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WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Der US-Präsidentschaftswahlkampf

Geschrieben von: Parsifal 19. Apr 2016, 16:37

ZITAT(SailorGN @ 19. Apr 2016, 11:25) *
@rekrats: Wor�ber regst du dich denn auf? Dass Putin und seine Trinkkumpane zuerst kommen? Oder ist es wieder mal whataboutism, immer wird auch strongk RUSSIA! rumgehackt, wo andere doch viel viel nochmehr b�ser sind?

Zur Zeit ist Putin und seine Politik in den Augen von Journalisten und Politikern in Europa das gr��ere R�tsel und damit die gr��ere Variable als die Clintons. Letztere haben sich zwar immer geniert, wenn es um ihr Geld ging und ebenfalls "optimiert", nur konnte man auch immer einen groben �berblick �ber die Verm�genslage und die politischen Ansichten gewinnen. Zumal gerade jetzt im Wahlkampf dort in den USA viel mehr gesucht und tiefer gegraben wird als in Europa. Der Unterschied sind die Priorit�ten, Europa kann mit einer Hillary als PotUS gut leben, man kennt sich und die Ansichten. Putin dagegen ist mittlerweile ein gro�en Fragezeichen, wie die sowjetischen Machthaber im KK. Damit hat das Thema Priorit�t, es wird jeder kleine Fetzen Information dreimal ausgewertet.

Was die Schlussbilanz angeht: Abwarten. Steueroptimierung bewegt sich oft auch in (nicht geregelten) Grauzonen. Eventuell kann man etliches davon jetzt nicht bestrafen, aber die Einsicht in die Methoden und Systeme kann dazu f�hren, dass entsprechende Gesetzgebung engmaschiger wird... Aber letztendlich wird sehr viel Dreck aufgewirbelt, der in etlichen Staaten zu Konsequenzen f�hren wird. Wenn nicht juristisch, dann auf alle F�lle politisch... siehe Island. Weiterhin wird durch die Papiere bekannt, wie sich in aller Welt an staatlichen Auftr�gen bereichert wurde, bspw. in Mexiko oder Brasilien... schau einfach mal in den engl. Wiki-Artikel.


fett:

Der Putin ist doch eine feste kalkulierbare Gr��e. Wer ihn jetzt noch nicht kapiert hat ist wahrhaftig ein aggressiver Putinnichtverstehenwoller. Die Clinton ist das gr��ere Risiko. Das Hause "Clinton" hats ja schon unter dem Gatten verzockt und sind mit ihrem Unsinn international expandiert (Sendungsbewu�tsein). Da w�re mir ein Trump oder Sanders lieber, die sind beide ebenfalls �u�erst intelligent aber wenigstens nicht wankelm�tig, und wollen auf ihre Nation reduzieren.

Geschrieben von: SailorGN 19. Apr 2016, 16:46

facepalmfji3.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 20. Apr 2016, 08:54

Also macht Hillary Clinton die Politik ihres Mannes weiter, der die USA hat expandieren lassen? mata.gif

Das ist wohl der Parsifail des Tages...

Geschrieben von: Ferrus_Manus 20. Apr 2016, 08:56

Trump und nicht wankelmütig? Lebst du in einem Paralleluniversum oder sowas? Der Mann ist der Inbegriff der Wankelmütigkeit.

http://time.com/4249568/donald-trump-flip-flops-issues/ nur mal drei Beispiele. Und das ist noch lange nicht alles. Weitere Beispiele sind Abtreibung und seine blödsinnige Grenzmauer.

Geschrieben von: bill kilgore 20. Apr 2016, 09:06

ZITAT(Ferrus_Manus @ 20. Apr 2016, 09:56) *
Trump und nicht wankelmütig? Lebst du in einem Paralleluniversum oder sowas? Der Mann ist der Inbegriff der Wankelmütigkeit.

http://time.com/4249568/donald-trump-flip-flops-issues/ nur mal drei Beispiele. Und das ist noch lange nicht alles. Weitere Beispiele sind Abtreibung und seine blödsinnige Grenzmauer.


ZITAT(Donald J. Drumpf)
I know words, I have the best words.


biggrin.gif

Geschrieben von: Ferrus_Manus 20. Apr 2016, 09:38

#MakeDonaldDrumpfAgain biggrin.gif

Geschrieben von: Parsifal 21. Apr 2016, 06:21

In einem sind Trump und Clinton ähnlich. Sie folgen der Macht, somit sind diese Leute lenkbar. Trump hat aber eine Politik im Sinne welche sich mit den Problemen der USA beschäftigt, ob da jetzt Kinder in die Welt gesetzt werden oder abgetrieben werden ist eine Sorge der USA, nicht meines, da kann der wanken wie er will und wie er es für seine Wähler machen muss. Eine Hillary Clinton hatte sich in den letzten Jahren für interventionistische Politik mit militärischen Mitteln gefördert. Das war bei Bill nicht ganz so ausgeprägt, aber dort ging es schon los, dass man "Nationbuilding" betrieb.

Verkürzt ausgedrückt (die Zeit drängt):
Wenn ich einen Trump befriedigen will, dann muss ich irgendwas direkt in den USA verbessern um seine "nationenmacht" zu stützen. Wenn ich das Sendungsbewußtsein einer Clinton befriedigen will, dann muss ich hier in Deutschland oder sonstwo in der Welt ihre Message übernehmen und ihr das gefühl geben "weltmächtig" zu sein.

Geschrieben von: Schwabo Elite 21. Apr 2016, 09:28

Auch von Dir kommt selten solch ein Unsinn.

Zunächst sind Aussagen im Wahlkampf nicht für bare Münze zu nehmen. Zweitens hat Hillary Clinton Jahrzehnte politischer Erfahrung und kann sowohl die präsidialen Handlungsmöglichkeiten einschätzen, als auch die in den USA anliegenden Probleme. Trump hat keinerlei politische Erfahrung und seine Führungserfahrung in Unternehmen beschränkt sich darauf unangefochtener Boss zu sein, weil ihm die Unternehmen gehörten. Das ist in der Politik nicht zu gebrauchen, dort sind auf allen Ebenen stets Kompromisse nötig. Egal ob international, bei Budgetverhandlungen oder irgendwelchen Lieblingsprojekte. Insbesondere der US-Präsident ist im Inland reichlich ohnmächtig. Trump hat mehrfach klar und deutlich gesagt, dass er von Kompromissen nichts hält und es vorzieht seine eigene Meinung in Hinterzimmerdeals durchzudrücken. Das ist die Schiene Putin, Erdogan, Orban. Solche Leute braucht die Welt nicht, und vor allem braucht niemand noch eine Atommacht mit einem "Big Man" am Drücker. Sonst sind die Chinesen die letzte interkontinental aktionsfähige Atommacht mit Willen zu Verhandlungen. Und wie sehr man auf die als friedfertige Macht bauen kann, sehen wir gerade bei den vielen Inselstreitigkeiten.

