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> Die ukrainische Sommeroffensive, vormals "die ukrainische Frühlingsoffensive"
PeterPetersen
Beitrag 5. Jun 2023, 15:52 | Beitrag #31
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ZITAT(Glorfindel @ 5. Jun 2023, 16:36) *
ZITAT
Dem kleinen Gernegroß im Kreml steht das Wasser bis zum Hals, aber zum Löschen aller Brände ist es trotzden nicht genug.

Es gibt wiederholt Berichte, dass Putin keine schlechten Nachrichten erhalten möchte und Leute, welche schlechte Nachrichten (= Westliche Propaganda aus Putins Sicht) werden nicht mehr zu ihm zugelassen.

Das wäre absolut wünschenswert aus Sicht der UA.


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Glorfindel
Beitrag 5. Jun 2023, 16:06 | Beitrag #32
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Gewisse Entschädigungsschwächen und Tatenlosigkeit machen sich auf russischer Seite ja auch bereits bemerkbar:

- "Border Raid" in der Belgorod-Region brachte praktisch keine Reaktion von Putin hervor
- es gibt zwar möglicherweise eine gewisse Schattenmobilisierung, der Kreml hält aber immer noch das Narrativ der "militärischen Spezialoperation" aufrecht. Und bei einer MSO darf es z.B. keine Drohnenangriffe auf Moskau geben.
- Prigoschin, Kadyrow, Girkin und andere können sich (wohl im Gegensatz zu echten Oppositionellen) ungeniert "Frechheiten" erlauben und Kritik üben. Eigentlich sind diese Kritiken ja lächerlich, weil sie immer Putin ausklammern, obwohl er als Autokrat für alles die Hauptverantwortung trägt. "Wenn das der Führer wüsste" gilt auch hier nicht und eigentlich weiss das jeder. Der Innerrussische Machtkampf nimmt an Fahrt auf. Die Differenzen zwischen Wagner und der Armee, welche darin gipfeln, dass Wagner einen Brigadekommandanten der russischen Armee festnimmt und misshandelt, treten offen zu tage. Die ganzen Gerüchte, dass Wagner mit der Ukraine versucht Separatabkommen zu schliessen oder dass die Armee umgekehrt Wagner in die Falle laufen lassen, sind, sollten sie nicht zutreffen, wenigstens soweit glaubhaft, als dass sie weiteren Unfrieden stifften.


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Merowinger
Beitrag 5. Jun 2023, 18:36 | Beitrag #33
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So richtig Zufall ist das nicht: Die ukrainische Offensive beginnt während im deutschen Luftraum und in der Ostsee jeweils Großmanöver (dort Baltops und Baltische Flotte) angelaufen sind. Rußland muss jetzt seine Augen überall haben. tounge.gif

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 5. Jun 2023, 18:38
 
Sensei
Beitrag 5. Jun 2023, 18:58 | Beitrag #34
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Naaaja.
Das sind ja ganz unterschiedliche Einheiten, gar Truppengattungen, die hier zum Einsatz kommen.
Das würde ich schon als Zufall deklarieren.


---

Rob Lee hat eine ganz gute Begründung für den Ort der/dieser Offensive:

Der Frontbogen westlich von Vuhledar wurde von den Russen, nach dem Ruhen der Front bei Vuhledar und Verlegen von Einheiten zur Stabilisierung der Flanken von Bachmut, deutlich ausgedünnt.

ZITAT
One reason why Ukraine is likely focusing on the Vuhledar-Velyka Novosilka area is because Russia pulled units from there (e.g. the 200th and 72nd MRB) to reinforce Bakhmut's flanks, and the 40th and 155th NIB were not properly reconstituted after their failed Feb-March assaults.


https://twitter.com/RALee85/status/1665774821668528135

Wobei ich hier immernoch von einem Ablenkungsangriff ausgehe.

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 5. Jun 2023, 19:29
 
Glorfindel
Beitrag 5. Jun 2023, 19:43 | Beitrag #35
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Prominent haben wir gerade an drei Orten ukrainische Aktivitäten
- Vuhledar-Velyka Novosilka, wo neuaufgestellten ukr. Brigaden zum Einsatz kommen
- Bachmut, wo die Ukrainer versuchen nördlich und südlich von Bachmut eine Umfassung durchzuführen.
- Belgorod, wo sich RCV, PVC und FLR immer noch halten und eingesetzte russische Einheiten zweifelhafter Qualität) eine blutige Nase geholt haben.




