Politische Ebene des russischen Kriegs, ausgelagert aus dem "russischer Krieg in der Ukraine Thread" |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Politische Ebene des russischen Kriegs, ausgelagert aus dem "russischer Krieg in der Ukraine Thread" |
Gestern, 12:06 | Beitrag
#9721
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.162 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.07.2014 |
Wie realistisch ist die Umsetzung?
|
|
|
Gestern, 12:14 | Beitrag
#9722
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.724 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Seit wann hat Gabriel den Moral und Rückgrat, oder was steckt da dahinter?
-------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
Gestern, 12:31 | Beitrag
#9723
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 11.738 Gruppe: VIP Mitglied seit: 01.10.2005 |
Zumal eine Flugverbotszone die Ukraine genauso treffen würde, den wie sollen Storm Shadow und Co. abgeschossen werden, wenn da eine Flugverbotszone ist?
|
|
|
Gestern, 12:48 | Beitrag
#9724
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.162 Gruppe: Members Mitglied seit: 28.07.2014 |
In der Praxis dürfte es sich dabei eher um eine Nato-Unterstützung der ukr. Flugabwehr handeln, als um eine richtige Flugverbotszone.
|
|
|
Gestern, 13:03 | Beitrag
#9725
|
|
Major Beiträge: 8.667 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
Wie realistisch ist die Umsetzung? Eine richtige Flugverbotszone dürfte faktisch nicht ohne einen Krieg zwischen Russland und der NATO machbar zu sein, denn es erfordert zwangsläufig das Feuern auf russische Flugzeuge in den entsprechenden Zonen. Wenn man es richtig machen will, reicht da wahrscheinlich auch die bodengestützte Luftverteidigung nicht, sondern man muss mit Jagdflugzeugen operieren, und dann ist man schnell auch bei SEAD/DEAD, damit die nicht von russischen S400/S300 abgeschossen werden. Die ganze Diskussion gab es in den ersten Kriegsmonaten schon, und hier wird die Problematik recht gut erklärt. Highlights für die ohne Twitteraccount: ZITAT Zur initialen Durchsetzung einer Flugverbotszone wird falls nötig von der intervenierenden Partei durch präventive Angriffe auf Kommandozentralen, Radarstationen, Boden-Luft-Abwehr oder militärische Flughäfen Lufthoheit hergestellt. Things will go boom. Danach findet die Überwachung einer Flugverbotszone für gewöhnlich durch regelmäßige Patrouillenflüge und wenn nötig den gezielten Abschuss verstoßender Flugobjekte statt. [...] Flugverbotszonen können zivile Bevölkerungen nicht effektiv schützen. Der Konflikt wird weitergeführt, etwa durch Intensivierung von Artillerieangriffen. Ich dachte (naiv!), das wäre genug, um Leute davon zu überzeugen, sie nicht ständig vorzuschlagen Viel wichtiger: politisch wäre eine gegen Russland gerichtete Flugverbotszone desaströs. Eine direkte Konfrontation zwischen westlichen und russischen Einheiten, ob in der Luft oder am Boden, bedeutet einen weitflächigeren Konflikt, der schnell außer Kontrolle geraten kann. Eine Flugverbotszone ist daher ein völliger „Non-Starter“, und das wissen auch alle Beteiligten. Nicht zuletzt gibt es dazu seit Tagen entsprechende Beiträge, z.B https://www.vox.com/policy-and-politics/202...one-nuclear-war Und das passt dann auch zu Gabriel: ZITAT (2) Dass die Flugverbotszone keine echte Option ist - nebensächlich. Sie *klingt* gut. Im Vergleich zu „Lass mal Russen abschießen“ ist „Flugverbotszone!“ handzahm. Stärker als Sanktionen, aber nicht extrem oder so. Das ist die „No-Fly Zone Fallacy“ (3) Außerdem: Wähler*innen schätzen kompetente Politiker*innen, insb. bei #zeitenwende. Wer einen Plan hat/seriös simulieren kann, gewinnt. Wer da „Flugverbotszone“ flüssig in ein Gespräch einbauen kann, noch ein paar militärische Abkürzungen einbauen – da kennt sich jemand aus. Anders ist der Fall, wenn man einfach vom Boden aus russische Drohnen und Marschflugkörper abschießen will, aber auch das dürfte ein slippery slope mit hohem Eskalationspotential sein (z.B. wenn sich die Drohne doch mal als vom Typ "Suchoi, bemannt" entpuppt). Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: Gestern, 13:07 |
