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> "Russia Today" - Nachrichten aus Russland, Ehemals "Die Wirtschaft Russlands"
rekrats
Beitrag 3. Jul 2018, 18:43 | Beitrag #3241
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ZITAT(Karl mags @ 3. Jul 2018, 15:55) *
Da bin ich bei dir! Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn die Staatseinnahmen zu bunkern tock.gif außer einem gewissen Puffer in schlechten Zeiten sehe ich keinen Sinn dahinter und auch dann ist nicht sicher, ob Russland dann im "worst case" wirklich Zugriff auf die Reserven hat, oder wie viel die dann Wert sind (Gold).


"Staatseinnahmen" werden in Russland in diversen Reservefonds des Staats gebunkert. Dies sind nicht die Währungsreserven der Zentralbank welche staatlich unabhängig ist. Diese hat aktuell hoch Liquide Assets im Wert von 456,3 Milliarden USD im Bestand. Die Assets sind überwiegend Gold, SZRs, hochliquide Staatsanleihen und etwas Cash und die Gruppe der Assets welche als Währungsreserven gelten ist durch den IMF vorgegeben. Jedes dieser Assets kann man problemlos in kürzester Zeit in eine Währung seiner Wahl konvertieren. Dies gilt auch insbesondere, auch wenn es so mancher nicht glauben will, für Gold. Die aktuelle Aufteilung sind ca. 80 Milliarden in Gold, 7 in SZRs, 3 in Cash und 366 in Staatsanleihen.

Dem stehen aktuell knapp 360 Milliarden USD an Auslandsverschuldung (Staat + Privat) in Fremdwährung gegenüber. Diese wurde seit dem Höchststand im März 2014 von knapp 520 Milliarden auf die vorherigen 360 Milliarden reduziert. Hier haben auch die Sanktionen gegen russische Unternehmen enorm geholfen da so defakto Staatsnahmen, jedoch eigenständigen, Unternehmen die Verschuldung in Fremdwährungen verwehrt wurde. Damit hat die russische Zentralbank bei den angestrebten Reserven von ca. 500 Milliarden eine nicht unerhebliche zusätzliche Reserve an Fremdwährung.

Der Reserve Fund des Staats wiederum speist sich aus den Einnahmen des Staates und steht diesem auch zur Verfügung. Aktuell ist dieser nahezu leer und wird gegebenenfalls durch den hohen Ölpreis wieder aufgefüllt. Der NWF, also der Nationale Wohlfahrsfonds wurde in der Krise kaum angegriffen und steht nach wie vor bei Assets im Wert von ca. 65 Milliarden USD. Auch diese Summe hat der Staat, wenn er möchte, zur freien Verfügung.
 
EK 89/2
Beitrag 3. Jul 2018, 18:44 | Beitrag #3242
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ZITAT(Cuga @ 3. Jul 2018, 12:52) *
Das Schlimme ist, dass Mieten (ja, ich weiß, sehr hoher Anteil an eigenen Wohnungen, insbesondere bei älteren Menschen) und Lebensmittelpreise nur knapp unter unserem Niveau liegen und Renten von 100 bis 300 Euro üblich sind.


Ich weiß nicht woher Du das mit den Lebensmittelpreisen hast. Zum Thema Mieten kann ich nix sagen. Ich kenne keine russische Familie, die zur Miete wohnt.
Wie Karl mags schon geschrieben ist Moskau eine ganz andere Baustelle. Die Russen sagen nicht umsonst "Moskau ist nicht Russland und Russland ist nicht Moskau".
Allerdings habe ich letztes Jahr bei McD. in Moskau an der Kremlmauer für einen BigMac, nen McChicken, große Pommes und eine große Cola umgerechtnet 5€ bezahlt.
Es sollte mich doch sehr wundern, wenn die Preise in einem Jahr derart explodiert sein sollten
Selbst der Burger King auf dem Flughafen Sheremetjewo ist im Vergleich zu uns viel billiger. Sicher werden die alle zur WM einen gewissen Aufschlag draufrechnen.
Auch sollte man nicht als Tourist erwarten die gleichen Preise zu bekommen, wie Russen. Ein schönes Beispiel sind die Apothekenpreise der Taxifahrer an den Moskauer Flughäfen.

Für den Raum Uljanovsk kenne ich die Lebensmittelpreise ein wenig. Dort kosten die Grundnahrungsmittel im Vergleich zu Deutschland ca ein Drittel. Wenn Du natürlich Danone, Milka oder Nutella willst, dann musst Du recht tief in die Tasche greifen. Witzigerweise machen das viele Russen, sobald sie sich das leisten können. Auch Rindfleich und Schweinefleisch ist verhältnismäßig teuer. Dafür ist das Gemüse und Obst, jedenfalls aus russischer Produktion wieder sehr günstig.
Natürlich sollte man dabei nicht vergessen, dass der Durchschnittslohn in Russland immer noch bei ca 200-300€ liegt. Von den Metropolen und einigen spezial Fällen wie im hohen Norden mal abgesehen.

Die recht niedrige Lebenserwartung russischer Männer liegt wohl hauptsächlich an deren etwas ungesunder Lebensweise. Nicht von ungefähr werden in russischen Supermärkten Sonnabends nur noch Bier und Wein verkauft. Aber daran haben sich schon die KPdSU und später Gorbatschow die Zähne ausgebissen.
 
rekrats
Beitrag 3. Jul 2018, 20:27 | Beitrag #3243
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ZITAT(EK 89/2 @ 3. Jul 2018, 19:44) *
Natürlich sollte man dabei nicht vergessen, dass der Durchschnittslohn in Russland immer noch bei ca 200-300€ liegt. Von den Metropolen und einigen spezial Fällen wie im hohen Norden mal abgesehen.


