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> Bw-Strukturreform, Sammelthread
kato
Beitrag 19. Oct 2020, 11:42 | Beitrag #2941
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ZITAT(Havoc @ 19. Oct 2020, 04:09) *
Ich habe die Luftverlastbarkeit angeführt, weil es eine designbestimmende Anforderung ist und mit zur Komplexität beigetragen hat. MMit dem LYNX hätte die BW beim Fahrzeug selbst vermutlich weniger Probleme.

Der Lynx KF31 wiegt laut Rheinmetall gefechtsbereit 38 Tonnen, runtergelastet leer 34 Tonnen. Jeweils eine halbe Tonne mehr als ein Puma und grad noch so im Rahmen Lufttransportfähigkeit in teilzerlegtem Zustand.

Vom Lynx KF41 braucht man da gar nicht erst zu reden, der hat ein Gefechtsgewicht von 44 Tonnen.
 
Havoc
Beitrag 21. Oct 2020, 20:46 | Beitrag #2942
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ZITAT(kato @ 19. Oct 2020, 10:42) *
ZITAT(Havoc @ 19. Oct 2020, 04:09) *
Ich habe die Luftverlastbarkeit angeführt, weil es eine designbestimmende Anforderung ist und mit zur Komplexität beigetragen hat. MMit dem LYNX hätte die BW beim Fahrzeug selbst vermutlich weniger Probleme.

Der Lynx KF31 wiegt laut Rheinmetall gefechtsbereit 38 Tonnen, runtergelastet leer 34 Tonnen. Jeweils eine halbe Tonne mehr als ein Puma und grad noch so im Rahmen Lufttransportfähigkeit in teilzerlegtem Zustand.

Vom Lynx KF41 braucht man da gar nicht erst zu reden, der hat ein Gefechtsgewicht von 44 Tonnen.


Der Vergleich Lynx geht dahin, wenn die Luftverlastbarkeit mit A400M nicht Teil der Forderung gewesen wäre.
 
400plus
Beitrag 23. Oct 2020, 10:52 | Beitrag #2943
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Welche Rolle spielt die Reserve im Plan Heer? mit ein interessanten Angaben und ein paar mehr Details zum Heer 2027ff., Hervorhebungen von mir.

ZITAT
Demnach will das Heer seine nicht-aktiven Truppenteile zunächst erhalten, anschließend ausbauen und schließlich einsatzbereit machen. In einem zweiten Schritt sollen die Angehörigen der Ergänzungstruppenteile so gut ausgebildet sein, dass sie bei Bedarf in aktive Strukturen integriert werden können.
[...]
Die Reserve ist ein wichtiger Baustein beim Ausbau des Heeres. Analog zum Plan Heer verfolgt die Neuausrichtung der Reserve drei Etappenziele. Bis Ende 2023 sollen Strukturen geschaffen und Verfahren zum Aufwuchs entwickelt werden. Die Schaffung von Strukturen bedeutet hier, dass die Ergänzungstruppenteile und Einzeldienstposten für Reservisten geschaffen werden, um zielgerichtet die Fähigkeiten des Heeres zu stärken.
[...]
Bis Ende 2027 sollen die Strukturen eingenommen sein. Dann sollen die Dienstposten in den Ergänzungstruppenteilen so besetzt sein, dass sie ihr Personal, falls erforderlich, aus- und weiterbilden beziehungsweise anderweitig qualifizieren können.
[...]
Das Ziel ist es, bis Ende 2031 die Ergänzungstruppenteile personell im Wesentlichen aufgefüllt und materiell ausgestattet zu haben. Die Ergänzungstruppenteile sollen dann so ausgerüstet und ausgebildet sein, dass sie als eigenständiger Kampfverband agieren können. Planungen sehen sechs Kampfbrigaden mit bis zu vier teil- oder nicht-aktiven Kampftruppenbataillonen vor, der deutsche Anteil der Deutsch-Französischen Brigade würde zu einer vollwertigen Kampfbrigade ausgebaut und die Luftlandebrigade 1 könnte sowohl Aufgaben im Internationalen Krisenmanagement als auch in der Landes- und Bündnisverteidigung wahrnehmen. Zusammengerechnet ergibt das drei Divisionen mit acht Brigaden und entsprechenden Ergänzungstruppenteilen und Einzeldienstposten auf allen Ebenen. Hier schließt sich der Kreis zum Bierdeckelplan mit drei Divisionen zum Jahr 2032.


Interessant dürfte noch werden, ob die 29. Brigade eine Jägerbrigade oder eine Panzergrenadierbrigade wird. Neue Ergänzungstruppenteile dürfte es wahrscheinlich nicht geben, die Anzahl der derzeit bestehenden teil- oder nicht-aktiven Verbände (921, 908, 909, 8) passt zu den "bis zu vier" Kampftruppenbataillonen.


Da ja bald Weihnachten ist, versuche ich mal ein wenig Spekulatius wink.gif wie das dann am Ende aussehen könnte (beschränke mich aber auf die Kampftruppenbataillone):
1. Panzerdivision behält ihre drei mechanisierten Brigaden wie derzeit. Die PzLehr9 hat bereits die gewünschte Gliederung (1Pz/2PzGren/1Jg), bei der PzBrig 21 fehlt ein PzGrenBtl, bei der PzGrenBrig 41 ein PzBtl (wobei eine Kooperation mit Polen möglich ist).

10. Panzerdivision behält ebenfalls ihre drei Brigaden. Bei der PzBrig 12 fehlt ein Jägerbataillon, die PzBrig 37 hat ein PzBtl zu viel, ihr fehlt aber ein JgBtl. GebJgBrig 23 bleibt wie bisher.

