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> Kapazitäten und Autonomie der russischen Rüstungsindustrie, ausgelagert aus "die ukr. Sommeroffensive"
Delta
Beitrag 6. May 2024, 21:59 | Beitrag #331
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Es ist mittlerweile zu einem Glücksspiel geworden, wem zuerst die Luft ausgeht.
Russland fliegt derzeit nicht in einem stationären Flugzustand, sondern hat die Flugenveloppe verlassen, was sie durchhaltefähig darstellen können. Alles, was ich höre und sehe ist, dass das Land massiv seine Ressourcen verbrennt, um den Krieg noch auf dem Schlachtfeld zu gewinnen. Wie lange das noch so gehen kann, bevor der unweigerliche Absturz kommt ist unklar; das kann zum Ende des Jahres sein, aber auch erst 2026+. Auf dem derzeitigen Level lassen sich die materiellen Gefechtsverluste nach Hochrechnungen wohl noch bis 2025 irgendwie mit vorhandenen Beständen kompensieren.
Die Ukraine hat ebenfalls massive Ressourcenprobleme. Materiell, weil der Westen zögerlich oder gar nicht liefert und personelle, weil man sich seit einem halben Jahr nicht wirklich zu einer neuen Mobilisierung durchringen kann. Das wird teilweise durch Drohnenkrieg etc. taktisch kompensiert und strategisch versucht man, die russische Kriegsmaschine an einem Energienadelöhr (Raffinerien) auszubremsen, um für Russland weitere strategische Probleme zu schaffen.

So wie ich das sehe, ist das derzeit ein "Race to the bottom" zwischen zwei schwer angeschlagenen Kontrahenten.
Beiden wird absehbar der Wille zum Kampf nicht ausgehen.
Beiden werden grundsätzlich die mobilisierbaren Menschen absehbar nicht ausgehen.
Der Ukraine könnten absehbar die Mittel ausgehen, um taktisch/operativ die Linie zu halten.
Russland droht absehbar die Logistik durchzubrennen und die Wirtschaft um die Ohren zu fliegen.
Es ist derzeit reine Abnutzung auf beiden Seiten und wir werden sehen, wer als erster auf einem relevanten Gebiet bei 0 ankommt.

Und der Westen schaut aus einer strategischen Perspektive schon wieder nur zu. Wenn man das verhindern wollte, dann müsste man jetzt schon wieder zusammen sitzen und das nächste 60Mrd-Paket schnüren (und bauen).


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Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.

Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities
Ironic it may seem, for us a chance exists to see
In us also lies the capacity to transcend
 
PeterPetersen
Beitrag 6. May 2024, 23:58 | Beitrag #332
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ZITAT(Delta @ 6. May 2024, 22:59) *
Und der Westen schaut aus einer strategischen Perspektive schon wieder nur zu. Wenn man das verhindern wollte, dann müsste man jetzt schon wieder zusammen sitzen und das nächste 60Mrd-Paket schnüren (und bauen).


Bericht über G7-Planungen
Russisches Vermögen soll Waffen für Ukraine finanzieren
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...w-geplant-.html

ZITAT
Die USA haben in Gesprächen mit engen Partnern einen Vorschlag entwickelt, der vorsieht, der Ukraine Hilfsgelder in Höhe von bis zu 50 Milliarden US-Dollar bereitzustellen.


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
PeterPetersen
Beitrag 7. May 2024, 08:58 | Beitrag #333
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Apropos Abnutzung

Folgendes soll dieses Jahr auf der Siegesparade zum 9. mai über den roten Platz fahre


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
goschi
Beitrag 7. May 2024, 10:28 | Beitrag #334
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Te'chen das kleine Panzertufftuff und sein Freund der Riesenpimmel!