Die Welt hat daher eine ganze Menge davon, wenn die USA kompromissbereit und nach außen gewandt bleiben. Isolationismus wie ihn Trump und auch Sanders (bei aller Wertschätzung seiner vorgeschlagenen Sozialpolitik) propagieren, tun niemandem gut außer expansionistischen und revisionistischen Platzhirschen wie Russland. Und insbesodere Trump hat ja bereits angekündigt wenig Verwendung für die NATO zu haben. Da könnte sich Europa aber warm anziehen, wenn die USA hier die Zelte abbrächen. Und im Pazifik dürften Japan, Australien, Taiwan und Südkorea auch keine Chance habe alleine gegen China zu bestehen. Zumal dort nichteinmal abschreckende Atomwaffen zur Verfügung stünden.

Isolationismus ist Nationalismus in autistischer Reinform. Ein Land, dass nur selbst und für sich seine Probleme lösen will und lösen zu können glaubt, ist kein Gewinn für andere Länder. Eine Atommacht, die nur sich selbst sieht, ist eine Gefahr für die Welt. Das zeigt Russland sehr deutlich. Die Wahl Trumps wäre der endgültige Rückfall in das frühe 20. Jahrhundert. Mitsamt seinem Nationenwahn und den daraus resultierenden Kriegen. Nur diesmal atomar.

Geschrieben von: xena 21. Apr 2016, 14:43

Wenn man wissen will, wie Trump als Präsident regieren wird, muss man nur schauen, wie er sein eigenes Imperium führt. Der Mann würde die amerikanische Gesellschaft noch mehr spalten. Hat ja schon bei Bush Jr. angefangen und dann kommt noch ein Trump dazu, das wäre zu viel für die USA. Selbst den noch vernünftigen Republikanern ist er ein Dorn im Auge, aber man wird ihn nicht mehr los, da gut die Hälfte der Partei hinter ihm steht. Da bleibt nur die Hoffnung, dass er die Präsidentschaftswahl gegen Clinton verliert, auch wenn der Kelch wieder an die Demokraten geht. Die Republikaner sind derzeit ganz schön in der Scheiße, weil sie ohne zu verlieren nicht mehr aus der Nummer raus kommen. Die Gegensätze sind in den USA derzeit so gewaltig groß, dass locker Platz für eine dritte große Partei wäre, wenn die Amis nicht so in ihr Zweiparteiensystem verbohrt wären...

Geschrieben von: Schwabo Elite 21. Apr 2016, 16:15

Wenn Trump nominiert wird, spaltet der Präsidentschaftswahlkampf - wir sind ja erst im Kandidatenrennen - das Land erst so richtig. Wenn Trump jetzt aber auf einmal nicht nominiert werden würde und das GOP-Establishment entgegen der Wünsche von vielen an der Basis Cruz nominiert, könnte die GOP einfach implodieren. Beides wäre möglicherweise eine Wende in der US-Politik.

Geschrieben von: 400plus 21. Apr 2016, 16:37

ZITAT(xena @ 21. Apr 2016, 14:43) *
Die Gegensätze sind in den USA derzeit so gewaltig groß, dass locker Platz für eine dritte große Partei wäre, wenn die Amis nicht so in ihr Zweiparteiensystem verbohrt wären...


Im Prinzip stelltTrump bereits ein wenig diese dritte Partei dar, da er auch viele weisse Waehler aus der Arbeiterklasse des Rust Belt anzieht, die sonst tendentiell eher die Demokraten gewaehlt haetten (http://www.reuters.com/article/us-usa-election-trump-ohio-insight-idUSKCN0WC19Q). Ein wenig sieht man das auch an den Vorwahlen, wo Trump in Illinois und Michigan gewonnen hat. Okay, Ohio hat er verloren, aber gegen den amtierenden Gouverneur. Falls es Trump vs. Hillary wird (wovon ich jetzt eigentlich ausgehe), koennte das fuer Clinton durchaus noch kitzlig werden, falls die enttaeuschten Sanders-Anhaenger der Wahl fernbleiben und Trump ihr im Rust Belt die weissen Stimmen wegnehmen kann.

Geschrieben von: SailorGN 21. Apr 2016, 17:07

Ich glaube, wenn Drumpf nominiert wird, dann wählen die Sanders-Fans trotzdem Clinton. Denn Drumpf will wirklich niemand haben, der in den USA annähernd "liberal" ist.

Geschrieben von: Parsifal 21. Apr 2016, 19:24

@SailorGN: Es gibt Stimmen, die sehen das anders. Potentielle Sanderswähler laufen zu Trump über wird da verkündet.

edit: fett + Wir werden sehen.

Geschrieben von: Madner Kami 21. Apr 2016, 19:58

ZITAT(400plus @ 21. Apr 2016, 17:37) *
Im Prinzip stelltTrump bereits ein wenig diese dritte Partei dar,


Trump und Sanders sind die dritte Partei. Dass Trump effektiv als Republikaner hausiert, ist eher ein Zwang der Realität, als dass die Republikaner das wirklich wollen. Die können garnicht mehr anders, denn wenn sie ihn abschmettern, zerreißt es die Partei. Die Geister, die man rief... Sanders muss sich mit Hillary zwar um die Demokratennominierung streiten, ist aber genauso eine außerparteiliche Entität wie Trump es ist. Hillary an sich, ist Wendehals, Feminazi und Hochfinanz- und Indsutrieschlampe in Personalunion. Den USA kann man nur wünschen, dass sich Hillary nicht gegen Sanders durchsetzen kann, denn wenn es zu Hillary versus Trump kommt, gewinnt Trump.

Geschrieben von: 400plus 21. Apr 2016, 20:02

ZITAT(Madner Kami @ 21. Apr 2016, 19:58) *
Den USA kann man nur wünschen, dass sich Hillary nicht gegen Sanders durchsetzen kann, denn wenn es zu Hillary versus Trump kommt, gewinnt Trump.


So sicher bin ich mir da auch nicht. Ich sehe Trump wie oben geschrieben nicht als chancenlos gegen Hillary an- die Waehler aus der weissen Arbeiterschicht, die Sanders als "Anti-Establishment"-Kandidaten mit seiner Anti-Trade-Handlung bevorzugen, wuerden sich wohl eher bei Trump als bei Clinton zu Hause fuehlen, und ein paar 19jaehrige SJWs, die Sanders abfeiern, koennten vielleicht aus Trotz zu Hause bleiben (waere bei vielen wahrscheinlich das Erste mal im Leben, dass sie nicht kriegen, was sie wollen wink.gif ), was Trump Vorteile verschafft. Andererseits muesste Clinton gegen Trump eigentlich fast die ganzen Stimmen der Schwarzen und Latinos bekommen...

Geschrieben von: Madner Kami 21. Apr 2016, 20:43

Die SJWs stehen hinter Hillary, nicht Sanders. Das ist der Knackpunkt, warum ich denke, dass Hillary gegen Trump nicht gewinnen kann. Zum einen sind die beiden polare Gegensätze in dieser Hinsicht und zum anderen schwingt das Pendel in den USA so langsam wieder in die Gegenrichtung der "Safe Spacers" und die Leute begehren gegen diesen Blödsinn merklicher auf. Wer Sanders nicht mehr wählen "darf", geht entweder garnicht mehr wählen oder wählt den einzigen verbleibenden Anti-Establishment-Kandidaten und das ist Trump.

Geschrieben von: 400plus 21. Apr 2016, 23:29

Naja, wir werden es sehen, denn im Moment sieht es für mich sehr nach Hillary gegen Trump aus.

