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4. Nov 2025, 10:12 | Beitrag
#811
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Oberstleutnant Beiträge: 11.061 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Das einzige Problem mit der ePA ist, dass die m.W. freiwillig für Privatversicherte ist. Aber auch da könnte man dann bei Vorhandensein der ePA die "vereinfachte Musterung" nutzen, und die anderen müssen halt vortanzen.
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4. Nov 2025, 11:55 | Beitrag
#812
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.416 ![]() Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Das einzige Problem mit der ePA ist, dass die m.W. freiwillig für Privatversicherte ist. Aber auch da könnte man dann bei Vorhandensein der ePA die "vereinfachte Musterung" nutzen, und die anderen müssen halt vortanzen. Ja, es bleibt aber dabei, dass die Verfahren zum Austausch nicht rechtssicher und technisch ausgereift vorliegen. Es denkt auch noch keiner (laut) über solche Prozesse nach. -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
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4. Nov 2025, 12:37 | Beitrag
#813
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Generalmajor d.R. Beiträge: 20.411 ![]() Gruppe: Moderator Mitglied seit: 05.06.2002 |
Der GI zur Los-Thematik:
ZITAT Bundeswehr-Generalinspekteur dringt auf Auswahl-Wehrpflicht [...] Die eigentliche Nachricht des Generalinspekteurs folgt danach: Sollte die Zahl der Freiwilligen jedoch nicht ausreichen und eine verpflichtende Einberufung durch Kabinett und Bundestag beschlossen werden, würden wir diejenigen heranziehen, die besonders qualifiziert und motiviert sind. Dabei orientieren wir uns am jeweiligen Bedarf. Wenn wir zum Beispiel zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders IT-Spezialisten benötigen, würden wir gezielt auf diese zugehen – und nicht nach dem Zufallsprinzip Personal heranziehen, welches dann mit viel mehr Aufwand ausgebildet werden müsste. [...] Augen geadeaus! Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren dass das aktuell anvisierte Wehrdienst-Konzept völlig am Bedarf der Bundeswehr vorbei geht.
Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 4. Nov 2025, 14:24 -------------------- #flapjackmafia #GuaranaAntarctica #arrr #PyramidHoneyTruther
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4. Nov 2025, 18:17 | Beitrag
#814
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Unteroffizier Beiträge: 65 Gruppe: Members Mitglied seit: 11.01.2018 |
Es sollen sich große Teile der Union für die jahrgangsweite Musterung ausgesprochen haben.
,,Die Wehrdienst-Debatte um ein Losverfahren spitzt sich zu: Nach dem ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr sprechen sich jetzt auch große Teile der Union für die jahrgangsweite Musterung aus." https://www.br.de/nachrichten/deutschland-w...rfahren,V1UPQCC |
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4. Nov 2025, 19:01 | Beitrag
#815
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Oberstleutnant Beiträge: 11.061 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Der GI zur Los-Thematik: ZITAT Bundeswehr-Generalinspekteur dringt auf Auswahl-Wehrpflicht [...] Die eigentliche Nachricht des Generalinspekteurs folgt danach: Sollte die Zahl der Freiwilligen jedoch nicht ausreichen und eine verpflichtende Einberufung durch Kabinett und Bundestag beschlossen werden, würden wir diejenigen heranziehen, die besonders qualifiziert und motiviert sind. Dabei orientieren wir uns am jeweiligen Bedarf. Wenn wir zum Beispiel zu einem bestimmten Zeitpunkt besonders IT-Spezialisten benötigen, würden wir gezielt auf diese zugehen – und nicht nach dem Zufallsprinzip Personal heranziehen, welches dann mit viel mehr Aufwand ausgebildet werden müsste. [...] Ich kann verstehen, dass das für den GI wünschenswert wäre, aber ich glaube dass eine solche Auswahl-Wehrpflicht es in Karlsruhe schwerer hätte als ein Losentscheid. |
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4. Nov 2025, 19:20 | Beitrag
#816
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Leutnant Beiträge: 907 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.08.2006 |
Wenn man darüber hinaus weiß wie schwer die Bw sich mit zivilen Qualifikationen tut, dann kann man davon ausgehen, dass letztendlich auch diese "Spezialisten" nochmals durch den kompletten Lehrgangssack geschickt werden.
