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WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Skandale bei der Bundeswehr

Geschrieben von: Turtlegrim 31. Jan 2017, 13:46

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-sex-rituale-bei-der-kampfretter-ausbildung-a-1132072.html#js-article-comments-box-Pager

Hier nur mal ein Auszug aus dem Spiegel. Ich finde das Wort elitär hier ein wenig inflationär verwendet und beim lesen der Kommentare wusste ich tatsächlich zwischendurch nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.


Geschrieben von: schießmuskel 31. Jan 2017, 16:23

Aus Gründen der Psyhohygiene sollte man generell davon absehen Kommentare von Artikeln zu lesen.

Geschrieben von: Madner Kami 31. Jan 2017, 16:35

ZITAT(schießmuskel @ 31. Jan 2017, 16:23) *
Aus Gründen der Psyhohygiene sollte man generell davon absehen Kommentare von Artikeln zu lesen.


Ist wie bei einem richtig grässlichem Autounfall. Da muss man manchmal einfach hingucken und kann nicht anders.

Geschrieben von: xena 31. Jan 2017, 17:02

Ich lese Kommentare nie. Die Nachricht ging aber schon vor zwei Tagen durch die Nachrichtensendungen. Mich erschüttert, dass es viel zu viele gibt, die Grenzen nicht erkennen und diese sogar leitende Positionen erreichen.

Geschrieben von: Seydlitz 31. Jan 2017, 20:00

Sowas kommt ja leider alle paar Jahre mal vor.
Und meiner Meinung nach wird man das bei der Größe der Streitkräfte auch leider immer mal wieder erleben. 180.000 Soldaten, dazu natürlich nach wie vor Tausende welche die Armee verlassen und andere, welche neu anfangen, da hat man immer mal einen zum Glück kleinen Haufen Spinner, die deutlich Grenzen überschreiten.
Das für manche dann alle Jahre wieder die Welt zusammenbricht und die gesamte Bundeswehr verunglimpft wird, ist ja auch nichts neues.
Aber mir erscheint es heute schon wieder so, dass die Sache sich für die Öffentlichkeit respektive die (paar) Menschen, welche es denn überhaupt interessiert, schon wieder erledigt hat.



Geschrieben von: Turtlegrim 1. Feb 2017, 10:00

Das Ganze wird wie bereits gesagt wahrscheinlich tatsächlich im Sande verlaufen.
Entsprechende Köpfe sind ja schon gerollt und unsere Ministerin wird nen Teufel tun und das vor der Wahl breittreten. (Auch im Hinblick auf das angebliche "Attraktivitätsprogram"

Mich stört es nur über alle Maßen, dass jedesmal wenn so ein Vorfall hochploppt, wilder Aktionismus betrieben wird. Und am Ende bleibt beim Ottonormalverbraucher wieder nur der
schale Begeschmack, das bei der Bw nur Idioten rumrennen. wallbash.gif

Geschrieben von: Nite 1. Feb 2017, 17:49

ZITAT(Seydlitz @ 31. Jan 2017, 20:00) *
Aber mir erscheint es heute schon wieder so, dass die Sache sich für die Öffentlichkeit respektive die (paar) Menschen, welche es denn überhaupt interessiert, schon wieder erledigt hat.

Wenn jetzt nicht wieder die Welle losbricht im Laufe der Pfullendorf-Geschichte andere Vorfälle ans Licht kommen gibt es ja auch nichts neues zu berichten.

Ansonsten muss man hier zwischen zwei unabhängigen Sachverhalten trennen (der Presse ist das zum Teil besser, zum Teil weniger gut gelungen):
Einmal die Beschwerde über Vorgänge beim CFR-Lehrgang, zweitens die Initiationsriten der Mannschaften.

Geschrieben von: Dave76 1. Feb 2017, 19:37

ZITAT(Nite @ 1. Feb 2017, 17:49) *
Ansonsten muss man hier zwischen zwei unabhängigen Sachverhalten trennen (der Presse ist das zum Teil besser, zum Teil weniger gut gelungen):
Einmal die Beschwerde über Vorgänge beim CFR-Lehrgang, zweitens die Initiationsriten der Mannschaften.

Jupp, der SPON-Artikel ist (gewohnt) ungenau bis verfälschend, die Meldung des Heeres ist da viel besser geeignet, um sich einen Eindruck der Vorgänge zu verschaffen:

ZITAT
Heer zieht Konsequenzen aus Vorfällen am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf

Pfullendorf/Baden-Württemberg, 27.01.2017.

Am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf ist es zu einer Häufung ernstzunehmender Vorfälle gekommen. Der Inspekteur Heer hat auf Anweisung des Generalinspekteurs nach Abstimmung mit der Bundesverteidigungsministerin personelle wie organisatorische Maßnahmen ergriffen.

Anteile der sanitätsdienstlichen „Combat First Responder“-Ausbildung im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf waren hinsichtlich des Gebotes zur Achtung der Würde des Menschen, der sexuellen Selbstbestimmung und des Schamgefühls unangemessen. Es gab darüber hinaus Hinweise auf Mobbing. Die unverzüglich eingeleiteten Ermittlungen bestätigten in weiten Teilen die Angaben.

Diese Vorgänge wiegen insofern umso schwerer, als bereits früher Hinweise auf Missstände und frauenfeindliches Klima in einer anderen Teileinheit des Ausbildungszentrums Spezielle Operationen in Pfullendorf in Rede standen.

Außerdem wurde bekannt, dass es im Ausbildungszentrum wiederholt im Zuge sogenannter „Aufnahmerituale“ zu Misshandlungen von Soldaten gekommen ist. Dies geschah zwischen Mannschaftsdienstgraden. Vorgesetzte waren nach derzeitigem Stand der Ermittlungen an den Geschehnissen nicht beteiligt.

Den eindeutig identifizierten Tätern wurde durch den Disziplinarvorgesetzten sofort die Ausübung des Dienstes einschließlich des Tragens der Uniform untersagt. Gleichzeitig wurde in allen Fällen die fristlose Entlassung aus der Bundeswehr eingeleitet. Das ist möglich, weil es sich bei den Betroffenen um Soldaten mit einer Dienstzeit unter vier Jahren handelt.

Am 24. Januar erfolgte die Abgabe an die Staatsanwaltschaft Hechingen durch die truppendienstlichen Vorgesetzten wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung, gefährlichen Körperverletzung, Gewaltdarstellung und Nötigung.

Der Generalinspekteur hat auf der Grundlage der bislang gesicherten Erkenntnisse in Abstimmung mit der Bundesverteidigungsministerin den Inspekteur des Heeres angewiesen, die erforderlichen organisatorischen und personellen Konsequenzen in der betroffenen Dienststelle in Pfullendorf unverzüglich und mit aller gebotenen Konsequenz zu ziehen. Die Häufung der bisher bekannt gewordenen Ereignisse zeigt gravierende Defizite in der Führung.

Um dem Standort einen Neubeginn zu ermöglichen und die weiteren Ermittlungen zu erleichtern, wurden neben den bereits genannten Entlassungen und disziplinaren Ermittlungen weitere Versetzungen, Änderung der Ausbildungsorganisation und -inhalte sowie intensive Dienstaufsicht angeordnet.

„Die Vorgänge im Ausbildungszentrum Spezielle Operationen sind nicht zu tolerieren. Es widerspricht wofür wir stehen! Verstöße gegen die Innere Führung werden im Heer nicht geduldet und mit aller Konsequenz geahndet!“, so der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer.

