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> Unkonventionelles Konzept für eine Handfeuerwaffe
Hoinz
Beitrag 9. Oct 2005, 13:35 | Beitrag #1
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Mitglied seit: 17.05.2004


Hallo,



Da ich mich aus reinem Interesse ein bisschen mit Handfeuerwaffen beschäftige, ohne selbst Gelegenheit gehabt zu haben, selber größere Erfahrungen zu sammeln, möchte ich euch hier ein Konzept vorstellen, das mir eben grade eingefallen ist, und das mir nun, nachdem ich ein bisschen drüber nachgedacht habe, abgesehen von ein paar offensichtlichen Schwachstellen doch ganz interessant erscheint.
Mich würde einfach mal interessieren was ihr Experten dazu sagt. Ich hab nicht vor das Dang zu bauen, es ist mehr der Ehrgeiz, sich zu vergewissern, dass eventuell ein paar gute Ideen darin enthalten sind.


Ideengeber für das ganze war für mich eine Pistole der Firma „Metal Storm“. Diese verwendet das bekannte Konzept von mehreren hintereinander angeordneten, hülsenlosen Patronen, die nacheinander mit hoher Kadenz durch elektrische Zündung verschossen werden können, ohne das die Notwendigkeit eines Hülsenauswurfs oder überhaupt eines Verschlusses wie an einer normalen Waffe besteht. In die Pistole selbst ist eine entsprechende Elektronik integriert, die den gesamten Schussvorgang (Zeitpunkt der Auslösung, Kadenz etc.) steuert, und alle abgegebenen Schüsse aufzeichnet, so das man hinterher auswerten kann, wer alles damit geschossen hat, da die Pistole über ein System verfügt, das spezielle Sender erkennt, die Leute, die die Waffe benutzen wollen an ihrem Handgelenk anbringen müssen. So können praktisch nur „registrierte“ Personen die Waffe benutzen.

Das klingt alles wunderbar, trotzdem bleiben, meiner Meinung nach ( tounge.gif ) ein paar Schwachstellen. Wenn eine der hülsenlosen Patronen nicht zündet, ist dieser Lauf (die Waffe hat mehrere) erstmal außer Betrieb. Das Nachladen geht bei dieser Waffe zwar schon recht schnell, ich glaube aber, es bei meiner „Konstruktion“ noch mal vereinfacht zu haben.

Fassen wir also die Vorteile der Metal Strom Konstruktion mal zusammen:

- Hohe Kadenz
- Vergleichsweise viel Munition (20 Schuss)
- Sicherheit und Zuverlässigkeit durch elektronische Steuerung
- Möglichkeit, „Nicht-tödliche“ und „tödliche“ Munition parallel in unterschiedlichen Läufen mitzuführen

Nachteile:

- Bei Zündversagen einer Patrone ist genauso wie bei normalen Waffen erstmal Schluss
- Nicht besonders variabel was verschiedene Munitionssorten angeht
- Jedem abgefeuerten Projektil steht eine andere Lauflänge zur Verfügung


Jetzt zu meiner Idee. Die Prioritäten lagen dabei wie folgt:

- Möglichkeit zum Verschießen von „Nicht-tödlicher“ Munition
- Möglichkeit zur Aufnahme verschiedener Kaliber, Munitionssorten: Aufgabenvielfalt
- Hohe Kadenz
- Betrieb auch nach Versagen einer Patrone möglich
- Elektronik zur Steuerung der Waffe
- Größtmöglicher Munitionsvorrat
- Unabhängigkeit gegenüber Umwelteinflüssen, Fähigkeit unter Wasser zu funktionieren

Ich möchte noch vorweg sagen, dass die Waffe als Behördenwaffe für den Polizeilichen Bereich gedacht ist, und ich deshalb mehr Wert auf die Möglichkeiten zur Benutzung als NLW (Non- Lethal Weapon) auf Kurzdistanzen, als auf Präzision und Durchschlagsleistungen auf größere Distanzen gelegt habe.

Der wichtigste Faktor für einen effektiven Einsatz von NLW- Munition (Gummigeschosse, Pfeffergranaten etc.) ist, so wie ich das verstanden habe, ein relativ großes Kaliber. Für Polizisten heißt das oft, dass sie auf ein Schrotgewehr oder spezielle Waffen wie die FN-303 angewiesen sind. Im normalen Streifendienst hat man so was meistens nicht dabei. Es muss also eine Waffe mit großem Kaliber in einer handlichen Verpackung sein. Gleichzeitig soll die Waffe den Einsatz letaler Munition ermöglichen (nach heutigen Standards, vielleicht fällt das irgendwann weg). Und das allerbeste wäre, wenn man die heute bei Polizisten beliebten Pfeffersprays und Taser ebenfalls integrieren könnte.

Das erreicht man meiner Meinung nach am besten Folgendermaßen: Man baut (jetzt könnt ihr mal auf die Skizze schauen!) eine Waffe, die für jede geladene Patrone (hülsenlos, elektrisch gezündet) eine separaten Kammer und einen Lauf bereithält. Der Lauf wäre zwar nur 2-3 cm lang, aber wie ich schon sagte, Präzision ist erst mal zweitrangig. Die elektronische Steuerung der Waffe, die durch Druck auf den einstellbaren Abzug aktiviert wird, wählt jetzt beim Schießen alle Läufe nacheinander an, und zündet elektrisch. Vorher kann der Schütze festlegen, welche Art von Munition er verfeuern möchte. Nur diese Munition wird auch abgefeuert. Wenn eine Patrone nicht zündet, wird sofort die nächste Kammer dieser Munitionssorte angewählt und abgefeuert, ohne das der Schütze etwas tun muss. Er bemerkt die Störung nur an einem Signal der Elektronik, dazu komme ich später.

