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> Joint Support Ships, Gesicherte Militärische Seeverlegefähigkeit
spooky
Beitrag 3. Apr 2009, 18:56 | Beitrag #61
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wozu braucht ausgerechnet ein tender 2 jahre standzeit im einsatzgebiet?
 
kato
Beitrag 4. Apr 2009, 02:24 | Beitrag #62
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Schau mal Richtung UNIFIL als Beispiel. Da werden die Tender fast öfter ausgetauscht als der ganze Rest.

Da könnte man durchaus Sachen bauen in der Art, daß der Geschwadertender vor Ort bleibt (zusammen mit einer F125), und z.B. zwei Korvetten im Einsatz durch zwei andere des Geschwaders ausgetauscht werden. Analog Minenjagdeinheiten.
 
Havoc
Beitrag 4. Apr 2009, 10:27 | Beitrag #63
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Da ich eine Landratte bin komm ich mit den Konzept eines Tenders auf Hülle der F125 nicht ganz mit.

Frage 1: Ein Tender ist ein Versorgungsschiff für kleinere Einheiten. ich versteh das so, dass Tender die Bootsgeschwader mit Ersatzteile, Treibstoff, Lebensmittel, Munition versorgen und entorgen Abwasser und Müll und haben keine Funktion als Führungsschiffe. Womit für mich der häufige Austausch innerhalb der Flotte in der in der Aufgabe des Tenders liegt, da dieser ja deren Standzeit im Operationsraum erhöhen soll. Wofür 2 Jahre Standzeit, er muss für die Versorgungs/Entsorgungstätigkeit ohnehin einen Hafen mit entsprechender Infrastruktur anlaufen?

Frage 2: Würde die Verwendung eines Fregattenrumpfes nicht einen zu hohen Tiefgang bewirken? Die F-!25 hat planerisch fast die doppelte Einsatzverdrängung wie ein Tender der Elbe- Klasse und ich versteh den Zweck des Tenders so, dass er die Boote auch im einem eher flachen Gewässer versorgen können soll.




 
Praetorian
Beitrag 4. Apr 2009, 12:40 | Beitrag #64
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Zwei Jahre Standzeit heisst nicht zwei Jahre in See, sondern zwei Jahre zwischen den größeren (Werft-)Überholungen - d.h. daß zum Beispiel sämtliche Aggregate zwei Jahre durchgehend im Betrieb sein können, ohne zwischendrin tiefergehend zerlegt und instandgesetzt werden zu müssen. In der Konsequnz also der Ansatz, eine Einheit zwei Jahre im Operationsgebiet zu belassen und nur die Besatzungen zu tauschen, anstatt im ~Sechsmonatsrhythmus die Einheiten durchzutauschen.

Die (derzeit durch die 404) versorgten Boote schaffen das aber auch nicht, und schon bei den 125ern ist der Ansatz umstritten.


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kato
Beitrag 4. Apr 2009, 13:14 | Beitrag #65
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> Würde die Verwendung eines Fregattenrumpfes nicht einen zu hohen Tiefgang bewirken?

Die F125 hat in Normbeladung einen Tiefgang von 5 Metern, die Tender der Elbe-Klasse einen von aber auch schon 4,05 Metern. Das ist jetzt nicht so wirklich ein kritischer Unterschied.

> Wofür 2 Jahre Standzeit, er muss für die Versorgungs/Entsorgungstätigkeit ohnehin einen Hafen mit entsprechender Infrastruktur anlaufen?

Die Tender der Elbe-Klasse liegen in UNIFIL im Grunde 6 Monate am Stück im Hafen, als sogenannte "FAC-Castle" in Limassol. Trotzdem gibt es halt - neben der Besatzung, die ja heim will - auch z.B. Wartungsintervalle einzuhalten, die einen Aufenthalt in Deutschland bedingen.

> Die (derzeit durch die 404) versorgten Boote schaffen das aber auch nicht, und schon bei den 125ern ist der Ansatz umstritten.

Bei den kleineren Booten in UNIFIL scheint der experimentelle Besatzungstausch ja durchaus halbwegs zu klappen (sonst hätte man das nur genau einmal gemacht), wobei man da die Wartungsintervalle auch nur auf 10 Monate bis ein Jahr streckt.
 
kato
Beitrag 4. Apr 2009, 15:56 | Beitrag #66
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(noch aufgefallen)
ZITAT(Havoc @ 4. Apr 2009, 11:27) *
Tender [...] haben keine Funktion als Führungsschiffe.

