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> U-212 Fahrbereich/Seeausdauer
Pascal
Beitrag 6. Mar 2004, 23:19 | Beitrag #1
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Meines Erachtens war das kein Spezialbetankungschlauch, sondern ein ganz gewöhnlicher. Auch der LKW - diese Firmen beliefern auch zivile Forschungseinrichtungen mit Helium, Wasserstoff, etc. So was gibt doch auf der ganzen Welt-naja Nordkorea viellieicht nicht.


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Unter einem Dementi versteht man in der Diplomatie die verneinende Bestätigung einer Nachricht, die bisher lediglich ein Gerücht gewesen ist.
 
SailorGN
Beitrag 6. Mar 2004, 22:35 | Beitrag #2
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Danke für die Info... das ist mir ganz neu und sehr interessant aus sicherlich sehr berufener Quelle *ironiemodeoff*  :D

Die gleichen Probleme stünden wie gesagt auch bei ziviler Nutzung zur Debatte, da gibt es einige Lösungsansätze was sowohl die Kälte, als auch Entflammbarkeit angeht...

Es geht nur schlichtweg um die Frage, warum man sich keine Lösung zur Reichweitefrage einfallen lässt, da hat man ein neues, sehr gutes Boot und ist trotzdem an den Ostseestützpunkt Kiel (!) gebunden, wo sowieso nix mehr los ist, was Marine angeht...
Ist einfach nur schade...


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Praetorian
Beitrag 6. Mar 2004, 15:09 | Beitrag #3
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Aktuell geht U31 etwa alle drei Monate zum Wiederauffüllen des Wasserstoffvorrates nach Kiel. Die Tankprozedur (Zeit  nicht näher spezifiziert) dauert deutlich über 12, aber unter 24 Stunden. Wenn man die ganzen Sicherheitsvorkehrungen noch mit einbezieht - bei flüssigem Wasserstoff durchaus verständlich! - gibt es aktuell keine Möglichkeit, die 212 in See mit Wasserstoff nachzuversorgen. Beim Tankvorgang, der in einem Sicherheitsbereich des Hafens stattfindet, muß das Boot absolut ruhig liegen, bei schlechtem Wetter oder unruhigem Wasser im Hafen wird die Betankung sofort abgebrochen bzw. gar nicht erst durchgeführt. Die Besatzung verlässt in dieser Zeit das Boot, nur das Tankpersonal befindet sich in der Sicherheitszone.

Was die wirkliche Seeausdauer der Boote angeht gibt es extrem spärliche und teilweise widersprüchliche Informationen. Ähnlich den Angaben zur Tauchtiefe unserer Boote sind auch diese (genauen) Daten Verschlussache. Während meiner Zeit im AZU Ecktown wurde jedoch von Höchsttauchzeiten von mehreren Wochen bis einem Monat gesprochen. In diesem Zusammenhang wären 420 Seemeilen bei gerade einmal acht Knoten extrem wenig.


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SailorGN
Beitrag 6. Mar 2004, 20:49 | Beitrag #4
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Tauchzeit ist nicht gleich Fahrzeit  :D
Ausserdem hört es sich immer gut an, wenn das Boot so lange unter Wasser bleibt... was es dort macht wurde ja nicht gesagt.

Zum Betanken: Ist das nicht reichlich umständlich jedesmal nach Kiel? Warum keine Elektrolyseanlage, die per Diesel betrieben wird? Und warum kann man es nicht vom Tender aus? Soweit ich weiss wurden doch schon recht gute Tankverbindungen für H2-autos entwickelt... Kann man die nicht auch auf nem EGV installieren und von dort aus betanken? Wenn man die Verbindung dicht herstellt und nicht zu viel Durchlauf hat, sollte die Gefahr doch minimal sein... darf bloss in der Nähe keiner rauchen!
lol.gif


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jever
Beitrag 6. Mar 2004, 20:55 | Beitrag #5
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Im Bericht über das U31 bei Abenteuer Leben wird es kurz erklärt. Wasserstoff ist halt hochexplosiv, und das Versorgungsschiff hat halt auch ein paar heisse Teile, an denen sich das Ganze entzünden könnte. Flüssiger Wasserstoff ist halt sehr kalt und macht auch aus dem weichesten Gummi eine stahlharte Substanz, die man mit einem Hammer zerschlagen kann. Stahl u.ä. wird bei den Temperaturen eben auch spröde.