Geschrieben von: schießmuskel 22. Apr 2016, 13:22

Im Prinzip existiert in den USA schon lange ein Einparteiensystem, mit einem linken (D) und einem rechten ® Flügel. Der Wähler darf dann alle 4 jahre zwischen John Jackson und Jack Johnson wählen. Auch wenn man erst 2009 mit Obama ein bischen Farbe und mit Clinton eine Frau an die Sptize stellt, ist der Hintergrund der selbe geblieben. So sehr sich Trump und Sanders in ihrer Polemik und Demagogie diametral gegenüberstehen, bilden sie de facto die zweite Partei im Land, die eben nicht aus dem selben politischen und wirtschafftlichen Establishment kommt oder darauf angewiesen sind, welches seit Ewigkeiten die US Politik dominiert. Sanders und Trump sind eigentlich das amerikanische Pendent zur AFD, sie liefern einfache Platitüden und schüren die Ängste der Menschen. Trump tut dies mit plumpen Populismsus gegen den Islam als Quelle des Terrors, gegen Mexikaner als Quelle der Kriminalität und Asiaten als Quelle der ewigen Übervorteilung der US Interessen. Auf der Gegenseite liefert Sanders die gleichen plakativen Feindbilder der Wallstreet, Banken und dem politischen Establishment als Quelle der Armut, Sozialen Ungleichheit und Korruption.

Diese Wahl wird keine Wahl zwischen Republikanern und Demorkaten, sondern zwischen dem alten etablierten System oder einem wirklichen Change, im Prinzip eine historsiche Wahl.

Egal ob Clinton oder Trump oder Sanders und Cruz, in beiden Fällen kollidieren grundverschiedene Anschaungen.

Bei dem Demokraten hat leider Clinton die Nase uneinholbar vorne eine Frau die für den irakkrieg gestimmt hat, für den Patriot Act und völlig von ihren Superpacs Abhänngig ist. Trump hat sein eigenes Geld und Sanders hat seine Geld über kleine und kleinst Spenden von einfachen Bürgern gesammelt, das macht die beiden wirklich unabhängig.

Sollten die Republikaner Trump trotz seines Vorspruings nicht nominieren, würde sich die Partei damit selbst erledigen. Ersten würde Trump dann als unabhängiger Kandidat antreten und damit wohl auch die Mehrheit der republikanischen Wähler mitnehmen. Er könnte zwar so nicht Präsident werden, aber er könnte die GOP deklassieren und zur drittstärksten Kraft machen. Danach wäre die Partei bzw. deren Wählerschafft endgültig fragmentiert, nachdem die Teaparty Bewegung schon parteiinterne Sollbruchstellen offengelegt hat.

Geschrieben von: xena 22. Apr 2016, 14:08

Sanders ist für den Durchschnittsamerikaner zu links und somit "kommunistisch". Bei Sanders hatte ich von Anfang an meine Zweifel, dass er sich durchsetzen würde, auch wenn ich es den Amis wünschen würde einen Sanders als Präsidenten zu bekommen und dazu, dass die Demokraten die Mehrheit im Kongress bekommen würden. Das wäre eine Revolution für die USA.

Trump gehört zum Finanzestablishment. Er führt sich auf wie ein Outlaw, aber ist ein knall harter Finanz-Hai und das wäre für die USA eine soziale Katastrophe. Die Mittelschicht würde noch mehr erodieren und die ärmeren dann so richtig in die Armut abrutschen. Das alte System aus Pioniertagen ist heute einfach nicht mehr angesagt.

Wenn Hillary gewinnt, dann ist zumindest Obama-Care gerettet, denn nach den vielen Jahren kann keiner mehr die allgemeine Krankenversicherung mehr abschaffen, wenn sie sich einmal etabliert hat und die Massen ihren Vorteil erkannt haben. Ansonsten würde Clinton für Business as usual stehen. Sie hebt sich weder in der einen noch in der anderen Richtung heraus, was aber auch nicht schlecht wäre, wenn die USA mal eine Zeit lang Ruhe haben. Revolutionär wäre nur, dass sie die erste Frau als Präsidentin in den USA wäre, was ein zweites Novum nach dem ersten schwarzen Präsidenten wäre.

Ich bin mir sicher, dass der Wahlkampf zwischen Clinton und Trump laufen wird. Beide vom Establishment, die eine gemäßigt konservativ, der andere extrem Konservativ.

Geschrieben von: SailorGN 22. Apr 2016, 14:41

Was nur gern übersehen wird: Ohne Establishment der beiden Parteien kann ein PotUS nicht regieren^^. Sowohl Sanders als auch Trump werden arge Probleme haben, Mehrheiten für ihre Ideen zusammen zu bekommen. Im Grunde hat schon Obama diese Probleme. Dabei wird aus Sachfragen ganz schnell Prinzip, wie bspw. bei Obama-Care. Und über Notverordnungen hält sich kein Präsident. Neben den beiden Parlamenten haben wir noch nicht mal von der Bundesbürokratie geredet, beide "Aussenseiter" haben bisher keine Erfahrung oder Hausmacht in den Departments... Clinton dagegen kennt die Möglichkeiten und Grenzen eines Präsidenten und wird vielmehr in der Lage sein, mit dem komplexen System von Legislative und Verwaltung zu arbeiten. Gleichzeitig wird das Arrangement mit diesen Systemen sie politisch weniger kosten als den beiden anderen...

Fazit: Sanders/Trump sind Aussenseiter und die Amis haben ein Herz für sowas... sie haben aber kein Herz für Leute, die ihre Arbeit nicht machen (können). Das Problem beider Männer ist, dass sie ausser einer Wählerbasis nicht viel haben, mit dem sie ihre Ziele erreichen können.

Geschrieben von: Parsifal 26. Apr 2016, 17:46

ZITAT(SailorGN @ 22. Apr 2016, 15:41) *
Fazit: Sanders/Trump sind Aussenseiter und die Amis haben ein Herz für sowas... sie haben aber kein Herz für Leute, die ihre Arbeit nicht machen (können). Das Problem beider Männer ist, dass sie ausser einer Wählerbasis nicht viel haben, mit dem sie ihre Ziele erreichen können.


Willkommen in der Demokratie (oder der Phrasendrescherei). Das gilt sowohl für dich und deine Intention wie eben auch für die Kandidaten.

Geschrieben von: 400plus 26. Apr 2016, 17:56

Nein, das gilt eben nicht fuer alle. Clinton oder Cruz koennten, entsprechende Wahlsiege bei den Kongresswahlen vorausgesetzt, ihre jeweiligen Vorstellungen auch umsetzen, weil sie die jeweiligen Kongressfraktionen der Dems und Reps hinter sich bringen koennten. Bei Sanders und Trump ist das in der Breite eher unwahrscheinlich.

Geschrieben von: SailorGN 26. Apr 2016, 19:27

ZITAT(Parsifal @ 26. Apr 2016, 17:46) *
ZITAT(SailorGN @ 22. Apr 2016, 15:41) *
Fazit: Sanders/Trump sind Aussenseiter und die Amis haben ein Herz für sowas... sie haben aber kein Herz für Leute, die ihre Arbeit nicht machen (können). Das Problem beider Männer ist, dass sie ausser einer Wählerbasis nicht viel haben, mit dem sie ihre Ziele erreichen können.