Auf den Tendern ist im Regelfall der Geschwaderstab untergebracht (eine Gruppe von rund 12 Mann). Dieser hat dort auch Planungsräume und Einrichtungen, um ein umfassendes Lagebild zu erstellen und dergleichen.
 
spooky
Beitrag 4. Apr 2009, 17:12 | Beitrag #67
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ZITAT(kato @ 4. Apr 2009, 14:14) *
Die Tender der Elbe-Klasse liegen in UNIFIL im Grunde 6 Monate am Stück im Hafen, als sogenannte "FAC-Castle" in Limassol. Trotzdem gibt es halt - neben der Besatzung, die ja heim will - auch z.B. Wartungsintervalle einzuhalten, die einen Aufenthalt in Deutschland bedingen.

das rechtfertigt in meinen augen keinesfalls die anforderung von 2 jahren standzeit an einen tender. für diese spezielle aufgabe kann man z.b. genauso gut 50 container und ein dutzend fahrzeuge nach zypern schaffen und ganz auf einen tender verzichten.
irgendwo muss man auch mal eine kosten/nutzen rechnung machen und da erscheint mir die basis f-125 für einen tender deutlich zu teuer.
 
kato
Beitrag 4. Apr 2009, 18:04 | Beitrag #68
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Stahl ist Stahl. So viel macht die "Basis F125" auch nicht aus, das sind vielleicht 50 bis 60 Mille pro Schiff mehr gegenüber einem vergleichbar großen Frachter mit halbmilitärischem Standard (wie die Elbe-Klasse, halt in doppelter Größe). Gerade wenn man die Entwicklungsarbeit, die ja über F125 bereits finanziert ist, für den Bereich raus rechnet.

Das mit dem 50 Container nach Zypern schaffen ist so ne Sache. Das APM-Konzept (Abstützpunkt Marine) ist dieses Jahr ein relativ heißes Thema, gerade weil das so eben nicht unbedingt klappt.
Außerdem kann es gerade bei Sachen wie UNIFIL auch passieren, daß eine kleinere Eskalation vorkommt, und man z.B. für eine Woche plötzlich statt sagen wir 2 alliierten Schnellbooten alle 5 auf Patrouille braucht (das Castle-Konzept sieht bei UNIFIL vor, daß die Boote im Normalfall jeweils vom APM ins Einsatzgebiet transferieren, 3-4 Tage Patrouille fahren und dann nach Ablösung wieder nach Limassol zurückkehren, wo sie dann 2-3 Tage in Bereitschaft stehen). Voraufhin der Tender Segel setzen kann und sich eben für einen Zeitraum von ein, zwei Wochen mal schnell direkt vor Ort postiert.

Man müßte halt eine konkrete Kosten/Nutzenrechnung aufmachen. Und in die auch Dinge einfließen lassen wie: Verzicht auf 4ten EGV zugunsten größerer Tender; Analyse "kleinerer" Verbände (z.B. DR Congo) und möglicher Einsatz dort, gerade in Zusammenarbeit mit einer F125 und im alliierten Rahmen; Einfluß der JSS und eventueller Tanker-Nachfolger auf die gesamte Troßsituation; Anwendungen in strategischer Logistik (schneller Frachter?); Analyse der Notwendigkeiten insbesondere im Zusammenspiel mit K130 und künftig K131.

Dieselbe Automatisierungstechnik, die 2 Jahre Standzeit ermöglicht, spart übrigens auch Bordpersonal ein. Und das ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Mich würds nicht besonders wundern, wenn man einen solchen Tender mit 55-60 Mann + SUG + BHS-Personal betreiben könnte.
 
spooky
Beitrag 4. Apr 2009, 21:47 | Beitrag #69
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afaik lagen die 404er anno 1990 bei 60 mio DM pro schiff. selbst unter berücksichtigung aller kostentreibenden faktoren (inflation, mwst-erhöhungen, stahlpreise, etc. ) sind das ganz andere welten als die hier genannten "zielkosten". man muss manchmal auch einfach mal ein kostengünstiges schiff das sein lassen was es ist und es nicht in irgendwelche preistreibenden "multimission-universal-rollen" pressen, bei denen man dann am ende auch noch feststellen muss, das sie die einzelnen rollen nicht mehr optimal erfüllen können.
ich sehe da keine sinnvolle verwendung eines fregatten-rumpfs und kein bedarf von 2 jahren standzeit. personal sparen und automatisieren kann man auch mit "normaler" technik. hohe standzeit hat ja ehr was mit robusterer technik und redundanzen und weniger mit automatisierung zu tun. btw liegt die basisbesatzung der 404er bei 40 mann.

man stelle sich nur mal vor wir bauen ein schiff für 250 mio euro mit in summe dann 120+ besatzung, das dann 6 monate in zypern im hafen liegt, und schnellboote versorgt. diese "kostenersparnis" wird man dann hoffentlich dem rechnungshof erklären können.
 
