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> Taktische Flugabwehrfähigkeiten in der Bundeswehr, Was kommt nach Roland, Gepard, Ozelot?
Praetorian
Beitrag 27. Dec 2020, 17:17 | Beitrag #361
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Waffensysteme der Marine sind in der Regel nicht für Landanwendungen ausgelegt, sowohl technisch (Abmessungen, Masse, Anforderungen an Versorgung wie Strom/Wasser/Druckluft/Klimatisierung) als auch taktisch (Leistungsanforderungen, Auslegung/Zielspektrum). Zudem sind sie ggf. zwar für feuchte Umgebungen ausgelegt, können aber mit Matsch/Schlamm, Staub oder dem einen oder anderen überkommenden Ast nicht so gut umgehen.

Es gibt dennoch hier und da Beispiele dafür, dass ursprünglich nur für die Marine entwickelte Waffensysteme an Land genutzt werden. Relevant sind hier beispielsweise das amerikanische Phalanx Centurion oder die Nutzung der SM-2/SM-3-Familie für die landgestützte Raketenabwehr und jetzt neu auch zur Bekämpfung von Bodenzielen). Hier gelten aber die weiter oben genannten Einschränkungen. Phalanx Centurion sieht beispielsweise so aus, nur um die Größenverhältnisse zu verdeutlichen.



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Seneca
Beitrag 27. Dec 2020, 19:06 | Beitrag #362
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Interessant wäre zu wissen, wie man Drohnenschwärme bekämpft. Die Kapazität von 20 Feuerstößen wie beim Skyranger 35mm dürfte da knapp sein. Ist da eine Kombination mit einem Laser nicht fast zwingend ? Elektronische Maßnahmen ? Oder ein Gegendrohnenschwarm ?

China soll Schwärme von Kamikazedrohnen testen, laut dieser Quelle:
https://www.drone-zone.de/video-china-teste...drohnenschwarm/
 
Praetorian
Beitrag 27. Dec 2020, 19:59 | Beitrag #363
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Laser werden sicherlich eine Rolle spielen.

Vielleicht kann man langfristig auch über Kassetten mit Hardkill-Granaten respektive Kleinstflugkörpern nachdenken, die man auf möglichst vielen zu schützenden Fahrzeugen aufs Dach stellt.
Orbital ATK entwickelt etwas in der Richtung als aktives Schutzsystem für Hubschrauber, wobei die Effektoren aus vorhandenen Chaff/Flare-Werfern verschossen werden können:



Eventuell könnte man sowas für Landfahrzeuge adaptieren. Oder vorhandene aktive Schutzsysteme, die in der Zukunft ja ohnehin gegen Panzerabwehr-LFK und Geschosse aus Panzerkanonen zu erwarten sind, so erweitern, dass sie die komplette Hemisphäre um das Fahrzeug abdecken können. Bedrohungen aus Überhöhung gibt es ja bereits bei Lenkflugkörpern.


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Havoc
Beitrag 27. Dec 2020, 21:08 | Beitrag #364
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ZITAT(Seneca @ 27. Dec 2020, 19:06) *
Interessant wäre zu wissen, wie man Drohnenschwärme bekämpft. Die Kapazität von 20 Feuerstößen wie beim Skyranger 35mm dürfte da knapp sein. Ist da eine Kombination mit einem Laser nicht fast zwingend ? Elektronische Maßnahmen ? Oder ein Gegendrohnenschwarm ?

China soll Schwärme von Kamikazedrohnen testen, laut dieser Quelle:
https://www.drone-zone.de/video-china-teste...drohnenschwarm/


Die US Army wird die Coyote UAS von Raytheon u.a. von Abwehr von Drohnen verwenden. Die US - Air Force hat Hochenergielaser (HELWS) und als die Microwellenwaffen "PHASER" und "THOR". "PHASER" kann mit einem Microwellenkanone mehrere gleichzeitig Drohnen treffen. Der Stahl gereift mit seiner Energie die elektronische Schaltungen der Drohnen an. "THOR" wurde als "“counter-swarm electromagnetic weapon” entwickelt. "THOR" wirkt auf kurze Distanzen mit kurzen Mikrowellenstößen ebenfalls die Steuerung der Drohnen an. Beide Systeme sind jeweils in einem 20 FT Container verbaut.

