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> Bürgerkriege in Syrien und im Irak, Die Neuordnung Mesopotamiens?
SailorGN
Beitrag 17. Oct 2019, 19:12 | Beitrag #4711
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Wie stark der kindische Machoreflex der Türken ist sieht man an der Reaktion auf den Trump-"Brief": Da fühlen sich Politiker durch die Bank doch tatsächlich beleidigt, bzw. den türkischen Präsidenten herabgewürdigt... als könne das jeder dahergelaufene 5Jährige; mit dem Finger auf Erdogan zeigen und Blödmann! rufen. Wie armselig auf beiden Seiten... aber damit erreicht Trump genau das Gegenteil, die Reihen der Türken schliessen sich, weil von diesen testosteron-Junkies jetzt zugeben kann/will, dass Erdogan mit dem Angriffskrieg gegen Syrien Scheisse baut.


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Tankcommander
Beitrag 18. Oct 2019, 05:58 | Beitrag #4712
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Das aus dem Kurdistan nichts wird, war auch schon unter Obama klar.

Der Regimechange ist in Syrien gescheitert, möglicherweise hat Trump das verstanden.

Der US-Abzug hätte also früher oder später stattfinden müssen.

Die Türken werden nach asymetrischen Krieg und möglichen rusisch/syrischen Interventionen auch nicht zu lange bleiben.

Die Islamisten wären auch mit den USA noch ein Problem geblieben.
 
goschi
Beitrag 18. Oct 2019, 06:50 | Beitrag #4713
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ZITAT(Tankcommander @ 18. Oct 2019, 06:58) *
Der Regimechange ist in Syrien gescheitert, möglicherweise hat Trump das verstanden.

Nein
Trump hat einfach völlig erratisch und spontan und ungeplant agiert, egal wie das Ergebnis wird, positiven Einfluss oder gar Absicht war das seitens Trump nie dabei.


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Glorfindel
Beitrag 18. Oct 2019, 08:23 | Beitrag #4714
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Die US-Truppen war ja nicht dort, um die SAA zu bekämpfen, der Einsatz der US-Streitkräfte gegen den IS verlief erfolgreich und die Anwesenheit der US-Streitkräfte führe zu einer Stabilisierung der Region, aber nein, Trump zieht in einer Übernachtentscheidung alle Truppen ab. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dies auf einer strategischen Überlegung beruht.

Die nachgeschobenen Begründen von Trump sind ja so cool:
Hey...
- die PKK ist viel schlimmer als der IS
- es sind zwar ein paar tausend IS-Mörder aus Gefangenenlager abgehauen (die dann irgendwo wieder auftauchen), aber die Mexikaner sind eine viel grössere Gefahr
- wir haben die Kurden im Stichgelassen, weil diese haben uns 1944 auch nicht geholfen
- es gibt jetzt zwar tausende von Toten und zehntausende von Vertriebenen, aber die bekämpfen sich ja eh schon seit Jahrhunderten
- die Russen haben unsere Positionen und Basen in Syrien eingenommen, was ist daran schlecht?
- dies gibt uns die Möglichkeit einen grossartigen Frieden zwischen den Türken und den Kurden zu stiften.


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Scipio32
Beitrag 18. Oct 2019, 09:03 | Beitrag #4715
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In anderen Foren in denen ich so mitlese behaupten ja einige Trump sei ein russischer Spion oder zumindest stehe er unter dem Einfluss russischer Geheimdienste.... Ich fand dass immer eine ziemlich an den Haaren herbeigezogne Erklärung für Trumps Verhalten, und glaube dass auch jetzt noch nicht.
Wenn ich mir allerdings vor Augen führe, dass Russland von dieser Aktion am meisten profitiert dann kann ich zumindest nachvollziehen, was manche Leute dazu bringt so etwas zu glauben.
 
Glorfindel
Beitrag 18. Oct 2019, 09:12 | Beitrag #4716
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Ein russischer Spion ist er wohl nicht, Trump hat aber ein Faible für Autokraten, sei es nun Putin, Erdogan oder Kim. Im Weiteren ist er ohne Weiteres bereit amerikanische Interessen zu verraten, insbesondere auch den Glauben an die Demokratie, wenn es ihm privat dient. Das Tragische ist, dass dies wohl die meisten republikanischen Abgeordneten wissen, dass sie Trump aber trotzdem beistehen, weil der politische Kampf gegen die Demokraten wichtiger ist, als dass ein unfähiger, korrupter und womöglich auch krimineller Präsident regiert.