-------------------- nüchtern betrachtet, sah es besoffen besser aus
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4. Nov 2025, 19:31 | Beitrag
#817
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Oberstleutnant Beiträge: 11.061 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Ich frage mich irgendwie auch, wie das praktisch laufen soll. 18jährige IT-Spezialisten wird es wenige geben, sollen dann alle tauglich Gemusterten wehrüberacht werden (inkl. regelmäßigem Fragebogen zu Gesundheitszustand, Beruf und Ausbildung?), und nach 5-10 Jahren meldet man sich und zieht Leute direkt aus dem Beruf? Ich habe Zweifel...
Das klingt insgesamt mehr nach dem Goldrand-wünsch-dir-was, wenn man auf Wehrgerechtigkeit und Verhältnismäßigkeit keine Rücksicht nehmen müsste. Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 4. Nov 2025, 19:45 |
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4. Nov 2025, 20:04 | Beitrag
#818
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Generalmajor d.R. Beiträge: 20.411 ![]() Gruppe: Moderator Mitglied seit: 05.06.2002 |
Ich frage mich irgendwie auch, wie das praktisch laufen soll. 18jährige IT-Spezialisten wird es wenige geben, sollen dann alle tauglich Gemusterten wehrüberacht werden (inkl. regelmäßigem Fragebogen zu Gesundheitszustand, Beruf und Ausbildung?), und nach 5-10 Jahren meldet man sich und zieht Leute direkt aus dem Beruf? Ich habe Zweifel... ![]() Was noch dazukommt: Selbst wenn man die IT-Spezialisten einzieht beisst sich das völlig mit dem derzeitigen Konzept. Dann kommen die, machen 6 Monate "Basisausbildung" wie es heute heisst (oder man dreht die Zeit zurück und die Leute machen 3 Monate AGA und 3 Monate SGA/DPA), und sind wieder weg. Einen IT-Spezialisten der dieser Tätigkeit nachgeht hat die Bw dadurch nicht gewonnen (einen Panzergrenadier oder Fernmelder für die neuen Brigaden von denen man träumt übrigens auch nicht). -------------------- #flapjackmafia #GuaranaAntarctica #arrr #PyramidHoneyTruther
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4. Nov 2025, 21:34 | Beitrag
#819
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Hauptmann Beiträge: 3.827 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
Dann kommen die, machen 6 Monate "Basisausbildung" wie es heute heisst (oder man dreht die Zeit zurück und die Leute machen 3 Monate AGA und 3 Monate SGA/DPA), und sind wieder weg. Einen IT-Spezialisten der dieser Tätigkeit nachgeht hat die Bw dadurch nicht gewonnen (einen Panzergrenadier oder Fernmelder für die neuen Brigaden von denen man träumt übrigens auch nicht). Mit 6 Monaten Wehrdienst hat man genau eins gewonnen: Reservisten für Heimatschutz, Sicherungsaufgaben u.ä. Verloren hat man im Gegenzug die Kapazitäten, die deren Ausbildung erfordert.Das kann man ja durchaus so befürworten, aber dann sollte man halt nicht so tun, als würde man damit etwas gegen den Personalmangel machen können. Es wird für die reguläre Truppe das Gegenteil bewirken, aber natürlich die Zahlen formal hoch treiben. Bin gespannt, ob jemand drauf rein fällt und sich davon abschrecken lässt. |
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4. Nov 2025, 22:23 | Beitrag
#820
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Herr der Dunkelheit Beiträge: 39.423 ![]() Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Es sollen sich große Teile der Union für die jahrgangsweite Musterung ausgesprochen haben. ,,Die Wehrdienst-Debatte um ein Losverfahren spitzt sich zu: Nach dem ranghöchsten Soldaten der Bundeswehr sprechen sich jetzt auch große Teile der Union für die jahrgangsweite Musterung aus." https://www.br.de/nachrichten/deutschland-w...rfahren,V1UPQCC Der grund wieso Pistorius für das losverfahren war, war doch schlicht, dass die Bundeswehr gar nicht die kapazitäten stellen kann für eine Jahrgangsmusterung und