Praetorian
Beitrag 4. Apr 2009, 21:58 | Beitrag #70
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Zudem ist es ja nicht so, daß sich unsere heimische Werftindustrie gar keine Gedanken über kleinere Unterstützungsfahrzeuge macht.
Etwas in der Richtung der MEKO 200 MRV, um die es etwas still geworden ist in letzter Zeit, wäre in meinen Augen keine üble Sache als 404-Nachfolge.



Grob 4000 ts, 120 m, 15 kn, 8000 sm Fahrbereich, 30 Tage Seeausdauer für den abgebildeten Entwurf.
Etwas Feintuning noch, und das reicht dann in meinen Augen völlig.


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BigLinus
Beitrag 21. Apr 2009, 19:18 | Beitrag #71
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Wenn ich mir die Kosten für den 3. EGV so ansehe, wie hoch lagen diese denn für die niederländischen Schiffe 'Hr. Ms. Rotterdam' bzw. 'Hr. Ms. Johan de Witt'?


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junker
Beitrag 21. Apr 2009, 21:55 | Beitrag #72
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ZITAT(kato @ 2. Apr 2009, 12:43) *
Das "neue Einsatzversorgungsschiff" dürfte das bereits bestellte (dritte) sein, schlichte Umschichtung der Finanzierung wie halt bei den meisten Konjunkturpaket-Projekten.

Die Forschungsschiffe der WTD/BWB laufen auch unter der Bezeichnung "Mehrzweckschiff". Und so ein Kahn sollte schon für 50-80 Mille zu haben sein. Die letzten 7 oder so in dem Bereich (5 aktiv) stammen alle von Lürssen.


Gibt es hierzu eine Bestätigung? Beinhalten die 400 Mio also den 3. EGV und ein kleineres Mehrzweckschiff?
MdB Bartels plädiert ja inzwischen für die Vorziehung der K131. Scheint nocheiniges im Fluss zu sein. Hoffe noch auf eine Überraschung (MESHD).

Griephan schrieb in der vorletzten Ausgabe etwas zu den wirklichen Plänen der Marine? Weiß jemand was genaueres hierzu?
 
junker
Beitrag 6. Aug 2009, 11:57 | Beitrag #73
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Das JSS (ab 2016) ist erstmals im Bundeswehrplan 2010 enthalten.

Das diesmal leider bescheidene Dokument wie immer bei geopowers.com:

http://www.geopowers.com/Konzepte/Bw_2010_...hrplan_2010.pdf
 
evil-twin
Beitrag 9. Aug 2009, 08:08 | Beitrag #74
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Ausgerechnet die BAMS hat diesmal unserem Verteidigungsminister eine interessante Frage gestellt:
ZITAT
(...)
BAMS: Eine geplante Befreiungsaktion der Polizei-Elitetruppe GSG 9 am Horn von Afrika musste abgeblasen werden, weil man sich auf einen US-Hubschrauberträger verlassen musste. Braucht Deutschland einen eigenen Hubschrauberträger?

Jung: Zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung wurde im Jahr 2003 entschieden, dass wir keinen eigenen Hubschrauberträger bestellen. Heute bin ich der Auffassung, dass wir zumindest die Möglichkeit schaffen müssen, auf einen solchen Hubschrauberträger zurückgreifen zu können. Ich bin darüber mit unseren französischen Freunden im Gespräch. Über Einzelheiten dieser Mitnutzung eines französischen Hubschrauberträgers müssen wir verhandeln.
(...)