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400plus
Beitrag 18. Oct 2019, 09:20 | Beitrag #4717
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ZITAT(Glorfindel @ 18. Oct 2019, 10:12) *
Ein russischer Spion ist er wohl nicht, Trump hat aber ein Faible für Autokraten, sei es nun Putin, Erdogan oder Kim.


Wie zur Bestätigung: "I just want to thank and congratulate President Erdoğan. He’s a friend of mine, and I’m glad we didn’t have a problem because, frankly, he’s a hell of a leader, and he’s a tough man," Trump told reporters while traveling in Texas. "He’s a strong man, and he did the right thing and I really appreciate it, and I will appreciate it in the future."
 
Nite
Beitrag 18. Oct 2019, 11:42 | Beitrag #4718
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ZITAT(Tankcommander @ 18. Oct 2019, 06:58) *
Der Regimechange ist in Syrien gescheitert, möglicherweise hat Trump das verstanden.

Etwas dass es nie gab ist gescheitert, soso


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Beitrag 18. Oct 2019, 12:10 | Beitrag #4719
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ZITAT(Glorfindel @ 18. Oct 2019, 09:23) *
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dies auf einer strategischen Überlegung beruht.

Sagte ein Politologe der SWP auch neulich im Interview: Es sind bei Trumps außen- und sicherheitspolitischen Entscheidungen keine Strategien oder zielorientierten Handlungen zu erkennen. Es gibt nur Affektentscheidungen und Schadensbegrenzung, zweiteres primär von den Apparaten um ihn herum.

Ich gehe noch weiter: Trump hat auch innenpolitisch keine Agenda und erst recht keine Strategie. Er sitzt nur im Weißen Haus, weil er zufällig gewonnen hat, womit er selbst nicht rechnete. Dabei ist ihm das Recht, denn in der Privatwirtschaft war er zuletzt nicht mehr erfolgreich und ihm drohten finanzielle Probleme. Er genießt es Macht zu haben und steht auf Männer, die Macht und Gewalt ausüben. Er hat kein festes Selbstbewusstsein und neigt dazu anzugreifen, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt. Im Grunde ist er Erdoğan sehr ähnlich, aber jener hat die bessere Machtbasis. Im Ausgleich hat Trump den stabileren Staat- und Staatsapparat hinter sich. Trump dürfte der erste Präsident sein, bei dem die Begrenzung auf zwei Legislaturperioden wirklich überlebenswichtig ist für die USA.


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Scipio32
Beitrag 18. Oct 2019, 13:04 | Beitrag #4720
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Wie man hört hat Trump wohl auch gute Chancen wiedergewählt zu werden.
 
Kameratt
Beitrag 18. Oct 2019, 21:53 | Beitrag #4721
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ZITAT(Nite @ 18. Oct 2019, 12:42) *
ZITAT(Tankcommander @ 18. Oct 2019, 06:58) *
Der Regimechange ist in Syrien gescheitert, möglicherweise hat Trump das verstanden.

Etwas dass es nie gab ist gescheitert, soso

Die ganzen Milliardeninvestitionen in die Ausrüstung von gemäßigten islamistischen Terrorgruppen mit EU-Waffen folgten dann wohl keinem politischen Kalkül...
 
Nite
Beitrag 18. Oct 2019, 23:35 | Beitrag #4722
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Peanuts.
Hätte man wirklich je einen Regime Change gewollt hätte man spätestens 2012 den Sack zugemacht. Hat man aber nicht, stattdessen hat man sich nur auf den IS konzentriert.
Aber der Regime Change-Mythos wurde hier ja schon oft genug diskutiert.


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General Gauder
Beitrag 18. Oct 2019, 23:40 | Beitrag #4723
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Wenn man einen Regime Change hätte haben wollen hätte man analog zu Lybien agiert.
 
Tankcommander
Beitrag 19. Oct 2019, 07:59 | Beitrag #4724
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ZITAT(General Gauder @ 19. Oct 2019, 00:40) *
Wenn man einen Regime Change hätte haben wollen hätte man analog zu Lybien agiert.