diese erst aufgebaut werden soll, während eben bereits per Losverfahren gemustert wird? Wo nimmt man diese Kapazität also her? Oder passiert jetzt genau das, was Pistorius warnte, dass man damit ~3 Jahre Verzögerung hat, weil man erst die Kapazitäten aufbauen muss? Dann kommen die, machen 6 Monate "Basisausbildung" wie es heute heisst (oder man dreht die Zeit zurück und die Leute machen 3 Monate AGA und 3 Monate SGA/DPA), und sind wieder weg. Einen IT-Spezialisten der dieser Tätigkeit nachgeht hat die Bw dadurch nicht gewonnen (einen Panzergrenadier oder Fernmelder für die neuen Brigaden von denen man träumt übrigens auch nicht). Mit 6 Monaten Wehrdienst hat man genau eins gewonnen: Reservisten für Heimatschutz, Sicherungsaufgaben u.ä. Verloren hat man im Gegenzug die Kapazitäten, die deren Ausbildung erfordert.Das kann man ja durchaus so befürworten, aber dann sollte man halt nicht so tun, als würde man damit etwas gegen den Personalmangel machen können. Es wird für die reguläre Truppe das Gegenteil bewirken, aber natürlich die Zahlen formal hoch treiben. Bin gespannt, ob jemand drauf rein fällt und sich davon abschrecken lässt. Naja, die Bundeswehr sieht wohl vor allem den Aufwuchs in den normalen Verbänden daraus, aus bereits Wehrdienstleistenden vermehrt Zeitsoldaten zu rekrutieren (FWDL gibt es ja offiziell nicht mehr, oder kommt das dann wieder, als Schlechterstellung gegenüber den Zeitsoldaten?) -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
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4. Nov 2025, 22:47 | Beitrag
#821
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Hauptmann Beiträge: 3.827 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
Mit 6 Monaten Wehrdienst hat man genau eins gewonnen: Reservisten für Heimatschutz, Sicherungsaufgaben u.ä. Verloren hat man im Gegenzug die Kapazitäten, die deren Ausbildung erfordert. Naja, die Bundeswehr sieht wohl vor allem den Aufwuchs in den normalen Verbänden daraus, aus bereits Wehrdienstleistenden vermehrt Zeitsoldaten zu rekrutieren |
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5. Nov 2025, 00:39 | Beitrag
#822
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Hauptmann Beiträge: 3.156 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.04.2022 |
Wenn man darüber hinaus weiß wie schwer die Bw sich mit zivilen Qualifikationen tut, dann kann man davon ausgehen, dass letztendlich auch diese "Spezialisten" nochmals durch den kompletten Lehrgangssack geschickt werden. anscheinend gab es das schon mal und zwar für Ärzte: ZITAT Um dem Mangel an Sanitätsoffizieren zu begegnen,[2] wurde das Wehrpflichtgesetz im Jahre 1965 dahingehend ergänzt, dass Medizin- und Zahnmedizinstudenten ihrer Wehrpflicht von damals achtzehn Monaten erst nach dem Studium nachzukommen brauchten.[3] Pro Jahr wurden etwa 1200 Restanten als Spätberufene der Wehrpflicht eingezogen.[4] und https://de.wikipedia.org/wiki/Restant_(Bund...rchf%C3%BChrung ZITAT Es fand keine sonst übliche förmliche Zurückstellung gem. § 12 Wehrpflichtgesetz (WPflG) im Sinne einer Wehrdienstausnahme statt,[6] sondern eine besondere Zurückstellung gemäß § 5 WPflG im Sinne der Einberufungsplanung.[7] Diese lag allein im Ermessen der Bundeswehr (Bedarf) und konnte bis zum vollendeten 32. Lebensjahr erfolgen.[8] Verleihung höherer Dienstgrad Formen der Verleihung des Dienstgrads bei militärfachlicher Verwendung:[9] endgültig[10] zeitweilig (nur für die Dauer des Wehrdienstes)[10] vorläufig (endgültige Verleihung abhängig vom Ergebnis des Wehrdienstes)[11] Der militärische Dienstgrad wurde bestimmt durch die vorgesehene Dienststellung und richtete sich nach:[12] ziviler Dienststellung bei der Bundeswehr Ermessen der Behörde StAN Beispiele: approbierter Arzt ohne Facharztausbildung: Stabsarzt Arzt im Praktikum (teil-approbiert): Leutnant Meist wurden die entsprechenden Dienstgrade erst vorläufig und mit Ausscheiden des Soldaten aus dem aktiven Dienst bei vorliegen eines positiven Dienstzeugnisses als endgültiger Dienstgrad der Reserve verliehen. neben medizinischen Fachpersonal könnte man das heute auch auch Fachinformatiker und Informatiker ausdehenen. |