Hier it aber auch das Kernproblem: Die Systeme "PHASER" und "THOR" sind zusammen mit der Sensorik recht komplex und nur stationär. Zum Einbau in ein begleitendes Fahrzeug scheint nur der HELWS geeignet zu sein. HELWS kann mehrere Laserschüsse abgeben, bevor das Waffensystem neu aufladen muss. Das ist aber aus meiner Sicht primär eine Waffe gegen Drohnen der Klasse 1, welche zur Zielaufklärung und Feuerkorrektur genutzt werden. Gegen die Suiziddrohnen eines Drohnenschwarms hilft nur reine Feuerkraft. Aus dem Grund halte ich den Ansatz der Bundeswehr, alle Waffenstationen von Gefechtsfahrzeugen zur Drohnenabwehr zu qualifizieren für richtig. Wichtig ist, dass ein möglichst dichter Schrapnellwall erzeugt wird. Da eine Suiziddrohne, um ihr Ziel zu treffen in die Wirkungsreichweite auch einer GraMaWa fliegen muss, ist hier Wirkung vor Reichweite zu setzen.
 
Seneca
Beitrag 27. Dec 2020, 21:18 | Beitrag #365
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Danke !
 
Scipio32
Beitrag 28. Dec 2020, 12:11 | Beitrag #366
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ZITAT
Aus dem Grund halte ich den Ansatz der Bundeswehr, alle Waffenstationen von Gefechtsfahrzeugen zur Drohnenabwehr zu qualifizieren für richtig.


Was bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich qualifizieren?

Ich kann mir im konkreten Zusammenhang wirklich nichts sinnvolles unter dem Begriff vorstellen, außer man meint damit eine Überprüfung der Wirksamkeit der Waffen gegen die zu bekämpfen den Ziele.
 
KSK
Beitrag 28. Dec 2020, 13:51 | Beitrag #367
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ZITAT(Scipio32 @ 28. Dec 2020, 12:11) *
ZITAT
Aus dem Grund halte ich den Ansatz der Bundeswehr, alle Waffenstationen von Gefechtsfahrzeugen zur Drohnenabwehr zu qualifizieren für richtig.


Was bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich qualifizieren?

Ich kann mir im konkreten Zusammenhang wirklich nichts sinnvolles unter dem Begriff vorstellen, außer man meint damit eine Überprüfung der Wirksamkeit der Waffen gegen die zu bekämpfen den Ziele.

Geeignete Visiereinrichtungen, Richtwinkel, ggf. angepasste Munition/Zünder (z.B. für 40mm Granatmaschinenwaffe), ggf. auch einfache Sensorik.
 
PzArt
Beitrag 28. Dec 2020, 17:54 | Beitrag #368
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Das kann aber lediglich die wirklichen Kleinstdrohnen in der unmittelbaren Nähe der Kampfverbände betreffen. Diese wären dann vermutlich auch rein optisch, ggf. mit IR/ Wärmebild aufzuklären, da diese kaum einen Radarquerschnitt haben. Auch wäre es eigentlich unmöglich hierbei eine Feuerleitlösung zu integrieren, da die eigentlichen Fahrzeuge/ Truppenteile ja originär andere Aufgaben haben.

Wäre also dann quasi eine schöne €žFlugabwehr aller Truppen 2.0€œ, aber für alles darüber hinaus gehende nicht zu gebrauchen. Da muss wieder eine ordentliche FlA inklusive Feuerleitung für alles weitere her, am sinnvollsten natürlich beim Heer integriert.

Der Beitrag wurde von PzArt bearbeitet: 28. Dec 2020, 17:54
 
Merowinger
Beitrag 28. Dec 2020, 19:10 | Beitrag #369
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ZITAT(PzArt @ 28. Dec 2020, 17:54) *
Auch wäre es eigentlich unmöglich hierbei eine Feuerleitlösung zu integrieren

Warum, was macht denn eine FLW anderes? Wir haben das Jahr 2020.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 28. Dec 2020, 19:10
 
PzArt
Beitrag 28. Dec 2020, 21:39 | Beitrag #370
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Mea Culpa. Ich meinte natürlich eine koordinierte Feuerleitung zwischen mehreren Sensoren/ Effektoren. Nur so kann man halt effektiv gegen Schwärme vorgehen.