Kann man nicht vergleichen da Gaddafi nicht von den Russen geschützt wurde, Assad aber schon.
 
General Gauder
Beitrag 19. Oct 2019, 10:05 | Beitrag #4725
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ZITAT(Tankcommander @ 19. Oct 2019, 08:59) *
ZITAT(General Gauder @ 19. Oct 2019, 00:40) *
Wenn man einen Regime Change hätte haben wollen hätte man analog zu Lybien agiert.


Kann man nicht vergleichen da Gaddafi nicht von den Russen geschützt wurde, Assad aber schon.

Zu Anfang des Bürgerkrieges wurde er nicht wirklich geschützt, die Russen hätten zwar ein paar böse Worte über den Teich geschikt und viel leicht ne UN Resolution eingebracht aber das wäre es dann auch gewesen. Nicht vergessen die Russen haben erst im September 2015 Truppen nach Syrien geschikt und Assad unter die Arme gegriffen. Wenn man es also vom Westen gewollt hätte z.B. als das erste mal Giftgas eingesetzt wurde und die rote Linie von Obama überschritten wurde hätte man vorgehen können man wollte es aber nicht.
 
Tankcommander
Beitrag 19. Oct 2019, 10:57 | Beitrag #4726
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ZITAT(General Gauder @ 19. Oct 2019, 11:05) *
ZITAT(Tankcommander @ 19. Oct 2019, 08:59) *
ZITAT(General Gauder @ 19. Oct 2019, 00:40) *
Wenn man einen Regime Change hätte haben wollen hätte man analog zu Lybien agiert.


Kann man nicht vergleichen da Gaddafi nicht von den Russen geschützt wurde, Assad aber schon.

Zu Anfang des Bürgerkrieges wurde er nicht wirklich geschützt, die Russen hätten zwar ein paar böse Worte über den Teich geschikt und viel leicht ne UN Resolution eingebracht aber das wäre es dann auch gewesen. Nicht vergessen die Russen haben erst im September 2015 Truppen nach Syrien geschikt und Assad unter die Arme gegriffen. Wenn man es also vom Westen gewollt hätte z.B. als das erste mal Giftgas eingesetzt wurde und die rote Linie von Obama überschritten wurde hätte man vorgehen können man wollte es aber nicht.


Auch nicht richtig:

Als Obama und Cameron von der Roten Linie redeten und bereits Schiffe und eine RAF-Base in Bereitschaft stellten, hatte Putin bereits Schiffe dorthin verlegt kurz danach kamen dann die Flugabwehrsysteme und Bodentruppen, ab da erkannte man wohl die Russen machen ernst und lassen Assad nicht einfach fallen.

 
Crazy Butcher
Beitrag 19. Oct 2019, 11:30 | Beitrag #4727
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ZITAT(Nite @ 19. Oct 2019, 00:35) *
Peanuts.

Eben nicht. Die Unterstützung hat stattgefunden, also war es auch gewollt. Dass man daran gescheitert ist, bedeutet nicht, dass man es nicht versucht hätte.


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Nite
Beitrag 19. Oct 2019, 11:39 | Beitrag #4728
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Wie man einen Regime Change durchführt wenn man es wirklich will hat man im Irak, in Libyen, Panama oder auf Grenada gesehen (und ja, das amerikanische Engagement in Syrien sind Peanuts). "Regime Change" ist halt so ein Buzzword geworden dass in gewissen Kreisen zirkuliert sobald sich im Pentagon jemand von seinem Schreibtisch erhebt.
Aber ist ja alles schon mal da gewesen

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 19. Oct 2019, 11:41


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Crazy Butcher
Beitrag 19. Oct 2019, 12:13 | Beitrag #4729
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Was genau sollte die Unterstützung dann bezwecken?


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ramke
Beitrag 19. Oct 2019, 12:31 | Beitrag #4730
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Nicht zu vergessen die Aussage "ein syrien der Zukunft nur ohne Assad".


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Nur echt mit "Edit"
 
Nite
Beitrag 19. Oct 2019, 12:33 | Beitrag #4731
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ZITAT(Crazy Butcher @ 19. Oct 2019, 13:13) *
Was genau sollte die Unterstützung dann bezwecken?