Willkommen in der Demokratie (oder der Phrasendrescherei). Das gilt sowohl für dich und deine Intention wie eben auch für die Kandidaten.


Wenns persönlich wird, weiss man, dass einem die Sachargumente fehlen smokin.gif

Geschrieben von: Parsifal 27. Apr 2016, 00:03

Du schreibst doch selbst die "Amis" haben ein Herz für Außenseiter aber nicht für Leute die nichts machen können. Ich kann mich da nur wundern warum das nur für "Amis" gelten sollte. Von daher halte ich dein geschriebenes nicht für grundsätzlich falsch, aber es ist eben in die Kategorie Allgemeinplätzchen einzuordnen. Mehr auch nicht. Dass Politiker nur durch eine Wählerbasis legitimiert werden und durch nichts anderes ist das Ideal der demokratischen Legitimität. Geld, Macht und Abstammung sollte im Gegensatz zur Monarchie z.B. keine Rolle mehr spielen. Dass es in der Realität oftmals anders aussieht und im Grunde auch eine hohe Bedeutung hat ist aber auch nichts neues. Dein ganzer Post ist damit völlig harmloses Phrasendreschen. Dass du auf der unteren Ebene zurückschießt wenn du darauf hingewiesen wirst dass du eben solche Stilmittel massiv verwendest war zu erwarten. Ich war hier etwas naiv und dachte ich könnte dir das einfach mal so schreiben wenn es mir zufällig auffällt und du lässt es wirken. Egal, belassen wir es dabei. xyxthumbs.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 27. Apr 2016, 13:12

ZITAT(Parsifal @ 27. Apr 2016, 01:03) *
Dass Politiker nur durch eine Wählerbasis legitimiert werden und durch nichts anderes ist das Ideal der demokratischen Legitimität. Geld, Macht und Abstammung sollte im Gegensatz zur Monarchie z.B. keine Rolle mehr spielen.

Politiker in rechtsstaatlichen Demokratien werden natürlich durch eine Wahl legitimiert Ämter auszuüben. Das hat aber noch nie gehießen, dass Geld, Macht und Abstammung keine Gründe sein können oder dürfen, dass Menschen sie wählen. Jeder hat subjektive Gründe sein Kreuz irgendwo zu machen.

Der Unterschied zu einer Erbmonarchie (Terminologie ist eben doch wichtig) ist daher nicht, dass in einer Demokratie Geld, Macht oder Abstammung keine Rolle spielen dürfen, sondern dass man nicht aus einer bestimmten Bevölkerungsgruppe stammen muss (z. B. dem sogenannten "Adel"), um für irgendwelche Ämter qualifiziert zu sein. Ansonsten gilt natürlich auch in Demokratien: Wenn Du und Deine Freunde mehr Geld aufbringen können als die Gegenseite, hast Du mehr Optionen Deine Ideen an das Wahlvolk zu transportieren und erhöhst damit die Chance, die subjektiven Gründe zum Wahlentscheid einzelner Wähler beeinflussen zu können.

Geschrieben von: SailorGN 27. Apr 2016, 13:35

@Parsifal: Statt einer Zeile belangloser Allgemeinplätzchen und persönlicher Animositäten jetzt etwas mehr? Schön die Entwicklung zu sehen xyxthumbs.gif zu deinen Buzzwords: Nicht nur der Präsident ist durch Wahl legitimiert, sondern auch die beiden Häuser des Kongresses. Somit stehen sich dort zwei(drei) demokratisch legitimierte Körperschaften gegenüber. Das ist von Anfang an so beabsichtigt gewesen, Stichworte "checks and balances". Jeder Präsident ist auf den Kongress angewiesen und die erfolgreichsten Präsidenten der USA konnten nur erfolgreich sein, weil sie auf die ein oder andere Weise die Mehrheiten in beiden Häusern auf ihrer Seite hatten. Die Wählerbasis eines Präsidentschaftskandidaten hilft ihm genau einmal in 4(!) Jahren. Dort holt er sich seine Dose Legitimität, genauso wie es die Senatoren und Repräsentanten tun... die restlichen 1459 Tage ist der Wähler raus. Dann braucht ein Präsident Mehrheiten im Kongress und eine gute Administration über sein Kabinett. Auch wenn bspw. Putin etwas anderes suggeriert, Politik auf präsidentaler Ebene ist kein Mikromanagement, sondern Delegation, Kompromis und Arbeitsteilung. Wenn man sich mal die Mühe macht und das us-amerikanische Politiksystem genauer betrachtet, dann werden diese Dinge deutlich. Ohne Zustimmung und Mitarbeit des Kongresses kann ein Präsident nicht regieren... Daher sind die Verbindungen in die beiden Häuser, zu den Senatoren und Repräsentanten für Präsidenten äusserst wichtig und bisher hält sich die Zustimmung dieser Gruppen zu den Aussenseitern Drumpf und Sanders extrem in Grenzen. Drumpf hat gar keine legislative oder exekutive Erfahrung und Sanders war während seiner Kongresszeiten immer am linken Rand der Kammern... somit wird es Sanders schwer haben, Mehrheiten zu generieren, während Drumpf das vermutlich gar nicht kapiert^^

Geschrieben von: xena 27. Apr 2016, 13:50

ZITAT(Schwabo Elite @ 27. Apr 2016, 13:12) *
Der Unterschied zu einer Erbmonarchie (Terminologie ist eben doch wichtig) ist daher nicht, dass in einer Demokratie Geld, Macht oder Abstammung keine Rolle spielen dürfen, sondern dass man nicht aus einer bestimmten Bevölkerungsgruppe stammen muss (z. B. dem sogenannten "Adel"), um für irgendwelche Ämter qualifiziert zu sein.


Auch das ist nur Theorie. In einigen demokratischen Ländern kann man nur an die Macht kommen, wenn man dem Geldadel angehört, also reich ist und Einfluss hat. Es gibt auch Länder dort kannst Du nur dann an die Macht kommen, wenn Du zusätzlich noch nur eine ganz bestimmte schulische Laufbahn hinter dir hast (z.B. Frankreich). Dass einfach irgend einer zum Präsidenten, Ministerpräsidenten, Kanzler, oder wie das in den Ländern heißt, das gibt es nicht in allen Ländern, wie z.B. in Deutschland. Von daher ist das schon fast wie in einem Feudalsystem, wo nur eine bestimmte Schicht was zu sagen hat. Und selbst bei uns, wo jeder zum Kanzler werden kann, der seine Partei im Griff bekommt, wird letztendlich von der Wirtschaft in bestimmte Bahnen gepresst und kann auch nicht wie er will, also regiert de facto auch bei uns nur eine bestimmte Schicht. Man kann es sich natürlich auch alles schön reden, wenn man will...

Geschrieben von: SailorGN 27. Apr 2016, 16:14

Kannst du das hinsichtlich des anscheinend primären Zwangs "der Wirtschaft" irgendwie untermauern? Oder ist der ganze Post das übliche PuGeschwafel und kann geflissentlich ignoriert werden?

Geschrieben von: schießmuskel 27. Apr 2016, 17:52

Na ja, in Deutschland hat es ein unstudierter Steinewerfer aus der Haubesetzerszene zum Vizekanzler gebracht.

