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> Elterngeld und Steuern, Es ist einfach so passiert...
Phade
Beitrag 10. Jul 2023, 14:39 | Beitrag #31
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Personen in berufsständigen Versorgungswerken bspw. (Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten, Notare, Apotheker...), Beamte bzw. schlicht alle, die die 60 Mindestmonate nicht beisammen haben.

Zahlen alle Steuern, gern auch weit überdurchschnittlich, und sehen hiervon nichts.


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
Salzgraf
Beitrag 10. Jul 2023, 15:32 | Beitrag #32
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ZITAT(Phade @ 10. Jul 2023, 15:39) *
Personen in berufsständigen Versorgungswerken bspw. (Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten, Notare, Apotheker...), Beamte bzw. schlicht alle, die die 60 Mindestmonate nicht beisammen haben.

Zahlen alle Steuern, gern auch weit überdurchschnittlich, und sehen hiervon nichts.

aber genauso profitiere ich nicht von den Steuergeldern, die in irgendwelchen Provinzflughäfen gepumpt werden.
 
Phade
Beitrag 10. Jul 2023, 15:39 | Beitrag #33
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Nö, verlangt ja auch niemand. Das Volumen dieser Quersubventionierung hat allerdings eine andere Dimension.


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
Thomas
Beitrag 10. Jul 2023, 16:24 | Beitrag #34
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Tritt mir leid Phase. Die Argumentation ist falsch. Die Sektsteuer wird auch für Straßen etc. Ausgegeben und nicht für die Marine.


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Phade
Beitrag 10. Jul 2023, 16:39 | Beitrag #35
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Ähm. "Phade", bitte. biggrin.gif

Welche Argumentation? Dass ursprünglich zweckgebundene Steuern im Laufe der Zeit zu allem ausgegeben werden, aber nicht zum ursprünglichen Zweck, ist mir bekannt. Eigentlich habe ich nur auf deine Frage antworten wollen.


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
Reitlehrer
Beitrag 10. Jul 2023, 16:58 | Beitrag #36
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ZITAT(Malefiz @ 10. Jul 2023, 15:03) *
ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 14:00) *
ZITAT(Malefiz @ 9. Jul 2023, 08:57) *
Der Löwenanteil des Bundeshaushalts (mehr als ein Viertel) sind Zuschüsse zur Rentenversicherung, die in der Höhe notwendig ist weil sich die letzten (grob geschätzt) 30 Jahre verschiedenste Bundesregierungen beharrlich weigern dieses offensichtliche Problem endlich Mal anzugehen, anstatt einfach "Wir gießen Geld drauf" zu sagen


Jop, aber eine richtige Reform würde quasi für jede Partei ein paar bittere Kröten haben, entsprechend ist "lass mal wieder weiter Geld draufgießen und hoffen, dass die nächste Regierung es angeht" immer wieder die Lösung.


Eigentlich ist das rechtlich auch schwierig, da es sich bei der Rentenversicherung eben um eine Versicherung handelt. Normalerweise zahlen diejenigen Prämien für eine Versicherung, die dann auch Ansprüche gegen die Versicherung erwerben. In Deutschland gibt es aber jede Menge Steuerzahler, die aus der Rentenversicherung keinen Cent sehen werden.


Grundsätzlich ist es richitg, dass es sich um eine Versicherung handelt, genauer um eine umlagefinanzierte Kasse. Dabei sollten dannjeweils die Einnahme durch Beiträge und und Ausgaben sich im Gleichgewicht befinden.
Allerdings gibt "politische Ausgaben" die nicht durch Beitragszahlungen gedeckt sind. Hier zunächst mal die Mütterrente. Eine Frau erhält für jedes Kind, dass sie geboren hat und dass älter als drei Jahre geworden ist, drei Rentenpunkte gut geschrieben. Da es sich dabei um eine Fördermaßnahme der Familienpolitik handelt ist diese auch aus dem Steuertopf zu bezahlen.
Weiterhin wären da die Renten für Aussiedler, denen Beitragszeiten in Osteuropäsche Rentensystem anerkannt werden und letzlich auch die Renten, die auf Zahlungen in das DDR Rentensystem basieren, da ja auch hier keine Beitragszeiten in das Bundesdeutsche Rentensystem bestehen.