Neue Division: LLBrig wie bisher und die 29. Brigade. Ich tippe darauf, dass es eine Jägerbrigade mit Panzerbataillon wird- 291, 292, 393. Dafür spricht einerseits die relative Nähe des neuen "überzähligen" PzBtl 393 in Hardheim zu anderen Teilen der Brigade, andererseits auch, dass man mit fünf schweren Brigaden und mutmaßlich zwei materiall ausgerüsteten n/a PzGrenBtl schon 12 PzGrenBtl und damit den kommunizierten Bedarf an 560 SPz ausgereizt hätte.
 
PzArt
Beitrag 23. Oct 2020, 11:45 | Beitrag #2944
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Danke für den Link. Klingt soweit schlüssig. Fraglich allerdings ob die D/F-Brigade dazu in ihrer jetzigen Form tatsächlich aufgelöst wird, um mit den deutschen Anteilen den Kern einer weiteren rein nationalen Brigade zu stellen?!

Keine weitere Info hierbei allerdings zu weiteren notwendigen Divisionstruppen, insbesondere Ari und Pio. Bei der Ari sind meiner Kenntnis nach 3 Batterien als Ergänzungstruppenteil vorhanden, daraus wäre aber nur ein weiteres Bataillon als Ganzes neu abzubilden. Wenn man aus vorhandenen Verbänden wieder ein reines RakArtBtl ausgliedert, noch ein weiteres.

Und Hardheim ist übrigens 363, nicht 393 wink.gif

Der Beitrag wurde von PzArt bearbeitet: 23. Oct 2020, 11:46
 
400plus
Beitrag 23. Oct 2020, 12:23 | Beitrag #2945
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Stimmt, vertan mit dem 6er, danke!
 
Black Hawk
Beitrag 24. Oct 2020, 12:54 | Beitrag #2946
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Zitat aus der aktuellen K-ISOM Spezial "SOF Luftwaffe" (S.16)
ZITAT
[...]Dem Kommando Spezialkräfte Marine werden inzwischen 300 Dienstposten zugeschrieben. Laut Marine kann zeitnah die Aufstellung einer zweiten Kampfschwimmerkompanie beginnen. Vom Verteidigungsminsterium wurde jüngst ein Aufwuchs auf 550 Dienstposten bewilligt [...]


--------------------
Was mach ich hier?
 
schleicher
Beitrag 24. Oct 2020, 13:03 | Beitrag #2947
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Der Buschfunk sagte doch immer das die Kompanie noch nie voll besetzt war. (analog KSK) Hat sich das geändert? Kennt jemand da aktuelle Zahlen?!


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Die Tat ist alles, nichts der Ruhm.
 
Freestyler
Beitrag 24. Oct 2020, 17:28 | Beitrag #2948
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ZITAT(400plus @ 23. Oct 2020, 11:52) *
Neue Ergänzungstruppenteile dürfte es wahrscheinlich nicht geben, die Anzahl der derzeit bestehenden teil- oder nicht-aktiven Verbände (921, 908, 909, 8) passt zu den "bis zu vier" Kampftruppenbataillonen. [...]

Da ja bald Weihnachten ist, versuche ich mal ein wenig Spekulatius wink.gif wie das dann am Ende aussehen könnte (beschränke mich aber auf die Kampftruppenbataillone):
1. Panzerdivision behält ihre drei mechanisierten Brigaden wie derzeit. Die PzLehr9 hat bereits die gewünschte Gliederung (1Pz/2PzGren/1Jg), bei der PzBrig 21 fehlt ein PzGrenBtl, bei der PzGrenBrig 41 ein PzBtl (wobei eine Kooperation mit Polen möglich ist).
10. Panzerdivision behält ebenfalls ihre drei Brigaden. Bei der PzBrig 12 fehlt ein Jägerbataillon, die PzBrig 37 hat ein PzBtl zu viel, ihr fehlt aber ein JgBtl. GebJgBrig 23 bleibt wie bisher.

Neue Division: LLBrig wie bisher und die 29. Brigade. Ich tippe darauf, dass es eine Jägerbrigade mit Panzerbataillon wird- 291, 292, 393. Dafür spricht einerseits die relative Nähe des neuen "überzähligen" PzBtl 393 in Hardheim zu anderen Teilen der Brigade, andererseits auch, dass man mit fünf schweren Brigaden und mutmaßlich zwei materiall ausgerüsteten n/a PzGrenBtl schon 12 PzGrenBtl und damit den kommunizierten Bedarf an 560 SPz ausgereizt hätte.

