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> Täuschen des Gegners - Der Sammelthread, Einfache Mittel mit großer Wirkung
Fennek
Beitrag 20. Apr 2022, 11:19 | Beitrag #31
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Im Einzelfall vielleicht, aber die Piloten sollten ja wissen wo die eigenen Truppen sind. Das wird ja in der Missionsbesprechung abgeklärt wo eigene und wo feindliche Kräfte sind. Grundsätzlich gilt aber auch, dass in trughafter Absicht die Insignien des Feindes zu verwenden um die eigenen Truppen zu schützen ein Verstoß sowohl gegen die Haager Landkriegsordnung als auch die Genfer Konventionen ist. Das gilt soweit ich weiß nicht nur für offizielle Abzeichen (russ. Flagge), sondern auch für sonstige Erkennungszeichen, wie eben das Z oder seine Geschwister.

Überhaupt ist es eine ganz heikle Sache mit diesen Tricksereien überhaupt anzufangen. Diese Erkennungsmerkmale sind ja nicht umsonst da, es hängen Leib und Leben von einem selbst und seinen Kameraden davon ab, dass man nicht fälschlich für den Feind gehalten wird. Siehe wie stark sich beide Seiten die Arme, Beine, Köpfe mit ihren Teamfarben bekleben. Zuverlässige Freund-Feind-Erkennung wird in diesem Krieg fast durchweg als wichtiger angesehen als effektive Tarnung. Sobald man da anfängt rumzutricksen und die Kämpfer beider Seiten sich nicht mehr sicher sein können, dass Z auch wirklich Z bedeutet und blaues Tape wirklich blaues Tape, begibt man sich sehr schnell auf sehr dünnes Eis in Bezug auf Friendly Fire.
 
Salzgraf
Beitrag 20. Apr 2022, 15:59 | Beitrag #32
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Klingt plausibel, dass es keine gute Idee ist.
 
Wraith187
Beitrag 20. Apr 2022, 16:08 | Beitrag #33
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Außerdem könnte imho bei dieser Vorgehensweise der Gegner plausibel behaupten, dass man sich wie ein Spion verhalten hat und einen entsprechend behandeln.


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General Gauder
Beitrag 20. Apr 2022, 17:08 | Beitrag #34
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Ich wollte es gerade schreiben, in der Genfer Konvention steht nunmal drin das man nicht die Abzeichen des Gegners verwenden darf wink.gif

Und diese Z oder V Zeichen kann man wenn man so will als Russische Hoheitszeichen deklarieren, das selbe gilt für die Russen und die blauen/gelben Ärmlstreifen wink.gif
 
ede144
Beitrag 20. Apr 2022, 17:41 | Beitrag #35
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ZITAT(Panzerchris @ 15. Apr 2022, 17:18) *
Bereits im 1. WK haben die Briten und die USA ihre Kriegs- und Handelsschiffe mit der sogenannten Dazzle camouflage lackiert. Dabei ging es aber nicht darum, daß Schiff vor dem Gegner zu verbergen, sondern die Entfernungsmessung zu erschweren. Über die Wirksamkeit wurde allerdings gestritten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dazzle_camouflage

Was ich während meiner Dienstzeit einmal ermittelt bekam war, daß man sich vor WGBs mit dem Poncho tarnen konnte, indem man Wasser zur Kühlung der eigenen Wärmesignatur darüberschüttete. Oder es regnete.

Tarnfächer haben wir auch gerne mal bei der Ausbildung zurechtgebastelt. Gerade in der warmen Jahreszeit, wenn alles grünt und sprießt, wurde das gerne verwendet.


Diese Tarnung hat praktisch nur bei den eigenen Kriegsschiffen gewirkt, die mit Koinzidenzentfernungsmessung gearbeitet haben. Die deutsche Marine hat stereoskopische Entfernungsmessung benutzt für die Artillerie benutzt.
 
stefanpaul65
Beitrag 20. Apr 2022, 17:59 | Beitrag #36
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ZITAT(ede144 @ 20. Apr 2022, 17:41) *
Diese Tarnung hat praktisch nur bei den eigenen Kriegsschiffen gewirkt, die mit Koinzidenzentfernungsmessung gearbeitet haben. Die deutsche Marine hat stereoskopische Entfernungsmessung benutzt für die Artillerie benutzt.