Die weiteren, umfassenden Ermittlungen dauern derzeit an.

http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/start/aktuell/nachrichten/jahr2017/januar2017/!ut/p/z1/hVDBTsJAEP2aHtvZggX0VkJAUMDYKHQvZukObbXsNrO7aIwf71YSLkqcwyQz782bNwMctsCVONalsLVWovF1zgcvg-ur-ayXseUsWScsXWTTu_W6H7MnBs-w-Y_CPcwuRMogkwi51xhe1kggAw5cYlRohbbLFpWtfS5JWE1Rq8k2HeKIPBLVEnIWT8YsOa-Kv9Jbvlgtk-FgMh8_doKv4ig-zrOi6I6GvBJKNvigi_TUWAAvG707fSNVu_6oBE64R0KKHPl2ZW17E7CACVeiKpGEROFM5L0GrMfiYeDXB-xQG_Mj7jxHhbUK271rGlRS0z5U6JBC8-YJogmRTFE5tBbJhrLGcOeURPOOFQXsLyOVNha2vw1Ae5iOVqvk-HmPm29tzZ-O/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0MG5O50AJSFKOO310U5

Geschrieben von: Turtlegrim 2. Feb 2017, 13:22

http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/start/presse/pressemitteilungen/2017/!ut/p/z1/hY9PC4JAEMW_kTP-t-OaaAZJJVTuJRZ3McN2ZdmkQx--lcBbNIcH897MbxigcAEq2dR3zPRKssH2DY2u0SooC6_GXVEf1ki2QRD4sechIpzg_G-E2hh_FEGouYDGMuLfjBBqoEC5cFolhZnVCGl6q51mRmlnVNoMc_LU2iZOz6FBN0vRXU65b7KhOSF-lGRlepyBdzax17LL2vlpaG5M8kHsVUu-xvjIk6oKuw8MZdY5/dz/d5/L2dBISEvZ0FBIS9nQSEh/#Z7_694IG2S0MGSQC0AJ4443722005

http://www.focus.de/politik/deutschland/moderner-arbeitgeber-fuer-mehr-offenheit-von-der-leyen-veranstaltet-sex-seminar-bei-der-bundeswehr_id_6483481.html


Passend dazu die Reaktionen: man beachte die Unterschiede in den Überschriften die zumindest beim BmvG einen ganz anderen Hintergrund haben und eigentlich keinen Bezug zu den Vorfällen in Pfullendorf haben.

Geschrieben von: SailorGN 2. Feb 2017, 13:43

Und was willst du damit sagen? Das der Focus mitunter zu reisserischer Verkürzung neigt?

Geschrieben von: Nite 2. Feb 2017, 14:01

Davon abgesehen sehe ich selbst bei dem Focus-Link keinen Bezug zu den Vorfällen in Pfullendorf

Geschrieben von: Turtlegrim 2. Feb 2017, 14:02

Nicht reisserischer Verkürzung. Und ich finde der Bezug geht schon aus dem zeitlichen Zusammenhang hervor. Ich finde das schon eine eklatante Verdrehung von Tatsachen. und ja ich weiß das die Presse gerne dazu neigt tounge.gif , man brauch ja Aufhänger und Eyecatcher. Aber auf welche Kosten geht das?
Auf die Soldaten. Da hat die Gesellschaft einiges zu lernen.

Geschrieben von: Schwabo Elite 2. Feb 2017, 15:20

Also, man muss da aber schon zwischen "der Presse" und "Focus" unterscheiden. Das ist ja nun nicht gerade ein Qualitätsblatt. Und der Artikel bezieht sich noch auf die Bild. Da sollten doppelt Alarmglocken klingeln.

Geschrieben von: Nite 2. Feb 2017, 15:47

ZITAT(Turtlegrim @ 2. Feb 2017, 14:02) *
Nicht reisserischer Verkürzung. Und ich finde der Bezug geht schon aus dem zeitlichen Zusammenhang hervor. Ich finde das schon eine eklatante Verdrehung von Tatsachen. und ja ich weiß das die Presse gerne dazu neigt tounge.gif , man brauch ja Aufhänger und Eyecatcher. Aber auf welche Kosten geht das?
Auf die Soldaten. Da hat die Gesellschaft einiges zu lernen.

Welcher zeitliche Zusammenhang? mata.gif
Der Focus-Artikel über das "Sex-Seminar" [sic] ist vom 12.01.2017 (!), erste Presseberichte zu den Vorfällen in Pfullendorf sind am 27.01.2017 (!), 15 Tage später, veröffentlicht worden.
Insofern konstruierst du dir hier schon ganz schön was zusammen

Geschrieben von: der_finne 2. Feb 2017, 19:49

ZITAT(Nite @ 2. Feb 2017, 15:47) *
ZITAT(Turtlegrim @ 2. Feb 2017, 14:02) *
Nicht reisserischer Verkürzung. Und ich finde der Bezug geht schon aus dem zeitlichen Zusammenhang hervor. Ich finde das schon eine eklatante Verdrehung von Tatsachen. und ja ich weiß das die Presse gerne dazu neigt tounge.gif , man brauch ja Aufhänger und Eyecatcher. Aber auf welche Kosten geht das?
Auf die Soldaten. Da hat die Gesellschaft einiges zu lernen.

Welcher zeitliche Zusammenhang? mata.gif
Der Focus-Artikel über das "Sex-Seminar" [sic] ist vom 12.01.2017 (!), erste Presseberichte zu den Vorfällen in Pfullendorf sind am 27.01.2017 (!), 15 Tage später, veröffentlicht worden.
Insofern konstruierst du dir hier schon ganz schön was zusammen


Witzigerweise gibt es durchaus einen Zusammenhang. VdL hat auf das Seminar nämlich genutzt um die Vorkommnisse deutlich anzusprechen. Das Seminar selbst wurde im Vorfel aus allen möglichen Richtungen kritisiert und es wurde tlw. so dargestellt als ob se ihm jetzt endlich einen vernünftigen Nutzen geben könnte. Das war aber natürlich erst nach dem Bekanntwerden. Wobei die Ministerin ja hoffentlich etwas früher informiert war (wenn das die Grünen lesen).

Geschrieben von: Turtlegrim 21. Mar 2017, 07:20

http://www.tagesschau.de/inland/missbrauch-bundeswehr-101.html

Weil ich gerade drüber gestolpert bin.
Diesmal sind´s die Jäger in Bad Reichenhall.


Geschrieben von: stavros 21. Mar 2017, 21:35

"Zwei Feldwebel, zwei weitere Unteroffiziere und zehn Mannschaftssoldaten."

Die Laufbahn der Feldwebel dürfte damit wohl - so oder so - entscheidend erledigt haben.

Geschrieben von: Father Christmas 21. Mar 2017, 21:38

Kommt drauf an. Wenn es BS sind, ist ein Verbleiben im Dienst möglich...

Je nach Tatbeteiligung kann aber alles, was weniger als 4 Jahre dabei ist, recht schnell die Kutte ausziehen.

Geschrieben von: stavros 21. Mar 2017, 22:26

Ich gehe mal davon aus das es zwei Feldwebel sind und nicht zwei Feldwebel-Dienstgrade, da ja gleichzeitig noch zwei weitere Unteroffiziere separat genannt werden.

Geschrieben von: Nite 24. May 2017, 11:32

Wiegold mit Bezug auf SpOn:
http://augengeradeaus.net/2017/05/nach-vorfaellen-in-pfullendorf-kein-strafverfahren-wg-sexualstraftaten/

Geschrieben von: SailorGN 25. May 2017, 19:36

Anscheinend gab es http://www.deutschlandfunk.de/wehrmachts-nostalgie-bislang-41-funde-in-deutschen-kasernen.1939.de.html?drn:news_id=749024

Geschrieben von: Tankcommander 26. May 2017, 07:48

Wenn ich mich recht entsinne gibt es in Kasernen eh keine private Freiheit, jeder der mal beim Bund war kennt Spindkontrollen, Stubenkotrollen usw.

Geschrieben von: MeckieMesser 26. May 2017, 09:02

Keine Ahnung ob das rechtlich korrekt war - Aber das ist natürlich tolle PR wenn der Arbeitgeber einfach mal die "privaten" Räume durchsucht.

Geschrieben von: Seydlitz 26. May 2017, 10:04

Spindkontrollen und Stubendurchgänge finden aber so ziemlich immer in Anwesenheit der betroffenen Soldaten statt. Habe die rechtliche Situation auch nicht mehr drauf, aber das ist etwas, was in keinster Weise "normal" ist.

