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> KPZ: gesteuerte Defensivsysteme, alles was den KPZ schützt und steuerbar ist
Jackace
Beitrag 12. Aug 2022, 07:10 | Beitrag #31
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Also dass Lasermess in naher Zukunft ad acta gelegt wird glaub ich nicht. Aber wie sieht es denn eigentlich mit Irritationstaktiken aus? Sprich, bewußt Fehlalarme von Laserwarnern auslösen. Man könnte z.B. Placebo-Drohnen mit Lasern ausstatten die dann Feindfahrzeuge anleuchten. Nach dem 50., 100., 500., Warnpiepen könnte sich das auf das Stresslevel bzw. die Ermüdung der Besatzung auswirken.
 
Tankman
Beitrag 12. Aug 2022, 07:34 | Beitrag #32
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ZITAT(Jackace @ 12. Aug 2022, 08:10) *
Also dass Lasermess in naher Zukunft ad acta gelegt wird glaub ich nicht. Aber wie sieht es denn eigentlich mit Irritationstaktiken aus? Sprich, bewußt Fehlalarme von Laserwarnern auslösen. Man könnte z.B. Placebo-Drohnen mit Lasern ausstatten die dann Feindfahrzeuge anleuchten. Nach dem 50., 100., 500., Warnpiepen könnte sich das auf das Stresslevel bzw. die Ermüdung der Besatzung auswirken.



Genau das ist der Sinn von diesem Thread! Danke für den Beitrag Jackace.
Laserwarner kosten nicht viel, sind problemlos an jedes Fz zu schrauben und verhindern mindestens schonmal die unbemerkte Zielbeleuchtung
für Beamridergeschosse (Raketen / SMart). Sie machen auch die Überaschung bei einem Hinterhalt schwieriger.
Eingebunden in andere Defensivsysteme wie APS/PPS kann dies zur Verteidigung einen großen Vorteil bringen.

Es wird eine Phase von vielleicht 10-15 Jahren geben, in der Laserwarner weit verbreitet sein werden und zunehmend in Defensivsysteme eingebunden sind, aber noch keine serienmäßige und gut funktionierende passive Entfernungsmessung existiert.
Ebenfalls wird es so schnell keine Alternative zur Zielbeleuchtung mit Laser geben.

Dann kann genau soewtas wie Du beschreibst interessant werden. Warnsysteme des Gegners überlasten ohne seine eigene Position zu verraten.
Ein Jamming durch Rundumlaser aus der Luft verrät aber zumindest, dass der Gegner weiß, dass ich in der Gegend bin bzw.
dass ein Angriff bald bevorsteht. Oder es wird zur Dauerbegleitung auf dem Gefechtsfeld.

Jamming von Verteidigungssystemen wird auf jeden Fall kommen. Ebenfalls kann ich mir vorstellen, dass ATGM gezielt Täuschkörper ausstoßen,
Stealtheigenschaften aufweisen, oder einen ganzen Schwarm an Miniraketen 100m vor dem Ziel ausstoßen, um die gegenerischen
Abwehrsysteme zu überlasten.

Es ist das alte Hase/Igel Spiel....
 
goschi
Beitrag 12. Aug 2022, 08:25 | Beitrag #33
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ZITAT(Tankman @ 12. Aug 2022, 08:34) *
Laserwarner kosten nicht viel, sind problemlos an jedes Fz zu schrauben und verhindern mindestens schonmal die unbemerkte Zielbeleuchtung

Laserwarner sind immer auf bestimmte Spektren begrenzt, ein Ziellaser aber kann im Spektrum sehr gut verändert werden.
Ich glaube du überbewertest den nutzen davon sehr deutlich und verrennst dich in Lösungen, die keine sind und Konstrukte, basierend auf Konstrukten, die auf Konstrukten stehen, ohne eine basis zu haben, nur weil....

Laserwarner sind nicht gegen die kurz pingenden Mess-Laser von Kampfpanzern ausgelegt, sondern gegen Lasergelenkte LFK, die entsprechend über viele Sekunden das Ziel beleuchten müssen.