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
PeterPetersen
Beitrag 7. May 2024, 20:10 | Beitrag #335
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The Moscow Times
Seit Kriegsanfang hat der Hersteller von SU-30 eigene Produkte im Wert von 420 Mil USD reimportiert

Und das war nicht der einzige Hersteller

https://www.moscowtimes.ru/2024/05/07/za-dv...500-mln-a130007


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Salzgraf
Beitrag 15. May 2024, 13:26 | Beitrag #336
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Die Fa. LOMO https://de.wikipedia.org/wiki/Lomo wurde Kalaschnikow zugeordnet:
ZITAT
LOMO JSC (St. Petersburg, ein großer Hersteller von optischen Geräten) wurde unter die Leitung des Kalaschnikow-Konzerns gestellt. Dies wurde TASS von einer Quelle im militärisch-industriellen Komplex berichtet.
"Die entsprechende Entscheidung wurde von der Militärisch-Industriellen Kommission der Russischen Föderation getroffen. LOMO gefährdet seit mehreren Jahren die Ausführung des staatlichen Verteidigungsbefehls, obwohl es eine Nomenklatur hervorbringt, die für die Truppen äußerst notwendig ist. Zum Beispiel Visiere, Zielsuchsysteme. Es gab sowohl im letzten als auch im vorletzten Jahr Ansprüche gegen LOMO im Rahmen der staatlichen Verteidigungsanordnung", sagte er.

https://t.me/ramzayiegokomanda/11187

Scheint bislang nicht zum staatlichen Konzern rostec o.ä. gehört zu haben, zumindest in der Sanktionsliste ist dazu nichts erwähnt:
https://assets.publishing.service.gov.uk/me...sia_240223.pdfm (S. 27 Nr. 9)

Der Beitrag wurde von Salzgraf bearbeitet: 15. May 2024, 13:32
 
Salzgraf
Beitrag 23. May 2024, 16:21 | Beitrag #337
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Russische Artilleristen wundern sich, warum sie nicht (immer) treffen obwohl sie das Geschütz richtig eingestellt haben. Sie öffnen mehrere Patronen einer Charge und stellen fest, daß die Schießpulvermengen (Gewicht) unterschiedlich ist. Sie melden das nach oben und bekommen als Antwort, daß an der Front keine Patronen geöffnet werden dürfen!
ZITAT
Da jede Granate anders fliegt, ändern sie nichts, obwohl sie ihre Waffe wie zuvor zu stimmen scheinen.

Die Kanoniere und Artilleristen beschlossen, die Schießpulverpatronen zu zerlegen und zu wiegen, um zu verstehen, ob die Pulvermenge in den Granaten auch nur einer Charge gleich war.

Verstehe! Das stimmt! Die Charge ist die gleiche, aber das Gewicht des Schießpulvers ist jedes Mal anders.

https://t.me/dva_majors/42948 (mit Faksimilie)

ein anderer Milblogger reagiert auf diesen Post und deutet weitere Probleme an:
ZITAT
Oder soll das Problem der Querellipse der Streuung von buchstäblich Hunderten von Metern aufgrund des Verschleißes der Geschützrohre auch durch eine verstärkte Kontrolle der Einhaltung der Regeln für die Vorbereitung und Durchführung des Schießens und die Verwendung von Schießtischen gelöst werden?
(...)
P.S. Und eines Tages werde ich Ihnen auch von den Problemen mit Pulverladungen in Mörsern erzählen. Dort geht es aber eher um einige seltsame Regelungen des RAV-Dienstes, aber nicht um den Punkt. Die Hauptsache ist, dass sich diese Probleme sehr negativ auf die Wirksamkeit von Brandschäden auswirken und die Risiken für Mörserbesatzungen erhöhen.

https://t.me/philologist_zov/985
 
PeterPetersen
Beitrag 27. May 2024, 21:08 | Beitrag #338
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Ein Paar Interessante Zahlen aus einem Video von Vladimir Milov, ein RU Ökonom, Oppositioneller, Teil der Navalny Truppe im weitesten Sinne

- Russland hat zwar 140 Millionen Einwohner, aber nur 20 Millionen Männer im Alter von 20-40 Jahren. Davon ist ein Teil im Ausland, ein Teil physisch nicht dienstfähig, 1 Million vor Einberufung geschützt wegen Wichtigkeit des Jobs (Rüstungsindustrie, IT) und rund 5 Millionen Angestellt beim Innenministerium (Polizei, Rossgvardija, etc.).