|
|
Gestern, 13:08 | Beitrag
#9726
|
|
Hauptmann Beiträge: 4.019 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.11.2015 |
Seit wann hat Gabriel den Moral und Rückgrat, oder was steckt da dahinter? Er ist schon seit 2 Wochen auf dem Kurs, siehe Maybrit Illner Sendung: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deut...kraine-100.html https://www.youtube.com/watch?v=0ZCkRfsrwUc https://www.n-tv.de/politik/Gabriel-Muessen...le25007806.html Einige Zitate von Gabriel der letzten Tage: "Die Logik sagt, dass wir den Ukrainern erlauben müssen, sich so zu verteidigen, dass sie die Stellungen, aus denen sie angegriffen werden, auch zerstören können" "Wenn die Ukraine verliert, leben wir nicht in einer Nachkriegszeit, sondern einer Vorkriegszeit." Sigmar Gabriel fordert mehr Härte gegen Russland – notfalls mit deutschen Truppen "Müssen Russland niederringen" "Es braucht das klare Signal an Putin: Stopp diesen Krieg - oder wir tragen ihn zu dir. Wenn das heißt, dass deutsche Raketenabwehrsysteme mithilfe der Bundeswehr Flugverbotszonen in der Ukraine durchsetzen, um damit ukrainische Städte vor den russischen Angriffen auf die Zivilbevölkerung zu schützen, würde ich Herrn Putin nicht schon wieder versprechen, dass wir das nie tun werden." "Putin unseren Eisenfuß entgegenstellen und zugleich nach Gesprächsformaten und damit nach Auswegen aus dem Krieg suchen." "Neben der Konferenz in der Schweiz bedarf es einer zweiten Friedenskonferenz, auf der sich Russlands Gesprächspartner treffen. Der Westen und die Ukraine brauchen die USA als Führungsnation, die 'Russland-Allianz' sollte von China geführt werden" <-- Genial Russland wollte die Welt Einflusssphären einteilen. Gabriel verortet Russland in der Chinesischen Einflusssphäre "Es war ein Fehler, bei den Einwänden gegenüber Nord Stream 2 nicht auf die Osteuropäer zu hören. Das war auch mein Fehler. ... Ich möchte diesen Fehler kein zweites Mal machen." Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: Gestern, 13:08 -------------------- |
|
|
Gestern, 14:25 | Beitrag
#9727
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.724 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Hat Siggi plötzlich eine Reflektionsphase gehabt?
Was ist denn da passiert? Noch letztes Jahr war er der Haltung, dass er alles richtig gemacht hat (und er war ein harter Befürworter von Nordstream 2 und er hat den Verkauf der Gaslager an Gazprom gefördert) und die ukraine eigentlich nur nervt und man mal mit Russland reden müsse, Wirtschaft und so... @400plus, ich gehe da gar nicht überein. Halte diese twitter-Analyse auch für schnippisches, billiges Ablenken, denn es gibt keine echte Antworten. Eine Flugverbotszone müsste keinesfalls in einem Krieg mit Russland Enden, aber sie würde eben: -die Ukrainische Flugabwehr entlasten, dass diese nicht mehr das Hinterland schützen müssen -Russland davon abhalten, Terror gegen die ukrinische Zivilbevölkerung auszuüben -Der ukraine ermöglichen den Fokus auf die Front zu legen -Russland klar signalisieren, dass mit Angriffen hinter der Front schluss ist (die auch weit überproportional klar zivile Ziele haben) -die NATO als Beistand der ukraine klar machen Es gäbe ganz klare ROE, die auch Russland kennt, evtl auch ein rotes Telefon und einen ständige kleinen runden Tisch in Istanbul, an dem man kommuniziert und Zwischenfälle abklärt und abfängt. Russland würde die grenzen kennen, die ukraine müsste dafür evtl einige Kröten schlucken (keine Langstrecken-Angriffe mehr auf Russland, definitiv keine Angriffe mehr auf zivile Infrastruktur wie Öllager und