehr an Features waren nach dem Motto "Its not a Bug, its a feature".
Unternehmen/Konkurrenz: man nennt das Marktwirtschaft und nur wegen ein paar jammernden Lobbyisten Schrott kaufen? Ausserdem geht es den Türken und Griechen als Kunden ganz anders. Wenn die sich beschweren tut sich was... aber auch die kommen nicht mit allem durch, siehe 214.
Knowhow: Welches Drohnenwissen haben wir denn? Da gibt es nur ganz wenig zu stützen und für eine Kleinserie lohnt sich das nicht. Das gleichnamige Produkte nicht identisch sind ist sogar ein Vorteil, mittlerweile ist jedes Rüstungsunternehmen bereit, Fremdgeräte einzubauen.... oder das System gleich nach Baukastenverfahren zusammenzustellen. Man profitiert als Kunde im Rüstungsbereich bis zu einem gewissen Grad an der Forschung, die andere bezahlt haben. Bei Kleinserien macht sich das echt bezahlt und man spart Geld für andere Projekte. Drohnenbau/mil. Flugzeugbau ist nicht gerade eine dt. Kernkompetenz, dort müsste man ganz woanders anfangen als zB die USA. Die strategische Dimension sehe ich bei einer derartigen Nische nicht, die Drohnen fliegen ihre Zeit und gut ist. Da wird man mit einem speziellen Typ keine strategisch nutzbare Linie aufbauen können, da die Anforderungen zu speziell sind.... und dann müsste man die strategische Argumentation auf viele Linien ausweiten, was richtig teuer wird. Strategische Gründe greifen für mich bei vielseitig/oft genutztem Material wie gep. Fahrzeuge, Inf. Bewaffnung/Ausrüstung, ABC, usw.

Geschrieben von: revolution 25. Nov 2011, 21:57

ZITAT
Features: die meisten größeren Projekte mit dem Mehr an Features waren nach dem Motto "Its not a Bug, its a feature".


Drei mal darfst Du raten, welcher Kunde bei der Entwicklung neuer Feature u. Behebung von Fehlern die höchste Prio bekommt.

ZITAT
Unternehmen/Konkurrenz: man nennt das Marktwirtschaft und nur wegen ein paar jammernden Lobbyisten Schrott kaufen?


Hör mir auf mit "Freier Marktwirtschaft" bei staatlichen Kunden. wallbash.gif

Außerdem kannst Du auf dem Papier viel versprechen. Hohle Worte gehören fest zum Business. High-Tech Produkte sind leider von Natur aus recht fehleranfällig, gerade wenn sie neu oder noch recht kurz im aktiven Betrieb sind. Das heisst nicht, dass es "Schrott" ist, aber hier zählt die Nähe zum Hersteller und die Qualität des Supports. Scheiß auf die Specs und den besten Preis. Das hat im Endeffekt allenfalls für Waffenwixxer einen Wert.

ZITAT
Ausserdem geht es den Türken und Griechen als Kunden ganz anders. Wenn die sich beschweren tut sich was... aber auch die kommen nicht mit allem durch, siehe 214.


Also von Gleichbehandlung würde ich nicht ausgehen.

Geschrieben von: MSK87 26. Nov 2011, 00:14

ZITAT
Das hat im Endeffekt allenfalls für Waffenwixxer einen Wert.
rofl.gif

Geschrieben von: Ironfawks 3. Jan 2012, 16:45

Ein Video zu Harop

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=wOmjZ8bi1_Q

und bei http://augengeradeaus.net/2012/01/zum-nachlesen-kampfdrohne-fur-die-bundeswehr/#comments girbt es auch einen relatiev ausfühtlichen Artikel zum Gesamtsystehm Wabep


Geschrieben von: Ironfawks 6. Jan 2012, 00:04

Was ist eigentlich aus Barracuda geworden, wurde dasProjekt zugunsten von Talarion eingestellt, oder handelt es sich dabei um eine ganz andere Kategorie a la Tornado Nachfolger Zukunftsmusik.

Geschrieben von: Praetorian 6. Jan 2012, 14:23

Barracuda ist ein Erprobungsträger/Demonstrator für E/O-Nutzlasten und NetOpFü mit UAV - mehr wird aus dem Ding auch nicht werden.

Geschrieben von: MeckieMesser 9. Jan 2012, 15:44

ZITAT(Ironfawks @ 6. Jan 2012, 00:04) *
Was ist eigentlich aus Barracuda geworden, wurde dasProjekt zugunsten von Talarion eingestellt, oder handelt es sich dabei um eine ganz andere Kategorie a la Tornado Nachfolger Zukunftsmusik.


http://www.ainonline.com/?q=aviation-news/ain-defense-perspective/2011-12-16/eads-and-alenia-cooperate-uas-development

Geschrieben von: Ironfawks 11. Apr 2012, 18:08

ZITAT
Germany Considering Acquisition of Heron TP UAVs from Israel
Germany is expected to look into procuring IAI’s large Heron TP UAV. If approved, it will be the first complete weapons system obtained from Israel


http://www.israeldefense.com/?CategoryID=483&ArticleID=1159

Währe der Heron TP auch in der Lage Lenkflugkörper mitzuführen? Es währe schon reichlich blöd diese Fähigkeit von vorneherein langfristig auszuschließen.

Geschrieben von: v. Manstein 21. Mar 2013, 21:53

Es sieht nicht gut aus für die Luftwaffe und deren zukünftigen, unbemannten fliegenden Waffensysteme.

Laut neusten Berichten kommt der EuroHawk wohl gar nicht mehr, mangels technisch nicht machbarer luftfahrttechnischer Zulassung. Diese würde nochmals rund 500 Mio.€ kosten... Und wenn EADS bzw. Cassidian sowas machen soll, wissen wir mittlerweile wohl alle zu gut, in welchem Kostendesaster das dann endet. Das heißt: Also erstmal keine (strategische) SIGINT und IMINT aus der Luft!

Und die bösen, bösen Kampfdrohnen werden -sofern überhaupt - erst NACH der nächsten Bundestagswahl gekauft und das wohl auch nur, wenn nicht rot-grün regiert (Stichwort: Gutmenschenalarm vs. ethisch neutrale Waffe).

Link: http://www.tagesschau.de/inland/drohnen110.html

Die Offensivkomponente der Marineflieger ist bereits weg und die Luftwaffe wird ganz schön durchgereicht: Wenn es wirklich schlecht läuft, haben wir bis 2022 nur mehr 140 Eurofighter und diverse Transportflieger... that's it.


Geschrieben von: Warhammer 22. Mar 2013, 07:32

Was ist denn das riesige Problem bei der Zulassung für die Eurohawks? Das Muttermodel Global Hawk fliegt doch nun schon seit etlichen Jahren.
Hat EADS den Vogel so vollgestopft, dass er extrem übergewichtig geworden ist?

Geschrieben von: maschinenmensch 22. Mar 2013, 10:58

ZITAT(Warhammer @ 22. Mar 2013, 07:32) *
Was ist denn das riesige Problem bei der Zulassung für die Eurohawks?


Wahrscheinlich die deutsche Bürokratie.

Geschrieben von: Almeran 22. Mar 2013, 12:56

ZITAT(maschinenmensch @ 22. Mar 2013, 10:58) *
ZITAT(Warhammer @ 22. Mar 2013, 07:32) *
Was ist denn das riesige Problem bei der Zulassung für die Eurohawks?


Wahrscheinlich die deutsche Bürokratie.

Nope. Es geht um die Zulassung für den zivilen europäischen Luftraum, da hat die EU das sagen. Das Ding hat 40m Spannweite, das kann man nicht mal so eben durch einen der dichtesten Luftverkehrsräume der Welt tingeln lassen.

Geschrieben von: KSK 22. Mar 2013, 13:31

Interessant finde ich daran vor allem, dass das scheinbar erst jetzt auffällt. rolleyes.gif

Die Größe ist dabei nicht primär das Problem. Auch Drohnen mit 2m Spannweite bedürfen einer Zulassung für den Luftverkehr und einem entsprechend zugelassenen LFZ-Führer, der verantwortlich für das Teil ist. Schwierig bei Eurohawk ist vor allem die Flughöhe und sicher auch die bewusst geringe Signatur.
Ich sehe da allerdings nichts, was sich nicht mit technischen Mitteln in den Griff zu bekommen wäre. (Für deutlich weniger als 500 Millionen)
Größtes Problem dürfte -so denke ich - sein, dass man sich nicht auf rein technische Lösungen verlassen will. Der Pilot als "Ultima Ratio", wenn alles andere versagt, fehlt bei unbemannten Fluggeräten nunmal.

Geschrieben von: Merowinger 22. Mar 2013, 15:44

Reine Spekulation: Vielleicht spielen da Dinge eine Rolle wie dreifach-redundante Anbindung für den Piloten auf der Erde (per Satellit?), Radar für ein lokales Luftlagebild + Rundumsicht per EO Sensor etc. Ich kann mir schon vorstellen daß das kompliziert wird, dazu eine grosse Zahl von Tests und Nachweisen. Unterm Strich ist ein Start einer solchen Platform von der hohen See aus wohl vielversprechender, nehme ich mal an, und fällt für Deutschland damit aus.

Geschrieben von: Parsifal 22. Mar 2013, 16:07

Helgoland?

Geschrieben von: Almeran 22. Mar 2013, 18:13

ZITAT(Parsifal @ 22. Mar 2013, 16:07) *
Helgoland?

Und dann? Auch da bist du im europäischen Luftraum, Hochseeinsel hin oder her.

Geschrieben von: Warhammer 22. Mar 2013, 23:21

Und wie handhaben das die Amis? Weniger strenge Regeln oder Ausnahmegenehmigungen?

Geschrieben von: Phantom II 23. Mar 2013, 08:36

Die USA sind deutlich größer und es gibt Gegenden die deutlich weniger besiedelt sind und der Luftraum auch deutlich freier ist als das in Europa der Fall ist.

Geschrieben von: Trym 23. Mar 2013, 08:50

aber die fliegen mit dem Teil um die Welt und bewegen sich auch in fremden Lufträumen und nehmen somit an der zivilen Luftfahrt teil. Klar, die USA bieten mehr Möglichkeiten zur Erprobung/Training als Europa. Wie und nach welchen Regeln fliegen die Ihre Einsätze?

Weiß jemand, wie das andere Länder in Europa handhaben? Kann mir nicht vorstellen, dass u.a. GB u. F in Zukunft gänzlich auf Drohnen verzichten wollen...

Geschrieben von: Almeran 23. Mar 2013, 11:32

Die GlobalHawks fliegen mal locker 6-8km über dem regulären Luftverkehr, sobald die in der Luft und auf Höhe sind stellt das kein Problem dar.

Geschrieben von: Nordstern 24. Mar 2013, 17:17

Wie war das denn in Nordholz bei der Erprobung? Da wurde der Luftraum extra gesperrt. Nun ist doch die Frage, wie oft sich so ein Vogel in die Luft erhebt. Sicherlich ist das nicht vergleichbar mit einem normalen Flugzeug, wo die Besatzung ständig PilTrain, CCH, TCTP, Manöver usw. fliegt.
Wenn der nun nachts starten würde, wo doch eigentlich wenig los ist über der Deutschen Bucht und die nächste Nacht wieder reinkommt, dürfte das doch den zivilen Flugverkehr kaum stören. Allerdings bliebe dann noch das Problem der unbeabsichtigten Landung bei technischen Defekten usw. zu lösen sein.
Der Alternate Helgoland klingt da gar nicht so schlecht. Man könnte doch dort für wenig Geld eine Landebahn auf die Düne bauen.

Geschrieben von: Almeran 24. Mar 2013, 18:59

Man wird nicht für ein einziges Drohnensystem auf Helgoland eine Militärbasis samt Landebahn (mindestens 1,5km) aus dem Boden stampfen wallbash.gif Bleibt doch mal ein bisschen realistisch hmpf.gif

€dit: Das ist auch rein platztechnisch absolut unmöglich, wenn man nicht gerade die ganze Insel planieren will.

Geschrieben von: Parsifal 14. May 2013, 16:38

Offenbar hat es sich bestätigt und nicht Helgoland wird planiert werden, was uns alle sehr freut, sondern Eurohawk wird planiert. Ein amüsantes PaL.

Mist jetzt kann ich den Alusombrero wieder wegwerfen den ich mir zum Schutz gegen die Überwachung durch Eurohawk gebastelt habe. Scheiß Zulassung... lol.gif


http://www.heise.de/newsticker/meldung/Drohnen-Hickhack-EuroHawk-fliegt-fliegt-nicht-fliegt-doch-oder-auch-nicht-1862890.html

Geschrieben von: goschi 14. May 2013, 19:58

Jungs, auch hier ist kein "mimimi, kein Geld für neue Fussgängerstreifen aber 600mio versenken" Jammerthread für Rundumschläge gegen alle Beamten, Politiker, Wirtschaftsführer und überhaupt Jeden ausser der eigenen Tante Brunhilda rolleyes.gif


goschi (admin)

Geschrieben von: Havoc 18. May 2013, 19:11

Ich denke, dass das letzte Wort Eurohawk noch nicht gesprochen ist. Da für das Nato- Programm "Alliance Ground Surveillance (AGS)" ebenfalls Global Hawk vorgesehen sind, sollte man mit BMVg- Dresche zurückhaltend sein. Beim AGS muss die Nato das gleiche Problem mit der Zulassung für den zivilen Luftverkehr für die 2012 bestellten Global Hawks haben. Wenn jetzt die Deutschen die Beschaffung des Euro Hawks stoppen, weil er nicht für den zivilen Luftraum freigegeben wird, dann hat das Folgen für das AGS- Programm und warum soll Deutschland die Entwicklungskosten und Nachbesserung allein bezahlen, wenn Nato- und letztlich auch US- Drohnen des Typs ebenfalls nicht für die Teilnahme am zivilen Luftverkehr zugelassen sind? Meiner Meinung nach ist hier jetzt Northrop Grumman gefordert nachzubessern.

Geschrieben von: goschi 18. May 2013, 19:28

ZITAT(Havoc @ 18. May 2013, 20:11) *
Meiner Meinung nach ist hier jetzt Northrop Grumman gefordert nachzubessern.

Wenn ich das ganze richtig verstehe geht es im Endeffekt aber um grundsätzliche Luftraumregularien und da kann Northrop Grumman wenig tun, da müssen die entsprechenden Stellen ran, innerhalb Deutschland/EU und evtl auch ICAO

Geschrieben von: Praetorian 18. May 2013, 20:13

Der Hersteller kann ausnahmsweise mal nicht viel dafür.

Geschrieben von: Havoc 18. May 2013, 20:14

ZITAT(goschi @ 18. May 2013, 19:28) *
ZITAT(Havoc @ 18. May 2013, 20:11) *
Meiner Meinung nach ist hier jetzt Northrop Grumman gefordert nachzubessern.

Wenn ich das ganze richtig verstehe geht es im Endeffekt aber um grundsätzliche Luftraumregularien und da kann Northrop Grumman wenig tun, da müssen die entsprechenden Stellen ran, innerhalb Deutschland/EU und evtl auch ICAO


Laut "Augen geradeaus":"
ZITAT
Für eine reguläre Zulassung fehlten dann noch etliche Papiere, die ganz offensichtlich nicht Bestandteil des Vertrages mit dem US-Lieferanten waren und für größere Summen hätten beschafft werden müssen – so kommen die Schätzungen für die Kosten einer Zulassung für den deutschen Luftraum zusammen, die bei 500 bis 600 Millionen Euro liegen.

Fakt ist dass der Lieferant die Papiere nicht bereitstellt. Northrop Grumman würde diese Zulassungskosten mit Sicherheit via Systempreis auf die Nutzer umlegen, es geht aber darum, dass Deutschland nicht noch zum großen Teil die Zulassungskosten für die Systeme der USAF und u.U. Nato mitbezahlt.

Geschrieben von: kato 19. May 2013, 16:18

ZITAT(Havoc @ 18. May 2013, 20:11) *
weil er nicht für den zivilen Luftraum freigegeben wird

Nach Unterlagen der EUROCONTROL würde eine Freigabe für den zivilen Luftraum(-bereich) eigentlich für die Funktionserfüllung ja gar nicht zur Debatte stehen. GH/EH sollen gemäß dem Flugüberwachungshandling in einem komplett gesperrten Luftraumbereich starten und auf eine Diensthöhe steigen, die oberhalb der für den zivilen Luftverkehr freigegebenen Höhenbereiche liegt - und dann gefälligst da oben bleiben, bis es in einem entsprechend gesperrten Bereich zur Landung wieder runter geht. Auf dieser Basis operiert GH über Europa.

M.M.n. hängt die ganze Freigabedebatte daran, dass eben obiges nach Wunsch für den EH (und damit den GH) geändert werden soll. Und dann brauchts eben Detaildaten zum Navigationssystem, Linkausfall-Failsafes, automatischen Manövern und so was.

Geschrieben von: Havoc 20. May 2013, 11:10

ZITAT(kato @ 19. May 2013, 15:18) *
ZITAT(Havoc @ 18. May 2013, 20:11) *
weil er nicht für den zivilen Luftraum freigegeben wird

Nach Unterlagen der EUROCONTROL würde eine Freigabe für den zivilen Luftraum(-bereich) eigentlich für die Funktionserfüllung ja gar nicht zur Debatte stehen. GH/EH sollen gemäß dem Flugüberwachungshandling in einem komplett gesperrten Luftraumbereich starten und auf eine Diensthöhe steigen, die oberhalb der für den zivilen Luftverkehr freigegebenen Höhenbereiche liegt - und dann gefälligst da oben bleiben, bis es in einem entsprechend gesperrten Bereich zur Landung wieder runter geht. Auf dieser Basis operiert GH über Europa.

M.M.n. hängt die ganze Freigabedebatte daran, dass eben obiges nach Wunsch für den EH (und damit den GH) geändert werden soll. Und dann brauchts eben Detaildaten zum Navigationssystem, Linkausfall-Failsafes, automatischen Manövern und so was.


Das ist aber nicht das, was in der Presse verkündet wird. Laut der geht es im Kern um das fehlende Kollisionsschutz-System und der daraus resultierenden Freigabeverweigerung. Zitat Fokus:
ZITAT
....Die Flugsicherung, die Industrie sowie die Bundeswehr-Zulassungsstelle hätten seit 2004 mehrfach darauf hingewiesen, dass es ohne Kollisionsschutz-System keine Zulassung im zivilen Luftraum geben werde.
...


Wie gesagt, fürmich sieht es vorerst so aus, dass man mit der Kooperation von Northrop Grumman in der Sache nicht zufrieden ist und mit Blick auf AGS und weiteren Beschaffungsentscheidungen für Drohnen im MALE- Bereich (Medium Altitude Long Endurance) jetzt ein "Wir können auch anderst" - Signal aussendet.


Geschrieben von: kato 20. May 2013, 14:48

"im zivilen Luftraum".

Darum gehts. Bei alt 41.000 ft endet der nämlich faktisch bei EUROCONTROL. GH/EH haben nach aktuellen ATM-Guidelines in diesem Bereich nichts zu suchen, sondern (nach Durchquerung im gesperrten Luftraum) ausschließlich darüber zu fliegen.

Geschrieben von: Parsifal 20. May 2013, 15:08

Welche Regelung greift wenn so eine Flugbahn im Schadensfall oder Sonderfall mal nicht eingehalten werden kann. Damit muss ja gerechnet werden und sich gegen abgesichert sein. Wenn es dafür dann keine Regularien gibt, dann ist doch das Gerät doch als "unsicher" zu betrachten und kann eben nicht zugelassen werden, oder ist das falsch? Ist nur ein laienhafter Gedanke.

Geschrieben von: Warhammer 20. May 2013, 16:45

Gebau die Erklärung habe ich so auch schon in der Presse gelesen.
Es kann halt nicht davon ausgegangen werden, dass die Drohne eben doch mal aus irgendwelchen Gründen einen ungesperrten zivilen Luftverkehrsraum durchqueren muss und da fangen die Probleme an.

Geschrieben von: der_finne 20. May 2013, 20:00

Saludos Amigos!

Evtl. wirds ja dann doch noch was. Aus dem Land, flugfähig sollte sie ja sein, recht billig auch und die Werte sind ebenfalls nicht so verkehrt:

http://www.grob-aircraft.com/index.php/basic-information-22.html

Auch die Möglichkeit sie be- und unbemannt zu betreiben dürfte gerade nicht schaden.

Geschrieben von: Schwabo Elite 20. May 2013, 20:07

Eigentlich ist das totaler Unsinn. Und das Projekt ist von 1987 und seit 1993 tot.

Geschrieben von: Phantom II 22. May 2013, 05:33

ZITAT(Havoc @ 18. May 2013, 18:11) *
Ich denke, dass das letzte Wort Eurohawk noch nicht gesprochen ist. Da für das Nato- Programm "Alliance Ground Surveillance (AGS)" ebenfalls Global Hawk vorgesehen sind, sollte man mit BMVg- Dresche zurückhaltend sein. Beim AGS muss die Nato das gleiche Problem mit der Zulassung für den zivilen Luftverkehr für die 2012 bestellten Global Hawks haben. Wenn jetzt die Deutschen die Beschaffung des Euro Hawks stoppen, weil er nicht für den zivilen Luftraum freigegeben wird, dann hat das Folgen für das AGS- Programm und warum soll Deutschland die Entwicklungskosten und Nachbesserung allein bezahlen, wenn Nato- und letztlich auch US- Drohnen des Typs ebenfalls nicht für die Teilnahme am zivilen Luftverkehr zugelassen sind? Meiner Meinung nach ist hier jetzt Northrop Grumman gefordert nachzubessern.

Wird wahrscheinlich alles wieder umgepolt und der ursprünglich avisierte A321 wird wieder AGS Plattform. Der A319 ist ja inzwischen angeblich auch schon im Gespräch als Euro Hawk als Alternative für den Euro Hawk

Geschrieben von: hamtaro 22. May 2013, 08:40

Im Urlaubsbomber über Nicht-Freund-Ländern zu spionieren ist ja auch keine wirklich ideale Lösung.
Hoffentlich gibt es ein revival für Talarion, dieses hin und her in Europa momentan ist eine einzige Katastrophe. Ich gehe mal davon aus das auch die nun von Frankreich georderten Reaper nicht in den zivilen Luftraum dürfen.