Gegenfrage: wenn ein Regime Change das große Ziel war, warum hat man es dann nicht gemacht als man die Gelegenheit hatte?

Für eine Strategie mit dem Ziel Regime Change hätte es überhaupt eine Strategie geben müssen, und die gibt es bis heute nicht, nur dass Obamas Zögerlichkeit durch Trumps erratische Bauchentscheidungen abgelöst wurde.
Die US-Strategie zu Syrien war und ist ein reaktives Flickwerk mit einem Fokus auf den IS, mehr auch nicht.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 19. Oct 2019, 12:45


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Crazy Butcher
Beitrag 19. Oct 2019, 12:49 | Beitrag #4732
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ZITAT(Nite @ 19. Oct 2019, 13:33) *
ZITAT(Crazy Butcher @ 19. Oct 2019, 13:13) *
Was genau sollte die Unterstützung dann bezwecken?

Gegenfrage: wenn ein Regime Change das große Ziel war, warum hat man es dann nicht gemacht als man die Gelegenheit hatte?

Unfähigkeit? Angst vor Konsequenzen? Lybien, wo man aktiv eingegriffen hat, war im Nachhinein nun nicht gerade optimal verlaufen. In Anbetracht dessen, wäre ein indirekt herbeigeführter Regime Change sogar die logische Konsequenz.
Deine bisherige Argumentation klingt eher nach 'Es kann nicht sein, was nicht sein darf'.
Zurück zu meiner Frage: Was war denn deiner Meinung nach der Zweck dieser Unterstützung?


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Nite
Beitrag 19. Oct 2019, 12:51 | Beitrag #4733
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2. Teil des Beitrags lesen

ZITAT(Crazy Butcher @ 19. Oct 2019, 13:49) *
Angst vor Konsequenzen?

Damit sagst du ja selber dass man den Regime Change anscheinend doch nicht wollte, also was jetzt?
Ein indirekter Regime Change wäre das Libyen-Szenario.

Man hat das getan was in der Hitze des Augenblicks wie eine gute Idee aussah, und es gab Momente wo man glaubte dass das Regime mit etwas Druck implodieren könnte, im Endeffekt waren all das allerdings reaktive Entscheidungen.
Wenn es eine Regime Change-Strategie gegeben hätte wäre die Chance nach dem Überschreiten Obamas roter Linie genutzt worden. Wurde sie aber nicht, weil es keine Regime Change-Strategie gab weil es überhaupt keine zusammenhängende Strategie gab und gibt.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 19. Oct 2019, 13:07


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Kameratt
Beitrag 19. Oct 2019, 14:51 | Beitrag #4734
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ZITAT(Nite @ 19. Oct 2019, 00:35) *
Peanuts.
Hätte man wirklich je einen Regime Change gewollt hätte man spätestens 2012 den Sack zugemacht. Hat man aber nicht, stattdessen hat man sich nur auf den IS konzentriert.
Aber der Regime Change-Mythos wurde hier ja schon oft genug diskutiert.

Mitnichten. Die Unterstützung syrischer Rebellen mit europäischen Waffen in Milliardenhöhe lief bereits 2013 an und endete erst 2017. Sie begann also während der Anfangsphase des syrischen Bürgerkriegs und noch vor dem Erscheinen des IS auf der internationalen Agenda und endete auch erst als diese Investionen zu keinem gewünschten Ergebnis mehr führten, da ihre "Erfolge" zunehmend nur noch durch die russische Luftwaffe zerbombt wurden.
Der Umschwung des Fokus auf den IS erfolgte erst im Nachhinein, als dieser vor den Toren Bagdads stand.
ZITAT(Nite @ 19. Oct 2019, 13:33) *
Gegenfrage: wenn ein Regime Change das große Ziel war, warum hat man es dann nicht gemacht als man die Gelegenheit hatte?

Weil es zunächst auch ohne direkter Einmischung ganz gut funktionierte. 2015 kontrollierte die syrische Regierung nur noch etwa 20% des Staatsgebiets und 50% der Bevölkerung und befand sich in der Defensive. Stellungen von Rebellen lagen keine 10 km von Assads Residenz entfernt.
ZITAT(Nite @ 19. Oct 2019, 13:33) *
Die US-Strategie zu Syrien war und ist ein reaktives Flickwerk mit einem Fokus auf den IS, mehr auch nicht.