Geschrieben von: SailorGN 26. May 2017, 10:18

ZITAT
317. Die Spindkontrolle hat den Zweck, die Sauberkeit, Ordnung und Einsatzfähigkeit der Bekleidung und persönlichen Ausrüstung zu überprüfen. Der Disziplinarvorgesetzte entscheidet, wer zur Spindkontrolle berechtigt ist. Sie ist in Gegenwart des Soldaten vorzunehmen. Das Wertfach darf nur der Disziplinarvorgesetzte einsehen. Private Gegenstände werden nicht kontrolliert.
318. Durchsuchung und Beschlagnahme nach den Vorschriften der Wehrdisziplinarordnung und der Strafprozessordnung sind keine Spindkontrolle. Sie sind ausschließlich dafür vorgesehen, ein Dienstvergehen oder eine Straftat aufzuklären.


Sagt die ZDV 10/5. WDO § 20 sagt zu Durchsuchungen:
ZITAT
(1) Zur Aufklärung eines Dienstvergehens darf der Disziplinarvorgesetzte Durchsuchungen und Beschlagnahmen nur außerhalb von Wohnungen und nur auf Anordnung des Richters des zuständigen, notfalls des nächst erreichbaren Truppendienstgerichts vornehmen. Durchsucht werden darf nur ein Soldat, gegen den sich der Verdacht eines Dienstvergehens richtet. Die Durchsuchung erstreckt sich auf die Person und die Sachen des Soldaten. Der Beschlagnahme unterliegen alle Gegenstände, die für die Aufklärung eines Dienstvergehens von Bedeutung sein können. Sie darf gegenüber jedem Soldaten angeordnet werden.

(2) Bei Gefahr im Verzug darf der Disziplinarvorgesetzte Maßnahmen nach Absatz 1 auch ohne richterliche Anordnung treffen. Die richterliche Genehmigung ist unverzüglich zu beantragen. Der Antrag auf richterliche Zustimmung oder Genehmigung ist zu begründen. Die entstandenen Akten sind beizufügen. Die Entscheidung, mit welcher der Richter seine Zustimmung oder Bestätigung ganz oder teilweise versagt, ist zu begründen. Der Disziplinarvorgesetzte kann dagegen innerhalb von drei Tagen das Truppendienstgericht anrufen. Hierfür gelten die Sätze 3 und 4 entsprechend. Das Truppendienstgericht entscheidet endgültig durch Beschluss. Der Soldat ist vor allen Entscheidungen, welche die Bestätigung von Maßnahmen nach Absatz 1 zum Gegenstand haben, zu hören. Die Entscheidungen sind ihm zuzustellen.

(3) Für die Durchführung von Maßnahmen nach Absatz 1 gilt § 32 Abs. 2 entsprechend. Die Durchsuchung eines Soldaten darf nur von Personen gleichen Geschlechts oder von einem Arzt, der nicht der Truppenarzt des Soldaten sein soll, vorgenommen werden; dies gilt nicht, wenn die sofortige Durchsuchung zum Schutz vor einer Gefahr für Leib oder Leben erforderlich ist. Die Durchsicht privater Papiere des Soldaten steht nur dem Disziplinarvorgesetzten zu.

(4) Dem Soldaten, gegen den sich eine Maßnahme nach Absatz 1 richtet, sind die Gründe für die Maßnahme mündlich zu eröffnen, soweit der Ermittlungszweck nicht gefährdet wird. Ihm ist die Anwesenheit bei ihrer Durchführung zu gestatten. Ist der Soldat nicht unverzüglich erreichbar, ist ein Zeuge beizuziehen. Über die Durchsuchung und ihr wesentliches Ergebnis sowie über die Beschlagnahme ist unverzüglich eine Niederschrift anzufertigen, aus der sich, falls keine richterliche Anordnung ergangen ist, auch die Tatsachen ergeben müssen, die zur Annahme einer Gefahr im Verzug geführt haben. Dem Soldaten ist auf Verlangen eine Abschrift auszuhändigen.

(5) Im Übrigen gelten § 94 Abs. 1 und 2, § 95 Abs. 1, §§ 97, 109 und 111k der Strafprozessordnung entsprechend.


Heraushebungen von mir.

Geschrieben von: MeckieMesser 26. May 2017, 14:03

Danke Sailor.

Der Artikel ist natürlich sehr präzise. Zum Stöbern in der Stube, braucht man kein Bett oder Sprint anfassen.
Bin mal gespannt, was dabei herauskommt.

Geschrieben von: xena 31. May 2017, 19:13

ZITAT
Sie riefen "Judenschwein" und "Heil Hitler": Nach Ermittlungen des Militärgeheimdienstes MAD hat die Bundeswehr zwei Soldaten aus dem Dienst entlassen.
...

Die Ermittlungen gegen rechtsradikale Soldaten an der Bundeswehr-Universität in München haben einem Bericht zufolge erste Konsequenzen. Die Bundeswehr habe zwei Offiziersanwärter wegen judenfeindlicher Parolen entlassen. Die beiden Studenten seien Ende 2016 und Anfang 2017 durch Äußerungen wie "Judenschwein" und "Heil Hitler" aufgefallen, berichtete der Spiegel.

Nach Ermittlungen des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) habe sich die Bundeswehr entschlossen, die beiden Soldaten umgehend zu entlassen. Der Militärgeheimdienst ermittle noch gegen mehrere weitere aktive und frühere Studenten der Bundeswehr-Uni wegen Kontakten zur sogenannten Identitären Bewegung und zu rechten Burschenschaften. So gingen beim MAD nach Spiegel-Informationen allein seit Ende April 57 Meldungen ein, die vom Truppen-Geheimdienst bearbeitet werden.
...

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-uni-zwei-offiziersanwaerter-wegen-rechter-gesinnung-fristlos-entlassen-a-1150148.html

Geschrieben von: Markus11 2. Jun 2017, 09:56

Sich von den Verbündeten bedrohen und verprügeln lassen sehe ich eher als Skandal an:

http://huffpost.com/de/entry/16886302

Ja, Bild Zeitung als Quelle, also mit Vorsicht genießen.

Geschrieben von: 400plus 2. Jun 2017, 18:01

ZITAT(Markus11 @ 2. Jun 2017, 09:56) *
Sich von den Verbündeten bedrohen und verprügeln lassen sehe ich eher als Skandal an:

http://huffpost.com/de/entry/16886302

Ja, Bild Zeitung als Quelle, also mit Vorsicht genießen.


Da kommt bei mir ein 404.

Geschrieben von: Dave76 2. Jun 2017, 18:11

Hier ist der korrekte Link: http://m.huffpost.com/de/entry/16886302

Geschrieben von: Markus11 3. Jun 2017, 09:25

ZITAT(400plus @ 2. Jun 2017, 18:01) *
ZITAT(Markus11 @ 2. Jun 2017, 09:56) *
Sich von den Verbündeten bedrohen und verprügeln lassen sehe ich eher als Skandal an:

http://huffpost.com/de/entry/16886302

Ja, Bild Zeitung als Quelle, also mit Vorsicht genießen.


Da kommt bei mir ein 404.


Argh. Sry.

Habe das "m" für die mobile Version entfernt, dachte das geht wie bei Youtube.

Danke Dave!

Geschrieben von: Dave76 7. Jun 2017, 10:53

ZITAT
Entwürdigende Vorfälle in Pfullendorf: Auch Bundeswehr-intern kein Beleg

Nach den Vorfällen am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in der Staufer-Kaserne in Pfullendorf, die Anfang des Jahres als Skandal die Öffentlichkeit erreichten und eine Folge von ministeriellen Aktionen in Gang setzten, hatte die zuständige Staatsanwaltschaft bereits vor zwei Wochen die Vorwürfe deutlich herabgestuft: Von Verstößen gegen die Achtung der Menschenwürde, der sexuellen Selbstbestimmung und des Schamgefühls könne zumindest im strafrechtlichen Sinne keine Rede sein, hatten die Strafverfolger in Hechingen im Mai öffentlich erklärt.
Jetzt wurde die Mitte Mai ergangene Einstellungsverfügung der Staatsanwaltschaft im Detail bekannt – und daraus lässt sich ablesen, dass die Ermittlungsbehörde dem Verteidigungsministerium eine gewisse Mitschuld an einer falschen öffentlichen Wahrnehmung zuweist. Die Vorwürfe sind, so stellen die Staatsanwälte fest, nicht nur strafrechtlich nicht relevant (was ja immer noch bedeuten könnte, dass die disziplinarisch geahndet werden müssten), sondern auch offensichtlich nicht korrekt – oder vom Ministerium nicht korrekt dargestellt worden.