Bei deiner Aufzählung fehlen die beiden UstgBtl Eins 1 und 10 (faktisch Sicherungsbatailone) und die nichtaktiven Kompanien der drei GebJgBtl und der beiden FschJgRgt. Außerdem gibt es zwischen den vier Bataillonen erhebliche Unterschiede: Das GebPzBtl 8 ist ein teilaktiver Verband mit aktiven und nichtaktiven Kompanien, wobei die aktiven Kompanien im Frieden (unterschiedlichen) aktiven PzBtl unterstellt sind und erst bei Mobilmachung dem GebPzBtl 8 unterstellt werden. Die beiden Panzergrenadierbataillone und das Jägerbataillon sind faktisch Ersatzbataillone, deren einzelne Kompanien aktiven Bataillonen zugeteilt sind, um für diese Ersatzpersonal zu stellen. Die drei JgKp des JgBtl 921 sind den JgBtl 1, 91 und 403 zugeordnet, die St/VersKp ist nur minimal ausgeplant; selbiges gilt für die beiden PzGrenBtl. Die drei 9er Bataillone sind also nicht klassische nichtaktive Manöverbataillone, sondern Ersatzbataillone. Zudem bringt dieser Ansatz - so wie er derzeit ausgeplant ist - eine ganze Reihe von Problemen mit sich:
1. Ist den BtlKdr der PzGrenBtl und JgBtl, denen die Kompanien der 9er Bataillone als ErsKp zugeordnet sind, deren Existenz i.d.R. unbekannt. Da die zugeordneten ErsKp i.d.R. auch nicht am Standort des aktiven Bataillons stationiert sind, sondern als Bestandteil des jeweiligen 9er Bataillons am Standort dessen Coleur-/Patenbataillons, ist das auch nachvollziehbar, da die aktiven Bataillone - mit Ausnahme der Coleur-/Patenbataillone - keinen Nutzen aus diesen ziehen.
2. Die Soldaten, die in den einzelnen Kompanien der 9er Bataillone beordert sind, sind i.d.R. keine ehemaligen Soldaten des aktiven Bataillons, dem die jeweilige ErsKp zugeordnet ist. Das Kennverhältnis zwischen Truppe und Ersatz ist aber fundamental, um eine schnelle Integration und einen hohen Zusammenhalt bei der Nachführung von Personalersatz zu erreichen. Selbiges gilt für die Unterstellung der aktiven PzKp unter das GebPzBtl 8 bei Mobilmachung.
3. Die Soldaten, die in den 9er Bataillonen beordert sind, sind - mit Ausnahme der Offziere, Stabsoffiziere und höheren Feldwebeldienstgrade - i.d.R. nicht entsprechend ausgebildet, weshalb alle 9er Bataillone und die beiden UstgBtl Eins - weitestgehend unabhängig voneinander - die DPA Jäger bzw. die DPA PzGren (früher SGA/VA) durchführen müssen, was wiederum durch die Verfügbarkeit qualifizierter Ausbilder (insb. Fw/GrpFhr) in den 9er Bataillonen und von Ressourcen des Patenbataillons abhängt, die sehr eingeschränkt sind.
4. Die 9er Bataillone sind für Ausbildung und Inübunghaltung komplett von ihren Patenbataillonen abhängig - ist das Verhältnis zwischen beiden Verbänden, insb. zwischen den BtlKdr schlecht, oder die Ressourcen knapp, leiden Ausbildung und Inübunghaltung der 9er Bataillone.

Daher wäre es äußerst dumm, die 9er Bataillons als Grundlage für die Stärkung der Reserve im Heer zu nutzen. Wesentlich sinnvoller wäre es,
1. in den aktiven Bataillonen je eine FErsKp aufzustellen, in denen im Rahmen der Grundbeorderung ausscheidende Soldaten des jeweiligen Bataillons beordert werden,
2. die 9er Bataillone und die beiden UstgBtl als Grundlage zur Aufstellung nichtaktiver SichBtl heranzuziehen und diese auch als solche zu bezeichnen,
3. die RSUKp in ihrer derzeitigen Form aufzulösen, um den Wettbewerb zwischen RSUKp und 9er Bataillonen um die wenigen qualifiziertern Reservisten zu beenden. Stattdessen können die RSUKp herangezogen werden, um nichtaktive StKp für (ebenfalls) nichtaktive VBKs zu bilden, da die territoriale Verteidigung ohnehin auf festere Beine gestellt werden muss.
 
Freestyler
Beitrag 24. Oct 2020, 18:14 | Beitrag #2949
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Zu den JgBtl der Brigaden: Sinn und Zweck der JgBtl, die den Panzer- und Panzergrenadierbrigadne zugeordnet sind, erschließt sich mir nicht. Für Streitkräfte, die einen bestimmten Einsatzrythmus (Ausbildung - Einsatz - Auffrischung) durchlaufen, ist es durchaus zweckmäßig, gleich gegliederte Brigaden zu haben, wenn diese immer abwechseln die Einsatzkontingente stellen. Im konventionellen Gefecht hohen Intensität gegen einen mechanisierten Feind können die JgBtl nicht neben den PzBtl und PzGrenBtl eingesetzt werden, da sie zwar hochgeschützt sind, aber mangels Fahrzeugbewaffnung nicht im Gefecht bestehen können. Natürlich kann man hoffen, dass es im Gefechtsstreifen der Brigade panzerungünstiges, infanteriefreundliches Gelände gibt, aber was, wenn nicht?

Bleibt die Option, die JgBtl zur Sicherung des Rückraums einzusetzen. In der Heeresstruktur IV waren den Divisionen u.a. drei mobilmachungsabhängige Jg/SichBtl unterstellt (durchschnittlich also eine Jg/SichBtl je Brigade) die den Rückraum der Division inkl. der Divisionsgefechtsstäbe gesichert, irreguläre, luftgelandete und durchgebrochen Feindkräfte bekämpft, Kriegsgefangene bewacht hätten usw. Faktisch hat man diese JgBtl/SichBtl jetzt als aktive Truppenteile direkt den Brigaden zugeordnet. Die PzGrenBrig 21 hat auf einer multinationalen Übung im JMRC Hohenfels das JgBtl 1 als sog. Rear Area Task Force (RATF) eingesetzt und damit die US-OPFOR, die bisher nur auf Weichteile getroffen war, überrascht und ihr ordentlich zugesetzt - was auch keine Überraschung ist, wenn das bisher nicht stattfand und die RATF dann auch mit Boxer usw. ausgestattet ist.