- Die Rentabilität der RU Rüstungsindustrie beträgt rund 2% laut Aussagen des Chefs von Rostech. Das sei nicht genug zum Überleben

- Schoigu hat wohl im Fernsehen letztens gesagt (vor seiner "Beförderung"), dass die RU Industrie nicht in der Lage ist eine Angriffsarmee mit Ausrüstung in ausreichender Quantität und Qualität auszustatten


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Salzgraf
Beitrag 28. May 2024, 13:00 | Beitrag #339
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ZITAT(PeterPetersen @ 27. May 2024, 22:08) *
Ein Paar Interessante Zahlen aus einem Video von Vladimir Milov, ein RU Ökonom, Oppositioneller, Teil der Navalny Truppe im weitesten Sinne

- Die Rentabilität der RU Rüstungsindustrie beträgt rund 2% laut Aussagen des Chefs von Rostech. Das sei nicht genug zum Überleben

Die Zeitschrift Busines.ru hat ein Hintergrundgespräch mit tatarischen Rüstungsunternehmern geführt, da wird diese geringe Profitablität auch erwähnt, wobei man daran denken muss, daß RosTech ein Staatskonzern ist, also da das linke Tasche/rechte Tasche Phänomen relevant ist.
weitere Aussagen in dem Artikel, der der Hoffnung Ausdruck gibt, dass der Ökonom Beloussov zu einem langfristigen Gedeihen der Rüstungsindustrie verhilft.
ZITAT
in jedem Unternehmen kann ein guter CNC-Maschinenbediener, Fräser, Dreher kann konstant 250 Tausend (=2.500 Eur) verdienen, und diejenigen, die seltene Spezialitäten haben, noch mehr. (...) das Durchschnittsgehalt in der Branche stieg von 55-57 Tausend auf 100 Tausend Rubel.
(...)
"zu verstehen, dass wir in einer Reihe von Positionen sogar hinter dem Iran und Nordkorea zurückbleiben. Wir müssen Realisten werden, aufhören, uns selbst zu belügen."
(...)
"Da sie zum Beispiel keinen normalen Gewinn aus der Serie erhalten, treiben sie die Preise für Forschung und Entwicklung "
(...)
"Mit Ein- bis Zweijahresplänen ist es unmöglich, Ihre Arbeit vorherzusagen, Sie können nicht verstehen, wie viele und welche Art von Personal Sie benötigen, welche Art von Optimierung das Unternehmen benötigt", sagt einer der Direktoren. — Jetzt sind einige Verträge zu Dreijahresverträgen geworden — bereits gut, aber es sollten mindestens 5-7 Jahre sein."
(...)
Insbesondere gehört das Personal derzeit zu den Problemen, die nicht einmal mit Geld gelöst werden können. "Trotz guter Löhne und normaler Arbeitsbedingungen haben wir eine völlige Abneigung junger Leute, in das Werk zu gehen", sagt einer der Direktoren.
(...)
Was das Ministerium für Industrie und Handel betrifft, so bin ich enttäuscht. Superjet und MS-21 werden uns als Errungenschaften für wahnsinniges Geld präsentiert (es gibt keine Flugzeuge), Moskvich für den doppelten Preis des chinesischen Zwillings, Aurus mit aktualisierter Motorhaube. Das Programm zur Entwicklung der zivilen Luftfahrtindustrie wurde um mehr als ein Jahrzehnt (!) verschoben.

https://m.business-gazeta.ru/article/634220

VIele Klagen und Forderungen könnten auch westliche Rüstungsunternehmen unterschreiben:
- zuwenig Nachwuchs für technische Berufe
- zu kurzfristige Planungshorizonte: aktuell 2-3 Jahre
- höhere Preise, dehnbarere Vertragsklauseln, Abbau von Bürokratie: klingt alles auf dem ersten Blick gut, aber erhöht natürlich auch die Profitablität der Unternehmen

Der Beitrag wurde von Salzgraf bearbeitet: 28. May 2024, 13:01
 
Panzerchris
Beitrag 28. May 2024, 14:44 | Beitrag #340
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Was ich aus der deutschen Rüstungsindustrie lese und höre ist, daß man keine großen Probleme hat Leute zu finden. In den letzten Jahren hat H&K z.B. sein Personal wegen guter Auftragslage aufstocken können.
 