--------------------
Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Stefan Kotsch
Beitrag 12. Aug 2022, 09:00 | Beitrag #34
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Die Ukrainer übrigens legen die Richtmarke für den Start von lasergelenkten PzAbwRak über das Ziel und gehen erst kurz vor dem Treffer nach unten auf das Ziel. Die Besatzung bleibt so ohne Warnung in den entscheidendenden Sekunden.
 
Jackace
Beitrag 12. Aug 2022, 09:33 | Beitrag #35
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Da kann man mal sehen wie mit einfachen Taktiken ausgeklügelte Systeme ausgehebelt werden können. Das erinnert mich an den Balkankrieg, als die Serben die Superradareinmessung der NATO unwirksam gemacht haben, indem sie ihre Radars nur kurz angeschmissen und dann wieder abgestellt haben. Dadurch war die Zeit für spezielle LFK wie Harm zu kurz um aufzuschalten.
 
Stefan Kotsch
Beitrag 12. Aug 2022, 09:57 | Beitrag #36
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Wenn man aus Angst die eigene Flugabwehr abschaltet, ist das aber eigentlich kontraproduktiv. Ein anderer Fall sozusagen.
 
Sensei
Beitrag 12. Aug 2022, 10:19 | Beitrag #37
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Und das tatische Runter- und Hochfahren des eigenen Radars, um die Aufklärung des Radars zu erschweren, ist jetzt ECHT keine neue Erfindung.
Diese Taktik gibt es, seitdem es aktive Radare gibt. Und das war auch allen bewusst.
 
Tankman
Beitrag 12. Aug 2022, 13:39 | Beitrag #38
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ZITAT(goschi @ 12. Aug 2022, 09:25) *
ZITAT(Tankman @ 12. Aug 2022, 08:34) *
Laserwarner kosten nicht viel, sind problemlos an jedes Fz zu schrauben und verhindern mindestens schonmal die unbemerkte Zielbeleuchtung

Laserwarner sind immer auf bestimmte Spektren begrenzt, ein Ziellaser aber kann im Spektrum sehr gut verändert werden.
Ich glaube du überbewertest den nutzen davon sehr deutlich und verrennst dich in Lösungen, die keine sind und Konstrukte, basierend auf Konstrukten, die auf Konstrukten stehen, ohne eine basis zu haben, nur weil....

Laserwarner sind nicht gegen die kurz pingenden Mess-Laser von Kampfpanzern ausgelegt, sondern gegen Lasergelenkte LFK, die entsprechend über viele Sekunden das Ziel beleuchten müssen.


Nein, tut mir leid, gibt es mit allen von mir beschriebenen Fähigkeiten schon zu kaufen.

Edit: Goschi! Mein Konstrukt ist Realität. Lasern ist schon jetzt ein Problem (Ukraine) und wird es zunehmend. Daher
empfehle ich eine Lösung: Passive Entfernungsmessung mit Mitteln die an Bord sind. Keine Märchentechnik.Ich sehe da kein Konstrukt.


Hier:
Elbit Laserwarner

und hier:

Polnische Variante mit 360 Rundumsichtsensoren

(bisschen runterscrollen bis zum "OBRA-3 Laser Warning Receiver System"

Explizit schreiben beide Anbieter, dass man auch Laserentfernungsmesser in einem breiten Spektrum bemerkt UND die Richtung in kürzester Zeit anpeilt.
Erkennung von Beamridern und Zielmarkierer, sowie Einbindung in PPS sind auch mit dabei. Systeme sind also marktreif erhältlich und werden in Zukunft nicht schlechter werden.

Es steht nun fest, dass man sich durch Anlasern in jeder Form verrät und Gegner potentiell Gegenmaßnahmen einleiten können.
Wie von Herrn Kotsch beschrieben (Danke!), muss man also seine Taktik anpassen und entweder nicht, nur kurz oder kurz vorher lasern,
sonst wird es schwieriger. In Ruhe ein paar Entfernungen checken oder das Ziel kontinuierlich für Beamrider beleuchten gehört der Vergangenheit an.
Da die Abwehrsysteme immer besser werden, ist es besser, dass man nicht mehr mit aktiven Mitteln die Entfernung misst, sondern passiv.