Bahnstrecken, auch wenn die Dual-Use sind) Aber: da man eindeutig (mit Vorwarnung) Regeln erlassen würde, wäre es eben nur ein Abwehren von Angriffen. Natürlich könnte man dann kein präventives SEAD/DEAD gegen russische Abschussrampen machen, aber auch hier wieder: klare Regeln, sollte Russland NATO-Ziele angreifen, führt dies zum direkten gegenschlag auf die ausführenden Kräfte der Russen. Russland könnte dann entweder das akzeptieren und schlucken, die Füsse still halten und explizit keine angriffe auf NATO-Kräfte ausüben, dafür die Ukraine in Ruhe lassen oder aber pöbeln und eigene Assets verlieren. Natürlich würde Russland dann sofort austesten, was die NATO kann und intensive Angriffe fahren und jedes durchgekommene Objekt feiern, aber der Effekt wäre vermutlich dann analog zu der iranischen Angriffswelle auf Israel, auch da sprach niemand davon, dass alle beteiligten Nationen den iran angegriffen hätten. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
Gestern, 15:24 | Beitrag
#9728
|
|
Feldwebel Beiträge: 406 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.03.2022 |
"Es war ein Fehler, bei den Einwänden gegenüber Nord Stream 2 nicht auf die Osteuropäer zu hören. Das war auch mein Fehler. ... Ich möchte diesen Fehler kein zweites Mal machen." Dass billiges Gas aus Russland eine tolle Sache ist, haben bis vor wenigen Jahren alle deutschen Politiker - auch wegen des Drucks aus der Wirtschaft - vertreten. Ob das ein "Fehler" von wem auch immer war, ist egal. Wichtig ist, dass Russland mittlerweile als das wahrgenommen wird, was es ist. Und da Gabriel Vorsitzender der Atlanik-Brücke ist, geben seine Stellungnahmen auch immer ein Stück die Stimmung im US-Kongress wieder. Das kann Russland nicht gefallen. |
|
|
Gestern, 15:24 | Beitrag
#9729
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.235 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.04.2022 |
Eine Flugverbotszone müsste keinesfalls in einem Krieg mit Russland Enden, aber sie würde eben: -die Ukrainische Flugabwehr entlasten, dass diese nicht mehr das Hinterland schützen müssen -Russland davon abhalten, Terror gegen die ukrinische Zivilbevölkerung auszuüben -Der ukraine ermöglichen den Fokus auf die Front zu legen -Russland klar signalisieren, dass mit Angriffen hinter der Front schluss ist (die auch weit überproportional klar zivile Ziele haben) -die NATO als Beistand der ukraine klar machen so in die Richtung sehe ich es als bedenkenswert und umsetzbar ein. Wenn die Grenze zu Belarus und der Westen (alles nordwestlich der Linie Kiew-Odessa) geschützt sind, dann bleiben mehr Energieanlagen erhalten und vermutlich auch Produktionsstätten für Kriegsgerät. |
|
|
Gestern, 15:35 | Beitrag
#9730
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.724 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
ich hätte den Dnjepr als Grenze gesetzt, evtl Charkiw noch eingebunden (also die komplette Nordgrenze)
Aber damit dürfte die Kontaktfläche zu Russland allgemein gering sein, im Süden snd die Bewegungen über den Dnjepr irrelevant und maximal gegenseitiges Störfeuer, rund um Saprischje dürfte auch Russland mit quasi Waffenstillstand einverstanden sein, die effektiv aktive Front ist abseits Charkiw davon unbenommen. definiere man dazu einen Puffer, in der Angriffe nicht geahndet werden (so lange militärische Ziele) und Russland könnte theoretisch sogar selbst seine Kräfte sammeln, weil zB seinerseits die Nordgrenze gesichert sind. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
Gestern, 16:26 | Beitrag
#9731
|
|
Leutnant Beiträge: 522 Gruppe: Members Mitglied seit: 16.11.2023 |