Es geht bei diesem Thema imho nichts um eine Wiedereinführung der Heersfla oder suboptimal etwas ähnlichem/ gleichwertigem unter Führung der LW vorbei.
 
Merowinger
Beitrag 28. Dec 2020, 21:57 | Beitrag #371
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Das passende BW Stichwort heiŸt "Digitalisierung", wobei ich dazu lieber "Vernetzung per Funk & Kabel" sagen würde. Und ich stimme Dir zu, das ist ein zentraler Aspekt selbst wenn nur lokal aufgezogen. Hexenwerk ist das per Funk nicht, wie lange gibt es jetzt schon verschlsselte Datenlinks? Die BW jedoch macht daraus ein ganz groes Drama, selbst wenn es um Fahrzeuge mit vergleichsweise guten Voraussetzungen geht.

Die LW wird Ozelot u.. nicht wieder an Heer oder SKB abgeben wollen, von daher wird es eine Neuaufstellung der Heeresflugabwehr nicht geben.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 28. Dec 2020, 22:20
 
PzArt
Beitrag 29. Dec 2020, 01:30 | Beitrag #372
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Sehe ich noch nicht als entschieden an. AKK will das ganze Thema doch anscheinend noch mal neu aufrollen. Von daher sollte die künftige Ausrichtung da noch halbwegs offen sein. Nicht mehr und nicht weniger...
 
Merowinger
Beitrag 29. Dec 2020, 01:53 | Beitrag #373
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Aufgerollt werden soll die "Matrix" siehe oben, also welches Projekt deckt genau welche Bedrohung von wo bis wo ab. Mit der Reform der Reform wird kaum jemand die BW noch weiter durcheinanderbringen wollen, es reicht schon wenn hoffentlich alsbald die Nutzungsverantwortung wieder vom BAAIN zurück zum Nutzer wandert und das Heer seine extrem ambitionierten Plne zu einer und drei Divisionen tatschlich realisiert (keinen blassen Schimmer wie).

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 29. Dec 2020, 02:36
 
PzArt
Beitrag 29. Dec 2020, 02:50 | Beitrag #374
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Mit „durcheinander bringen“ hat das Ganze wenig zu tun, weil so gut wie nichts mehr da ist, was man durcheinander bringen könnte. Es geht schlicht um den Neuaufbau der entsprechenden Fähigkeiten am unteren Ende. Die noch vorhandenen Fähigkeiten mit Mantis/ Ozelot sind kaum der Rede wert, wenn man sich die Fähigkeitslücke insgesamt betrachtet. Ein einziger Verband der LW ist davon betroffen. Aus dieser Sicht wäre es ziemlich egal, ob ein Neuaufbau der Fähigkeiten beim Heer oder der LW erfolgt.

Taktisch sinnvoll wäre hingegen eine Angliederung einzig beim Heer, weil eben genau dessen Verbände im Nah- und Nächstbereich zu schützen sind. Nur so kann man sinnvoll unnötige Reibungsverluste zwischen LW und Heer unterbinden. Welche anderen teils politischen Überlegungen da noch mit einfließen keine Ahnung. Das Überdenken der „Matrix“ beinhaltet jedenfalls auch genau solche Überlegungen. Wenn ich mich über die Zuordnung von Bedrohungen zu Projekten unterhalte, gehört zwingend auch dazu, wo die Projekte aufgehängt werden.
 
Havoc
Beitrag 29. Dec 2020, 05:46 | Beitrag #375
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Die Gesamtverantwortung für die bodengestützte Flugabwehr hat die Luftwaffe und zwar für das ganze Spektrum Counter UAS, C-RAM bis ABM. Die Luftwaffe wird auch die begleitende Flugabwehr in Form des LVS NNbS für das Heer stellen. Das heißt NNbS gehört organisatorisch zur Luftwaffe, die auch das Personal stellt, taktisch sind die Feuereinheiten bei den Heerestruppen eingegliedert. Die "Division 27" soll mit 3 Brigaden und anteiligen Divisionstruppen insgesamt 4 Feuereinheiten bekommen. NNbS ist in seiner ersten Ausbaustufe nicht für C-UAS und C-RAM befähigt.