MfG jever
 
spooky
Beitrag 6. Mar 2004, 14:22 | Beitrag #6
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zuerstmal links zu alten threads:
http://www.whq-forum.de/cgi-bin....;hl=aip
http://www.whq-forum.de/cgi-bin....8;t=247
http://www.whq-forum.de/cgi-bin....8;t=110
http://www.whq-forum.de/cgi-bin....68;st=0

nun stellt sich mir die frage welchen wasserstoff und sauerstoffvorrat die u212 an bord haben (zugegeben sicher streng geheim) und vorallem welche seeausdauer und welche reichweite sich mit den brennstoffzellen alleine erreichen lassen.
zum einen liest man immer wieder:
dank brennstoffzelle mehrere wochen unter wasser möglich.
zum anderen sagt aber naval technology:
reichweite: 420 miles (at 8 knots dived)  wobei ich da glaube dabei handelt es sich um die reichweite wenn man ausschließlich auf brennstoffzelle fährt. (würde man die batterien darüber hinaus beanspruchen wäre man zwar schneller, müßte dann aber früher oder später schnorcheln und den diesel anwerfen.)
rechnet man nun die 420sm auf 8kn um kommt man auf läppische 52,5h bis die tanks für die brennstoffzellen leer wären.
nun kann man sicherlich mit weniger kn unter wasser beweglich bleiben bzw im einsatzgebiet patroulieren was die ausdauer der brennstoffzellen deutlich erhöhen könnte aber ob das für mehrere wochen reicht? und welche taktischen wert hat ein uboot bei 3-5kn (ausser zur reinen verteidigung vielleicht)?

des weiteren würde mich mal interessieren in wie weit man wasserstoff und sauerstoff von einem versorger auf see übernehmen könnte. diese stoffe sind ja bekanntlich nicht ganz so ungefährlich wie diesel. wenn sowas in der industrie umgeladen/betankt wird, macht man da ja ein riesen primborium drum rum. welchen wert hätte aber ein uboot das nach wenigen tagen im einsatzgebiet in den nächsten befreundeten hafen ablaufen müßte um dort sicher betankt zu werden oder zumindest seinen größten vorteil gegenüber herkömmlichen ssk's verlieren würde?
 
jever
Beitrag 7. Mar 2004, 00:19 | Beitrag #7
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Das sind mehrwandige Isolierschläuche, kenn ich von den Anlagen in meiner Uni.
Der Transport erfolgt in Spezialtanks, die aber jeder LKW mitnehmen kann.

MfG jever

edit: falsch gelesen, das hab ich nicht erkennen können/nicht richtig darauf geachtet
 
jever
Beitrag 6. Mar 2004, 22:59 | Beitrag #8
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Hmm, mir wäre es neu, dass Autos beim fahren betankt werden und es 12-20h dauert wink.gif
Das ist ja das Problem bei der Sache. Auf hoher See bewegen sich sowohl Schiff als auch U-Boot, dadurch werden die Verbindungen viel schneller undicht. Ebenfalls sind die Schläuche dort hohen Belastungen ausgesetzt, die eben durch die Sprötigkeit zu Haarrissen etc führen können. Ausserdem ist der Betankungsschlauch für ein Auto vielleicht 1-2 Meter lang, der für das U-Boot liegt bei bestimmt 20 Metern.

Übrigens ist das Boot nicht auf Kiel angewiesen, sondern kann überall betankt werden, wo es Wasserstoff gibt und eine Betankungsanlage, die man sicherlich auch mobil bauen kann. Wird diese in einen sicheren Hafen in der Nähe des Einsatzgebietes gebracht, kann man das U-Boot auch weltweit einsetzen.