Sicher nicht die erste Reihe, aber als Ex-Aussenminister auch kein Hinterbänkler. Gabriel ist schon eher erste Reihe. Vizekanzler unter Merkel, Außen-, Wirtschafts- und Umweltminister davor, sowie Ministerpräsident von Niedersachsen und gute 8 Jahre SPD-Chef. Man muss ihn nicht mögen, aber Gabriel hat Profil, Intelligenz und Präsenz. Alles Dinge die Scholz nicht im mindesten vorzuweisen hat. Unterhalb von Schröder dürfte Gabriel einen der Spitzenplätze bezüglich der Bedeutsamkeit ehemaliger SPD-Politiker der Nachwendezeit belegen. Wenn der was sagt, sollte man darauf achten was es ist, denn es hat Gewicht und kommt nicht aus dem luftleeren Raum. |
|
|
Gestern, 16:31 | Beitrag
#9732
|
|
Major Beiträge: 8.667 Gruppe: VIP Mitglied seit: 24.10.2010 |
@goschi: Der schnodderige Stil ist das eine (Akademiker, dessen Thema plötzlich cool ist ), aber in der Sache würde ich dem Tweet schon zustimmen, zumindest wenn es wirklich um eine Flugverbotszone geht, noch dazu in Frontnähe (Charkow o.ä.), denn dann wird man früher oder später vor der Frage stehen, ob man russische Flugzeuge abschießen will. Eine "Flugverbotszone" über Lemberg (soweit kommen die russischen Flugzeuge eh nicht), und ein "Abschießen von Flugkörpern" (wie im Iran-Israel-Beispiel) ist da vielleicht noch was anderes (wobei man auch da wie du sagst Kommunikationskanäle offen halten muss, um bei Fehlern schnell reagieren zu können), aber je weiter östlich man eine Flugverbotszone aufzieht, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie direkten Waffeneinsatz gegen bemannte russische Flugzeuge beinhaltet. Und man muss sich halt Gedanken machen, wie man reagiert, wenn Russland seinerseits westliche Flugabwehr und/oder Flugzeuge unter Beschuss nimmt. Ich halte es auch nicht für wahrscheinlich, da bisher die eindeutige Linie des Westens eindeutig war, nicht selbst zu schießen.
Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: Gestern, 16:37 |
|
|
Gestern, 16:36 | Beitrag
#9733
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 11.993 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Flugverbotszone haben wir doch schon diskutiert als diese Forderung erstmals laut wurde. Es ist wieder diese dekadent überhebliche Art vieler Politiker hierzulande, die fern jeder Realität sind. Als seien die Russen kleine Talibans die sich nicht wehren, bzw kleine Irakis deren Technik nicht ausreicht sich gegen die NATO zu wehren. Die Russen werden einen Scheiß tun und sich an eine von der NATO verhängte Flugverbotszone halten. Die Rusen tun das was sie meinen was sie zu tun haben um den Krieg zu führen. Jegliche Einmischung der NATO in diesen Konflikt, vor allem die Durchsetzung dieser wäre ein Krieg der NATO mit den Russen. Wenn das so einfach wäre hätten die Amis das doch längst selbst gemacht. Sie wissen genau warum sie es nicht tun.
-------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
|
|
|
Gestern, 16:45 | Beitrag
#9734
|
|
Feldwebel Beiträge: 406 Gruppe: Members Mitglied seit: 09.03.2022 |
Jegliche Einmischung der NATO in diesen Konflikt, vor allem die Durchsetzung dieser wäre ein Krieg der NATO mit den Russen. Den gibt es doch nach russischer Lesart bereits. Wenn das so einfach wäre hätten die Amis das doch längst selbst gemacht. Sie wissen genau warum sie es nicht tun. Weil es bisher nicht notwendig war. Wenn der Winter ansteht und viele Ukrainer vor der Kälte gen Westen flüchten, wird es aber notwendig. |
|
|
Gestern, 16:57 | Beitrag
#9735
|
|
Major Beiträge: 7.987 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 |
Den gibt es doch nach russischer Lesart bereits. Auf der propagandistischen Ebene sowie in den social media und bei den Geheimdiensten bis zu einem gewissen Grad, nicht aber auf der realen Ebene. Und der Unterschied ist auch den Leuten in Moskau bewusst. klare Regeln, sollte Russland NATO-Ziele angreifen, führt dies zum direkten gegenschlag auf die ausführenden Kräfte der Russen. Was ist denn ein NATO-Ziel, eine verdeckte Waffenschmiede oder ein SAM launcher in der Ukraine? Und dann würde der Flugplatz im russischen Hinterland attackiert? Hui. Ich glaube nicht dass es so ginge.
Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: Gestern, 17:02 |
|
|
Gestern, 17:51 | Beitrag
#9736
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.724 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
@goschi: Der schnodderige Stil ist das eine (Akademiker, dessen Thema plötzlich cool ist ), aber in der Sache würde ich dem Tweet schon zustimmen, zumindest wenn es wirklich um eine Flugverbotszone geht, noch dazu in Frontnähe (Charkow o.ä.), denn dann wird man früher oder später vor der Frage stehen, ob man russische Flugzeuge abschießen will. Eine "Flugverbotszone" über Lemberg (soweit kommen die russischen Flugzeuge eh nicht), und ein "Abschießen von Flugkörpern" (wie im Iran-Israel-Beispiel) ist da vielleicht noch was anderes (wobei man auch da wie du sagst Kommunikationskanäle offen halten muss, um bei Fehlern schnell reagieren zu können), aber je weiter östlich man eine Flugverbotszone aufzieht, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie direkten Waffeneinsatz gegen bemannte russische Flugzeuge beinhaltet. Und man muss sich halt Gedanken machen, wie man reagiert, wenn Russland seinerseits westliche Flugabwehr und/oder Flugzeuge unter Beschuss nimmt. Ich halte es auch nicht für wahrscheinlich, da bisher die eindeutige Linie des Westens eindeutig war, nicht selbst zu schießen. darum meine Empfehlung, erstmal den Dnjepr zu nehmen, ich würde dann mindestens bei Krementschuk nach Norden zu Sumy an die Grenze, will man es vorsichtig machen nur bis zum Freiländereck Ukraine-Russland-Belarus, ich bin sicher ein gewisser weisshaariger Schnauzträger wird das aktiv unterstützen. Dem Dnjepr hoch vom schwarzen Meer gibt es bis Saporoschje keine ernsthaften Frontbewegungen, wenn man da noch einen Toleranzpuffer für Flugbewegungen von 10km drauf setzt (bevor man feuert), besteht für Russland keine Gefahr, der belarussischen Grenze entlang sowieso nicht und auch sonst bis Sumy keine, das könnten beide Seiten problemlos riskieren und dann ist es am Ende eben einfaches Raketen Abfangen. Das wären dann so 50-60% des ukrainischen Gebiets, das die NATO schützt, man zeigt der Ukraine, dass man ihr auch wirklich beisteht und geht zugleich kein echtes Risiko ein gegen Russland agieren zu müssen. Ja natürlich würde Russland jammern und pöbeln Aber Russland würde die Kröte auch schlucken, etwas provozieren, aber man will dann eben doch nicht gegen die NATO Krieg führen, weil dann kriegt man auf die Fresse Die Russische kleptokratie ist nicht Suizidal, die wollen Macht und Reichtum behalten, der Rest ist Verhandlungssache. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
Gestern, 17:54 | Beitrag
#9737
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.724 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
Flugverbotszone haben wir doch schon diskutiert als diese Forderung erstmals laut wurde. Es ist wieder diese dekadent überhebliche Art vieler Politiker hierzulande, die fern jeder Realität sind. Als seien die Russen kleine Talibans die sich nicht wehren, bzw kleine Irakis deren Technik nicht ausreicht sich gegen die NATO zu wehren. Die Russen werden einen Scheiß tun und sich an eine von der NATO verhängte Flugverbotszone halten. Die Rusen tun das was sie meinen was sie zu tun haben um den Krieg zu führen. Jegliche Einmischung der NATO in diesen Konflikt, vor allem die Durchsetzung dieser wäre ein Krieg der NATO mit den Russen. Wenn das so einfach wäre hätten die Amis das doch längst selbst gemacht. Sie wissen genau warum sie es nicht tun. Es ist eine Möglichkeit der ukraine sowohl hart zu helfen, gerade eben gegen den Terror gegen die Zivilbevölkerung, ohne eben aktiv gegen Russland zu agieren (im grunde übernimmt man den Punchingball) Eine Flugverbotszone muss auch nicht die ganze ukraine erfassen, ich kenne keine, die alles umfasste, selbst im Iran gab es nur die südliche und nördliche, in der mittleren Hälfte durfte der irak frei agieren und hier müsste man dann eben die Front berücksichtigen. Man kann sowas auch abgestuft machen ind er Härte der Geltung. Es gibt nicht nur Absolutismen... -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