Der durchschnittliche Lohn in Russland liegt inzwischen wieder bei etwas über 600€ pro Monat. In Metropolen sind die Einkommen natürlich dementsprechend höher. Die Werte sind natürlich noch immer relativ niedrig, liegen aber doch weit über 200-300€.
 
Cuga
Beitrag 4. Jul 2018, 09:41 | Beitrag #3244
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Ich kenne niemanden der in Moskau oder Sankt Petersburg wohnt, entsprechend kann ich zu diesen Orten nichts sagen. Wie du schon sagtest, sind das andere Planeten mit ihren eigenen Regeln.

Viele Menschen leben noch in Eigenheimen, dies rührt hauptsächlich daher, dass diese während der Auflösung der UdSSR in das Eigentum der gegenwärtigen Bewohner übergegangen sind. In wirtschaftlich erfolgreichen Regionen ziehen die Wohnungspreise erheblich an und sind nah an mittleren deutschen Preisen (West-Nds). Meine Schwiegermutter war schlau genug so viele Wohnungen wie möglich zu kaufen , als diese noch günstig waren (vor ca 10 Jahren, ...), und hat damit ein vielfaches ihrer Rente zur Verfügung. Andere Teile der Familie könnten ohne den Anbau von Obst und Gemüse, sowie Tierhaltung kaum Überleben, von dem was ihnen vom Staat gezahlt wird.
Lebensmittel und Wohnungspreise variieren tatsächlich stark von Region zu Region. Dies tun aber auch die Löhne. Dort wo 40 m²
Wohnungen für 10.000 € zu haben sind, liegen die Löhne nur bei 200 bis 300 € monatlich. Insbesondere für junge Menschen mit Hochschulabschluss oder Geringqualifizierte. Der Mindestlohn liegt bei etwas mehr als 100€.
100.000 Rubel monatlich während der ersten 5 Jahre als Ingenieur sind schon über dem Durchschnitt und nur in größeren Städten möglich. Dort sind wie gesagt aber auch die Preise nah an deutschen Preisen. Kazan als Beispiel ist teuer, Lebensmittel kosten nicht weniger als 2/3 deutscher Discounterpreise, Wohnraum ist teuer, wenn man diesen nicht geerbt hat.
Verbindet man dies mit der deutlich früheren Familiengründung, meist kurz nach Ende des Studiums mit knapp 24, dann liegt das discretionary income sehr niedrig.
Ich habe meine Informationen hauptsächlich aus der Familie und von Freunden aus dem Studium und Studentenwohnheim mit hohem Russenanteil. Russland ist ein wirklich schönes Land, wenn man den ganzen politischen Apparat ausblendet, sobald man aber auf irgendwelche Hilfe angewiesen ist, ob nun Alters- oder Invalidenrente, oder von seinem Gehalt vor 30 ohne sehr viel Vitamin B leben möchte, ist es verdammt hart. Vom Bildungssektor oder Ärzten während ihrer Assistenzzeit und den Hungerlöhnen die dort gezahlt werden, sollten wir erst gar nicht anfangen.


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ZITAT(Nite @ 18. Aug 2023, 23:51) *
Österreich ist wenn man den Balkan mit deutscher Bürokratie kreuzt
 
Karl mags
Beitrag 4. Jul 2018, 10:06 | Beitrag #3245
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ZITAT(Cuga @ 4. Jul 2018, 10:41) *
Ich kenne niemanden der in Moskau oder Sankt Petersburg wohnt, entsprechend kann ich zu diesen Orten nichts sagen. Wie du schon sagtest, sind das andere Planeten mit ihren eigenen Regeln.

Viele Menschen leben noch in Eigenheimen, dies rührt hauptsächlich daher, dass diese während der Auflösung der UdSSR in das Eigentum der gegenwärtigen Bewohner übergegangen sind. In wirtschaftlich erfolgreichen Regionen ziehen die Wohnungspreise erheblich an und sind nah an mittleren deutschen Preisen (West-Nds). Meine Schwiegermutter war schlau genug so viele Wohnungen wie möglich zu kaufen , als diese noch günstig waren (vor ca 10 Jahren, ...), und hat damit ein vielfaches ihrer Rente zur Verfügung. Andere Teile der Familie könnten ohne den Anbau von Obst und Gemüse, sowie Tierhaltung kaum Überleben, von dem was ihnen vom Staat gezahlt wird.
Lebensmittel und Wohnungspreise variieren tatsächlich stark von Region zu Region. Dies tun aber auch die Löhne. Dort wo 40 m²
Wohnungen für 10.000 € zu haben sind, liegen die Löhne nur bei 200 bis 300 € monatlich. Insbesondere für junge Menschen mit Hochschulabschluss oder Geringqualifizierte. Der Mindestlohn liegt bei etwas mehr als 100€.
100.000 Rubel monatlich während der ersten 5 Jahre als Ingenieur sind schon über dem Durchschnitt und nur in größeren Städten möglich. Dort sind wie gesagt aber auch die Preise nah an deutschen Preisen. Kazan als Beispiel ist teuer, Lebensmittel kosten nicht weniger als 2/3 deutscher Discounterpreise, Wohnraum ist teuer, wenn man diesen nicht geerbt hat.
Verbindet man dies mit der deutlich früheren Familiengründung, meist kurz nach Ende des Studiums mit knapp 24, dann liegt das discretionary income sehr niedrig.
Ich habe meine Informationen hauptsächlich aus der Familie und von Freunden aus dem Studium und Studentenwohnheim mit hohem Russenanteil. Russland ist ein wirklich schönes Land, wenn man den ganzen politischen Apparat ausblendet, sobald man aber auf irgendwelche Hilfe angewiesen ist, ob nun Alters- oder Invalidenrente, oder von seinem Gehalt vor 30 ohne sehr viel Vitamin B leben möchte, ist es verdammt hart. Vom Bildungssektor oder Ärzten während ihrer Assistenzzeit und den Hungerlöhnen die dort gezahlt werden, sollten wir erst gar nicht anfangen.