Edit: Wer deutsche Hersteller bevorzugt hier:
Hensoldt ATLAS

Edit II:

Atlas stellt nicht nur die Richtung fest, sondern welcher Art der Laser ist und meldet das dann. Wie genau diese Klassifizierung ist wird nicht beschrieben, aber verm. zumindest ob es ein Rangefinder, Zielmarkierer usw. ist. Vielleicht sogar welche Fahrzeugklasse und welche Nationalität,
sofern das Laserspektrum / Puls usw. bekannt ist. Keine schlechte Info als Ausgangslage für Abwehrsysteme die dann hochfahren.
Auch hier kann man über Täuschungsmanöver nachdenken, mit denen der Lasernde vortäuscht, er wäre etwas anderes. Aber seine Position verrät er so oder so.

Der Beitrag wurde von Tankman bearbeitet: 12. Aug 2022, 17:41
 
goschi
Beitrag 12. Aug 2022, 18:18 | Beitrag #39
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Lies nochmals was ich schrieb.


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Tankman
Beitrag 12. Aug 2022, 23:10 | Beitrag #40
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ZITAT(goschi @ 12. Aug 2022, 19:18) *
Lies nochmals was ich schrieb.


Tat ich beim ersten Mal und habe ich nochmal getan. Ich verstehe nicht worauf Du hinaus willst!?

Die Produktbeschreibungen der zurzeit erhältlichen Systeme (verlinkt oben) widerlegen Deine Aussage schon jetzt vollständig.
Ich könnte Deine Aussage Punkt für Punkt durchgehen, um zu schauen wo ich Dich vielleicht nicht verstanden habe.
Offensichtlich hast Du Dir nicht die Links angesehen. Atlas und das LWS von Elbit können das alles, von dem Du sagst es ginge nicht usw.
Sie decken ein sehr breites Spektrum ab und reagieren extrem schnell. Kurz gesagt: Du wirst entdeckt UND eingepeilt wenn Du laserst, auch wenn es nur Entfernungsmessung ist. Sogar bei nem stinknormalen Laserpointer oder Infrarot oder Ãœbungslaser des CMTC funktionieren die.
Daher verstehe ich die Replik nicht. Und auch Deinen Vorwurf mit den "Konstrukten" verstehe ich nicht.
Es ist jetzt(!) erhältliche Technik, die das alles kann. Da muss man doch Überlegungen anstellen wie man
dieses Problem in Zukunft umgehen kann, bzw. wie sich diese Technik in der Zukunft entwickelt.

Konstruktiv wäre ein Beitrag gewesen in dem Du schreibst, dass man künftig variable Laserentfernungsmesser braucht,
welche auf ungewöhnlichen und sich ändernden bzw. einstellbaren Wellenlängen arbeiten, damit man nicht entdeckt wird.

Ich hätte dann gekontert und gesagt: sowas muss erst noch entwickelt werden und die derzeitigen Laserwarner decken schon ein sehr breites Spektrum ab.

Du hättest gesagt: ist einfach zu machen

Ich hätte gefragt: Wie?

usw. usw.

ODER

Meinst Du mit Deiner Ausage, dass die Angaben von Hensoldt und Elbit ein reiner Marketing-Gag sind und das in Wirklichkeit garnicht funktioniert?
Dann wäre ich an Quellen interessiert.


Der Beitrag wurde von Tankman bearbeitet: 12. Aug 2022, 23:15
 
General Gauder
Beitrag 13. Aug 2022, 03:16 | Beitrag #41
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ZITAT(Tankman @ 13. Aug 2022, 00:10) *
ZITAT(goschi @ 12. Aug 2022, 19:18) *
Lies nochmals was ich schrieb.


Tat ich beim ersten Mal und habe ich nochmal getan. Ich verstehe nicht worauf Du hinaus willst!?

