Artillerie in der Bundeswehr, Ausgelagert aus dem GG-Fragenthread Einstellungen

[Black Hawk]

Bei der 25. Tagung der Ukraine Defence Kontaktgruppe hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius heute bekanntgegeben, dass die Bundeswehr weitere zwölf Panzerhaubitzen 2000 an die Ukraine abgeben wird. Die erste Hälfte soll noch in diesem, die andere Hälfte im nächsten Jahr übergeben werden. Die Haubitzen stammen aus Industriebeständen und werden mit einem 150 Millionen Euro-Vertrag seit Anfang des Jahres für die Abgabe vorbereitet.

https://esut.de/2024/09/meldungen/53043/zwo...er-die-ukraine/

Also entweder aus Beständen der Bw oder der Industrie. Beides gleichzeitig geht doch nicht?

[ironduke57]

Naja vielleicht bekommt die Ukraine 12 aus BW bestand und die BW bekommt die aufpolierten von der Industrie?
Oder vielleicht damit es schnell geht die ersten 6 von der BW und der Rest von der Industrie?
Möglichkeit gibt es da schon.

[kato]

150 Millionen Vertrag für die Aufbereitung von 12 Stück?

Wo kommen die her dass man die quasi neu bauen muss, aus Rockensußra?

[Forodir]

150 Millionen Vertrag für die Aufbereitung von 12 Stück?

Wo kommen die her dass man die quasi neu bauen muss, aus Rockensußra?

Da wird außer der Wanne nicht viel übrig gewesen sein. Alle PzH wurden ständig kannibalisiert, um die Flotte am Leben zu erhalten, auch(gerade) aus der Industrie.

[Broensen]

150 Millionen Vertrag für die Aufbereitung von 12 Stück?

Wo kommen die her dass man die quasi neu bauen muss, aus Rockensußra?

Da wird außer der Wanne nicht viel übrig gewesen sein. Alle PzH wurden ständig kannibalisiert, um die Flotte am Leben zu erhalten, auch(gerade) aus der Industrie.

Hatten wir hier nicht vor einiger Zeit auch mal über ein konkretes Luftbild spekuliert, auf dem einige ausgeschlachtete PzH2k zu sehen waren? Würde passen.

edit: Hier war's.

Der Beitrag wurde von Broensen bearbeitet: 9. Sep 2024, 11:57

[ironduke57]

N-TV:

Modernisierung im kommenden Jahr
Pistorius will groß in Artillerie investieren

In der Artillerieschule in Idar-Oberstein werden auch ukrainische Soldaten geschult. Der Verteidigungsminister informierte sich darüber bei einem Besuch - und kündigte Veränderungen und Investitionen an.

Die Modernisierung der Artillerie der Bundeswehr soll Anfang des kommenden Jahres konkrete Formen annehmen. Das sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius bei einem Besuch der Artillerieschule in Idar-Oberstein. Das Ministerium arbeite daran, dass Anfang nächsten Jahres die Vorlagen für die Beschaffung der Radhaubitze RCH 155 und der nötigen Munition den Bundestag erreichen.

Pistorius bestätigte, dass die Zahl der Artillerie-Bataillone von bisher fünf erhöht werden soll. Wie viele zusätzliche Bataillone geschaffen werden sollen, wollte Pistorius nicht sagen. "Wir brauchen das auf Divisionsebene, wir brauchen es auf Brigadeebene. Deswegen wird es einige Bataillone brauchen in den nächsten Jahren." Das Verteidigungsministerium arbeite auch an den Beschaffungsvorlagen für das Puls genannte Nachfolgesystem für den Raketenwerfer Mars II.

Die Zeiten, in denen zu wenig investiert wurden, seien vorbei, sagte Pistorius. Bis Ende 2026 sollten 22 Panzerhaubitzen vom Typ 2000 geliefert werden. Davon gingen 18 in die Brigade in Litauen, aber vier direkt "wieder zur Auffüllung"

...

- https://www.n-tv.de/politik/Pistorius-will-...le25231521.html

So also 22 PzH in 2+ Jahren. Wieviele verlieren dir Ukrainer/Russen am Tag?!

[400plus]

hartpunkt zu den Plänen der Raketenartillerie:
- Korpsartilleriebataillon mit 3x12 Werfern und Reichweite bis 300km
- Auf Divisionsebene zwei Artilleriebataillone(*) mit 20 Werfern (Reichweite hier 150km)

Für Munition dafür gibt es zwei Kooperationsprogramme: KNDS/Elbit und Diehl/Elbit. Bei KNDS/Elbit wäre die Feuerleitlösung die gleiche wie bei MARS II und man könnte neben israelischen Raketen auch AT-2 oder SMArt verwenden. Diehl dagegen arbeitet an 122mm-Übungsraketen (18 in einem Behälter) und einem Update/Nachfolger für die AT-2 auf Basis einer gelenkten Rakete (möglicherweise Elbit Extra).