Da hast du natürlich vollkommen recht! Das ist ein Problem in ganz Osteuropa, mal abgesehen von Polen, Slowenien und Tschechien, dass die Löhne in der Regel sehr schlecht sind und Alte so wie junge Menschen ein Problem haben über die Runden zu kommen. Aber man muss auch anmerken, das es nicht die Lebenssituation aller Russen wiederspiegelt. Liegt auf jeden Fall noch sehr viel im Argen.

Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 4. Jul 2018, 10:07
 
Karl mags
Beitrag 4. Jul 2018, 10:18 | Beitrag #3246
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ZITAT(EK 89/2 @ 3. Jul 2018, 19:44) *
Für den Raum Uljanovsk kenne ich die Lebensmittelpreise ein wenig. Dort kosten die Grundnahrungsmittel im Vergleich zu Deutschland ca ein Drittel. Wenn Du natürlich Danone, Milka oder Nutella willst, dann musst Du recht tief in die Tasche greifen. Witzigerweise machen das viele Russen, sobald sie sich das leisten können. Auch Rindfleich und Schweinefleisch ist verhältnismäßig teuer. Dafür ist das Gemüse und Obst, jedenfalls aus russischer Produktion wieder sehr günstig.

Werde ich nie verstehen, wie Menschen in den Supermarkt gehen und höhere Preise für schlechtere Lebensmittel ausgeben, anstatt auf den Markt zu gehen und von der netten Babuschka von nebenan qualitativ hochwertige Lebensmittel zu kaufen. tock.gif Ok, im Zentrum einer Großstadt wird es mit dem günstigen Markt etwas schwerer...aber die Qualität ist dort eindeutig besser!

ZITAT(EK 89/2 @ 3. Jul 2018, 19:44) *
Die recht niedrige Lebenserwartung russischer Männer liegt wohl hauptsächlich an deren etwas ungesunder Lebensweise. Nicht von ungefähr werden in russischen Supermärkten Sonnabends nur noch Bier und Wein verkauft. Aber daran haben sich schon die KPdSU und später Gorbatschow die Zähne ausgebissen.

Extremer Alkoholkonsum ist vor allem auch ein Problem der indigenen Bevölkerung in Sibirien und Fernen Osten. Das läuft dort extrem aus dem Ruder! Vergleichbares ist von der indigenen Bevölkerung Nordamerikas bekannt, wo einige Indianerstämme und Eskimos sich kollektiv mit Alkohol und Drogen wegballern und sich damit die eigene Zukunft verbauen. So etwas geht nur über Aufklärung, Verbote bringen da gar nichts, besonders in Nordamerika gibt es sehr viele positive Beispiele wie die Problematik eingedämmt werden konnte.
 
SailorGN
Beitrag 4. Jul 2018, 12:04 | Beitrag #3247
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Die Macht der Marken hat in Osteuropa seit der Wende immer gegriffen, schon in Ostdeutschland hat die Verfügbarkeit internationaler Marken die lokalen Anbieter in Nischen gedrängt. Auch dort gilt: Du bist, was du isst... und Marken sind nun mal Ausdruck eines Lebensstils. Genauso wie "reiche" Chinesen derzeit absolut auf Rotwein abfahren, es ist ein Symbol von Wohlstand. Das Ernährungsbewusstsein kommt erst im nächsten Schritt oder der nächsten Generation, wenn der Wohlstand sich verfestigt hat. Dagegen kann man dann auch fragen, inwiefern die Qualitäten besser oder schlechter sind... in Mitteleuropa sind Erzeugermärkte idR den gleichen Regeln und Kontrollen unterworfen wie industrielle Hersteller, aber in anderen Ländern, auch Richtung Osten, sehen die Marktangebote mitunter nicht sehr apetitlich aus. Da ist steril abgepackt mindestens in der Wahrnehmung die bessere Alternative.

Alkoholkonsum ist in Russland seit der SU-Zeit ein gesamtgesellschaftliches Problem. Indigene Gruppen trifft es dort aus den gleichen Gründen wie "Russen". Nicht umsonst gab es flächendeckende Kampagnen gegen Alkohol, erstaunlicherweise aber auch Erleichterungen, bspw. Reduzierung des Minimalpreises während der Wirtschaftskrise 2008.


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Karl mags
Beitrag 4. Jul 2018, 12:58 | Beitrag #3248
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ZITAT(SailorGN @ 4. Jul 2018, 13:04) *
Die Macht der Marken hat in Osteuropa seit der Wende immer gegriffen, schon in Ostdeutschland hat die Verfügbarkeit internationaler Marken die lokalen Anbieter in Nischen gedrängt. Auch dort gilt: Du bist, was du isst... und Marken sind nun mal Ausdruck eines Lebensstils. Genauso wie "reiche" Chinesen derzeit absolut auf Rotwein abfahren, es ist ein Symbol von Wohlstand. Das Ernährungsbewusstsein kommt erst im nächsten Schritt oder der nächsten Generation, wenn der Wohlstand sich verfestigt hat. Dagegen kann man dann auch fragen, inwiefern die Qualitäten besser oder schlechter sind... in Mitteleuropa sind Erzeugermärkte idR den gleichen Regeln und Kontrollen unterworfen wie industrielle Hersteller, aber in anderen Ländern, auch Richtung Osten, sehen die Marktangebote mitunter nicht sehr apetitlich aus. Da ist steril abgepackt mindestens in der Wahrnehmung die bessere Alternative.