Das ganze Interview hier.
 
junker
Beitrag 9. Aug 2009, 21:54 | Beitrag #75
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ZITAT(evil-twin @ 9. Aug 2009, 09:08) *
Ausgerechnet die BAMS hat diesmal unserem Verteidigungsminister eine interessante Frage gestellt:
ZITAT
(...)
BAMS: Eine geplante Befreiungsaktion der Polizei-Elitetruppe GSG 9 am Horn von Afrika musste abgeblasen werden, weil man sich auf einen US-Hubschrauberträger verlassen musste. Braucht Deutschland einen eigenen Hubschrauberträger?

Jung: Zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung wurde im Jahr 2003 entschieden, dass wir keinen eigenen Hubschrauberträger bestellen. Heute bin ich der Auffassung, dass wir zumindest die Möglichkeit schaffen müssen, auf einen solchen Hubschrauberträger zurückgreifen zu können. Ich bin darüber mit unseren französischen Freunden im Gespräch. Über Einzelheiten dieser Mitnutzung eines französischen Hubschrauberträgers müssen wir verhandeln.
(...)

Das ganze Interview hier.


Na auf das Ergebnis der Verhandlungen bin ich ja gespannt. Zumindest wäre dies bis zur Schaffung eigener Kapazitäten eine Übergangslösung. Doch wie soll eine solche Mitnutzung ausschauen? Wie könnte verhindert werden, dass die Franzosen einen Einsatz kurz vor Beginn absagen könnten, so wie es die Amerikaner taten? Und bisher haben sie nur zwei (künftig 3) Mistral, die sie angesichts ihrer globalen Interessen vor allemselbst brauchen.

Na ja, jedenfalls scheint in Deutschland endlich der Bedarf erkannt worden zu sein. Der Bundeswehrplan 2010 gibt trotz alle finanziellen Unwägbarkeiten Anlass zur Hoffnung. Komisch nur, dass Minister Jung auf die eigenen Pläne nicht eingeht. Entweder hält man die Umsetzung des JSS derzeit für unrealistisch oder er scheut sich vor einer solchen Ankündigung in Zeiten des Wahlkampfes im Lichte der Wirtschaftskrise.
 
MeckieMesser
Beitrag 10. Aug 2009, 21:48 | Beitrag #76
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Naja. irgendwas muss er ja aus dem Hut ziehen. Sonst steht er dumm da.
Vielleicht sucht man Erfahrung um das eigene Konzept zu definieren?
 
v. Manstein
Beitrag 10. Aug 2009, 23:05 | Beitrag #77
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Bitte nicht!

Das wird dann doppelt so teuer und dauert doppelt so lange wie geplant... Wieso kann man nciht einmal was "von der Stange kaufen". Wir müssen doch nicht immer das Rad neu erfinden. Außerdem haben die Franzosen definitv mehr Erfahrung was den Bau dieser Pötte (CV oder LPD etc) angeht. smile.gif

Der Beitrag wurde von v. Manstein bearbeitet: 10. Aug 2009, 23:06


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"Meine Meinung steht fest - bitte verwirren Sie mich nicht mit Fakten"
 
pellkart
Beitrag 12. Aug 2009, 12:11 | Beitrag #78
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Die Aussagen des Verteidigungsministers im BAMS-Interview zum JSS sind einfach nur ärgerlich.

Sich, mit einem Verweis auf eine sechs Jahre alte Entscheidung der Vorregierung, aus der Affäre ziehen zu wollen ist kleinlich. Herr Jung ist seit fast vier Jahren im Amt. Jeder Politiker ist in der Lage, Entscheidungen seines Vorgängers zu revidieren, sofern er dies möchte.

Und Herr Jung möchte wahrscheinlich immer noch nicht. Lieber lenkt er von der unzureichenden Fähigkeit der Bundeswehr auf diesem Gebiet, mit einer erneuten Diskussion um eine Verfassungsänderung, ab. Dabei ist es letztlich egal ob die Bundeswehr oder die GSG9 nicht zum Einsatz kommt, weil kein eigenes Schiff zur Verfügung steht, um solch eine Operation durchzuführen.

Die Gründe für sein Zögern zur Beschaffung eines eigenen JSS können vielschichtig sein, von politischer Anweisung bis hin zu schierem Geldmangel, aber dann sollte der Verteidigungsminister dies auch mutig beim Namen nennen und uns nicht mit seinen Ausführungen ärgern.