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5. Nov 2025, 00:50 | Beitrag
#823
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Major Beiträge: 5.239 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 26.07.2008 |
neben medizinischen Fachpersonal könnte man das heute auch auch Fachinformatiker und Informatiker ausdehenen. Warum nur habe ich das Gefühl, dass das Letzte was das "Hochtechnologieland" Deutschland braucht, eine faktische bevorzugte Einziehung von (Fach-)Informatikern zum Bund ist? -------------------- "If you get shot up by an A6M Reisen and your plane splits into pieces - does that mean it's divided by zero?" - xoxSAUERKRAUTxox
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5. Nov 2025, 10:28 | Beitrag
#824
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Fähnrich Beiträge: 215 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.01.2023 |
neben medizinischen Fachpersonal könnte man das heute auch auch Fachinformatiker und Informatiker ausdehenen. Letzteres würde nur Sinn machen, wenn man sich Personal zieht, das bereits auf die spezifischen Systeme die bei der Bundeswehr in Nutzung sind, angelernt sind. Grade bei frischen Fachinformatikern (war selbst lange für FIAE und FISI in der Ausbildung tätig) hast du sehr oft die Situation, dass die Kerle sich nach der Ausbildung sehr gut mit den in ihrem Betrieb vorherrschenden Systemen auskennen, aber doch recht lange brauchen bis sie sich an ein neues Umfeld angepasst haben. Bis man die angelernt hat, dass sie eigenständig arbeiten können, wären sie wieder weg. Der Betreuungsaufwand würde da in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen, selbst wenn sich eine Handvoll davon für eine Laufbahn entscheiden. Dazu wird man bei der Bundeswehr mit Sicherheit mittlerweile auch für nahezu alles IT-relevante eine SÜ2 brauchen. Da geht mittlerweile schonmal ein Dreivierteljahr vorbei bis die durch ist.... |
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5. Nov 2025, 11:43 | Beitrag
#825
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Leutnant Beiträge: 907 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.08.2006 |
ZITAT anscheinend gab es das schon mal und zwar für Ärzte: Studium/Ausbildung für Mediziner ist vergleichsweise stark kodifiziert, wodurch sich ein Mindeststandard definieren lässt, den alle nach ihrem Studium erfüllen (sollten). Das sehe ich bei "IT-Spezialisten" so nicht. Die Bandbreite an Ausbildung und Studium ist gewaltig und das Ergebnis reicht von "kann unfallfrei einen Router einrichten" bis "beherrscht mehrere Programmiersprachen und kann Codes so (um)schreiben, dass etwas sinnvolles dabei heraus kommt". -------------------- nüchtern betrachtet, sah es besoffen besser aus
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6. Nov 2025, 14:55 | Beitrag
#826
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.416 ![]() Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Was noch dazukommt: Ja, eine Wehrpflicht, die nur sechs Monate dauert, erzeugt nur Wach- und Sicherungssoldaten in dem Modell, das auf dem Tisch liegt. Wenn weiterhing das klassische "Feldheer" aus Freiwilligen bestehen soll, dann können wir es auch gleich sein lassen. Wir kriegen die 180.000 so kaum voll. Wie sollen dann 260.000 realistisch sein?Selbst wenn man die IT-Spezialisten einzieht beisst sich das völlig mit dem derzeitigen Konzept. Dann kommen die, machen 6 Monate "Basisausbildung" wie es heute heisst (oder man dreht die Zeit zurück und die Leute machen 3 Monate AGA und 3 Monate SGA/DPA), und sind wieder weg. Einen IT-Spezialisten der dieser Tätigkeit nachgeht hat die Bw dadurch nicht gewonnen (einen Panzergrenadier oder Fernmelder für die neuen Brigaden von denen man träumt übrigens auch nicht). -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