Alkoholkonsum ist in Russland seit der SU-Zeit ein gesamtgesellschaftliches Problem. Indigene Gruppen trifft es dort aus den gleichen Gründen wie "Russen". Nicht umsonst gab es flächendeckende Kampagnen gegen Alkohol, erstaunlicherweise aber auch Erleichterungen, bspw. Reduzierung des Minimalpreises während der Wirtschaftskrise 2008.

Rotwein? Echt? Wusste, dass Chinesen bei uns immer die Drogeriemärkte leerkaufen. biggrin.gif

Naja, mit dem qualitativ besser meinte ich eher den Geschmack und nicht die Fragen der Sterilität biggrin.gif Es gibt geschmacklich schon einen Unterschied ob Obst und Gemüse direkt an der Pflanze noch reifen konnte, oder grün geerntet wurde und dann tausende Kilometer zum Konsumenten "verschifft". Ich finde es immer wieder lustig wie Osteuropäer und Südeuropäer sich über die unterirdische geschmackliche Qualität von Obst und Gemüse in deutschen Supermärkten aufregen...zu Recht! Was Sterilität und Sauberkeit angeht hast du natürlich vollkommen recht, die wirst du bei Supermarktprodukten finden und nicht beim Hinterhofmetzger!
Das mit dem Lifestyle, da ist auf jeden Fall etwas dran, vor allem auch mit dem schnelleren Lebensstil und Fertigprodukten, die ja wirklich eine gewaltige Zeitersparnis mit sich bringen...ich ertappe mich ja selber zu oft dabei wie ich mich mit Fertigprodukten zustopfen, muss mir wohl das "WHQ Kochstudio" mehr zu Herzen nehmen. biggrin.gif
Naja, auf jeden Fall kann man auf den Märkten in Osteuropa viel Geld im Vergleich zu Supermärkten sparen.

Dass die UdSSR schon ein gewaltiges Problem mit Alkohol hatte ist bekannt und von Russland in der Nachwendezeit brauchen wir gar nicht erst anfangen. Aber bei den indigenen Völker in Russlands Osten ist der Alkoholkonsum schon sehr drastisch, sogar im Vergleich zu Restrussland und das will was heißen. Ähnlich die Situation in den USA und Kanada, dort haben die indigenen Völker die der "traditionellen" Lebensweise nachgehen massive Alkoholprobeme.
Was mir noch im Kopf hängengeblieben ist....Indianerstamm verklagt Brauerei - spon 2012. In Russland ist das noch viel viel schlimmer! Exzess der extremen Art - FAZ
ZITAT
Exzess der extremen Art - FAZ
Während im landesweiten Durchschnitt 60 von 100.000 Menschen unter schwerwiegenden Alkoholerkrankungen litten, seien es im fernöstlichen Bezirk mit 120 doppelt so viele. Im Kreis Tschukotka, dem nordöstlichsten Zipfel Russlands, seien es sogar 330 Fälle pro 100.000 Einwohner.


Der Beitrag wurde von Karl mags bearbeitet: 4. Jul 2018, 13:02
 
Kameratt
Beitrag 4. Jul 2018, 18:35 | Beitrag #3249
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ZITAT(Karl mags @ 2. Jul 2018, 22:10) *
Über die Qualität deutscher "Qualitätsmedien" im Bereich Wirtschaft sollte man sich ernsthaft Gedanken machen...ich erinnere an den drohenden Staatsbankrott Russlands noch letztens .... facepalmfji3.gif


Oder auch die verzockten 15 Milliarden und die 1200-Tonnen-Gold-Falle, von denen fabuliert wurde, als der Goldpreis im Juli 2015 kurzfristig um 10% auf 1100 USD einbrach. Drei Jahre später liegen sowohl die Bestände mit 1900 Tonnen als auch der Preis plötzlich auf einem höheren Niveau. Auf den Gedanken, dass man damit einer langfristigen Anlagestrategie der Diversifizierung von Reserven folgte und fiskalisch gar nicht darauf angewiesen war, seine Goldreserven aufgrund von Volatilitäten aufzulösen, ist man damals nicht gekommen.

https://www.welt.de/wirtschaft/article14442...Gold-Falle.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...-a-1045352.html
 
Seneca
Beitrag 4. Jul 2018, 20:39 | Beitrag #3250
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Die Bürgermeister"wahl" in Moskau findet Anfang September statt. Doch liberale Kandidaten werden erst gar nicht zugelassen sondern vorher "herausgefiltert":
ZITAT
Denn um offiziell als Kandidat zugelassen zu werden, brauchen Bewerber nicht nur die Unterstützung von Wählern, sondern auch von Beamten. "Munizipaler Filter" heißt das Instrument...In Moskau sieht dieser Folgendes vor: Mindestens 110 Unterschriften von Abgeordneten aus 110 verschiedenen Stadtteilen braucht ein Kandidat für die Zulassung als Kandidat bei der Moskauer Bürgermeisterwahl. Über diese Ressourcen verfügt allein die Kremlpartei Einiges Russland. Daher war bereits im Vorfeld klar, dass ohne Zustimmung von Einiges Russland kein Gegner des amtierenden Bürgermeisters Sobjanins würde antreten können.