Noch ein kleiner Hinweis zur Mütterrente.

Die Kindererziehungszeiten werden nur auf Antrag erfasst. Dazu muss das Formbaltt V800 der Deutschen Rentenversicherung ausgefüllt werden.

Auch als Hinweis an Thomas. Es empfiehlt sich die jährliche Renteninformation zu prüfen, ob die Kindererziehungszeiten erfasst wurden.
Zu finden als " Beitragszeit mit Pflichtbeiträgen wegen Kindererziehung"

Bei drei Kindern sind das dann neun Rentenpunkte. Bei einem Rentenwert von aktuell 37,60€ entspricht das bereits einer monatlichen Rente von 338,4€.
Auch wichtig im Hinblick auf eine evtl. Erwerbsminderungsrente, da dazu von den letzten 60 Monaten 36 Monate mit Pflichtbeiträgen belegt sein müssen und zu den Pflichtbeiträgen zählen eben auch die Kindererziehungszeiten..
 
Broensen
Beitrag 10. Jul 2023, 16:58 | Beitrag #37
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Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte. Gleiches gilt für Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze. Würde all das wegfallen, käme man vielleicht auch ohne Steuerzuschuss aus, sofern die Leistungen trotzdem gedeckelt blieben.

Natürlich geht das ganze nur auf, wenn man vereinfachend davon ausgeht, dass dieser Zuschuss primär aus Einkommens- und Kapitalertragssteuern geleistet wird und nicht durch die Mehrwertsteuer o.ä.
 
Thomas
Beitrag 10. Jul 2023, 17:03 | Beitrag #38
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@Phade
Dämliche Autokorrektur und danke übrigens.

@Reitlehrer
Darum kümmert sich meine Frau wink.gif


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skape
Beitrag 10. Jul 2023, 17:16 | Beitrag #39
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ZITAT(Phade @ 10. Jul 2023, 17:39) *
Ähm. "Phade", bitte. biggrin.gif

Welche Argumentation? Dass ursprünglich zweckgebundene Steuern im Laufe der Zeit zu allem ausgegeben werden, aber nicht zum ursprünglichen Zweck, ist mir bekannt. Eigentlich habe ich nur auf deine Frage antworten wollen.


Es gibt keine Zweckbindung von Steuern.

ZITAT
Steuern dürfen [zudem] nicht zweckgebunden sein: Jeder Steuer-Euro fließt unabhängig von der Steuerart in die Gesamtmasse des Haushalts, aus dem wiederum alle Ausgaben finanziert werden. Denn alle Einnahmen im Etat müssen zur Finanzierung aller Ausgaben dienen. Es gibt also keinen separaten Straßenbauhaushalt, der sich ausschließlich aus dem Aufkommen der Kfz-Steuer speist.


Die BPB vermittelt das hier ganz gut.


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Warning! Unpleasant spoiler: You lost the game!
 
Reitlehrer
Beitrag 10. Jul 2023, 17:29 | Beitrag #40
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ZITAT(Broensen @ 10. Jul 2023, 17:58) *
Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte. Gleiches gilt für Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze. Würde all das wegfallen, käme man vielleicht auch ohne Steuerzuschuss aus, sofern die Leistungen trotzdem gedeckelt blieben.

Natürlich geht das ganze nur auf, wenn man vereinfachend davon ausgeht, dass dieser Zuschuss primär aus Einkommens- und Kapitalertragssteuern geleistet wird und nicht durch die Mehrwertsteuer o.ä.


Der Ansatz das Versorgungswerke steuerlich gefördert werden, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Versorgungswerke sind substitutiv zur GRV und die Beiträge dazu sind in gleich Höhe, wie die Beiträge zur GRV steuerlich absetzbar.
Die höhere Leistung/ Altersrente beruht darauf, das Versorgungswerke nicht umlage sonder kapitalbasiert arbeiten. Weiterhin werden auch keine Kuren übernommen, wie in der GRV. Auch gibt es von Versorgungswerken keinen Zuschuss zur Krankenversicherung der Rentner.

Pensionskassen sind eine Form der betrieblichen Altersvorsorge und jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge, so dass hier auch keine Privilegierung gibt.