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PeterPetersen
Beitrag 5. Jun 2023, 19:46 | Beitrag #36
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ZITAT(PeterPetersen @ 5. Jun 2023, 15:23) *
ZITAT(PeterPetersen @ 5. Jun 2023, 10:38) *
Bilder eines gescheiterten UA Angriffs (vermutlich in Kompaniegröße)
https://t.me/milinfolive/101667

https://t.me/milinfolive/101665

Hier ein anderer abgewehrter Angriff (könnten aber auch alte Bilder sein)
https://t.me/milinfolive/101639


Der gleiche Angriff nur mit mehr Material und in besserer Qualität
https://t.me/milinfolive/101677

Quelle ist RU Staatsmedien


Und noch mehr Videos, scheinbar vom gleichen Angriff
https://twitter.com/geoconfirmed/status/166...ilN3ClGlXENs95g


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
muckensen
Beitrag 5. Jun 2023, 20:38 | Beitrag #37
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ZITAT
Ukrainian vehicle camouflaged as house sneaking up to the russian positions: Link
mata.gif


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
ABC-Stuffz
Beitrag 5. Jun 2023, 20:51 | Beitrag #38
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ZITAT(muckensen @ 5. Jun 2023, 21:38) *
ZITAT
Ukrainian vehicle camouflaged as house sneaking up to the russian positions: Link
mata.gif

Das scheint ein Fake zu sein? bzw. mit dem PC bearbeitet.

Der Beitrag wurde von ABC-Stuffz bearbeitet: 5. Jun 2023, 20:52
 
Broensen
Beitrag 5. Jun 2023, 21:24 | Beitrag #39
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ZITAT(ABC-Stuffz @ 5. Jun 2023, 21:51) *
ZITAT(muckensen @ 5. Jun 2023, 21:38) *
ZITAT
Ukrainian vehicle camouflaged as house sneaking up to the russian positions: Link
mata.gif
Das scheint ein Fake zu sein? bzw. mit dem PC bearbeitet.

Das ist die neueste Kampfcaravan-Lieferung der Holländer in regional angepasstem Tarndesign. biggrin.gif
 
Merowinger
Beitrag 5. Jun 2023, 21:27 | Beitrag #40
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Besorgt wäre ich wenn es ein Boot gewesen wäre. biggrin.gif Aber es ist nur KALUSH.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 5. Jun 2023, 22:07
 
Brünnhilde
Beitrag 6. Jun 2023, 05:46 | Beitrag #41
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ntv meldet:

+++ 06:22 Kiew: Ukrainische Armee rückt im Osten vor +++

und im Text:
Die ukrainischen Streitkräfte führen nach eigenen Angaben Offensivoperationen entlang der Ostfront durch. Die ukrainischen Truppen rückten 200 bis 1.600 Meter in Richtung Orichowo-Wasyliwka und Paraskowiwka vor sowie 100 bis 700 Meter in Richtung Iwaniwske und Klischiwka, berichtet die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maliar auf Telegram.

Das hört sich jetzt nicht sonderlich ambitioniert an.
 
400plus
Beitrag 6. Jun 2023, 05:59 | Beitrag #42
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Wie hat Hemingway sinngemäß mal geschrieben- der Bankrott erfolgte erst schleichend, dann plötzlich.
 
Scipio32
Beitrag 6. Jun 2023, 06:38 | Beitrag #43
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Die Sache bei Charkiw(?) hat ja auch erst langsam angefangen und sich dann schlagartig entwickelt.

Wir werden in den kommenden Wochen sehen, wie sich das entwickelt.
 
Glorfindel
Beitrag 6. Jun 2023, 18:22 | Beitrag #44
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Darstellung des Geschehens aus ukrainischer Sicht (euromaidanpress) Etwas sehr optimistisch, gerade was Belgorod betrifft

ZITAT
Day 467.


In the Belgorod Oblast, insurgent forces are escalating the ferocity of their attacks. The commander of the Russian Volunteer Corps confirmed today that they’ve succeeded in liberating Tavolzhanka. The leader of Belgorod Oblast has confirmed that Russian forces have lost control over the settlement, suggesting a challenging outlook for Russians in the area. (...)


In the Bakhmut direction, Ukrainian forces continue to make gains. The Ukrainian Deputy Minister of Defense reported that they have conducted a series of successful assaults on the northern Bakhmut flank. Prigozhin has criticized the regular Russian army for allowing Ukrainians to infiltrate Berkhivka. Reports suggest that additional attacks were directed towards Dubovo-Vasylivka, Paraskoviivka, and Zaliznianske. However, without geolocated footage, these gains cannot be confirmed at present.