SailorGN
Beitrag 28. May 2024, 18:34 | Beitrag #341
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Interessant ist die Passage, dass man über die Serienfertigung keinen Gewinn erwirtschaftet, stattdessen (wahrscheinlich) überhöhte Forschungskosten abrechnet… und Entwicklungsprogramme zeitlich massiv streckt. Wahrscheinlich schaut der Staat dort bei „Abschluss“ der Entwicklung ins Buch, was die Serie pro Stück kostet, plant das ein und ein paar Funktionäre knapsen nochmal 10% in die eigene Tasche… und das Werk darf mit 90% Serienpreis die Produktion aufbauen^^. Diese Art Klepto-Planwirtschaft funktioniert nicht.


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Dans ce pays-ci, il est bon de tuer de temps en temps un amiral pour encourager les autres - Voltaire
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PeterPetersen
Beitrag 29. May 2024, 09:38 | Beitrag #342
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ZITAT(SailorGN @ 28. May 2024, 19:34) *
Interessant ist die Passage, dass man über die Serienfertigung keinen Gewinn erwirtschaftet, stattdessen (wahrscheinlich) überhöhte Forschungskosten abrechnet… und Entwicklungsprogramme zeitlich massiv streckt. Wahrscheinlich schaut der Staat dort bei „Abschluss“ der Entwicklung ins Buch, was die Serie pro Stück kostet, plant das ein und ein paar Funktionäre knapsen nochmal 10% in die eigene Tasche… und das Werk darf mit 90% Serienpreis die Produktion aufbauen^^. Diese Art Klepto-Planwirtschaft funktioniert nicht.

Deswegen sind die Aussagen, dass ein Artilleriegeschoss in Russland nur 1/4 kosten vs. Westen auch etwas zu kurz gegriffen.

Man vergleicht Äpfel mit Birnen.


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Brünnhilde
Beitrag Gestern, 01:14 | Beitrag #343
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ZITAT(PeterPetersen @ 27. May 2024, 22:08) *
- Russland hat zwar 140 Millionen Einwohner, aber nur 20 Millionen Männer im Alter von 20-40 Jahren. Davon ist ein Teil im Ausland, ein Teil physisch nicht dienstfähig, 1 Million vor Einberufung geschützt wegen Wichtigkeit des Jobs (Rüstungsindustrie, IT) und rund 5 Millionen Angestellt beim Innenministerium (Polizei, Rossgvardija, etc.).


Das sind interessante Zahlen.
Jedoch wird dieser Krieg zu Ende sein, bevor in RU ein Mangel an Soldaten einsetzt.
Einen Mangel an erfahrenen Soldaten gibt es schon länger.

ZITAT(PeterPetersen @ 27. May 2024, 22:08) *
- Die Rentabilität der RU Rüstungsindustrie beträgt rund 2% laut Aussagen des Chefs von Rostech. Das sei nicht genug zum Überleben


Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein russischer Investor „sein Geld“ abzieht, weil die Rendite zu gering ist. biggrin.gif
Und Auftragsmangel wird es bis auf weiteres auch nicht geben.
 
Sensei
Beitrag Gestern, 08:49 | Beitrag #344
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ZITAT
Das sind interessante Zahlen.
Jedoch wird dieser Krieg zu Ende sein, bevor in RU ein Mangel an Soldaten einsetzt.


Jain.

Für die Generäle wäre es deutlich besser, wenn doppelt so viele Russen in der Ukraine stehen könnten.
Aber die Möglichkeiten der Schattenmobilisierung sind begrenzt.

Und für jede Steigerung von Mobilisierung gibt es trade-offs: Unmut in gewissen Bevölkerungsschichten. Gegen- und Fluchtbewegungen der Bevölkerung. Wirtschaftliche Nachteile. Ect.
 