Geschrieben von: Markus11 27. Apr 2016, 18:24

ZITAT(Schwabo Elite @ 27. Apr 2016, 13:12) *
Ansonsten gilt natürlich auch in Demokratien: Wenn Du und Deine Freunde mehr Geld aufbringen können als die Gegenseite, hast Du mehr Optionen Deine Ideen an das Wahlvolk zu transportieren und erhöhst damit die Chance, die subjektiven Gründe zum Wahlentscheid einzelner Wähler beeinflussen zu können.


Hat Steven Levitt auch untersucht, seine Entdeckung: 1 Mrd Dollar sorgt bei der US Wahl nur für 1% mehr Stimmen, ist also ineffizi3nt, und den größten Einfluss hat, wie sympathisch ein Kandidat ist.

http://freakonomics.com/2012/01/17/how-much-does-campaign-spending-influence-the-election-a-freakonomics-quorum/

http://freakonomics.com/2012/01/12/does-money-really-buy-elections-a-new-marketplace-podcast/


Geschrieben von: Parsifal 27. Apr 2016, 19:17

@SE: Ich zitiere extra für dich nochmal mich selbst... Lies einfach das fettgedruckte. xyxthumbs.gif

ZITAT(Parsifal @ 27. Apr 2016, 01:03) *
Geld, Macht und Abstammung sollte im Gegensatz zur Monarchie z.B. keine Rolle mehr spielen. Dass es in der Realität oftmals anders aussieht und im Grunde auch eine hohe Bedeutung hat ist aber auch nichts neues.


@SailorGN: Was willst du eigentlich? Willst du mir beweisen, dass du US-Politik besser verstehst als ich indem du thematisch vom Prädident zum Kongress wechselst? Geschenkt, wenn es dir guttut. Ich wüsste halt mal gerne woran du siehst, dass ich den Kongress für die US-Politik irrelevant gemacht oder dessen Einfluss übersehen hatte. Dass du natürlich jetzt schon weißt wie der Kongress gegen Sanders oder Trump sein würden, das ist reine Vision. Es ist möglich, dass du recht hast es ist aber auch möglich dass Trump oder Sanders als Präsident kompromißfähig und brauchbar sind. Warum sollen sie das nicht sein? Trump ist intelligenter Geschäftsmann, er musste gewitzt und gewandt sein wie um erfolgreich zu sein, denn mit Feindseeligkeit macht man keine Geschäfte und Sanders ist ein intellektueller Kopf, der, so ist mein Eindruck von ihm, weniger auf Konfrontation als auf Ausgleich und Konstinuität in seinem Gebiet setzt. Trump halte ich hier sogar noch etwas kompetenter, da er es gewohnt ist (Kunden-)Bedürfnisse zu bedienen. Sanders kann da eher noch der Typ sein, der seine Ideale verfolgt und sich da nicht von abbringen lässt.

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Trumps außenpolitischen Ziele sind ja so schlimm nicht wenn man dem Fokus glauben schenken darf. Damit kann ich leben:

http://www.focus.de/politik/ausland/trump-rede-im-live-ticker-donald-trump-haelt-rede-ueber-seine-aussenpolitischen-visionen_id_5476994.html
ZITAT
"Im Mittleren Osten muss unser Ziel sein, den radikalen Islamismus zu stoppen und Stabilität zu stiften. Wir dürfen nur großzügig zu denen sein, die uns zeigen, dass sie unsere Freunde sind."

"Wir müssen eine freundschaftliche Ebene mit Russland und China finden. Wir müssen sie im Auge behalten, aber wir sind keine Gegner. Wir müssen unsere Beziehungen zu diesen Staaten aus einer Position der Stärke verbessern."

"Ich werde Gipfel mit unseren Nato-Partnern und einen mit unseren asiatischen Partnern einberufen. Wir werden diskutieren, wie wir unsere Partnerschaften restrukturieren können." Dabei gehe es vor allem um den Kampf gegen den radikalen Islam und Migration.

Er werde die Einstellung ändern: "Wenn Amerika in den Krieg zieht, dann nur, um zu gewinnen." Wenn es keinen Plan zum Sieg gebe, werde er auch keine Truppe schicken.

"Ich werde aufhören, universelle Werte auf der ganzen Welt verbreiten zu wollen. Ich werde westliche Werte mit unseren Partnern gemeinsam wieder stärken und damit der Welt zeigen, dass es sich lohnt, diese Werte zu übernehmen.


Geschrieben von: SailorGN 27. Apr 2016, 21:18

ZITAT(Parsifal @ 27. Apr 2016, 19:17) *
..Ich wüsste halt mal gerne woran du siehst, dass ich den Kongress für die US-Politik irrelevant gemacht oder dessen Einfluss übersehen hatte. Dass du natürlich jetzt schon weißt wie der Kongress gegen Sanders oder Trump sein würden, das ist reine Vision. Es ist möglich, dass du recht hast es ist aber auch möglich dass Trump oder Sanders als Präsident kompromißfähig und brauchbar sind.


Du hast auf die Wählerbasis als einzig ausschlaggebenden Faktor bei der Präsidentenwahl verwiesen... und bin dabei auf xenas Establishmentargument eingegangen. Das Problem entsteht, wenn ein Präsident gewählt wird, der nicht auf ein "Establishment" zurückgreifen kann. Alles keine Widersprüche zur Wählerbasis, lediglich ein Hinweis auf die starken Interdependenzen in der US-Verfassung. Wenn du lediglich auf mein Fazit abzielst, bitteschön...

Was die beiden Kandidaten angeht: Sanders hat bereit 25 Jahre Kongress hinter sich und seine Positionen sind daher wohlbekannt... und selbst unter Demokraten kaum mehrheitsfähig. Für die meisten Republikaner ist er schlichtweg Kommunist und damit ist für die alles gesagt. Gleichzeitig ist er derzeit so populär, weil er weiter weit links ist, als jeder andere Demokrat. Nun haben die Demokraten im Kongress keine Mehrheit, also bräuchte er für die längerfristige Verwirklichung seiner Politik Stimmen der Republikaner... und die laufen bereits Sturm gegen "Obamacare", also wird er dort keine Freunde finden.
Drumpf ist kein Vollblutpolitiker und dazu noch ein Wendehals... er hat die Parteien mehr als einmal gewechselt (was in den USA an sich wenig bedeutet) und damit keine wirklich nützlichen Netzwerke aufbauen können. Alle anderen haben zumindest einige Leute, die sie auf entsprechende Berater- oder gar Ministerposten stecken können. Dazu kommt, dass er in seinem Wahlkampf auch nicht gerade pfleglich mit Positionen der Republikaner umgeht, sein Kommentar über das Aussperren der Moslems hat auch in den eigenen Reihen für Unmut gesorgt. Im Grunde ist er ne amerikanische Version der AfD, polternd, ohne wirkliches Langzeitprogramm, ohne Parteistruktur und immer aus dem Bauch heraus.

Geschrieben von: Parsifal 27. Apr 2016, 22:23

Wer oder was ist Drumpf?