 
MeckieMesser
Beitrag 12. Aug 2009, 13:28 | Beitrag #79
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Ich könnte mit vorstellen, dass es wir Neuigkeiten sehen werden, wenn den Werften die Aufträge ausgehen. Das Vorziehen von Marineaufträgen scheint immer noch in der Prüfung zu sein.
 
junker
Beitrag 18. Nov 2009, 19:30 | Beitrag #80
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ZITAT(MeckieMesser @ 12. Aug 2009, 13:28) *
Ich könnte mit vorstellen, dass es wir Neuigkeiten sehen werden, wenn den Werften die Aufträge ausgehen. Das Vorziehen von Marineaufträgen scheint immer noch in der Prüfung zu sein.


Anscheinend läuft es derzeit in die andere Richtung. Griephan berichtet, das JSS sein anders als noch im Bundeswehrplan 2010 im Plan für 2011 nicht mehr enthalten. Eine finanzielle Abbildung ab 2016 sei derzeit nicht möglich.
Gleiches gilt i.Ü. für die K131 und IDAS! Schon ein hammer, falls es so kommt. Bei all den schönen zukunftsweisenden Ausführungen in der ZVM 2025, wird man sich wohl mit den finanziellen Realitäten anfreunden müssen. Ganz schön ernüchternd.

Weiß jemand was von der Ankündigung "Man prüfe derzeit, ob man Marineaufträge vorziehen könne" geworden ist?

Einzige Möglichkeit bliebe wohl nur ein Sondertopf zur Stärkung maritimer Kernfähigkeiten.
 
kato
Beitrag 19. Nov 2009, 14:10 | Beitrag #81
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ZITAT(junker @ 18. Nov 2009, 19:30) *
Weiß jemand was von der Ankündigung "Man prüfe derzeit, ob man Marineaufträge vorziehen könne" geworden ist?

Schätzungsweise gestrichen. Geplant war ja explizit damit einen Verkauf von B+V (80% von B+V an Abu Dhabi Mar) zu verhindern - und TKMS meldete zuletzt im Oktober, diesen Verkauf noch bis Ende des Jahres über die Bühne bringen zu wollen.

ZITAT(junker @ 18. Nov 2009, 19:30) *
Schon ein hammer, falls es so kommt. Bei all den schönen zukunftsweisenden Ausführungen in der ZVM 2025, wird man sich wohl mit den finanziellen Realitäten anfreunden müssen.

Mal ehrlich: war mit der Regierung irgendwas anderes zu erwarten? Auch mit dem größeren Teil, ich verweise da nur mal nach Mecklenburg-Vorpommern, wo die CDU versucht hat zu verhindern, daß die Landesregierung die Wadan-Werften weiter stützt.
 
junker
Beitrag 20. Nov 2009, 00:10 | Beitrag #82
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ZITAT(kato @ 19. Nov 2009, 14:10) *
Mal ehrlich: war mit der Regierung irgendwas anderes zu erwarten? Auch mit dem größeren Teil, ich verweise da nur mal nach Mecklenburg-Vorpommern, wo die CDU versucht hat zu verhindern, daß die Landesregierung die Wadan-Werften weiter stützt.


Gerade die Antrittsrede wie die ersten Äußerungen von Guttenberg, die Bundeswehr noch stärker als Einsatzarmee umzubauen, fand ich schon hoffnungsvoll.
Dass dies angesichts der Finanzlage ein kaum zubewältigender Kraftakt würde, war mir bewusst. Ein derartiger (vorläufiger) Schlag für die künftige Ausgestaltung der Marine verwundert dann aber doch. Insbesondere bei den Einlassungen aus der Politik nach der gescheiterten Geiselbefreiung mit der Hansa Stavanger. Es war nicht nur Struck der daraufhin ein LHD forderte. Auch Elke Hoff, Werner Hoyer und Stinner plädierten für eine rasche Beschaffung einer solchen Plattform. Jung druckste in dem Bild-Interview rum und verwies auf Kooperationsverienbahrungen mit Frankreich (Gibt es hier was Neues?).

In der SPD hat(te) die Marine mit Kahrs und Bartels jedenfalls klare Unterstützer. Bei der Union muss ich überlegen...

Staatssekretärin Wöhrl, die mehrfach von derartigen Prüfaufträgen sprach, ist als Koordinator für denmaritimen Bereich raus. Wer ist hier der Nachfolger?