Bei stereoskopischen E-Messern sucht man geradezu schräge Linien im Bild, wenn man sie geradegezogen hat...voila, Entfernung stimmt.
Lasern ist sowas völlig wurscht...


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Wer sich einen Schuh anzieht, dem passt er auch...
Wenn man einen Stein in ein Rudel Hunde wirft, jault nur der, den es getroffen hat...
 
Wraith187
Beitrag 20. Apr 2022, 18:13 | Beitrag #37
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angeregt durch die Frage von Salzgraf bezüglich Nutzung fremder Hoheitszeichen und der Folgen

Deutscher Panzer V Panther täuscht vor ein us-amerikanischer M10 zu sein, Operation Greif (bei Ardennenoffensive 1944)

Panther als M10


M10


Panther


An die deutschen Panther wurden Stahlbleche angeschweißt, um sie den us-amerikanischen M10 anzugleichen. Das Schachtellaufwerk wurde aber beibehalten und war ein klarer Unterschied. Die an Operation Greif beteiligten deutschen Soldaten trugen zur Täuschung auch us-amerikanische Uniformen und waren sich der möglichen Konsequenzen klar.
ZITAT
Da die Soldaten in feindlicher Uniform agierten, war abzusehen, dass sie im Falle einer Gefangennahme durch alliierte Truppen als Spione erschossen werden würden. Daher wurden nur Freiwillige rekrutiert. Von ihnen konnten nur knapp 30 fließend Englisch sprechen. Sie sollten die Führung der Kampfeinheiten übernehmen und im Falle eines friedlichen Aufeinandertreffens mit Amerikanern oder Briten als Sprecher fungieren.

Die Soldaten wurden mit Uniformen, Ausrüstungen und Waffen aus US-Beutebeständen ausgestattet. Dazu gehörten auch Erkennungsmarken gefallener und gefangengenommener US-Soldaten sowie gefälschte Sold- und Einsatzbücher.

Letztere wurden von einer Sonderabteilung der SS in Niedersachsen hergestellt. Es wurde sogar genau das gleiche Papier verwendet, auf das auch die echten Ausweise der US-Army gedruckt wurden. Fallschirmjäger hatten es wenige Wochen zuvor bei örtlichen Gegenangriffen in Holland und bei Aachen erbeutet. Schon vorher hatten Spezialisten erbeutete US-Ausweise untersucht und jedes Detail unter die Lupe genommen, um so später die Papiere bis ins Detail nachmachen zu können.

Um Verwechslungen mit Feindkräften zu vermeiden, gaben sich die am Unternehmen Greif Teilnehmenden den eigenen Truppen bei Tage durch Abnehmen des Stahlhelms, bei Nacht durch rot-blaue Leuchtzeichen aus Taschenlampen zu erkennen
ZITAT
Um die ausgedünnten Reihen der Panzereinheiten wenigstens einigermaßen aufzufüllen, wurden zwölf deutsche Panther (Ausf. G) zu US-M10-Panzerjägern umgebaut. Dabei wurden Stahlplatten an der Front, den Seiten und am Heck der Wanne sowie am Turm angeschweißt, um die Silhouette des amerikanischen Panzerjägers zu imitieren. Jedoch blieb das markante Schachtellaufwerk unverändert, so dass viele „Panther G/ M10 'Ersatz'“, wie die halbamtliche Bezeichnung lautete, von den US-Truppen erkannt wurden. Die umgebauten Panther wurden zu gleichen Teilen den drei Panzerkompanien zugeteilt. Die echten US-Panzer wurden als Führungs- und Kommandofahrzeuge der Panzerkompanien eingesetzt und sollten im Falle eines friedlichen Aufeinandertreffens mit US-Verbänden als erste Kontakt suchen. Daher waren die Besatzungen der Führungspanzer durchgehend englischsprachig.