MfG jever
 
tommy1808
Beitrag 6. Mar 2004, 23:16 | Beitrag #9
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QUOTE(jever @ 06 März 2004 - 21:59)
brigens ist das Boot nicht auf Kiel angewiesen, sondern kann überall betankt werden, wo es Wasserstoff gibt und eine Betankungsanlage, die man sicherlich auch mobil bauen kann. Wird diese in einen sicheren Hafen in der Nähe des Einsatzgebietes gebracht, kann man das U-Boot auch weltweit einsetzen.

MfG jever

ist die Betankungsanlage nicht eh in nem ISO Container untergebracht?


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spooky
Beitrag 1. Apr 2004, 22:06 | Beitrag #10
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so hier mal meine ergebnisse zum thema:

1. rechnung: basis metalhydridspeicher

da u212 ja selbige speicher einsetzt bieten sie sich ja als rechengrundlage an.

anzahl der speicher: 30 stück  [foto]
volumen eines speichers: 0,5m^3 bis 1m^3 (0,4m bis 0,5m durchmesser und 4m bis 5m lang  [geschätzt]

volumen insgesamt: 15m^3 bis 30m^3

energiedichte von wasserstoff in metalhydridspeichern 1 bis 1,5 kWh/l

=> brutto: 15 bis 45 MWh
=> netto:   9 bis 27 MWh (wirkungsgrad elektrisch 0,6?)

2. rechnung: basis aussage marineforum 1,8t wasserstoff
(marineforum spricht auch von 15 tage voll getauchter einsatz)

heizwert wasserstoff: 33,3 kWh/kg (flüssig)

=> brutto: 59,9 MWh
=> netto:  35,9 MWh (wiederum 0,6)

3. rechnung: galileo biggrin.gif aussage: max. 41.000 l wasserstoff

heizwert wasserstoff: 2,3 kWh/l (flüssig)

=> brutto: 94,3 MWh
=> netto:  56,6 MWh (0,6)

4. rechnung umkerhrechnung:
quelle jane's fighting ships 01/02  max speed at aip without use of main battery 8kn, 9 siemens modules -> 306kW
quelle naval technology: reichweite 420sm 8kn dived (also nur auf aip?)

=> netto: 16MWh



wenn bei 8kn die aip die vollen 306kW aufbringen muß, kann man mit einer MWh netto also 3,2h fahrzeit erzielen, wenn man davon ausgeht das bei 5kn noch 150kw benötigt werden wären es 6,5h seeausdauer pro MWh.
bei der optimalsten rechnung (galileo) wären es also bei 8kn 7,5tage seeausdauer und bei 5kn 15 tage.

ich persönlich gehe nun max. von 25-35MWh netto aus, das wären dann ca. 4 tage bei 8kn oder eben 8 tage bei 5kn.

irgendwie nicht gerade berauschend wenn man bedenkt das mit die wichtigste neuerung auf den u212 nach 8 tagen rumdümpeln nutzlos ist. man wird den wasserstoff also sehr gut einteilen müssen und wohl nur in wenigen fällen auf aip only fahren. die hohen werte wie 14 tage oder gar ein monat wird man wohl nur im energiesparmodus bei 2-3kn erreichen.

soweit so gut, wenn jemand fehler an meinen theorien findet, noch weitere möglichkeiten der berechnung oder datenmaterial kennt oder ich falsche berechnungen angestellt habe so meldet euch. ich hoffe mal das das kein grober unfug ist was ich da zusammengeschrieben habe aber sicherlich sind da hier und da zum teil hohe unsicherheitsfaktoren drin. eine brechnung kann nunmal nicht besser sein als das ausgangsmaterial.
 
tommy1808
Beitrag 1. Apr 2004, 23:30 | Beitrag #11
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QUOTE(spooky @ 01.04.2004, 23:06)
wenn bei 8kn die aip die vollen 306kW aufbringen muß, kann man mit einer MWh netto also 3,2h fahrzeit erzielen, wenn man davon ausgeht das bei 5kn noch 150kw benötigt werden wären es 6,5h seeausdauer pro MWh.

braucht ein Schiff das bei 8Kn 306KW braucht für 5Kn nicht nur 120KW? Oder isses einfach schon zu spät zum Nachdenken?


