Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

Zurück zum Board Index
2 Seiten V  < 1 2  
Reply to this topicStart new topic
> Flugzeugträger der Zukunft, Wie können / werden die Carrier der Zukunft aussehen
para
Beitrag 5. Oct 2010, 22:25 | Beitrag #31
+Quote PostProfile CardPM
Fähnrich
Beiträge: 244



Gruppe: Members
Mitglied seit: 15.06.2005


ZITAT
Ich frage mich bei dieser Gelegenheit, wozu die Briten überhaupt größere Träger brauchen? Sie sind in der Welt kaum noch von Bedeutung. Sie sind keine Schutzmacht mehr irgendwelcher früheren Kolonien, bzw. ihre früheren Kolonien sind entweder selbst mächtig (Indien) oder befinden sich in einer friedlichen Gegend die von den USA kontrolliert wird (Karibik) oder wollen von den Briten eh nix mehr wissen (der Rest). Für die paar kleinen Inselchen im Südatlantik und Gibraltar lohnt sich der Aufwand größerer Träger kaum. Den Nordatlantik können sie auch mit den günstigen CVS abriegeln und auch von Land aus. Die Franzosen haben immerhin noch richtige Übersee-Departements, die nicht gerade klein sind.


Na ja. Weder die Franzosen noch die Briten waren in den letzten zwanzig Jahren auch nur theoretisch genoetigt, Ueberseeterritorien zu schuetzen. Gerade die Franzosen benutzen dazu eigentlich ausschliesslich Avisos/Korvetten und leichte Fregatten. Die meisten Staaten, die in der Naehe dieser Territorien liegen und sehr theoretisch eine Bedrohung darstellen, koennten mit drei bis vier Kampfhubschraubern in die Knie gezwungen werden (ein, zwei Ausnahmen bestaetigen die Regel). Aber davon mal kurz abgesehen, Falkland ist einer der unbedeutensten Felsen im Suedatlantik und hat dennoch den einzigen ernsthaften Einsatz eines europaeischen Traegers seit der Suez-Krise gesehen. Also was wie bedeutend ist und wo wie Macht definiert wird, das haengt immer noch sehr von der politischen Ausrichtung ab und nicht nur von ein paar geographischen Fakten.

Im Irakkrieg hat sich der sehr begrenzte Wert der britischen Invincibles gezeigt, wenn es um Strike-Einsaetze ging. Da derartige Kanonenboot-Politik, egal wie gut oder schlecht man das findet, nach wie vor aber der wahrscheinlichste Einsatz von britischen Traegern ist und eben nicht das Abriegeln des Nordatlantiks, halte ich es fuer ziemlich logisch, dass eher zwei richtige Traeger mit genug Kapazitaet und Flexiblitaet beschafft werden statt den Alibi-Traegern nach Muster Invincible, wo es zwar auf dem Papier nett aussieht, drei statt zwei Huellen zu haben, die aber in der Praxis ausserhalb von Sea Control/ASW nicht viel taugen.

Also nach der Logik muesste man sonst argumentieren, dass britische Traegerkraefte eigentlich komplett obsolet sind. Sinnvoller waere es dann wahrscheinlich eher, die amphibische und rotorbasierte Komponente zu staerken, nach Muster der Franzosen mit den Mistral. Aber die wollen sich ja auch noch ein oder zwei richtige Traeger zusaetzlich leisten.
 
Bad Wolf
Beitrag 6. Oct 2010, 10:32 | Beitrag #32
+Quote PostProfile CardPM
Fähnrich
Beiträge: 135



Gruppe: Members
Mitglied seit: 12.04.2010


@ Praetorian
Mir ist schon klar welche Nachteile ein STOVL hat. Aber die Briten wollen sich auf ihren grossen Trägern, die dann für das gesamte Einsatzspektrum gedacht sind, komplett darauf verlassen. Trotz der höheren Kosten der Flugzeuge. Dabei hat die Queen Elizabeth Klasse keinen Atomantrieb. Kerosin steht da in Konkurenz zum Schiffsdiesel. Macht dann natürlich abhängiger von Versorgung.
Meiner Meinung nach ist STOVL ne nette Sache für begrenzte Aktionen auf einem LHD, wie Strike oder CAS. Bei den Briten ist das Gesamtkonzept total deneben weil ungeeignet für nen grossen Träger. Aber da werden sich wohl die Harriertraditionalisten durchgesetzt haben.
 
lastdingo
Beitrag 6. Oct 2010, 11:00 | Beitrag #33
+Quote PostProfile CardPM
Major
Beiträge: 6.191



Gruppe: Members
Mitglied seit: 04.12.2001


Meine Tipps für zukünftige Flugzeugträger: Fortschreibung existierender Trends


Kleine Marinen mit Interesse in Flugzeugträgern (teils aus Prestigegründen) werden kleine Flugzeugträger (Helis & STOVL mit Ski-Ramp) oder ausrangierte kleine/mittlere Flugzeugträger nutzen.