Weiter bei http://augengeradeaus.net/2017/06/entwuerdigende-vorfaelle-in-pfullendorf-auch-bundeswehr-intern-kein-beleg/#more-27538

Geschrieben von: Seydlitz 7. Jun 2017, 11:27

"Das Kartenhaus fällt in sich zusammen.."
Es ist aus meiner Sicht einfach nur traurig, wie in den letzten Monaten mit der Bundeswehr umgegangen wurde, von den Medien aber vor allem vom Ministerium und in diesem Fall auch von der Ministerin speziell.
Seit einigen Wochen sieht es ja doch eher so aus, dass es den ganz großen Skandal dann (zum Glück!) doch nicht gab. Aber anstatt sich jetzt zu den neuen Erkenntnissen zu äußern, ich will gar nicht von einer Entschuldigung sprechen, "duckt" man sich weg.
Der Ruf der Armee, welcher ja eh nicht gerade der beste war, hat seit den "Skandalen" deutlich gelitten. Da ist viel Vertrauen verloren gegangen, welches sich nur schwer wieder herstellen lässt. Und vieles einfach nur aus reinem Aktionismus heraus, die eigene Karriere ist mal wieder wichtiger als der Zustand der Streitkräfte.

Geschrieben von: MeckieMesser 7. Jun 2017, 12:13

Da muss man sich fragen, warum die Ministerin sich das Leben selbst schwer machen sollte. Das stinkt eher nach einer Initiative gegen die Führung aus dem Ministerium heraus.

Geschrieben von: Dave76 8. Jun 2017, 08:28

ZITAT
Sündenpfuhl Bundeswehr?

Nüchtern stellt der Staatsanwalt von der Leyen bloß

In der Kaserne Pfullendorf waren sexuell-sadistische Praktiken an der Tagesordnung – glaubt man der Darstellung von Verteidigungsministerin von der Leyen. Leider vergisst die Chefin der Truppe die Unschuldsvermutung.

In den Erzählungen Ursula von der Leyens ist die Bundeswehrkaserne in Pfullendorf eine Art Neubau der biblischen Sündenpfuhle Sodom und Gomorra. Die Vorgänge in der Ausbildungseinrichtung für Kampfsanitäter seien „abstoßend und widerwärtig“, so sagt es die Verteidigungsministerin seit Ende Januar immer wieder. „Es sind bestürzende Zeichen für einen Mangel an Führung, Haltung und Kultur.“

Mit Vorliebe schildert von der Leyen Details der in der Kaserne gelehrten Praktiken wie das „Abtasten des unbekleideten Genitalbereichs mit nicht behandschuhter Hand und anschließender Geruchsprobe“ oder das „Öffnen der Gesäßbacken zur Inspizierung des Afters“.

Sie beklagt erniedrigende Ausbildungspraktiken, Diskriminierung, Mobbing und Demütigungen. Schließlich baut die Ärztin von der Leyen die ganz große juristische Fallhöhe auf, nämlich einen Verstoß gegen Artikel 1 des Grundgesetzes: „Das Prinzip, dass die Würde von Menschen unantastbar ist, wurde nicht mehr durchgehalten.“

Für weitere Prinzipien der Verfassung allerdings interessiert sich die Politikerin dann nicht mehr. Das Rechtsstaatsprinzip zum Beispiel oder die Unschuldsvermutung. Von der Leyens Erzählungen fußen nämlich lediglich auf Wahrnehmungen einzelner Soldaten.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article165285873/Nuechtern-stellt-der-Staatsanwalt-von-der-Leyen-bloss.html

Geschrieben von: Forodir 8. Jun 2017, 10:11

ZITAT(MeckieMesser @ 7. Jun 2017, 13:13) *
Da muss man sich fragen, warum die Ministerin sich das Leben selbst schwer machen sollte. Das stinkt eher nach einer Initiative gegen die Führung aus dem Ministerium heraus.


Weil sie eben nicht aus Interesse heraus für die Truppe arbeitet sondern sich versucht als "Macherin" darzustellen, das hat sie sich völlig selbst zuzuschreiben. Sie ist von vorneherein in das Ressort gegangen ohne nur die geringste Empathie für ihre Leute mit der ganz klaren ansage diesen hinterwäldlerischen Haufen nach vorne zu bringen. Gender und Familie waren und sind ihre Hauptaugenmerk und sie hatte und hat von Anfang an ein misstrauen gegenüber dem Militär und ihren Institutionen (Man erinnere sich nur wie lange sie es bei Photos vermieden hat mit Waffensystemen zusammen abgebildet zu werden).
Wenn man einen kompletten Meldestrang parallel zu den bestehenden etabliert und einfach die unterstellten disziplinären Stufen übergeht bzw nicht hören möchte und daraus eine Agenda für sich beansprucht weil es gerade in den eigenen Kram passt und sich so gut anhört, brauch man sich nicht zu wundern wenn das zum Querschläger wird.

Nein, das hat sie sich mal schön selbst eingebrockt und ehrlich gesagt würde es mich freuen wenn sie auf die Fresse fällt, genauso wie die ganzen anderen unfähigen (Jung) und Blender (KTzG) vor ihr.

Geschrieben von: MeckieMesser 17. Jun 2017, 09:58

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-vorfaelle-in-sondershausen-gravierender-als-bisher-bekannt-a-1152514.html

Selbst der Kommandeur scheint zu heiß gebadet zu haben. Was macht man mit so einer Einheit?

Geschrieben von: SpezPi(Ppl)301 17. Jun 2017, 11:20

Warum so ein Stress? Es werden doch nur Menschen mit ungeladenen und ungesicherten Waffen erschossen!
IRONIE AUS!

Geschrieben von: SpezPi(Ppl)301 17. Jun 2017, 11:27

Pardon: gesicherten Waffen.

Geschrieben von: xena 17. Jun 2017, 13:29

Wenn sich die Ausbilder selber zwischen die Scheiben gestellt haben, dann passt es doch. DIE Chance einen unliebsamen Ausbilder los zu werden... biggrin.gif

Geschrieben von: KSK 17. Jun 2017, 13:47

ZITAT(xena @ 17. Jun 2017, 14:29) *
Wenn sich die Ausbilder selber zwischen die Scheiben gestellt haben, dann passt es doch. DIE Chance einen unliebsamen Ausbilder los zu werden... biggrin.gif


ZITAT(xena @ 9. Jun 2017, 14:45) *
Nö, es ist Mord. Mord bleibt Mord und da gibts auch keinen Spaß.


Interessant rolleyes.gif

Geschrieben von: Forodir 17. Jun 2017, 20:28

ZITAT(MeckieMesser @ 17. Jun 2017, 10:58) *
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-vorfaelle-in-sondershausen-gravierender-als-bisher-bekannt-a-1152514.html

Selbst der Kommandeur scheint zu heiß gebadet zu haben. Was macht man mit so einer Einheit?


Da die Vorfälle in Pfullendorf eben anscheinend doch nicht so "erschütternd" waren wie vom Spiegel kolpotiert, wäre ich da vorsichtig bei solchen Berichten. Allerdings stimmt es wohl das bei den Aufstellungen der UA/FA Btl nicht ganz soviel Sorgfalt in der Auswahl der Ausbilder durchgeführt worden ist wie damals bei den OA-Btl und auch dort ging es schnell Bergab, Leider ist es so das immer unerfahrenere Ausbilder an die Schulen und Ausbildungs-Btl versetzt werden, Hauptsache die Stelle wird irgendwie besetzt.

Geschrieben von: xena 17. Jun 2017, 21:02

ZITAT(KSK @ 17. Jun 2017, 13:47) *
ZITAT(xena @ 17. Jun 2017, 14:29) *
Wenn sich die Ausbilder selber zwischen die Scheiben gestellt haben, dann passt es doch. DIE Chance einen unliebsamen Ausbilder los zu werden... biggrin.gif


ZITAT(xena @ 9. Jun 2017, 14:45) *
Nö, es ist Mord. Mord bleibt Mord und da gibts auch keinen Spaß.