https://derstandard.at/2000082829351/Moskau...rgermeisterwahl
 
Edding321
Beitrag 18. Jul 2018, 12:12 | Beitrag #3251
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Auch in Russland spricht man (mal mehr mal weniger fantastisch) intensiver von der 6. Generation der Kampfjets, teilweise schon zu Lasten der SU-57.


https://de.sputniknews.com/technik/20180716...n-einzelheiten/

https://de.sputniknews.com/technik/20180704...and-su-57-f-35/


Das hört sich natürlich plausibel an, ist allerdings eine Herausforderung sondergleichen. Mal unabhängig davon wie die 6. Generation dann vom Design her weltweit irgendwann tatsächlich ausfallen soll (Größe, Stealtheigenschaften, Reichweite, Geschwindigkeit, Antrieb, Waffen), so zeichnet sich doch zumindest schon ab, dass es maßgeblich noch mehr in Richtung Avionik... wohl... bemannt und unbemannt, Swarmingtechnology, maschinelles Lernen und „Fernsteuerung“ einer Wingmandrohne und natürlich Cybertech, Laser und Sensorik- und -Fusion gehen wird.

Das sind so ziemlich alles die Felder, für die Russland zumindest bislang noch nicht so bekannt ist. Natürlich ein Argument mehr hier schnellstens aufzuschließen. Wenn man aber sieht, was man in den USA, Europa und auch China so für Prototypen und vor allem seit wann testet, dann entsteht zumindest der Eindruck, dass man in Russland noch auf nicht so viel praktische Erfahrung zurückgreifen kann und dahingehend noch viel Entwicklungsarbeit vor sich hat.

Vielmehr scheint man sich dort ganz offensichtlich und auch ganz erfolgreich auf Flug- und Antischiffsabwehr, „Hyperschallwaffen“, das Atomarsenal, Cyberattacken, Raketentechnik, ELOKA und Störsender zu fokussieren bzw. bislang fokussiert zu haben.

Außerdem ist das SU-57 Programm schon zu weit fortgeschritten um es gänzlich einzustampfen oder auf eine Techplattform zu reduzieren. Und wenn man sich die Grafik von Airbus ihrem neuen Fighter anschaut (6. Generation ?) dann ist da äußerlich von der Zelle her...naja... ne Ähnlichkeit


https://armadainternational.com/2018/05/ana...typhoon-opions/


Insofern macht es durchaus Sinn das Programm wenn auch auf Sparflamme bis Ende des nächstens Jahrzents zur vollen Einsatzbereitschaft weiterzuentwickeln, die Produktion dann hochzufahren und vielleicht den Export mehr zu fokussieren. Die Never Ending Story mit Indien ist sicher noch lange nicht zu Ende und wird irgendwann bestimmt wieder von beiden Seiten neugedacht, vielleicht gar nicht so lang hin, damit nicht noch ein Anderer da reingrätschen kann, abwarten.

Mit der Kombination der bisher erworbenen Kernkompetenzen, Abstandswaffen und anderen weiteren integrierbaren Fähigkeiten die für die Zukunft bzw. sogenannte 6. Generation entscheidend sind, kann die SU-57 weit über 2050 hinaus die Erfolgsgeschichte der SU-27 weiterschreiben. Bis ca. 2030 ist man mit der SU-35 doch richtig gut aufgestellt, das macht „der Westen“ mit Eufi, Super Hornet, F-15 und Co ja auch nicht anders.

Und was spricht dagegen, dann zu 2040 zur SU-57 eine Drohne oder systemverwandte Plattformen im Sinne der 6. Generation als Wingman zu entwickeln, wenn man soweit ist, technisch und finanziell. Die Äußerungen die bisher von den mehr oder weniger offiziösen Medien, Experten oder Politikern abgegeben werden, bei der SU-57 zu Gunsten der 6. Generation zu sparen, sind doch wohl eher nur ein verblümtes Eingeständnis dafür, dass im Moment nicht die Kohle da ist, die SU-57 entsprechend der bisherigen Erwartungen und auch Ankündigungen voranzutreiben. Überflüssig für die Zukunft wird sie damit noch lange nicht, vielmehr hat sie ihre Zukunft noch vor sich. Eher könnte ich mir vorstellen, dass man... wenn man schon von einem sich in der Entwicklung befindlichen sechsten Generation Jet in (weiter?) Zukunft spricht, um eine Nachfolge der Mig-31 handelt. Der Bedarf zur Abwehr von Bombern, Tankflugzeugen, AWACS, Satelliten und andereren Hochwertzielen ist da sicherlich sehr hoch. Da das Teil dann unter anderem eher auf absolute Geschwindigkeit, Höhe, Reichweite und Abstandswaffen ausgelegt werden dürfte, sind das wieder genau die Kernkompetenzen der Russen (grob gesagt Zellenbau und Antrieb).

Der Beitrag wurde von Edding321 bearbeitet: 18. Jul 2018, 12:36
 
xena
Beitrag 18. Jul 2018, 12:47 | Beitrag #3252
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Es kann sein, dass in der 6. Generation der Unterschied zwischen den Jägern und Abfangjägern gar nicht mehr so groß ist, sodass eine Plattform sowohl die Aufgaben der heutigen Su-27-Derivate, wie auch der MiG-31 übernehmen kann. Man muss nicht immer alles aus der Vergangenheit und Gegenwart 1:1 weiter abbilden. Aber darüber zu spekulieren ist eh noch viel zu früh.