Arbeitnehmer mit einem Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze erwerben Rentenansprüche auf Basis der gezahlten Beiträge, da diese durch die Beitragsbemessungsgrenze gedeckelt werden, ist auch der Rentenanspruch begrenzt. Ein Arbeitnehmer oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze kann damit maximal zwei Rentenpunkte pro Jahr erwerden.
Die relative Versorgungslücke ist also bei Arbeitnehmern oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze größer als bei den Arbeitnehmern unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze.


 
Broensen
Beitrag 10. Jul 2023, 17:42 | Beitrag #41
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@Reitlehrer:

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dein Beitrag ein Widerspruch zu meinem sein soll, oder eine unabhängige Erläuterung.
Aber ich wollte damit sicher keine direkten Zusammenhänge aufzeigen - die gibt es mWn auch gar nicht - sondern eher eine moralische Rechtfertigung der Steuersubventionen für die allgemeine Rentenkasse liefern, in Bezug auf die von Malefiz aufgezeigte Problematik, dass nicht jeder Steuerzahler für seinen Anteil daran auch automatisch Rentenansprüche erlangt. Es gibt halt bei uns einige Regelungen zu Altersvorsorge, die weniger solidarisch angelegt sind als andere. Diese bevorzugen meist besser verdienende, die im Regelfall auch mehr Steuern zahlen sollten. Die Quersubvention kann man da als einen gewissen indirekten Ausgleich ansehen.
 
Malefiz
Beitrag 10. Jul 2023, 17:43 | Beitrag #42
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Edit : Da habe ich Seite zwei übersehen. Kann gelöscht werdne

Der Beitrag wurde von Malefiz bearbeitet: 10. Jul 2023, 17:45


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Phade
Beitrag 10. Jul 2023, 18:29 | Beitrag #43
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ZITAT(skape @ 10. Jul 2023, 18:16) *
ZITAT(Phade @ 10. Jul 2023, 17:39) *
Ähm. "Phade", bitte. biggrin.gif

Welche Argumentation? Dass ursprünglich zweckgebundene Steuern im Laufe der Zeit zu allem ausgegeben werden, aber nicht zum ursprünglichen Zweck, ist mir bekannt. Eigentlich habe ich nur auf deine Frage antworten wollen.


Es gibt keine Zweckbindung von Steuern.

ZITAT
Steuern dürfen [zudem] nicht zweckgebunden sein: Jeder Steuer-Euro fließt unabhängig von der Steuerart in die Gesamtmasse des Haushalts, aus dem wiederum alle Ausgaben finanziert werden. Denn alle Einnahmen im Etat müssen zur Finanzierung aller Ausgaben dienen. Es gibt also keinen separaten Straßenbauhaushalt, der sich ausschließlich aus dem Aufkommen der Kfz-Steuer speist.


Die BPB vermittelt das hier ganz gut.


Da hast du natürlich Recht. Es war nur auf die in Online-Foren gern gebrachte Schaumwein-Steuer gemünzt. Es gibt noch andere, die zumindest anlassbezogen und auf bestimmte Weise „geframed“ eingeführt werden und dann merkwürdigerweise für immer bleiben. wink.gif


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
Autolyse
Beitrag 10. Jul 2023, 18:34 | Beitrag #44
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ZITAT(Broensen @ 10. Jul 2023, 17:58) *
Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte.

Die Entstehung der Versorgungswerke geht (auch) auf Adenauer zurück, weil man das unstete Pack nicht in der echten Angestelltenversicherung haben wollte. Das ein Sonderrecht zu nennen, weil es sich positiver entwickelt hat ist schon mutig.


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Man stelle sich mal vor Wilhelm Conrad Röntgen hätte mit Nachnamen Leutheusser-Schnarrenberger geheißen. Wieviel Arbeitszeit jeden Tag im Gesundheitssystem verlorenginge.
ZITAT(Goschi)
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Reitlehrer
Beitrag 10. Jul 2023, 19:02 | Beitrag #45
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ZITAT(Autolyse @ 10. Jul 2023, 19:34) *
ZITAT(Broensen @ 10. Jul 2023, 17:58) *
Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte.

Die Entstehung der Versorgungswerke geht (auch) auf Adenauer zurück, weil man das unstete Pack nicht in der echten Angestelltenversicherung haben wollte. Das ein Sonderrecht zu nennen, weil es sich positiver entwickelt hat ist schon mutig.