Interessant rolleyes.gif


Nein, das ist dann ein Unfall. wink.gif

Geschrieben von: Styx 17. Jun 2017, 22:30

ZITAT(Forodir @ 17. Jun 2017, 21:28) *
ZITAT(MeckieMesser @ 17. Jun 2017, 10:58) *
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-vorfaelle-in-sondershausen-gravierender-als-bisher-bekannt-a-1152514.html

Selbst der Kommandeur scheint zu heiß gebadet zu haben. Was macht man mit so einer Einheit?


Da die Vorfälle in Pfullendorf eben anscheinend doch nicht so "erschütternd" waren wie vom Spiegel kolpotiert, wäre ich da vorsichtig bei solchen Berichten. Allerdings stimmt es wohl das bei den Aufstellungen der UA/FA Btl nicht ganz soviel Sorgfalt in der Auswahl der Ausbilder durchgeführt worden ist wie damals bei den OA-Btl und auch dort ging es schnell Bergab, Leider ist es so das immer unerfahrenere Ausbilder an die Schulen und Ausbildungs-Btl versetzt werden, Hauptsache die Stelle wird irgendwie besetzt.


Ausbilderposten waren schon immer so beliebt wie Fußpilz, da hast du nur selten Leute die freiwillig da sind und das auch noch mit Begeisterung machen. Liegt in der Natur der Sache.

Wenn man das Ganze in Pfullendorf so sieht müsste der abgesägte Kommandeur nach Abschluß der Ermittlungen durch den Staatsanwalt eigentlich Anzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen vdL erstatten. Die Karriere ist eh vorbei.

Geschrieben von: Forodir 17. Jun 2017, 22:43

ZITAT(Styx @ 17. Jun 2017, 23:30) *
Ausbilderposten waren schon immer so beliebt wie Fußpilz, da hast du nur selten Leute die freiwillig da sind und das auch noch mit Begeisterung machen. Liegt in der Natur der Sache.

Wenn man das Ganze in Pfullendorf so sieht müsste der abgesägte Kommandeur nach Abschluß der Ermittlungen durch den Staatsanwalt eigentlich Anzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen vdL erstatten. Die Karriere ist eh vorbei.


Zumindest ein paar deutliche Worte wären drin, zu verlieren hat er eh nichts mehr.

Das mit den Ausbildern stimmt leider, habe das nie Verstanden das gerade in der Ausbildung nie vernünftige anreize Geschaffen worden sind um gute und kompetente Ausbilder zu kreieren, z.B. mit echten Ausbilderlehrgängen und finanziellen und Beurteilungstechnischen Anreizen. Außerdem muss man auch schlechte Ausbilder wieder zurück versetzen aber dies wird eigentlich nie gemacht da man ja lieber Krücke statt Lücke fährt.
Wenn ich dran denke das wir einen blutjungen Feldwebel der noch nie Soldaten geführt hat und Artillerist ist (was nichts schlimmes ist, er hatte aber wenig Möglichkeiten die infanteristischen Grundlagen zu vertiefen die dort gebraucht werden.) nach Sondershausen geschickt haben. Der Mann ist ein guter und wird sich angestrengt haben, aber für ihn wird es fast genauso viel Neues gewesen sein wie für seine Gruppe.

Geschrieben von: Styx 18. Jun 2017, 10:16

Das ist aber auch ein Problem was durch die Abschaffung der Wehrpflicht und die Dienstgradschwemme entstanden ist. Früherwar es gang und gäbe das schon auf dem Uffz-Lehrgang jeder auch als GrpFührer ausgebildet wurde, ergo war jeder Uffz-Dienstgrad auch zumindest zu führen einer Grp befähigt (von Neckermannuffzen mal abgesehen). Heutzutage muss man schon bei den Fw vorsichtig nachfragen ob sie dafür überhaupt ausgebildet sind. wallbash.gif

Geschrieben von: Dave76 30. Jun 2017, 17:21

ZITAT
GERMANS SHOULD ACCEPT WHAT A MILITARY IS FOR, OR GET USED TO DISAPPOINTMENT

MARIO SCHULZ
JUNE 29, 2017


A band of Neo-Nazi officers allegedly conspiring to commit a false-flag terrorist attack was only the most bizarre of the scandals that has rattled Germany’s military in the past year. Other allegations include sadistic practices in training, sexual harassment, and revelations about World War II memorabilia on various Bundeswehr bases.

At the root of such scandals is a wide gap between Germany’s military and German society. The military is sent into combat, but society often refuses to acknowledge that preparedness to fight and to make sacrifices requires heroism — a term Germans are deeply uncomfortable with. Society’s failure to understand the military profession opens the door for right-wing ideologues in the Bundeswehr to lay exclusive claim to military values and to commit abuses in their name. Where extremism and excessive violence occur, the Bundeswehr regularly turns a blind eye to misconduct within its own ranks, expecting blanket condemnation of their profession if failures come to light. Germans need to understand what sets the military apart: the readiness to serve, kill, and die for society. Otherwise, the Bundeswehr will retain the painful sense of rejection that lies behind the cowardly failures of its leadership to prevent and prosecute criminal acts and breaches of honor.

https://warontherocks.com/2017/06/germans-should-accept-what-a-military-is-for-or-get-used-to-disappointment/

Geschrieben von: SailorGN 30. Jun 2017, 17:30

ZITAT
Mario Schulz is a researcher at the Global Public Policy Institute in Berlin and an MA student in international relations. He left the Bundeswehr in 2016 as a private first class.


Schade. Ich hatte bei "warontherocks" eigentlich einen komplett aussenstehenden Autor erwartet. Aber wieder nur ein Hauptgefreitenmeinungsstück wink.gif

Geschrieben von: schießmuskel 30. Jun 2017, 17:47

Nur weil man Gefreiter war, heisst das nicht das man keine qualifizierten Aussagen zum Thema Militär und Bundeswehr und Gesellschaft machen kann. Man muss im Prinzip nicht mal gedient haben.

Geschrieben von: SailorGN 30. Jun 2017, 18:01

Ach, stell dir vor... in der BW waren auch Generäle mal Gefreite wink.gif

Letztendlich läuft es allzuoft nur auf die Kritik an der postheroischen Gesellschaft oder auch polemisch "die Einmischung linksgrünversiffter Nicht-Rechtskonservativen in Dinge, von denen sie nix verstehen und die sie nichts angehen" hinaus.

Geschrieben von: kato 30. Jun 2017, 19:34

Mutmaßlich Fachdiener im Stabsdienst. Bachelor hatte er vorher schon, von daher ist der Mannschaftsdienstgrad eher augenbrauenhebend. Mindestens 7 Monate Dienstzeit geleistet.

Prior to joining GPPi as an intern in July 2016, Mario served in the German military as a civil-military interaction analyst at an operational level headquarters, where he worked on non-military conflict dimensions in sub-Saharan Africa.
http://www.gppi.net/team/mario-schulz/

Geschrieben von: Forodir 30. Jun 2017, 19:59

"Society’s disregard for soldiers’ values has left its mark. Decades of feeling abandoned and misunderstood have led to a truly misguided type of esprit de corps, which has now been laid bare by the investigation into the suspected right-wing terrorist cell"

Das schließt er aus diesem einen Fall? Der erste Absatz vermischt auch wieder alles zusammen und das vor allem vor dem Hintergrund das einiges davon so gar nicht stattgefunden hat.

Geschrieben von: Nite 30. Jun 2017, 21:48

ZITAT(kato @ 30. Jun 2017, 20:34) *
Mutmaßlich Fachdiener im Stabsdienst. Bachelor hatte er vorher schon, von daher ist der Mannschaftsdienstgrad eher augenbrauenhebend. Mindestens 7 Monate Dienstzeit geleistet.