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Schwabo Elite
Beitrag 18. Jul 2018, 21:59 | Beitrag #3253
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@Edding
Sputnik ist keine passende Quelle für den Beleg einer seriösen Diskussion zu diesem Thema. Sofern es da nichts besseres gibt, würde ich darauf aufbauend keine Diskussion führen.


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Edding321
Beitrag 19. Jul 2018, 05:29 | Beitrag #3254
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Ist völlig ok, mir sei es gestattet abschließend noch heutige Einschätzung der War Zone dazu zu posten. Im übrigen finde ich zu dem Thema, dass man durchaus zwischen den Zeilen von dem was im Moment dazu gesagt bzw. nicht gesagt wird lesen kann und auch sollten um sich abzeichnende Tendenzen durchaus einschätzen zu können. In Russland wird sich keiner hinstellen und eingestehen, dass technische oder finanzielle Probleme gibt, das kann man dann allenfalls in ein paar Jahren rückwirkend konstatieren. Auch die immer wieder angeprangerte „Quelle“ Sputnik ist völlig unstrittig keine seriöse journalistisch vertretbare Informationsangabe, vielmehr ein Sprachrohr der diktatorischen Regierung, Punkt. Aber gerade weil das so ist und es oftmals keine anderen offiziellen Quellen seitens der Industie oder Wirtschaft oder sonst wem gibt, sind solche Statements aus Interviews und andere „offiziell“ bestätigte News (Ausstieg Indiens, Kauf von nur 12 Maschinen für die nächsten Jahre) eine Zäsur und insofern bedeutsam, dass man diese ignorieren oder zumindest als Indiez oder weiteres Puzzleteil einer sich abzeichnenden Entwicklung berücksichtigen kann. Dass man sich dann immer noch im Bereich des Spekulativen befindet, ist geschenkt. Ich bitte da einfach nur um die entsprechende Differenzierung und den Kontext zu sehen, wenn man auf Sputnik verweist, ohne gleich immer die große Keule „Fake News“ zu bemühen, die inhaltlich zu dieser „Quelle“ natürlich weit überwiegend zutreffend ist, weshalb ich das Thema bewusst hier reingestellt habe und nicht bei den News zur Luftfahrt. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn eine „Quelle“ generell infrage zu stellen, wenn sie nur den Anreiz liefert sich mit einer Ansicht zu beschäftigen, die der eigenen Einschätzung widerspricht.

http://www.thedrive.com/the-war-zone/22234...t-least-not-yet

Nachtrag:

Nur mal so nebenbei, die Flieger Revue macht’s zur Titelstory...

https://www.ppvmedien.de/FliegerRevue-08-20...er-PDF-Download

Der Beitrag wurde von Edding321 bearbeitet: 19. Jul 2018, 09:56
 
Almeran
Beitrag 19. Jul 2018, 13:08 | Beitrag #3255
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In den Fall Skripal kommt Bewegung:

SZ.de: Ermittler wollen Nowitschok-Täter identifiziert haben

ZITAT
"Die Ermittler glauben, dass sie die Tatverdächtigen des Nowitschok-Angriffs mithilfe von Überwachungskameras identifiziert haben", zitiert PA die nicht namentlich genannte Quelle. Die Aufzeichnungen seien mit Einreisedaten nach Großbritannien abgeglichen worden. "Sie (die Ermittler) sind sicher, dass sie (die Verdächtigen) Russen sind", zitiert PA weiter.


Waren sicher Urlauber rollin.gif


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Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir.
- Bertrand Russell, Eroberung des Glücks
 
rekrats
Beitrag 19. Jul 2018, 17:21 | Beitrag #3256
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ZITAT(Almeran @ 19. Jul 2018, 14:08) *
In den Fall Skripal kommt Bewegung:

SZ.de: Ermittler wollen Nowitschok-Täter identifiziert haben

ZITAT
"Die Ermittler glauben, dass sie die Tatverdächtigen des Nowitschok-Angriffs mithilfe von Überwachungskameras identifiziert haben", zitiert PA die nicht namentlich genannte Quelle. Die Aufzeichnungen seien mit Einreisedaten nach Großbritannien abgeglichen worden. "Sie (die Ermittler) sind sicher, dass sie (die Verdächtigen) Russen sind", zitiert PA weiter.


Waren sicher Urlauber rollin.gif


Und schon wieder dementiert:
Doch keine Verdächtigen im Fall Skripal identifiziert

ZITAT
"Moskau/London – Die britische Regierung hat einen Medienbericht über die angebliche Identifizierung mutmaßlicher Täter des Giftanschlags auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia zurückgewiesen. "Ich denke, die Geschichte gehört in den 'Schlecht informiert und wilde Spekulationen'-Ordner", schrieb Sicherheitsminister Ben Wallace am Donnerstag auf Twitter."


Der Beitrag wurde von rekrats bearbeitet: 19. Jul 2018, 17:21
 
SailorGN
Beitrag 20. Jul 2018, 20:49 | Beitrag #3257
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Russischer Fussballklub trennt sich von Spieler mit afrikanischen Vorfahren - auf Druck rassistischer Fans


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Seneca
Beitrag 20. Jul 2018, 23:19 | Beitrag #3258
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ZITAT
Die russische Zeitung „Nowaja Gaseta“ hat am Freitag ein Video veröffentlicht, das die mindestens zehnminütige Folter eines Insassen in der russischen Strafkolonie „Jaroslawl-1“ in der gleichnamigen Stadt, etwa 200 Kilometer nordöstlich von Moskau, zeigt.
In dem Video, das auch die russischen Behörden als echt einschätzen, foltern bis zu 18 Gefängniswärter einen Insassen aufs Schärfste, schlagen ihn mit Knüppeln und Fäusten, während der Mann gefesselt und an Armen und Beinen festgehalten auf einer Pritsche liegt.

https://www.bild.de/politik/ausland/wladimi...78544.bild.html

Original:
https://www.novayagazeta.ru/articles/2018/0...ampaign=regular
 
SeaTiger
Beitrag 25. Jul 2018, 14:08 | Beitrag #3259
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http://www.spiegel.de/politik/ausland/russ...-a-1220077.html

ZITAT
Russische Botschaft in Dänemark klagt über Russophobie


Russische "Urlauber" demächst auf den Färöer-Inseln und/oder Grönland zu Besuch?