Skorzeny kritisierte den Nutzen dieser Umbauten später stark. Er meinte, dass die Illusion „nur des Nachts aus weiterer Entfernung und dann auch nur vielleicht jungen amerikanischen Rekruten gegenüber gelingen“ könne.




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Wraith187
Beitrag 21. Apr 2022, 11:56 | Beitrag #38
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Existenz eines Vampirs vortäuschen, um abergläubische Feinde zur Flucht zu bewegen (Hukbalahap-Rebellion, Philippinen, 1950)

Die USA kämpften hier gegen die Huk-Rebellen, bei denen verschiedene "Aberglauben" verbreitet waren. Einer dieser Aberglauben, war die Existenz von vampirähnlichen Wesen namens Aswang (auch Asuang, Asuwang). Um die Rebellen aus einem Gebeit zu vertreiben, nahm man einen der Rebellen unauffällig gefangen, tötete ihn, stach zwei "Vampirbisslöcher" in seinen Hals, ließ alles Blut aus seinem Körper fließen und platzierte dann seinen "ausgesaugten" Körper so, dass die anderen Rebellen ihn fanden, woraufhin sie flohen.



William Blume, Killing Hope - U.S. Military and CIA Interventions Since World War II, S.41
ZITAT
Another Lansdale-initiated "psywar" operation played on the superstitious dread in the Philippine countryside of the asuang, a mythical vampire. A psywar squad entered a town and planted rumors that an asuang lived in the neighboring hill where the Huks were based, a location from which government forces were anxious to have them out. Two nights later, after giving the rumors time to circulate among Huk sympathizers in the town and make their way up the hill, the psywar squad laid an ambush for the rebels along a trail used by them . When a Huk patrol passed, the ambushers silently snatched the last man, punctured his neck vampire-fashion with two holes, held his body by the heels until the blood drained out, and put the corpse back on the trail. When the Huks, as superstitious as any other Filipinos, discovered the bloodless comrade, they fled from the region.


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Wraith187
Beitrag 22. Apr 2022, 10:59 | Beitrag #39
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Nachbildung gegnerischer Kräfte zur realistischeren Feinddarstellung bei Übungen (OPFOR)

Hier handelt es sich um die "friedliche" Nutzung von Immitationen des Geräts eines bestimmten Gegners (z.B. Russland) zu Land, zu Wasser und in der Luft bei Übungen, bei denen so der Realitätsgrad erhöht werden soll. Wie genau die jeweilige Nachbildung des Gegners ist, kann dabei in einem sehr breiten Bereich variieren. Im einfachsten Fall werden eigene Fahrzeuge einfach mit einer Markierung (z.B. rotes X oder roter Stern) versehen und müssen dann einfach irgendwie den Feind darstellen. Im nächsten Fall käme dann die gleiche Markierung allerdings ergänzt durch das Befolgen von feindlichen Doktrinen und sonstigen Vorgehensweisen durch die Besatzung. Danach käme die Nutzung feindlicher Tarnmuster und Uniformen hinzu. Danach die teilweise Anpassung der äußeren Form an bestimmte gegnerische Fahrzeuge und danach die möglichst vollständige Nachbildung der äußeren Form. Dann käme der Nachbau gegnerischer Fahrzeuge mit eigenen Komponenten. Die folgende Stufe wäre dann die Nutzung von gegnerischem Originalgerät mit eigener Besatzung. Danach käme dann ein Gegner mit Gerät und Soldaten, der sich bei Übungen selbst darstellt.