Prior to joining GPPi as an intern in July 2016, Mario served in the German military as a civil-military interaction analyst at an operational level headquarters, where he worked on non-military conflict dimensions in sub-Saharan Africa.
http://www.gppi.net/team/mario-schulz/

Fachdiener garantiert nicht, dann wäre er kein Mannschafter

Geschrieben von: SailorGN 14. Aug 2017, 11:20

http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-aufputschmittel-101.html

Geschrieben von: xena 14. Aug 2017, 14:18

Ich sehe darin keine Sau. Es zeigt eher ein gesellschaftliches Problem auf, dem sich auch die Bundeswehr nicht entziehen kann. Aufputschen um Prüfungen zu bestehen gab es früher nur in Asien, jetzt kommt es vermehrt auch in Deutschland an (gab es mal einen Interessanten Bericht in einer investigativen Sendung im ÖRR über Schüler). Das was Schüler in der Schule in Prüfungen machen, machen sie nun anscheinend danach auch in der Bundeswehr, mit leider dramatischen Folgen.

Geschrieben von: Hummingbird 14. Aug 2017, 15:36

ZITAT(xena @ 14. Aug 2017, 15:18) *
Aufputschen um Prüfungen zu bestehen gab es früher nur in Asien, jetzt kommt es vermehrt auch in Deutschland an
Aufputschmittel in Deutschland wurden erstmals 1941 mit Betäubungsmittelgesetzen reglementiert. Das Phänomen ist hierzulande sicherlich keine Neuheit.

Geschrieben von: SailorGN 14. Aug 2017, 15:47

Die "Sau" wird über das Historische konstruiert, nämlich über die massenhafte Verwendung von Amphetaminen (Pervitin und andere) bei den militärischen Formationen des 3. Reiches. Das gesamtgesellschaftliche Problem "BTM-Missbrauch"/Medikamentenmissbrauch/Drogen ist davon unbenommen und existiert auch in der Bundeswehr. An jeder Uni gibt mittlerweile Ritalindealer und Amphetaminhändler. Nur heftig, wenn es in dieser Form nun auch in Grundausbildungseinheiten angekommen wäre...

Geschrieben von: Father Christmas 14. Aug 2017, 16:20

Die Frage ist halt, was da genommen wurde. Zum reinen K.O. reicht ja zuweilen schon die Überdosierung von Energydrinks.

In meiner Grundausbildung (2004) waren Koffeintabletten auch nichts unbekanntes.

Geschrieben von: Seydlitz 14. Aug 2017, 17:17

Zumindest herrscht wohl einigermaßen Konsens darüber, dass keine "unmenschlichen Methoden" von durchgeknallten Ausbildern die Ursache waren, genauso wenig wie das Wetter.
Natürlich traurig, dass sowas überhaupt passiert, aber wohl eher kein Fehlverhalten der Bundeswehr an sich.
Und das man bei den nun wirklich moderaten Anforderungen einiger heutigen Grundausbildung schon pauschal zu leistungsförderenden Mitteln welcher Art auch immer greift, werft eher ein schlechtes Licht auf unsere Gesellschaft, bzw die Altersgruppe, die es hier betrifft.

Geschrieben von: Kameratt 14. Aug 2017, 17:24

ZITAT(Father Christmas @ 14. Aug 2017, 17:20) *
Die Frage ist halt, was da genommen wurde. Zum reinen K.O. reicht ja zuweilen schon die Überdosierung von Energydrinks.

In meiner Grundausbildung (2004) waren Koffeintabletten auch nichts unbekanntes.

Koffein-Tabletten und Energy-Drinks waren auch bei uns weit verbreitet. Ich habe mich damals auch vor Gefechtsmärschen damit eingedeckt, dann aber so lange durchgehalten, dass sie nicht nötig waren. Sterben sollte man davon aber normalerweise nicht...

Geschrieben von: Father Christmas 14. Aug 2017, 17:29

ZITAT(Kameratt @ 14. Aug 2017, 18:24) *
ZITAT(Father Christmas @ 14. Aug 2017, 17:20) *
Die Frage ist halt, was da genommen wurde. Zum reinen K.O. reicht ja zuweilen schon die Überdosierung von Energydrinks.

In meiner Grundausbildung (2004) waren Koffeintabletten auch nichts unbekanntes.

Koffein-Tabletten und Energy-Drinks waren auch bei uns weit verbreitet. Ich habe mich damals auch vor Gefechtsmärschen damit eingedeckt, dann aber so lange durchgehalten, dass sie nicht nötig waren. Sterben sollte man davon aber normalerweise nicht...



Ist alles eine Frage der Dosierung. U.a. hat sich ja das Konsumverhalten dieser Getränke gewandelt.
http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/energydrinks-16-jaehriger-stirbt-weil-er-zu-schnell-zu-viel-koffein-trinkt_id_7137468.html

Und weil ich es gerade gefunden habe: http://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/bundeswehr-tod-marsch-aufputschmittel-doping-100.html

Geschrieben von: Kameratt 14. Aug 2017, 18:06

Fun fact an dieser Stelle: Die reinen GWDLer Züge haben bei uns damals sämtliche physischen Belastungstests deutlich besser gemeistert als der SaZ/Anwärter-Zug, in dem ich war. Lediglich unsere Schießleistungen waren besser. Auch die Verluste waren enorm, weil viele Leute während der AGA hingeschmissen oder KDV gestellt haben. Viele waren auch einfach dauerhaft krank. Waren wir zu Beginn 52 Mann im Zug, waren es nach drei Monaten nur noch 35.

Geschrieben von: Schwabo Elite 14. Aug 2017, 18:53

ZITAT(Kameratt @ 14. Aug 2017, 18:24) *
ZITAT(Father Christmas @ 14. Aug 2017, 17:20) *
Die Frage ist halt, was da genommen wurde. Zum reinen K.O. reicht ja zuweilen schon die Überdosierung von Energydrinks.

In meiner Grundausbildung (2004) waren Koffeintabletten auch nichts unbekanntes.

Koffein-Tabletten und Energy-Drinks waren auch bei uns weit verbreitet. Ich habe mich damals auch vor Gefechtsmärschen damit eingedeckt, dann aber so lange durchgehalten, dass sie nicht nötig waren. Sterben sollte man davon aber normalerweise nicht...

Überdosis plus Dehydrierung wirken "Wunder".

Geschrieben von: Schwabo Elite 14. Aug 2017, 18:54

ZITAT(Kameratt @ 14. Aug 2017, 19:06) *
[...] Auch die Verluste waren enorm, weil viele Leute während der AGA hingeschmissen oder KDV gestellt haben. Viele waren auch einfach dauerhaft krank. Waren wir zu Beginn 52 Mann im Zug, waren es nach drei Monaten nur noch 35.

War bei uns ähnlich. Wir haben ca. 50 Prozent der OA vor dem OAL I verloren.

Geschrieben von: Crazy Butcher 14. Aug 2017, 19:53

ZITAT(Kameratt @ 14. Aug 2017, 19:06) *
Fun fact an dieser Stelle: Die reinen GWDLer Züge haben bei uns damals sämtliche physischen Belastungstests deutlich besser gemeistert als der SaZ/Anwärter-Zug, in dem ich war. Lediglich unsere Schießleistungen waren besser. Auch die Verluste waren enorm, weil viele Leute während der AGA hingeschmissen oder KDV gestellt haben. Viele waren auch einfach dauerhaft krank. Waren wir zu Beginn 52 Mann im Zug, waren es nach drei Monaten nur noch 35.

Ich habe damals nach einer langen Nacht (Wodka-Energy waren in dem Laden recht günstig biggrin.gif) unabsichtlich den besten 30km-Marsch meiner Dienstzeit (und ich glaube den Kp-schnellsten an dem Tag) hingelegt. War so nicht geplant, vll. war ich damals auch einfach so fit gewesen/geworden, dass das ganze mehr Zufall, als ursächlich für die Leistung war.
Leichtsinnig, aber damals für mich zumindest recht überraschend, zumal ich immer Wert darauf legte beim Feiern zwischendurch immer viel Wasser zu trinken. Bleibt für mich auch heute noch ein Mysterium zumal ich absolut kein Freund von solchen Helferlein war/bin.

Geschrieben von: SailorGN 14. Aug 2017, 19:57

Der Bericht sprach vom Marsch mit SpliSchuWeste, da käme noch mangelhafte Wärmeabfuhr in Frage, was die hohe Kerntemperatur auch bei moderaten Temperaturen erklären kann. Zusammenbruch aufgrund Überhitzung gabs in "meiner" GA auch, war allerdings auch fast durchweg 30°+ und nur 2 Tage Regen. Allerdings wurde da die Flüssigkeitszufuhr durch die Vorgesetzten konsequent überwacht und SpliSchu gabs auch nicht... Feldbluse und Rucksack können schon heiß genug werden.