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Crazy Butcher
Beitrag 25. Jul 2018, 15:05 | Beitrag #3260
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Warum? Die Russophobievorwürfe beziehen sich nicht auf Diskriminierung russischstämmiger Bevölkerungsteile, sondern auf die Berichterstattung bzgl der russischen Regierung.
Oder wolltest du nur unwitzig sein?


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SailorGN
Beitrag 28. Jul 2018, 16:23 | Beitrag #3261
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Proteste gegen Putins Rentenreform: "Ich sterbe vor der Rente!"


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Crazy Butcher
Beitrag 29. Jul 2018, 09:37 | Beitrag #3262
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Es werden nur die Argumente der Protestierenden erwähnt und die Hintergründe der Reform nicht wirklich beleuchtet.
Die Maßnahmen sind insgesamt richtig und angemessen. Die Anhebung soll recht sanft von statten gehen und in der letzten Stufe 2034 erfolgen. Wenn man die Entwicklung der Lebenserwartung betrachtet, dann kann man davon ausgehen, dass sich das Missverhältnis von Renteneintrittsalter/Lebenserwartung auch im Grenzen halten wird.
Wenn es um Proteste gegen Putin geht, kann man aber keine Ausgewogenheit in der Berichterstattung erwarten ...

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 29. Jul 2018, 11:38


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SailorGN
Beitrag 29. Jul 2018, 11:56 | Beitrag #3263
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Wenn man die Entwicklung der Lebenserwartung betrachtet, dann flacht der Anstieg ab.. Eine stetige Entwicklung ist über die letzten 40 Jahre (also bereits seit Sowjetzeiten) nicht zu beobachten, eher ein Auf und Ab. Selbst wenn man eine Steigerung annimmt, dann trifft die Rentenalteranhebung immer das "einfache Volk" (auf das Putin ja so viel Wert lebt): Die Lebenserwartung ist ein Durchschnittswert über die gesamte Bevölkerung, nicht das "Mindesttodesalter". Je weniger eine Person Zugang zu guter Ernährung, medizinischen Dienstleistungen und körperlich wenig anstengender Arbeit hat, desdo höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er/sie VOR dem Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung stirbt. Insgesamt bedeutet die Anhebung des Renteneintrittsalters, dass Rentner weniger Jahre von der Rente profitieren... und der Staat massiv Geld spart.


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MeckieMesser
Beitrag 29. Jul 2018, 13:00 | Beitrag #3264
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Rentenreformen sind nie populär.

Amüsant ist lediglich die Einführung während der WM.
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Crazy Butcher
Beitrag 29. Jul 2018, 14:07 | Beitrag #3265
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ZITAT(SailorGN @ 29. Jul 2018, 12:56) *
Wenn man die Entwicklung der Lebenserwartung betrachtet, dann flacht der Anstieg ab.. Eine stetige Entwicklung ist über die letzten 40 Jahre (also bereits seit Sowjetzeiten) nicht zu beobachten, eher ein Auf und Ab. Selbst wenn man eine Steigerung annimmt, dann trifft die Rentenalteranhebung immer das "einfache Volk" (auf das Putin ja so viel Wert lebt): Die Lebenserwartung ist ein Durchschnittswert über die gesamte Bevölkerung, nicht das "Mindesttodesalter". Je weniger eine Person Zugang zu guter Ernährung, medizinischen Dienstleistungen und körperlich wenig anstengender Arbeit hat, desdo höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er/sie VOR dem Erreichen der durchschnittlichen Lebenserwartung stirbt. Insgesamt bedeutet die Anhebung des Renteneintrittsalters, dass Rentner weniger Jahre von der Rente profitieren... und der Staat massiv Geld spart.

Klar kann so eine Entwicklung abflachen. Es ist aber bisher ein recht großer Sprung gewesen. Die demographische Entwicklung sieht aber auch in Russland nicht so doll aus. Eine Anhebung des Rentenalters ist auch schon lange hinfällig und im Grunde unvermeidbar. Der Renteneintritt ist auch ein lange im voraus absehbares und planbares Ereignis. Da liegt es auch an jedem Einzelnen entsprechend frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen um a). das eigene Leben durch mehr Rücksicht auf die Gesundheit zu verlängern und lebenswert zu halten und b). finanziell vorzusorgen, wenn man die Befürchtung hat, dass es da knapp werden sollte. Da kann man die Verantwortung nicht komplett auf den Staat abwälzen.
Kurios ist, dass man das im Falle Griechenlands für sinnvoll und richtig erachtet hat (damit sich der faule Grieche ja nicht zu früh von der Arbeit verabschiedet und endlich von deutschen Geldern unabhängig wird) und es im Falle Russlands aber irgendwie doch falsch sein soll (wohl in erster Linie nur, weil es unter Putin entschieden wurde).
ZITAT(MeckieMesser @ 29. Jul 2018, 14:00) *
Rentenreformen sind nie populär.