Geschrieben von: Nite 27. Apr 2016, 22:40

Ernsthaft? mata.gif

Geschrieben von: Parsifal 28. Apr 2016, 05:44

Leider habe ich noch keine historisch korrekte Herleitung dieses Spottnamens gefunden. Ich habe es aber ohnehin nicht so die Namen von Leuten die ich nicht mag ernsthaft und dauerhaft zu verfälschen, denn das ist albern und würde eher etwas über meinen Geisteszustand aussagen als über die Person die ich damit verarschen möchte. Bei Hillary schmunzelt man innerlich auch mal für einen sehr kurzen Moment wenn jemand Killary schreibt, aber das wars dann auch schon an emotionaler Reaktion. SailorGN kann ja wohl schon seit ein paar Forenbeiträgen nur noch "Drumpf" verwenden...

Geschrieben von: bill kilgore 28. Apr 2016, 07:44



Trump/Drumpf IST eine Witzfigur. Sobald man das weis, geht es eigentlich. Bzw. man erträgt es einigermaßen.

Geschrieben von: SailorGN 28. Apr 2016, 10:07

ZITAT(Parsifal @ 28. Apr 2016, 04:44) *
...blablabla...blablabla...bla


Ist das alles?
http://www.bustle.com/articles/144969-what-does-drumpf-mean-donald-trumps-original-family-surname-has-an-apt-translation

Geschrieben von: Schwabo Elite 28. Apr 2016, 10:09

ZITAT(xena @ 27. Apr 2016, 14:50) *
Auch das ist nur Theorie. In einigen demokratischen Ländern kann man nur an die Macht kommen, wenn man dem Geldadel angehört, also reich ist und Einfluss hat. Es gibt auch Länder dort kannst Du nur dann an die Macht kommen, wenn Du zusätzlich noch nur eine ganz bestimmte schulische Laufbahn hinter dir hast (z.B. Frankreich). Dass einfach irgend einer zum Präsidenten, Ministerpräsidenten, Kanzler, oder wie das in den Ländern heißt, das gibt es nicht in allen Ländern, wie z.B. in Deutschland. Von daher ist das schon fast wie in einem Feudalsystem, wo nur eine bestimmte Schicht was zu sagen hat. Und selbst bei uns, wo jeder zum Kanzler werden kann, der seine Partei im Griff bekommt, wird letztendlich von der Wirtschaft in bestimmte Bahnen gepresst und kann auch nicht wie er will, also regiert de facto auch bei uns nur eine bestimmte Schicht. Man kann es sich natürlich auch alles schön reden, wenn man will...


Was Du ansprichst ist ein Unterschied von Theorie und Praxis. Und nicht von Verfassungstext und Rechtsabsicht.

Geschrieben von: Glorfindel 28. Apr 2016, 14:04

ZITAT(Parsifal @ 27. Apr 2016, 19:17) *
(...)
Warum sollen sie das nicht sein? Trump ist intelligenter Geschäftsmann, er musste gewitzt und gewandt sein wie um erfolgreich zu sein, denn mit Feindseeligkeit macht man keine Geschäfte und Sanders ist ein intellektueller Kopf, der, so ist mein Eindruck von ihm, weniger auf Konfrontation als auf Ausgleich und Konstinuität in seinem Gebiet setzt. Trump halte ich hier sogar noch etwas kompetenter, da er es gewohnt ist (Kunden-)Bedürfnisse zu bedienen. Sanders kann da eher noch der Typ sein, der seine Ideale verfolgt und sich da nicht von abbringen lässt.

--------------------


Trumps außenpolitischen Ziele sind ja so schlimm nicht wenn man dem Fokus glauben schenken darf. Damit kann ich leben:

http://www.focus.de/politik/ausland/trump-rede-im-live-ticker-donald-trump-haelt-rede-ueber-seine-aussenpolitischen-visionen_id_5476994.html
ZITAT
"Im Mittleren Osten muss unser Ziel sein, den radikalen Islamismus zu stoppen und Stabilität zu stiften. Wir dürfen nur großzügig zu denen sein, die uns zeigen, dass sie unsere Freunde sind."

"Wir müssen eine freundschaftliche Ebene mit Russland und China finden. Wir müssen sie im Auge behalten, aber wir sind keine Gegner. Wir müssen unsere Beziehungen zu diesen Staaten aus einer Position der Stärke verbessern."

"Ich werde Gipfel mit unseren Nato-Partnern und einen mit unseren asiatischen Partnern einberufen. Wir werden diskutieren, wie wir unsere Partnerschaften restrukturieren können." Dabei gehe es vor allem um den Kampf gegen den radikalen Islam und Migration.

Er werde die Einstellung ändern: "Wenn Amerika in den Krieg zieht, dann nur, um zu gewinnen." Wenn es keinen Plan zum Sieg gebe, werde er auch keine Truppe schicken.

"Ich werde aufhören, universelle Werte auf der ganzen Welt verbreiten zu wollen. Ich werde westliche Werte mit unseren Partnern gemeinsam wieder stärken und damit der Welt zeigen, dass es sich lohnt, diese Werte zu übernehmen.


hmpf.gif
Wer sagt, dass Trump Kundenbedürfnisse befriedigt hat? Trump befriedigt v.a. eine eigenen Bedürfnisse. Und er hat im seinen Leben genügend Scherbenhaufen hinterlassen. Ich verweise auf die Trump University oder Atlantic City. Trump ist auch kein Selfmade Milionär, sondern sein Vater war bereits Multimilitär mit einem Vermögen von mehreren hundert Milionen. Trump wird wohl nicht dumm sein, (dass werden Hillary und Sanders auch nicht sein), aber er hat wenig Ahnung von Politik.

Trump hat auch nie geäussert, wie er Ziele zu erreichen gedenke, sondern er behauptet nur immer wieder, er würde dies lösen und dann wieder das. Im Übrigen hat er sich zu diversen Themen, zum Teil kurz nacheinander, widersprüchlich geäussert, z.B. sagte er an einem Tag, die USA hätten im Nahen Osten nichts verloren, am nächsten sagt er, er würde den IS innert kürze besiegen. Von dem her kann auch niemand sagen, was die aussenpolitischen Ziele von Trump sind. Es gibt jedoch diverse solche Beispiele. Da frage ich: Wie kann man jemanden Wählen, von dem man keine Ahnung hat, wie er die Probleme lösen will (weil er vermutlich selber keinerlei Ahnung davon hatte). In der Politik will ich keine Experimente (mit möglichen Amateuren). Ich mag Hillary auch nicht, aber man weiss da wenigsten, was man bekommt und dies dürfte nicht katastrophal sein. Bei Trump weiss man dies einfach nicht. Jeder der Trump für wählbar hält, halte ich für ahnungslos. Und dass alles abgesehen davon vom primitiven Populismus von Trump, welcher mit pauschal Vorurteile gegen Mexikaner, Moslems und andere nicht WASP-Gruppen die niedrigsten Instinkte der Trumpwähler bedient.

Geschrieben von: Madner Kami 28. Apr 2016, 14:23

ZITAT(Glorfindel @ 28. Apr 2016, 15:04) *
hmpf.gif
Wer sagt, dass Trump Kundenbedürfnisse befriedigt hat? Trump befriedigt v.a. eine eigenen Bedürfnisse. Und er hat im seinen Leben genügend Scherbenhaufen hinterlassen. Ich verweise auf die Trump University oder Atlantic City. Trump ist auch kein Selfmade Milionär, sondern sein Vater war bereits Multimilitär mit einem Vermögen von mehreren hundert Milionen. Trump wird wohl nicht dumm sein, (dass werden Hillary und Sanders auch nicht sein), aber er hat wenig Ahnung von Politik.