The situation on the southern Bakhmut flank looks even more promising for Ukrainians. As anticipated, Ukrainians have swiftly capitalized on their gains, executing a pincer movement on Klishchiivka. An on-the-ground detachment commander reported that Russians in Klishchiivka are preparing to abandon their positions, as Ukrainian forces have destroyed their regional logistics, leaving them without hope of support.


The most significant news of the day, however, comes from the south. Russian sources claimed that their forces launched a counterattack, pushing Ukrainians out of Neskuchne. They also reported that Ukrainians had launched assaults on the next settlement on the line, Storozheve, utilizing several motorized rifle companies. (...)

It appears that the Russians interpreted the Ukrainians withdrawing their heavy equipment from the contact line post-assault as a retreat due to their intense artillery fire. However, some analysts suggest that Ukrainians likely left light infantry in the trenches to hold the area while prudently moving their equipment away from the artillery fire. (...)

In Novodarivka, it seems that Russian forces managed to regain control of the village. However, Ukrainians maintained control over the fields in front of the settlement, facilitating further assaults. Russian sources reported that Ukrainians launched an assault on Novodarivka and Rivnopil from the north, deploying up to one battalion tactical group. However, the primary Ukrainian attack came from the opposite direction.

The commander of the Russian Volunteer Battalion Vostok reported that the Ukrainians tricked Russian forces by appearing to reinforce small attacks in the western part, allowing them to close in almost undetected. As Ukrainians simultaneously jammed radio signals, the Russians were unable to request support and were consequently defeated. Ukrainians subsequently launched assaults towards Urozhaine and Novomaiorske. Like before, the goal was not immediate capture of the next settlements, but rather to expand the bridgehead and establish positions in the fields.

These highly coordinated actions enabled Ukrainians to achieve a challenging task – crossing the river, dispersing their forces, and establishing a broad bridgehead. (...)

Lower-level Russian commanders on the ground reported a new issue: Russian forces are falling victim to their own mines due to the fields and roads being excessively mined. The increasing intensity of the Ukrainian counteroffensive seems to be causing Russian forces to make mistakes under immense emotional pressure. Reports indicate that Russian forces lost their best assault and reconnaissance drone operators just before the Ukrainians delivered their main blow.

(...) by mining everything around them, they might find themselves caught between attackers and minefields, cut off from reinforcements and retreat routes if Ukrainians attack from an unexpected direction.


Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 6. Jun 2023, 18:22


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muckensen
Beitrag 6. Jun 2023, 19:28 | Beitrag #45
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Heute eine neue Erfahrung gemacht: Ich glaube, ich hatte noch nie in meinem Leben jemandem Kriegsglück gewünscht.


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
Glorfindel
Beitrag 7. Jun 2023, 14:11 | Beitrag #46
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Georg Häsler in der NZZ: Auch sehr sieht drei wahrscheinliche Aktionen und bewertet diese. Er glaubt, dass die Ukrainer eher nicht aufs Ganze gehen werden, sondern möglichst einen sicheren Erfolg haben möchten.

ZITAT
Eine Vorstufe zur ukrainischen Gegenoffensive hat vermutlich schon begonnen, aber anders als erwartet. (...) Obskure bewaffnete Gruppen stossen von ukrainischem Gebiet in die russische Region Belgorod vor. (...) Zwischen der Ukraine und Russland entsteht eine Grauzone der Macht, ein uneindeutiger, bewaffneter Konflikt, der den Kreml zwingt, militärische Mittel zu verlegen.

Doch auch der terrestrische Angriff auf die besetzten Gebiete, angekündigt als Frühlingsoffensive, scheint kurz bevorzustehen. Neun Kampfbrigaden warten in ihren Bereitschaftsräumen auf den Befehl, loszuschlagen. Monatelang wurde das Personal an den neuen, westlichen Waffensystemen gedrillt. Die Kommandanten und Stäbe überprüften ihre taktischen Entschlüsse auf Nato-Simulatoren. Auf Manöver im Echtgelände wurde offensichtlich verzichtet, um sich vor der russischen Aufklärung zu verstecken.