Ob die schwarzgelbe Regierung wirklich schon auschlaggebend war, ist jedoch fraglich. Die Beratungen zum Bundeswehrplan 2011 laufen ja schon länger und wurden maßgeblich durch den Finanzplan beeinflusst.
Der Verkauf von B & V mag dem einen anderen schon zu pass kommen. Das nimmt zumindest den unmitttelbaren Handlungsdruck von der Politik, gleichwohl ich nicht weiß, inwieweit TKMS im Marineschiffbau durch F 125 und EGV ausreichend ausgelastet sein wird?

 
kato
Beitrag 20. Nov 2009, 03:36 | Beitrag #83
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ZITAT(junker @ 20. Nov 2009, 00:10) *
Staatssekretärin Wöhrl, die mehrfach von derartigen Prüfaufträgen sprach, ist als Koordinator für den maritimen Bereich raus. Wer ist hier der Nachfolger?

Vorerst niemand. Die Koordinatorfunktion wird ja nachträglich zuerkannt, nicht als Amt vergeben. Die fünf "Nordländer" haben im Oktober von der neuen Bundesregierung schriftlich die Beibehaltung/Wiedereinrichtung des Amtes "Koordinator Maritime Wirtschaft" gefordert.
Neu als parlamentarische Staatssekretäre und damit Kandidaten sind Hans-Joachim Otto und Ernst Burgbacher, beide aus Baden-Württemberg, beide FDP. Der dritte parlamentarische Staatssekretär, Peter Hintze, ist seit 2007 Koordinator für Luft- und Raumfahrt.
 
SailorGN
Beitrag 20. Nov 2009, 12:38 | Beitrag #84
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Mal als Ergänzung zum Thema JSS: Wenn man noch Einsätze Hat, bei denen kleine Einheiten wie SB, MJ, UB und Korvetten dabei sind könnte man für die SUG ne Art Dockschiff dazunehmen. Das würde die Einsatzausdauer der kleineren Einheiten enorm erhöhen, da bis zu mittleren Instandsetzungen alles an Bord dieses Schiffes gemacht werden kann: Aussenarbeiten, Korrosionsschutz und mitKränen auch Arbeiten an den Aufbauten. Solche Schiffe gibt es schon und es reicht ja auch Handelsschiffstandart.


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Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
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kato
Beitrag 20. Nov 2009, 13:47 | Beitrag #85
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Das nennt sich dann MZES und ist in der ZVM (unter Prüfung von Alternativen) ja genau so vorgesehen...

Wobei sich für mich bei Dockschiffen nach Handelsschiffstandard (also meist "ungedeckte" mit Riesen-Ladefläche) die Frage stellt, wo dann Hubschrauberdeck, Container (SUG) etc hinkommen.
 
Praetorian
Beitrag 20. Nov 2009, 14:27 | Beitrag #86
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ZITAT(kato @ 20. Nov 2009, 13:47) *
Handelsschiffstandard (also meist "ungedeckte" mit Riesen-Ladefläche)

Handelsschiffstandard bedeutet nicht die Verwendung von zivilen Entwürfen - das steht nur für andere bzw. z.T. geringere Anforderungen an Standkraft, Schiffssicherungsausstattung, Konstruktion und so weiter. Man kann durchaus eine militärische Spezialentwicklungen nach Zivilstandards bauen - siehe Tender 404 oder die EGV. Insbesondere bei letzteren muß für das 2. Los in Teilbereichen wieder umgeplant werden, weil sich das Konzept nicht bewährt hat.


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kato
Beitrag 20. Nov 2009, 17:45 | Beitrag #87
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ZITAT(Praetorian @ 20. Nov 2009, 14:27) *
Handelsschiffstandard bedeutet nicht die Verwendung von zivilen Entwürfen - das steht nur für andere bzw. z.T. geringere Anforderungen an Standkraft, Schiffssicherungsausstattung, Konstruktion und so weiter.

Ja, war schlecht ausgedrückt. Ich meinte das "solche Schiffe gibt es ja schon und es reicht ja auch Handelsschiffstandard" von sailorGN.