Ein aktives JgBtl, dessen Soldaten jahrelang ausgebildet wurden und das mit hochgeschützten Fahrzeugen usw. ausgerüstet ist, als RATF einzusetzen, ist allerdings Verschwendung von knappen Ressourcen. Zweckmäßiger wäre es,
a) zwei der drei JgKp der JgBtl auf bestehende Bataillone der Brigaden aufzuteilen: eine JgKp als Infanterekompanie mit eweiterter Grundbefähigung dem AufklBtl der Brigade zuzuordnen, sodass die Brigaden zu Handstreichen usw. gegen Hochwertziele im eigenen Verantwortungsbereich befähigt sind; die zweite JgKp als Begleitkompanie/SichKp im LogBtl als tatsächliche RATF;
b) die übrigen DP zur Aufstellung entsprechender Kompanien in den Brigaden heranzuziehen, die bisher kein JgBtl haben.
c) die dann noch übrigen DP u.a. zu Wiederaufstellung der PzBtl 403 der PzGrenBrid 41 und zur Auffüllung bestehender aktiver Truppenteile heranzuziehen.
Im großen Umfang sollte die Sicherung des Rückraums der Division durch mobilzumachende, nichtaktive SichBtl erfolgen; als Grundstock können die existierenden Ergänzungsbataillone und UstgBtl Eins dienen.

Die Infanterie der Bundeswehr - und allierter Streitkräfte wie z.B. der USA oder Großbritanniens - hat das Problem, dass sie so auf den Kampf im panzerungünstigen Gelände allgemein und ihre spezifische Gefechtsart hochgezüchtet worden ist, dass sie in keinem anderen Gelände und keiner anderen Gefechtsart eingesetzt werden kann: den Fallschirmjägern fehlen bereits gepanzerte Fahrzeuge (Mungo zählt nicht! lol.gif ) und allen fehlen Kampfpanzer, um überhaupt ernsthaft offensiv eingesetzt zu werden und dabei auch Schwerpunkte zu bilden. Der Boxer ist zwar hochgeschützt, hat aber keine Feuerkraft. Der Wiesel hat Feuerkraft und ist beweglich, aber ist für Angriffsoperationen zu schlecht gepanzert.
Deshalb wäre es absolut zweckmäßig, im Rahmen der RekonstitutionTM der GebJgBrig 23, der D/F-Brigade/JgBrig 29 und der LLBrig 1 jeweils ein PzBtl zu unterstellen, die ggf. mit entsprechenden leichten Kampfpanzern (die USA beschaffen ja grade MPF, da könnte sich die Bundeswehr anschließen) und RakJgPz ausgestattet sind.
 
400plus
Beitrag 24. Oct 2020, 20:05 | Beitrag #2950
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ZITAT(Freestyler @ 24. Oct 2020, 18:28) *
Bei deiner Aufzählung fehlen die beiden UstgBtl Eins 1 und 10 (faktisch Sicherungsbatailone) und die nichtaktiven Kompanien der drei GebJgBtl und der beiden FschJgRgt. Außerdem gibt es zwischen den vier Bataillonen erhebliche Unterschiede: Das GebPzBtl 8 ist ein teilaktiver Verband mit aktiven und nichtaktiven Kompanien, wobei die aktiven Kompanien im Frieden (unterschiedlichen) aktiven PzBtl unterstellt sind und erst bei Mobilmachung dem GebPzBtl 8 unterstellt werden. Die beiden Panzergrenadierbataillone und das Jägerbataillon sind faktisch Ersatzbataillone, deren einzelne Kompanien aktiven Bataillonen zugeteilt sind, um für diese Ersatzpersonal zu stellen. Die drei JgKp des JgBtl 921 sind den JgBtl 1, 91 und 403 zugeordnet, die St/VersKp ist nur minimal ausgeplant; selbiges gilt für die beiden PzGrenBtl. Die drei 9er Bataillone sind also nicht klassische nichtaktive Manöverbataillone, sondern Ersatzbataillone.


Nichtaktive Kompanien: Stimmt, allerdings habe ich den Artikel so verstanden, dass er sich vor allem auf die Bataillonsebene konzentriert: "Die Ergänzungstruppenteile sollen dann so ausgerüstet und ausgebildet sein, dass sie als eigenständiger Kampfverband agieren können. Planungen sehen sechs Kampfbrigaden mit bis zu vier teil- oder nicht-aktiven Kampftruppenbataillonen vor". Ich ging davon aus, dass man die nichtaktiven Gebirgs- und Fallschirmjägerbataillone gesondert betrachten wird, weil sie eben unterhalb der Verbandsebene angesiedelt sind.

Bezüglich des Gebirgspanzerbataillons: Was du sagst, ist derzeit richtig, allerdings werden die einzelnen Kompanien m.W. in den nächsten Jahren zur Aufstellung des PzBtl 363 genutzt. Gut möglich, dass am Ende dieses Prozesses das GebPzBtl 8 ähnlich aussieht wie die drei 9er-Bataillone.

Unterstützungsbataillone: Ja, die habe ich in der Rechnung unterschlagen. Mir ist aber nicht klar, ob die im Sinne des Artikels zu den "Kampftruppenbataillonen" gezählt werden. Bataillone ist ohnehin eine recht optimistische Bezeichnung, m.W. haben sie zwei Kompanien.
 
400plus
Beitrag 24. Oct 2020, 20:15 | Beitrag #2951
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ZITAT(Freestyler @ 24. Oct 2020, 19:14) *
Zu den JgBtl der Brigaden: Sinn und Zweck der JgBtl, die den Panzer- und Panzergrenadierbrigadne zugeordnet sind, erschließt sich mir nicht. Für Streitkräfte, die einen bestimmten Einsatzrythmus (Ausbildung - Einsatz - Auffrischung) durchlaufen, ist es durchaus zweckmäßig, gleich gegliederte Brigaden zu haben, wenn diese immer abwechseln die Einsatzkontingente stellen. Im konventionellen Gefecht hohen Intensität gegen einen mechanisierten Feind können die JgBtl nicht neben den PzBtl und PzGrenBtl eingesetzt werden, da sie zwar hochgeschützt sind, aber mangels Fahrzeugbewaffnung nicht im Gefecht bestehen können. Natürlich kann man hoffen, dass es im Gefechtsstreifen der Brigade panzerungünstiges, infanteriefreundliches Gelände gibt, aber was, wenn nicht?