Das Heer geht die C-UAS -Erstbefähigung mit den 10 Boxern mit der Protecor - RWS und Granatmaschinenwerfer an, die konzeptionelle Weiterentwicklung der C-UAS- Fähigkeiten verbleibt bei der Luftwaffe.

Das kann man jetzt furchtbar doof finden, aber es geht bei dies Reorganisationen auch um Einflussnahme. Die Luftwaffe will wie jede andere Teilstreitkraft möglichst viele ihrer Projekte finanziert bekommen. Je kleiner sie im Verhältnis zum Heer wird, um so schwerer wird ihre Projekte "durchbekommen", folglich wird sie sich nicht einfach so marginalisieren lassen, in dem man ihr die Fliegerabwehr ohne Kompensation wegnimmt. Mit dem Argument, dass das Heer Hauptnutzer ist, kann man auch den A400M und den Eurofighter für die Luftnahunterstützung an das Heer überstellen, so dass die Luftwaffe als staatlicher Urlaubsflieger nur noch aus der Flugbereitschaft besteht.

Es ist ja schon ein Fortschritt, dass die begleitende Flugabwehr wieder an Wert gewinnt und man kann schon die Frage stellen, ob das Heer diese Fähigkeit zu leichtfertig mit der Ausmusterung von Roland und Gepard ohne Ersatz aufgegeben hat.
Fakt ist aber auch, dass in den wahrscheinlichsten Szenarien die begleitende Flugabwehr mit Ausnahme von C-UAS, C-RAM und ABM nachrangig ist. Wir sind entweder in einer Allianz der Willigen mit den USA gegen einen "Schurkenstaat" und haben die absolute Lufthoheit oder sind in einem Stabilisierungseinsatz gegen eine nichtstaatliche Miliz.
Im Rahmen der Bündnisverteidigung ist der einzige realistische Gegner Russland. Hier dürfte es umstrittene Gebiete gehen. Diese Konflikte wären zeitkritsch, d.h. die Amerikaner wären nicht rechtzeitig in der notwendigen Truppenstärke in Europa und wir werden bei den Zielgrößen bei den einzelnen Waffensystemen doch gar nicht die Stärke erreichen um im Konfliktfall den Russen kurzfristig etwas wirksam entgegen setzten zu können.
 
Forodir
Beitrag 29. Dec 2020, 05:59 | Beitrag #376
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ZITAT(Merowinger @ 28. Dec 2020, 21:57) *
Das passende BW Stichwort hei�Ÿt "Digitalisierung", wobei ich dazu lieber "Vernetzung per Funk & Kabel" sagen würde. Und ich stimme Dir zu, das ist ein zentraler Aspekt selbst wenn nur lokal aufgezogen. Hexenwerk ist das per Funk nicht, wie lange gibt es jetzt schon verschl�sselte Datenlinks? Die BW jedoch macht daraus ein ganz gro�es Drama, selbst wenn es um Fahrzeuge mit vergleichsweise guten Voraussetzungen geht.

Die LW wird Ozelot u.�. nicht wieder an Heer oder SKB abgeben wollen, von daher wird es eine Neuaufstellung der Heeresflugabwehr nicht geben.


Zum ersten Thema glaube ich das Du da den Aufwand deutlich unterschätzt, es ist ja eben nicht nur mit den Datenlinks getan, sondern irgendwo müssen die Daten auch verarbeitet und aufbereitet bzw. dargestellt werden. Dafür existieren weder die technischen Voraussetzungen in den Bw Fahrzeugen (alleine die Funkgeräte schon nicht) und müssten erst mit großem Aufwand ermöglicht werden noch hat bisher jemand so etwas auf dieser ebene im Portfolio (vernetzte Fliegerabwehr(sic!)).

Was den zweiten Punkt angeht, verstehe ich Deine kategorische Ablehnung nicht ganz, gerade jetzt wo von allen Seiten die Signale deutlich werden das man SKB, ZSan und auch CIR umbauen will.