Gestern, 17:57 | Beitrag
#9738
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.724 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
klare Regeln, sollte Russland NATO-Ziele angreifen, führt dies zum direkten gegenschlag auf die ausführenden Kräfte der Russen. Was ist denn ein NATO-Ziel, eine verdeckte Waffenschmiede oder ein SAM launcher in der Ukraine? Und dann würde der Flugplatz im russischen Hinterland attackiert? Hui. Ich glaube nicht dass es so ginge.Klassisch reagierte man bei sowas immer mit "entweder den Verursacher direkt" (also das abschiessende Flugzeug) oder das gleichwertige Pendant woanders (zB ein Flugabwehrkomplex an der Front macht Puff) alles eine frage der RoE und klaren Kommunikation, aber natürlich müsste das passiver sein, eben kein SEAD/DEAD aller russischen Luftraumeingreifenden Mittel (SAM, SRBL, Flughäfen, Jets). Das dürfte aber auch klar sein. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
Gestern, 17:57 | Beitrag
#9739
|
|
Oberleutnant Beiträge: 2.235 Gruppe: Members Mitglied seit: 15.04.2022 |
Flugverbotszone haben wir doch schon diskutiert als diese Forderung erstmals laut wurde. Es ist wieder diese dekadent überhebliche Art vieler Politiker hierzulande, die fern jeder Realität sind. Als seien die Russen kleine Talibans die sich nicht wehren, bzw kleine Irakis deren Technik nicht ausreicht sich gegen die NATO zu wehren. Die Russen werden einen Scheiß tun und sich an eine von der NATO verhängte Flugverbotszone halten. Die Rusen tun das was sie meinen was sie zu tun haben um den Krieg zu führen. Jegliche Einmischung der NATO in diesen Konflikt, vor allem die Durchsetzung dieser wäre ein Krieg der NATO mit den Russen. Wenn das so einfach wäre hätten die Amis das doch längst selbst gemacht. Sie wissen genau warum sie es nicht tun. M.W. vermeiden beide Seiten seit ca. 2 Jahren bemanntes Fluggerät über die Frontlinie zu bewegen, also auch ohne NATO-Ansatz. |
|
|
Gestern, 19:00 | Beitrag
#9740
|
|
Hauptmann Beiträge: 2.652 Gruppe: Members Mitglied seit: 17.07.2012 |
darum meine Empfehlung, erstmal den Dnjepr zu nehmen, ich würde dann mindestens bei Krementschuk nach Norden zu Sumy an die Grenze, will man es vorsichtig machen nur bis zum Freiländereck Ukraine-Russland-Belarus, ich bin sicher ein gewisser weisshaariger Schnauzträger wird das aktiv unterstützen. Ergibt es nicht mehr Sinn, sich an den Oblastgrenzen zu orientieren? Also nicht, weil das tatsächlich sinnvoll wäre, sondern weil es dadurch für Putin leichter wird, das ganze hinzunehmen, schließlich arbeitet er selbst ja auch mit den Verwaltungsgrenzen bei seinen Anektionen und nicht mit real beherrschtem Gebiet. Eine NATO-Flugverbotszone über dem Teil der Ukraine, den er ohnehin Polen schenken wollte, dürfte er mMn viel besser ignorieren können als über Gebiet der fünf von ihm zu Teilen Russlands erklärten Oblaste der Ukraine. Und wollte man seitens der NATO das Ganze erstmal vorsichtig angehen lassen, könnte man überlegen, direkt an Russland oder diese Oblaste angrenzenden Oblaste ebenfalls auszusparen oder mit einschränkenden Sonderregeln zu belegen, beispielsweise dort keine Präsenz von NATO-Personal am Boden und in der Luft, während das im westlichen Landesteil der Fall wäre. Schwierig dabei ist natürlich, dass man damit zu einem gewissen Maße das Narrativ Putins bestärkt, die Oblaste als russisches Territorium zu betrachten. |