Geschrieben von: MajorPayne 22. May 2013, 11:40

P-8, E-3, KC-135 und Derivaten sind alles Urlaubsbomber und Ziele. Ein militarisierter Airbus wird sich da einreihen oder auch nicht, falls man auf eine andere Plattform setzt. Abwarten.

Geschrieben von: xena 22. May 2013, 14:54

Als Basis der C-135 gab es ja etliche elektronische Aufklärer. Man muss ja nicht den Feind überfliegen. Es reicht an seinen Grenzen entlang zu fliegen um den ganzen Elektrosmog zu empfangen. Dazu reicht ein Urlaubsbomber auch locker.

Geschrieben von: Praetorian 22. May 2013, 15:20

ZITAT(hamtaro @ 22. May 2013, 09:40) *
Im Urlaubsbomber über Nicht-Freund-Ländern zu spionieren ist ja auch keine wirklich ideale Lösung.

Mit dem EuroHawk auch nicht, der ist nämlich nichts anderes als ein hoch und langsam fliegendes Ziel. Für Operationen im contested airspace, wie es so schön neudeutsch heisst, sind solche UAV auch nicht vorgesehen. Zudem ist die überwiegende Mehrheit der ELINT/SIGINT-Plattformen auch heutzutage bemannt, sogar in den letzten Jahren neu beschaffte. Das hat auch gute Gründe, letztlich hatte man beim EuroHawk nämlich auch Bandbreitenprobleme und somit Schwierigkeiten, die ganzen Daten zur zeitnahen Auswertung an die Bodenstation weiterzuleiten.

A320-Familie wäre eine Möglichkeit, eine Stufe kleiner aber auch. Die Israelis fliegen Gulfstream in der Rolle, die Briten beim ähnlich gelagerten Sentinel/ASTOR Global Express.

Nebenbei, weil's gerade angeschnitten wurde:
Die Fähigkeit, außerhalb der eigenen Luftherrschaft oder zumindest Luftüberlegenheit wirksam zu operieren, ist einer der Kernpunkte, die eine Kampfdrohne von einer bewaffneten Drohne unterscheiden.
Derzeit wird ja viel heiße Luft produziert wegen "Kampfdrohnen" für die Bundeswehr, dabei geht es bei der bewaffneten Option für SAATEG eben nicht um sowas. Das gleiche Mißverständnis holt auch manchmal den EuroHawk ein.

Geschrieben von: Phantom II 22. May 2013, 20:06

Die Briten wollen doch ihre Sentinel in naher Zukunft verkaufen, wenn man die SIGINT Fähigkeit behalten will, wäre das doch eine gute Möglichkeit. Die Global hat man schon in der Flotte und man würde sie sicherlich für einen guten Preis bekommen

Geschrieben von: Praetorian 22. May 2013, 20:14

Sentinel ist keine dedizierte ELINT/SIGINT-Plattform, sondern Träger des Gefechtsfeldüberwachungsradar ASTOR, zuzüglich ein gewisser Führungsanteil.
Außer einer Selbstschutzanlage (aus der Nimrod MRA4) ist da nicht viel - und um die Rolle ELINT/SIGINT noch zusätzlich reinzuquetschen ist die Plattform zu klein.

Unabhängig davon ist nicht mal gesichert, ob die Sentinel überhaupt zur Verfügung stünden. Die endgültige Entscheidung zu deren Zukunft fällt erst mit dem SDSR 2015.

Geschrieben von: Merowinger 22. May 2013, 20:57

Laut Wikipedia soll Sentinel der NATO für AGS angeboten werden.

Geschrieben von: MajorPayne 22. May 2013, 21:29

ZITAT(Praetorian @ 22. May 2013, 21:14) *
Sentinel ist keine dedizierte ELINT/SIGINT-Plattform, sondern Träger des Gefechtsfeldüberwachungsradar ASTOR, zuzüglich ein gewisser Führungsanteil.
Außer einer Selbstschutzanlage (aus der Nimrod MRA4) ist da nicht viel - und um die Rolle ELINT/SIGINT noch zusätzlich reinzuquetschen ist die Plattform zu klein.


Würde die Global Express denn ohne ASTOR und nur mit dem deutschen Aufklärungspaket der benötigten Plattformgröße entsprechen?

Geschrieben von: Praetorian 22. May 2013, 22:04

Ja - wobei das auf die Ausstattung ankommt. Global Hawk Blk 20 und die Business-Jets in der Kategorie haben +/- die gleiche Zuladung bei Max Fuel.
Die Israelis fliegen Gulfstream G550 in ELINT/SIGINT-Konfiguration (http://www.flightglobal.com/Assets/GetAsset.aspx?ItemID=33358) und in AEW-Konfiguration (http://www.flightglobal.com/Assets/GetAsset.aspx?ItemID=33354) und kommen damit offensichtlich klar.

Die G550 ist ziemlich direkt vergleichbar mit der Global 5000, die ja seit einiger Zeit mit der Flugbereitschaft rumgondelt. Das wäre möglicherweise ein interessanter Ansatz. Eine größere Maschine würde natürlich mehr Nutzlast und mehr Reichweite mitbringen (z.B. auf Basis des A319 ACJ mit Zusatztanks), sowie mehr Raum für Personal und eine bessere Infrastruktur (stärkeres Bordnetz, mehr Kühlkapazität bzw. mehr Raum für die Geräte und damit weniger Kühlbedarf).
Basteln müsste man in jedem Fall, nicht nur für die Anpassung der ganzen Antennen- und Geräteanordnungen im Flugzeug, sondern auch die Datendarstellung/Aufbereitung/Auswertung an Bord (statt am Boden).

Geschrieben von: schießmuskel 22. May 2013, 22:17

Sollte man doch dazu als Alternative Elint/Sigint Airbusse zu beschaffen, könnte dass dann für die marine bedeuten das die auch welche bezieht, denn bis vor kurzem betrieb die ja noch 2 Atlantique in dieser Rolle.

Geschrieben von: Praetorian 22. May 2013, 22:32

ZITAT(schießmuskel @ 22. May 2013, 23:17) *
Sollte man doch dazu als Alternative Elint/Sigint Airbusse zu beschaffen, könnte dass dann für die marine bedeuten das die auch welche bezieht, denn bis vor kurzem betrieb die ja noch 2 Atlantique in dieser Rolle.

Äh. Nein.
EuroHawk war bzw. ist der Ersatz für die SIGINT-Atlantic.

Geschrieben von: jooogii 23. May 2013, 18:09

In der letzten Sendung von Streitkräfte und Strategien konnte man folgendes hören:

ZITAT
Es ist seit langem bekannt, dass die USA selbst engen Bündnispartnern hoch-
wertige Rüstungsgüter nur mit einer sogenannten Black Box verkaufen. D.h. die
USA erlauben keinen Einblick in das Innenleben der Hochtechnologie. Daran ist
letztlich die Zulassung des Eurohawk für den europäischen Luftraum gescheitert.
[...]
O-Ton Lindner
„Der Punkt ist heute endlich auch mal gesehen worden. Das Ministerium hat
auch erklärt, dass es jetzt als Hürde für die Beschaffung einer jeden Drohne -
egal ob sie bewaffnet oder unbewaffnet ist – sich einsetzt, dass man Einblick in
die sogenannten Black Boxes haben muss, bevor man eine Entscheidung trifft,
ob man was beschaffen will, weil man eigentlich nur dann eine vernünftige
Vorahnung haben kann, ob das ganze zugelassen werden kann.“


Inwiefern ist es denn notwendig Einblicke in die Technik zu bekommen?

http://www.ndr.de/info/programm/sendungen/streitkraefte_und_strategien/streitkraeftesendemanuskript411.pdf - obiges Zitat Seite 3

Geschrieben von: Praetorian 23. May 2013, 18:28

ZITAT(jooogii @ 23. May 2013, 19:09) *
Inwiefern ist es denn notwendig Einblicke in die Technik zu bekommen?

Weil für die Musterzulassungen des Lfz und aller Komponenten beispielsweise auch der Nachweis der Verkehrssicherheit ("Lufttüchtigkeit") gehört. Und die kann man nun mal schlecht nachweisen, wenn man nur auf eine verplombte Kiste zeigen und mit den Schultern zucken kann, wenn der Prüfer nach dem Verhalten im Fehlerfall fragt...

Unter dem Strich sind's zwei Hauptbaustellen.
a) EuroHawk kriegt gar keine oder nur mit viel Aufwand eine Musterzulassung, weil aufgrund von Exportbeschränkungen kein ausreichender Einblick in die Tiefen des Systems ermöglicht wird.
b) EuroHawk kriegt keine Verkehrszulassung für den zivilen, nicht gesperrten Luftraum, weil sowohl keine Musterzulassung vorliegt als auch die Erfordernisse für die Teilnahme am Luftverkehr in den entsprechenden Lufträumen nicht erfüllt werden.

Geschrieben von: Praetorian 23. May 2013, 19:30

ZITAT(Praetorian @ 22. May 2013, 16:20) *
A320-Familie wäre eine Möglichkeit [..]

ZITAT(Praetorian @ 22. May 2013, 23:04) *
Eine größere Maschine würde natürlich mehr Nutzlast und mehr Reichweite mitbringen (z.B. auf Basis des A319 ACJ mit Zusatztanks), sowie mehr Raum für Personal und eine bessere Infrastruktur (stärkeres Bordnetz, mehr Kühlkapazität bzw. mehr Raum für die Geräte und damit weniger Kühlbedarf).
Basteln müsste man in jedem Fall, nicht nur für die Anpassung der ganzen Antennen- und Geräteanordnungen im Flugzeug, sondern auch die Datendarstellung/Aufbereitung/Auswertung an Bord (statt am Boden).

In Ergänzung dazu noch der Hinweis, daß EADS/Airbus Military bereits vor einigen Jahren zumindest auf kleiner Flamme und auf eigene Initiative Vorarbeiten in Richtung Nutzung der A320-Familie für eine ELINT/SIGINT-Plattform http://www.flightglobal.com/news/articles/airbus-military-reveals-work-on-sigint-a320-342483/ - in Parallele zu den MPA-Varianten, die zuletzt in Indien in Ausschreibungen eingebracht wurden.

Geschrieben von: Heckenschütze 24. May 2013, 20:02

Northrop Grumman schreibt der Bundeswehr/-regierung zumindest eine Teilschuld an der Nichtzulassung zu. Sie sagen es gäbe ein Ausweichsystem, das auf Kundenwunsch nicht eingebaut wurde, und es habe nie eine konkrete Aussage gegeben, welche Dokumente gebraucht würden. Qelle: http://www.tagesschau.de/inland/northrop-grumman-euro-hawk100.html

Geschrieben von: Nite 26. May 2013, 12:23

ZITAT(Parsifal @ 26. May 2013, 12:21) *
Weil heute Sonntag ist

Auch Sonntags ist der Witzethread woanders

Geschrieben von: Schwabo Elite 6. Jun 2013, 09:41

http://www.tagesschau.de/inland/verteidigungsministerium108.html

Eher keine neuen Erkenntnisse, aber der Experte sagt wenigstens mal deutlich, dass der Minister nicht schuldig gemacht werden soll und Kommunikationsprobleme bei großen Behörden eben vorkommen.

Geschrieben von: Starscream 6. Jun 2013, 20:34

Ich denke, das beim Scheitern des EuroHawk auch der Glitzerfaktor eine Rolle spielte. Die deutsche Regierung wollte mal wieder etwas supermodernes für ihre Streitkräfte, ist da auf irgendeinen Trend aufgesprungen - wie früher z.B. bei den geplanten Tragflügelbooten für die Bundesmarine - und damit Geld verschleudert.
Inzwischen dürften weit potentere Drohnen als der GlobalHawk/EuroHawk verfügbar sein. Es sei nur daran erinnert, das man auf deutscher Seite zusammen mit u.a. Frankreich und Schweden am Neuron schraubt. Gewiss, der Neuron ist ein UCAV, also eher für Kampfeinsätze als zur Aufklärung und Beobachtung gedacht, aber er zeigt wie weit sich Drohnen inzwischen weiterentwickelt haben und man könnte z.B. auch eine Aufklärungsvariante bauen.
Im Zweifelsfall könnte man ja auch bei Israel anfragen. smokin.gif

Geschrieben von: goschi 6. Jun 2013, 20:43

ZITAT(Starscream @ 6. Jun 2013, 21:34) *
Inzwischen dürften weit potentere Drohnen als der GlobalHawk/EuroHawk verfügbar sein. Es sei nur daran erinnert, das man auf deutscher Seite zusammen mit u.a. Frankreich und Schweden am Neuron schraubt. Gewiss, der Neuron ist ein UCAV, also eher für Kampfeinsätze als zur Aufklärung und Beobachtung gedacht, aber er zeigt wie weit sich Drohnen inzwischen weiterentwickelt haben und man könnte z.B. auch eine Aufklärungsvariante bauen.
Im Zweifelsfall könnte man ja auch bei Israel anfragen. smokin.gif

Nein, etwas ähnliches wie den GlobalHawk gibt es aktuell nicht wirklich auf dem Markt, Talarion könnte in die Nähe kommen und die IAI Eitan ist wohl noch das, was am nächsten steht.
nEUROn ist ein Forschungs- und Entwicklungsprogramm ohne direktes Serienmuster als Ziel und zudem eine ganz andere Kategorie (allein Flughöhe und Ausdauer sind offensichtlich komplett verschieden) und nur weil etwas unbemannt fliegt und teuer ist, ist es nicht gleich identisch.

Geschrieben von: Starscream 6. Jun 2013, 21:01

@goschi

ZITAT
Nein, etwas ähnliches wie den GlobalHawk gibt es aktuell nicht wirklich auf dem Markt, Talarion könnte in die Nähe kommen und die IAI Eitan ist wohl noch das, was am nächsten steht.

Womit wir bei einem wichtigen Punkt sind: Wie realistisch waren eigentlich die Vorgaben für den EuroHawk?
Hatte man vielleicht nicht auch zu hohe Erwartungen und Forderungen an den Eurohawk gehabt?

Geschrieben von: Warhammer 6. Jun 2013, 21:16

Eigentlich waren die Vorgaben überhaupt nicht so überladen.
Im Endeffekt hat man ein fertiges Fluggerät genommen und nur die Payload angepasst.
Nichts anderes was im kleinen Rahmen auch schon bei den verschiedenen Blocks der USAF Global Hawk gemacht wurde und was die USN auch für ihre Triton Variante gemacht hat.

Die Leistung des Systems ist ja im Endeffekt nicht das Problem, sondern "nur" die Zulassung. Da das aber halt nicht so einfach zu lösen war, gab es nur die Wahl zwischen Abbrechen oder noch eine Menge Geld hinterherschmeißen.

Geschrieben von: goschi 6. Jun 2013, 21:19

GlobalHawk bietet hinsichtlich Nutzlast und Ausdauer eine einzigartige Kombination und war grundsätzlich eine gute Basis für das gewünschte Missionsprofil (so man denn auf ein unbemanntes System setzen wollte), die Probleme liegen/lagen woanders.

Geschrieben von: Praetorian 2. Sep 2013, 18:07

http://dip.bundestag.de/btd/17/146/1714650.pdf (.pdf, 1530 Seiten, 168 MB)

Geschrieben von: Heckenschütze 2. Sep 2013, 18:29

Die Zeit hat in einem http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-08/drohnen-dokumente-de-maiziere-euro-hawk-global-hawk (Mitautor Thomas Wiegold) das Problem mal durchleuchtet. (Für die, die jetzt nicht den kompletten Untersuchungsbericht lesen wollen. biggrin.gif) Die Politik ist hier nicht allein Schuld, die Luftwaffe hatte hier auch ganz feuchte Träume. Wobei man ja sagen muss, abgesehen von der Zulassungsproblematik gibt es doch keine Probleme, oder? Hätten wir das Teil zugelassen, würde der Vogel derzeit garantiert dauernd Schleifen vor Syrien drehen.

Geschrieben von: Praetorian 2. Sep 2013, 18:56

Nur schade, daß die Zeit da Dokumente inkl. Studien und vergleichenden Bewertungen so massiv zwischen IMINT/RADINT (nach heutigem Stand nur noch deutscher Anteil NATO AGS) und ELINT/SIGINT (EuroHawk) vermischt.

Geschrieben von: Desert Hawk 23. Oct 2013, 21:17

ZITAT
23.10.2013 09:04

Bundeswehr-Drohne "Heron" über Afghanistan – keine Hilfe im Gefecht

Der Bundeswehr-Pilot fliegt heute im Auftrag der afghanischen Armee. Aus der Luft klärt er eine Straße auf, die Taliban sollen Brücken zerstört haben. Das Flugzeug dreht Kreise über der kargen Landschaft – allerdings 280 Kilometer von seiner Crew entfernt. Die Besatzung besteht aus dem Piloten und einem sogenannten Sensorbediener. Ihr Cockpit ist in einem Container im Feldlager Masar-i-Scharif untergebracht, von dem aus die Drohne des Typs "Heron" via Satellit gesteuert wird. Bewaffnet ist das unbemannte Flugzeug nicht. Der amtierende Verteidigungsminister Thomas de Maizière würde das gerne ändern – und Kampfdrohnen anschaffen.


Die Drohne Heron rollte an den Start. Vergrößern
Bild: Luftwaffe

Die beiden Soldaten – der Pilot im Fliegeroverall rechts, der Sensorbediener links – sitzen viel entspannter in ihrem fensterlosen Container-Cockpit, als das in einem Kampfjet der Fall wäre. Hier wirken keine Fliehkräfte, sondern nur eine effektive Klimaanlage. Konzentriert blicken sie auf die fünf Bildschirme vor ihnen, auf die die "Heron" (englisch für Reiher) ihr Video in Echtzeit überträgt. Deutlich ist zu erkennen, dass die Brücken intakt sind. Die Bilder zeichnet ein Festplattenrekorder auf, wie er auch am heimischen Fernseher stehen könnte. Zwischen den beiden Arbeitsplätzen steht ein schwarzes Telefon mit einer abhörsicheren Leitung.

Dass der Pilot – im Fachjargon: Der "Arial Vehicle Operator" (AVO) – die Drohne per Joystick steuert, ist zumindest bei der "Heron" ein Mythos. Er lenkt sie mit der Computertastatur vor ihm, und eigentlich kann die "Heron" das meiste sowieso alleine – theoretisch sogar selbstständig zum Heimatflughafen fliegen und landen, auch wenn die Piloten das dann doch lieber selber erledigen.

Einen Joystick hat nur der Sensorbediener, der damit die Kamera ausrichtet, die auch Wärmebildaufnahmen machen kann. Leicht anachronistisch wirkt die manuelle Fernbedienung, mit der die Drohne bei Sichtkontakt auch geflogen werden kann – und die aussieht, als hätte sie jemand aus dem Hobby-Laden für ferngesteuerte Modellflugzeuge mitgebracht.

Die "Heron" selber sieht aus wie ein überdimensioniertes Modellflugzeug. Knapp 17 Meter Spannweite hat die graue Drohne, an der vorderen Oberseite erhebt sich ein Cockpit-ähnlicher Buckel, der aber nicht verglast ist und keinem Piloten Platz bietet. Unten ist die Kamera angebracht. Am Heck sorgt ein Propeller für die 150 Stundenkilometer Reisegeschwindigkeit. Das Fluggerät hat zwei Seitenruder, falls eines ausfallen sollte, auch die Höhenruder sind doppelt. Unterhalb der Cockpit-Attrappe prangt ein schwarzes Kreuz mit weißer Umrandung, das Hoheitszeichen der Bundeswehr.

Die "AVO" sind alle Piloten auch im herkömmlichen Sinn und fliegen bemannte Flugzeuge oder Hubschrauber bei der Bundeswehr. Für die "Heron" wurden sie zusätzlich in Israel ausgebildet. Drei "Heron" aus israelischer Produktion hat Deutschland geleast, insgesamt 480 Stunden Flugzeit über Nordafghanistan stehen der Truppe im Monat zur Verfügung. Die Firma, die die "Heron" bereitstellt und wartet, hat dafür 20 Mitarbeiter an den Hindukusch entsandt. Nur 29 Soldaten – darunter acht Piloten – aus dem schleswig-holsteinischen Fliegerhorst Jagel werden in Masar-i-Scharif für den "Heron"-Einsatz benötigt.

Oberstleutnant Ralf E., der in Afghanistan früher im Cockpit eines Aufklärungs-Tornados ("Recce-Tornado") der Luftwaffe saß, ist einer der Drohnen-Piloten. Die "Heron" hat aus seiner Sicht viele Vorteile – und eher weniger spielt dabei die Gefährdung der Crew in einem bemannten Flugzeug eine Rolle. "Ob ich nun bemannt oder unbemannt fliege, macht hier keinen Unterschied, weil die Aufständischen einfach nicht die Waffen haben, um uns runterzuholen."

Ausschlaggebend sei die Dauer, die die Drohne in der Luft verbringen kann, sagt der Offizier. "Ich bin ja nun hier in Afghanistan auch mit dem Recce-Tornado geflogen, und da habe ich halt eine Stehzeit von 30 Minuten über dem Einsatzgebiet. Jetzt habe ich eine Stehzeit von 27 Stunden." In sechs Kilometern Höhe kann die "Heron" dabei vom Boden aus weder gesehen noch gehört werden – während sie selbst ungestört ihren Video-Stream senden kann.

Aus den Bildern der "Heron" können die Soldaten viel lesen. Im besten Fall sogar, wo ein, zwei Tage vorher die Erde umgegraben und eine Sprengfalle gelegt wurde. "Schöner ist natürlich, wenn man die Leute tatsächlich beim Buddeln erwischt", sagt der Oberstleutnant. Die Koordinaten würden an Kampfmittelbeseitiger weitergegeben, die den Sprengsatz unschädlich machten. Beim Abzug der Bundeswehr aus Kundus sicherte die "Heron" die Fahrzeuge aus der Luft. "Wir fliegen auch Konvoischutz. Wir begleiten Patrouillen, wenn sie am Boden sind, teilweise auch deutsche Soldaten im Gefecht."