Die Produktbeschreibungen der zurzeit erhältlichen Systeme (verlinkt oben) widerlegen Deine Aussage schon jetzt vollständig.
Ich könnte Deine Aussage Punkt für Punkt durchgehen, um zu schauen wo ich Dich vielleicht nicht verstanden habe.
Offensichtlich hast Du Dir nicht die Links angesehen. Atlas und das LWS von Elbit können das alles, von dem Du sagst es ginge nicht usw.
Sie decken ein sehr breites Spektrum ab und reagieren extrem schnell. Kurz gesagt: Du wirst entdeckt UND eingepeilt wenn Du laserst, auch wenn es nur Entfernungsmessung ist. Sogar bei nem stinknormalen Laserpointer oder Infrarot oder Ãœbungslaser des CMTC funktionieren die.
Daher verstehe ich die Replik nicht. Und auch Deinen Vorwurf mit den "Konstrukten" verstehe ich nicht.
Es ist jetzt(!) erhältliche Technik, die das alles kann. Da muss man doch Überlegungen anstellen wie man
dieses Problem in Zukunft umgehen kann, bzw. wie sich diese Technik in der Zukunft entwickelt.

Konstruktiv wäre ein Beitrag gewesen in dem Du schreibst, dass man künftig variable Laserentfernungsmesser braucht,
welche auf ungewöhnlichen und sich ändernden bzw. einstellbaren Wellenlängen arbeiten, damit man nicht entdeckt wird.

Ich hätte dann gekontert und gesagt: sowas muss erst noch entwickelt werden und die derzeitigen Laserwarner decken schon ein sehr breites Spektrum ab.

Du hättest gesagt: ist einfach zu machen

Ich hätte gefragt: Wie?

usw. usw.

ODER

Meinst Du mit Deiner Ausage, dass die Angaben von Hensoldt und Elbit ein reiner Marketing-Gag sind und das in Wirklichkeit garnicht funktioniert?
Dann wäre ich an Quellen interessiert.

Mal ne ganz simple frage was schätzt, Du dauert es vom an Lasern bis zum Einschlag der KE beim Gegner? Ich würde mal behaupten 3-4 Sekunden, die ganze Diskussion von wegen an lasern ist nicht mehr zeitgemäß ist vollkommen an der Realität vorbei. Gerade im Feuerüberfall aka Hinterhalt wird der Gegner kaum Zeit haben den Turm auszurichten geschweige den einen konter Schuss abzugeben der by the way in jedem Fall später als der eigene Schuss erfolgen würde. Im klassischen frontalen Schlagabtausch ist, das ganze noch unwichtiger. Den das Letzte, was man da haben, möchte ist, dass plötzlich die gesamte Front durch automatischen Neben versperrt ist, man will schließlich angreifen und wirken. Da kann man Nebel nicht gebrauchen. Und gegen Beamrider LFK nutzen diese Sensoren offensichtlich auch nur sehr begrenzt. Wie der Ukraine Krieg zeigt, reicht es ja offensichtlich vollkommen aus den Laser erst in den letzten Sekunden des Angriffs auf das Ziel zu richten und kurze Zeit später schlägt der LFK dann schon ein.
Die Entfernungsmessung per Laser wird auch in Zukunft das Mittel der Wahl sein, den die gesamte passive Technologie ist zum Scheitern verurteilt, wenn der Gegner sich entweder extrem abtartnt oder einfach einen neuen Panzer auf dem Schlachtfeld einsetzt, den die Datenbank nicht kennt und deshalb unter Umständen total falsch einschätzt und man deshalb zu weit oder zu kurz schießt.
 
Panzerchris
Beitrag 13. Aug 2022, 07:42 | Beitrag #42
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Es kommt auch auf die Gefechtsart an. Im Angriff ist es nicht selten der Fall, daß der Angreifer als Zweiter schießt, weil er durch die Bewegung und Staubentwicklung schnell aufgeklärt wird. Der Verteidiger hingegen kann schon im Vorfeld des Gefechts Entfernungen ermitteln, ohne daß der Gegner was mitbekommt. Wenn ich also den Gegner bis auf eine bestimmte Linie vorrücken lasse und erst bei Überschreiten dieser ihn anlasere und sogleich bekämpfe, nützt der Laserwarner gar nichts.
 