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spooky
Beitrag 2. Apr 2004, 15:04 | Beitrag #12
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wenn du mir auch noch mitteilst wie du auf die 120kW kommst, wäre das super.
mit dreisatz kommt man da aber nicht weit, zumal das ergebnis auch nicht stimmen würde wink.gif
 
THE.CAG
Beitrag 3. Apr 2004, 14:00 | Beitrag #13
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QUOTE(jever @ 06.03.2004, 20:55)
Wasserstoff ist halt hochexplosiv

Ist er nicht.


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Nichts ist wahr,
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Praetorian
Beitrag 3. Apr 2004, 14:34 | Beitrag #14
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QUOTE(THE.CAG @ 03.04.2004, 15:00)
Ist er nicht.

Klugscheisser biggrin.gif

In Gemischen mit Luft, Sauerstoff und Chlorgas reagiert Wasserstoff explosionsartig (Knallgas- oder Chlorknallgasreaktion). Bei höheren Temperaturen reagiert es mit vielen Metallen und Nichtmetallen heftig, wobei die entsprechenden Hydride gebildet werden.


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Yoda
Beitrag 3. Apr 2004, 15:02 | Beitrag #15
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QUOTE
wenn bei 8kn die aip die vollen 306kW aufbringen muß, kann man mit einer MWh netto also 3,2h fahrzeit erzielen, wenn man davon ausgeht das bei 5kn noch 150kw benötigt werden wären es 6,5h seeausdauer pro MWh.
bei der optimalsten rechnung (galileo) wären es also bei 8kn 7,5tage seeausdauer und bei 5kn 15 tage.

Habe mir gerade mal das Buch von Rössler über Typ XXI U-Boote vorgenommen, da mich einfach der Leistungsbedarf eines U-Boots dieser Größenordnung (etwa 1800t) interessierte und darin recht ausführliche Daten verfügbar sind. Mit den Schleichmotoren von zusammen etwa 160KW Abgabeleistung konnten ca. 6,1Kn erreicht werden, bei wesentlich schlechterer hydrodynamischer Gestaltung als die 212er (Flutschlitze, offene Brücke, Flaktürme etc). Daher halte ich die 150KW (Nettoausgangsleistung des AIP) für zu viel zum Erreichen von 5Kn, dabei nehme ich einen Wirkungsgrad der Regler-Motor-Kombination von >90% an (135KW Motorleistung). Ich schätze daher die nötige Antriebsleistung für eine Geschwindigkeit von 5 Kn auf etwa 90 -110 KW. Mit 90 KW wären es dann nach Gallileo ca. 22 Tage Fahrt, nach deinen Schätzungen der Energiespeicherfähigkeit 12 Tage (immerhin fast 1500sm).
 
spooky
Beitrag 3. Apr 2004, 19:45 | Beitrag #16
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also 90kW halte ich definitiv für zu wenig. 110 eigentlich auch noch. die 150kW bei 5kn hab ich von der gotland klasse die ja auch mit aip (mit 2 stk a 75kW) ausgestattet ist. dazu kommt noch, das man nicht nur die motorleistung berücksichtigen darf, sondern das gesamtsystem uboot. sensoren, klimaanlage, küche, beleuchtung usw. also kurz gesagt jeden elektrischen verbraucher an bord muß man ja auch aus der brennstoffzelle speisen wenn man die batterien nicht antasten will. da kommen wohl auch einige kW zusammen.
 