Die Täuschung der Beobachter dient hier also Ausbildungszwecken der eigenen Truppen.

us-amerikanische AH-1 Cobras mit Stermarkierung stellen WP-Angriff dar (1987)


us-amerikanische UH-1 mit Lackierung und Anbauteilen, um russische Mi-24 darzustellen (1985)


us-amerikanischer HMMWV mit Teilverkleidung als russischer BRDM-2 (2016)


us-amerikanisches OSV (Opposing Force Surrogate Vehicle) das mittels Teilen vom M113 und M2 einen russischen BMP-2 oder BMP-3 darstellen soll (2012)


us-amerikanischer M551 immitiert eine russischen ZSU-23-4 (1988)


us-amerikanischer M551 immitiert einen russischen T-80 (1993)


US-Marines als Besatzung mit originaler russischer ZSU-23-4 (1997)


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milhouse
Beitrag 22. Apr 2022, 20:55 | Beitrag #40
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ZITAT(Madner Kami @ 15. Apr 2022, 21:24) *
ZITAT(Tankcommander @ 15. Apr 2022, 17:00) *
Einmal zur A-10:
Inwiefern schützt diese Fluglage vor einem Abschuss?


Man hat im Flug selten die Gelegenheit sich ein Ziel genauer anzusehen und bei einem kurzen Blick in der Länge eines wortwörtlichen Augenblicks würde man bei dem oberen Bild annehmen, dass die A-10 nach rechts steuert, während sie auf dem unteren Bild, vorausgesetzt man nimm das "Fakecockpit" als das eigentliche Cockpit war, die A-10 nach links steuern würde. Hat man mehr als einen Augenblick zur Analyse, fällt das natürlich direkt auf, schon alleine weil man den Vektor nachverfolgen kann, aber genau diese Zeit hat man unter Umständen nicht.


Das funktioniert tatsächlich außerordentlich gut. Wesentlicher Punkt im Luftkampf innerhalb der Sichtweite ist neben der Beobachtung die Vorhersage, wie der Gegner manövrieren wird.
Es ist allerdings weniger die Kurve (Hochachse), sondern die Querachse und der Liftvector (Auftriebsvektor?) die hier interessiert. Also vereinfacht gesagt, ob der Gegner gerade in mich rein zieht oder von mir weg zieht. Selbst wenn man weiß, dass der andere Flieger solch eine Bemalung hat, ist es sehr schwer zu sehen welche Lage er nun hat.
 
Wraith187
Beitrag 23. Apr 2022, 11:08 | Beitrag #41
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Vortäuschen der Anwesenheit eines Tigers, um den Gegner zu verängstigen und zur Flucht zu bewegen (us-amerikanischer Vietnamkrieg)



Im Dschungel Vietnams waren damals Tiger heimisch, die durchaus eine Gefahr für Menschen sein konnten. Die für die Beeinflussung des Gegners zuständigen us-amerikanischen Einheiten, kamen daher auf die Idee, die Anwesenheit eines gefährlichen Tigers in einem bestimmten Gebiet vorzutäuschen, um die vietnamesischen Kämpfer zur Flucht zu veranlassen.

Dafür fuhren sie in den Zoo und nahmen dort das Brüllen und sonstige Geräusche eines Tigers auf Tonband auf. Eine Kopie dieses Tonbands wurde dann mittels Lautsprecher im Dschungel abgespielt und hatte wohl teilweise einen durchschlagenden Effekt auf die gegnerischen Soldaten, die es vorzogen das Gebiet dann zu verlassen.

Einige Quellen:

Global Security and Intelligence Studies • Volume 5, Number 1 • Spring / Summer 2020 - Psychology as a Warfighting Domain

SGM Herbert A. Friedman - THE "WANDERING SOUL"
TAPE OF VIETNAM

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Operation Wandering Soul - Geistergeräusche verängstigen den Gegner (us-amerikanischer Vietnamkrieg)

Diese Täuschung geht schon mehr in Richtung PSYOPS. Es gab in Vietnam zu dieser Zeit noch verschiedene verbreitete "Aberglauben". Einer davon war der Glauben an die Geister verstorbener Menschen, die aus verschiedenen Gründen keine Ruhe fanden und daher weiter die lebenden Menschen plagten und ihnen als warnendes Beispiel dienten. Um die Anwesenheit solcher Geister in einem Gebiet vorzutäuschen wurden von den US-Einheiten Tonaufnahmen mit ungewöhnlichen geisterhaften Geräuschen und verzerrten vietnamesisch sprechenden Stimmen erstellt. Dann stattete man z.B. Hubschrauber mit umfangreichen Lautsprecheranlagen aus und flog nachts und vorzugsweise bei "geisterhaftem" Wetter wie Nebel und tiefen Wolken mit möglichst leisem Antrieb in ausgedehnten Routen über den Dschungel, drehte die Lautsprecher auf und ließ die Geistergeräusche ertönen. Auch Infanteristen mit Lautsprecherrucksack wurden genutzt.