sempertalis
Beitrag 13. Aug 2022, 09:28 | Beitrag #43
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Also den LWR den wir auf bestimmten Fahrzeugen benutzen, kann differenzieren zwischen den verschiedenen Laserarten (LBR, LRF, LTD und ich glaube auch LTP). Das war 2008 schon alles kein Problem. Habe damals im Libanon genug Erfahrungen diesbezüglich sammeln dürfen. wink.gif Aber ich weiß auch wie schwer es ist die Quelle zu finden und zu identifizieren. Und ich habe dort mit einer Waffenstation gearbeitet die sich wesentlich schneller bewegt als ein Turm. Wenn du dann auch noch in Bewegung bist, wird es noch viel schwieriger. Du bekommst ja auch nur einen Sektor angezeigt wo sich die Bedrohung befindet und wenn du genug weitere/andere Sensoren am Fahrzeug hast vielleicht die Elevation, aber bis zur Aufklärung, Identifizierung und Bekämpfung vergeht Zeit und aus eigener Erfahrung behaupte ich jetzt einfach mal das es mehr als 3 - 4 Sekunden sind.
Laser sind hier und werden auch bleiben. Es mag sein das es in der Zukunft einfacher sein wird Lasersysteme zu bekämpfen, aber das geht in beide Richtungen. Dann sind es nicht mehr 3 - 4 Sekunden wie Gauder es sagt sondern nur noch 1- 2 Sekunden bis ein Pfeil unterwegs ist.


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Tankman
Beitrag 13. Aug 2022, 13:56 | Beitrag #44
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ZITAT(General Gauder @ 13. Aug 2022, 04:16) *
Den das Letzte, was man da haben, möchte ist, dass plötzlich die gesamte Front durch automatischen Neben versperrt ist, man will schließlich angreifen und wirken. Da kann man Nebel nicht gebrauchen. Und gegen Beamrider LFK nutzen diese Sensoren offensichtlich auch nur sehr begrenzt. Wie der Ukraine Krieg zeigt, reicht es ja offensichtlich vollkommen aus den Laser erst in den letzten Sekunden des Angriffs auf das Ziel zu richten und kurze Zeit später schlägt der LFK dann schon ein.
Die Entfernungsmessung per Laser wird auch in Zukunft das Mittel der Wahl sein, den die gesamte passive Technologie ist zum Scheitern verurteilt, wenn der Gegner sich entweder extrem abtartnt oder einfach einen neuen Panzer auf dem Schlachtfeld einsetzt, den die Datenbank nicht kennt und deshalb unter Umständen total falsch einschätzt und man deshalb zu weit oder zu kurz schießt.


Deshalb habe diesen Thread "gesteuerte Defensivsysteme" genannt. Wenn ich Autonebeln nicht will, weil es meine spezifische Mission behindert,
dann schlate ich diese Komponente des Verteidigungssystem ab. Vielleicht ist das System auch so "raffitückisch" einstellbar, dass ich ihm sagen kann:
Du darfst in Richtung x nebeln, denn falls von da etwas kommt, sind wir im Eimer, aber in Angriffsrichtung Z bitte nicht.

Die Ukraine zeigt, dass man schon jetzt Workarrounds für Laserwarner durchführen muss. Besser wäre es doch, ich muss das nicht und kann ganz in Ruhe die Entfernung messen.

Bei dem Punkt "Gegner den die Datenbank nicht kennt" hast Du mich missverstanden. Wie ich oben schrieb ist Entfernungsmessung per scheinbarer Größe
zwar ein Weg, aber einer mit vielen Nachteilen. Ich spreche von Entfernungsmessung per Schnittbild. Ist ziemlich genau, absolut passiv,
kein Extrasystem, unabhängig von Datenbanken oder externen Datenlinks. Per Schnittbild kann die Entfernung zu beliebigen Objekten, ( Eichhörnchen, Telefonzelle, Baum, Hügelkuppe, KPZ) gemessen werden. Vorraussetzung ist natürlich, dass man den Gegner als solchen überhaupt aufgeklärt hat.