Yoda
Beitrag 4. Apr 2004, 19:07 | Beitrag #17
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Die Frage ist ja, wie genau die Angaben bei den modernen U-Booten sind. Deshalb habe ich die Daten aus der Typ XXI Erprobung genommen, die sehr genau und auch gesichert sind. Speziell bei den AIP Booten wird vermutlich nicht nur das AIP System benutzt werden, sondern wann immer möglich die Batterien (da auf See ladbar), deshalb geniesse ich die AIP-Leistungsdaten (Reichweite, Geschwindigkeit) mit Vorsicht.
Interpoliert man die XXI Leistungsdaten linear (vereinfachte und eher pessimistische Annahme) auf 5 Knoten, würden dafür ca. 135KW Motorleistung benötigt. Genau diese Leistung soll bei den 212ern für die gleiche Geschwindigkeit benötigt werden. Dies bezweifele ich gedoch aufgrund der günstigeren Unterwasserform. Im Buch wird auch erwähnt, dass (bei Höchstgeschwindigkeit von 16,5 Kn) die Flutschlitze, Flaktürme und offene Brücke etwa 20% der Antriebsleistung kosten. Da diese ungünstigen Einflüsse bei den 212ern wegfallen könnten also noch einmal etwa 20% bei der benötigten Leistung abgezogen werden, womit wir bei etwa 110 KW wären.
Mir ging es aber auch nicht in erster Linie darum, die genaue benötigte Leistung abzuschätzen, sondern einfach eine Plausibilitätskontrolle für die genannten Fahrleistungen der 212er zu liefern. Grob sollten also Leistungen im Bereich 100-150KW für 5Kn zutreffend sein.
Mit den zusätzlichen Verbrauchern hast du natürlich recht, habe ich irgendwie vergessen.

Nochmal zur Reichweite: Laut Naval-Technology hat die Dolphin Klasse eine Reichweite von etwa 400sm bei 8 Kn. Gibts noch andere Quellen, die das bestätigen?
Da Rumpf und Antrieb (bis auf die Brennstoffzellen) beinahe identisch sind, sollten die 420 sm der 212er sehr pessimistisch sein, da die Batterien auch nochmal einen guten Teil beitragen sollten (Ich tippe mal, dass zwischen der Hälfte und zwei Dritteln der Dolphin Batteriekapazität verbaut sind). Damit kommen also noch mal mindestens 200sm bei 8Kn zur Reichweite dazu.
 
spooky
Beitrag 4. Apr 2004, 20:47 | Beitrag #18
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ich bin kein ahnung von hydrodynamik aber ich bin mir nicht sicher ob man diese analogien von der xxi zur u-212 so einfach treffen kann. die frage ist zb in wie weit sich die form bei 5kn überhaupt auswirkt (man vergleiche zb welchen vorteil ein sportwagen mit geringerem cw-wert gegenüber eines normalen wagens bei tempo 30 hat.) ausserdem gibt es ja noch mehr aspekte die man da berücksichtigen muß, zb den rumpfquerschnitt. aber natürlich wird der u-212 rumpf ehr für eine laminare strömung am bootskörper sorgen als der eines xxi, die frage ist halt wie sich das bei 5kn auswirkt und welche aspekte man da noch berücksichtigen müßte. die 20% verlust bei 16kn kann man meines erachtens aber nicht 1:1 auf 5 oder 8 kn übertragen.

soweit ich das verstanden habe sind die 420sm bei der u-212 auch ausschließlich auf aip. die reichweite, die man mit den batterien erzielen würde käme da wohl noch dazu aber eigentlich ging es mir ehr darum den vorteil der aip gegenüber wirklich konventionellen ssk's abzuschätzen. dennoch ist die sache mit den batterien ein interessanter aspekt. die reichweite der dolphins wird bei jane's mit 420sm @ 8kn angegeben und stimmt somit mit der von naval technology überein.
interessant wäre in dem zusammenhang zb:
- welche batteriekapazitäten haben uboote?
- wieviel gewicht haben die uboote als batterien an bord? (vom gewicht kann man ja rückschlüsse auf die kapazität ziehen)
- wie verhält sich die leistungsaufnahme des antriebs über die geschwindigkeit? (linear sicherlich nicht! )
- wie lange braucht man um die batterien wieder zu laden?
 