Versorgungswerke haben Ärzte, Apother, Rechtsanwälte und Architekten. Ob die jetzt "unstetes Pack" sind?

Liegt evtl. eine Verwechslung mit der Künstersozialkasse vor?
 
Thomas
Beitrag 10. Jul 2023, 19:08 | Beitrag #46
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Beitrag 10. Jul 2023, 19:39 | Beitrag #47
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So wie ich das sehe, dann wird man bei den Renten nur ohne Querfinanzierung aus dem Staatshaushalt auskommen können, wenn man die Finanzströme massiv in Richtung höhere Löhne umsteuert. Von wo und wie überlasse ich den Finanzgelehrten, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gelernt und gute Ideen haben.
Dass man mit weniger Geld mehr Rente erzielen könnte, halte ich für ein Gerücht. Außer ich gehe davon aus, dass ich über x Jahre auf jeden Fall Kapitalerträge erzielen kann, dann könnte man über Anlagen ggf. etwas erwirtschaften. Ob das ein Staatsfond ist, oder man das dem Anlageglück des Einzelnen überlässt, sei dahin gestellt; es werden aber nicht alle den Markt outperformen.
Und wenn der Staat das macht, dann muss man schauen, dass man auch etwas hat, das man anlegen kann... und auf das darf man nicht gleichzeitig Schuldzinsen zahlen, sonst bin ich wieder bei der Subventionierung aus dem Staatshaushalt.

Wenn man damit nicht weiterkommt:
Eine kleine Spinnerei, über die ich da mal etwas nachgedacht habe - auch wenns nicht über den Ansatz hinaus gekommen ist - wäre die Staatsschulden langfristig mit Rentenpapieren zu finanzieren. Die Idee dahinter ist, dass der Staat sich dann nicht bei Investoren und Großkapitalgebern finanziert, sondern das Geld quasi über den Mittelsmann eines unabhängigen (wie die Zentralbank) staatlichen Rentenfonds direkt bei seinen Bürgern aufnimmt. Die Dividenden/Zinsen könnte man dann entweder jährlich auszahlen, damit jeder noch was in private Altersvorsorge stecken kann, oder ansparen, um die Auszahlung mit Eintritt Rentenalter aufzustocken. Damit hätte aber jeder seine persönliche Staatsanleihe. Damit das ganze nicht zur Selbstfinanzierung des Staates aus der Zentralbank wird, könnte man eine Quote festlegen, sagen wir mal aus der Luft gegriffen 40%, die über die Art aufgenommen werden dürfen, der Rest müsste weiter über den Markt aufgenommen werden, um auch marktgerechte Zinsen weiter zu haben.
Wenn das gut gemacht ist, dann würde der Staat anteilig seine Bürger quasi genossenschaftlich einbinden. Es könnte ein Anreiz sein, regelmäßig als Staat solche Schulden aufzunehmen, die nicht konsumiert werden, sondern inverstiert und damit über die Zeit Mehrwert schaffen. Und der Bürger könnte anteilig live mitverfolgen, wie sein Staat langfristig performt. Nur so ne Idee, die aber komplette Abkehr vom Umlagesystem bedeuten würde.

Der Beitrag wurde von Delta bearbeitet: 10. Jul 2023, 19:41


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Thomas
Beitrag 10. Jul 2023, 19:46 | Beitrag #48
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Je öfter ich das jetzt lese.... Wieso eigentlich nicht?


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Broensen
Beitrag 10. Jul 2023, 19:58 | Beitrag #49
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ZITAT(Reitlehrer @ 10. Jul 2023, 20:02) *
Versorgungswerke haben Ärzte, Apother, Rechtsanwälte und Architekten. Ob die jetzt "unstetes Pack" sind?

Also ich als Architekt und Versorgungswerksmitglied finde mich da durchaus wieder. biggrin.gif
 
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Beitrag 10. Jul 2023, 20:05 | Beitrag #50
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Doing. Danke. Was sagt xena als Architektin dazu? Stetig? Unstetig?