|
|
Gestern, 19:19 | Beitrag
#9741
|
|
Oberstleutnant Beiträge: 11.993 Gruppe: Members Mitglied seit: 03.10.2002 |
Es ist eine Möglichkeit der ukraine sowohl hart zu helfen, gerade eben gegen den Terror gegen die Zivilbevölkerung, ohne eben aktiv gegen Russland zu agieren (im grunde übernimmt man den Punchingball) Eine Flugverbotszone muss auch nicht die ganze ukraine erfassen, ich kenne keine, die alles umfasste, selbst im Iran gab es nur die südliche und nördliche, in der mittleren Hälfte durfte der irak frei agieren und hier müsste man dann eben die Front berücksichtigen. Man kann sowas auch abgestuft machen ind er Härte der Geltung. Es gibt nicht nur Absolutismen... Dann erkläre mal wie Du den Russen abhalten willst ohne ihn abzuschießen. Eine Frage, die immer noch unbeantwortet ist. Die Ukraine ist Kriegsland. Die komplette Ukraine, nicht nur bis zu einer imaginären Line. Die Russen nehmen sich die Freiheit in der ganzen Ukraine zu agieren sofern es ihnen möglich ist. Jede direkte Einmischung der NATO wäre eine Kriegsbeteiligung, egal wie Du es nennst. Solange Ukrainer allein kämpfen kann man sie mit Waffen zuscheißen. Aber sobald NATO Flugzeuge über der Ukraine fliegen und Russen abschießen, ist das ein Kriegseintritt der NATO, egal ob es Kriegserklärung, Flugverbotszone oder Pumuckelgebiet heißt. Wie würde man wohl hier reagieren, wenn die Russen den Westen der Ukraine als Flugverbotszone erklären? Und dann? Die NATO erklärt das gleiche und dann? Ballern die sich gegenseitig vom Himmel um ihre Flugverbotszone jeweils zu schützen? Wie stellst Du Dir das alles vor? -------------------- Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
|
|
|
Gestern, 20:50 | Beitrag
#9742
|
|
Herr der Dunkelheit Beiträge: 36.724 Gruppe: Admin.WHQ Mitglied seit: 21.04.2002 |
darum meine Empfehlung, erstmal den Dnjepr zu nehmen, ich würde dann mindestens bei Krementschuk nach Norden zu Sumy an die Grenze, will man es vorsichtig machen nur bis zum Freiländereck Ukraine-Russland-Belarus, ich bin sicher ein gewisser weisshaariger Schnauzträger wird das aktiv unterstützen. Ergibt es nicht mehr Sinn, sich an den Oblastgrenzen zu orientieren? Also nicht, weil das tatsächlich sinnvoll wäre, sondern weil es dadurch für Putin leichter wird, das ganze hinzunehmen, schließlich arbeitet er selbst ja auch mit den Verwaltungsgrenzen bei seinen Anektionen und nicht mit real beherrschtem Gebiet. Eine NATO-Flugverbotszone über dem Teil der Ukraine, den er ohnehin Polen schenken wollte, dürfte er mMn viel besser ignorieren können als über Gebiet der fünf von ihm zu Teilen Russlands erklärten Oblaste der Ukraine. Und wollte man seitens der NATO das Ganze erstmal vorsichtig angehen lassen, könnte man überlegen, direkt an Russland oder diese Oblaste angrenzenden Oblaste ebenfalls auszusparen oder mit einschränkenden Sonderregeln zu belegen, beispielsweise dort keine Präsenz von NATO-Personal am Boden und in der Luft, während das im westlichen Landesteil der Fall wäre. Schwierig dabei ist natürlich, dass man damit zu einem gewissen Maße das Narrativ Putins bestärkt, die Oblaste als russisches Territorium zu betrachten. Wäre auch möglich Einen Abstand zur Grenze zu Russland würde sich anbieten, um eigentlich keine koision zu provozieren. Ich will da gar keine genaue Ausarbeitung anbieten, sondern nur aufzeigen, dass dies absolut gehen