Im Gefecht zeigt sich, was die "Heron" in der von der Bundeswehr geleasten Version nicht kann: Bedrängten Soldaten am Boden mit Waffen beistehen. Seit Monaten dreht sich in Deutschland die Debatte darum, ob die Bundeswehr bewaffnete Drohnen braucht. Gegner wenden unter anderem ein, die Hemmschwelle für militärische Einsätze sinke, wenn man keine Soldaten, sondern nur noch Drohnen schicken müsse. Der ferngesteuerte Beschuss per Knopfdruck – ähnlich wie bei einem Computerspiel – mache das Töten zu einfach.

Bewaffnete Drohnen haben ihr schlechtes Image den USA zu verdanken. Deren Geheimdienst CIA setzt etwa den Typ "Predator" seit Jahren im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan ein, um mit gezieltem Raketenbeschuss Extremisten zu töten. Die Opfer werden ohne Gerichtsurteil aus der Luft hingerichtet, immer wieder sterben dabei auch Zivilisten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert: "Die USA haben beim Einsatz bewaffneter Drohnen in Pakistan immer wieder Völkerrecht gebrochen. Bei einigen Angriffen kann es sich sogar um Kriegsverbrechen handeln."

Oberstleutnant E. sieht keine Parallelen zu einem möglichen Kampfdrohnen-Einsatz durch die Bundeswehr. "Die Diskussion ist sehr behaftet durch unsere amerikanischen Freunde, die anscheinend gerne mal nach Pakistan fliegen und dort – so schreibt zumindest die Presse – irgendwelche teilweise auch illegitimen Ziele bombardieren sollen", sagt er. "Ich glaube nicht, dass wir eine Nation sind, die erst schießt und dann fragt." Im Afghanistan-Einsatz gälten ohnehin für bemannte und unbemannte Flugzeuge dieselben strengen Regeln, bevor aus der Luft angegriffen werden dürfe. "Man muss fünf Prüfschleifen durchlaufen, bis es dazu kommt, dass man eine Waffe auslösen kann."

Im deutschen Einsatzgebiet in Nordafghanistan setzen nur die USA bewaffnete Drohnen ein. Die "Warrior Alpha" ist baugleich mit der "Predator" der US-Luftwaffe, wird aber vom amerikanischen Heer verwendet. Außer dem Namen gibt es noch einen Unterschied: Während die Drohnen-Piloten der Air Force in der Heimat sitzen, von dort aus Ziele angreifen und nach der Schicht nach Hause fahren, sind die der Army – wie die der Bundeswehr – im Einsatzgebiet stationiert.

Für Ralf E. ist es nicht das gleiche, ob er die Drohne von Jagel oder von Masar-i-Scharif aus fliegt. Im Einsatzgebiet sei er näher am jeweiligen Auftraggeber dran, der das Fluggerät anfordere. "Teilweise muss ich mit dem Mann auch wirklich physikalisch mal reden und Absprachen treffen", sagt er. "Das ganze Drumherum (am Einsatzort) gehört natürlich mit dazu." Unterschiedlich sei schließlich "die Mentalität, mit der man an die Mission rangeht".

Die "Warrior Alpha" steht ebenfalls im Feldlager Masar-i-Scharif, im selben Hangar wie die "Heron". Auf den ersten Blick ähneln sich die grauen Flugzeuge zumindest entfernt, der wichtigste Unterschied: Die US-Drohne hat unten an den Flügeln Halterungen für Raketen.

Dass die Bundeswehr keine Kampf-Drohnen hat, heißt nicht, dass nicht trotzdem auf deutschen Befehl aus der Luft heraus getötet wird. Etwa im Fall des Luftschlags von Kundus im September 2009, als US-Kampfjets auf Anforderung von Bundeswehr-Oberst Georg Klein gekaperte Tanklastzüge angriffen. Damals wurden neben Aufständischen auch zahlreiche Zivilisten getötet. Oberst Klein soll später angegeben haben, damals unter Zeitdruck entschieden zu haben – weil er nicht habe absehen können, wie lange die US-Kampfbomber für den Einsatz zur Verfügung standen.

Mit einer bewaffneten Drohne könne man vor einem Angriff "eine viel fundiertere Entscheidung treffen" als aus einem Kampfjet heraus, sagt der Oberstleutnant. "Ich kann diese Leute natürlich über Stunden beobachten." Bei einem bemannten Flugzeug mit seiner begrenzten Einsatzzeit "muss die Entscheidung beispielsweise innerhalb von 15 Minuten fallen". Das sei besonders heikel, wenn der Unterschied zwischen Freund und Feind – wie in Afghanistan, wo nicht nur Aufständische Waffen tragen – schwer auszumachen sei.

"In dem Moment, wo wir sehen, die schießen auf die afghanische Armee, auf alliierte Partner oder auf unsere eigenen Kräfte, erst dann kann ich mir sicher sein, das ist ein Böser", sagt Ralf E.. "Ist es dann nicht ein Gebot der Moral, in diesem Moment helfen zu können?" Mit der unbewaffneten Drohne sei das nicht immer möglich. "Wir gucken dann teilweise nur in die Röhre. Wir können natürlich sicherlich einwirken über Funk und sagen, Vorsicht, aus der Richtung kommt das Feuer zurück, und man hat dann seine Möglichkeiten. Das funktioniert auch meistens. Aber halt nicht immer."

Im Notfall muss dann Luftunterstützung durch Kampfhubschrauber, Jets oder eben bewaffnete US-Drohnen angefordert werden – wobei wertvolle Zeit verloren geht. "Mit der unbewaffneten Drohne stehen Sie in dem Dilemma, dass dann, wenn etwas passiert, wenn die Soldaten beschossen werden, Sie zunächst mal am Bildschirm sitzen und das mit ansehen müssen", sagt der Kommandeur der internationalen Truppen in Nordafghanistan, Bundeswehr-Generalmajor Jörg Vollmer. "Mit der bewaffneten Drohne können wir zeitgerecht reagieren."

Bei der bewaffneten Drohne müsse es nicht darum gehen, den Gegner zu töten, sagt Ralf E. – "wir hatten oftmals den Fall, dass es zu Hinterhalt-Situationen gekommen ist, wo man sich eine Bewaffnung gewünscht hätte. Und wir reden jetzt nicht von den 500- oder 2000-Pfund-Bomben, sondern wirklich über sehr kleine, feine Wirkmittel, mit einer Wirkladung vielleicht zwischen drei und fünf Kilo. Und man muss das ja nicht immer auf den Menschen werfen. In vielen Situationen wäre es durchaus auch denkbar, dass man deeskalierend einfach den berühmten Warnschuss abgibt – und wenn sich das Ganze beruhigt, dann hat man ja auch sein Ziel erreicht." (Can Merey, dpa) / (anw)

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundeswehr-Drohne-Heron-ueber-Afghanistan-keine-Hilfe-im-Gefecht-1983944.html?view=zoom;zoom=1

Geschrieben von: Leopard61 2. Jan 2017, 19:46

Was ist eigentlich mit dem "Euro" Hawk passiert, werden diese noch flugfähig ? Fliegen tun sie ja, aber bereit für die Verwendung ?

Eine herkömmliche MALE Drohne mit genügend Traglast hätte da vollkommen ausgereicht, findet ihr nicht ? Da sollte man lieber einheimische Projekte oder wenigstens europäische Projekte wie den Talarion UAV zielstrebig zuendeführen. Dieser hätte auch eine Traglast von ~800kg, was für Deutsche Aufklärungsausrüstung genug wäre. Deutschland ist ja auch kein Aggressorland wie die USA, dass es auch 40h fliegende Riesendrohnen für die ganze Welt benötigt..


Warum besorgt sich die Bundeswehr israelische Drohnen wie die IAI Heron, statt diese selbst zu entwickeln und in deutsche Luftfahrtfirmen mal ein paar Gelder zu investieren ? Anweisung von Papa USA ? Mal ehrlich, gibt es Restriktionen aus der Nachkriegszeit bezüglich Flugzeugtechnologie für Deutschland? Irgendwie macht Deutschland entweder bei europäischen Projekten mit, oder kauft sich fertige Produkte aus dem Ausland... Der Unwillen, Geld für solche Projekte auszugeben, sollte bei hohen Militärausgaben, wie Deutschland sie hat, denke ich keine Ausrede darstellen..

Geschrieben von: Col. Breytenbach 2. Jan 2017, 20:40

Was hast du als Soldat im Einsatz lieber? Eine IAI Heron die jetzt fliegt oder eine EADS Drohne die irgendwann 2027 fliegt?

Geschrieben von: Sparta 2. Jan 2017, 20:50

Was gibt es den bitte noch für "deutsche" Luftfahrtfima? Unter europäisch dürfte da nichts zu finden zu sein.

Geschrieben von: Praetorian 2. Jan 2017, 20:55

ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 19:46) *
Was ist eigentlich mit dem "Euro" Hawk passiert, werden diese noch flugfähig ? Fliegen tun sie ja, aber bereit für die Verwendung ?

Der eine EuroHawk wird wieder flugtauglich gemacht, um die Erprobung der ELINT/SIGINT-Nutzlast (EADS ISIS) abzuschließen. Eine Einführung erfolgt nicht. Was als ELINT/SIGINT-Plattform schlussendlich eingeführt ist, ist noch nicht entschieden.

ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 19:46) *
Eine herkömmliche MALE Drohne mit genügend Traglast hätte da vollkommen ausgereicht, findet ihr nicht ?

Nein, aufgrund der kombinierten Anforderungen an Nutzlast, Einsatzdauer und Einsatzhöhe ist ELINT/SIGINT nicht sinnvoll mit MALE-UAS abzubilden.

ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 19:46) *
Warum besorgt sich die Bundeswehr israelische Drohnen wie die IAI Heron, statt diese selbst zu entwickeln und in deutsche Luftfahrtfirmen mal ein paar Gelder zu investieren ? Anweisung von Papa USA ? Mal ehrlich, gibt es Restriktionen aus der Nachkriegszeit bezüglich Flugzeugtechnologie für Deutschland? Irgendwie macht Deutschland entweder bei europäischen Projekten mit, oder kauft sich fertige Produkte aus dem Ausland... Der Unwillen, Geld für solche Projekte auszugeben, sollte bei hohen Militärausgaben, wie Deutschland sie hat, denke ich keine Ausrede darstellen..

Es gibt keine deutschen Luftfahrtfirmen, in die man "mal ein paar Gelder [..] investieren" könnte, und die schneller, günstiger und/oder bessere UAS der erforderlichen Leistung auf den Hof stellen würden. Da braucht man sich keine Restriktionen herbeifabulieren, es gibt keine. EMT Penzberg kann LUNA, aber nicht mehr. Und selbst damit sind sie mittlerweile eher hinter dem, was andere können.
Außerdem sind hier die einzelnen Kategorien nicht zu vermischen. EuroHawk (SLWÜA) und Heron 1/Heron TP (Zwischenlösung SAATEG) unterscheiden sich im Auftrag und den daraus abgeleiteten Leistungsanforderungen signifikant.

Ansonsten - nachdem man sich jetzt 30 Jahren mit zahlreichen Spezialentwicklungen europäisch ausgetobt hat, ist die Beschaffung von einsatzreifen fertigen Systemen vielleicht mal eine taugliche Abwechslung. Deswegen ist es eher amüsant, derzeit nach "macht doch mal was eigenes" zu rufen. Wir alleine können es nicht mehr und gemeinsam-europäisch kommt in letzter Zeit eigentlich alles später/teurer/weniger.

Geschrieben von: Leopard61 2. Jan 2017, 20:57

ZITAT(Col. Breytenbach @ 2. Jan 2017, 20:40) *
Was hast du als Soldat im Einsatz lieber? Eine IAI Heron die jetzt fliegt oder eine EADS Drohne die irgendwann 2027 fliegt?


Den Soldaten kritisiert auch keiner, sondern die Planung, die seit 2000 hätte schon zig Drohnen entwickeln können. Mehrere Länder haben in 10 Jahren schon MALE Drohnen entwickelt, Forschung und Entwicklungszeit mit einbezogen. Deutschland wimmelt nur von Technologie und würde das in kürzerer Zeit schaffen, Testflüge mit einbezogen. Zumal gibt es an allen Luftfahrt-Universitäten in D. auch viele Studien und Lehren zu UAV-Projekten.

Die Bundeswehr übernimmt in Auslandseinsätzen wie Libyen und Syrien ja meistens nur Aufklärungsarbeiten, da wäre es mal angebracht in solche Systeme zu investieren, statt für sonstwas. confused.gif

Geschrieben von: kato 2. Jan 2017, 21:18

ZITAT(Praetorian @ 2. Jan 2017, 20:55) *
Nein, aufgrund der kombinierten Anforderungen an Nutzlast, Einsatzdauer und Einsatzhöhe ist ELINT/SIGINT nicht sinnvoll mit MALE-UAS abzubilden.

Man könnte natürlich wie die Franzosen gleich auf HALE verzichten und die entsprechende SIGINT-Funktion Richtung Satelliten abschieben. Programmkosten für die nächste Generation - CERES - liegen bei 450 Millionen Euro, Frankreich begründet die Verwendung von Satelliten anstelle HALE auch durchaus mit den niedrigeren Kosten.

Mit einer entsprechenden "Umstellung" könnte man mit dem Eurohawk- und ISIS-Fiasko endlich mal abschließen und sich bezüglich Drohnen mal auf was Realisierbares konzentrieren.

Geschrieben von: der_finne 2. Jan 2017, 22:19

ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 20:57) *
ZITAT(Col. Breytenbach @ 2. Jan 2017, 20:40) *
Was hast du als Soldat im Einsatz lieber? Eine IAI Heron die jetzt fliegt oder eine EADS Drohne die irgendwann 2027 fliegt?


Den Soldaten kritisiert auch keiner, sondern die Planung, die seit 2000 hätte schon zig Drohnen entwickeln können. Mehrere Länder haben in 10 Jahren schon MALE Drohnen entwickelt, Forschung und Entwicklungszeit mit einbezogen. Deutschland wimmelt nur von Technologie und würde das in kürzerer Zeit schaffen, Testflüge mit einbezogen. Zumal gibt es an allen Luftfahrt-Universitäten in D. auch viele Studien und Lehren zu UAV-Projekten.

Die Bundeswehr übernimmt in Auslandseinsätzen wie Libyen und Syrien ja meistens nur Aufklärungsarbeiten, da wäre es mal angebracht in solche Systeme zu investieren, statt für sonstwas. confused.gif


Rofl. Hast du die Beschaffungsvorhaben bzw. die Dauer derer in den letzten Jahren mal etwas verfolgt? Außer dem Heli fürs KSK ging da nix in "kürzester Zeit" (gerade inkl. Testflüge). Marine Heli und Marine Drohne nur mal so als aktuelle Bsp.

ZITAT(Praetorian @ 2. Jan 2017, 20:55) *
ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 19:46) *
Was ist eigentlich mit dem "Euro" Hawk passiert, werden diese noch flugfähig ? Fliegen tun sie ja, aber bereit für die Verwendung ?

Der eine EuroHawk wird wieder flugtauglich gemacht, um die Erprobung der ELINT/SIGINT-Nutzlast (EADS ISIS) abzuschließen. Eine Einführung erfolgt nicht. Was als ELINT/SIGINT-Plattform schlussendlich eingeführt ist, ist noch nicht entschieden.

ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 19:46) *
Eine herkömmliche MALE Drohne mit genügend Traglast hätte da vollkommen ausgereicht, findet ihr nicht ?

Nein, aufgrund der kombinierten Anforderungen an Nutzlast, Einsatzdauer und Einsatzhöhe ist ELINT/SIGINT nicht sinnvoll mit MALE-UAS abzubilden.

ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 19:46) *
Warum besorgt sich die Bundeswehr israelische Drohnen wie die IAI Heron, statt diese selbst zu entwickeln und in deutsche Luftfahrtfirmen mal ein paar Gelder zu investieren ? Anweisung von Papa USA ? Mal ehrlich, gibt es Restriktionen aus der Nachkriegszeit bezüglich Flugzeugtechnologie für Deutschland? Irgendwie macht Deutschland entweder bei europäischen Projekten mit, oder kauft sich fertige Produkte aus dem Ausland... Der Unwillen, Geld für solche Projekte auszugeben, sollte bei hohen Militärausgaben, wie Deutschland sie hat, denke ich keine Ausrede darstellen..

Es gibt keine deutschen Luftfahrtfirmen, in die man "mal ein paar Gelder [..] investieren" könnte, und die schneller, günstiger und/oder bessere UAS der erforderlichen Leistung auf den Hof stellen würden. Da braucht man sich keine Restriktionen herbeifabulieren, es gibt keine. EMT Penzberg kann LUNA, aber nicht mehr. Und selbst damit sind sie mittlerweile eher hinter dem, was andere können.
Außerdem sind hier die einzelnen Kategorien nicht zu vermischen. EuroHawk (SLWÜA) und Heron 1/Heron TP (Zwischenlösung SAATEG) unterscheiden sich im Auftrag und den daraus abgeleiteten Leistungsanforderungen signifikant.

Ansonsten - nachdem man sich jetzt 30 Jahren mit zahlreichen Spezialentwicklungen europäisch ausgetobt hat, ist die Beschaffung von einsatzreifen fertigen Systemen vielleicht mal eine taugliche Abwechslung. Deswegen ist es eher amüsant, derzeit nach "macht doch mal was eigenes" zu rufen. Wir alleine können es nicht mehr und gemeinsam-europäisch kommt in letzter Zeit eigentlich alles später/teurer/weniger.



Ich stimme zwar grundsätzlich überein, möchte aber trotzdem noch mal auf ein Lfz hinweisen das gerne vergessen wird. Die https://grob-aircraft.com/en/g-520ng.html. Gut als Drohne afaik noch nicht groß getestet, aber das Flugzeug gibt es und es funktioniert. Ginge mit der G 850 auch noch ne Nr. größer.

Geschrieben von: MeckieMesser 2. Jan 2017, 22:19

ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 20:57) *
Den Soldaten kritisiert auch keiner, sondern die Planung, die seit 2000 hätte schon zig Drohnen entwickeln können. Mehrere Länder haben in 10 Jahren schon MALE Drohnen entwickelt, Forschung und Entwicklungszeit mit einbezogen. Deutschland wimmelt nur von Technologie und würde das in kürzerer Zeit schaffen, Testflüge mit einbezogen. Zumal gibt es an allen Luftfahrt-Universitäten in D. auch viele Studien und Lehren zu UAV-Projekten.


Rede mal mit Freelancern die im Bereich Defence gearbeitet haben. Mitunter "wimmelt" es dort gar nicht so von Kompetenz.
Die Reputation ist jetzt auch nicht so berauschend.

Geschrieben von: Leopard61 2. Jan 2017, 22:49

ZITAT(MeckieMesser @ 2. Jan 2017, 22:19) *
ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 20:57) *
Den Soldaten kritisiert auch keiner, sondern die Planung, die seit 2000 hätte schon zig Drohnen entwickeln können. Mehrere Länder haben in 10 Jahren schon MALE Drohnen entwickelt, Forschung und Entwicklungszeit mit einbezogen. Deutschland wimmelt nur von Technologie und würde das in kürzerer Zeit schaffen, Testflüge mit einbezogen. Zumal gibt es an allen Luftfahrt-Universitäten in D. auch viele Studien und Lehren zu UAV-Projekten.


Rede mal mit Freelancern die im Bereich Defence gearbeitet haben. Mitunter "wimmelt" es dort gar nicht so von Kompetenz.
Die Reputation ist jetzt auch nicht so berauschend.


Naja, von nichts kommt nichts. Warum sind deutsche Autos international so erfolgreich ? Luftfahrzeuge haben keinen sehr viel technologischeren Aufwand als Autos. Wenn man keine Luftfahrtfirmen gründet oder in diese investiert, kann man zusehen wie die USA, Frankreich, Großbritannien, Israel, Russland, die Türkei, der Iran alle UAVs bauen. Der Iran operiert diese zurzeit erfolgreich in Syrien, sogar in der bewaffneten MALE Variante. Die Türkei ebenfalls und diese hat sich auch die HALE als Ziel gesetzt. Dass unsere Firmen in Deutschland überlegener wären, wenn mal was gemacht wird, brauch ich wohl nicht zu erwähnen.
Grob Aircraft ist ein Beispiel. Die geposteten Flieger ähneln beispielsweise den King Air 350 Fliegern, die seit Jahren von unzähligen Staaten extensiv als special mission aircraft für SIGINT ELINT genutzt werden.


Die Franzosen, Briten haben ja auch nicht alle ihre Flugzeugwerke an Airbus weitergegeben. confused.gif

Geschrieben von: Father Christmas 2. Jan 2017, 23:02

Ich weiß nich, ob diese Art Allgemeinkritik nicht eher was für das Politikforum ist^^

Geschrieben von: Kettenklopper 2. Jan 2017, 23:33

Aber nur wenn es ein DEUTSCHES Politikforum ist. biggrin.gif


*Sorry*

Geschrieben von: Schwabo Elite 3. Jan 2017, 10:23

ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 19:46) *
Deutschland ist ja auch kein Aggressorland wie die USA, dass es auch 40h fliegende Riesendrohnen für die ganze Welt benötigt..

Warum besorgt sich die Bundeswehr israelische Drohnen wie die IAI Heron, statt diese selbst zu entwickeln und in deutsche Luftfahrtfirmen mal ein paar Gelder zu investieren ? Anweisung von Papa USA ? Mal ehrlich, gibt es Restriktionen aus der Nachkriegszeit bezüglich Flugzeugtechnologie für Deutschland? Irgendwie macht Deutschland entweder bei europäischen Projekten mit, oder kauft sich fertige Produkte aus dem Ausland... Der Unwillen, Geld für solche Projekte auszugeben, sollte bei hohen Militärausgaben, wie Deutschland sie hat, denke ich keine Ausrede darstellen..


ZITAT(Leopard61 @ 2. Jan 2017, 22:49) *
Luftfahrzeuge haben keinen sehr viel technologischeren Aufwand als Autos. Wenn man keine Luftfahrtfirmen gründet oder in diese investiert, kann man zusehen wie die USA, Frankreich, Großbritannien, Israel, Russland, die Türkei, der Iran alle UAVs bauen.