Yoda
Beitrag 4. Apr 2004, 22:18 | Beitrag #19
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QUOTE
(man vergleiche zb welchen vorteil ein sportwagen mit geringerem cw-wert gegenüber eines normalen wagens bei tempo 30 hat.)

Unglücklicher Vergleich, da der Rollwiderstand bei geringer Geschwindigkeit maßgebend ist, und nicht der Strömungswiderstand, dies fällt bei U-Booten natürlich weg.


Allgemein gilt für die Strömungsleistung P=0,5 * cw * rho * A *v^3

cw: Widerstandsbeiwert
rho: Dichte des Mediums
A: Stirnfläche
v: Strömungsgeschwindigkeit

Allgemein ist also die erforderliche Leistung in der dritten Potenz von der Strömungsgeschwindigkeit abhängig. Knackpunkt ist der cw Wert, da er nicht unabhängig von der Geschwindigkeit ist. Ausserdem ist er abhängig von der Art der Strömung (laminar, turbulent, Grenzschichten), der Form des umströmten Körpers (dadurch auch dem Verhältnis von Druckwiderstand und Reibungswiderstand). Allgemein wird er aber (wenn ich es richtig verstanden habe) mit grösserer Geschwindigkeit kleiner (linear oder geringere Abnahme). Meist wird er daher aus Tabellenwerken entnommen, in denen die Werte für die verschiedensten Formen und Geschwindigkeiten aufgeführt sind.
QUOTE
aber ich bin mir nicht sicher ob man diese analogien von der xxi zur u-212 so einfach treffen kann.

Da beide eine strömungsgünstige "Tropfenform" haben, denke ich schon, nur dass die XXI halt mehr "Störstellen hat".
QUOTE
die frage ist zb in wie weit sich die form bei 5kn überhaupt auswirkt

Annähernd genauso wie bei höheren Geschwindigkeiten.



QUOTE
aber eigentlich ging es mir ehr darum den vorteil der aip gegenüber wirklich konventionellen ssk's abzuschätzen

Ich werfe mal einfach in den Raum, dass mit AIP eine mindestens doppelt so hohe Unterwasser Reichweite zu erzielen sein müsste.
Als Grund führe ich hier mal den Nutzen an. Wenn nicht ein wesentlicher Reichweitenvorteil zu erreichen wäre, ist eine herkömmliche Batterieanlage günstiger, da billiger, nachladbar und hochstromfähig.

Für genaue Zahlen fehlen einfach die Berechnungsgrundlagen. Ist ja bei deiner Kapazitätsabschätzung schön erkennbar, mit welchen Unsicherheiten man rechnen muss. Bei den notwendigen Antriebsleistungen ist es genauso.

QUOTE
- welche batteriekapazitäten haben uboote?

Leider sind da wohl kaum offizielle, exakte Angaben zu bekommen, also mal wieder schätzen...
QUOTE
- wieviel gewicht haben die uboote als batterien an bord? (vom gewicht kann man ja rückschlüsse auf die kapazität ziehen)

Ist meines Erachtens auch schwierig, da das Batteriegewicht kaum gesondert angegeben wird. Günstiger wäre es wohl, über das Volumen zu gehen, also aus Querschnittszeichnungen oder Bildern die Größe der Batterien zu bestimmen und dann mit kommerziell verfügbaren Hochleistungsbatterien der einschlägigen Hersteller (Varta?) zu vergleichen. Von den 212ern sind bspw. schöne Zeichnungen zu bekommen
Bild: http://www.naval-technology.com/projects/type_212/images/type212_3.jpg (Bild automatisch entfernt)
Bild: http://www.naval-technology.com/projects/type_212/images/type212_2.jpg (Bild automatisch entfernt)
QUOTE
- wie verhält sich die leistungsaufnahme des antriebs über die geschwindigkeit? (linear sicherlich nicht! )

s.o.
QUOTE
- wie lange braucht man um die batterien wieder zu laden?