Super Verschreibsler. Davon abgesehen: Man muss schon ziemlich verblödet sein um das Vermögen dieses Vaters in den Sand zu setzen und so dumm ist Trump nicht. Was er aber immer wieder schafft ist, dass seine Pläne flöten gehen. Alles was er persönlich anfässt, zerfällt früher oder später. Der Kerl ist einfach nur ein lebendiges Beispiel für "Too Big to Fail". Sowas in das höchste Amt der USA zu bringen, ist einfach nur hirnverbrannt und ein perfektes Beispiel dafür, wie katastrophal Protestwahlen für eine Demokratie sind.

Geschrieben von: Madner Kami 10. May 2016, 14:51

http://edition.cnn.com/2016/05/09/politics/donald-trump-national-debt-strategy/

ZITAT
(CNN)Donald Trump declared Monday the U.S. never has to default on debt "because you print the money," while trying to clarify his strategy for managing the national debt.


Formal stimmt das zwar, aber wie andere Länder bereits leidvoll erfahren mussten, ist Gelddrucken um Schulden zu entwerten, eine katastrophale Lösung. Wie dieser Wahnsinnige es schafft nicht am Hungertuch zu nagen, wird sich mir nie erschließen. Too big too fail... Der Mann ist das perfekte Beispiel dafür, warum es eine 100% Erbschaftssteuer geben muss.

Geschrieben von: 400plus 10. May 2016, 14:59

Und auch rein formal haette ein Praesident Trump erst einmal nicht die Macht, Geld zu drucken. Das ist zunaechst einmal die Aufgabe der Fed, die erstens recht unabhaengig ist und zweitens wenn dann vom Kongress und nicht vom Praesidenten beaufsichtigt wird.

Geschrieben von: TrueKosmos 11. May 2016, 10:55

Also während Bushs und und besonders Obamas Präsidenschaft wird massiv Geld gedruckt aber Trump ist der Wahnsinnige rofl.gif

Geschrieben von: KGB 11. May 2016, 12:45

Deswegen nicht, er ist "der Wahnsinnige" weil er offensichtlich wahnsinnig ist.
Oder findest du seine politischen Ideen und Absichten etwa plausibel und sinnvoll?

MfG der KGB

Geschrieben von: 400plus 11. May 2016, 13:38

ZITAT(TrueKosmos @ 11. May 2016, 10:55) *
Also während Bushs und und besonders Obamas Präsidenschaft wird massiv Geld gedruckt aber Trump ist der Wahnsinnige rofl.gif


Noe, weil er Geld explizit zum Schuldenabbau drucken lassen und als Praesident die Geldpolitik der Fed beeinflussen will. Nichts davon trifft auf Obama und Bush zu.

Geschrieben von: Kameratt 11. May 2016, 14:14

Bush und Obama-Regierungen emittieren Staatsanleihen. D.h. der Staat verpflichtet sich zumindest das Geld der Zentralbank irgendwann mal zurückzuzahlen. Reine Gelddruckerei wäre hingegen ein Schuldenabbau aufgrund einer Inflationssteuer.
Nichtsdestotrotz halte ich Trump bei Weitem nicht für wahnsinnig. Populistisch - ja, aber wahnsinnig oder etwa minder intelligent sicherlich nicht.

Geschrieben von: 400plus 11. May 2016, 14:30

ZITAT(Kameratt @ 11. May 2016, 14:14) *
Bush und Obama-Regierungen emittieren Staatsanleihen.


Ja, wie eigentlich fast jeder Staat, aber die werden zunaechst einmal nicht von der Zentralbank mit frisch gedrucktem Geld gekauft, sondern von Banken, Firmen, Haushalten etc. Die Fed hat in der Vergangenheit US-Staatsanleihen gekauft, und die EZB tut dies mit europaeischen Anleihen immer noch, aber das Ziel war/ist dabei nicht die Staatsfinanzierung, sondern die Realzinsen zu senken und damit die Wirtschaft anzukurbeln (Stichwort http://www.bankofengland.co.uk/monetarypolicy/pages/qe/default.aspx)- und das wurde auch nicht vom Praesidenten angeordnet wink.gif

Geschrieben von: Glorfindel 11. May 2016, 14:31

Trump ist ein Grossmaul. Viele seiner Aussagen sind entweder einfach falsch, widersprüchlich oder vollkommen unrealistisch, sehr vieles ist einfach wallbash.gif
Trump ist darüberhinaus ein Wendehals, der einmal dies erzählt und am nächsten Mal genau das Gegenteil. Wahnsinnig sind v.a. jene, welche Trump wählen, nachdem überhaupt nicht klar ist, wie die Positionen von Trump sein werden und nachdem Trump diverse äusserst fragwürdige Ansichten geäussert hat, insbesondere auch zur Folter von Terroristen.

Geschrieben von: xena 11. May 2016, 14:58

Wie Trump wirklich tickt, weiß eh keiner, nur weil er populistische Sprüche zur Wählergewinnung verwendet. Ob er aber selbst so krass drauf ist, das weiß keiner. Er ist jedenfalls ein Tycoon, der seine Ziele auch mit fragwürdigen Mitteln durchzusetzen versucht. Wenn er diese Managementstrategien auch auf sein mögliches Präsidentenamt ansetzen würde, dann kann es lustig werden. Traurig sind wahrhaft seine Anhänger, die teilweise richtig fanatisch sind.

Geschrieben von: Kameratt 11. May 2016, 14:58

ZITAT(400plus @ 11. May 2016, 15:30) *
ZITAT(Kameratt @ 11. May 2016, 14:14) *
Bush und Obama-Regierungen emittieren Staatsanleihen.


Ja, wie eigentlich fast jeder Staat, aber die werden zunaechst einmal nicht von der Zentralbank mit frisch gedrucktem Geld gekauft, sondern von Banken, Firmen, Haushalten etc. Die Fed hat in der Vergangenheit US-Staatsanleihen gekauft, und die EZB tut dies mit europaeischen Anleihen immer noch, aber das Ziel war/ist dabei nicht die Staatsfinanzierung, sondern die Realzinsen zu senken und damit die Wirtschaft anzukurbeln (Stichwort http://www.bankofengland.co.uk/monetarypolicy/pages/qe/default.aspx)- und das wurde auch nicht vom Praesidenten angeordnet wink.gif

Naja im Endeffekt kommt es dennoch zu einer Ausweitung der Geldmenge, deren Inflationswirkungen bislang nicht vorhanden waren, da sich das ganze eher bilanziell akkumuliert und keine direkte Übertragung in die reale Wirtschaft erfolgt.

Geschrieben von: 400plus 11. May 2016, 15:58

ZITAT(Kameratt @ 11. May 2016, 14:58) *
ZITAT(400plus @ 11. May 2016, 15:30) *
ZITAT(Kameratt @ 11. May 2016, 14:14) *
Bush und Obama-Regierungen emittieren Staatsanleihen.