Die Franzosen, Briten haben ja auch nicht alle ihre Flugzeugwerke an Airbus weitergegeben.


Das driftet hier schon sehr stark in Richtung "Politik und Geschichte" ab, gehört also nicht in die Technikforen, sondern ins PuG. Da Du hier neu bist direkt als Moderationstipps:

1) Wir legen hier Wert auf Differenzierung, Phrasen wie "Papa USA" oder "Aggressorland" oder reichsbürgernahe Gedanken wie "Restriktionen aus der Nachkriegszeit" werden Dir hier keine langen Freudenzeiten entgegenwinken.

2) Zur Differenzierung gehört auch die Anerkennung der Realität. Wir leben nicht im staatsgelenkten sozialistischen Wirtschaftssystem. In westlichen Staaten sind staatliche Firmengründungen selten geworden, selbst in der Rüstungsindustrie wird nicht einfach von oben runter befohlen, wer, was, wann gründet oder baut. Dass Deutschland weniger Luftfahrtindustrie hat als manche anderen Staaten hängt einerseits viel mit der Aufteilung von Rüstungsaufgaben im Kalten Krieg zusammen, andererseits mit der Tatsache, dass 1945 nicht mehr viel von der Industrie übrig war. Übrigens eine Folge von zu vielen "deutschen" Projekten in Europa.

3) Der Rest dann nicht hier, sondern im PuG. Und nur bei Bedarf.

Geschrieben von: xena 3. Jan 2017, 15:36

Woher sollte die Motivation kommen in Wehrtechnik zu investieren, wenn die Exportbeschränkungen so restriktiv sind und der heimische Markt, sprich Bundeswehr, kaum etwas kauft? Klar kann das Deutschland, aber es fehlt der Markt.

Geschrieben von: Schwabo Elite 3. Jan 2017, 17:19

ZITAT(xena @ 3. Jan 2017, 15:36) *
Woher sollte die Motivation kommen in Wehrtechnik zu investieren, wenn die Exportbeschränkungen so restriktiv sind und der heimische Markt, sprich Bundeswehr, kaum etwas kauft? Klar kann das Deutschland, aber es fehlt der Markt.


Eben, der Zusammenschluss zu Konsortien oder Firmen wie Airbus ist halt eine Folge der Marktlage und des sehr erheblichen notwendigen Knowhows, das eben doch sehr weit über dem von Autos liegt. Da wird nix "von oben" oder "aus Amerika" befohlen. Man muss sich nur ansehen, wieviele Uboote und Schiffe die deutschen Marinen seit 1945 gekauft haben und dann zählen wieviel exportiert wurde.

Geschrieben von: Edding321 24. Jul 2017, 13:11

Hier mal ein aktueller Stand zur MQ-25 Stingray (UCAAS)


https://news.usni.org/2017/07/20/navy-issues-new-mq-25a-stingray-draft-rfp-industry-ahead-final-rfp-fall

Geschrieben von: Ironhead haynes 6. Aug 2017, 09:44

Der 1:4 Demonstrator Sagitta von Airbus hatte seinen http://www.bundeswehr-journal.de/2017/drohnenmodell-sagitta-erfolgreicher-erstflug-in-suedafrika/.

Geschrieben von: Edding321 11. Oct 2017, 08:32

General Atomics traut sich als Erster sein Konzept von der MQ-25 mit nem Renderbildchen zu präsentieren...

http://www.thedrive.com/the-war-zone/15037/general-atomics-is-the-first-to-show-off-its-mq-25-drone-tanker-design

Geschrieben von: Edding321 19. Dec 2017, 18:22

Und nun ist Boeing an der Reihe sein „Baby“ im MQ-25 Wttbeweb zu enthüllen... sieht gewaltig aus, wie ich finde

http://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-5195417/amp/Boeing-reveals-drone-refuel-jets-midair.html

Geschrieben von: JSS Deutschland 3. Aug 2018, 13:30

Der Aufbau des Standorts für die NATO-Hale Drohnen schreitet anscheinend zügig vorran. Ca. 70 deutsche Soldaten seien bereits in Sionella, Italien, die Ankunft des ersten von fünf Global-Hawk werde für nächstes Jahr erwartet. Deutschland, welches ein Drittel der Kosten für die "NATO Allied Ground Surveillance Force" bezahle sei der zweitgrößte Truppensteller der Einheit.
Quelle: http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/start/archivneu/2018/jul/!ut/p/z1/hY9PC4JAEMW_kTNq_um4IoZoUgmWe4lFFzNsV5ZNOvTh2yXwFs3hwbw38xsGKFyACraMA9OjFGwyfUvDa7jd5Duvxj0WPiJpCr8MMHWRBNDA-d8INTH-KIJQ9xxaw4h-Mo4e1ECB9tzppODaquZCj0YHxbRUziyVnmzyVMokzthDi26aYLiect-JH2WlF8VxmicnC7yzhb3WXdbZp6G9MdFP_CA78jXmRxZXVTB8AOPv5gE!/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0M0K300AVK3L50D10Q2

Geschrieben von: Schwabo Elite 12. Aug 2018, 12:38

ZITAT(JSS Deutschland @ 3. Aug 2018, 14:30) *
Sionella


Sigonella.

Geschrieben von: Praetorian 24. Oct 2018, 19:21

Die deutsche Beschaffung von RQ-4C Triton als SIGINT-Plattform an Stelle des gescheiterten EuroHawk-Vorhabens soll laut Jane's nach Plan verlaufen und Ende kommenden Jahres in einem Beschaffungsvertrag münden. Die Indienststellung ist für Mitte der 2020er vorgesehen. Insgesamt sollen vier UAS und eine Mission Control Station bestehend aus einer ortsfesten Main Operating Base und einer verlegbaren Forward Operating Base im Wert von rund 2,5 Milliarden US-Dollar beschafft werden. Bezeichnet werden soll die deutsche SIGINT-Variante der Triton als Persistent German Airborne Surveillance System (PEGASUS).

https://www.janes.com/article/84014/german-triton-programme-on-course-for-2019-contract-renamed-pegasus

Geschrieben von: Almeran 29. Oct 2018, 13:33

ZITAT(Praetorian @ 24. Oct 2018, 19:21) *
Die deutsche Beschaffung von RQ-4C Triton als SIGINT-Plattform an Stelle des gescheiterten EuroHawk-Vorhabens soll laut Jane's nach Plan verlaufen und Ende kommenden Jahres in einem Beschaffungsvertrag münden. Die Indienststellung ist für Mitte der 2020er vorgesehen. Insgesamt sollen vier UAS und eine Mission Control Station bestehend aus einer ortsfesten Main Operating Base und einer verlegbaren Forward Operating Base im Wert von rund 2,5 Milliarden US-Dollar beschafft werden. Bezeichnet werden soll die deutsche SIGINT-Variante der Triton als Persistent German Airborne Surveillance System (PEGASUS).

https://www.janes.com/article/84014/german-triton-programme-on-course-for-2019-contract-renamed-pegasus

Wie löst man denn das Zulassungsproblem, dass damals EuroHawk zum Scheitern gebracht hat?

Geschrieben von: Merowinger 29. Oct 2018, 14:33

Indem man sich an das Verfahren der Amerikaner anhängt und Luftfahrzeuge mit deutlich verbesserten Fähigkeiten beschafft.

Es sollen im übrigen nur 3 nicht 4 werden, Janes liegt in disesm Punkt daneben.

Geschrieben von: Dave76 29. Oct 2018, 14:41

ZITAT(Almeran @ 29. Oct 2018, 13:33) *
ZITAT(Praetorian @ 24. Oct 2018, 19:21) *
Die deutsche Beschaffung von RQ-4C Triton als SIGINT-Plattform an Stelle des gescheiterten EuroHawk-Vorhabens soll laut Jane's nach Plan verlaufen und Ende kommenden Jahres in einem Beschaffungsvertrag münden. Die Indienststellung ist für Mitte der 2020er vorgesehen. Insgesamt sollen vier UAS und eine Mission Control Station bestehend aus einer ortsfesten Main Operating Base und einer verlegbaren Forward Operating Base im Wert von rund 2,5 Milliarden US-Dollar beschafft werden. Bezeichnet werden soll die deutsche SIGINT-Variante der Triton als Persistent German Airborne Surveillance System (PEGASUS).

https://www.janes.com/article/84014/german-triton-programme-on-course-for-2019-contract-renamed-pegasus

Wie löst man denn das Zulassungsproblem, dass damals EuroHawk zum Scheitern gebracht hat?


ZITAT
Warum ist die Wahrscheinlichkeit, dass Triton zugelassen wird, höher als beim Eurohawk? In beiden Fällen ist ein „Global Hawk“ Basis des Systems.

Der Eurohawk basiert auf einem Global Hawk Block 20. Der Triton basiert auf einem Global Hawk Block 40, der für die US Navy weiter entwickelt wurde. Der Triton ist technisch deutlich weiter entwickelt als der Eurohawk und somit nicht zu vergleichen. Die US Navy hat nach eigenen Angaben rund eine Milliarde US-Dollar in die Weiterentwicklung und Realisierung von technisch-funktionalen Verbesserungen im Triton investiert. Die neuere technische Basis des Triton ermöglicht günstigere Zulassungsvoraussetzungen.

Zudem wurde ein sogenannter „„Airworthiness Qualification Plan““ zwischen dem Luftfahrtamt der Bundeswehr und der US Navy vereinbart, der die Verantwortlichkeiten und Leistungen aller Seiten für den Zulassungsprozess Triton beschreibt. Das hat zur Folge, dass das Luftfahrtamt der Bundeswehr die Ergebnisse und Dokumentationen der Zulassungsprozesse der US Navy als eigene Entscheidungsgrundlage nutzen kann.

Ein entscheidender Grund für den Abbruch des Eurohawk-Projekts aufgrund der fehlenden Zulassungsprognose war auch eine unzureichende technische Dokumentation. Diese ist beim Triton umfassend vorhanden. In diesem Zusammenhang erfolgt derzeit auch eine Überarbeitung des regulatorischen Rahmens für das Prüf- und Zulassungswesen für Luftfahrzeuge der Bundeswehr („„Verfahren der dauerhaften Flugfreigabe““). Das Verfahren ermöglicht es, insbesondere außereuropäische Kauflösungen und unbemannte fliegende Plattformen dauerhaft zuzulassen, und soll auch als Basis für die Zulassung des Triton dienen.

Schließlich wurde Ende 2016 eine positive Zulassbarkeits- und Nutzbarkeitsprognose zum Triton vorgelegt, in der alle künftig beteiligten Dienststellen in Deutschland ihre Bewertung haben einfließen lassen. Diese Prognose wurde gemäß des Regelwerks des „Verfahrens der dauerhaften Flugfreigabe“ erstellt. Damit ist eine Zulassung des Triton sehr wahrscheinlich.

https://www.andrej-hunko.de/wk/7-beitrag/3508-haeufige-fragen-zum-aufklaerungssystem-triton-isis

Geschrieben von: Edding321 7. Jan 2019, 11:53

Man kann immer wieder nur über China staunen. Sie haben die Sky Hawk Drohne wohl erstmals im Flug zeigen „lassen“.

http://eng.chinamil.com.cn/view/2019-01/07/content_9397345.htm

https://m.youtube.com/watch?v=nf95j_RzvPI

Geschrieben von: Dave76 18. Jan 2019, 17:52

ZITAT
German MPs want to oversee military UAV training in Israel

13 Jan, 2019
The MPs, members of the leftist Die Linke Party, oppose the use of munitions-bearing UAVs.

German members of parliament (MPs) plan to visit Israel's Tel Nof airbase soon in order to inspect firsthand German army military training in the use of unmanned aerial vehicles (UAVs). The training is scheduled to begin there late this month, sources inform "Globes." The Heron TP UAVs, manufactured by Israel Aerospace Industries Ltd. (IAI) (TASE: ARSP.B1) and leased for nine years in a €1 billion deal approved last June, are the first in the German army capable of bearing munitions, in addition to their use for surveillance purposes. Training is scheduled to begin on January 27 at a special facility built at Tel Nof for the purpose.
[...]
Use of armed UAVs is a politically divisive issue in Germany. The dispute already caused a significant postponement in the project, which the German army previously described as "immediately urgent" in order to ensure the safety of its soldiers and to aid its forces operating around the world. The German Social Democratic Party (SPD), a member of the ruling coalition, opposes armed UAVs, and the current coalition agreement with the Christian Democratic Union (CDU), headed by Angela Merkel, states that the process will take place in two stages. The first stage, approved in June 2018, was a €1 billion deal to lease seven UAVs through Airbus. In the second stage, the German parliament (Bundestag) will decide whether or to arm the UAVs with missiles.
[...]
According to Hunko, any weapon about to enter into use by the German army has to be certified, and he believes that this process has already begun in secret. The German Ministry of Defense said in response that the information was classified. Pfluger and Hunko said that they had even been cleared to visit Tel Nof in order to view the training compound already prepared for the German air force personnel at the closed military base in person, but that the visit had been canceled at the last moment.
[...]
The deal with Airbus and IAI includes two years of training at Tel Nof for German forces in the use of UAVs, followed by their deployment in various theaters around the world, as needed. 35 German teams are scheduled to undergo training in the special compound within the base during this time. The deal is worth €900 million: €720 million for Airbus (a large proportion of which will be given to IAI for leasing the UAVs and their accompanying systems) and €177 million directly to the Israeli government for the use of infrastructure such as the airport and command and control cars, in addition to maintenance of the UAVs and training of German forces.

One place visited by the German delegation was the training compound of the German air force at the airport in Ein Shemer, where German teams are being trained in the use of older Heron 1 UAVs. The German MPs said that UAVs with the German iron cross (the insignia of the Bundeswehr) on their tails were visible there and being used in training.

According to a projection by the German Ministry of Defense, the first two Heron TPs will be supplied for use within 18 months, after which another Heron TP will be supplied every three months. Commenting on the training at the Israeli air force base at Tel Nof, the German Ministry of Defense explained, "by stationing the UAVs near the manufacturer, it is possible to obtain cheaper and more effective technical support than from a remote company."

German sources believe that the deal reflects a German and European wish to study the Israeli UAVs as part of the all-European Euro-Drone project to develop UAVs. The US which regards initiatives to develop European weapons as possible competition, would not have allowed the German army to be so deeply involved in using and training for the UAVs. This is the reason that the German Ministry of Defense selected the Israel Heron TP over the US Predator without a tender.
[...]
https://en.globes.co.il/en/article-german-mps-plan-to-oversee-military-uav-training-in-israel-1001268801

Geschrieben von: Dave76 29. Jan 2019, 14:26

ZITAT
Luftwaffe startet Heron-TP-Ausbildung in Israel
Tel Nof / Israel, 28.01.2019.

Auch mit einem neuen, eigenen Werdegang zeigt die Luftwaffe, dass die unbemannte Fliegerei immer wichtiger wird. In Israel beginnt die erste Ausbildung für deutsche Heron-TP-Crews.

http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/start/archivneu/2019/jan/!ut/p/z1/hY_LDoIwEEX_iCnIoy4hIrIQHwS03ZiGNojBljSVuPDjLTFhR5zFTebemTMZoHAFKtnYtcx0SrLe9oSGt3Dt55lXoj0-7CJ0KisUFdh3UbqCGi7_RqiN0ULFCEougFhGtMioPCiBAuXCaZQUZlIjpOmstpoZpZ1BadNPyUtrmzgdB4LcTYLC-ZT7SXCdepkfuJs8OU_ABxvZe95lzfQ0kDuTvBdH1cQ_Y3hucVEE7RcoHD1_/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0M8OH70QSU07N8410U2

Geschrieben von: Praetorian 21. Feb 2019, 19:12

Für den eingemotteten EuroHawk-Demonstrator gibt es mit Kanada und der NATO zwei ersthafte Kaufinteressenten - die Kanadier wollen langfristig ein Drohnenprogramm zur Seeraumüberwachung insbesondere in der Arktis aufbauen, das sich allerdings verzögert. Hier hätte man einen Einstieg und einen Erprobungsträger. Die NATO würde ihn als einen Ersatzteilspender für die GlobalHawk des AGS-Programms nutzen.

http://thedrive.com/the-war-zone/26583/canada-is-officially-trying-to-buy-germanys-unwanted-and-unflyable-rq-4e-euro-hawk-drone

Geschrieben von: Edding321 26. Feb 2019, 22:32

Es scheint als würde Boeing morgen auf der diesjährigen Avalon Air Show in Australien ein (UCAV) für die Royal Australian Air Force enthüllen. Das Design ist wie schon beim Stingray beeindruckend...

https://mobile.abc.net.au/news/2019-02-27/combat-drone-secretly-developed-by-raaf-and-boeing-unveiled/10851000?pfmredir=sm

http://thedrive.com/the-war-zone/26656/boeing-will-unveil-this-loyal-wingman-combat-drone-for-australias-air-force-tomorrow

Geschrieben von: Praetorian 27. Feb 2019, 18:24

Und da haben wir das australische UCAV, offiziell als Boeing Airpower Teaming System (BATS) bezeichnet.
Es handelt sich um eine einmotorige semi-autonome Plattform, die sowohl vom Boden als auch aus der Luft geführt werden kann. BATS ist 11,7 Meter lang und soll eine Reichweite von über 2000 nm haben. Dabei soll das UCAV mit bemannten Kampfflugzeugen Schritt halten können, ein Einsatz im Rahmen von manned/unmanned teaming ist Kerngedanke. Es soll über einen modularen Nutzlastschacht verfügen, der Waffen oder spezielle Ausstattung z.B. für die Elektronische Kampfführung aufnehmen kann.
Der Erstflug ist für 2020 vorgesehen. Das australische Verteidigungsministerium ist mit ganzen 40 Millionen australischen Dollar beteiligt, d.h. Boeing investiert ganz erhebliche Eigenmittel. Ein späterer Export ist beabsichtigt, was auch mit ein Grund dafür war, es in Australien und nicht in den USA zu entwickeln.

https://www.janes.com/article/86881/avalon-2019-boeing-to-partner-with-australia-on-development-of-multimission-unmanned-aircraft-system
https://aviationweek.com/defense/boeing-unveils-loyal-wingman-uav-developed-australia
https://www.flightglobal.com/news/articles/picture-being-unveils-new-loyal-wingman-drone-in-au-456123/


Geschrieben von: Praetorian 28. Feb 2019, 16:49

Die 2010 zwischen dem UK und Frankreich vereinbarte Kooperation zur gemeinsamen Entwicklung eines UCAV-Demonstrators wurde beendet, weitgehend ergebnislos mit Ausnahme früher Studien. Dassault konzentriert sich derzeit auf die weitere Erprobung des nEUROn-Demonstrators, mit Schwerpunkt auf der Signaturreduzierung.

https://www.flightglobal.com/news/articles/dassault-confirms-end-of-anglo-french-ucav-work-456199/

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2019, 18:58

Ich weiss noch nicht so recht, was ich mit BATS anfangen soll: Ist das als Einstieg ins praktische Lernen gedacht wie manned & unamanned funktionieren könnte?

Ein abgesetzter jammer dürfte schwer per remote zu kontrollieren sein, es sei denn man sieht Punkt-zu-Punkt Verbindungen vor. Als veritabler bomb truck ist BATS auch nicht ausgelegt. Dann doch eher einsamer Einsatz wie bei einer Drohne mit geringer Standzeit und hoher Geschwindigkeit? Puzzled.

Geschrieben von: Edding321 7. Mar 2019, 08:34

Nach Boeings Vorstellung ihres UACV hat nun auch die USAF nachgezogen und ihre XQ-58A Valkyrie präsentiert.
Ein interessantes Konzept, zumal hier neben den Fähigkeiten auch die Betriebskosten im Focus stehen.
Erinnert interessanterweise doch stark vom Aussehen her an die Barracuda von EADS.
Mit einem solchen Konzept, wie auch das von Boeing gezeigte hätten die 4 Gen Fighter perspektivisch sicher wieder völlig neue Möglichkeiten.

https://www.washingtonpost.com/business/2019/03/07/air-force-completes-first-flight-test-valkyrie-unmanned-fighter-jet/?noredirect=on&utm_term=.2993196695d8

http://www.thedrive.com/the-war-zone/26825/air-forces-secretive-xq-58a-valkyrie-experimental-combat-drone-emerges-after-first-flight

Geschrieben von: Schwabo Elite 7. Mar 2019, 11:34

ZITAT(Edding321 @ 7. Mar 2019, 08:34) *
Mit einem solchen Konzept, wie auch das von Boeing gezeigte hätten die 4 Gen Fighter perspektivisch sicher wieder völlig neue Möglichkeiten.

Ja, die Möglichkeit obsolet zu sein, wenn weit entfernt ein Steuerungsflugzeug - nachgerüsteter AWACS, Tanker, Transporter oder 5th Generation Fighter - sitzt und sein semiautonomes Sensorschwein vorbeischickt, um sich eine Situation anzuschauen und dann aus sicherer Entfernung einzugreifen. Natürlich kann auch das letztlich der UCAV-Buddy.
In diesem Zusammenhang bietet Northrop Grumman übrigens der USAF an die veralteten Radare der B-52 durch brandneue AESA-Modelle (AN/APG-83) zu ersetzen.

ZITAT
C4iSR: Air

Northrop Grumman touts SABR radar for B-52

Gareth Jennings, London - Jane's Defence Weekly

27 February 2019
Northrop Grumman is offering to replace the obsolete radar on the US Air Force's (USAF's) Boeing B-52H Strafortress strategic bombers with its latest AN/APG-83 active electronically scanned array (AESA) system.
https://www.janes.com/article/86883/northrop-grumman-touts-sabr-radar-for-b-52

ZITAT
Northrop Grumman Is Vying To Give B-52 Bomber A Game-Changing New Radar

The new radar will give the 60-year-old jets totally new capabilities that could drastically change the way they fight during a conflict

By Tyler Rogoway, February 26, 2019

http://www.thedrive.com/the-war-zone/26651/northrop-grumman-is-vying-to-give-b-52-bomber-a-game-changing-new-radar

Das heißt natürlich nicht, dass die USAF NG oder Raytheon einen solchen Vertrag geben wird, aber das Interesse besteht zumindest seitens der Luftwaffe. Und die Kombinationsmöglichkeiten bei diesen neuen Waffensystemen und Upgrade dürften wahrhaft revolutionär für die sogenannten Multi-Domain Operations sein: Bomber mit smarten Ladesystemen, modernsten Multimodus-Radaren und schwer aufzuklärenden UCAVs oder F-35 im Schlepptau, können gegenüber anderen High-Value-Assets wie AWACS und Tankern vorgeschobene Mutterschiffe sein, die Daten von getarnten Aufklärern erhalten, um Langreichweitenwaffen gegen Ziele im umkämpften Luftraum aus sicherer Entfernung zu bekämpfen.