ZITAT(Panzerchris @ 13. Aug 2022, 08:42) *
Es kommt auch auf die Gefechtsart an. Im Angriff ist es nicht selten der Fall, daß der Angreifer als Zweiter schießt, weil er durch die Bewegung und Staubentwicklung schnell aufgeklärt wird. Der Verteidiger hingegen kann schon im Vorfeld des Gefechts Entfernungen ermitteln, ohne daß der Gegner was mitbekommt. Wenn ich also den Gegner bis auf eine bestimmte Linie vorrücken lasse und erst bei Überschreiten dieser ihn anlasere und sogleich bekämpfe, nützt der Laserwarner gar nichts.


Guter Punkt. Hat man früher auch so gemacht und die Entfernungen bei der Geländetaufe in Ruhe geschätzt oder gemessen, damit man beim Feuerschlag bzw Hinterhalt bessere Entfernungseinstellungen hat. Was früher ging geht auch heute, aber es ist auch nur ein Workarraound und eine Notlösung
anstelle eine präzisen und schnell arbeitenden Entfernungsmesssystems.



ZITAT(sempertalis @ 13. Aug 2022, 10:28) *
Also den LWR den wir auf bestimmten Fahrzeugen benutzen, kann differenzieren zwischen den verschiedenen Laserarten (LBR, LRF, LTD und ich glaube auch LTP). Das war 2008 schon alles kein Problem. Habe damals im Libanon genug Erfahrungen diesbezüglich sammeln dürfen. wink.gif Aber ich weiß auch wie schwer es ist die Quelle zu finden und zu identifizieren. Und ich habe dort mit einer Waffenstation gearbeitet die sich wesentlich schneller bewegt als ein Turm. Wenn du dann auch noch in Bewegung bist, wird es noch viel schwieriger. Du bekommst ja auch nur einen Sektor angezeigt wo sich die Bedrohung befindet und wenn du genug weitere/andere Sensoren am Fahrzeug hast vielleicht die Elevation, aber bis zur Aufklärung, Identifizierung und Bekämpfung vergeht Zeit und aus eigener Erfahrung behaupte ich jetzt einfach mal das es mehr als 3 - 4 Sekunden sind.
Laser sind hier und werden auch bleiben. Es mag sein das es in der Zukunft einfacher sein wird Lasersysteme zu bekämpfen, aber das geht in beide Richtungen. Dann sind es nicht mehr 3 - 4 Sekunden wie Gauder es sagt sondern nur noch 1- 2 Sekunden bis ein Pfeil unterwegs ist.


Danke Sempertalis, das sind harte Daten bzw. Erfahrungswerte, insbesondere von jemanden, der schon mit LWR gearbeitet hat. Das bringt i.d.R. mehr als jede Katalogangabe.
Also Dein LWR konnte Dir den Sektor der Bedrohung anzeigen. Folgende (suggestiv smile.gif )Fragen dazu:
1. Würdest Du auf den LWR verzichten oder hättest Du ihn gerne weiter dabei (gehabt)? Warum?
2. Fändest Du es nützlich, wenn Deine Waffensation einen Knopf hätte "Autom. auf Laserquelle anrichten" ?
3. Was findest Du als FZ Besatzung besser: Bumms-tot oder Piep-Piep-Piep, Gegner im Visier, Fahrer gibt Gas wie blöd, Fz nebelt, ganzer Trupp weiß was passiert und wo der Gegner steht. Du bekommst eine Chance. Nicht mehr und nicht weniger. Und zumindest erwischt es vsl. kein zweites Fz im Zug.

Worauf ich hinaus will: 1, 2 oder 3 Sekunden können die Welt verändern. Mit rein menschlichen Reaktionen als einfache Audiowarnung kann ein LWR
an ein heutiges Fahrzeug geschraubt nicht viel mehr rausholen als eine ganz kleine Chance. Aktive Verteidigungssystemme wie Schtora arbeiten im Milisekundenbereich. Wenn diese Systeme durch einen Laserping zusätzlich noch die Richtung, ggf. die Art der Bedrohung usw. auch nur eine Sekunde vor dem Impakt erhalten, können sie wesentlich besser agieren. Es reicht ja eigentlich auch schon aus, wenn der Fahrer eine Sekunde vor Impakt eine Vollbremsung macht. Dann wird der Pfeil bei Ziel in Querfahrt entweder daneben gehen oder zumindest nicht mehr in Zielmitte landen.