Aber ich denke wir kauen gerade nur immer wieder die gleichen Argumente endlos durch.


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Thomas
Beitrag 29. Dec 2020, 12:20 | Beitrag #377
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Bei CIWS kann ich nur vermuten. Beim RAM (vom Schiff) weiß ich es. Der reine RAM Kanister mit den FKs benötigt 12V für die Kontrolle. Die Richtanlage läuft mit 380V / 400 Hz wie eigentlich die komplette Waffenanlage. Deswegen wird dort auch vom 400 Hz "Waffennetz" gesprochen. Die Motoren liegen AFAIR im Bereich 250 W das Stück.

CIWS hat ja das Radar mit drin. Basierend auf Reichweite desselben sowie Frequenzband kannst du mal von einer Versorgungsleistung (nicht Sendeleistung) aufwärts von 500 kW rechnen. Du bräuchtest also einen zweiten Boxer mit Generator. Einen ähnlich gestrickten Sensor samt Versorgung brauchst du auch für den RAM.

Technisch möglich ja. Sinn oder Unsinn sind eine andere Frage. Allein schon von der Steuerung der Zielauffasung und Verfolgung her.


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kato
Beitrag 29. Dec 2020, 16:10 | Beitrag #378
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ZITAT(Merowinger @ 28. Dec 2020, 21:57) *
Das passende BW Stichwort hei�Ÿt "Digitalisierung", wobei ich dazu lieber "Vernetzung per Funk & Kabel" sagen würde. Und ich stimme Dir zu, das ist ein zentraler Aspekt selbst wenn nur lokal aufgezogen. Hexenwerk ist das per Funk nicht, wie lange gibt es jetzt schon verschl�sselte Datenlinks?

Jeder Datenlink über das eigene Fahrzeug hinaus ist:
- störbar in verschiedenem Ausmaß je nach Medium.
- prinzipiell angreifbar für man-in-the-middle und deception.
- prinzipiell abgreifbar für feindliche Aufklärung.
- eine Abstrahlquelle die die eigene Position verrät.
 
Merowinger
Beitrag 29. Dec 2020, 18:46 | Beitrag #379
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Ja zu allem, bis auf man-in-the-middle, was durch Krypto und Schlüsseltausch sehr gut vermieden werden kann. There is no such thing as a free lunch - Du darfst auch gerne offline bleiben wenn Dir das besser gefällt oder es die Lage erfordert. ;-)

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 29. Dec 2020, 23:21
 
Thomas
Beitrag 30. Dec 2020, 10:05 | Beitrag #380
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ZITAT
- störbar in verschiedenem Ausmaß je nach Medium.
- prinzipiell angreifbar für man-in-the-middle und deception.
- prinzipiell abgreifbar für feindliche Aufklärung.
- eine Abstrahlquelle die die eigene Position verrät.


Nein zu allen Punkten:
- Dazu macht man Verbindungen störfest und hat Alternative Kanäle
- siehe oben
- Das gilt sowieso für alles militärische ist also kein Argument
- Dafür gibt es EMCON Pläne und Verfahren.


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xena
Beitrag 31. Dec 2020, 14:51 | Beitrag #381
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Keine Funkverbindung ist wirklich störfest.


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Forodir
Beitrag 31. Dec 2020, 15:38 | Beitrag #382
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Ich glaube das geht jetzt völlig am Thema vorbei, jedes militärische Wirkungsmittel ist auch für sich alleine einsetzbar ohne Verbund, das ist zwar die schlechteste Option aber die Möglichkeit hat man immer.


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xena
Beitrag 1. Jan 2021, 15:54 | Beitrag #383
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Darum geht es doch. Die Heeres Fla sollte ein in sich autonomes System sein, wie die Gepard damals. Natürlich sind sie heute auch vernetzt um im Verbund optimal arbeiten zu können. Aber wenn das Netz ausfällt, muss jeder für sich weiterhin wirksam bleiben. Aufklärung, Feuerleitung und Wirkmittel dürfen nicht voneinander getrennt sein und nur durch Vernetzung zusammen wirken können. Die Vernetzung darf nicht Grundlage der Funktion sein, denn wenn diese gestört ist funktioniert das ganze System nicht mehr. Abgesehen davon, dass ein autonomes System viel mobiler ist, weil es sich nicht mit seinen anderen Komponenten erst bei jeder Bewegung absprechen muss und kann dem Heer auch besser folgen. Ich denke darin sind wir uns einig.