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6. Nov 2025, 16:23 | Beitrag
#827
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Oberleutnant Beiträge: 1.415 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 22.05.2022 |
Was noch dazukommt: Ja, eine Wehrpflicht, die nur sechs Monate dauert, erzeugt nur Wach- und Sicherungssoldaten in dem Modell, das auf dem Tisch liegt. Wenn weiterhing das klassische "Feldheer" aus Freiwilligen bestehen soll, dann können wir es auch gleich sein lassen. Wir kriegen die 180.000 so kaum voll. Wie sollen dann 260.000 realistisch sein?Selbst wenn man die IT-Spezialisten einzieht beisst sich das völlig mit dem derzeitigen Konzept. Dann kommen die, machen 6 Monate "Basisausbildung" wie es heute heisst (oder man dreht die Zeit zurück und die Leute machen 3 Monate AGA und 3 Monate SGA/DPA), und sind wieder weg. Einen IT-Spezialisten der dieser Tätigkeit nachgeht hat die Bw dadurch nicht gewonnen (einen Panzergrenadier oder Fernmelder für die neuen Brigaden von denen man träumt übrigens auch nicht). Eine Wehrpflicht für 6 Monate würde in der Tat nur Wach- und Sicherungssoldaten erzeugen. Meines Erachtens wäre eine Wehrpflicht von nur 6 Monaten in Teilen sogar kontraproduktiv, da die Bundeswehr zwar ständig Ausbildungspersonal bereitstellen müsste, von den ausgebildeten Soldaten anschließend aber nichts hätte, da diese schon nach einem halben Jahr wieder weg sind. Einen "Funktionssoldaten", egal in welcher Truppengattung, bspw. als Richt- oder Ladeschütze, bekommt man so nicht. 12 Monate Wehrpflicht sollten das absolute Minimum sein, wenn man sich schon die Mühe macht und Soldaten ausbildet. Dann aber bei anständiger Bezahlung. Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 6. Nov 2025, 16:25 |
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6. Nov 2025, 16:30 | Beitrag
#828
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Oberstleutnant Beiträge: 11.061 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
12 Monate Wehrpflicht sollten das absolute Minimum sein, wenn man sich schon die Mühe macht und Soldaten ausbildet. Dann aber bei anständiger Bezahlung. Das fettgeschriebene soll ja auch kommen, indem die FWDler (und dann wahrscheinlich auch etwaige Wehrpflichtige) wie Zeitsoldaten bezahlt werden. |
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Gestern, 09:55 | Beitrag
#829
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Generalmajor d.R. Beiträge: 19.416 ![]() Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.06.2002 |
Eine Wehrpflicht für 6 Monate würde in der Tat nur Wach- und Sicherungssoldaten erzeugen. Meines Erachtens wäre eine Wehrpflicht von nur 6 Monaten in Teilen sogar kontraproduktiv, da die Bundeswehr zwar ständig Ausbildungspersonal bereitstellen müsste, von den ausgebildeten Soldaten anschließend aber nichts hätte, da diese schon nach einem halben Jahr wieder weg sind. Einen "Funktionssoldaten", egal in welcher Truppengattung, bspw. als Richt- oder Ladeschütze, bekommt man so nicht. 12 Monate Wehrpflicht sollten das absolute Minimum sein, wenn man sich schon die Mühe macht und Soldaten ausbildet. Dann aber bei anständiger Bezahlung. Ich denke, beides zu mischen wäre gut. Der Ansatz 12 Monate zu dienen ist richtig, aus meiner Sicht. Ein Jahr am Stück zu dienen, heißt auch, dass man danach fertig ist mit der Wehrpflicht. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sechs Monate Wehrdienst sinnvoll wären, wenn man dann noch bis fünf Jahre nach Einberufung (also viereinhalb Jahre nach Ende des Grundwehrdienstes) noch Reservedienstleistungen abgeleistet werden in Höhe von 180 Tagen. Denn man kann sehr gut in sechs Monaten Grundausbildung, Wach- und Sicherungsausbildung sowie Dienstpostenausbildung für komplexere Verhalte ausbilden. Wir hatten zwischen Juli und Dezember noch AGA, SWA, SGA (PzGren, RS, PzAbwSdt etc.), einen Aufenthalt auf einem Truppenübungsplatz und dann Urlaub im Block. Dazu braucht es aber auch eine Anpassung der Verordnung über die Arbeitszeit der Soldatinnen und Soldaten (SAZV). Als Reservist kriege ich bei RDL unterhalb eines Monats (also fast alle Fälle) auch keinen Urlaub und keine Überstunden als freie Tage, auch nicht anteilig. Überstunden werden ausbezahlt, das lohnt sich auch durchaus. Wer eine 72-Stunden-Übung am Wochenende macht, kriegt auch als Mannschafter für das Wochenende mehr als 500 € steuerfrei auf die Kralle. Wenn man nur sechs Monate dient, ist der Urlaubsanspruch im Öffentlichen Dienst 15 Tage. Die kann man bei einer Einberufung zum 01.07. eines Jahres ab Mitte Dezember abfeiern. Überstunden werden monatlich ausgezahlt und es muss auch nicht wie früher jeder Blödsinn mit Dienstplänen ausgenutzt werden, der theoretisch machbar ist. Wer so mit dem 31.12. wieder ausscheiden würde, der wird nicht ausgekleidet und dient dann in einem Ergänzungstruppenteil ab dem 01.01. jedes Jahr in mehreren RDL ab. Die gestalten sich aus für mehrere Jahre verpflichtende verlängerte Wochenenden und jährliche Zweiwochenübungen. Dazu legt man eine Mindest- und Maximaldienstzeit pro Jahr fest, damit die Reservisten etwas flexibel sein können, z. B. im Studium oder der Ausbildung. Eine solche Ausbildung wäre sicher nicht schlechter als ein zwölfmonatiges "Durchdienen", das dann in lediglich freiwilligen Reservedienstleistungen mündet, von denen kaum welche ausgeübt werden würden. Andere Länder kriegen einen kurzen Wehrdienst mit mehrjährigen Auffrischungen und Übungen ja auch hin. -------------------- Sapere Aude & Liber et Infractus
"He uses statistics as a drunken man uses lamp-posts... for support rather than illumination." - Andrew Lang (1844-1912) "Seit ich auf deutsche Erde trat, durchströmen mich Zaubersäfte. Der Riese hat wieder die Mutter berührt, Und es wuchsen ihm neue Kräfte." -- Heinrich Heine (1797-1856), Deutschland ein Wintermärchen, Caput I Quidquid latine dictum, altum videtur. -- Nενικήκαμεν! -- #flapjackmafia |
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Gestern, 11:25 | Beitrag
#830
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Herr der Dunkelheit Beiträge: 39.423 ![]() Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Denn man kann sehr gut in sechs Monaten Grundausbildung, Wach- und Sicherungsausbildung sowie Dienstpostenausbildung für komplexere Verhalte ausbilden. Können wir mal wieder die Diskussion hervorholen, die wir 2023 zur Ukraine-Ausbildung hatten? Man kann auch in 6 Monaten sehr viel mehr machen als "Wach- und Sicherungsdienst", sehr, sehr viel mehr, und wenn angeblich nicht, vielleicht muss man einfach anderes weglassen? Aber wenn man sich darauf ausruht, dass mehr ja eh nicht geht, hat man zwei Dinge: 1. Wehrpflichtige, die nur das mieseste Bild abbekommen, mit Wehrdienst als sinn- und nutzlos (was ihnen dann auch jeder sagen wird, weil "für mehr kann man sie ja nicht brauchen") 2. ganz sicher keine daraus erfolgenden Medungen zu FWDL/ZS, weil man nichts attraktives sah oh.. und der Bundeswehr bringt das alles auch nichts... -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
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Gestern, 12:11 | Beitrag
#831
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Oberleutnant Beiträge: 1.347 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.02.2015 |
Grunsätzlich bin ich ja auch ein Beführworter eines Wehrdienstes 12 Monate +, denn W15 war ja eine jahrzehntlang bewährte Dauer.