PeterPetersen
Beitrag Gestern, 08:55 | Beitrag #345
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(Umsatz) Rentabilität von 2% (in einem Technologieunternehmen das voll ausgelastet ist) beim Zentralbankzins von 16,5% = kein Anreiz dort irgendetwas zu investieren und keine Fähigkeit selber entsprechende Reserven zu erwirtschaften. Und Rüstung ist sehr Kapitalintensiv.

Der einzige Investor der bleibt ist der Staat.
Wir reden also über eine quasi Planwirtschaft light.
Daher sind die Loblieder in der westlichen Presse darüber wie viel günstiger sie Munition in Russland ist und wie viel schneller man sie herstellen kann irreführend. Russland kann zwar ein 152mm Geschoss für nur 1000 USD kaufen, muss dann aber die Produktion entweder auf Verschleiß fahren, oder sämtliche Investitionen in die Geschossfabrik separat direkt oder indirekt ebenfalls aus der Staatskasse bezahlen und irgendwelche Kooperationen im Rüstungssektor Mikromanagern.

Daher ist es nur Konsequent, dass nun Belousov Verteisigungsmi ister wurde. Er ist ein Staatswirtschafter/ Planwirtschaftler der die Rolle des Staates in der Wirtschaft weiter verstärken wird. Was der RU Wirtschaft und Rünstungswirtschaft weiter schaden wird


Und nein, der Krieg wird nicht enden, weil Russland die Männer ausgehen, aber es zeigt dass Russland eben nicht die UDSSR ist und diese Ressource alles andere als unendlich ist. Diese Männer werden werden dringend in der RU Wirtschaft gebraucht.

Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: Gestern, 08:57


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
SailorGN
Beitrag Gestern, 10:09 | Beitrag #346
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Zumal man sich mit der totalitär-typischen Xenophobie (insbesondere gegen Menschen zentralasiatischer Herkunft) nachhaltig ein "Reservepotential" zumindest für die Wirtschaft verbaut. Menschen sind die entscheidende Komponente hier, umso mehr in einer Wirtschaft, in der menschliche Arbeitskraft eben nicht mehr beliebig durch den Import von Maschinen substituiert werden kann... oder Produkte einfach aus dem Ausland bezogen werden können, um die inländische Nachfrage zu befriedigen. putin sitzt mit seinen russen wirtschaftlich gesehen auf einem Ast, den man selbst absägt.

Verfolgt man das Geschehen und denkt ein wenig drüber nach, dann wäre ein kompletter "Kriegskommunismus" angesagt: Komplette Verstaatlichung aller rüstungs- und konsumrelevanten UNternehmen, Einführung einer zentralisierten Ressourcenplanung und -Zuteilung, Rationierung, feste Arbeits- und Militärdienste; alles ohne "Kompensation" durch rubel. Sprich, back to Stalin 1941-style. Das kann putin aber nicht, weil der Hyperegoismus der meisten russen da zurückschlagen würde. Die russen wollen cash und Leistung fürs Geld, dieLippenbekenntnisse zu Rodina und Wodsch sind schmückendes Beiwerk, was zählt ist der weiße Lada, Farbfernsehen und Wodka. Dafür verkauft man auch gern Kinder, Ehemänner, Opas.


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Marcus Marius
Beitrag Gestern, 14:33 | Beitrag #347
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Der Treppenwitz an der Geschichte ist dann eh, dass auch die NACHWELTKRIEGS-Sovietunion bereits Personalprobleme hatte, trotzdem sie direkten Zugriff auf den Personalpool der gesamten Unionsbevölkerung hatte. Aber, die Sovietunion stand nie mit der gesamten Armee im Krieg, sodass die Soldaten auch immer als Bauhelfer, Erntehelfer usw. eingesetzt werden konnten und vor allem auch wurden, was Personalengpässe an anderen Stellen aufgefangen oder zumindest gemildert hat. Putin hat also nicht nur einen kleineren Pool an Personal, sondern das Personal was er immerhin noch hat, muss jetzt halt an der Front stehen und steht keiner "Zweitverwertung" zur Verfügung. Es ist echt erstaunlich, wie fundamental man sowas verkacken kann und vor allem wofür? Für die Großmachtsfantasien eines alternden Gernegroßes.