So ist es dem Generalstab in Kiew gelungen, einen Schleier des Schweigens über seine operativen und taktischen Absichten zu legen. (...) Kleinere ukrainische Verbände sind dabei, die Kontaktlinie nach Schwachstellen abzuklopfen. Die Front ist in Bewegung geraten.

Aus diesen Probeangriffen lassen sich gegenwärtig kaum belastbare Erkenntnisse ableiten, weil sie auch der Täuschung dienen (...) Der ukrainische Generalstab wird sich bei seinem Entschluss (...) an den vier Charakteristika erfolgreicher Offensiven gemäss westlicher Militärtheorie orientiert haben:
- Kühnheit
- Konzentration der Kräfte
- Geschwindigkeit
- Ãœberraschung der Aktion.

Der Fokus liegt (...) auf einem dezidierten Hauptstoss, der rasch und mit aller Wucht ein klares Ziel erreicht – mit einer Perspektive für eine Folgeaktion. Denkbar sind aufgrund der gegenwärtigen Lage drei unterschiedliche Prinzipien für einen mechanisierten Gegenangriff:

1. Ein Angriff im Süden, unter Umständen mit einem Sichelschnitt, um den Landweg auf die Krim abzuschneiden und möglichst viele Besatzungstruppen einzukesseln.
2. Ein Frontalangriff in der Mitte der Kontaktlinie, um einen Keil in die besetzten Gebiete zu rammen.
3. Eine Umgehung im Norden, um möglichst rasch möglichst viel besetztes Gelände wieder in Besitz zu nehmen. (...)

Für eine Offensive gegen befestigte Stellungen brauchen die angreifenden Verbände mindestens dreimal so viel Kraft wie der Gegner in der Defensive. Es geht also darum, eine Lücke in der russischen Abwehrfront zu finden. (...)

Sichelschnitt: Fokus auf das Ziel

Ein mechanisierter Stoss in die besetzten Gebiete ist für Kiew nur ein Element, um das strategische Ziel zu erreichen. Minimal sollen günstige Voraussetzungen für Verhandlungen geschaffen werden. Maximal will die Ukraine alle besetzten Gebiete befreien – inklusive der Krim. (...)

Die operative Absicht des ukrainischen Generalstabs dürfte deshalb lauten
- erstens die Initiative zurückzugewinnen,
- zweitens einen Erfolg zu erringen, um die westliche Unterstützung auch weiter sicherzustellen, und
- drittens eine möglichst gute Ausgangslage für die Folgeoperation zu schaffen.

Ein mechanisierter Stoss (...) muss (...) nicht innerhalb weniger Tage die Entscheidung bringen, sondern vor allem seinen operativen Zweck erfüllen. Die drei Denkmodelle dafür sind deshalb nach den Gefechtsgrundsätzen zu beurteilen (...). Der Angriff im Süden direkt auf die Krim-Übergänge dürfte dabei am konsequentesten auf das Ziel ausgerichtet sein, die besetzen Gebiete vollständig zu befreien.

Gelingt die Aktion, kann die ukrainische Armee die Übergänge auf die Krim besetzen und damit einen wesentlichen Nachschubweg unterbrechen. Denkbar wäre ein Stoss mit je drei Brigaden östlich und westlich des Molotschna-Flusssystems an der stark befestigten Stadt Melitopol vorbei an die Dnipro-Übergänge bei Cherson, deren Brückenköpfe idealerweise bereits in einer Vorausaktion besetzt worden sind. Anzeichen dafür waren in den vergangenen Monaten sichtbar, als ukrainische Spezialkräfte östlich des Stroms Probeangriffe unternahmen.

Szenario Süd

Gerade weil der südliche Sichelschnitt den schnellsten Erfolg brächte, haben die russischen Besatzer das Gelände besonders aufwendig verstärkt. Dies stellt die Sicherheit der Aktion infrage. (...)

Die Zerstörung des Damms von Nowa Kachowka diese Woche unterstreicht die militärische Bedeutung der Dnipro-Übergänge. (...) Der Grundwasserspiegel dürfte steigen und die Bewegungsfreiheit der Panzerkräfte einschränken – insbesondere auf der westlichen Seite der Molotschna.


Frontalangriff: einfach und vielleicht flexibel

Die ukrainische Armee braucht deshalb eine Alternative: Eine auf den ersten Blick unerwartete Chance für einen Gegenangriff eröffnet sich in der Mitte der langen Kontaktlinie.