Wikipediaartikel mit Audiobeispiel





http://www.118ahc.org/storiespage5.htm


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ramke
Beitrag 26. Apr 2022, 07:46 | Beitrag #42
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Kreativ, mit etwas mehr Mühe würde es wirklich schwer aus der Luft zu sehen sein.



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Wraith187
Beitrag 1. May 2022, 14:42 | Beitrag #43
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Zeitgesteuerte Gewehre täuschen menschliche Aktivität vor, während man sich absetzt (Gallipoli, 1915)

ZITAT(Tankman @ 15. Apr 2022, 18:20) *
In Australien im ANZAC Warmemorial von Canberra war mal eine Ausstellung über die Gallipoli-Expedetion.
Dort haben sie Gewehre mit selbstgebstelten mechanischen Zeitauslöser ausgestellt. Ziel war es,
den Rückzug der Truppen zu verschleiern und dem Feind vorzugaukeln, dass die Gräben noch besetzt sind und dort ab und an jemand feuert....

Lesestoff zum Thema: "Tarnen, Täuschen und Atrappen" von Wolfgang Fleischner

Falls sich jemand fragt wie man so etwas grundsätzlich realisiert:

Man braucht eine schussbereite Schusswaffe mit Munition, 2 Gewichte , davon eines, das mit der Zeit seine Masse ändert, etwas Schnur und etwas Befestigungsmaterial. Als Gewicht mit zeitverzögerter Masseänderung gehen zum Beispiel Plastikflaschen, leere Dosen, Eimer oder Ähnliches die man mit einer Flüssigkeit, wie Urin oder Brauchwasser (Trinkwasser ist normalerweise zu wertvoll), füllt. Die Behälter werden mit einem Loch versehen, wodurch die Flüssigkeit mit der Zeit den Behälter verlässt und der Behälter leichter wird. Das Gewicht mit konstanter Masse kann z.B. gleicher Art wie das erste Gewicht aber mit Erde gefüllt sein. Mittels der Schnur und sonstiger Befestigungsmaterialien erstellt man dann eine Seilzugmechanik, bei der das Gewicht mit dem Abzug der schussbereiten Schusswaffe verbunden wird und nach einer gewissen Zeit eine notwendige Zugkraft auf den Abzug ausübt, ihn einmalig auslöst und so einen oder mehrere Schüsse abgibt. Mit etwas Geschick und Phantasie kann man auch eine einfache Seilzugmechanik basteln, die den Abzug mehrmals hintereinander mit gewissen Zeitabständen auslöst, um den Effekt zu verstärken. Und natürlich macht man das Ganze normalerweise mit mehreren Schusswaffen auf einmal, die verschieden getimt und ausgerichtet sind.

Hier ein Beispielvideo zur "Drip-Rifle"

Der Nachteil der oben beschriebenen Realisierung dieser Täuschung ist, dass man dabei eigene Schusswaffen verliert und sie dem Gegner letzten Endes in die Hände fallen. Das kann man vermeiden, wenn man die Schusswaffen, wie z.B. Gewehre, durch eine möglichst einfache Improvisation, wie ein passendes Stück Metallrohr und eine Mausefalle mit Nägeln, ersetzt.

Der Beitrag wurde von Wraith187 bearbeitet: 1. May 2022, 14:52


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Tankman
Beitrag 2. May 2022, 01:30 | Beitrag #44
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Zählt auch Tarnen und Täuschen in der Kaserne?

Der Spieß naht!
 