Ich denke, dass das einfach der grundsätzliche gordische Knoten ist, der sich nie so wirklich auflösen lässt: Ziel der vorletzten Reform (also Heer 2011) war es ja explizit, die Bundeswehr infanteristisch stärker aufzustellen. Man wollte Brigaden zu haben, die durch den Auslandseinsatz rotieren und dabei immer ein Mindestmaß an Infanterie vorhalten (mindestens zwei Bataillone pro Brigade, wobei hier die PzGrenBtl mitgezählt wurden, siehe S. 39 hier). Jetzt geht der Fokus eher wieder in Richtung LV/BV und Gefechte hoher Intensität, und dann sind, wie du sagst, die JgBtl in den mechanisierten Brigaden nicht so gut platziert. Aber trotz LV/BV bleiben natürlich Einsätze à la ISAF immer noch eine Möglichkeit- und dann hätte man die JgBtl halt wieder gerne. Das ist eigentlich seit dem Ende des Kalten Krieges das Problem der Bundeswehr. Für den einen Zweck wären schlanke mechanisierte Brigaden ideal (3 Kampftruppenbataillone, Aufkl, Pio nur als Kompanien), für den anderen dagegen darf es von allem mehr sein, und gerne noch ein Jägerbataillon obendrauf. Früher hat man es mal versucht durch verschiedene Brigadetypen zu lösen, aber mit 8 Brigaden und einem Rotationsfaktor von 6 kann man die Lösung auch vergessen...

PS: Interessehalber: Hier

ZITAT(Freestyler @ 24. Oct 2020, 18:28) *
3. die RSUKp in ihrer derzeitigen Form aufzulösen, um den Wettbewerb zwischen RSUKp und 9er Bataillonen um die wenigen qualifiziertern Reservisten zu beenden. Stattdessen können die RSUKp herangezogen werden, um nichtaktive StKp für (ebenfalls) nichtaktive VBKs zu bilden, da die territoriale Verteidigung ohnehin auf festere Beine gestellt werden muss.


Hier meinst du SiKp, oder? Also quasi die RSUKp und die Unterstützungsbataillone benutzen, um daraus Sicherungsbataillone aufzustellen?

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 24. Oct 2020, 21:47
 
Black Hawk
Beitrag 24. Oct 2020, 22:58 | Beitrag #2952
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ZITAT(schleicher @ 24. Oct 2020, 14:03) *
Der Buschfunk sagte doch immer das die Kompanie noch nie voll besetzt war. (analog KSK) Hat sich das geändert? Kennt jemand da aktuelle Zahlen?!

Das hat mich ja auch schon gewundert.


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Freestyler
Beitrag 26. Oct 2020, 09:54 | Beitrag #2953
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ZITAT(400plus @ 24. Oct 2020, 20:15) *
Aber trotz LV/BV bleiben natürlich Einsätze à la ISAF immer noch eine Möglichkeit- und dann hätte man die JgBtl halt wieder gerne. Das ist eigentlich seit dem Ende des Kalten Krieges das Problem der Bundeswehr. Für den einen Zweck wären schlanke mechanisierte Brigaden ideal (3 Kampftruppenbataillone, Aufkl, Pio nur als Kompanien), für den anderen dagegen darf es von allem mehr sein, und gerne noch ein Jägerbataillon obendrauf. Früher hat man es mal versucht durch verschiedene Brigadetypen zu lösen, aber mit 8 Brigaden und einem Rotationsfaktor von 6 kann man die Lösung auch vergessen... [...]

ZITAT(Freestyler @ 24. Oct 2020, 18:28) *
3. die RSUKp in ihrer derzeitigen Form aufzulösen, um den Wettbewerb zwischen RSUKp und 9er Bataillonen um die wenigen qualifiziertern Reservisten zu beenden. Stattdessen können die RSUKp herangezogen werden, um nichtaktive StKp für (ebenfalls) nichtaktive VBKs zu bilden, da die territoriale Verteidigung ohnehin auf festere Beine gestellt werden muss.


Hier meinst du SiKp, oder? Also quasi die RSUKp und die Unterstützungsbataillone benutzen, um daraus Sicherungsbataillone aufzustellen?

Der Rotationsfaktor von 6 ist auch unverhältnismäßig hoch und international einzigartig - mit einer (zukünftigen) Jägerbrigade 29, einer Luftlandebrigade (klassisch in Bataillone gegliedert) und der Gebirgsjägerbrigade 23 hätte die Bundeswehr allerdings genug Infanteriebataillone, sowohl für infanterielastige Stabilisierungsoperationen als auch für konventionelle Konflikte hoher Intensität (sofern durch Kampfpanzer verstärkt).

Zu den RSUKp: ich würde den RSUKp den Sicherungsauftrag entziehen und und das Personal und die Struktur zusammen mit den derzeitigen BVKs/KVKs zur Aufstellung von StKp von nichtaktiven VBKs heranziehen:
- Stab
- StKp mit Stabszug, FmZug, LogStaffel, AVZ und SichZg (nur für das VBK selbst)
- VerbKdo's
In einem weiteren Schritt des Ausbaus der Territorialverteidigung können dann nichtaktive Bataillone und selbstständige Kompanien für den Einsatz in der Territorialverteidigung (welcher Art auch immer) aufgestellt werden, aber ohne eine vernünftige, durchhaltefähige Führungskomponente ist das sinnlos.
 