Die B-52 ist nach Planungen der USAF noch bis nach 2050 im Dienst. Pläne für ein neues J-Modell der B-52 umfassen daher neue Triebwerke, neue Avionik, ein neues Cockpit, neue Sensorik (hier kommt das o. g. Radar ins Spiel) sowie neue Defensivbewaffnung, es wird langfristig wohl an Hard-Kill-Lasersysteme gedacht.

ZITAT
Air Force Offers First Details Of Future Plans For An Upgraded B-52J Bomber

In addition to new engines, the updated aircraft could have an improved cockpit, enhanced flight systems, defensive gear, sensors, and more

By Joseph Trevithick, August 27, 2018

http://www.thedrive.com/the-war-zone/23171/air-force-offers-first-details-of-future-plans-for-an-upgraded-b-52j-bomber

Geschrieben von: Merowinger 7. Mar 2019, 14:55

Interessant sind der low-cost approach und die Wegwerf Option, was jede Menge Sinn macht; ähnliches gilt für die http://www.thedrive.com/the-war-zone/20802/this-new-video-showing-darpas-master-plan-for-its-gremlins-drones-is-awesome. Ein schnelles high-end UCAV hingegen erscheint mir eher als nix halbes und nix ganzes, und ich hoffe, dass sich Europa hier nicht auf einem Holzweg befindet. Die US Navy hat gute Gründe warum sie nur einen autonomen Tanker haben will.

Geschrieben von: goschi 10. Mar 2019, 10:22

ich habe das http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?showtopic=30915 mal ausgelagert (weil es durchaus spannend ist, aber hier nicht reingehört)


goschi (admin)

Geschrieben von: Merowinger 27. Jun 2019, 22:23

Luna NG mit https://www.emt-penzberg.de/aktuelles/luna-vtol.html.

Geschrieben von: goschi 28. Jun 2019, 18:50

die Webseite will Flash, mein Browser kriegt kein Flash... biggrin.gif
Gibts auch irgendwo sonst Bilder? wink.gif

Geschrieben von: Praetorian 28. Jun 2019, 20:07

Ruf es direkt auf wink.gif

https://www.emt-penzberg.de/fileadmin/web_data/uploads/media/LUNA_NG_-_VTOL.mp4 (MP4, 25 MB)



https://twitter.com/rotorfocus/status/991666512816738306

Geschrieben von: revolution 29. Jun 2019, 13:25

Der VTOL Zusatz ist eine interessante Entwicklung, auch wenn ich mir nicht viele Szenarien vorstellen kann, wo ein Katapult nicht einsetzbar ist.
https://www.emt-penzberg.de/uploads/pics/g_luna_b1.jpg

Geschrieben von: General Gauder 29. Jun 2019, 15:04

Man braucht das Katapult einfach nicht mehr wink.gif

Geschrieben von: Sparta 29. Jun 2019, 16:19

Statt Drohne und Katapult kann man zwei Drohnen auf einem LKW mitnehmen, was das Überwachungsgebiet deutlich vergrößern dürfte, wenn man die Piloten/auswerter hat.
Weis man wieviel Standzeit in der Luft verloren geht durch den Eigenstart?

Geschrieben von: Merowinger 29. Jun 2019, 16:50

Ich kann mir so Start und Landung vom Boxer, Fennek oder Puma aus oder aber im Gebirge vorstellen. Viel Wind darf es wahrscheinlich dabei nicht geben. Katapult und Fanganlange (Kran mit Netz) müssen zudem nicht erst aufgebaut werden. Möglicherweise ginge da in Zukunft sogar etwas über der See.

Geschrieben von: KSK 29. Jun 2019, 22:48

ZITAT(Merowinger @ 29. Jun 2019, 17:50) *
Ich kann mir so Start und Landung vom Boxer, Fennek oder Puma aus oder aber im Gebirge vorstellen. Viel Wind darf es wahrscheinlich dabei nicht geben. Katapult und Fanganlange (Kran mit Netz) müssen zudem nicht erst aufgebaut werden. Möglicherweise ginge da in Zukunft sogar etwas über der See.

Luna ist dann doch eine Nummer zu groß um sie auf ein Gefechtsfahrzeug zu schnallen. Angesichts der Reichweite und Komplexität in Bedienung wie auch Auswertung der Daten erscheint mir das wenig opportun.

Geschrieben von: Merowinger 30. Jun 2019, 13:18

Beim Fennek wird die kleinere Drohne auf zwei Fahrzeuge verteilt. Zumindest der Boxer sollte eigentlich gross genug sein.

Geschrieben von: Praetorian 30. Jun 2019, 13:24

ZITAT(Merowinger @ 30. Jun 2019, 14:18) *
Beim Fennek wird die kleinere Drohne auf zwei Fahrzeuge verteilt. Zumindest der Boxer sollte eigentlich gross genug sein.

Ich glaube du unterschätzt, wie umfangreich ein komplettes Luna-Drohnensystem ist. Desweiteren sind Größe und damit Ausdauer, Reichweite und Flughöhe für eine Aufklärungsleistung ausgelegt, die wesentlich höher angesiedelt ist als ein taktisches UAV, das mal eben von einem Gefechtsfahrzeug losgeschickt wird, um das Vorfeld zu kontrollieren. Luna sitzt nicht umsonst auf Brigadeebene.

Geschrieben von: Tankcommander 30. Jun 2019, 13:31

Ist Luna nicht auch eher eine luftverladebare Alternative zu Brevel, während für Fennek und sonstige Spähtrupps nicht ALLADIN vorgesehen ist?

Geschrieben von: evil-twin 30. Jun 2019, 21:57

Laut Verteidigungsministerium wurde gerade die Beschaffung weiterer Luna NG Systeme beschlossen (insgesamt 9 zusätzliche Systeme, ein System besteht aus 5 Luftfahrzeugen plus zusätzlichem Equipment am Boden). Ausdrücklich erwähnt ist auch die optionale Erweiterbarkeit mit einer VTOL-Komponente aller Systeme im Falle von Platzknappheit. Interessant ist auch dass mit der Beschaffung KZO-Systeme abgelöst werden sollen.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/naechste-generation-luna-am-start-63938

Geschrieben von: KSK 30. Jun 2019, 22:08

ZITAT(evil-twin @ 30. Jun 2019, 22:57) *
Laut Verteidigungsministerium wurde gerade die Beschaffung weiterer Luna NG Systeme beschlossen (insgesamt 9 zusätzliche Systeme, ein System besteht aus 5 Luftfahrzeugen plus zusätzlichem Equipment am Boden). Ausdrücklich erwähnt ist auch die optionale Erweiterbarkeit mit einer VTOL-Komponente aller Systeme im Falle von Platzknappheit. Interessant ist auch dass mit der Beschaffung KZO-Systeme abgelöst werden sollen.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/naechste-generation-luna-am-start-63938

Mich erstaunt ja der letzte Abschnitt:
ZITAT
Das Luftfahrzeug Luna NG/B wird in der Grundkonfiguration per Katapult gestartet. Die Landung erfolgt am Fallschirm oder in einem Fangnetz. Doch nicht immer steht ausreichend Platz für ein Fangnetz oder die Landung per Fallschirm zur Verfügung. Deshalb hat der Hersteller ein System für vertikale Starts und Landungen für den Luftfahrzeugtyp entwickelt. Damit aus der Luna NG/B ein Senkrechtstarter werden kann, muss dieses System noch die umfangreichen Tests der Bundeswehr bestehen. Dann kann diese Fähigkeit auch ohne Mehrkosten in die Lunas integriert werden.

Demnach sind die neubeschafften Drohnen technisch bereits alle für Senkrechtstart/-landung ausgestattet. Erhöht der Katapultstart denn noch nennenswert die Reichweite oder wozu nutzt man dann überhaupt noch der Katapultstart? (und hält entsprechende Katapulte und Fangvorrichtungen vor)

Geschrieben von: Praetorian 1. Jul 2019, 00:11

Drohnen der Größenklasse der Luna NG (MTOM 110 kg) tragen Nutzlasten von 10-20 kg. Abhängig von der Masse der beiden VTOL-Einsätze inkl. der nötigen Batterien sowie des Kufenlandegestells kann das durchaus empfindlich auf die verfügbare Nutzlast oder die Flugausdauer durchschlagen.

Geschrieben von: Merowinger 1. Jul 2019, 01:12

ZITAT(Praetorian @ 30. Jun 2019, 14:24) *
ZITAT(Merowinger @ 30. Jun 2019, 14:18) *
Beim Fennek wird die kleinere Drohne auf zwei Fahrzeuge verteilt. Zumindest der Boxer sollte eigentlich gross genug sein.

Ich glaube du unterschätzt, wie umfangreich ein komplettes Luna-Drohnensystem ist.

Ja und nein - der Punkt ist: Warum VTOL Fähigkeit? Auf der "fernen" Brigadeebene wird die nicht wirklich benötigt.
Es sei denn VTOL ist schlicht besser und überzeugender als Katapult und Fangnetz. Was noch zu beweisen ist.

Geschrieben von: goschi 1. Jul 2019, 06:59

ich denke, es ist wie es der Artikel auch sagt, immer eine Frage der Situation und Abwägung.
und das modulare Stecksystem der LUNA kommt dem sehr entgegen, weil man so immer situativ die bessere Variante nutzen kann und das VTOL-System einem die Möglichkeiten erweitert in denen man das System LUNA einsetzen kann.


Geschrieben von: Forodir 1. Jul 2019, 08:32

ZITAT(evil-twin @ 30. Jun 2019, 21:57) *
Laut Verteidigungsministerium wurde gerade die Beschaffung weiterer Luna NG Systeme beschlossen (insgesamt 9 zusätzliche Systeme, ein System besteht aus 5 Luftfahrzeugen plus zusätzlichem Equipment am Boden). Ausdrücklich erwähnt ist auch die optionale Erweiterbarkeit mit einer VTOL-Komponente aller Systeme im Falle von Platzknappheit. Interessant ist auch dass mit der Beschaffung KZO-Systeme abgelöst werden sollen.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/naechste-generation-luna-am-start-63938


LUNA NG wird bei der Artillerie auch die KZO ersetzen, bin mal gespannt wie sie sich für unsere Anforderungen schlägt.

Geschrieben von: PzArt 1. Jul 2019, 11:46

Sind denn die jetzt geplanten Systeme auch bereits für die Artillerie vorgesehen oder erst mal nur für die Aufklärer?

Geschrieben von: Edding321 26. Aug 2019, 07:32

Auf der MAKS gibts jetzt das Modell der S-70, wie es sich Suchoi mal final vorstellt.

https://www.thedrive.com/the-war-zone/29559/russias-sukhoi-shows-off-stealthier-vision-for-its-hunter-unmanned-combat-air-vehicle

Geschrieben von: Edding321 31. Oct 2019, 10:03

Hier mal ein schöner Artikel zum klassifizierten RQ-180, bzw. was derzeit bekannt ist.

http://m.aviationweek.com/defense/usaf-unit-moves-reveal-clues-rq-180-ops-debut?utm_rid=CPEN1000004533812&utm_campaign=21860&utm_medium=email&elq2=e04bd1927abd44c1b4608517430c3604

Geschrieben von: Ironhead haynes 5. Nov 2019, 19:11

Airbus hat heute einen Demonstrator für Stealthtechnologien vorgestellt an dem sie seit 2010 im geheimen gearbeitet haben.

https://www.janes.com/article/92360/airbus-reveals-lout-unmanned-stealth-testbed-for-germany

Geschrieben von: goschi 6. Nov 2019, 13:49

ZITAT(Ironhead haynes @ 5. Nov 2019, 19:11) *
Airbus hat heute einen Demonstrator für Stealthtechnologien vorgestellt an dem sie seit 2010 im geheimen gearbeitet haben.

https://www.janes.com/article/92360/airbus-reveals-lout-unmanned-stealth-testbed-for-germany

Gab es hier nicht vor Jahren einmal eine Diskussion um ein Bild, das von einem LKW (??) im Süddeutschen (??) Raum aufgenommen wurde, bei dem ein abgedecktes Luftfahrzeug erkennbar war?
Damals schlussfolgerten wir, dass es sich um einen Neuron-Demonstrator handeln müsse, was zeitlich gepasst hätte, aber gewisse Formen passten nicht. Scheint, als wenn jetzt das passende Objekt gefunden worden wäre. wink.gif

(Ein Artikel der ESuT mit mehr Bildern https://esut.de/2019/11/meldungen/ruestung2/16600/airbus-stealth-demonstrator-lout-enthuellt/ )

Geschrieben von: JSS Deutschland 6. Nov 2019, 18:35

Was isch bei LOUT nicht verstehe:
Es ist doch immer die Rede von einem unbemannten Demontstrator aber auf den Bildern ist ja ganz klar ein Cockpit zu erkennen. Wie passt ds zusammen?

Geschrieben von: Nite 6. Nov 2019, 18:39

Bildbeschreibung aus dem ESuT-Artikel:

ZITAT
Ansicht schräg von oben, die Haube ist kein Cockpit (Foto: Airbus)

Geschrieben von: Praetorian 6. Nov 2019, 21:38

Die Haube diente der Erprobung von Werkstoffen für Cockpit- und Sensorverkleidungen.

ZITAT
The LOUT also featured a canopy, although Hertzog noted that this was to test the LO properties of the transparency itself for sensor and other applications, rather than to indicate any manned capability for the aircraft.
https://www.janes.com/article/92360/airbus-reveals-lout-unmanned-stealth-testbed-for-germany

Geschrieben von: Ironhead haynes 6. Nov 2019, 22:09

Offensichtlich war Airbus und der Bund nicht so untätig wie es ihm oft vorgeworfen wird. Zufälligerweise hat man ja mit Sagitta einen weiteren Deomonstrator der ähnliche Formen/Geometrien hat. Es scheint als wird durchaus mit Plan an wichtigen Grundsatztechnologien gearbeitet.

LOUT und auch Sagitta sind ja vorgeblich für die Luft-Boden-Rolle Entwicklungsträger. Also mehr für den Drohnenteil des FCAS Systems. Wobei da natürlich auch viel für für anderes hängen bleibt.

Geschrieben von: Giftpanscher 12. May 2020, 22:38

Da ich gerade darüber gestolpert bin und ein bisschen lachen wie weinen musste, wollte ich euch diese Perle nicht vorenthalten.

Gefunden bei https://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Lasst-die-Finger-von-den-Kampfdrohnen-article21776664.html

ZITAT
Die Bundeswehr will die Kampfdrohne und stößt eine Debatte an, die Vorbehalte abbauen soll. Aber die Politik vergisst: Diese Waffe ist weder so wirksam wie angenommen, noch schützt sie Zivilisten oder eigene Soldaten. Eigentlich dürfte Deutschland gar nicht an sie denken.

Das Verteidigungsministerium diskutiert die Anschaffung bewaffneter Drohnen. Mal wieder. Diesmal soll die Grundsatzdebatte aber wirklich zur Bewaffnung der "Heron TP" führen, die 2018 beschafft, in Schulungen aber bisher ohne Raketen benutzt wurde. Ab dem kommenden Jahr soll die neue Drohne in Afghanistan zum Einsatz kommen. Der Linken-Wehrexperte Andrej Hunko sagt, ihre Bewaffnung würde bereits konkret vorbereitet. Wird die "Heron TP" nicht nur für unbewaffnete Aufklärungsflüge benutzt, sondern für Kampfeinsätze, begeht die Bundesregierung einen schweren Fehler: Denn Kampfdrohnen sind moralisch nicht vertretbar, schlichtweg ineffektiv - und erschaffen Extremismus eher, als dass sie ihn erfolgreich bekämpfen. Manch ein Befürworter sieht in den unbemannten Flugobjekten die perfekten Soldaten: Sie müssen nicht essen oder schlafen, haben keine Emotionen, sind günstiger als Kampfjets und können ohne große Bedenken für die risikoreichsten Missionen eingesetzt werden. Unterstützer wie der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, oder die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann erkennen in den Drohnen auch gern eine zu einfache Gleichung: Wenn keine Bundeswehrsoldaten am Boden oder in der Luft kämpfen, dann können sie nicht getötet werden. Das stimmt aber nicht. Die Drohnen sollen die Bundeswehr auf ihren Einsätzen nur unterstützen. Soldaten kommen trotzdem noch am Boden zum Einsatz. Wäre geplant, die Drohnen ohne Bodentruppen einzusetzen, würde sich die Bundeswehr schnell in das gefährliche Fahrwasser von präventiven und illegalen Angriffen auf mutmaßliche Terroristen manövrieren, in dem die USA vorzugsweise schippern.

Zudem könnten diese Kampfdrohnen-Einsätze das Leben deutscher Soldaten sogar in noch größere Gefahr bringen: Unbemannte Angriffe der USA gegen die Taliban und Al-Kaida in Afghanistan und Pakistan haben Extremisten teilweise vereint, friedliche Menschen und Stämme in Allianzen mit Extremisten und Terroristen gedrängt. Dadurch wird Islamismus befeuert - Effektivität sieht anders aus. Erfolge durch Drohnenangriffe? Fehlanzeige! Die USA sehen sich immer wieder Vergeltungsschlägen für Drohnenangriffe ausgesetzt und haben mit ihnen noch keine Gegend wirklich befrieden können. Die Bundeswehr würde mit Kampfdrohnen nicht nur die Legitimität ihres Einsatzes untergraben, sondern anti-deutsche Stimmungen in Afghanistan verstärken. Die Langzeiteffekte würden mögliche kurzzeitige Erfolge schnell vergessen machen.
Ethisch-moralisch nicht tragbar

Dass Drohnen mit hoher Zielgenauigkeit ihre Gegner ausschalten, ist ebenso eine Mär. Immer wieder sterben bei unbemannten Angriffen Zivilisten und Kinder. In Afghanistan sind deswegen Hunderttausende über die Jahre geflohen oder stecken zwischen Drohnenangriffen, Taliban-Extremismus und Afghanischen Militäroffensiven fest. Überlebende von unbemannten Raketenangriffen und Bewohner in den Einsatzgebieten leiden oft an Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Bei Menschen vor Ort wurden mentale Krankheiten festgestellt, die schon allein durch die Präsenz der unsichtbaren Waffe am Himmel ausgelöst wurden. Und auch die Piloten leiden unter den unbemannten Angriffen, weil sie aus Tausenden Kilometern Entfernung am Bildschirm über Leben und Tod entscheiden müssen und die Grenze zwischen Krieg und Frieden mehr und mehr verwischt.
Zwar bekräftigt der scheidende Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, dass die Bundeswehr mit Drohnen keine gezielten Tötungen nach US-amerikanischem Vorbild unternehmen möchte. Und natürlich ist die Theorie vom Videospiel-artigen Angriff mit realen Konsequenzen zu vereinfacht. Aber gut möglich, dass bei Drohnenangriffen der Bundeswehr-Finger lockerer als sonst am Abzug sitzen würde. Drohnen können verführerisch sein. US-Präsident Barack Obama zum Beispiel benutzte die unbemannten Flugkörper nur allzu gern. Und die Ferne kann die Hemmnisse der Befehlshaber beim Töten verringern. So eine Art der Anziehungskraft darf es für deutsche Streitkräfte, die qua Grundgesetz einzig für die Verteidigung zuständig sind, gar nicht erst geben.

Schon allein aufgrund dieses ethisch-moralischen Dilemmas sollte die Bundesregierung auf Kampfdrohnen verzichten. Auch die Rechtsfrage, wer verantwortlich gemacht werden könnte für die zunehmend autonomen und wenig transparenten Angriffe über verschiedenste Ländergrenzen hinweg, zeigt, dass Deutschland die Finger von bewaffneten Drohnen lassen muss. Es wird interessant sein zu sehen, ob Bartels' Nachfolgerin Eva Högl erkennt, wie gefährlich und ineffektiv Kampfdrohen tatsächlich sind, und welche negativen Nebeneffekte sie mit sich bringen. Den Menschen in Afghanistan, aber auch den deutschen Soldaten, ist sie ein Nein zur unsichtbaren Waffe am Himmel schuldig



Geschrieben von: Thor=LWN= 13. May 2020, 01:07

Ja der Herr David Bedürftig.... Der schreibt auch über Flirtprobleme deutscher Bauern, Erotikmessen und.... Ach egal...

Geschrieben von: Schwabo Elite 20. May 2020, 09:35

Und er hat anscheinend ein abwertendes Menschenbild, wenn er glaubt, "dass bei Drohnenangriffen der Bundeswehr-Finger lockerer als sonst am Abzug sitzen würde".

Geschrieben von: Praetorian 7. Dec 2020, 18:30

EMT Penzberg (der Hersteller von LUNA, LUNA NG und MIKADO) ist insolvent, der Geschäftsbetrieb und die Arbeitsplätze sollen aber aufrechterhalten werden. Hintergrund ist u.a. der verlängerte Exportstopp an Saudi-Arabien. Die direkten Auswirkungen auf die Nachfolgeplanung für LUNA und KZO ("HUSAR"), wofür LUNA NG vorgesehen war, sind unklar.

https://augengeradeaus.net/2020/12/drohnen-lieferant-der-bundeswehr-im-insolvenzverfahren-und-was-wird-nun-aus-dem-neuen-husar/

Geschrieben von: goschi 9. Dec 2020, 08:25

Thema bewaffnete Drohnen für die Bundeswehr http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?showtopic=30997&st=0&gopid=1431784&#entry1431784


goschi (admin)

Geschrieben von: Fox2 15. Dec 2020, 22:33

ZITAT(Praetorian @ 7. Dec 2020, 18:30) *
EMT Penzberg (der Hersteller von LUNA, LUNA NG und MIKADO) ist insolvent, der Geschäftsbetrieb und die Arbeitsplätze sollen aber aufrechterhalten werden. Hintergrund ist u.a. der verlängerte Exportstopp an Saudi-Arabien. Die direkten Auswirkungen auf die Nachfolgeplanung für LUNA und KZO ("HUSAR"), wofür LUNA NG vorgesehen war, sind unklar.

https://augengeradeaus.net/2020/12/drohnen-lieferant-der-bundeswehr-im-insolvenzverfahren-und-was-wird-nun-aus-dem-neuen-husar/
Etwas komisch, dass sie dabei 8 freie Stellenausschreibungen haben.