Merowinger
Beitrag 17. May 2022, 16:31 | Beitrag #45
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Inflatech aus Tschechien produziert aufgeblasene Panzer für 25k €, davon 15 pro Monat (ARD Europamagazin), mit Radar und Wärmesignatur. Da bekommt der Begriff Luftwaffe eine andere Bedeutung.
 
ramke
Beitrag 17. May 2022, 16:41 | Beitrag #46
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Sowas hätte in den ersten paar Invasionstagen sicherlich eine Menge Material am Boden unbeschadet gehalten.

Oder man hätten den Russen weitaus mehr zerstörtes Material vorgaukeln können. Wobei die würfeln ihre abschüsse ja mehr.


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Panzerchris
Beitrag 17. May 2022, 17:04 | Beitrag #47
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Es kann immer noch eine Menge Leben retten. So könnte man diese Attrappen nutzen, um den Russen falsche Standorte vorzugaukeln. Wenn sie darauf reinfallen, ziehen sie falsche Schlußfolgerungen, was von Seiten der UKR vorteilhaft genutzt werden kann.
 
SLAP
Beitrag 10. Jul 2022, 09:09 | Beitrag #48
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ATACMS tarnt sich als 6er Launch Pod.








Technisch gesehen könnte der Pod auch ein Quader sein.






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ramke
Beitrag 10. Jul 2022, 10:12 | Beitrag #49
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*nicht fallenlassen * biggrin.gif



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Forodir
Beitrag 10. Jul 2022, 12:42 | Beitrag #50
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ZITAT(SLAP @ 10. Jul 2022, 09:09) *
ATACMS tarnt sich als 6er Launch Pod.


Interessant das man sich da die Mühe gemacht hat das zu verschleiern.


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xena
Beitrag 10. Jul 2022, 14:17 | Beitrag #51
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Man darf nicht ziehen, nicht schieben und fallen lassen schon gar nicht. Was darf man denn sonst damit? biggrin.gif


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Panzerchris
Beitrag 10. Jul 2022, 14:55 | Beitrag #52
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Steht doch ganz klar drauf: Hier und da heben...
 
Forodir
Beitrag 10. Jul 2022, 15:23 | Beitrag #53
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ZITAT(xena @ 10. Jul 2022, 14:17) *
Man darf nicht ziehen, nicht schieben und fallen lassen schon gar nicht. Was darf man denn sonst damit? biggrin.gif


Echt jetzt? Das soll witzig sein? Das steht übrigens auch auf den US-Containern für das MLRS System. Das man im Umgang mit Munition und gerade hier mit Raketen und Lenkwaffen etwas vorsichtiger ist sollte klar sein zudem man auch nicht den Pod beschädigen sollte, dann ist nämlich essig mit Nachladen wenn der sich verzogen hat.


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Broensen
Beitrag 10. Jul 2022, 19:38 | Beitrag #54
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ZITAT(Forodir @ 10. Jul 2022, 16:23) *
ZITAT(xena @ 10. Jul 2022, 14:17) *
Man darf nicht ziehen, nicht schieben und fallen lassen schon gar nicht. Was darf man denn sonst damit? biggrin.gif
Echt jetzt? Das soll witzig sein? .... Das man im Umgang mit Munition und gerade hier mit Raketen und Lenkwaffen etwas vorsichtiger ist sollte klar sein...

Das "witzige" ist, dass man der Meinung war, man müsste das extra drauf schreiben. Vor allem das mit dem Fallenlassen.

Der Beitrag wurde von Broensen bearbeitet: 10. Jul 2022, 19:39
 
Forodir
Beitrag 10. Jul 2022, 19:44 | Beitrag #55
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Tja, ist halt übernommen worden von den US Pods. Handle with care wäre vielleicht besser gewesen.


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ramke
Beitrag 4. Aug 2022, 11:18 | Beitrag #56
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Wie funktionieren diese Prisma-Ähnlichen Reflektoren die aktuell an der Brücke von Kherson im Wasser schwimmen?

Verringert sowas die Trefferquote fürs eigentliche Ziel um schlicht 50% weil man eine zweite Brücke damit simuliert oder lenkt man anfliegende Raketen (GPS ausgenommen?) vom Ziel ab AUF die Reflektoren?