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Merowinger
Beitrag 1. Jan 2021, 16:55 | Beitrag #384
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Mit den elektrooptischen Sensoren heute ist das kein Thema mehr. Radar kann per FüWES bzw. BMS verteilt sein, nicht jedes Fahrzeug benötigt ein eigenes Radar. IFF ist schon heikler.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 1. Jan 2021, 17:00
 
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Beitrag 1. Jan 2021, 19:30 | Beitrag #385
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ZITAT(Merowinger @ 1. Jan 2021, 16:55) *
Mit den elektrooptischen Sensoren heute ist das kein Thema mehr. Radar kann per FüWES bzw. BMS verteilt sein, nicht jedes Fahrzeug benötigt ein eigenes Radar. IFF ist schon heikler.


EW-Signatur eines US-Verbands im NTC Fort Irvin, aufgeklärt auf ~12 km. Größe und Ausstattung sind nicht bekannt, allerdings üben dort Bataillone und aufwärts, insbesondere gepanzerte Verbände.
Und das ist ohne aktive Schutzsysteme mit dauersendenden Radarsensoren und komplette Vernetzung.
(TheDrive Warzone)

Du machst es dir sehr einfach in dieser Diskussion, wenn du außer "Digitalisierung", "Wir sind in 2020" und "du kannst auch offline bleiben" keine Antworten auf die gestellten Fragen zu deiner Fliegerabwehr-Vernetzungs-Idee findest.


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Beitrag 2. Jan 2021, 18:24 | Beitrag #386
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Bei diesem Bild aus den USA wissen wir überhaupt nicht was für Emissionen wir dort sehen, vermutlich vordringlich Sprechfunk, plus womglich ungeschirmte Bordrechner oder gar Autoelektronik.

Die Digitalisierung aka Vernetzung ist alles andere als meine Idee. Abgesehen davon verhält sich An- und Abschalten analog zur klassischen Doktrin von Wirkung vor Deckung. Schliesslich gibt es auch noch Verfahren dazwischen wie z.B. simplex broadcast Techniken, Richt- oder gerichteten Satellitenfunk.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 2. Jan 2021, 18:31
 
Jackace
Beitrag 3. Jan 2021, 09:58 | Beitrag #387
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Für mich bietet Dezentralierung auf dem Gefechtsfeld Vorteile gerade im Bezug auf Schadentoleranz. Dazu zählt auch eine gewisse Autarkie - Einheiten sollten also auch unabhängig operieren können. Digitale Vernetzung ist für mich der zweite Schritt vor dem ersten, nämlich erst einmal ausreichend Wirkmittel zur Verfügung zu haben. Natürlich sollte eine spätere Vernetzung eingeplant werden, wenn wir allerdings warten bis diese in trockenen Tüchern ist, dann befürchte ich, das wir in 20 Jahren noch keine annehmbare Lösung haben werden.

Meine Überlegung schon in den 2000ern war ein Kombisystem ähnlich wie Tunguska bzw. eine Kombi aus Gepard und Roland. Auf der einen Seite des Turms eine MK die auch tempierbare Munition verschiessen kann. Munitionssorten in Doppelgurtzuführung zum einen KETF, zum anderen frangible AP (FAP-T/FAPDS-T)
Auf der zweiten Seite ein Rakwerfer ähnlich wie Roland mit containerisierten LFK NG der in 12 Uhr Stellung aus einem Magazin im Fahrzeug nachladen kann.
Ein solche Rakete etwas grösser und leistungsfähiger als Stinger fehlt noch immer, auch für Hubschrauber. Die Container wenn möglich in Doppelausführung, die man dann sowohl an Hubschraubern, Ozelots bzw. diesem "Fla-Mobil" einsetzen kann.

Eine Heeresflugabwehr die personell in die Tausende geht wird es eh nicht mehr geben, deswegen müssen wir ein bisschen die eierlegende Wollmilchsau haben.