kann. Dann erkläre mal wie Du den Russen abhalten willst ohne ihn abzuschießen. Eine Frage, die immer noch unbeantwortet ist. Die Ukraine ist Kriegsland. Die komplette Ukraine, nicht nur bis zu einer imaginären Line. Die Russen nehmen sich die Freiheit in der ganzen Ukraine zu agieren sofern es ihnen möglich ist. Jede direkte Einmischung der NATO wäre eine Kriegsbeteiligung, egal wie Du es nennst. Solange Ukrainer allein kämpfen kann man sie mit Waffen zuscheißen. Aber sobald NATO Flugzeuge über der Ukraine fliegen und Russen abschießen, ist das ein Kriegseintritt der NATO, egal ob es Kriegserklärung, Flugverbotszone oder Pumuckelgebiet heißt. Wie würde man wohl hier reagieren, wenn die Russen den Westen der Ukraine als Flugverbotszone erklären? Und dann? Die NATO erklärt das gleiche und dann? Ballern die sich gegenseitig vom Himmel um ihre Flugverbotszone jeweils zu schützen? Wie stellst Du Dir das alles vor? Es gibt keine russischen Jets über dem Gebiet, das die Ukraine beherrscht. die Fliegen nichtmal nahe an diese grenze, daher die berühmten FAB-500 Gleitbomben Auch Russland akzeptiert grenzen, man muss sie ihm nur setzen. Und wenn man etwas Abstand zu den Grenzen hält, gibt es keinerlei Kontakte und eben, sollte Russland doch meinen in der Flugverbotszone zu agieren gegen NATO-Jets zB, macht halt ein S400 in Frontnähe bumm als Gegenschlag. Solche Derals gab es in Vietnam, in Afghanistan und vielerorts sonst, das können Supermächte, ehrlicherweise war der ganze ostseeraum voll solcher Deals, man schoss sich mal nen Aufklärer ab, dann machte ein Aufklärungsschiff blubb... immer eins fürs andere, nie eskaliert. Eine Flugverbotszone ist als begriff eh symbolisch, Russland agiert nicht ÜBER der ukraine mit Fluggerät, sie schiessen aber IN die Ukraine, und darum gehts, all das abzufangen und durch eigene Präsenz Russland vom Terror gegen die Zivilbevölkerung abzubringen. Schlussendlich ist es "NATO Flugabwehrmission Ukraine", man holt alles russische vom Himmel und macht klar, terror endet jetzt, sonst dehnen wir aus und Abschussgerät macht auch mal *bumm*, wir tracken es! Und die ukraine ist ein souveränes Gebiet, das die Russen angreifen, sie versuchen das ja zur no-Go-zone zu deklarieren, nur: man darf den Angegriffenen verteidigen! Das verstehst du aber absichtlich immer noch nicht. Russland hat keine gewalt über die Ukraine, die ukraine aber sehr wohl und die darf die NATO einladen. -------------------- Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.
Qui tacet, consentire videtur Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen. |
|
|
Gestern, 21:13 | Beitrag
#9743
|
|
Major Beiträge: 7.987 Gruppe: Members Mitglied seit: 25.10.2009 |
Ich habe ein paar Folgefragen:
- Woher kommen die mächtigen Luftverteidigungssysteme, mit denen die NATO den Westen der Ukraine gegen Marschflugkörper und ballistische Raketen schützt? Werden diese Mangelware an Effektoren dann nicht mehr an den Osten der Ukraine gegeben? Was wenn die NATO ihr Schutzversprechen für die Westukraine nicht überzeugend aufs Papier bringen kann? - Verdoppelt Russland in Folge der Zone seine Fernangriffe auf die Ostukraine? - Wie könnte sich die Bundeswehr nach nationalem Recht legel daran beteiligen? Es gibt keinen Beschluss des UN Sicherheitsrats. Würde die Einladung aus Kiew genügen? - Wie würde ein Vergeltungsschlag ausgeführt, mit NATO Kampfjets/Kampfbomber über dem Osten der Ukraine für den Start von Marschflugkörpern? Vom Schwarzen Meer aus? Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: Gestern, 21:15 |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 13. June 2024 - 04:16 |