Mit einem passenden Einberufungstermin verlieren Studenten auch nur 2 Semster bzw. ein Jahr. Auch lohnt es sich dann doch, für den einen oder anderen wieder SaZ 2 ROA anzustreben. Immhin wird auch wieder Führungspersonal gebraucht. Auch ist es zu kurz gedacht nur auf das Erreichen der Friedensstärke von 260.000 Soldaten zu kommen. Wo so soll der Aufwuchs für Reserveverbände herkommen und der Personalersatz. Im Bereich Sanitätsdienst haben wir ja über die Evakuierung von 1.000 Verwundeten pro Tag gesprochen. Das beudetet auch 1.000 Soldaten Personalersatz pro Tag für die Verwundeten zzgl. für die Gefallenen. Ich sehe übrigens das Thema Reservedienstleistung bei einem längeren Wehrdienst nicht als erledigt an, sondern für mich ist das ein Bestandteil der Wiedereinführung der Wehrpflicht. Wobei die Pflicht nicht nur bei den Reservisten liegt, sondern dann auch wieder bei den Arbeitgebern. Kleiner Hinweis: Ende der 80er hatten wir ja sogar W18. Grund war nicht die Verbesserung der Ausbildung, sondern das Erreichen der Personalziele. Zustimmen muss ich allerdings, dass es möglich ist, auch in sechs Monaten eine gute Ausbildung durchzuführen. Denn einiges wird so meine Erfahrung auch verkompliziert. Allerdings bedarf es nicht nur der Ausbilder bei denen ich weniger das Problem sehe, da wir davon ja genug haben. Es braucht aber auch ausreichend Ausbildungseinrichtungen wie Schießstände und Simulatoren. 2 x 15 Schuss bei einem ganzen Vormittag auf dem Schießstand abzugeben, ist nicht gerade befriegend. Bei der Individualausbildung sehe ich da durchaus Potential. Schwieriger wird es da schon bei der Ausbildung im Einheits- und Verbandsrahmen. Je höher die Ebene, desto mehr dient eine Verbandsübung zwar demTraining der Führung, aber bestimmte Erfahrungswerte werden auch für die untere Ebene nur bei Übungen im größeren Rahmen gesammelt. |
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Gestern, 12:24 | Beitrag
#832
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Oberleutnant Beiträge: 1.415 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 22.05.2022 |
Ich denke, beides zu mischen wäre gut. Der Ansatz 12 Monate zu dienen ist richtig, aus meiner Sicht. Ein Jahr am Stück zu dienen, heißt auch, dass man danach fertig ist mit der Wehrpflicht. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass sechs Monate Wehrdienst sinnvoll wären, wenn man dann noch bis fünf Jahre nach Einberufung (also viereinhalb Jahre nach Ende des Grundwehrdienstes) noch Reservedienstleistungen abgeleistet werden in Höhe von 180 Tagen. Denn man kann sehr gut in sechs Monaten Grundausbildung, Wach- und Sicherungsausbildung sowie Dienstpostenausbildung für komplexere Verhalte ausbilden. Ich denke, die beste Lösung wäre, dass man den Wehrpflichtigen die Wahl lässt, ob sie 12 Monate am Stück dienen wollen, oder ob sie zuerst 6 Monate dienen und danach innerhalb der kommenden 4,5 Jahre noch als Reservist. Verpflichtender Reservedienst sehe ich sehr kritisch, da er für viele, junge Leute aus beruflichen und familiären Gründen mit Sicherheit sehr, sehr unattraktiv wäre. Obwohl ich als FWDL 23 die Zeit in der PzPiKp 550 sehr genossen habe, hatte ich anschließend auch absolut keinen Bock darauf, alle Jahre wieder, als Reservist in einem wild zusammengewürfelten Haufen zu dienen. Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: Gestern, 12:31 |