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Beitrag 10. Jul 2023, 21:14 | Beitrag #51
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ZITAT(Delta @ 10. Jul 2023, 20:39) *
So wie ich das sehe, dann wird man bei den Renten nur ohne Querfinanzierung aus dem Staatshaushalt auskommen können, wenn man die Finanzströme massiv in Richtung höhere Löhne umsteuert. Von wo und wie überlasse ich den Finanzgelehrten, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gelernt und gute Ideen haben.


Am direktesten über höhere Produktivität, sodass dann weniger Leute mehr erarbeiten. Davon abgesehen sehe ich nur drei Möglichkeiten:
- höhere Beiträge (will keiner)
- niedrigere Renten (will keiner)
- eine Verbesserung des Verhältnisses von Einzahlern zu Empfängen, was konkret dann heißen könnte
-- Breitere Abdeckung der Arbeitswelt (die schon genannten Gruppen wie Beamten- wobei dann die Frage ist: Hilft das nachhaltig? Oder löst man dann jetzt ein Problem, indem man es in 10 Jahren, wenn die Boomer-Beamten in den Ruhenstand gehen, vergrößert)?
-- Längere Lebensarbeitszeit
Oder alternativ
- Abkehr oder zumindest Abschwächung des Äquivalenzprinzips. Im Extremfall wäre das wie in GB, wo die State Pension quasi einkommensunabhängig ist: Für jedes Beitragsjahr bis 35 erhältst du eine jährliche Rente von 300 Pfund. Nicht ganz so radikal wären Vorschläge, die Proportionalität zu reduzieren, zum Beispiel, in dem man für höhere Einkommen die Rentenpunkte unterproportional anwachsen lässt (ggfs. mit einer Anhöhug der Bemesseungsgrenze). Oder, indem man das Äquivalenzprinzip weiter als auf monatliche Beiträge denkt, wie z.B. hier

Am besten wäre in meinen Augen eine Kombination der letzen beiden Maßnahmen: Abschwächung des Äquivalenzprinzips und unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten)- aber das sind für die meisten Parteien große Kröten dabei.

ZITAT
Eine kleine Spinnerei, über die ich da mal etwas nachgedacht habe - auch wenns nicht über den Ansatz hinaus gekommen ist - wäre die Staatsschulden langfristig mit Rentenpapieren zu finanzieren. Die Idee dahinter ist, dass der Staat sich dann nicht bei Investoren und Großkapitalgebern finanziert, sondern das Geld quasi über den Mittelsmann eines unabhängigen (wie die Zentralbank) staatlichen Rentenfonds direkt bei seinen Bürgern aufnimmt. Die Dividenden/Zinsen könnte man dann entweder jährlich auszahlen, damit jeder noch was in private Altersvorsorge stecken kann, oder ansparen, um die Auszahlung mit Eintritt Rentenalter aufzustocken. Damit hätte aber jeder seine persönliche Staatsanleihe. Damit das ganze nicht zur Selbstfinanzierung des Staates aus der Zentralbank wird, könnte man eine Quote festlegen, sagen wir mal aus der Luft gegriffen 40%, die über die Art aufgenommen werden dürfen, der Rest müsste weiter über den Markt aufgenommen werden, um auch marktgerechte Zinsen weiter zu haben.
Wenn das gut gemacht ist, dann würde der Staat anteilig seine Bürger quasi genossenschaftlich einbinden. Es könnte ein Anreiz sein, regelmäßig als Staat solche Schulden aufzunehmen, die nicht konsumiert werden, sondern inverstiert und damit über die Zeit Mehrwert schaffen. Und der Bürger könnte anteilig live mitverfolgen, wie sein Staat langfristig performt. Nur so ne Idee, die aber komplette Abkehr vom Umlagesystem bedeuten würde.


Mir ist der Unterschied zum Umlagesystem nicht so klar. Stand jetzt verkauft dir der Staat jeden Monat Rentenpunkte und bezahlt mit den Einnahmen die jetzigen Renten. Die Rentenpunkte sind im Grunde ein Versprechen zukünftiger Zahlungen. Der Vorschlag mit den Rentenanleihen ist dann eigentlich das Gleiche: Der Staat verkauft dir eine Rentenanleihe, die ja nichts weiteres ist als ein Versprechen, dir wenn du 67 bist, die Anleihe zurückzuzahlen, in Form einer monatlichen Rente. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Rentenanleihe zahlt er dann die jetzigen Rentner aus. In beiden Fällen gibst du jetzt Geld her und kriegst dafür ein Versprechen späterer Zahlungen.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 10. Jul 2023, 21:17
 
Malefiz
Beitrag 10. Jul 2023, 21:17 | Beitrag #52
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ZITAT(Delta @ 10. Jul 2023, 20:39) *
So wie ich das sehe, dann wird man bei den Renten nur ohne Querfinanzierung aus dem Staatshaushalt auskommen können, wenn man die Finanzströme massiv in Richtung höhere Löhne umsteuert. Von wo und wie überlasse ich den Finanzgelehrten, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gelernt und gute Ideen haben.