Die Dolphins haben 3 750KW Generatoren und die gleichen Diesel wie die 212er also wird der herkömmliche Antrieb sehr ähnlich sein. Bei bekannter Batteriekapazität könnte man es über die Generatorleistung von 2,25 MW berechnen.
Der Haken sind halt mal wieder die vielen Unsicherheiten, die dann im Endeffekt Fehler in der der Größenordnung der Schätzwerte zulassen.
 
LM-fgraf
Beitrag 5. Apr 2004, 13:38 | Beitrag #20
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Ich hab mal gelesen das die Wasserstofftanks durch einen Diesel-reformator und
weiteren Sauerstofftank ersetzt werden.
dies hätte den vorteil das man nur noch Diesel tanken müsste.Wasserstoffsteht dann
"unbeschränkt" zur verügung und durch denn zusätzlichen Sauerstofftank erhöht sich dann
auch die Tauchdauer.
Nachteil der wirkungsgrad sinkt außerdem fehltnoch ein geeigneter Reformator.

Ich weis allerdings nicht mehr wo ich das gelesen habe.confused.gif
 
SailorGN
Beitrag 8. May 2004, 16:13 | Beitrag #21
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War gestern bei HDW...auch in der Ubootfertigung.
Habe mich auch explizit erkundigt und folgendes erfahren:

Die gesamte Ubootdoktrin macht eine versorgung von Ubooten in see überflüssig, da davon ausgegangen wird, das bei Treibstoffende alles zu ende ist: Verpflegung, munition, ersatzteile, Besatzung erschöpft. Ausserdem dauert eine Befüllung bei komplett leeren tanks etwa einen tag. Und das auffüllen aller Versorgungsgüter ist in see auch reichlich schwer.
Technisch sei es aber durchaus machbar, das es nur einen 20ft container+ Gasspeicher bedarf (zur kühlung). Die bundesmarine hat 2 geordert, einen in ecktown einen in whv.

ein weiteres bisher nicht so bekanntes detail ist der drahtabweiser zwischen den ruderblättern.


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Beitrag 8. May 2004, 17:29 | Beitrag #22
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aber zur reichweite oder wasserstoffmenge haben sie nix gesagt?
 
SailorGN
Beitrag 8. May 2004, 23:29 | Beitrag #23
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Nein, und dreimal darfst du raten, wieso... thefinger.gif


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Praetorian
Beitrag 8. May 2004, 23:41 | Beitrag #24
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Zu diesem Thema gibt es in "Unterseebootbau" (Ulrich Gabler) einige sehr interessante Grafiken und Textstellen. Muß mal sehen, ob ich die irgendwie einscannen kann. Prof. Gabler ist leider schon verstorben, war aber DIE Kapazität im Bereich Unterseeboote in Deutschland.


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Beitrag 8. May 2004, 23:44 | Beitrag #25
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naja ist ja nicht der heilige gral. und die größe/anzahl der metalhydridspeicher bieten zb einen netten anhaltspunkt. und wenn man zb auf der grundlage selber mal ne spekulation anstellt sieht man ja ob und wie die leute reagieren wink.gif
 
Honk
Beitrag 9. May 2004, 07:23 | Beitrag #26
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Nochmal zur Gefährlichkeit des H2. Ich habe vor längerer Zeit in den VDI-Nachrichten einen Artikel zur H2-Technologie in Fahrzeugen gelesen. Dort haben die Experten gesagt, dass H2 nicht gefährlicher ist als Benzin, da es sich so schnell verflüchtigt (wenn H2 IM U-Boot ausströmt und nicht entweichen kann, ist das natürlich Mist). Also ist der Betankungsvorgang vielleicht gar nicht gefährlicher als bei der Dieselübernahme auch. Allerdings haben die nichts über die Druckspeicher gesagt. Wenn da mal ein kleines Loch drin ist... eek.gif


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Das Leben ist zu kurz um klein zu sein.
 