Amüsant ist lediglich die Einführung während der WM.
War nicht bei Sotschi das gleiche? Kurz man ein Gesetz durchgesetzt, während alle noch Sport schauen.

Das hat man sich wohl 2006/2010/2012 ... und ebenfalls 2018 (siehe Parteienfinanzierung) bei Deutschland abgeguckt biggrin.gif. Das Gesetz muss ausserdem erst noch in zweiter Lesung verabschiedet werden. Also nichts mit 'Kurz man ein Gesetz durchgesetzt'.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 29. Jul 2018, 14:12


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Schwabo Elite
Beitrag 29. Jul 2018, 14:25 | Beitrag #3266
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Dass in einem halbwegs modernen Land bei steigender Lebenserwartung auch die Renteneintrittsalter angehoben werden, ist eine übliche Lösung für die Sicherung der Rentenzahlungen. Wir diskutieren das ja auch ständig und wir werden sicher nicht darum herumkommen irgendwann in Richtung 70 Jahre aufzubrechen.

Was in Russland so katastrophal schief läuft, ist die mangelnde Integration von Renteneintrittsalter und den verschiedenen anderen sozialen Absicherungen. Frauen traten bislang mit Mitte 50 in die Rente ein, wie sollen da ausreichend Beitragszahlungen zustandekommen? Wenn man noch ein bis zwei Kinder bekommt, ist nach zwölf Jahren Schule und einer anschließenden Ausbildung nicht viel Zeit sich ein Rentenpolster zu verdienen. Für uns im Westen ist wohl allein die Idee, dass Frauen deutlich vor Männern verrentet werden, befremdlich.


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xena
Beitrag 29. Jul 2018, 14:38 | Beitrag #3267
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ZITAT(Schwabo Elite @ 29. Jul 2018, 13:25) *
Für uns im Westen ist wohl allein die Idee, dass Frauen deutlich vor Männern verrentet werden, befremdlich.

Ich habe nicht geguckt wie es jetzt ist, weil ich selbständig bin interessiert es mich auch nicht groß. Aber vorher war es so, dass Frauen in Deutschland drei Jahre früher in Rente konnten als Männer. In anderen Westeuropäischen Ländern war/ist es ähnlich, mit evtl. noch größerem Abstand. So befremdlich ist das nicht. Sicher, angesichts dessen, dass Frauen im Schnitt länger leben ist ein gleicher Renteneintritt eigentlich gerechter. Falls es sich jetzt dahingehend verändert haben sollte, dann ist das für die junge Generation befremdlich, die es nicht anders kennt, aber nicht generell für den Westen.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 29. Jul 2018, 14:40


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Crazy Butcher
Beitrag 29. Jul 2018, 15:13 | Beitrag #3268
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ZITAT(Schwabo Elite @ 29. Jul 2018, 15:25) *
Was in Russland so katastrophal schief läuft, ist die mangelnde Integration von Renteneintrittsalter und den verschiedenen anderen sozialen Absicherungen. Frauen traten bislang mit Mitte 50 in die Rente ein, wie sollen da ausreichend Beitragszahlungen zustandekommen? Wenn man noch ein bis zwei Kinder bekommt, ist nach zwölf Jahren Schule und einer anschließenden Ausbildung nicht viel Zeit sich ein Rentenpolster zu verdienen.

Genau hier setzt die Reform doch an. Die Menschen sollen, bei steigender Lebenserwartung, genug Zeit haben in die Rentenkasse einzuzahlen.
ZITAT(Schwabo Elite @ 29. Jul 2018, 15:25) *
Für uns im Westen ist wohl allein die Idee, dass Frauen deutlich vor Männern verrentet werden, befremdlich.

Ich weiß nicht genau wie du den 'Westen' definierst, aber es gibt oder gab bis vor kurzem noch durchaus unterschiedliche geschlechterspezifische Regelungen in Europa.
So z.B. in Polen, Estland, Tschechien, Slowenien (ok, zählen wohl immer noch nicht zum 'Westen'), aber auch in Italien, GB und Österreich.

Der Beitrag wurde von Crazy Butcher bearbeitet: 29. Jul 2018, 15:14


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Beitrag 29. Jul 2018, 20:17 | Beitrag #3269
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Inwieweit es in Russland auf die Einzahlungsjahre/-beträge ankommt kann ich nicht sagen, dies ist auch nicht das grundlegende Problem (da es in jedem Land vorhanden ist). Das grundlegende Problem ist, dass diese Anhebung des Renteneintrittsalters eben nicht mit einer stabilen Steigerung der Lebenserwartung korreliert. Schon gar nicht mit einer stetigen Erhöhung wie in anderen Industrie- und tlw. Schwellenländern. Natürlich bringt jeder Boom eine Steigerung, aber a) war kein Boom (und nicht mal die SU-Zeit) nachhaltig genug, einen stetigen Trend zu produzieren und b) fehlt es selbst in Boomzeiten an nachhaltigen und flächendeckenden Investitionen in Maßnahmen zur Steigerung der Lebenserwartung. In Ballungsräumen wie Moskau oder St. Petersburg liegt die Lebenserwartung erwrtungsgemäß über dem Durchschnitt (77 Jahre), aber insbesondere bei den fernöstlichen Regionen siehts sehr sehr durchwachsen aus. Daher ist die Anhebung des Eintrittsalters keine faire und folgerichtige Maßnahme.


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Beitrag 29. Jul 2018, 21:45 | Beitrag #3270
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Die Lebenserwartung insbesondere der Männer ist stark gespreizt wegen des Alkohols und damit verbundenen Unfällen. Der Durschnitt sagt hier weniger als sonst aus.
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 19. April 2024 - 05:42