Gerade wenn es darum geht, auch andere Schiffe mit üblichen Aufbauten aufzunehmen (und an diesen zu arbeiten), sind allerdings die üblichen vollgedeckten militärischen Entwürfe ungeeignet. Teilgedeckte oder modulare Entwürfe, die Subsysteme mit beliebiger Bauhöhe aufnehmen können, sind eher selten (zivil wie militärisch) - die alte Ouragan-Klasse fällt mir da als einziger größerer Entwurf ein. Deswegen ist für so was im zivilen Bereich ja auch das ungedeckte Dockschiff Standard.
Allerdings ist das ja auch nicht Teil der Zielstellung an MZES - da wird ja nur der Transport von LCUs und Minenjagddrohnen Vergleichsgröße Seepferd (also Systemen im sub-200-Tonnen-Bereich) genannt. Bei entsprechend großer Auslegung, evtl. als ungedecktem FloFlo-Transporter könnte ich mir ja noch vorstellen, daß damit notfalls mal ein MJ-Boot oder U-Boot transportiert wird, aber das ist doch eher unwahrscheinlich. Und Korvetten schon mal gar nicht.

Dass ein MZES, egal wie es mal aussieht, wie bereits die Tender nach kommerziellem Standard gebaut werden wird, sollte eigentlich ziemlich klar sein.
 
SailorGN
Beitrag 21. Nov 2009, 19:00 | Beitrag #88
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Wenn ich mir die Condockreihe ansehe, dann passt da locker einiges bis 70m Länge rein... darüber hinaus kann man den offenen Bereich mit Deckenplatten versehen und hat damit zum einen ein nach oben geschlossenes Nassdeck, zum anderen darüber noch Stauplatz. Und das beste: die Condockreihe z. B. wurde von dt. Werften gebaut, d.h. die expertise ist vorhanden. Die Vorteile liegen für mich in der Flexibilität, was die Ladung angeht, dem Nutzen als Schwerlasttransport und der Möglichkeit, es bei einem längeren Stabilisierungseinsatz als Werftschiff zu dienen.

Schwerlasttransport: Verlegen mehrerer bootsgroßen Einheiten auf einmal z.B. Schnell- oder Minenjagdboote ins Einsatzgebiet (wurde ja schon bei OEF durchgeführt) oder auch als Transport für Uboote. Letzteres würde die Transitzeiten und -kosten erheblich senken, die Besatzung könnte man nachfliegen. Ausserdem ist diese Art des Transportes deutlich personal- und materialschonender als mehrere Wochen Transit. Drittens könnte mit diesem Schiff eine zuverlässige Betankungsplattform für AIP-Boote zur Verfügung stehen.

P.S.: Die Länge für eine Korvette zu bauen sollte kein Problem sein, allerdings wäre dies nur für die Rolle als Werft notwendig. Die einzige größere Änderung, die mir vorschwebt, wäre eine Erhöhung der Geschwindigkeit auf min 18kts. Alle Dockschiffe, die ich auf die schnelle gefunden habe, haben nur max12kts...

Der Beitrag wurde von sailorGN bearbeitet: 21. Nov 2009, 19:05


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Merowinger
Beitrag 1. Mar 2010, 16:34 | Beitrag #89
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Nolting im Marineforum, Ausgabe März 2010:

"Um die Schere zwischen verfügbaren Haushaltsmitteln und erforderlichem Leistungsbedarf zu schließen, wird es erforderlich, diverse planmäßige Materialerhaltungsvorhaben von 2010 nach 2011 zu schieben. Für die Weiterentwicklung der Marine bedeuten die Finanzvorgaben die vorläufige planerische Nichtabbildung der Korvetten K 131 und des Projektes »Joint Support Ship« – obwohl der grundsätzliche Bedarf an diesen Einheiten, über die Marine hinaus, als unstrittig gesehen wird.

Absicht des Fü S ist es, diese Vorhaben zumindest im Textteil des BwPlanes 2011 zu dokumentieren. Dies hilft uns, überhaupt an den Projekten weiter zu arbeiten. Eine Realisierung ist damit jedoch zunächst weiter in die Ferne gerückt."
 
junker
Beitrag 18. Oct 2010, 18:12 | Beitrag #90
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Hier ein Artikel zur künftigen Ausgestaltung der Deutschen Marine

http://www.nwzonline.de/Aktuelles/Politik/...u+aussieht.html

Wesentlicher Inhalt:

3x F 125
K 131 als künftiges "Marinearbeitspferd"
"Leistungsfähige U-Boote, Minensucher, Flottendienstboote zur elektronischen Aufklärung sowie Versorgungsschiffe runden das Bild der Flotte ab, die insgesamt für Einsätze im Bündnis ausgerichtet ist und deshalb bewusst auf bestimmte Fähigkeiten wie Flugzeug- oder Hubschrauberträger verzichtet."

Basis See und Konzept Marine 2025+ verschwinden demnach im Papierkorb.
 
 
 

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