Freestyler
Beitrag 27. Oct 2020, 16:19 | Beitrag #2954
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Gem. den Folien zu den Vorträgen der StellvInsp der OrgBereiche bei der Jahrestagung der Reserve planen Luftwaffe, Marine und SKB bis 2032 einen massiven Aufwuchs bzw. massive Neuaufstellung nichtaktiver Objektschutz-/Sicherungskomponenten:
- Die BVKs und KVKs, die zur Zeit ca. 4.500 DP haben, die zu 60% besetzt sind, sollen auf 6.000 DP aufwachsen (zusätzlich zu den BVKs und KVKs auch "VK"s - WBKs im neuen Gewand?).
- Die RSUKp, die zur Zeit ca. 3.500 DP haben, die zu 67% besetzt sind, sollen auf 21.000 DP (!!) in 16 Landesregimentern aufwachsen.
- Die Marine plant mindestens zwei ResEinsKp, wobei die Folien auch als fünf oder sieben ResSichKp interpretiert werden können.
- Die Luftwaffe plant ca. 10.800 DP für Reservisten für den Schutz von Liegenschaften und weitere 900 DP für Reservisten für NNbS.
- Auch ZSan plant bis zu 600 DP für Reservisten zur Sicherung von Liegenschaften.

Leider sind die Folien des StellvInspH sehr dürftig und es lassen sich keinerlei Rückschlüsse ziehen.

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 27. Oct 2020, 16:20
 
Merowinger
Beitrag 27. Oct 2020, 16:41 | Beitrag #2955
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Was sind BVK und KVK?
 
Freestyler
Beitrag 27. Oct 2020, 16:42 | Beitrag #2956
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Bezirks- und Kreisverbindungskommando.
 
W.-Brandt
Beitrag 27. Oct 2020, 17:10 | Beitrag #2957
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ZITAT(Freestyler @ 27. Oct 2020, 17:19) *
Gem. den Folien zu den Vorträgen der StellvInsp der OrgBereiche bei der Jahrestagung der Reserve planen Luftwaffe, Marine und SKB bis 2032 einen massiven Aufwuchs bzw. massive Neuaufstellung nichtaktiver Objektschutz-/Sicherungskomponenten:
- Die BVKs und KVKs, die zur Zeit ca. 4.500 DP haben, die zu 60% besetzt sind, sollen auf 6.000 DP aufwachsen (zusätzlich zu den BVKs und KVKs auch "VK"s - WBKs im neuen Gewand?).
- Die RSUKp, die zur Zeit ca. 3.500 DP haben, die zu 67% besetzt sind, sollen auf 21.000 DP (!!) in 16 Landesregimentern aufwachsen.
- Die Marine plant mindestens zwei ResEinsKp, wobei die Folien auch als fünf oder sieben ResSichKp interpretiert werden können.
- Die Luftwaffe plant ca. 10.800 DP für Reservisten für den Schutz von Liegenschaften und weitere 900 DP für Reservisten für NNbS.
- Auch ZSan plant bis zu 600 DP für Reservisten zur Sicherung von Liegenschaften.

Leider sind die Folien des StellvInspH sehr dürftig und es lassen sich keinerlei Rückschlüsse ziehen.

Kann man die Präsentation irgendwo nachschauen?
 
Schwabo Elite
Beitrag 27. Oct 2020, 17:20 | Beitrag #2958
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ZITAT(Freestyler @ 27. Oct 2020, 16:19) *
- Die RSUKp, die zur Zeit ca. 3.500 DP haben, die zu 67% besetzt sind, sollen auf 21.000 DP (!!) in 16 Landesregimentern aufwachsen.

Danke für die Infos. Ist irgendwas verlautbart worden zu den Regimentern? Sollen da nur einzelne Soldat*innen mit grundlegenden Kompetenzen drin versammelt sein oder was sollen die Landesregimenter können? In der Größe wären 21.000 DP ja noch lange nicht bei einem neuen TerrH, aber zu viel, um zur Not die paar wenigen Reservebataillone aufzufüllen.


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Merowinger
Beitrag 27. Oct 2020, 17:31 | Beitrag #2959
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ZITAT(Freestyler @ 27. Oct 2020, 16:42) *
Bezirks- und Kreisverbindungskommando.

Benötigen die wirklich 6000 volle, dedizierte Dienstposten?

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 27. Oct 2020, 17:32
 
400plus
Beitrag 27. Oct 2020, 17:33 | Beitrag #2960
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Die Idee des Landesregimentes war m.W., die RSUKp in größere Strukturen einzubinden, von dort zu führen und zu unterstützen (z.B. mit einer Stabs- und einer Unterstützungskompanie mit Pionierkräften). Für mich klang es ein wenig wie eine Neuaufstellung der alten Heimatschutzbataillone, aber mit mehr Bundeslandbezug.
 
Freestyler
Beitrag 27. Oct 2020, 17:39 | Beitrag #2961
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ZITAT(Schwabo Elite @ 27. Oct 2020, 17:20) *
Danke für die Infos. Ist irgendwas verlautbart worden zu den Regimentern? Sollen da nur einzelne Soldat*innen mit grundlegenden Kompetenzen drin versammelt sein oder was sollen die Landesregimenter können? In der Größe wären 21.000 DP ja noch lange nicht bei einem neuen TerrH, aber zu viel, um zur Not die paar wenigen Reservebataillone aufzufüllen.