(*) Ich finde die Formulierung hier ein wenig unklar: "Auf der Ebene Division soll es zwei Artilleriebataillone geben". Zuerst habe ich das so verstanden, dass jede Division zwei dieser Bataillone bekommt, aber man kann es auch so lesen, dass die Bundeswehr zwei Divisionsartilleriebataillone erhält, in diesem Fall dann wohl je eines für jede schwere Division. Das scheint mir wahrscheinlicher und würde sich auch mit Forodirs Beitrag hier (#2775) decken. Auch die Zahl 20 passt dazu, wenn man die vollgekaderte Verstärkungsbatterie mitzählt.

[Panzerpionier]

Da das JFSTsw auch im Thread Nachfolger Transportpanzer in der Bundeswehr angesprochen wurde, meine Frage dazu: Wie steht ist bis jetzt um das Beschaffungsvorhaben JFSTsw?
Laut zweier Artikel in ES&T und SOLDAT & TECHNIK sollte die Serienbeschaffung 2023 in Auftrag gegeben werden. Insgesamt sollen bzw. sollten bis 2027, 18 JFSTsw auf Boxer der Truppe zur Verfügung stehen.
Seitdem findet sich nichts mehr zu diesem Beschaffungsvorhaben im www. Wo liegt das Problem? Technisch noch nicht ausgereift und deshalb nicht verfügbar, oder aus Geldmangel auf unbestimmte Zeit verschoben? Oder ist man in der ArtTrp der Ansicht, dass die JFST auf Fennek auch weiterhin ausreichend sind?

Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 21. Sep 2024, 20:04

[Broensen]

Wie steht ist bis jetzt um das Beschaffungsvorhaben JFSTsw?

Wenn ich mich recht entsinne, wurde das laut Forodir zwar fertig entwickelt, aber eine Beschaffung nicht weiter verfolgt. Ich meine, vereinfacht gesprochen war das Fazit: Wenn schon nicht auf Kette, dann tut's auch weiterhin der Fennek. Bzw. demnächst dann dessen Nachfolger.

Der Beitrag wurde von Broensen bearbeitet: 21. Sep 2024, 19:26

[Panzerpionier]

Wie steht ist bis jetzt um das Beschaffungsvorhaben JFSTsw?

Wenn ich mich recht entsinne, wurde das laut Forodir zwar fertig entwickelt, aber eine Beschaffung nicht weiter verfolgt. Ich meine, vereinfacht gesprochen war das Fazit: Wenn schon nicht auf Kette, dann tut's auch weiterhin der Fennek. Bzw. demnächst dann dessen Nachfolger.

Aha, danke für die Info!

Wenn es in den nächsten Jahren einen Aufwuchs in der Artillerietruppe geben wird, genauer gesagt, in den nächsten zehn Jahren, dann werden auch die JFST auf Fennek nicht mehr ausreichen. Dann wäre es meines Erachtens sinnvoll, für die PzArtBtl der sKr JFSTsw auf dem Ketten-Boxer zu beschaffen. Der Ketten-Boxer hat während der Rasputiza im Frühjahr und Herbst, sowie im Winter eine bessere Mobilität in schwerem Gelände. Zudem ist die Silhouette durch das Kettenlaufwerk etwas flacher.
Da die PzArtBtl der sKr sowieso mit der Bahn, dem Fährschiff oder dem Tieflader nach Litauen verlegen, spielt hier auch die Verlegefähigkeit über die Straße keine Rolle.

Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 21. Sep 2024, 20:27

[Panzerpionier]

Ich meine, vereinfacht gesprochen war das Fazit: Wenn schon nicht auf Kette, dann tut's auch weiterhin der Fennek. Bzw. demnächst dann dessen Nachfolger.

Den Fennek-Nachfolger irgendwann, zukünftig als JFST in den mKr einzusetzen, klingt nach einem vernünftigen Plan! Der wäre dann nicht so groß wie der Boxer.

Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 21. Sep 2024, 20:26

[Forodir]

hartpunkt zu den Plänen der Raketenartillerie:
- Korpsartilleriebataillon mit 3x12 Werfern und Reichweite bis 300km
- Auf Divisionsebene zwei Artilleriebataillone(*) mit 20 Werfern (Reichweite hier 150km)
....

(*) Ich finde die Formulierung hier ein wenig unklar: "Auf der Ebene Division soll es zwei Artilleriebataillone geben". Zuerst habe ich das so verstanden, dass jede Division zwei dieser Bataillone bekommt, aber man kann es auch so lesen, dass die Bundeswehr zwei Divisionsartilleriebataillone erhält, in diesem Fall dann wohl je eines für jede schwere Division. Das scheint mir wahrscheinlicher und würde sich auch mit Forodirs Beitrag hier (#2775) decken. Auch die Zahl 20 passt dazu, wenn man die vollgekaderte Verstärkungsbatterie mitzählt.

Ja das sind die zwei ArtBtl der Division die Rohr und Werfer gemischt haben, ein reines RaketenBtl wird es nur auf Korpsebene geben.
Da wurde uns aber 300-bis 500Km Reichweite gesagt. Könnte natürlich bedeuten das man das jetzt fallenlässt und die ELBIT Predator Hawk für die Puls Werfer beschafft, auch bei der DivArt rechnet man mit Reichweiten bis 150Km (das wäre die ELBIT EXTRA oder GLMR-ER wenn LM sein go dafür gibt, was anscheinend nicht der Fall ist) und es soll eine neue Rakete mit Minen geben mit bis zu 80Km Reichweite und Endphasen-gesteuert (DIEHL), leider aber immer noch nichts gehört ob Rakete mit SMArt in Betracht gezogen wird.