Ausgerechnet bei Bachmut, wo die ukrainischen Bodentruppen nach monatelangen Kämpfen gegen die Wagner-Privatarmee ihre Stellungen räumen mussten, scheint in den Flanken der Weg frei zu sein für einen Stoss mitten in die besetzten Gebiete hinein. (...) Würde hier ein Durchbruch gelingen, könnte die ukrainische Armee versuchen, die besetzte Stadt Donezk zu umfassen.

Szenario Mitte


Aus einem solchen Frontalangriff kann also eine Schlinge entstehen, die es erlaubt, ein (...) Stück aus den besetzten Gebieten herauszureissen. Das Prinzip ist einfach und erlaubt eine gewisse Flexibilität. Es gestaltet sich aber schwierig, günstige Voraussetzungen für eine Folgeaktion zu schaffen – das eigentliche Ziel dieser ersten Phase der ukrainischen Gegenoffensive.

Aus dem gleichen Grund ist auch ein direkter Stoss Richtung Melitopol unwahrscheinlich: Das Gelände, das Wegnetz und die Distanz zu den Krim-Übergängen eröffnen wenig Spielraum für den nächsten taktischen Zug.

Fehlt der Aktion zudem das Tempo, kann ein solcher Keil auch stecken bleiben. (...) Spannend wäre allenfalls eine Kombination schwerer und leichter Kräfte: Ein mechanisierter Verband schlägt eine Bresche in die Front, und die Territorialverteidigung auf Schützenpanzern rückt nach, um (...) die russischen Besatzungstruppen durcheinanderzubringen.


Umfassung Nord: kühn und überraschend

Besonders kühn wäre eine Fortsetzung genau dieser Offensive im Nordosten – und zwar mit einer kurzen, energischen Umfassung über russisches Gebiet. Denn ein direkter Stoss nach Osten würde durch quer laufende Flussläufe gebremst. Gelingt es aber, über die Grenze nach Urasowo durchzubrechen und von dort in die Fliessrichtung der Gewässer weiter zurück in die Ostukraine zu stossen, könnten drei Brigaden nebeneinander mit hohem Tempo nach Süden stossen.

Gleichzeitig müssten weitere drei Brigaden einerseits die tief gestaffelten russischen Kräfte bei Swatowe binden, andererseits eine Versorgungsachse nördlich dieser stark befestigen Stadt zu den von Norden her angreifenden Verbänden errichten. In einem ersten Schritt würde so ein Amboss errichtet, um in einem zweiten Schritt mit den drei restlichen Brigaden als Hammer aus dem Südwesten durchzubrechen und die russischen Verbände einzukesseln und nach Möglichkeit als Pfand gefangen zu nehmen.

Szenario Nord

Dieser kühne Zug könnte allerdings die westlichen Verbündeten gegen Kiew aufbringen. (...) Zudem müsste der Generalstab in Kiew sämtliche seiner neun neu ausgerüsteten Kampfverbände einsetzen, um das erste Ziel zu erreichen.

Es stellt sich auch die Frage, was die Befreiung dieser eher dünn besiedelten Gebiete für die Fortsetzung der Offensive bringen würde. (...) Die ukrainischen Kampfverbände müssten zudem mit statischen Truppen ersetzt und anschliessend reorganisiert werden. Es würde also Zeit brauchen, bis der Generalstab eine nächste Aktion auslösen könnte.

Vielleicht wäre es aber genau ein solcher Erfolg, welcher der Ukraine wieder Luft verschaffen würde, um noch weitere mechanisierte Brigaden mit westlichem Material auszurüsten. Es sind noch längst nicht alle versprochenen Systeme geliefert worden (...)

Behalten Präsident Wolodimir Selenski und seine Regierung vor allem das strategische Ziel im Auge, wählen sie für diese Gegenangriffe eine überraschende, aber sichere Variante. Die Entscheidung fällt später (...) Auch deshalb wird Kiew dem das «center of gravity» Rechnung tragen: den Goodwill des Westens. (...)


Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 7. Jun 2023, 14:17


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PeterPetersen
Beitrag 8. Jun 2023, 09:20 | Beitrag #47
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Die Russen wollen wieder einen Angriff mit Leoparden abgewehrt haben
https://t.me/milinfolive/101874


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Reitlehrer
Beitrag 8. Jun 2023, 09:36 | Beitrag #48
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Ob das Leoparden sind,kann ich nicht erkennen. Einfach zu klein für meine Augen.

Aber die Fahrzeuge stehen schon ungünstig dicht beisammen.
 