Man könnte die Einkommenssteuer massiv senken, vor allem für Kleine und Mittlere Einkommen und dann die Beiträge zur RV entsprechend erhöhen. Das kann man dann auch so fair gestalten, dass es für Leute mit geringem Einkommen ein Nullsummenspiel bleibt während höhere Einkommen mehr belastet werden.

Das ändert zwar am Ende wenig (bisschen linke Tasche rechte Tasche), aber es wäre fair für diejenigen die keine Ansprüche an die RV haben und macht für Angestellte transparenter, wofür sie eigentlich ihre Abgaben zahlen


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Delta
Beitrag 10. Jul 2023, 21:22 | Beitrag #53
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Der Unterschied ist:
Derzeit zahlst du über Lohn/Lohnnebenkosten ein.
Bei meiner Spinnerei bekommst du für jede Verschuldung die der Staat aufnimmt, das anteilig als entsprechendes Guthaben gutgeschrieben. Das wäre übrigens auch eine Umverteilung von allen, die nicht vom Rentensystem profitieren, wie z.B. Beamte, hin zu den Rentenbeziehern. Man könnte das sicher als Mischsystem aufziehen, in dem weiter einbezahlt wird, und die Rente damit weiterhin gehaltsabhängig steigt, aber der Staatsschulden/Bürgerguthabenanteil wäre eher unabhängig vond er persönlichen Lebensleitung.


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Beitrag 10. Jul 2023, 21:33 | Beitrag #54
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Das wäre dann aber einfach eine zusätzliche Kreditaufnahme, oder?
Also mal konkret: Der Staat braucht 1000 Euro, weil er einen Zuschuss in die Rentenkasse zahlen will. Möglichkeit 1: Steuern. Möglichkeit 2: Schulden. Der Staat kommt zu mir, ich gebe ihm 1000 Euro und erhalte Staatsanleihen dafür.

Deinen Vorschlag verstehe ich jetzt so: Der Staat kommt zu mir, ich gebe ihm 1000 Euro, erhalte dafür 1000 Euro Staatsanleihen, und zusätzlich erhält noch jeder Bürger 0.0001 Cent gutgeschrieben? Dann sind 1000 Euro + 82 Millionen * 0.0001 cent= 1820 Euro Staatsanleihen im Umlauf und dank der Kreditaufnahme des Staates hat jeder Bürger 0.0001 Cent Staatsanleihen. Verstehe ich das soweit richtig?

Falls ja braucht es dafür ja eigentlich keine Kopplung an die ursprüngliche Kreditaufnahme, sondern der Staat sagt einfach "ich schreibe jedem Bürger 0.0001 Cent gut" und bucht dafür 820 Euro Staatsanleihen zusätzlich ein?
 
Delta
Beitrag 10. Jul 2023, 22:27 | Beitrag #55
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Mal selbst ein Beispiel gemalt:

Der Staat braucht 100 Mrd, weil er hoffentlich nicht laufende Kosten begleichen will, sondern in Bildung, Erneuerbare Energien, Infrastruktur etc. investieren will.

Ich hatte vorher mal willkürlich 60%/40% gesagt.

Der Staat plaziert 60Mrd Euro an Staatsanleihen am Markt, die zum üblichen Zinssatz durch Groß- und Kleinanleger gekauft werden. Die haben das Geld entweder übrig, oder haben sich das geliehen, weil sie sich nen geilen Zinsschnitt erwarten oder sind Banken, das mit Kreditvergabe einfach schöpfen und damit den Eigenkapitalanteil erhöhen.
Die restlichen 40Mrd Euro nimmt der Staatsfond auf, der hier wie eine Bank agiert und das Geld schöpft. Auszahlung erfolgt an den Staat, der Staatsfond schreibt die 40 Mrd jedem der 80 Mio Genossen/Bürgern mit je 500€ gut, die er zum Zinssatz vergleichbar der Staatsanleihe verzinst.