Die Amerikaner bleiben bei ihrer zweigleisigen Strategie; die Riesenpötte + die triphibischen Träger (mit oder ohne well deck).

Briten und Franzosen haben sich erst mal auf Jahrzehnte hin festgelegt, wobei die Briten evtl. noch auf CTOL mit Ski Ramp und/oder Katapult umschwenken.

Bei den Russen ist bis auf Weiteres nur mit dem Betrieb von Prestigeträgern bzw. Einem zu rechnen, die haben sich auch festgelegt. Ihre Sicherheitsstrategie schreibt der marine wieder mal eine geringe Rolle zu, so wie in den größten Teilen ihrer Geschichte.

Es bleiben somit vor allem die Chinesen, die Japaner, große Schwellenländer und evtl. anspruchsvolle Europäer (die Südländer stehen finanziell aber nicht so gut da).



So, nun mal von der technisch-operativen Seite her betrachtet:

Ein mittlerer Träger (40-50kt) könnte mit kompaktem Katapultsystem und Ski Ramp sehr gut Rafales und andere CTOL Flugzeuge guter Reichweite betreiben (sogar T-10 und T-50 Ableger!) - einschließlich ausdauernder udn hoch fliegender Radarflugzeuge. Eine hohe Geschwindigkeit ist eher unnötig, wichtiger ist die Marschgeschwindigkeit; 23 ktn sollten notfalls drin sein.
Unterhalb des Hangars könnte das Welldeck liegen, welches bei Umbau zu einm weiteren Hangardeck werden und so die Geschwaderstärke sehr vergrößern könnte. Alternativ könnten ISO Container eingebracht werden, welche je nach Beschaffenheit viele Fähigkeiten (einschließlich Lazarettschiff) verleihen könnten.
Dies wäre operativ und auch in Bezug auf die Doktrin eine sehr vorteilhafte Vielseitigkeit.
Durch moderne Technik ließe sich die Besatzungsstärke wesentlich unterhalb gewohnter Niveaus limitieren.
In Bezug auf Gebietsluftverteidigung wie sie die Moskvas und die Invincibles hatten tendiere ich zu" fitted for, but not with"; Platz reserviert, aber bis auf Weiteres nicht eingebaut. Bis zum Einbau findet man sicher eine gute improvisierte Verwendung für den Platz. Platz für zwei Dutzend VLS Rohre für Aster 30 sollte schon ausreichen, ein eigenes Hochleistungsradar braucht es nicht angesischts von AAW Schiffen und AEW Flugzeugen in der Nähe (+ data link). Die Wirksamkeit mag so ungewiss bleiben, doch Ungewissheit reicht wohl schon zur Abschreckung und zwingt Gegner auch so in den Tiefflug (und somit schwache Radarreichweite).

Solch ein mittlerer Träger wäre für die Chinesen von Interesse, wohingegen die amphibischen Fähigkeiten für Japan, Thailand, Argentinien, Brasilien, Italien, Spanien und Indien von eher geringem Interesse sein dürften. Die Amerikaner brauchen so etwas auch nicht wegen F-35 (sofern sie nciht die STOVL Variante kassieren) und den auf den Flugbetrieb spezialisierten großen Pötten. Für Briten und Frnazosen ist es erst mal zu spät, die haben sich ja festgelegt.

Ein großer Träger ist eigentlich zu riskant ("too many eggs in one basket"), wohingegen die kleinen Hubschrauberträger nur Flugzeuge mit recht kurzen Reichweiten und kaum Spezialisten (AEW insb.) mitnehmen können ohne dass die eigentliche Kampfkraft zu sehr leidet.


--------------------
 
 
 

2 Seiten V  < 1 2
Reply to this topicStart new topic


1 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:




Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 28. March 2024 - 11:39