Der Laser zur Entfernungsmessung ist verräterisch. Er wird genauso verschwinden wie Infrarot-Nachtsichtsysteme, weil es bessere passive
Systeme geben wird.

Der Beitrag wurde von Tankman bearbeitet: 13. Aug 2022, 13:59
 
Stefan Kotsch
Beitrag 13. Aug 2022, 14:30 | Beitrag #45
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Letztlich hat sich das russische SHTORA mit Lasersensoren und automatischem Nebel nicht verkauft und auch die russische Armee hat es nicht beschafft. Nur die schlapp 300 T-90A hatten es, der T-90M nicht mehr.
 
Tankman
Beitrag 13. Aug 2022, 15:16 | Beitrag #46
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Wie alt ist Schtora jetzt. 15 Jahre oder mehr?
Schtora (übrigens schön beschrieben auf Ihrer Hompage Herr Kotsch!) ist für mich nur ein Beweis, das die Basistechnologie schon ewig serienmäßig
vorhanden ist. Daher bringe ich es immer wieder als Beispiel. Ich glaube, die Russen sind in der Panzertechnologie mit ihrem Willen
zum Neuen, zur Umsetzung und zum tatsächlichen Einsatz von Technologien immer um 10-25 Jahre dem Rest der Welt vorraus gewesen.
Seit dem T-34 schon. Leider (oder zum Glück) mangelt es ihnen an der nötigen Mikroelektronik bzw Qualität der Technologie, um die Systeme
so zu bauen, dass sie auch richtig gut funktionieren. Der Westen guckt sich diese Dinge meistens mit einem Abstand von 20 Jahren ab, ist erst skeptisch, dann panisch (Bsp. Reaktivpanzerung) und baut sie dann in Höchstqualität und in Details verbessert, vielleich auch mit zusätzlichen Funktionen nach.
Meine These: Die Russen haben es schon lange vorgemacht, der Rest zieht stark verbessert nach.
Was dann mit den Möglichkeiten modernster Computer und Sensoren aus erprobter Technologie (also nicht als Prototypentwicklung) möglich ist,
darüber muss ich spekulieren. Aber darin liegt ja auch der Spaß!
Man sieht ja auch ganz klar, dass die Forschungen der NATO bei aktiven Verteidigunssystemen nach und nach in die Realität
umgesetzt werden. Dabei spielt der Laserwarner (um beim Thema zu bleiben) eine wichtige Rolle.

Der Beitrag wurde von Tankman bearbeitet: 13. Aug 2022, 16:40
 
Tankman
Beitrag 17. Aug 2022, 02:17 | Beitrag #47
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Um mal wieder zum Thema "Defensivsysteme" zurückzukehren und sich nicht an der Dikussion aufzureiben,
ob in 20 Jahren lasern noch eine gute Idee ist oder nicht, möchte ich einige Thesen in den Raum stellen.
Es geht dabei um alle Defensivsysteme, wie sie im Beitrag # 1 aufgezählt werden.

Die Denfensivsysteme existieren (Proof of Concept liegt vor). Es sind Einzelsysteme, die sowohl als Baugruppen
als auch in Ihrer Steurung bislang einzeln zu betrachten sind.

These 1:

Man wird in Zukunft die Mehrzahl dieser Systeme als integriertes Gesamtschutzsystem auf Panzern zum Einsatz bringen.
Das bringt den Vorteil, dass alle Systeme sich Sensoren und Wirkmittel teilen können und im Verbund arbeiten bzw.
sich gegenseitig feinabgestimmt ergänzen können.
Das geht beim Emmisionsmanagement (Funk, Laser, Radar, Wärme u.v.m.) los und endet bei aktiver Abwehr von LFK bis hin
zur Vorschädigung von KE-Pfeilen vor dem Auftreffen auf der Panzerung, geht über Tarnen und Täuschen weiter und endet
bei Vorgaben für Fahrverhalten, Turmrichtung usw.