Nein. Das Umschwenken auf den Kampf gegen den IS erfolgte, wie bereits gesagt, erst im späteren Verlauf des Bürgerkriegs, als eine neue Art der Bedrohung akut wurde, die sich nicht nur auf Syrien beschränkte, und die Fehler der bis dahin verfolgten Strategie offensichtlich wurden. Z.B:
- weil der Aufbau schlagkräftiger von CIA trainierter Truppen gescheitert ist und man nur wenige hundert Freiwilliger dafür fand
- die Unmengen an Waffen, die man an die "syrische Opposition" aus Europa - auch über Ramstein - lieferte, letztendlich größtenteils bei radikalen Islamisten und Terrorgruppen (Al-Kaida...) versickerte
- diese Bemühungen nach der russischen Intervention ohnehin kaum noch zum beabsichtigten Ziel führen konnten

Nur weil man am Ende etwas nicht schafft, bedeutet das nicht, dass man es nicht versucht hatte. Zumal die Alternative ein international kritisch gesehener Angriffskrieg wäre.
ZITAT(General Gauder @ 19. Oct 2019, 00:40) *
Wenn man einen Regime Change hätte haben wollen hätte man analog zu Lybien agiert.

In Libyen gab es eine entsprechende Entscheidung des UNO-Sicherheitsrates über eine Flugverbotszone. Weil diese bewusst in "den Rebellen den Weg freibomben" uminterpretiert wurde, hätte es eine solche Entscheidung im Falle Syriens niemals gegeben, weil Russland und China keine Lust mehr darauf hatten, von westlichen Regierungen belogen zu werden. Somit wäre es dann ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg wie auch 2003 im Irak mit dem entsprechenden Fallout auf der diplomatischen Ebene.

ZITAT(ramke @ 19. Oct 2019, 13:31) *
Nicht zu vergessen die Aussage "ein syrien der Zukunft nur ohne Assad".

Exakt. Das bis dahin fleißig gepflegte Narrativ "Assad muss weg" ist erst so gegen 2016 abgeklungen, als nach der russischen Intervention klar wurde, dass dies in absehbarer Zukunft keine realistische Forderung mehr sein kann.
 
Merowinger
Beitrag 19. Oct 2019, 16:50 | Beitrag #4735
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Geht es hier um zwei Nuancen der Interpretation von "regime change", nämlich um "von innen" und "von aussen"?
 
Crazy Butcher
Beitrag 19. Oct 2019, 18:51 | Beitrag #4736
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Nein, es geht darum, dass behauptet wird, dass es keine Absicht gab einen Regime Change herbeizuführen. Diese Absicht gab es jedoch sehr wohl. Dies wurde zum einen an der Kommunikation (Keine Zukunft mit Assad), als auch an den Handlungen (finanzielle/militärische Unterstützung von Assads Gegnern/Terroristen) deutlich. Die Argumentation, dass man es hätte anders und zu Ende führen können, ist lächerlich. Dilletantismus in der Ausführung ist kein Beleg dafür, dass man es nicht wollte.


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goschi
Beitrag 19. Oct 2019, 19:02 | Beitrag #4737
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ZITAT(Crazy Butcher @ 19. Oct 2019, 19:51) *
Nein, es geht darum, dass behauptet wird, dass es keine Absicht gab einen Regime Change herbeizuführen.

Man hat sicher gehofft, dass die Rebellen das schaffen
Und hat versucht das bei minimalem Aufwand etwas zu unterstützen.
Aber forciert wurde er schlicht nicht und das ist der punkt.
Man hätte mit dem klar votierten und international abgestützten Übersachreiten der roten Linie sofort freie hand gehabt dafür 8und hätte mit etwas Diplomatie sicher auch Russland auf seine Seite gebracht)
Aber diesen Versuch hat man eben nichtmal unternommen, das komplette politische und militärische Engagement in Syrien war seit 2011 klar davon gezeichnet sich nur ja nicht zu tief darin einzulassen.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Crazy Butcher
Beitrag 19. Oct 2019, 20:16 | Beitrag #4738
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Es wurden fast nach Gießkannenprinzip ordentlich Geld ausgegeben und sogar versucht eigens eine loyale Einheit aufzustellen, um gegen Assad zu kämpfen.
Dass man aus Fehlern gelernt und keine eigenen Truppen/Flugzeuge hat kämpfen lassen, ist doch kein Argument. Es wurden eindeutig Maßnahmen getroffen, die in ihrer Konsequenz zum Sturz Assads führen sollten.
Man kann doch nicht damit argumentieren, dass es ja nicht passiert ist und deswegen gar nicht Absicht gewesen sein konnte.
So könnte jeder auf frischer Tat ertappte Autodieb sich damit rausreden, dass er ja gar nichts klauen, sondern nur im Auto rumsitzen, Musik hören und dann wieder gehen wollte.