Geschrieben von: 400plus 26. Dec 2020, 17:49

FAZ: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/steigende-kosten-bundeswehr-gibt-weiteres-drohnen-projekt-auf-17118871.html?GEPC=s3. Es geht darin um nationale HALE-Drohnen zur optischen Aufklärung zur Ergänzung des NATO-"Alliance Ground Surveillance"-Projektes. So wie das von der Bundeswehr klingt, war das allerdings nie ein Projekt mit hoher Priorität. Der Artikel ist ehrlich gesagt recht merkwürdig und lässt mich ein wenig im Unklaren zurück.

Geschrieben von: kato 26. Dec 2020, 20:35

ZITAT(400plus @ 26. Dec 2020, 17:49) *
Es geht darin um nationale HALE-Drohnen zur optischen Aufklärung zur Ergänzung des NATO-"Alliance Ground Surveillance"-Projektes. So wie das von der Bundeswehr klingt, war das allerdings nie ein Projekt mit hoher Priorität. Der Artikel ist ehrlich gesagt recht merkw�rdig und l�sst mich ein wenig im Unklaren zur�ck.

Der Artikel bringt das ein bischen durcheinander. Ums auseinanderzufriemeln:

a) NATO AGS (Allied Ground Surveillance) : Stationiert in Sigonella, betreibt 5 Global Hawk. Die Bundeswehr beteiligt sich durch Abstellung von 122 Soldaten (von rund 600), perspektivisch inklusive 14 Piloten. Zweck ist die Aufklärung von Bodentruppen durch HALE-UAV mittels Radar. Sämtliche Luftfahrzeuge der Einheit sind in Italien registriert und im Besitz der NATO, eine "nationale" Ab-/Beistellung erfolgt nicht.

b) PEGASUS (PErsistant German Airborne SUrveillance System) : Das ist das, was früher Eurohawk war - also im wesentlichen die Suche nach einem alternativen Träger (bemannt/unbemannt) für die ISIS-Aufklärungssuite (SIGINT). Das Projekt ist bereits seit längerem ohne Finanzierungszusage und existiert im Grunde nur noch auf dem Papier. Eine "Zusammenarbeit"/"Beistellung" zu AGS war nie vorgesehen, die Systeme sollten durch das AG51 betrieben werden und die vor längerem abgestellten vier SIGINT-Atlantique ersetzen.

Der Text des Artikels ist gerade deswegen etwas verwirrend, da sich scheinbar auf eine Kleine Anfrage bezogen wird die MdB Hunko bereits 2019 gestellt hat und im Januar 2020 mit Antwort veröffentlicht wurde. Ich hab ehrlich gesagt jetzt dreimal geschaut ob der FAZ-Artikel nicht ein Jahr alt ist.

Der Artikel zitiert Aussagen aus dieser Antwortl sowie aus dem Rüstungsbericht 2019 (!) im Wortlaut. Der Hintergrund für die Anfrage damals war auch, dass das Originalangebot der USN für die Triton zu jenem Zeitpunkt Ende 2019 auslief.

Geschrieben von: 400plus 26. Dec 2020, 21:39

ZITAT(kato @ 26. Dec 2020, 20:35) *
ZITAT(400plus @ 26. Dec 2020, 17:49) *
Es geht darin um nationale HALE-Drohnen zur optischen Aufklärung zur Ergänzung des NATO-"Alliance Ground Surveillance"-Projektes. So wie das von der Bundeswehr klingt, war das allerdings nie ein Projekt mit hoher Priorität. Der Artikel ist ehrlich gesagt recht merkw�rdig und l�sst mich ein wenig im Unklaren zur�ck.

Der Artikel bringt das ein bischen durcheinander. Ums auseinanderzufriemeln:

a) NATO AGS (Allied Ground Surveillance) : Stationiert in Sigonella, betreibt 5 Global Hawk. Die Bundeswehr beteiligt sich durch Abstellung von 122 Soldaten (von rund 600), perspektivisch inklusive 14 Piloten. Zweck ist die Aufklärung von Bodentruppen durch HALE-UAV mittels Radar. Sämtliche Luftfahrzeuge der Einheit sind in Italien registriert und im Besitz der NATO, eine "nationale" Ab-/Beistellung erfolgt nicht.



Ja, aber ist der Punkt des Artikels nicht, dass mal (irgendwann) angedacht war, NATO AGS national zu ergänzen: "Das Konzept sah vor, mit den IMINT-Drohnen als „nationale Beistellung“ die kommende Nato-Bodenüberwachung zu ergänzen." Die Antwort der Bundeswehr lautet darauf recht eindeutig nein, aber der Autor ist wohl der Meinung, dass das 2012 mal geplant war. Da ist der Artikel aber recht dünn...

Geschrieben von: kato 26. Dec 2020, 23:19

Nach etwas suchen:

2012 - zu der Zeit als die Beteiligung an AGS unterschrieben wurde - war laut Plenarprotokoll 17/161 die Beschaffung von vier weiteren IMINT-Drohnen als nationale Beistellung vorgesehen. Dies wurde in die mittelfristige Planung anberaumt mit einem Projektbeginn "nicht vor Nachweis Einsatzbereitschaft NATO AGS Core" und Umsetzung ab 2023. Es wurde dabei explizit keine Vorentscheidung zum Flugmuster (Global Hawk oder andere) getroffen. Das Projekt war anscheinend in der Finanzbedarfsanalyse 2014 mit absehbaren Kosten von 566 Millionen Euro bis 2024 enthalten, und wurde ab 2015 "aufgrund Änderung der Prozesse" (zur Finanzbedarfsplanung) nicht mehr geführt.

Angesichts dessen, dass damals Frankreich anstelle einer Beteiligung an AGS eine "contribution in kind" mittels Bereitstellung Aufklärungsmittel Heron TP beabsichtigte, dürfte spätestens mit der Entscheidung des Dauerleasens von Heron TP für die Bw 2018 - und damit der Aufstellung vergleichbarer Mittel - das obige "wir können da irgendwann mal über ein Projekt entscheiden" ad acta gelegt worden sein.

Geschrieben von: 400plus 27. Dec 2020, 12:16

Danke!

Geschrieben von: Schwabo Elite 27. Dec 2020, 12:44

Ich fand den Artikel auch eher mau handgeklöppelt. Danke für die Aufdröselung, kato.

Geschrieben von: 400plus 8. Jan 2021, 18:28

ZITAT(Praetorian @ 7. Dec 2020, 18:30) *
EMT Penzberg (der Hersteller von LUNA, LUNA NG und MIKADO) ist insolvent, der Geschäftsbetrieb und die Arbeitsplätze sollen aber aufrechterhalten werden. Hintergrund ist u.a. der verlängerte Exportstopp an Saudi-Arabien. Die direkten Auswirkungen auf die Nachfolgeplanung für LUNA und KZO ("HUSAR"), wofür LUNA NG vorgesehen war, sind unklar.

https://augengeradeaus.net/2020/12/drohnen-lieferant-der-bundeswehr-im-insolvenzverfahren-und-was-wird-nun-aus-dem-neuen-husar/


S&T mit einem Artikel zum derzeitigen Stand HUSAR: https://soldat-und-technik.de/2021/01/fuehrung-kommunikation/25152/aufklaerungsdrohne-husar-bmvg-erwartet-weitere-verzoegerungen/

Geschrieben von: Forodir 8. Jan 2021, 23:24

Ehhhh,....ärgerlich da wir langsam einen Nachfolger für KOZ brauchen aber so richtig gut ist HUSAR nicht. Vielleicht gar nicht verkehrt das man sich nach was anderem umschauen muss.

Geschrieben von: Merowinger 25. Jan 2021, 14:23

Bartels in der https://www.nzz.ch/amp/meinung/berliner-drohnenstreit-gefaehrdet-die-deutsch-franzoesische-ruestungskooperation-ld.1597491:

ZITAT
In den ersten Monaten dieses Jahres sollen die zuständigen Bundestagsausschüsse auch einem weit grösseren und wichtigeren Drohnenprojekt zustimmen: der Entwicklung und Beschaffung von 21 Exemplaren der Eurodrohne, des Resultats eines Gemeinschaftsprogramms von Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien unter Federführung der deutschen Airbus-Rüstungssparte.

Laut offiziellem Rüstungsbericht der Bundesregierung vom Dezember sollen diese unbemannten Flugzeuge nicht nur Luftbilder an ihre Bodenstationen funken, sondern auch die seit 2010 hingenommene Bundeswehrlücke bei der sogenannten signalerfassenden Aufklärung (Kommunikation, Radar) schliessen und, so der Rüstungsbericht, fähig sein zur «reaktionsschnellen, skalierbaren und hochpräzisen Wirkung einschliesslich Luftnahunterstützung für Bodentruppen» - eine echte Allzweck-Kampfdrohne also, einsatzbereit ab 2028. Der endverhandelte Industrievertrag liegt vor.

Stimmt der Deutsche Bundestag dem Vertrag nicht zu, weil die SPD noch nicht genug darüber diskutiert hat, verzögert sich die Auslieferung für alle vier Nationen. Frühestens Anfang 2022, wenn nach der Bundestagswahl in diesem September eine neue Regierung gebildet sein wird, käme die Eurodrohne wieder auf die Tagesordnung. Dass die SPD jetzt einerseits der gemieteten Zwischenlösung Heron TP die Billigung verweigert, andererseits aber die spätere Hauptlösung Eurodrohne passieren lässt, gilt als ausgeschlossen.
[...]
Gegenüber Frankreich wäre eine deutsche Verweigerungshaltung besonders fatal, weil damit das ganze Paket deutsch-französischer Rüstungskooperation, das Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident Emmanuel Macron 2018 geschnürt hatten, Makulatur werden könnte.

Aus der gemeinsamen Modernisierung des deutsch-französischen Kampfhelikopters Tiger von Airbus Helicopters hat sich die Bundeswehr de facto schon verabschiedet: zu teuer, nutzlos. Mit einer Hängepartie bei der Eurodrohne stünde allerdings auch das Superprogramm «Future Combat Air System» («FCAS») infrage.
[...]
Scheiterte nun «FCAS», stünde wohl auch «MGCS» zur Disposition.

Ob sie wirklich wissen was sie da tun? Ich habe Zweifel.

Geschrieben von: Praetorian 25. Jan 2021, 16:21

Meanwhile...

Im UK hat Spirit Aerosystems einen Auftrag im Wert von 30 Millionen Pfund erhalten, um einen flugfähigen Prototypen eines "Loyal Wingman"-UCAV für die Royal Air Force zu entwickeln und zu bauen. Dabei handelt es sich um Phase 2 des Lightweight Affordable Novel Combat Aircraft (LANCA) aka Mosquito, das als unbemannte Beistellung für Tempest und andere bemannte Kampfflugzeuge vorgesehen ist. Mit im "Team Blackdawn" bei Spirit Aero ist u.a. Northrop Grumman.

https://twitter.com/RoyalAirForce/status/1353613817406758913


Geschrieben von: Fox2 2. Feb 2021, 22:32

Erinnert irgendwie an die He-162 smile.gif

Geschrieben von: Merowinger 24. Mar 2021, 23:58

Eurodrohne: https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/euro-drohne-101.html (ARD)

ZITAT
Ein Angebot der beteiligten Rüstungsunternehmen Airbus, Dassault und Leonorado hatte zuvor bei rund zehn Milliarden Euro gelegen. Die an dem Projekt beteiligten Staaten waren aber nur bereit, etwa 7,1 Milliarden Euro bereit zu stellen. So teuer wird die "Eurodrohne" nun auch - auf dem Papier.

Um das Projekt weiterführen zu können, gingen die Verhandler umfangreiche Kompromisse ein: So erließen sie den Unternehmen, die die "Eurodrohne" liefern sollen, umfangreiche Haftungsbeschränkungen und gewährten Haftungsfreistellungen. Selbst die Gewährleistungspflicht der Unternehmen soll nur zwölf statt wie sonst üblich 24 Monaten gelten.

Besonders pikant: Die Auftragnehmer können laut Vertrag die Arbeit einstellen, sobald 110 Prozent der vereinbarten Kosten angefallen sind. Darüber hinaus gehende Kostenrisiken in der Entwicklung oder dem Bau der Drohnen, wie sie bei solchen Großprojekten nicht unüblich sind, liegen bei den auftraggebenden Staaten.

Geschrieben von: Ironfawks 25. Mar 2021, 11:52

Bei den Kostensteigerungen währe interessant inwieweit hier differenziert wird.

Es giebt ja Risikofelder, die dienen nur den Ansprüchen des AGs, z.B. Signalreduzierung.
Dahingegen sind Fähigkeiten wie autonomes - Fliegen in Zivilem Luftraum, direkter staatlicher Support für die Entwicklung ziviler Luftfahrttechnik, in diesem Sinne also dual-use.
Währe es nicht sinnvoll in diese Richtung zu unterscheiden. Also z.B. Mehrkosten beim Autonomen durchaus zu dulden,
wenn dann für jede zivil verkaufte autonome Flugsteuerung, oder ein Sense & Avoid System Geld zurück in die Staatskasse fließt ?

Geschrieben von: 400plus 22. Apr 2021, 15:15

ZITAT(Praetorian @ 7. Dec 2020, 19:30) *
EMT Penzberg (der Hersteller von LUNA, LUNA NG und MIKADO) ist insolvent, der Geschäftsbetrieb und die Arbeitsplätze sollen aber aufrechterhalten werden. Hintergrund ist u.a. der verlängerte Exportstopp an Saudi-Arabien. Die direkten Auswirkungen auf die Nachfolgeplanung für LUNA und KZO ("HUSAR"), wofür LUNA NG vorgesehen war, sind unklar.

https://augengeradeaus.net/2020/12/drohnen-lieferant-der-bundeswehr-im-insolvenzverfahren-und-was-wird-nun-aus-dem-neuen-husar/


Rafael könnte EMT vielleicht übernehmen: https://www.focus.de/regional/bayern/israelis-wollen-deutschen-drohnenhersteller-emt-uebernehmen_id_13218562.html

Geschrieben von: Praetorian 22. Apr 2021, 16:01

Interessant.
Rafael hat 2019 erst die israelische Aeronautics Limited übernommen (mit der Orbiter-Familie und Aerostar). EMT kommt mir dagegen eher etwas hemdsärmelig vor, aber eventuell geht's auch um den Marktzugang.

Geschrieben von: Merowinger 22. Apr 2021, 16:21

Hemdsärmelig passt nahezu perfekt zu Israel.

Geschrieben von: Nathael 18. May 2021, 19:39

ZITAT
Hinweise gab es schon länger, jetzt ist es konkret: Die israelische Rüstungsfirma Rafael Advanced Defence Systems Ltd. steigt bei dem deutschen Drohnenhersteller EMT ein. Das bayerische Unternehmen, das die LUNA- und ALADIN-Aufklärungsdrohnen der Bundeswehr produzierte und ein Nachfolgesystem für LUNA liefern soll, hatte im vergangenen Jahr nach einem geplatzen Auftrag für Saudi-Arabien ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung begonnen.


https://augengeradeaus.net/2021/05/israelische-firma-steigt-bei-insolventem-deutschen-drohnenhersteller-ein/


Geschrieben von: Merowinger 5. May 2022, 17:38

Die kleine https://12ft.io/proxy?q=https%3A%2F%2Fwww.zeit.de%2Fhamburg%2F2022-05%2Fautomatische-abfangdrohnen-breaking-waves-falke-forschungsprojekt-interview mit Netz und automatischer Jagd kommt.

ZITAT
Ein Gespräch mit Gerd Scholl, Professor für Elektrische Messtechnik und Projektleiter von Falke, und seinem Arbeitsgruppenleiter Ralf Heynicke.
Mit Radar und IR für Flughäfen, mit Fernglas und Entfernungsmesser für einfachere Einsätze.

Geschrieben von: Fox2 18. Nov 2022, 17:44


Hab außer im Nachbarforum nichts zu dem Projekt finden können. Gibt's dazu noch irgendwelche Infos? Oder haben sie nur die alten Pläne der Sabre Warrior hervorgekramt?
https://www.secretprojects.co.uk/threads/sierra-technical-services-jester-clone-ranger.39019/

Geschrieben von: goschi 18. Nov 2022, 18:36

Sierra technical Services sind doch die, die dauernd mit irgendwelchen SciFi-Rendern auftauchen?
Waren das nicht auch die, die die OH-58 Kiowas zu Avatar-Lookalike Verticoptern umbauen wollten?

Geschrieben von: Thomas 18. Nov 2022, 21:10

Jopp. Deren 5GAT ist auch letztes Jahr beim Jungfernflug abgestürzt.

Geschrieben von: Fox2 19. Nov 2022, 01:46

Ok hab den Namen mal bei der Bildersuche eingegeben... alles klar biggrin.gif
Beim nächsten Mal weiß ich es besser.

Geschrieben von: Thomas 19. Nov 2022, 14:30

Ach die sind schon immer wieder gut. Also deren Rendergrafiken. Haben die eigentlich überhaupt schon irgendwas erfolgreich in die Luft gebracht? Ich verfolge das nicht so....

Geschrieben von: Merowinger 23. Nov 2022, 22:28

Einschwebende Handgranaten aus Israel machen ein mieses Gefühl: https://elbitsystems.com/product/lanius/ von ELBIT.
https://twitter.com/RikeFranke/status/1595027119217803266

Geschrieben von: muckensen 23. Nov 2022, 23:22

Gruselig.

Geschrieben von: Almeran 24. Nov 2022, 10:00

Davon war schon vor 13 Jahren in https://en.wikipedia.org/wiki/Wired_for_War zu lesen - eine logische Weiterentwicklung.

Geschrieben von: Scipio32 24. Nov 2022, 10:11

Bald muss wahrscheinlich jeder Soldat mit einem Funkstörer oder sowas in der Art ausgerüstet werden, um solchen Drohnen die Verbindung zum Operator zu kappen.

Geschrieben von: Almeran 24. Nov 2022, 10:20

ZITAT(Scipio32 @ 24. Nov 2022, 10:11) *
Bald muss wahrscheinlich jeder Soldat mit einem Funkstörer oder sowas in der Art ausgerüstet werden, um solchen Drohnen die Verbindung zum Operator zu kappen.

Das klappt aber auch nur, bis jemand da einen fail-lethal-Schalter einbaut oder wie eine HARM diese Störer ansteuert. Eine bessere Freund-Feind-Erkennung kann man sich nicht wünschen In einem peer-to-peer-Konflikt ist das schon fast zu erwarten. Dazu gibt es sicher IFF-Sender bei eigenen Truppen, alles andere mit Helm und Gewehr wird bekämpft.

Geschrieben von: General Gauder 24. Nov 2022, 10:27

Stören ist aber vermutlich der einzige Weg solche Drohnen zu kontern, natürlich hat nicht jeder Soldat einen Störer am Mann.

Geschrieben von: Scipio32 24. Nov 2022, 11:54

Vielleicht kann man den Störer ja auch auf eine Drohne montieren. Dann verrät sich mit dem Störsignal wenigstens nur die Drohe und nicht gleich der Trupp Soldaten als Ganzes.

Geschrieben von: Tankcommander 24. Nov 2022, 12:43

Oder das Einsatzgebiet mit Störsendern absichern.

Geschrieben von: Fox2 24. Nov 2022, 13:33

Abwürfe von Handgranataten aus Drohnen gab es von diversen Terrororganisationen doch schon mehrfach. Das wäre halt die teutlich teurere Weiterentwicklung. In dem Video sieht das aber ziemlich manuell geflogen aus. Eine autonome Drohne würde im Gebäude nicht so "smooth" um die Kurven fliegen. Im urbanen Umfeld dürfte es auch ohne Störsender häufig zu Ausfällen durch Funkstörungen kommen. Ein abgeschirmter Raum oder viel Stahlbeton zwischen Sender und Empfänger reichen ja schon aus. Mit der Größe und den Komponenten dürften sie auch nur auf wenige Minuten Flugzeit kommen (geschätzt 3) und dabei bleibt keinerlei Nutzlast für Sprengstoff. Jede DJI-Drohne mit einer Handgranate ist da wirksamer. Bisher ist das nichts weiter als ein Werbevideo aber es zeigt, wo die Entwicklung hingeht.

Geschrieben von: Merowinger 24. Nov 2022, 16:11

Ich meine es war von 7 Minuten Flugzeit die Rede. Im israelischen Kontext muss man unweigerlich an die Ausschaltung von "high value targets" (HVT) von Hamas oder Hisbollah oder Iran denken, wahrscheinlich kombiniert mit automatischer oder halbautomatischer Gesichtserkennung. Diese Drohne ist ein konkretes Produkt, vergleichsweise klein, braucht keine Flughöhe und wartet nicht bis eine abgeworfene Handgranate zündet.

Geschrieben von: muckensen 24. Nov 2022, 23:29

Trotzdem gruselig, und die Vereinbarkeit mit dem HVR in seiner jetzigen Fassung erscheint mir fraglich. Wie kann ich denn einer KI meine Absicht anzeigen, mich zu ergeben? Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn irgendein Softwarebug dazu führt, dass der Sprengkörper in einem Kinderwagen landet statt im Schoß des lokalen Terrorfürsten? In einer idealen Welt würden wir solche Waffen schon deshalb ächten. Leider bleibt wieder einmal nur, in die Rüstungsspirale einzusteigen und mit aller Macht die Forschung zu forcieren, um uns solchen Erfindungen nicht schutzlos auszusetzen.

Stephen Hawking – einer der intelligentesten Menschen, die jemals gelebt haben – hat vor dieser Entwicklung gewarnt, und sie sogar im Vergleich zu Klimawandel und Atomkrieg als die größere Gefahr eingestuft.