Ich meine, vereinfacht gesprochen war das Fazit: Wenn schon nicht auf Kette, dann tut's auch weiterhin der Fennek. Bzw. demnächst dann dessen Nachfolger.

Den Fennek Nachfolger irgendwann, zukünftig als JFST in den mKr einzusetzen, klingt nach einem vernünftigen Plan! Der wäre dann nicht so groß wie der Boxer.

Würde nicht viel ausmachen, wenn es der Fuchs EVO wird, dann ist er nur den einen Meter kürzer aber recht gleich, wird es etwas auf CAVS Basis dann ist der ebenfalls genauso breit und hoch und nur einen halben Meter kürzer. Die Teile sind alle Recht groß.

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 21. Sep 2024, 20:27

[Broensen]

Wenn es in den nächsten Jahren einen Aufwuchs in der Artillerietruppe geben wird, genauer gesagt in den nächsten zehn Jahren, dann werden auch die JFST auf Fennek nicht mehr ausreichen.

Da sie bis dahin ohnehin ersetzt werden, ist die Bestandsmenge eigentlich irrelevant, außer mit Blick auf's Personal.

Dann wäre es meines Erachtens sinnvoll, für die PzArtBtl der sKr ... Ketten-Boxer zu beschaffen.

Das wäre für so einiges sinnvoll, sofern das Ding tatsächlich kommen, dann auch noch halten sollte, was es verspricht und dabei noch preislich vertretbar bleibt.

Den Fennek Nachfolger irgendwann, zukünftig als JFST in den mKr einzusetzen, klingt nach einem vernünftigen Plan! Der wäre dann nicht so groß wie der Boxer.

Dafür hätte er aber auch einen geringeren Schutz. Der GTK sollte ja schon ein Kompromiss sein für den nicht realisierten JFST-PUMA. Das sind bevorzugte Ziele, die sich eigentlich beim Schutz nach der begleiteten Kampftruppe richten sollten und idealerweise auch optisch nicht sofort von dieser unterschieden werden können. Aber der Zug ist für die BW wohl abgefahren.

[Panzerpionier]

Dafür hätte er aber auch einen geringeren Schutz. Der GTK sollte ja schon ein Kompromiss sein für den nicht realisierten JFST-PUMA. Das sind bevorzugte Ziele, die sich eigentlich beim Schutz nach der begleiteten Kampftruppe richten sollten und idealerweise auch optisch nicht sofort von dieser unterschieden werden können.

Okey, mit diesen Argumenten hast du mich für den Boxer als JFSTsw in den mKr überzeugt!

Aber der Zug ist für die BW wohl abgefahren.

Das würde ich so noch nicht sagen. Irgendwann werden die vorhandenen Fenneks an ihr Lebensdauerende kommen und dann wird man ein neues Fahrzeug als JFST in den mKr benötigen. Dann könnte man mit dem GTK Boxer einen zweiten Anlauf nehmen.
Immer vorausgesetzt, der Verteidigungsetat wird erhöht, wovon ich mittelfristig ausgehe.

Der Beitrag wurde von Panzerpionier bearbeitet: 21. Sep 2024, 20:54

[Forodir]

Den einzigen Hoffnungsschimmer, den ich habe in dieser Sache ist das man für die mKr den GTK JFSTschw beschafft und dann noch zusätzlich Module für den BoxerT, denn wenn man tatsächlich dem Glauben schenken möchte, ist man interessiert an einer RCH auf dem BoxerT als Nachfolger PzH2000.

Dann gäbe es durchaus Bedarf für den BoxerT in der Bundeswehr und man hätte einen guten Kompromiss gefunden.

Sogar Skaleneffekte durch einheitliches Fahrgestell, gleiche Ausbildung sowohl mit der RCH als auch dem JFSTschw Modul.

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 21. Sep 2024, 20:55

[Panzerpionier]

Den einzigen Hoffnungsschimmer, den ich habe in dieser Sache ist das man für die mKr den GTK JFSTschw beschafft und dann noch zusätzlich Module für den BoxerT, denn wenn man tatsächlich dem Glauben schenken möchte, ist man interessiert an einer RCH auf dem BoxerT als Nachfolger PzH2000.

Dann gäbe es durchaus Bedarf für den BoxerT in der Bundeswehr und man hätte einen guten Kompromiss gefunden.

Sogar Skaleneffekte durch einheitliches Fahrgestell, gleiche Ausbildung sowohl mit der RCH als auch dem JFSTschw Modul.

Absolut! Dann könnte man den GTK Boxer als JFSTsw und als RCH 155 in den mKr einsetzen und den Ketten-Boxer als JFSTsw und Nachfolger der PzH 2000 in den PzArtBtl der sKr.