Was Energy Drinks angeht. Das Zeug ist Gift. Belastet die Nieren und Leber massiv, viele wirken entwässernd. Wenn man den Dreck täglich literweise säuft ist man mit 30 dialysepflichtig, die Fälle häufen sich. Darüber hinaus ist jedes Aufputschen nur geborgte Zeit, auch mit Kaffee und Koffeintabletten. Man kann zwar länger stehen, danach ist das Koma umso schlimmer. Uns wurde offiziell abgeraten, sich auf solche eher harmlosen Dinger zu verlassen, die GA dient nun mal hauptsächlich zum Aufbau von Belastbarkeit... und wo noch nichts ist kann auch chemisch nix herbeigezaubert werden.

Geschrieben von: General Gauder 14. Aug 2017, 20:04

Also ich bin auch einmal während der AGA zusammen geklappt, das war bei einem 4-5km Lauf mit vollem Kampfgepäck bei 30°
Das ansich wäre eigentlich nicht so schlimm gewesen aber die kleinen zwischensprints dich ich ständig einlegen musste um die Lücke zu schließen weil irgendwer vor mir meinte hinfallen zu müssen waren nicht so klasse hmpf.gif

Geschrieben von: Malefiz 15. Aug 2017, 13:17

ZITAT(Schwabo Elite @ 14. Aug 2017, 19:53) *
ZITAT(Kameratt @ 14. Aug 2017, 18:24) *
ZITAT(Father Christmas @ 14. Aug 2017, 17:20) *
Die Frage ist halt, was da genommen wurde. Zum reinen K.O. reicht ja zuweilen schon die Überdosierung von Energydrinks.

In meiner Grundausbildung (2004) waren Koffeintabletten auch nichts unbekanntes.

Koffein-Tabletten und Energy-Drinks waren auch bei uns weit verbreitet. Ich habe mich damals auch vor Gefechtsmärschen damit eingedeckt, dann aber so lange durchgehalten, dass sie nicht nötig waren. Sterben sollte man davon aber normalerweise nicht...

Überdosis plus Dehydrierung wirken "Wunder".


Man muss Koffein absurd überdosieren um daran zu sterben. Von meinem Schaukelstuhl aus würde ich einfach mal die Behauptung in den Raum werfen, dass da Amphetamine (insb. MDMA oder Methamphetamin) im Spiel waren, das passt sehr gut zu vermindertem Durstempfinden und erhöhter Körpertemperatur.

Geschrieben von: Glorfindel 15. Aug 2017, 15:18

In der Schweizer Armee sind mehrere Todesfälle bei Märschen bekannt, wobei alle mir bekannten Fälle mit nicht erkannten Herzfehlern zu tun hatten. Bei einem solchen aussergewöhnlichen Todesfall ist wohl eine Obduktion angeordnet worden. Dabei wird man mit grosser Wahrscheinlichkeit feststellen können, ob allfällige Aufputschmittel, Koffein etc. im Spiel waren. Amphetamine können durchaus in solche Situation zu Todesfällen führen. Eine Dose Energiedrink wird ja im Übrigen kaum zum Tode führen. Wenn es allerdings so wäre, dann wäre dies nicht die Schuld des Soldaten, sondern der Behörden, welche ein solches Getränk zulassen. Todesfälle wegen Erschöpfung sind allerdings im Militär nicht gänzlich unbekannt. Ich mag mich an einen Fall aus dem Jahre 2013 erinnern, als am Pen y Fan in Wales drei SAS-Kandidanten wegen Erschöpfung an einem sehr heissen Tag verstarben. 2016 kam es zu einem ähnlichem Todesfall. Soll man Märsche an heissen Tagen deshalb abblasen? Meiner Ansicht nach nein, wenn man gewisse Sicherheitsregeln beachtet.

Was allgemein Drogen und Aufputschmittel betrifft: Zumindest in der Schweiz werden Medikamente von einigen Studenten wahrscheinlich schon seit Jahrzehnten konsumier, z.B. Beta-Blocker. Auch Amphetamine sind nicht auszuschliessen. Ob das wirklich nötig ist, ist zweifelhaft. Meiner Ansicht nach ist dies nur psychologisch. Während meiner Abverdienzeit als Korporal und Leutnant (1997 und 1999) haben wir in der Kompanie zwei oder drei Rekruten rausgeworfen wegen der Einnahme von Speed. Ich glaube aber, dass die Einnahme von Speed nicht wegen Märschen erfolgte, ich kann es aber nicht mit Sicherheit sagen. Jedenfalls wurden auch schon früher Aufputschmittel genommen. Red Bull gab es damals auch schon, aber kaum jemand hat das in grösseren Mengen mitgeschleppt. Man hatte auch nicht die Zeit, um während des Militärdienstes solche Dinge einzukaufen. Was Koffein betrifft, so enthielt die damalige Militärschokolade ziemlich viel Koffein (auch die heutige ist noch Koffeinhaltig). Bei grösseren Märschen (50km und mehr) wurden je nach Arzt durchaus auch Schmerzmittel (Ponstan = Mefenaminsäure, ein vermutlich eher harmloses Medikament) abgegeben. Bei gewissen Märschen wurde früher alles auch von Seiten der Armee getan, dass möglichst jeder durchhält. Persönlich habe ich nie irgendwelche Medikamente auf Märschen oder für Prüfungen genommen, es war aber damals auch schon relativ verbreitet.

Geschrieben von: Forodir 15. Aug 2017, 15:29

ZITAT(Malefiz @ 15. Aug 2017, 14:17) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 14. Aug 2017, 19:53) *
ZITAT(Kameratt @ 14. Aug 2017, 18:24) *
ZITAT(Father Christmas @ 14. Aug 2017, 17:20) *
Die Frage ist halt, was da genommen wurde. Zum reinen K.O. reicht ja zuweilen schon die Überdosierung von Energydrinks.

In meiner Grundausbildung (2004) waren Koffeintabletten auch nichts unbekanntes.

Koffein-Tabletten und Energy-Drinks waren auch bei uns weit verbreitet. Ich habe mich damals auch vor Gefechtsmärschen damit eingedeckt, dann aber so lange durchgehalten, dass sie nicht nötig waren. Sterben sollte man davon aber normalerweise nicht...

Überdosis plus Dehydrierung wirken "Wunder".


Man muss Koffein absurd überdosieren um daran zu sterben. Von meinem Schaukelstuhl aus würde ich einfach mal die Behauptung in den Raum werfen, dass da Amphetamine (insb. MDMA oder Methamphetamin) im Spiel waren, das passt sehr gut zu vermindertem Durstempfinden und erhöhter Körpertemperatur.


Die Rede ist eher von Energy Drinks ->https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-aufputschmittel-101.html, und die sind ein Problem weil sie in der genannten Altersgruppe extrem konsumiert werden. Auch die US Army hat hier schon Probleme ->http://www.military.com/daily-news/2016/12/29/dod-health-experts-want-troops-to-cut-back-on-energy-drinks.html

Geschrieben von: Glorfindel 15. Aug 2017, 15:57

...wobei diese Probleme jetzt nicht gerade solche sind, welche zum sofortigen Tod führen. Es erscheint aber zumindest nicht völlig abwegig, anzunehmen, dass die Einnahme von Energydrinks in grossen Mengen, welche grössere Mengen Koffein, Taurin, Zucker und weiss was ich nicht alles beinhalten, schädlich sein können. Wenn man literweise starken Kaffee trinkt, so schadet man sich höchstwahrscheinlich auch. Ich persönliche favorisiere ja als militärisches Getränk grundsätzlich den guten, alten Tee.

Geschrieben von: Xizor 15. Aug 2017, 16:36

ZITAT(SailorGN @ 14. Aug 2017, 20:57) *
Wenn man den Dreck täglich literweise säuft ist man mit 30 dialysepflichtig, die Fälle häufen sich.


Ernsthaft?