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Gestern, 12:24 | Beitrag
#833
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Oberstleutnant Beiträge: 11.061 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Auch ist es zu kurz gedacht nur auf das Erreichen der Friedensstärke von 260.000 Soldaten zu kommen. Wo so soll der Aufwuchs für Reserveverbände herkommen und der Personalersatz. Im Bereich Sanitätsdienst haben wir ja über die Evakuierung von 1.000 Verwundeten pro Tag gesprochen. Das beudetet auch 1.000 Soldaten Personalersatz pro Tag für die Verwundeten zzgl. für die Gefallenen. Wenn man die Grundbeorderung richtig aufzieht (z.B. mit Feldersatzeinheiten in jedem Verband, die die Grundbeorderten verwalten) hätte man ja da sechs ausscheidende Jahrgänge- die einen quasi frisch aus dem Dienst, die anderen schon ein wenig länger. Beim Vorschlag von @Schwabo hätte man dann außerdem noch "Reservisten" durch die, die sich für das Modell "6+180" statt für 12 Monate entscheiden. Auch hier wären diese idealerweise schon einem Verband zugeordnet. |
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Gestern, 16:05 | Beitrag
#834
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Major Beiträge: 5.241 Gruppe: Members Mitglied seit: 06.06.2007 |
Grunsätzlich bin ich ja auch ein Beführworter eines Wehrdienstes 12 Monate +, denn W15 war ja eine jahrzehntlang bewährte Dauer. Die W15 ergaben sich allerdings ausschließlich daraus, dass damals von vornherein ein diese ganzen Jahrzehnte gültiges Langzeit-Plangröße aktiv dienender Truppe vorgegeben wurde (ca 525.000 Mann), für das diese Dauer notwendig war um diese mittels Wehrpflichtigen zu erreichen. Pro Monat Wehrpflicht kannst du bei der derzeitigen Bevölkerungsstruktur rund 8.000-10.000 GWDL-Dienstposten in der Bundeswehr ansetzen. |
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Heute, 14:35 | Beitrag
#835
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Hauptmann Beiträge: 2.637 ![]() Gruppe: Members Mitglied seit: 09.01.2004 |
Wer so mit dem 31.12. wieder ausscheiden würde, der wird nicht ausgekleidet und dient dann in einem Ergänzungstruppenteil ab dem 01.01. jedes Jahr in mehreren RDL ab. Die gestalten sich aus für mehrere Jahre verpflichtende verlängerte Wochenenden und jährliche Zweiwochenübungen. Dazu legt man eine Mindest- und Maximaldienstzeit pro Jahr fest, damit die Reservisten etwas flexibel sein können, z. B. im Studium oder der Ausbildung. Eine solche Ausbildung wäre sicher nicht schlechter als ein zwölfmonatiges "Durchdienen", das dann in lediglich freiwilligen Reservedienstleistungen mündet, von denen kaum welche ausgeübt werden würden. Andere Länder kriegen einen kurzen Wehrdienst mit mehrjährigen Auffrischungen und Übungen ja auch hin. Das ist doch das "Two days a month, two weeks a year" der US-Nationalgarde, oder? -------------------- |
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| Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 8. November 2025 - 22:58 |