Die ganze Waffe kann an einen PC angeschlossen und programmiert werden. Beispielsweise so, das sie immer zuerst eine Platzpatrone (Warnschuss) abfeuert, und dann in einer bestimmten Reihenfolge andere Munitionssorten. Des Weiteren kann man bestimmte Benutzer festlegen, die zum Beispiel mit einem Sender im Armband der Uhr die Waffe erst „freischalten“. So ist eine solche Waffe, wenn sie abhanden kommt, nicht ganz so gefährlich.

Nun zum Aufbau Waffe. Die Waffe verfügt im Prinzip über 2 Magazine. Das eine ist herausnehmbar, das andere, in das das erste Magazin eingelegt wird, fest mit der Waffe verbunden. Auf der Skizze erkennt ihr an der Unterseite der Waffe einen Herraustehenden „Block“. Das ist das feste Magazin. In dieses wird das eigentliche und auf der Skizze auch so bezeichnete Magazin eingelegt. Danach wird der Block, der auch die Läufe beinhaltet, wieder in die Waffe geschoben. Ist ein Magazin leergeschossen, springt er automatisch heraus, wobei das Magazin von selbst raus fällt, so dass sofort ein neues eingelegt werden kann.

Ist das Magazin nun in der Waffe, ist ein winziger Abstand zwischen den Patronenböden, und den Kontakten, die die einzelnen Patronen zünden. Kommt von der Steuerung der Befehl eine Patrone auszulösen, springt der Kontakt vor und zündet.

Die Art der jeweiligen Patronen wird mit einem Sensor festgestellt, der neben dem jeweiligen Kontakt sitzt. So weiß die Steuerung immer, wo welche Patrone zur Verfügung steht.


Der Block, in dem das Magazin sitzt, kann ausgewechselt und durch einen anderen mit einer anderen Anordnung und Größe der Kammern (Kaliber) ersetzt werden. So kann man die Waffe immer den jeweiligen Aufgabenstellungen anpassen.

Das eigentliche, herausnehmbare Magazin ist vorne etwas schmaler als hinten (von der Seite betrachtet eine V-Form) so das es ohne viel Gefummel eingelegt werden kann, unabhängig von der Länge.

Dass die Läufe sich vor der Hand des Schützen befinden, und nicht darüber, bedeutet, das der Rückstoß eine wesentlich geringere Hebelwirkung nach oben verursacht. Gleichzeitig heißt es aber auch, das dadurch, das der Rückstoß jedes einzelnen Schusses in eine etwas andere Richtung geht, es wiederum erschwert wird, die Waffe im Ziel zu halten.


Die Elektronik besteht aus einem Chip in dem die Befehle des Schützen verarbeitet werden, einem Display auf dem Griffrücken, auf dem Daten wie Munitionsvorrat angezeigt werden, und einem Sensor auf der Griffvorderseite, der erkennt, on überhaupt jemand die Waffe in der Hand hält, und, wenn das nicht der Fall ist, die Waffe sichert.

Dazu kommt natürlich eine Batterie, die im Griff untergebracht wird, und eine so große Kapazität bietet, das damit auch noch ein Air-Taser, der optional an der Unterseite montiert wird, betrieben werden kann. Darüber hinaus bietet die Batterie ein gewisses Gegengewicht in der auch so noch ziemlich kopflastigen Waffe.

Oben und unten sind Weaverschienen, an die Zubehör wie Aimpoints, Lampen, oder der erwähnte Taser montiert werden können. In die Schienen integriert sind die notwendigen Schnittstellen, um das jeweilige Zubehör mit der Elektronik der Waffe zu verbinden. So kann z.B. der Taser nach dem anwählen auf dem Display durch einen Druck auf den normalen Abzug abgefeuert werden.



Soviel erstmal zum Konzept. Jetzt noch ein allgemeiner Diskussionsanstoß: Was ist eigentlich eurer Meinung nach von Elektronik in Handfeuerwaffen zu halten? Welches Maß an Elektronik in Waffen ist Sinnvoll?


Wenn die Skizze nicht ausreichend ist, bitte ich das zu entschuldigen, ich bin eben kein großes Zeichentalent. Fragen beantworte ich aber gerne!



Hier gehts zur Skizze!  :)




mfg Hoinz
 
Ta152
Beitrag 9. Oct 2005, 14:04 | Beitrag #2
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Beiträge: 14.982



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Mitglied seit: 22.02.2002


QUOTE(Hoinz @ 09.10.2005, 14:35)
< snip >
Soviel erstmal zum Konzept. Jetzt noch ein allgemeiner Diskussionsanstoß: Was ist eigentlich eurer Meinung nach von Elektronik in Handfeuerwaffen zu halten? Welches Maß an Elektronik in Waffen ist Sinnvoll?
< snip >

Da sind diverse Sachen die mir nicht gefallen, habe aber jetzt keine Zeit darauf direkt einzugehen, also erstmal nur das thema Elektronik in Waffen.

elektrische Zündung ist nicht uninteressant, allerdings vor allem bei Scharfschützenwaffe sowie bei stark Schallgedämpften Waffen. Bei Automatischen Handfeuerwaffen kan man da auch nochj drüber nachdenken, da sind aber Staromverberauch und Verschmutzung der Koontakte deutlich Kritischer. sonst gehört Elektrik noch maximal in Zieleinrichtungen. Der Gedanke mit den Transpondern am Handgelnk oder gar ingerabdruckscanner ist zwar bei Polizeiwaffen nicht uninteressant, ich halte aber das Risiko von Fehlfunktionen für größer als das durch entwendete Dienstwaffen.


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