Geschrieben von: Almeran 25. Nov 2022, 09:46

ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 23:29) *
Trotzdem gruselig, und die Vereinbarkeit mit dem HVR in seiner jetzigen Fassung erscheint mir fraglich. Wie kann ich denn einer KI meine Absicht anzeigen, mich zu ergeben? Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn irgendein Softwarebug dazu führt, dass der Sprengkörper in einem Kinderwagen landet statt im Schoß des lokalen Terrorfürsten? In einer idealen Welt würden wir solche Waffen schon deshalb ächten. Leider bleibt wieder einmal nur, in die Rüstungsspirale einzusteigen und mit aller Macht die Forschung zu forcieren, um uns solchen Erfindungen nicht schutzlos auszusetzen.

Stephen Hawking – einer der intelligentesten Menschen, die jemals gelebt haben – hat vor dieser Entwicklung gewarnt, und sie sogar im Vergleich zu Klimawandel und Atomkrieg als die größere Gefahr eingestuft.

Zumindest in der aktuellen Ausführung drückt da noch ein Mensch auf den Knopf. Das ist auch nicht anders als eine Predator, nur deutlich näher dran.

Geschrieben von: Nite 25. Nov 2022, 10:40

ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 23:29) *
Trotzdem gruselig, und die Vereinbarkeit mit dem HVR in seiner jetzigen Fassung erscheint mir fraglich. Wie kann ich denn einer KI meine Absicht anzeigen, mich zu ergeben? Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn irgendein Softwarebug dazu führt, dass der Sprengkörper in einem Kinderwagen landet statt im Schoß des lokalen Terrorfürsten?

Wo ist da jetzt der Unterschied zu Steilfeuerwaffen, LFKs, Bomben Minen?

Geschrieben von: SailorGN 25. Nov 2022, 11:11

Deswegen im OHK alle Fenster/Türen/Öffnungen mind. mit Maschendrahtnetzen sichern^^

Geschrieben von: Almeran 25. Nov 2022, 11:12

ZITAT(Nite @ 25. Nov 2022, 10:40) *
ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 23:29) *
Trotzdem gruselig, und die Vereinbarkeit mit dem HVR in seiner jetzigen Fassung erscheint mir fraglich. Wie kann ich denn einer KI meine Absicht anzeigen, mich zu ergeben? Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn irgendein Softwarebug dazu führt, dass der Sprengkörper in einem Kinderwagen landet statt im Schoß des lokalen Terrorfürsten?

Wo ist da jetzt der Unterschied zu Steilfeuerwaffen, LFKs, Bomben Minen?

Man tötet gezielt statt wahllos alles in einem Umkreis von 50m wink.gif

Bei der Diskussion muss man sich immer bewusst machen, wie die Bekämpfung mit konventionellen Waffen abläuft. Die Alternative zur Drohne ist nämlich nicht immer ein Zug Infanterie, sondern oft genug eine Bombe oder Artilleriegranate.

Geschrieben von: Scipio32 25. Nov 2022, 11:26

Bei bisher verfügbaren Drohnen kann man meiner Meinung nach die Verantwortung relativ sicher dem Bediener zuweisen.

Wirklich schwierig wird es, wenn man irgendwann seine "Droidenarmee" mit vorgegebenen Operationsplan gen Feind schickt und diese dann wirklich autonom agiert.

Geschrieben von: Tankcommander 25. Nov 2022, 11:59

ZITAT(Almeran @ 25. Nov 2022, 11:12) *
Man tötet gezielt statt wahllos alles in einem Umkreis von 50m wink.gif

Bei der Diskussion muss man sich immer bewusst machen, wie die Bekämpfung mit konventionellen Waffen abläuft. Die Alternative zur Drohne ist nämlich nicht immer ein Zug Infanterie, sondern oft genug eine Bombe oder Artilleriegranate.


Alles was explodiert hat Potenzial auf Kolleteralschäden.

Geschrieben von: Tankcommander 25. Nov 2022, 12:03

ZITAT(Scipio32 @ 25. Nov 2022, 11:26) *
Wirklich schwierig wird es, wenn man irgendwann seine "Droidenarmee" mit vorgegebenen Operationsplan gen Feind schickt und diese dann wirklich autonom agiert.


Da muss erst mal richtige KI erfunden werden, und davon sind wir noch weit weg.

Geschrieben von: Tankcommander 25. Nov 2022, 12:09

ZITAT(Merowinger @ 23. Nov 2022, 22:28) *
Einschwebende Handgranaten aus Israel machen ein mieses Gefühl: https://elbitsystems.com/product/lanius/ von ELBIT.
https://twitter.com/RikeFranke/status/1595027119217803266


Dass man eine teure Lenkrakete braucht um ein Flugzeug, oder auf große Distanz einen fahrenden Panzer oder Schiff zu treffen ist einleuchtend.

Eine Kamikazedrohne gegen einzelne Schützen halte ich aber Materialverschwendung.

Könnte man nicht so ein Ding mit einer Pistole ausstatten, die man wieder zurück holen und nachladen kann?

Geschrieben von: Fox2 25. Nov 2022, 12:54

Natürlich könnte man das und gibt es auch schon aber das bringt medial nicht so viel Aufmerksamkeit wie eine angebliche Kamikatzedrohne, die die in Gebäuden umher fliegt. Außerdem müsste die Drohne zum Tragen einer Waffe wesentlich größer werden als mit ein paar Gramm Sprengstoff an Bord. Das würde die Einsatzmöglichkeit in Gebäuden einschränken.

ZITAT(Merowinger @ 24. Nov 2022, 16:11) *
Diese Drohne ist ein konkretes Produkt, vergleichsweise klein, braucht keine Flughöhe und wartet nicht bis eine abgeworfene Handgranate zündet.
Das halte ich für ein Gerücht, allenfalls ein Versuchsträger. Keines der Videos zeigt Fähigkeiten, die für einen kollisionsfreien Flug in Gebäuden erforderlich wären. Schau dir doch allein den Akku mal an. Das ist ein stink normaler Modellbauakku, wo sogar noch das Balancerkabel raushängt. Das kriegt jeder Modellbauer besser hin. Genauso wie der Rest nichts weiter als ein 200€-Racingkopter mit einem speziellen Kamerasystem in einem 3D-gedruckten Gehäuse oben drauf ist, zu dem es aber kaum Infos gibt. Witterungsbeständigkeit ist so aufgebaut auch nicht gegeben. Von einem feldtauglichen Produkt ist das weit entfernt. Die Videos sind zusammengeschnitten und die angebliche Objekt- oder Hinderniserkennung wurde nachträglich in der Videobearbeitung hinzugefügt, zeigt also echtes kein Live-Bild. Für mich nichts weiter als ein nettes Werbevideo.

Ich würde dem Video also nicht zu viel Beachtung schenken.

Geschrieben von: Funker Andreas 25. Nov 2022, 14:20

ZITAT(Nite @ 25. Nov 2022, 10:40) *
ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 23:29) *
Trotzdem gruselig, und die Vereinbarkeit mit dem HVR in seiner jetzigen Fassung erscheint mir fraglich. Wie kann ich denn einer KI meine Absicht anzeigen, mich zu ergeben? Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn irgendein Softwarebug dazu führt, dass der Sprengkörper in einem Kinderwagen landet statt im Schoß des lokalen Terrorfürsten?

Wo ist da jetzt der Unterschied zu Steilfeuerwaffen, LFKs, Bomben Minen?


Mir kam eher der Gedanke, wo da der Unterschied zu selbstfahrenden Autos ist?

Geschrieben von: Wraith187 25. Nov 2022, 15:26

ZITAT(Funker Andreas @ 25. Nov 2022, 15:20) *
ZITAT(Nite @ 25. Nov 2022, 10:40) *
ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 23:29) *
Trotzdem gruselig, und die Vereinbarkeit mit dem HVR in seiner jetzigen Fassung erscheint mir fraglich. Wie kann ich denn einer KI meine Absicht anzeigen, mich zu ergeben? Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn irgendein Softwarebug dazu führt, dass der Sprengkörper in einem Kinderwagen landet statt im Schoß des lokalen Terrorfürsten?

Wo ist da jetzt der Unterschied zu Steilfeuerwaffen, LFKs, Bomben Minen?


Mir kam eher der Gedanke, wo da der Unterschied zu selbstfahrenden Autos ist?

Du meinst diese "selbstfahrenden" Autos, die so autonom sind, dass die Hersteller und Inverkehrbringer ( biggrin.gif ) fordern, dass für den bestimmungsgemäßen Gebrauch der Autofahrer jederzeit zum Eingreifen bereit sein muss? Und wo die Hersteller und Inverkehrbringer auch jetzt schon dafür werben, dass in Zukunft bei Entscheidungen und entsprechenden Folgen von wirklich autonomen Autos die Versicherung des Autofahrers und nicht die des Herstellers des Autos für Schäden geradestehen soll?

Geschrieben von: Wraith187 25. Nov 2022, 15:30

ZITAT(Tankcommander @ 25. Nov 2022, 13:09) *
ZITAT(Merowinger @ 23. Nov 2022, 22:28) *
Einschwebende Handgranaten aus Israel machen ein mieses Gefühl: https://elbitsystems.com/product/lanius/ von ELBIT.
https://twitter.com/RikeFranke/status/1595027119217803266


Dass man eine teure Lenkrakete braucht um ein Flugzeug, oder auf große Distanz einen fahrenden Panzer oder Schiff zu treffen ist einleuchtend.

Eine Kamikazedrohne gegen einzelne Schützen halte ich aber Materialverschwendung.

Könnte man nicht so ein Ding mit einer Pistole ausstatten, die man wieder zurück holen und nachladen kann?

Meines Wissens haben die US-Amerikaner bereits in Afghanistan gegen einzelne Talibanschützen wiederholt und erfolgreich Panzerabwehrlenkraketen mit größerer Reichweite eingesetzt. Und so eine Kamikazedrohne dürfte sich doch im gleichen Kostenrahmen bewegen. Also eigentlich schon gelebte Realität.

Geschrieben von: Wraith187 25. Nov 2022, 16:13

ZITAT(Almeran @ 25. Nov 2022, 10:46) *
ZITAT(muckensen @ 24. Nov 2022, 23:29) *
Trotzdem gruselig, und die Vereinbarkeit mit dem HVR in seiner jetzigen Fassung erscheint mir fraglich. Wie kann ich denn einer KI meine Absicht anzeigen, mich zu ergeben? Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn irgendein Softwarebug dazu führt, dass der Sprengkörper in einem Kinderwagen landet statt im Schoß des lokalen Terrorfürsten? In einer idealen Welt würden wir solche Waffen schon deshalb ächten. Leider bleibt wieder einmal nur, in die Rüstungsspirale einzusteigen und mit aller Macht die Forschung zu forcieren, um uns solchen Erfindungen nicht schutzlos auszusetzen.

Stephen Hawking – einer der intelligentesten Menschen, die jemals gelebt haben – hat vor dieser Entwicklung gewarnt, und sie sogar im Vergleich zu Klimawandel und Atomkrieg als die größere Gefahr eingestuft.
Zumindest in der aktuellen Ausführung drückt da noch ein Mensch auf den Knopf. Das ist auch nicht anders als eine Predator, nur deutlich näher dran.
ZITAT(Scipio32 @ 25. Nov 2022, 12:26) *
Bei bisher verfügbaren Drohnen kann man meiner Meinung nach die Verantwortung relativ sicher dem Bediener zuweisen.
Wirklich schwierig wird es, wenn man irgendwann seine "Droidenarmee" mit vorgegebenen Operationsplan gen Feind schickt und diese dann wirklich autonom agiert.
ZITAT(Tankcommander @ 25. Nov 2022, 13:03) *
ZITAT(Scipio32 @ 25. Nov 2022, 11:26) *
Wirklich schwierig wird es, wenn man irgendwann seine "Droidenarmee" mit vorgegebenen Operationsplan gen Feind schickt und diese dann wirklich autonom agiert.
Da muss erst mal richtige KI erfunden werden, und davon sind wir noch weit weg.

Ich finde auch, man sollte sich vom fortschreitenden Maschinenkrieg nicht den Blick darauf verstellen lassen, dass zur Zeit und in absehbarer Zukunft immer noch ein oder mehrere Menschen für die Handlungen von Maschinen, und entsprechende negative Folgen, verantwortlich sind. Nur weil zwischen der Entscheidung und Handlung eines Menschen und den Auswirkungen dieser eine immer längere und komplexere Kette von Mechanismen liegt, enthebt das nicht den Menschen von seiner Verantwortung.

Mal zur Veranschaulichung:
Fall 1: Ich breche jemandem mit meinen Händen das Genick und töte ihn damit. Ich bin verantwortlich und ggf. auch schuld.
Fall 2: Ich ramme jemandem ein Messer in den Hals und töte ihn damit. Ich bin verantwortlich und ggf. auch schuld.
Fall 3: Ich schieße mit einem Gewehr ein Projektil auf jemanden ab und töte ihn damit. Ich bin verantwortlich und ggf. auch schuld.
Fall 4: Ich starte eine Fire-and-Forget Rakete die mittels eigener Sensorik und Aktuatorik ein zum Startzeitpunkt definiertes Ziel ansteuert und ggf. jemanden tötet. Ich bin verantwortlich und ggf. auch schuld.
Fall 5: Ich starte ein teilautonomes Waffensystem, dass nach dem Start selbstständig im Rahmen der vorgegeben Parameter Ziele sucht und bekämpft (Z.B. Fahrzeuge die aussehen wie ein Panzer im Raum X und Zeitraum Y). Wenn dieses Waffensystem dabei jemanden tötet bin ich, als letzter Mensch, der die Kontrolle über das System ausübte und es auf seine Weg schickte, verantwortlich und ggf. auch schuld.

Erst wenn eine Maschine, wie z.B. ein Waffensystem, Autonomie, Bewusstsein und Intelligenz besitzt, die der eines normalen Menschen nahe kommt kann es selbst "verantwortlich" für seine Taten sein. Und selbst dann hätten die Menschen, die diese Maschine entwickelt, gebaut und auf ihren Weg geschickt haben, immer noch eine Mitverantwortung für deren Taten. In etwa so wie Eltern für ihre Kinder oder Offiziere für die Handlingen ihrer Soldaten verantwortlich sind. Und der Name des Hauptverdächtigen für die Entwicklung so einer Killermaschine wäre wohl Miles Bennett Dyson.

Interessant wäre auch die Frage wie man solche Maschinen die selbstbestimmt z.B. Kriegsverbrechen begangen haben bestrafen soll. Möglicherweise Desintegration statt Todesstrafe?


Edit: P.S.:
ZITAT(muckensen @ 25. Nov 2022, 00:29) *
Trotzdem gruselig, und die Vereinbarkeit mit dem HVR in seiner jetzigen Fassung erscheint mir fraglich. Wie kann ich denn einer KI meine Absicht anzeigen, mich zu ergeben?
Das ist dann so, als wenn du dich zur heutigen Zeit einer im Anflug befindlichen sensorgesteuerten Fire-and-Forget-Rakete ergeben willst, damit sie dich nicht tötet. Die Maschine ist "intelligent" genug um dich zu töten, aber ggf. nicht intelligent genug, um zu erkennen, dass du dich ergeben willst.

Geschrieben von: Merowinger 25. Nov 2022, 16:20

ZITAT(Almeran @ 25. Nov 2022, 09:46) *
Zumindest in der aktuellen Ausführung drückt da noch ein Mensch auf den Knopf. Das ist auch nicht anders als eine Predator, nur deutlich näher dran.
Die Frage ist, haben wir uns den Predator und die "extralegalen Tötungen" gewöhnt? Das Video zeigt eine kriegerische Szene, insofern zunächst ok, aber ist es so klar wie Klosbrühe dass solche Drohnen unterhalb der Schwelle eines Kriegs eingesetzt würden oder werden, Stichworte sind mein/dein Terrorist & Aufstand (Israel) und COIN, aber auch Nuklearprogramm (Iran, ...). Gefreiter Dosenkohl wird diese Drohnen so schnell nicht in seine Finger bekommen.

Ich gebe zu, es ist nicht ganz einfach mein Unwohlsein zu begründen.

Ein Szenario: Das Gesicht der Zielperson wird in die Drohne übertragen. Sie wird in Nähe von Tür oder Fenster platziert und wartet gelandet (mit benachrichtigenden Sensoren und funkendem Bediener) bis sich Tür oder Fenster öffnen. Daraufhin werden die Räume abgeflogen während nach Personen gesucht wird. Ist eine Person erkannt, so sucht die Gesichtserkennung nach einem Match. Bei erfolgreicher Identifikation erhält der Bediener eine Rückmeldung mit dem Grad der Wahrscheinlichkeit eines korrekten Matches, der dann auf den Knopf drückt oder nicht. Ist die Ausbreitung von Funkwellen zu beschränkt, so "entscheidet" die Drohne gemäß Konfiguration alleine (oder nicht) falls der Bediener nicht erreichbar ist. Hätten ausgewählte Erstürmer des Kapitols in Washington solche Technik in die Hände bekommen, dann will ich mir nicht ausmalen was passiert wäre. Ja richtig, Hätte Fahrradkette - trotzdem.

Geschrieben von: Almeran 25. Nov 2022, 17:23

ZITAT(Merowinger @ 25. Nov 2022, 16:20) *
ZITAT(Almeran @ 25. Nov 2022, 09:46) *
Zumindest in der aktuellen Ausführung drückt da noch ein Mensch auf den Knopf. Das ist auch nicht anders als eine Predator, nur deutlich näher dran.
Die Frage ist, haben wir uns den Predator und die "extralegalen Tötungen" gewöhnt? Das Video zeigt eine kriegerische Szene, insofern zunächst ok, aber ist es so klar wie Klosbrühe dass solche Drohnen unterhalb der Schwelle eines Kriegs eingesetzt würden oder werden, Stichworte sind mein/dein Terrorist & Aufstand (Israel) und COIN, aber auch Nuklearprogramm (Iran, ...). Gefreiter Dosenkohl wird diese Drohnen so schnell nicht in seine Finger bekommen.

Ich gebe zu, es ist nicht ganz einfach mein Unwohlsein zu begründen.

Ein Szenario: Das Gesicht der Zielperson wird in die Drohne übertragen. Sie wird in Nähe von Tür oder Fenster platziert und wartet gelandet (mit benachrichtigenden Sensoren und funkendem Bediener) bis sich Tür oder Fenster öffnen. Daraufhin werden die Räume abgeflogen während nach Personen gesucht wird. Ist eine Person erkannt, so sucht die Gesichtserkennung nach einem Match. Bei erfolgreicher Identifikation erhält der Bediener eine Rückmeldung mit dem Grad der Wahrscheinlichkeit eines korrekten Matches, der dann auf den Knopf drückt oder nicht. Ist die Ausbreitung von Funkwellen zu beschränkt, so "entscheidet" die Drohne gemäß Konfiguration alleine (oder nicht) falls der Bediener nicht erreichbar ist. Hätten ausgewählte Erstürmer des Kapitols in Washington solche Technik in die Hände bekommen, dann will ich mir nicht ausmalen was passiert wäre. Ja richtig, Hätte Fahrradkette - trotzdem.

Du kannst Predator auch durch JDAM auf erkannten Feind oder durch drohnen-korrigierte Artillerie ersetzen, das Prinzip ist identisch.

Und deine Argumentation kannst du mit jeder Art von Technik aufmachen. In deinem Szenario sind die Alternativen ein Mensch direkt vor Ort, ein Mensch mit weitreichender Waffe in der Nähe, ein Mensch in einem Luftfahrzeug drüber und ein Mensch mit Verbindung zu einem Luftfahrzeug. Alle Varianten sind fehlbar, die Gesichtserkennung macht es nicht gruselig. Die Entscheidung für den Einsatz wird weit vorher getroffen und wenn man bei ungenauer Identifizierung trotzdem abdrückt, hätte man das mit Pistole/Gewehr/Flugzeug/UAV auch getan. Die Kapitolstürmer hätten schon von normalen Handwaffen profitiert, das ist wirklich kein gutes Argument.

Am Ende läuft alles auf die Frage hinaus, wer auf den Knopf drückt. Und aktuell ist das ein Mensch. Und auch in Zukunft fahren sich Drohnen nicht selbstständig hoch und geben sich selbstständig Tötungsaufträge mit selbstbestimmten Auslöseparametern.

Geschrieben von: Wraith187 25. Nov 2022, 20:21

ZITAT(General Gauder @ 24. Nov 2022, 11:27) *
Stören ist aber vermutlich der einzige Weg solche Drohnen zu kontern, natürlich hat nicht jeder Soldat einen Störer am Mann.

ZITAT(Scipio32 @ 24. Nov 2022, 12:54) *
Vielleicht kann man den Störer ja auch auf eine Drohne montieren. Dann verrät sich mit dem Störsignal wenigstens nur die Drohe und nicht gleich der Trupp Soldaten als Ganzes.

ZITAT(Tankcommander @ 24. Nov 2022, 13:43) *
Oder das Einsatzgebiet mit Störsendern absichern.

Gibt es nicht inzwischen schon Clustermunition für Artillerie und Luftfahrzeuge bei der die Bomblets aus kleinen Störsendern bestehen, mit denen man ein ganzes Gebiet sättigen kann? Damit könnte man eigenes und gegnerisches Gebiet abdecken und die einzelnen kleinen Sender selbst wären kein wirklich lohnendes Ziel. Das erschiene mir für diesen Fall sinnvoll. Hatte Xena dazu nicht mal Infos?

Geschrieben von: Tankcommander 26. Nov 2022, 09:32

ZITAT(Wraith187 @ 25. Nov 2022, 15:30) *
Meines Wissens haben die US-Amerikaner bereits in Afghanistan gegen einzelne Talibanschützen wiederholt und erfolgreich Panzerabwehrlenkraketen mit größerer Reichweite eingesetzt. Und so eine Kamikazedrohne dürfte sich doch im gleichen Kostenrahmen bewegen. Also eigentlich schon gelebte Realität.


Ja, weil dann keine Bodentruppen, wie z.B. "Sniper" vor Ort waren.
In dem Video war das aber ein Hauskampfszenario, wo mit Sicherheit auch MG-/Scharfschützen, Granatwerfer/Handgranaten verfügbar wären.