Nicht viel. ZSan plant eine SanStaffel mit ca. 50 DP je Landesregiment (max. 800 DP). Das Landesregiment Bayern besteht derzeit aus dem Regimentsstab, einer St/VersKp, drei RSUKp und einer UstgKp mit 10 DP für aktives Kaderpersonal, 59 DP für aktives Ergänzungspersonal (vorwiegend für Stab, St/VersKp und UstgKp) und 456 DP für Reservisten - die SanStaffel sind da wahrscheinlich nicht mit dabei.
Wenn man davon ausgeht, dass sich die DP der RSUKr versechsfachen, bedeutet das faktisch (!), dass aus allen RSUKp ein Bataillon aufwächst. Es ist unwahrscheinlich, dass je Bundesland ein Landesregiment aufgestellt wird - wahrscheinlicher ist, dass große Bundesländer wie z.B. Bayern mehrere Landesregimenter haben werden, kleinere wie z.B. Bremen lediglich ein Bataillon stellen werden, ggf. integriert in das Regiment eines anderen Bundeslandes. Das derzeitige Landesregiment Bayern wäre dann ein Heimatschutzregiment mit drei Bataillonen, aufgewachsen aus den derzeitigen drei RSUKp, zzgl. StKp und UstgKp/Btl.

Woher das Personal kommen soll, erschließt sich mir allerdings nicht. Die anderen OrgBereiche verplanen ihre ausscheidenden Soldaten für ihre nichtaktiven Truppenteile - der FWD bzw. "Dein Jahr für Deutschland" soll die ggf. generieren. Grundsätzlich halte ich das nicht für unmöglich, denn grundsätzlich ( biggrin.gif ) ist Gefechtsausbildung/-dienst als Wehrübung durchaus attraktiv zum öden Zivilleben.
Allerdings erfordert der massive Aufwuchs der Objektschutz-/Sicherungskräfte auch einen noch massiveren Aufwuchs der aktiven Ausbildungskomponente für diese Kräfte. Die Luftwaffe plant jedes Jahr 1.500 ausscheidende aktive Soldaten in den Objektschutzkräften zu beordern - und darunter dürfte nur eine kleine Minderheit ehemaliger aktiver Objektschutzsoldaten sein. Es sei denn, die Bundeswehr plant den Objektschutz auf dem Niveau der Wachausbildung...

ZITAT(W.-Brandt @ 27. Oct 2020, 17:10) *
Kann man die Präsentation irgendwo nachschauen?

Keine Ahnung, ich bin irgendwie in den Verteiler reingekommen... biggrin.gif

Der Beitrag wurde von Freestyler bearbeitet: 27. Oct 2020, 17:43
 
400plus
Beitrag 27. Oct 2020, 17:45 | Beitrag #2962
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ZITAT(Freestyler @ 27. Oct 2020, 17:39) *
Es ist unwahrscheinlich, dass je Bundesland ein Landesregiment aufgestellt wird - wahrscheinlicher ist, dass große Bundesländer wie z.B. Bayern mehrere Landesregimenter haben werden, kleinere wie z.B. Bremen lediglich ein Bataillon stellen werden, ggf. integriert in das Regiment eines anderen Bundeslandes. Das derzeitige Landesregiment Bayern wäre dann ein Heimatschutzregiment mit drei Bataillonen, aufgewachsen aus den derzeitigen drei RSUKp, zzgl. StKp und UstgKp/Btl.


Zustimmung, und manche Länder dürften auch mit einem Bataillon Schwierigkeiten haben. Ich hätte es deswegen logischer gefunden, erst einmal mit Bataillonen anzufangen (Bayern könnte da schon zwei aufstellen, BW, NRW und Niedersachsen je eins, die anderen müssten sich zusammentun) und die dann in einem zweiten Schritt zu "Landesregimentern"/"Heimatschutzregimentern"/"Heimatschutzbrigaden" zu aggregieren. Als Aggregationsebene böten sich ggfs. auch die letzten Wehrbezirke an, grob überschlagen hat jeder davon derzeit genug RSUKp für je drei Bataillone.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 27. Oct 2020, 17:47
 
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Beitrag 27. Oct 2020, 18:31 | Beitrag #2963
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ZITAT(Merowinger @ 27. Oct 2020, 17:31) *
ZITAT(Freestyler @ 27. Oct 2020, 16:42) *
Bezirks- und Kreisverbindungskommando.

Benötigen die wirklich 6000 volle, dedizierte Dienstposten?



Ein BVK/KVK hat 12 Dienstposten.

In NRW gibt es 5 BVK und 53 KVK macht zusammen 696 Stellen.

Zwei Dienstposten in einem BVK/KVK sind San:

1 San StOffz und 1 SanFw

die restlichen 10 Dienstposten verteilen

sich auf 4 StOffz, 3 Offz und 3 FW

Ziel ist die Schichtfähigkeit mit je einem 1 StOffz, 1 Offz, 1 Fw und dem frei verfügbaren Leiter.
San ist nicht schichtfähig.

In der Praxis ist die Personalausstattung auch eine Reserve bzgl. der Verfügbarkeit. In der Regel sind bei der Alarmierung nicht alle sofort verfügbar, einer Krank, einer im Urlaub, ein weiterer auf Dienstreise.
Auch hinsichtlich längerer Einsätze wie bei der Flüchtlingskrise oder jetzt bei Corona ist es gut, sich abwechseln zu können.

Auch kommt immer mehr die Idee auf, die Kommandos vor Ort einzusetzen z.B. aktuell die zur Unterstützung eingesetzten Soldaten zu führen.