Geschrieben von: SailorGN 15. Aug 2017, 16:37

Energies allein sind nicht das Problem, sie wirken in Extremsituationen eben auch extrem. Trinkt man nur die Plörre ohne anderes bei hoher körperlicher Belastung kann es zu Dehydration, nieren- und Leberschäden kommen... Vom "Hochschaukeln" der Sympthome wie Bluthochdruck, Herzrasen und Hitzewallungen mal ganz abgesehen. Was das für Menschen mit nicht erkannten Herz-Kreislaufproblemen bedeutet muss ich nicht erklären.

Geschrieben von: SailorGN 15. Aug 2017, 17:03

@Xizor: Ja. Wenn man bereits Nierenprobleme hat und dann seinen Flüssigkeitsbedarf über lange Strecken nur damit deckt passiert es. Es ist jetzt kein Massenproblem und kündigt sich idR auch erstmal akut an (und kann dann noch behandelt werden), aber es passiert. Insbesondere bei einem entsprechenden Lebenstil, sprich starke körperliche Aktivität bei wenig Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr eventuell gepaart mit BTMs steigt die Gefährdung drastisch.

Geschrieben von: Markus11 15. Aug 2017, 17:03

Ausfälle bei Hitze passieren schnell mal, und leider gibt selbst ein aktuelles Belastungs EKG keine 100%ige Sicherheit ob jemand herzbedingt umkippen wird oder nicht.

So ist zb den April ein deutscher Ultraläufer beim Marathon des Sables wegen einem Herzanfall schon nach ca 23 Kilometern zusammengebrochen, hat aber zum Glück überlebt. Dabei handelte es sich jedoch um einen sehr trainierten und erfahrenen Läufer, der auch schon alle 7 Summits bestiegen hatte, und dank seines Alters (etwa 45) nicht bloß ein EKG, sondern ein Belastungs EKG vorweisen musste.

Ehemalige Kameraden, bzw Sportkollegen, von mir sind auch relativ spontan (und jung) verstorben, wegen unentdeckter Herzprobleme, und einer unglücklichen Kombination aus Fieber bzw Infektion, und Überlastung. In manchen Fällen waren wohl auch Drogen beteiligt.

Geschrieben von: Panzermeyer 15. Aug 2017, 20:32

Ich habe solche Fälle zweimal erlebt. Einmal in der AGA, der Kamerad ist morgens beim Warten vor der Kantine zusammengebrochen: Herzfehler --> EDEKA. Da SaZ ist er vorher entsprechend untersucht worden.
Beim zweiten Mal ist die Sache nicht so gut ausgegangen: Während eines Kreisliga-Freundschaftsspiels wankt plötzlich ein Spieler an die Torauslinie und bricht zusammen. Zwei Gegenspieler (beide übrigens aktive Soldaten) beginnen sofort mit der Reanimation, die dann vom Rettungsdienst weitergeführt wird. Leider erfolglos, der Mann verstirbt. Ergebnis der Obduktion: Angeborener Herzfehler.
Man steckt in solchen Sachen nicht drin, es gibt viele Ursachen, ggf. sind hier einfach mehrere Faktoren zusammengekommen.
Ich habe damals (1994) AGA im Sommerquartal gemacht. Unsere Ausbilder haben peinlichst drauf geachtet das wir mehr als genug Flüssigkeit zu uns nahmen. Teilweise auf Befehl.

Geschrieben von: Malefiz 15. Aug 2017, 21:47

ZITAT(SailorGN @ 15. Aug 2017, 18:03) *
@Xizor: Ja. Wenn man bereits Nierenprobleme hat und dann seinen Flüssigkeitsbedarf über lange Strecken nur damit deckt passiert es. Es ist jetzt kein Massenproblem und kündigt sich idR auch erstmal akut an (und kann dann noch behandelt werden), aber es passiert. Insbesondere bei einem entsprechenden Lebenstil, sprich starke körperliche Aktivität bei wenig Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr eventuell gepaart mit BTMs steigt die Gefährdung drastisch.


Von einer Häufung der Fälle zu sprechen finde ich gewagt. Ich habe bei pubmed genau einen Case Report gefunden, wo Energy Drinks zu Nierenversagen geführt haben, und laut FDA sind in den USA zwischen 2004 und 2012 nur 3 Fälle von Nierenschaden aufgrund von Energy Drinks bekannt geworden.

Ich finde es extrem unwahrscheinlich, dass der Tod dieses Soldaten durch Energy Drinks verursacht sind. Mit aktutem Nierenversagen läuft man auch nicht 4km und fällt dann tot um. Die erhöhte Körperkerntemperatur scheint auf Amphetamine oÄ zu deuten, ansonsten wäre angesichts des Alters wohl ein plötzlicher Herztod durch Hypertrophe Obstruktive Kardiomyopathie, LQT-Syndrom usw wohl am wahrscheinlichsten.

Geschrieben von: Forodir 15. Aug 2017, 21:56

Wir werden sehen, wie üblich wird wieder viel zu früh spekuliert und von einem Einzelfall direkt auf ein Massenphänomen an Medikamenten Missbrauch geschlossen, ja ich ich schaue in eure Richtung, Kommentatoren von Augen Gerade Aus.

Geschrieben von: Glorfindel 15. Aug 2017, 22:13

...möglicherweise wird man rechtsmedizinisch nichts mehr finden. Das Ganze ist ja schon ein paar Wochen her und wenn man verbotene Substanzen gefunden hätte, dann wäre dies wohl bekannt, selbst wenn diese nicht Todesursache gewesen wären. Wenn eine Vergiftung oder ähliches vorgelegen hätte, dann wäre dies auch bekannt.

Geschrieben von: Xizor 17. Aug 2017, 09:51

Ermittlungen beim KSK:

ZITAT
Die Bundeswehr hat Ermittlungen bei ihrer Eliteeinheit Kommando Spezialkräfte (KSK) wegen bizarrer Spiele bei einer Feier und angeblicher rechtsradikaler Vorfälle aufgenommen. Bei einer Abschiedsfeier für einen Kompaniechef des KSK am 27. April 2017 soll nach Recherchen von "Panorama", Radio Bremen und "Y-Kollektiv" unter anderem ein Schweinskopfwerfen veranstaltet worden sein, außerdem sollen mehrere Soldaten den Hitlergruß gezeigt, sowie Rechtsrock gehört haben. Die Bundeswehr hat die Vorfälle wie das Schweinskopfwerfen inzwischen bestätigt, die rechtsradikalen Vorfälle hingegen bisher nicht. Es werde weiter ermittelt.

Die Recherchen beruhen auf Angaben einer Augenzeugin. Sie schilderte, dass sie von einem befreundeten Soldaten zu der Abschiedsfeier auf einer Schießanlage in der Nähe von Stuttgart als "Hauptpreis" für den Kompaniechef eingeladen wurde. "Hauptpreis" meint in diesem Fall Sex. Die Frau war damit einverstanden, sollte kein Geld dafür bekommen.

https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-rechtsextremismus-105.html

Geschrieben von: Malefiz 17. Aug 2017, 13:40

ZITAT(Glorfindel @ 15. Aug 2017, 23:13) *
...möglicherweise wird man rechtsmedizinisch nichts mehr finden. Das Ganze ist ja schon ein paar Wochen her und wenn man verbotene Substanzen gefunden hätte, dann wäre dies wohl bekannt, selbst wenn diese nicht Todesursache gewesen wären. Wenn eine Vergiftung oder ähliches vorgelegen hätte, dann wäre dies auch bekannt.


Naja, kommt aufs öffentliche Interesse an. Wellen geschlagen hat das ja nicht und die Persönlichkeitsrechte des Verstorbenen sind ein hohes Rechtsgut, das man nicht einfach mal so über Bord wirft um etwas klar zu stellen, was so wahnsinnig viele Leute nicht interessiert.

Geschrieben von: SailorGN 17. Aug 2017, 19:41

http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-totermunster-101.html

Geschrieben von: MeckieMesser 18. Aug 2017, 14:34

Der stellvertretende Kommandeur der KSK wurde wegen frauenfeindlicher Sprüche abgesetzt:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-ksk-kommandeur-wegen-frauenfeindlicher-sprueche-abgesetzt-a-1163440.html

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