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Thomas
Beitrag 4. Aug 2022, 11:29 | Beitrag #57
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Letzteres wäre das Ziel gegen ausgesprochen simple Radargelenkte Waffen. Schon bei der Kormoran 2 wäre das aufgrund der Zieldiskriminierung schwierig geworden.

Gegen praktisch alles im ukrainischen Arsenal sind die Dinger nutzlos. Okay. Bei Neptun wäre ich nie nicht 100% sicher.


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03.03.1980 - 03.02.2024 RIP
verstorben in der Charite Berlin
 
dersutter
Beitrag 27. Aug 2022, 15:50 | Beitrag #58
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Fake Lüftungsschacht in Bunkerwand mit böser Überraschung:
https://9gag.com/gag/axBxm7K


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S72 "Puma", VR 27
 
dersutter
Beitrag 28. Aug 2022, 14:37 | Beitrag #59
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Hallo zusammen,

Mir ist beim Lesen hier im Forum ein Gedanke gekommen und mich interessiert eure Einschätzung dazu. Ist das Tarnen von Infanteriebunkern als Zivilgebäude, so wie es die CH-Armee reihenweise getan hat überhaupt mit dem Völkerrecht vereinbar? Wo genau ist die Grenze zwischen Kriegslist und vortäuschen eines Zivilistenstatus? Bezieht sich das nur auf Personen und nicht auf Gebäude?

Hier ein Beispiel:

ZITAT
Er sah aus wie ein Wohnhaus - war aber ein Bunker der früheren Artilleriefestung Heldsberg nahe der Grenze zu Österreich. Die Festung wurde bis 1992 von der Schweizer Armee genutzt.



ZITAT
(1) Es ist verboten, einen Gegner unter Anwendung von Heimtücke zu töten, verwunden oder gefangenzunehmen. Als Heimtücke gelten Handlungen, durch die ein Gegner in der Absicht, sein Vertrauen zu mißbrauchen, verleitet wird, darauf zu vertrauen, daß er nach den Regeln des in bewaffneten Konflikten anwendbaren Völkerrechts Anspruch auf Schutz hat oder verpflichtet ist Schutz zu gewähren. Folgende Handlungen gelten als Beispiele für Heimtücke:
a) das Vortäuschen der Absicht, unter einer Parlamentärflagge zu verhandeln oder sich zu ergeben;
b) das Vortäuschen von Kampfunfähigkeit infolge von Verwundung oder Krankheit;
c) das Vortäuschen eines zivilen oder Nichtkombattantenstatus und
d) das Vortäuschen eines geschützten Status durch Benutzung von Abzeichen, Emblemen oder Uniformen der Vereinten Nationen oder neutraler bzw. anderer nicht am Konflikt beteiligter Staaten.
Die Verwendung von Emblemen, Abzeichen und Uniformen des Gegners ist ebenfalls nicht erlaubt (Art. 39, (2) ZP I).

Die Anwendung von Kriegslist ist hingegen erlaubt und wird im zweiten Absatz des o. g. Artikels 37 definiert:

(2) Kriegslisten sind nicht verboten.
Kriegslisten sind Handlungen, die einen Gegner irreführen oder ihn zu unvorsichtigem Handeln veranlassen sollen, die aber keine Regel des in bewaffneten Konflikten anwendbaren Völkerrechts verletzen und nicht heimtückisch sind, weil sie den Gegner nicht verleiten sollen, auf den sich aus diesem Recht ergebenen Schutz zu vertrauen. Folgende Handlungen sind Beispiele für Kriegslisten: Tarnung, Scheinstellungen, Scheinoperationen und irreführende Informationen.



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S72 "Puma", VR 27
 
mr.trigger
Beitrag 28. Aug 2022, 14:52 | Beitrag #60
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Das, was du da zitierst, bezieht sich auf Personen, nicht Gebäude. Ein Kombattant ist ein Mensch. Weder Haus noch Bunker können kämpfen, nur die Menschen im inneren sind dazu in der Lage.


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There was a young man from Moldavia
Who couldnt believe in the savior
So he erected instead, with himself at the head
The religion of decorous behavior

 
 
 

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