Bislang wurden im Rahmen von Corona 1.156 Hilfeleistungsanträge gestellt

 
Freestyler
Beitrag 27. Oct 2020, 19:14 | Beitrag #2964
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Noch ein paar interessante Punkte zur Pilot-Übung/Ausbildung des "Landesregiments" Bayern am VN-AusbZ in Wildflecken, das als einer der zentralen AusbStPkt für den Heimatschutz / FWDLer dienen soll:
- An der Veranstaltung nahm das "Regiment" mit ganzen 72 Soldaten in drei Zügen teil - ganz im Gegensatz zur Darstellung von Bundeswehr und Reservistenverband in den sozialen Medien.
- Für Ausbildung und Beübung dieser 72 Soldaten setzte die Bundeswehr sieben Offiziere und Feldwebel als Ausbilder und 45 weitere Soldaten als Rollenspieler ein, d.h. 72 Auszubildende standen 52 Ausbildern und Rollenspielern gegenüber.
- Drei Szenarien wurden geübt: Sicherung der Absturzstelle eines Luftfahrtzeugs, Explosion einer Gasflasche und Bewältigung einer Großdemonstration mit Eskalationsstufen. Dabei zeigt eigentlich die Erfahrung, dass eine Demonstration am wahrscheinlichsten eskaliert, wenn man nicht-ausgebildete Kräfte einsetzt rolleyes.gif
 
Scipio32
Beitrag 27. Oct 2020, 20:01 | Beitrag #2965
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So wie du das beschreibst hat diese Ausbildung nicht wirklich Hand und Fuß gehabt, oder verstehe ich da etwas nicht richtig?
 
W.-Brandt
Beitrag 27. Oct 2020, 20:32 | Beitrag #2966
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ZITAT(Scipio32 @ 27. Oct 2020, 21:01) *
So wie du das beschreibst hat diese Ausbildung nicht wirklich Hand und Fuß gehabt, oder verstehe ich da etwas nicht richtig?

Bei Reservisten kann man in der Breite nicht das gleiche erwarten.
Ich denke es gab viel Unterricht und Ausbildung von "Unter Anleitung" bis "unter erschwerten Bedingungen".

Auch sind das jetzt Themen die ich auch selber noch nicht gemacht oder ausgebildet bekommen habe.
Da kann man schon viel Zeit mit einzelnen Themen verbringen.
Vorallem ist der Umgang mit einem Aufstand bestimmt ziemlich komplex.
 
Merowinger
Beitrag 27. Oct 2020, 23:41 | Beitrag #2967
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ZITAT(Reitlehrer @ 27. Oct 2020, 18:31) *
Ein BVK/KVK hat 12 Dienstposten.
In NRW gibt es 5 BVK und 53 KVK macht zusammen 696 Stellen.
Ziel ist die Schichtfähigkeit [...]
In der Praxis ist die Personalausstattung auch eine Reserve bzgl. der Verfügbarkeit. In der Regel sind bei der Alarmierung nicht alle sofort verfügbar, einer Krank, einer im Urlaub, ein weiterer auf Dienstreise.
Auch hinsichtlich längerer Einsätze wie bei der Flüchtlingskrise oder jetzt bei Corona ist es gut, sich abwechseln zu können.

Mit Verlaub: Warum und wozu braucht jeder einzelne Kreis/kreisfreie Stadt ein KVK mit 12 Soldaten Wasserkopf? Ganz sicher nicht wegen Flüchtlingskrise oder Corona. Eine Ebene darüber, die Regierungsbezirke, sollte ausreichen, plus ein paar "entsendefähige Teams" - ganz vielleicht ein Verbindungselement mit 3-4 DP pro Kreis welches bei Bedarf ausbeaufähig ist, aber auch nur um die persönlichen Kontakte herzustellen und zu pflegen. Wenn ich mir vorstelle, was die Marine mit 3000 zusätzlichen Soldaten alles anstellen könnte ... (ok, ein reines Reservisten Boot/Schiff war dann doch ein fehlgeschlagenes Experiment).

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 28. Oct 2020, 01:32
 
Schwabo Elite
Beitrag 28. Oct 2020, 12:27 | Beitrag #2968
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Erstmal haben längst nicht alle Bundeslänger Regierungsbezirke und zweitens ist bei nur 3-4 DP doch ganz schnell die Frage, wieviel man da täglich und in Krisenzeiten wirklich mit schafft. Wenn ich erst "aufwachsen" muss, dann ist man genau da, wo man gerade überall ist in den Sektoren Katastrophenschutz, Gesundheit und Kindererziehung: Zu wenig, zu spät.


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Merowinger
Beitrag 28. Oct 2020, 15:06 | Beitrag #2969
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BVK/KVK: Das beinhaltet allein 435x einen Oberstleutnant+ d.R. Das alles nur für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit einer kleinen Bundeswehr mit ausgesprochen begrenzten Fähigkeiten im Katastrophenschutz. Eine solche flächenmäßige Abdeckung in jedem Kreis würde nur im großen Vaterländischen mit Wehrpflicht und einem Millionenheer Sinn ergeben.

But I get it: Die KVKs helfen, die Bundeswehr in der Bevölkerung und Verwaltung besser zu verankern. Das war es dann aber auch. Ist das 6000 Dienstposten Wert? Nein, es ist nur eine Antwort auf die Frage: "Wir haben (wollen) eine Reserve, was machen wir jetzt damit?". Katastrophenschutz können andere besser, ohne BW. Und wo Bezirke fehlen, da hat die Bundeswehr die "Regionalen" Gliederung erfunden - geht doch. Warum nicht hier?

Die Sinnhaftigkeit von Sicherungskompanien verstehe und unterschreibe ich sofort, aber was sollen diese KVKs Tag ein Tag aus tun?

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 28. Oct 2020, 15:14
 
400plus
Beitrag 28. Oct 2020, 19:30 | Beitrag #2970
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Mir ist auch nicht klar, was die zusätzlichen 1.500 DP machen. Freestyler schreibt "VK"s - WBKs im neuen Gewand?" Aber was heißt das? 125 davon? Oder werden die VKs deutlich größer und mit mehr DP ausgestattet? Oder geht ein Teil der 1.500 DP auf die bestehenden KVKs/BVKs?
 
 
 

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