So der grobe Ablauf... da bleiben Hunderttausend Fragen nach Gerechtigkeit, Ausgestaltung, Laufzeiten, Thesaurierung, Fälligstellung durch den Bürger, Ausübung der Unabhängigkeit des Fonds (muss er ziehen, oder kann er, wenn sinnvoll)... Mein Gedanke war nur, warum der der Staat bei Banken/institutionellen Anlegern Schulden machen soll, und Zinsen nach sonstwo überweisen, wenn er auch direkt bei seinen Bürgern Schulden machen könnte, die eh mit ihrer kollektiven Produktivität für das Staatsvermögen einstehen und bei Auszahlung voraussichtlich dann er zumeist das Geld intern wieder ausgeben würden. Und die spannende Frage ist, ob das Rentenfinanzierung durch die Druckerpresse wäre. Mein Gefühl sagt eher nein, auch wenn es Sicherheitsmechanismen bedarf.



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Madner Kami
Beitrag 10. Jul 2023, 23:06 | Beitrag #56
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ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 22:14) *
unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten)


Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 10. Jul 2023, 23:23


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Malefiz
Beitrag 11. Jul 2023, 06:40 | Beitrag #57
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ZITAT(Delta @ 10. Jul 2023, 23:27) *
nd die spannende Frage ist, ob das Rentenfinanzierung durch die Druckerpresse wäre. Mein Gefühl sagt eher nein, auch wenn es Sicherheitsmechanismen bedarf.


Bin weit davon entfernt, Volkswirt zu sein, für mein Verständnis aber schon: Der Fond schöpft ja Geld und das als staatlicher Akteur.


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Phade
Beitrag 11. Jul 2023, 08:13 | Beitrag #58
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ZITAT(Madner Kami @ 11. Jul 2023, 00:06) *
ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 22:14) *
unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten)


Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können.


Diese Personen dürften aber eher weniger ein Problem mit dem Ansammeln von Lebensarbeitszeit haben, da sie ausbildungsbedingt deutlich eher anfangen, oder?


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
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Beitrag 11. Jul 2023, 09:33 | Beitrag #59
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ZITAT(Malefiz @ 11. Jul 2023, 07:40) *
ZITAT(Delta @ 10. Jul 2023, 23:27) *
nd die spannende Frage ist, ob das Rentenfinanzierung durch die Druckerpresse wäre. Mein Gefühl sagt eher nein, auch wenn es Sicherheitsmechanismen bedarf.


Bin weit davon entfernt, Volkswirt zu sein, für mein Verständnis aber schon: Der Fond schöpft ja Geld und das als staatlicher Akteur.


Jop, im Endeffekt ist das ein wenig wie eine Mischung aus Helikoptergeld und Quantitative Easing. Der Fonds verhält sich dabei wie die Zentralbank und schafft Geld, um damit (wie bei QE) Anleihen zu kaufen, anders als bei QE werden diese aber direkt beim Staat gekauft. Es läuft auf monetäre Staatsfinanzierung hinaus (siehe auch Quantitative Easing for the People).
 
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Beitrag 11. Jul 2023, 09:47 | Beitrag #60
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ZITAT(Madner Kami @ 11. Jul 2023, 00:06) *
Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können.


Ja, deswegen wäre meine bevorzugte Lösung ja auch eine, die dies mit einer Abschwächung des Äquivalenzprinzips einhergehen würde, die (wie in dem verlinkten Beitrag von Breyer und Hupfeld) die Renten am unteren Ende der Einkommensverteilung ansteigen lassen und dies damit abfedern würde. Zum anderen kann man da auch über Lebensarbeitszeitprinzipien (wie von Phade angesprochen) oder berufsbedingte Ausnahmen oder Teilzeitmodelle nachdenken. Das ist auch was, wo die Wirtschaft in der Pflicht ist und sich Konzepte für solche Leute überlegen müsste die über "lass uns den mal per Frühverrrentnung loswerden und jemand Jüngeres holen" hinausgehen.
 
 
 

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