These 2:

Den maximalen Nutzen bzw. überhaupt einen Nutzen kann man nur erzielen, wenn die integrierten Systeme aufeinander abgestimmt automatisch reagieren,
da der Mensch zu langsam ist und auch mit der Steurung von Einzelreaktionen und deren Kombination überlastet wäre.

These 3:

Der Mensch wird aber das System managen und die Modi vorgeben, wie es reagieren soll. Ausschließlich automatische Systeme ohne Bediener
sind auf absehbare Zeit zu Dumm und beeinflussen die von der Crew im Gefecht getroffenen Entschlüsse unvorhersehbar und meist negativ.

Das Crewmitglied im Kpz mit dieser Aufgabe wird der Richtschütze sein. Der Richtschütze wird zum "Systemoperator" werden.
Während der Fahrer mit allem was mit Mobilität zusammenhängt gebunden ist, der Kommandant die Aufklärungsergebnisse auswertet,
taktische Überlegungen anstellt und Bekämpfung befiehlt, wird der Richtschütze von seiner
klassischen Aufgabe weitestgehend entbunden. Der Panzer wird selbsständig anrichten und der Richtschütze hat beim Bekämpfungsvorgang nur noch die Aufgabe,
das Ziel vor der Schussabgabe noch ein letztes Mal zu überprüfen. Die frei werdenden Kapazitäten (denn die Arbeit wird niemals weniger!) werden
nun genutzt, um die Defensivsysteme zu kommandieren bzw. zu programmieren und dies an das laufende Gefecht anzupassen. Dazu gehört:

> Vorgabe von generellen Missionsprofilen, z.Bsp.:
- Angriff, Hinterhalt, Stealth, Silent watch, absehbare Hauptbedrohung linke/rechte Flanke, Vorne, Oben usw.

> Angabe von Empfindlichkeit und Richtung der Defensivmittel bzw. Richtungsauschluss, z.Bsp.:
- maximale Empfindlichkeit APS, weil keine eigene Infantrie in der Nähe
- Auschluss von Wirkrichtungen der Defensivsysteme (Kein Nebel in Richtung x)

> Auswahl von Tarnmustern für Systeme wie BAE Thermokacheln z.Bsp.
- angepasst an Umgebung (Stadt, Wald, Vegetation)
- angepasst an Feind (Bestimmte Fahrzeugtypen bzw. Typen von Wärmequellen)

> Sensorenauswahl und Emissionsmanagement:
- angepasst an Mission z.Bsp. Funkleistung minimieren/maximieren
- Einsatz aktiver / passiver Sensoren vorgeben

> Steurung und Auswahl von Störkörpern, ECM Drohnen, IR-Fackeln, klapp- oder aufblasbare Radarflächen bzw. Sichtflächen
- angepasst an Erkenntnisse über gegenerische Bilderkennungs-KI zu deren Verwirrung

> Abgestimmt mit dem Fahrer / Kommandanten den Systemen Zugriff auf Mobilitätskomponenten gewähren, z.B.
- autom. Vollbremsung bei KE Pfeil in Querfahrt
- bei Hydropfahrwerk autom. Absenken hinter Deckung kurz vor Impakt
- autom. Turmdrehung in Bedrohungsrichtung
- autom. "Sprung" in freihe Richtung bei Impaktbedrohung von oben

> Reaktion auf Kernwaffenblitz vorgeben, z.B.
autom. Fahrzeug halt, Wanne + Turm auf den Blitz automatisch zudrehen, ggf. Fz absenken, Optiken zuklappen, ABC Anlage an, Druckverriegelung schließen, (Hoffen....),
Ggf. Fahrer weg anzeigen zur vor dem errechneten Luftstoss erreichbaren Deckung.

Der Beitrag wurde von Tankman bearbeitet: 17. Aug 2022, 02:20
 
 
 

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