Nochmal: wie passen die getätigten Aussagen, dass es in Syrien keine Zukunft mit Assad geben kann und gleichzeitig Aufrüstung von dessen Gegnern zu der These, dass mein eigtl keinen Regime Change will. Als einzige Möglichkeit bleibt dann nur, dass man einen Konflikt gezielt befeuern und die Zahl der Opfer auf allen Seiten gezielt hochtreiben wollte. Wenn dies die einzige Absicht gewesen sein sollte, dann wäre das ein ziemliches Armutszeugnis


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Nite
Beitrag 19. Oct 2019, 22:39 | Beitrag #4739
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ZITAT(Crazy Butcher @ 19. Oct 2019, 21:16) *
Nochmal: wie passen die getätigten Aussagen, dass es in Syrien keine Zukunft mit Assad geben kann und gleichzeitig Aufrüstung von dessen Gegnern zu der These, dass mein eigtl keinen Regime Change will. nn wäre das ein ziemliches Armutszeugnis

Wer? Wann? Kontext?

Grundsätzlich ist das eine Feststellung und kein Beleg für irgendwas.

Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 20. Oct 2019, 09:31


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Beitrag 20. Oct 2019, 07:49 | Beitrag #4740
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Zum Regimechange-Mythos kann ich einen Artikel der gewohnt nüchternen NZZ empfehlen:
https://www.nzz.ch/meinung/der-syrien-krieg...ngen-ld.1503834
ZITAT
Der Krieg in Syrien ist kompliziert. Da erstaunt es nicht, dass viele Menschen nach einfachen Antworten suchen und selbsternannte Klartextredner grossen Zulauf haben. (...)
Der deutsche Aussenminister Steinmeier reiste Ende 2006 nach Damaskus, der französische Präsident Sarkozy lud Asad 2008 nach Paris ein, die EU verhandelte ein Assoziierungsabkommen, sogar die USA schickten wieder einen Botschafter nach Damaskus. Begriffen wurde das Regime jetzt als «Stabilitätsfaktor» mit guten Kontakten zu so schwierigen Akteuren wie den Iranern, der Hamas im Gazastreifen und dem Hizbullah in Libanon.(...)
Wie Ganser versteift sich Lüders auf die USA als Verursacherin des Syrien-Krieges und ignoriert dabei die völlig zögerliche Aussenpolitik des damaligen Präsidenten Obama. Der war gewählt worden, um Amerika nicht in einen weiteren Krieg hineinzuziehen, und lehnte deswegen zunächst sowohl die Bewaffnung syrischer Rebellen ab – zu einem Zeitpunkt, als diese noch mehrheitlich moderat waren – als auch die Einrichtung einer Flugverbotszone. Den Einsatz chemischer Waffen bezeichnete Obama als «rote Linie», er weigerte sich dann aber, militärische Konsequenzen zu ziehen, als es im Sommer 2013 tatsächlich zu Giftgasangriffen in Syrien kam.

Wer hauptsächlich in Syrien mitmischelte waren nicht die europäischen Staaten und auch nicht die USA, sondern Staaten in der Nachbarschaft. Der Krieg ist auch nicht wegen geheimen Machenschaften der USA ausgebrochen, sondern im Zuge des arabischen Frühlings (einer Protestbewegung, weche ausgehend von Tunesien den ganzen arabischen Raum erfasste, such US-Verbündete) wegen einem maroden, korrupten Regime, welches zudem zu einer ethnischen une religiösen Minderheit gehörte.


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Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 28. March 2024 - 22:58