IOTA-ATOI
Beitrag 8. Jun 2023, 09:42 | Beitrag #49
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Naja schaut auf den Fotos auch eindeutig nach Leopard 2 Panzern aus
 
Scipio32
Beitrag 8. Jun 2023, 09:51 | Beitrag #50
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Würde auch sagen, dass das Leos sind.
 
General Gauder
Beitrag 8. Jun 2023, 09:51 | Beitrag #51
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Also die Bildqualität ist nicht besonders gut, aber das schaut schon sehr nach Leopard2A4 aus, zumindest wüsste ich von keinem anderen Panzer, der so kantig ist und dort von einer der Seiten eingesetzt wird.
 
Scipio32
Beitrag 8. Jun 2023, 10:07 | Beitrag #52
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Es war ja von Anfang an klar, dass es derartige Bilder geben würde. Der Leo ist ja kein "Wunderpanzer".
 
PeterPetersen
Beitrag 8. Jun 2023, 10:17 | Beitrag #53
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OSINTdefender will die Fotos auf Fake geprüft haben und hat nichts gefunden
https://twitter.com/sentdefender/status/166...ilN3ClGlXENs95g

Demnach spricht vieles dafür, dass es wirklich Leos sind


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Delta
Beitrag 8. Jun 2023, 10:26 | Beitrag #54
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Ich seh auf den Bildern aber immer nur einen Leopard 2 und der Rest könnten YPR-765/M113 oder vgl. sein. Kann auch keinen Leopard klar brennen sehen. Im letzten Bild kann das auch gut sein, dass der Leopard durch andere abgeschossene Fzg durch/vorbei fährt. Und das könnten mglw. sogar russische Autos sein. Hard to tell.


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PeterPetersen
Beitrag 8. Jun 2023, 10:35 | Beitrag #55
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ZITAT(Delta @ 8. Jun 2023, 11:26) *
Ich seh auf den Bildern aber immer nur einen Leopard 2 und der Rest könnten YPR-765/M113 oder vgl. sein. Kann auch keinen Leopard klar brennen sehen. Im letzten Bild kann das auch gut sein, dass der Leopard durch andere abgeschossene Fzg durch/vorbei fährt. Und das könnten mglw. sogar russische Autos sein. Hard to tell.

Hat auch keiner behauptet. Nur das Leos eingesetzt werden


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
SLAP
Beitrag 8. Jun 2023, 10:36 | Beitrag #56
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Die Fahrzeuge wurden schon geolociert. Östlich von Mala Tokmachka: 47.52364817753132, 35.93087370102386



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Sensei
Beitrag 8. Jun 2023, 10:37 | Beitrag #57
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Noch vor der gray-Zone? Das ist natürlich ungünstig.

ZITAT
Hat auch keiner behauptet. Nur das Leos eingesetzt werden


Doch, die Zerstörung von Leos wurde hier zumindest angedeutet:

ZITAT(Scipio32 @ 8. Jun 2023, 11:07) *
Es war ja von Anfang an klar, dass es derartige Bilder geben würde. Der Leo ist ja kein "Wunderpanzer".


Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 8. Jun 2023, 10:40
 
Brünnhilde
Beitrag 8. Jun 2023, 10:59 | Beitrag #58
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ZITAT(PeterPetersen @ 8. Jun 2023, 11:17) *
Demnach spricht vieles dafür, dass es wirklich Leos sind


Für die Russen hat der erste abgeschossene Leo 2 sicher den gleichen Stellenwert wie der erste selbstverdiente Taler für Dagobert Duck.

Sie werden sich deshalb um Bilder bemühen.
 
400plus
Beitrag 8. Jun 2023, 11:04 | Beitrag #59
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ZITAT(Brünnhilde @ 8. Jun 2023, 11:59) *
Für die Russen hat der erste abgeschossene Leo 2 sicher den gleichen Stellenwert wie der erste selbstverdiente Taler für Dagobert Duck.


Glückszehner bitte!
 
SLAP
Beitrag 8. Jun 2023, 11:17 | Beitrag #60
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Laut eines russischen Telegram-Kanal haben die Ukrainer die erste Linie bei Robotyne durchbrochen.
Es ist extrem schwierig Fakt von Fiktion zu unterscheiden. Da werden massive ukrainische Vorstöße gemeldet um ein paar Stunden später die erfolgreiche Abwehr ebendieser zu berichten. Die ukrainischen Quellen sind alle Stumm.



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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 27. April 2024 - 23:04