Die alte Zwillingsflak mit der RH202 neuaufzulegen davon halte ich wenig. Asfair ist die 20x139 Oerlikon mittlerweile kein Nato Standard mehr, es müsste also etwas in 20x102 her.
Aber für kleine Drohnen ist das nicht gut geeignet und Hubschrauber bzw. Flugzeuge bekämpft man besser mit Raks allein schon wegen der Reichweite.

Edith sagt: Ich kann mich noch an einen Erlebnisbericht erinnern über die Vorführung der Gepard in Brasilien.
Damals fielen mir zwei Punkte besonders auf.
1. Der Gepard hat für die Bekämpfung von 3 Zieldarstellungsdrohnen seinen gesamten Munvorrat immerhin 550 Schuss verballert und nur 2 erwischt (beim der letzten ging die Munition aus)
Für mich ein Argument für AHEAD Munition wie eben KETF, bei der ich die benötigte Schussanzahl durch die Subprojektilwolke für wesentlich geringer halte. Gerade in Schwarmdrohnenszenarien ein wichtiger Punkt.
2. Der Schütze war sich unsicher ob mit dem Zwillingsturm die nur 1 Meter grosse Drohne gut getroffen werden konnte, weil der Zielpunkt in der Mitte die Rohre ab weiter links bzw. rechts waren.
Für mich ein Argument für eine einrohrige Lösung, da liegen Zielpunkt und Rohr auf einer Achse.
ABM wir ja eh nicht mit den hohen Kadenzen geschossen, beim Puma liegt sie doch bei rund 200S/min maximal, oder irre ich mich da?

Der Beitrag wurde von Jackace bearbeitet: 3. Jan 2021, 10:45
 
Jackace
Beitrag 3. Jan 2021, 11:18 | Beitrag #388
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Was mich noch mal interessieren würde hat jemand Preise für Munition wie damalige Gepardmuni oder die 30er KETF?

Ich habe mal im Rapidfire Forum gelesen das die Spanier für eine Patrone 30x173 Üb-Muni für ihre Mauser MK rund 300 Ocken gelatzt haben. Gefechtsmunition ist doch teurer, gehen wir mal von mindestens 400 Euronen aus, das wären bei sagen wir mal 200 Schuss pro Drohne rund 80000 die da ins Blaue verfeuert werden. Und das um eine 500 Euro Supermarktdrohne vom Himmel zu holen.
Für mich auch ein Grund auf KETF zu setzen, ob nun in 30x173, 35x228 pder sogar in 40CTA.
 
Forodir
Beitrag 3. Jan 2021, 12:17 | Beitrag #389
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Der Schuss MANTIS 35x228mm AHEAD kostet ca. 175€ pro Schuss, eine erfolgversprechende Salve auf ein Kleinstziel in 1000m sind 12 Schuss (in der C-RAM Rolle, also ein Ziel das in einer ballistischen Kurve runterkommt), die 40mm Airburst liegt wohl so bei ca. 240€, die ist aber auch bisher erst in geringen Stückzahlen hergestellt bzw. im Umlauf das dürfte günstiger werden

200Schuss wären viel zu viel, das ist eher dann zu erwarten, wenn ich ohne Feuerleitlösung, also über das Auge schieße


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Jackace
Beitrag 3. Jan 2021, 13:01 | Beitrag #390
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Ah Danke schön.
Mit den 200 Schuss bezog ich mich auf klassische Munition wie sie früher in der RH202 oder dem Gepard zum Einsatz kam. Einfach aus dem Bauch geschätzt auf Basis besagten Erlebnisberichtes. Hab mal gerade danach gesucht und bisher nicht wiedergefunden.
Das muss nach der Ausmusterung gewesen sein also 2014/15. Da wurden noch mal ein paar alte Recken reaktiviert um das Ding in Brasilien vorzuführen.

Ah gut das sind ja schon ganz andere Zahlen, dann waren die von Rapidfire auch nicht korrekt oder aus dem Kontext gerissen. Deswegen hatte ich auch extra noch mal nachgefragt, die kamen mir ein bisschen hoch vor.

hmpf.gif RS Ahrrg bin übernächtigt, sry

Der Beitrag wurde von Jackace bearbeitet: 3. Jan 2021, 13:10
 
 
 

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