Geschrieben von: Merowinger 27. Mar 2023, 18:36

Minensuche per UAV aus der Alpenrepublik:

ZITAT
Wissenschaftlern des Autonomous Systems Lab der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) könnte es gelungen sein, ein Mittel zum zuverlässigen Aufspüren von vergrabenen Landminen zu finden. Das Forschungsteam hat eine Drohne mit einem Metalldetektor ausgestattet, der automatisch so positioniert wird, dass er optimal zum Boden steht. Die Drohne ist in der Lage, ein Minenfeld systematisch abzufliegen und vermeidet so, dass die Drucksensoren der Landminen ausgelöst werden. Verwendet haben die Wissenschaftler https://voliro.com/#product, wie aus dem bisher unveröffentlichten Paper "Resilient Terrain Navigation with a 5 DOF Metal Detector Drone" hervorgeht.
https://www.heise.de/news/Metalldetektor-Drohne-koennte-autonom-Landminen-aufspueren-7611282.html

Und jetzt bitte als Staubsauger fürs Heim, und dann auch in groß für die Detektion von U-Booten.

Geschrieben von: Broensen 27. Mar 2023, 23:05

ZITAT(Merowinger @ 27. Mar 2023, 19:36) *
und dann auch in groß für die Detektion von U-Booten.

Mit Räum-Magnet? biggrin.gif

Geschrieben von: Fox2 28. Mar 2023, 11:17

Dazu gibt es schon einige Projekte. Problem, warum, es keiner über das Forschungsstadium hinaus geschafft hat, ist dass man tatsächlich so weit runter muss, dass jedes kleine Hindernis zum Absturz führt. Oft werden die Hindernisse auch nicht vom LIDAR erkannt.

Geschrieben von: PzArt 20. Apr 2023, 08:17

Rheinmetall mit Video zur neu entwickelten Kampfdrohne mit Loitering Munitions.

https://www.youtube.com/watch?v=Cfi7sdGnJPY


Geschrieben von: Fox2 24. Apr 2023, 11:23

Interessant, mich würde mal interessieren, wie weit sie da wirklich sind. Das ist ja nur ein typtisches Werbevideo mit geschickt gesetzten Schnitten, ein paar Computeranimationen und nachträglich hinzugefügten Elementen, dass man den Eindruck hat, es würde alles schon funktionieren.

Geschrieben von: Fox2 27. Apr 2023, 22:40

Die RAF ist auch nicht untätig:
https://www.youtube.com/watch?v=_dsTyAmW0NM
Ursprünglich aus der Türkei: https://www.defensehere.com/en/jackal-meet-turkiyes-new-armed-unmanned-aerial-vehicle
Flügel, Leitwerke, Sensoren, Impeller, eigene Energieversorgung uvm scheinen noch zu fehlen. Sieht für mich nach keinem besonders effizienten oder leisten Konzept aus. Bei der Größe sollte ein konventionelles Helikopter-Design bessere Leistungsdaten liefern.

Geschrieben von: Merowinger 10. May 2023, 19:04

https://soldat-und-technik.de/2023/05/fuehrung-kommunikation/34761/kampf-gegen-kleinstdrohnen-der-moderne-luftraumspaeher/ zu einem kleinen tragbaren RF Detektor "SecuriDrone":

ZITAT
Der Detektor entspricht in seinen Maßen in etwa einem Sturmgewehrmagazin. Das rund 1,1 kg wiegende System wird üblicherweise an der Schutzweste eines Soldaten befestigt und kann mit einer Akkuladung rund 14 Stunden Drohnen in bis zu zwei Kilometern Entfernung in weniger als fünf Sekunden detektieren sowie dem designierten Luftraumspäher die Präsenz der Drohne im Raum visuell, akustisch oder mittels Vibration anzeigen.

[...]
Schweizer zufolge ist man damit in der Lage, rund 99,9 Prozent der aktuell auf dem Gefechtsfeld auftretenden handelsüblichen Kleinstdrohnen zu detektieren und damit Voraussetzungen für die weitere Abwehr der Systeme zu schaffen. Denn damit können sowohl durch menschliche Piloten direkt ferngesteuerte Systeme (rund 90 Prozent), als auch per Autopilot fliegende Drohnen (9,9 Prozent) detektiert werden. [...] Schweizer zufolge stellen [so undetektierbare] vollautonome Drohnen heute nicht mehr als 0,1 Prozent der Bedrohung dar.

Geschrieben von: Fox2 10. May 2023, 23:05

Gibt es das System nicht schon viele Jahre? Was ist daran neu? DJI selbst hat doch auch schon eine auf Wifi Aware basierende App rausgebracht.

Die Annahme, dass man zkünftig auch die Remote-ID der Drohne nutzen will, schließt damit ja die identifizierung militärischer oder nicht-handelsüblicher UAS aus.

Geschrieben von: Panzerchris 11. May 2023, 14:07

Mir stellt sich da die Frage nach der Freund-Feind-Erkennung bei den Drohnen. Denn so wie es beschrieben wird ist die Detektion auf alle Drohnen im Umkreis der 2 km aktiv.

Geschrieben von: Fox2 11. May 2023, 20:15

Man könnte die eigenen Drohnen schon kennzeichnen, wenn man die ID kennt und vorher abspeichert. Funktioniert aber nur bei guter organisation und eher nichts für den Fall wie bei der Verteidigung von Kiew, wo und kurzer Zeit beliebig Drohnen der Zivilbevölkerung eingesammelt und zweckentfremdet werden. Aber selbst mit bekannter ID ist das natürlich noch kein richtiges Freund/Feind-Erkennungssystem, denn auch die ID sollte sich fälschen lassen.

Geschrieben von: muckensen 11. May 2023, 20:22

Was ist eigentlich aus Sicht der Infanterie zum jetzigen Zeitpunkt das größere Problem: Die Entdeckung der Kleinstdrohnen, oder deren Bekämpfung?

Geschrieben von: Panzerchris 12. May 2023, 14:34

Ich würde sagen das die Aufklärung das größere Problem ist. Denn was ich nicht sehen kann lässt sich auch nicht bekämpfen.

Geschrieben von: muckensen 12. May 2023, 16:03

Das dachte ich zunächst auch, und es erscheint ja auch logisch. Andererseits vermitteln nicht wenige Videos von der Front den Eindruck, dass sich zumindest die russische Seite schwer damit tut, selbst die entdeckten Drohnen zu bekämpfen. Überraschend häufig fliegen die Dinger so tief, dass man ihren Schatten auf dem Erdboden erkennen kann, und die Soldaten folgen den UAS mit den Blicken, trotzdem sind Versuche der Bekämpfung durch Handwaffen selten. Und die von der russischen Propaganda behaupteten Jammer und Anti-UAS-Waffen scheint es schon mal gar nicht zu geben, jedenfalls nicht an der Front.

Geschrieben von: goschi 12. May 2023, 16:45

ZITAT(muckensen @ 12. May 2023, 17:03) *
Das dachte ich zunächst auch, und es erscheint ja auch logisch. Andererseits vermitteln nicht wenige Videos von der Front den Eindruck, dass sich zumindest die russische Seite schwer damit tut, selbst die entdeckten Drohnen zu bekämpfen. Überraschend häufig fliegen die Dinger so tief, dass man ihren Schatten auf dem Erdboden erkennen kann, und die Soldaten folgen den UAS mit den Blicken, trotzdem sind Versuche der Bekämpfung durch Handwaffen selten. Und die von der russischen Propaganda behaupteten Jammer und Anti-UAS-Waffen scheint es schon mal gar nicht zu geben, jedenfalls nicht an der Front.

https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias


Geschrieben von: NeWToN 12. May 2023, 16:50

Laut Berichten auf Twitter gibt es auf dem Schlachtfeld einen enormen Verschleiß an Kleinstdrohnen. Ihre größte Bedrohungen sind wohl russische EW Systeme welche entweder die Funkverbindung stören und zum Absturz führen oder Funktion von in einem Frontabschnitt verhindern. Allerdings gibt es wohl auch immer witterungsbedingte Ausfälle.
In https://twitter.com/buttjerfreimann/status/1641451159914450947?s=61&t=ICBqAzy7s9G1mmOga6xPow beschreibt ein deutscher Soldat der internationalen Legion in der Ukraine seine Erfahrungen mit russischer EW.

Geschrieben von: Fox2 21. Jun 2023, 21:21

Ist dies nur ein Versich, Wissen aus der Zivilwirtschaft abzuschöpfen oder steht es wirklich so schlecht um die Bundeswehr? Und wieso die kurze Frist von nur einer Woche?
https://app.koinnovationsplatz.de/challenges/6464a679fa9fb2c566569092

Geschrieben von: Forodir 21. Jun 2023, 21:31

Was meinst du mit schlecht um die Bundeswehr? Das ist ein eher normales Vorgehen das man schaut was der Markt hergibt. Eigentlich sogar mal recht flexibel und ungwöhnlich aufgezogen. Ich kann da in dieser initiative tatsächlich nur positives sehen.

Geschrieben von: muckensen 21. Jun 2023, 22:31

Die Bundeswehr erprobt "Rettungsdrohnen" zur Verwundetenevakuierung: https://twitter.com/BaainBw/status/1671510387320139777

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Natürlich ist die Technik ein Gewinn, wenn nicht fünf Hanseln übers offene Feld rennen müssen, um einen Verwundeten zu retten. Andererseits, was hindert den Feind daran, diese doch sehr großen und sichtbaren Drohnen einfach aus dem Himmel zu pusten?

Geschrieben von: goschi 21. Jun 2023, 22:41

die Aufgabe der bundeswehr ist es zukünftige technologien zu erproben, das heisst ja nicht mehr.

Geschrieben von: Malefiz 21. Jun 2023, 23:12

ZITAT(muckensen @ 21. Jun 2023, 23:31) *
Die Bundeswehr erprobt "Rettungsdrohnen" zur Verwundetenevakuierung: https://twitter.com/BaainBw/status/1671510387320139777

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Natürlich ist die Technik ein Gewinn, wenn nicht fünf Hanseln übers offene Feld rennen müssen, um einen Verwundeten zu retten. Andererseits, was hindert den Feind daran, diese doch sehr großen und sichtbaren Drohnen einfach aus dem Himmel zu pusten?


Zum einen wäre diese Drohne kein legitimes Ziel (jedenfalls nicht "beladen"), zum anderen ist es immer noch besser einen Verwundeten und eine Drohne zu verlieren als potentiell mehrere Retter.

Geschrieben von: Nathael 21. Jun 2023, 23:35

Vom Flickr-Account der Bundeswehr als Ergänzung noch die https://live.staticflickr.com/65535/52985711826_127db54718_o.jpg.

Geschrieben von: Fox2 22. Jun 2023, 00:01

ZITAT(Forodir @ 21. Jun 2023, 22:31) *
Was meinst du mit schlecht um die Bundeswehr? Das ist ein eher normales Vorgehen das man schaut was der Markt hergibt. Eigentlich sogar mal recht flexibel und ungwöhnlich aufgezogen. Ich kann da in dieser initiative tatsächlich nur positives sehen.
Bei der Ausschreibung geht es darum, innerhalb einer Woche Firmen zu finden, die eine Drohne bis 7kg marktverfügbar haben. Allein dass es diese Ausschreibung gibt, heißt für mich, dass sie kein kompetentes Personal haben, um mit potentiellen Anbietern selbst in Kontakt zu treten. Schließlich geht es dabei um marktverfügbare Geräte, die alle mit paar Anrufen und etwas Recherche ausfindig gemacht werden und nicht irgendwelche geheimen Entwicklungen, die eventuell nicht durch Recherche gefunden werden können. Daher meine Annahme, dass es personell und hinsichtlich Kompetenzen sehr schlecht um die Bundeswehr steht.
ZITAT(Malefiz @ 22. Jun 2023, 00:12) *
ZITAT(muckensen @ 21. Jun 2023, 23:31) *
Die Bundeswehr erprobt "Rettungsdrohnen" zur Verwundetenevakuierung: https://twitter.com/BaainBw/status/1671510387320139777

Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Natürlich ist die Technik ein Gewinn, wenn nicht fünf Hanseln übers offene Feld rennen müssen, um einen Verwundeten zu retten. Andererseits, was hindert den Feind daran, diese doch sehr großen und sichtbaren Drohnen einfach aus dem Himmel zu pusten?


Zum einen wäre diese Drohne kein legitimes Ziel (jedenfalls nicht "beladen"), zum anderen ist es immer noch besser einen Verwundeten und eine Drohne zu verlieren als potentiell mehrere Retter.
Sieht für mich auch nur nach einer netten Idee aus, um bisschen Geld zu verbrennen. Einen Verwundeten ohne einen Helfer an seiner Seite in einem Fluggerät abzutransportieren, ist allein schon aus medizinischer Sicht nicht sinnvoll. Solange jemand verwundet und noch nicht tot ist, ist er auch immer noch ein Mensch und der Abstransport erfodert die gleiche Sicherheit und Zulassung wie für jedes andere Fluggerät auch. Wie schlecht das in der Praxis umsetzbar ist, zeigen die ganzen Konzepte zu Flugtaxis und nichts anderes wäre diese Drohne. Zudem ist es so konstruiert eher ein fliegender Fleischwolf als ein hilfreicher Helfer auf dem Schlachtfeld.

Nur sinnvoll, wenn sich die Bundeswehr auf große Schlachten mit hunderten Verwundeten gleichzeitig einstellen möchte, bei der bewusst die Schäden durch Lufttransport oder Abstürze und weitere Verletzungen bis hin zum Tod des Verletzten in Kauf genommen werden aber das ist natürlich auch unrealistisch.

Geschrieben von: muckensen 22. Jun 2023, 03:02

ZITAT(Malefiz @ 22. Jun 2023, 00:12) *
zum anderen ist es immer noch besser einen Verwundeten und eine Drohne zu verlieren als potentiell mehrere Retter.
Das ist natürlich wahr, andererseits stellt sich mir die Frage, ob ein paar Träger, die sehen, wohin sie ihren Schützling schleppen und z.B. auch mal in Deckung gehen können, wenn sie eine Granate heranzischen hören, nicht sogar höhere Überlebenschancen haben als ein Multicopter, der übers Gefechtsfeld zockelt wie eine dieser neuen Lieferservice-Drohnen.

Geschrieben von: goschi 22. Jun 2023, 05:32

Ich glaube sich direkt sehr spezifische Szenarien kreieren, in denen genau etwas nicht geht, oder gerade geht ist nie zielführend.

Der Sinn einer Erprobung ist ja auch zu ermitteln, wo/wie ist das praktisch? Das Ding wird nicht in die Schiesserei reinfliegen, aber vielleicht 100m dahinter, oder eben anstelle eines Hubschraubers oder San-Fahrzeugs, das eben aktiver gefährdet wäre.
Es geht ja weniger unter die Bergung unter Feuer, sondern um die Evakuierung aus der Kampfzone.

Geschrieben von: Almeran 22. Jun 2023, 07:46

ZITAT(Fox2 @ 22. Jun 2023, 01:01) *
ZITAT(Forodir @ 21. Jun 2023, 22:31) *
Was meinst du mit schlecht um die Bundeswehr? Das ist ein eher normales Vorgehen das man schaut was der Markt hergibt. Eigentlich sogar mal recht flexibel und ungwöhnlich aufgezogen. Ich kann da in dieser initiative tatsächlich nur positives sehen.
Bei der Ausschreibung geht es darum, innerhalb einer Woche Firmen zu finden, die eine Drohne bis 7kg marktverfügbar haben. Allein dass es diese Ausschreibung gibt, heißt für mich, dass sie kein kompetentes Personal haben, um mit potentiellen Anbietern selbst in Kontakt zu treten. Schließlich geht es dabei um marktverfügbare Geräte, die alle mit paar Anrufen und etwas Recherche ausfindig gemacht werden und nicht irgendwelche geheimen Entwicklungen, die eventuell nicht durch Recherche gefunden werden können. Daher meine Annahme, dass es personell und hinsichtlich Kompetenzen sehr schlecht um die Bundeswehr steht.

Dir ist aber schon bewusst, dass solche Dinge ausgeschrieben werden müssen und die Bundeswehr da nicht einfach die drei Anbieter anrufen kann, die man mit Google findet?

Geschrieben von: Fox2 22. Jun 2023, 11:04

Ne ist mir nicht bewusst.

Geschrieben von: Broensen 22. Jun 2023, 12:46

ZITAT(goschi @ 22. Jun 2023, 06:32) *
Es geht ja weniger unter die Bergung unter Feuer, sondern um die Evakuierung aus der Kampfzone.

Aktuell sehen wir Kämpfe im Bereich von Minenfeldern. Hier gibt es immer wieder Situationen, in denen nur einige wenige Schneisen nutzbar sind, auf denen sich jede Bewegung konzentriert. Um da dann Verwundete entgegen der eigentlichen Stoßrichtung raus zu bringen, wäre sowas sicher ein gutes Mittel, auch für nur kurze Strecken in Bodennähe. Ebenso für schwer zugängliche Bereiche im Gebirgskampf o.ä.
So eine Evakuierungsdrohne muss ja auch nicht zwingend unbegleitet fliegen. Aber ein zu Fuß begleitender Sani ist was anderes als 4 Träger oder ein Fahrzeug, gerade im unwegsamen Gelände oder unter Minengefahr. Auch was die Geschwindigkeit und die Auswirkungen des Transports auf den Verletzten betrifft.

Geschrieben von: goschi 22. Jun 2023, 12:59

Ich finde das Konzept wirklich spannend, wie du schreibst, schlussendlich geht es um die Evakuierung zwischen Kampfzone und rückwärtigem Bereich, das sind oft nur einige hundert Meter, vielleicht auch mal ein paar Kilometer, die ander aktuell einerseits Kräfte bindet als auch begrenzt ist, mit so etwas, könnte das wirklich hier helfen.

Ich bin gespannt, was aus der Erprobung folgt, es ist jedenfalls ein wirklich interessantes Projekt.

Geschrieben von: Panzerchris 22. Jun 2023, 14:30

Wenn man das rote Kreuz entfernt, könnte man sogar mit dieser Drohne einen Scharfschützen an günstigen Stellen schnell absetzen. Nur so ein Gedanke.

Geschrieben von: Forodir 22. Jun 2023, 16:04

ZITAT(Fox2 @ 22. Jun 2023, 00:01) *
ZITAT(Forodir @ 21. Jun 2023, 22:31) *
Was meinst du mit schlecht um die Bundeswehr? Das ist ein eher normales Vorgehen das man schaut was der Markt hergibt. Eigentlich sogar mal recht flexibel und ungwöhnlich aufgezogen. Ich kann da in dieser initiative tatsächlich nur positives sehen.
Bei der Ausschreibung geht es darum, innerhalb einer Woche Firmen zu finden, die eine Drohne bis 7kg marktverfügbar haben. Allein dass es diese Ausschreibung gibt, heißt für mich, dass sie kein kompetentes Personal haben, um mit potentiellen Anbietern selbst in Kontakt zu treten. Schließlich geht es dabei um marktverfügbare Geräte, die alle mit paar Anrufen und etwas Recherche ausfindig gemacht werden und nicht irgendwelche geheimen Entwicklungen, die eventuell nicht durch Recherche gefunden werden können. Daher meine Annahme, dass es personell und hinsichtlich Kompetenzen sehr schlecht um die Bundeswehr steht.


Warum sollte ich mir die Mühe machen? Abgesehen davon das es keine Ausschreibung ist, sondern eine Marktsichtung. Die Anbieter wollen ja auch Geld verdienen, die werden schon dafür sorgen, dass sie mit Angeboten kommen. Dann kann ich mir das anschauen.

Dass man direkt mit dem Anbieter in Kontakt tritt, ist sogar unerwünscht, auch wenn es viel zu oft gemacht wird.

edit: @Almeran war schneller

Geschrieben von: Schwabo Elite 22. Jun 2023, 19:48

ZITAT(Tankcommander @ 26. Nov 2022, 10:32) *
ZITAT(Wraith187 @ 25. Nov 2022, 15:30) *
Meines Wissens haben die US-Amerikaner bereits in Afghanistan gegen einzelne Talibanschützen wiederholt und erfolgreich Panzerabwehrlenkraketen mit größerer Reichweite eingesetzt. Und so eine Kamikazedrohne dürfte sich doch im gleichen Kostenrahmen bewegen. Also eigentlich schon gelebte Realität.


Ja, weil dann keine Bodentruppen, wie z.B. "Sniper" vor Ort waren.
In dem Video war das aber ein Hauskampfszenario, wo mit Sicherheit auch MG-/Scharfschützen, Granatwerfer/Handgranaten verfügbar wären.


Wenn man im OHK ein MG-Nest in einem Gebäude inkl. feindlichem Sicherungstrupp ausschalten soll, gibt's allerdings eine Menge, was schief gehen kann. Das gilt insbesondere dann, wenn man - was oft noch ausgebildet wird - wahllos in jedes Fenster und jeden Raum Handgranaten reinwirft. Denn, not so fun fact, genug Kriegsparteien machen sich keine Mühe bei der Evakuierung von Zivilisten. Und Parteien wie Russland nehmen auch gerne Schutzschilde.

Geschrieben von: Schwabo Elite 22. Jun 2023, 19:56

ZITAT(goschi @ 22. Jun 2023, 13:59) *
Ich finde das Konzept wirklich spannend, wie du schreibst, schlussendlich geht es um die Evakuierung zwischen Kampfzone und rückwärtigem Bereich, das sind oft nur einige hundert Meter, vielleicht auch mal ein paar Kilometer, die ander aktuell einerseits Kräfte bindet als auch begrenzt ist, mit so etwas, könnte das wirklich hier helfen.

Ich bin gespannt, was aus der Erprobung folgt, es ist jedenfalls ein wirklich interessantes Projekt.


Ich bin noch unsicher, ob das direkt in der Kampfzone genutzt werden könnte. Man müsste zumindest sicherstellen, dass das Ding sehr tief stabil fliegen kann und nicht direkt in der Schusslinie starten und landen muss. Aber von Rettungsstation / Truppenverbandplatz (TVP) zum Rettungszentrum / Hauptverbandplatz der Brigade ginge es definitiv. Damit würde man die deutlich größeren, teureren und letztlich auch wertvolleren Helikopter entlasten.

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