H&K HK32 und die Fernspäher Einstellungen

[HANS]

Stevens behauptet in FULL CIRCLE, dass während des Kalten Krieges nicht wenige (er schreibt 700!) Stücke der HK32 in 7,62x39mm an die Fernspähkompanien gegangen sind, als Bewaffnung für Operationen in feindlichem Gebiet. Das scheint mir sehr weit her geholt. Zwar wurden anscheinend mehr HK32 gebaut als man früher glaubte, aber dass so viele bei der Bundeswehr landeten, zudem für den Einsatz, ist nicht glaubwürdig. Oder weiss es jemand besser? Danke!

MfG

HANS

[Panzermeyer]

Das würde ich aus mehreren Gründen ausschließen.
- Wenn ich in einer Umgebung unterwegs bin in der ich nicht auffallen will, dann nutze ich Waffen die vor Ort genutzt werden.
- Nutzung fremder Munition in BW-Waffen? No-Go!
- Wollte ich selbst Munition liefern dann kann ich auch STAN-Munition nehmen.

Wobei man allerdings auch eins berücksichtigen muss: Nichts ist so abwegig als das nicht irgendjemand es aufgreift und Realität werden lässt. Vor allem in der Bundeswehr.

[Glorfindel]

Bei mir stellen sich da schon auch ein paar Fragen:
- Wurde das HK32 überhaupt in dieser Menge produziert?
- Gab es überhaupt 700 Fernspäher?

Nachdem ja AKM ohne Weiteres in genügend Stückzahlen erhältlich waren, so fragt es sich dann schon, weshalb man überhaupt ein HK32 benötigt. Ich gehe jetzt davon aus, dass auch vor 1990 in der Bundeswehr zumindest einige AKM vorhanden waren (inkl. Munition).

[Der Weisse Hai]

Doch! Die HK32 lagerten zwischen den fertig aufmunitionierten G3-Magazinen und den angeschliffenen Klappspaten

Im Ernst: Gehört habe ich allenfalls Gerüchte. Ganz ausschließen kann und will ich es nicht, aber ich halte es eher für unwahrscheinlich.

DWH

[Nite]

- Gab es überhaupt 700 Fernspäher?

Während des kalten Krieges gab es 3 Fernspähkompanien (eine bei jedem Korps aufgehängt) plus Personal an der Schule in Weingarten.

[HANS]

- Wurde das HK32 überhaupt in dieser Menge produziert?

Das kommt schon hin, allerdings würde ich behaupten, das ist die Gesamtproduktion, nicht die Anzahl, die vielleicht oder vielleicht auch nicht bei der Bundeswehr landete. Immerhin wurde das HK32 an Finnland geliefert (ich meine 50 Stück, finde aber meine Quelle jetzt grad nicht, jedenfalls im Rahmen der Tests für das neue Sturmgewehr in den 1960ern, wo auch das SIG SG530 auftauchte), ausserdem an Polizeieinheiten in Mexiko und Katar sowie ans Militär in Tansania. Auch wenn das überall Stückzahlen unter 100 gewesen sein mögen, als Gesamtmenge scheint 700 nicht ausgeschlossen.

Nachdem ja AKM ohne Weiteres in genügend Stückzahlen erhältlich waren, so fragt es sich dann schon, weshalb man überhaupt ein HK32 benötigt. Ich gehe jetzt davon aus, dass auch vor 1990 in der Bundeswehr zumindest einige AKM vorhanden waren (inkl. Munition).

Als möglichen Beschaffungszeitraum muss man allerdings die 1960er bedenken, damals waren AK/AKM nicht so ohne weiteres verfügbar. Nicht unmöglich, aber auch nicht sehr wahrscheinlich bzw in der behaupteten Stückzahl praktikabel.

Insgesamt teile ich die Bedenken der versammlten ungläubigen Stimmen, aber die Bücher von Stevens sind meist ziemlich solide (nicht perfekt, aber gut recherchiert; er hat auch offensichtlich mit Autoren aus Deutschland sowie mit H&K direkt zusammengearbeitet . . .). In Koblenz hab ich kein HK32 gesehen, hat jemand woanders mal eins gesichtet?

MfG

HANS

[vonFeilitzsch]

Nein, es gibt aber zivile PTR in 7,62x39. Von den hab ich mal drei Stück gesehen.

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Foto (sollte ja aber bekannt sein) Mexikanische Polizei mit HK32.

[Garst]

Laut Aussage eines Kumpels, er war Ende der Siebziger bis in die Achtziger rein in einer Fernspähkompanie, da gab es keine HK32, wie es in Weingarten aussah weis er nicht. Das was sie hatten waren unter anderem AK47 meinte er.

Der Beitrag wurde von Garst bearbeitet: 4. Sep 2015, 18:29