Der Beitrag wurde von Marcus Marius bearbeitet: Gestern, 16:41
 
xena
Beitrag Gestern, 15:01 | Beitrag #348
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Die Sowjetunion stand im 2.WK sehr wohl mit der ganzen Armee im Krieg. Die Sowjetunion konnte jeder Zeit auf Kriegswirtschaft ala Stalin switchen. Die Regeln moderner Kriegsführung hatten einen Vaterländischen eh auf eine recht kurze Zeit begrenzt und danach wäre alles wieder Alltag gewesen. China hat diese Möglichkeit auch, im Gegensatz zum heutigen Russland. Die Russen waren aber eh schon immer Marionetten einer kleinen mächtigen Elite. Denen ist es egal ob gewonnen oder verloren wird, solange sie einen Gewinn in irgend einer Form machen, bzw Vorteile für sich ziehen können. Dem Volk wird der große Patriotismus versprochen, ein großes Russland, dafür werden sie wie Spielfiguren für die Erheiterung der Elite hin und her geschoben und auch geopfert. Die Russen sollten einem eigentlich leid tun, auch wenn sie derzeit der Feind sind.


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Brünnhilde
Beitrag Gestern, 18:28 | Beitrag #349
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ZITAT(SailorGN @ 30. May 2024, 10:09) *
Verfolgt man das Geschehen und denkt ein wenig drüber nach, dann wäre ein kompletter "Kriegskommunismus" angesagt: Komplette Verstaatlichung aller rüstungs- und konsumrelevanten UNternehmen, Einführung einer zentralisierten Ressourcenplanung und -Zuteilung, Rationierung, feste Arbeits- und Militärdienste; alles ohne "Kompensation" durch rubel. Sprich, back to Stalin 1941-style. Das kann putin aber nicht, weil der Hyperegoismus der meisten russen da zurückschlagen würde. Die russen wollen cash und Leistung fürs Geld, dieLippenbekenntnisse zu Rodina und Wodsch sind schmückendes Beiwerk, was zählt ist der weiße Lada, Farbfernsehen und Wodka.


Meine Vermutung ist, dass die russische Bevölkerung durch Konsum, der aus dem staatlichen Wohlfahrtsfonds (gefüllt mit verfügbaren Dollar u. Euro) finanziert wird, ruhig gehalten wird.
(http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?s=&showtopic=30299&view=findpost&p=1530355)

Das wird aber nicht mehr lange funktionieren, da der Fonds abschmilzt.

Und auch die Chinesen verkaufen nichts für Rubel.

Dann wird aus den Russen ein gäriger Haufen.



 
xena
Beitrag Gestern, 18:35 | Beitrag #350
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Dann wird eben mit eiserner Hand regiert. Stalin 2.0.


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PeterPetersen
Beitrag Gestern, 18:53 | Beitrag #351
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Die stalinistische Kriegswirtschaft musste viele Bereiche der Wirtschaft gar nicht abdecken bzw. nicht im eigentlich notwendigen Umfang, da die Güter aus Amerika gratis geliefert wurden

- Konserven für Soldaten
- Aluminium
- Flugzeug Kerosin hochoktanig
- Maschinenbau in bestimmten Bereichen
- einiges an Explosivstoffen
- LKW
- Lokomotiven
- etc.


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
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SailorGN
Beitrag Gestern, 20:41 | Beitrag #352
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Viel wichtiger: der Lebensstandard in den ausschlaggebenden urbanen Zentren ist heute deutlich höher UND nicht autark zu halten. Es muss also gegen Devisen importiert werden. Außerdem war zu Stalins Zeiten klar, dass jeder, wirklich jeder ersetzbar war. Seinen eigenen Sohn hat Stalin abgeschrieben, als er in Gefangenschaft war. Was macht putin? Schickt seine Geliebte nebst Lendenfrüchten in die Schweiz^^ auch sonst wird viel von Opfern gesprochen, aber die „Opfer“ der Reichen und Funktionäre sind ein Witz und jeder Normalbürger weiß es. Die Opferbereitschaft wie zu Stalins Zeiten gibts nicht mehr, zumal der Krieg trotz aller Propaganda kein Verteidigungskrieg ist.


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