SailorGN
Beitrag 9. May 2004, 12:17 | Beitrag #27
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Also, noch mal zum Fahrbereich: Man muss davon ausgehen, dass die Brennstoffzelle eine völlig neue Technologie ist, bei der man noch keine Erfahrungswerte hat, was sich natürlich auf alle Schätzungen hinsichtlich Fahrbereich auswirkt...dazu kommen noch mögliche Fahrprofile.
Zur Gefährlichkeit: h2 ist grundsätzlich etwas heikel, allerdings ist auch hier prävention alles...
Zur Tauchausdauer: den worten des Betreuers nach redet man nicht mehr von Tagen sondern wochen...aber auch hier werden sicher noch Erfahrungswerte benötigt. Auf den Hochrechnung steht aber bestimmt mal wieder: "vor dem Lesen vernichten"  :D


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Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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Deutsche Waffe mit großer Reichweite: NICHT Taurus
putins Waffe mit großer Reichweite: SPD
 
Hummingbird
Beitrag 13. Oct 2005, 00:16 | Beitrag #28
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In der aktuellen SuT ist ein Artikel über eine Bewaffnungsoption von U-Booten mit der RMK 30 x 230.

Bild: http://img402.imageshack.us/img402/9783/rmk30x2304nf.jpg (Bild automatisch entfernt)

http://www.soldat-und-technik.de/10-05/mar.pdf
 
Racer
Beitrag 13. Oct 2005, 07:24 | Beitrag #29
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QUOTE(Hummingbird @ 13.10.2005, 01:16)
In der aktuellen SuT ist ein Artikel über eine Bewaffnungsoption von U-Booten mit der RMK 30 x 230.

Bild: http://img402.imageshack.us/img402/9783/rmk30x2304nf.jpg (Bild automatisch entfernt)

http://www.soldat-und-technik.de/10-05/mar.pdf

Wozu soll das gut sein? Um seine "Stealth"-Position zu verraten?

Das Ding hat eine Reichweite von 3000m... Flieger/Helikopter-Abwehr?

Dann doch lieber ein Untersee gestarteter Lenkflugkörper (wie ihn BGT vorschlägt. Name ist mir entfallen).


Edit:

Lesen bildet. Aha, zur "Bekämpfung leichter Land- und Seeziele bis 2000m". --> Wie wäre es mit Abtauchen statt Schiessen?

Edit2:
Mit dem LfK von BGT meinte ich den Triton.
 
Jackace
Beitrag 13. Oct 2005, 09:13 | Beitrag #30
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Hmm ich hatte mal über eine Nutzung der RMK30 als MLG auf Überwasserschiffen nachgedacht, war mir aber nicht sicher wie die hülsenlose Munition mit der relativ aggressiven Seeluft zurechtkommt.
So ein Ding ins Uboot zu setzen könnte in dem Punkt eventuell Probleme machen.

Zumal ich von solchem Waffeneinsatz von Ubooten etwa genauso viel halte wie mein "Vorschreiberling".
Irgendwie hab ich so das Gefühl das die Industrie mit dem Schlagwort "asymetrische Bedrohung" unter zur Hilfenahme von Panoramabildchen auf Deibel komm raus, irgendwelchen Firlefanz verkaufen will.
Ähnliche Bildchen/ Skizzen gibts doch zur K130, vielleicht aber hat der BND aus sicherer Quelle erfahren das sich die Creme de la Creme der Topterroristen Eigenheime in Strandnähe zugelegt hat, wer weiss?

Das Ganze in dem Artikel unter "Eigenschutz" laufen zu lassen ist ja wohl der blanke Hohn.

Mit freundlichen Grüßen Jackace
 
 
 

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