Ja, wie eigentlich fast jeder Staat, aber die werden zunaechst einmal nicht von der Zentralbank mit frisch gedrucktem Geld gekauft, sondern von Banken, Firmen, Haushalten etc. Die Fed hat in der Vergangenheit US-Staatsanleihen gekauft, und die EZB tut dies mit europaeischen Anleihen immer noch, aber das Ziel war/ist dabei nicht die Staatsfinanzierung, sondern die Realzinsen zu senken und damit die Wirtschaft anzukurbeln (Stichwort http://www.bankofengland.co.uk/monetarypolicy/pages/qe/default.aspx)- und das wurde auch nicht vom Praesidenten angeordnet wink.gif

Naja im Endeffekt kommt es dennoch zu einer Ausweitung der Geldmenge, deren Inflationswirkungen bislang nicht vorhanden waren, da sich das ganze eher bilanziell akkumuliert und keine direkte Übertragung in die reale Wirtschaft erfolgt.


Ja, aber es ist eben was anderes als "Wir brauchen Geld, lass mal drucken"- und es ist eben die Entscheidung der Fed, nicht die des Praesidenten.

Geschrieben von: Arado-234 11. May 2016, 17:13

... George W. Bush war einfach nur dumm, schlichtweg zu blöde zu erkennen, was da vor sich geht und sich Wirtschaft nennt.
Wie gut Donald Trump Wirtschaft versteht und kann, das hat er ja mehrfach bewiesen und gleich mehrfach die Insolvent Karte aus dem großen Monopoly Spiel gezückt.

Er hat ja sogar so wenig Hirn und Anstand und traut sich genau in der Stadt, in der er Insolvenzen hinlegte und Hunderttausende Arbeitslose geschaffen hat,
auf die Bühne und behauptet allen Ernstes: "Schaut mal, was ich dieser Stadt gutes getan habe..."

Das grenzt an Menschenverachtung par Excellence.

Ich bin echt gespannt, was sich die Amerikaner zusammenwählen.

Schließlich gilt:

Jedes Land hat diese Regierung (und Regierungsform), die es verdient.

http://trumpdonald.org/


Geschrieben von: Glorfindel 11. May 2016, 17:37

ZITAT(Arado-234 @ 11. May 2016, 17:13) *
... George W. Bush war einfach nur dumm, schlichtweg zu blöde zu erkennen, was da vor sich geht und sich Wirtschaft nennt.
Wie gut Donald Trump Wirtschaft versteht und kann, das hat er ja mehrfach bewiesen und gleich mehrfach die Insolvent Karte aus dem großen Monopoly Spiel gezückt.

Er hat ja sogar so wenig Hirn und Anstand und traut sich genau in der Stadt, in der er Insolvenzen hinlegte und Hunderttausende Arbeitslose geschaffen hat,
auf die Bühne und behauptet allen Ernstes: "Schaut mal, was ich dieser Stadt gutes getan habe..."

Das grenzt an Menschenverachtung par Excellence.

Ich bin echt gespannt, was sich die Amerikaner zusammenwählen.

Trump hat keinerlei politische Erfahrung, er hat - soweit ich dies beurteilen kann - auch keinerlei wirkliche Freunde mit politischer Erfahrung und Einfluss. Es ist einfach vermessen zu glauben, dass man mit einem Präsidenten, welcher weder wirklich etwas von Politik versteht und dem sowohl die nötigen politischen Verbindungen wie auch jegliches poltisches Fingerspitzengefühl fehlt, nicht ein gewaltiges unkalkuliertes Risiko eingeht.

ZITAT
Schließlich gilt:

Jedes Land hat diese Regierung (und Regierungsform), die es verdient.

http://trumpdonald.org/

So einfach ist die Welt nicht. Die Aussage kann zu treffen, muss aber nicht. Tatsächlich ist aber schon so, dass nicht unbedingt die amerikanische Regierung, also der Präsident und sein Team, sondern die Parlamentarier, welche prinzipienreitend nicht zu kompromissen fähig sein, das Potential haben, den Dampfer USA auf Grund zu setzen. Paradebeispiel ist, wenn das Parlament sich weigert, ein Budget zu verabschieden. Das halte ich im Moment für die grösste Gefahr in den USA.

Geschrieben von: Kameratt 11. May 2016, 18:04

ZITAT(400plus @ 11. May 2016, 16:58) *
ZITAT(Kameratt @ 11. May 2016, 14:58) *
ZITAT(400plus @ 11. May 2016, 15:30) *
ZITAT(Kameratt @ 11. May 2016, 14:14) *
Bush und Obama-Regierungen emittieren Staatsanleihen.


Ja, wie eigentlich fast jeder Staat, aber die werden zunaechst einmal nicht von der Zentralbank mit frisch gedrucktem Geld gekauft, sondern von Banken, Firmen, Haushalten etc. Die Fed hat in der Vergangenheit US-Staatsanleihen gekauft, und die EZB tut dies mit europaeischen Anleihen immer noch, aber das Ziel war/ist dabei nicht die Staatsfinanzierung, sondern die Realzinsen zu senken und damit die Wirtschaft anzukurbeln (Stichwort http://www.bankofengland.co.uk/monetarypolicy/pages/qe/default.aspx)- und das wurde auch nicht vom Praesidenten angeordnet wink.gif

Naja im Endeffekt kommt es dennoch zu einer Ausweitung der Geldmenge, deren Inflationswirkungen bislang nicht vorhanden waren, da sich das ganze eher bilanziell akkumuliert und keine direkte Übertragung in die reale Wirtschaft erfolgt.


Ja, aber es ist eben was anderes als "Wir brauchen Geld, lass mal drucken"- und es ist eben die Entscheidung der Fed, nicht die des Praesidenten.

Ich habe auch nie etwas anderes behauptet. biggrin.gif

Geschrieben von: TrueKosmos 19. May 2016, 14:34

ZITAT(400plus @ 11. May 2016, 15:30) *
ZITAT(Kameratt @ 11. May 2016, 14:14) *
Bush und Obama-Regierungen emittieren Staatsanleihen.


Ja, wie eigentlich fast jeder Staat, aber die werden zunaechst einmal nicht von der Zentralbank mit frisch gedrucktem Geld gekauft, sondern von Banken, Firmen, Haushalten etc. Die Fed hat in der Vergangenheit US-Staatsanleihen gekauft, und die EZB tut dies mit europaeischen Anleihen immer noch, aber das Ziel war/ist dabei nicht die Staatsfinanzierung, sondern die Realzinsen zu senken und damit die Wirtschaft anzukurbeln (Stichwort http://www.bankofengland.co.uk/monetarypolicy/pages/qe/default.aspx)- und das wurde auch nicht vom Praesidenten angeordnet wink.gif

was genau der Trump anordnen will kann man schwer sagen rofl.gif

Aber das mit Staatsanleihen ist eigentlich eine Ausrede denn praktisch kann keiner sagen wie diese je zurückgezahlt werden sollen, verschönertes Gelddrücken einzig mit dem ziel bestimmte politische Vorstellungen der jeweiligen Regierung finanzieren zu können.

Ich sehe auch nicht direkt waraum Gelddrücken um zu entschulden schlimmer sein soll als Gelddrucken um Bushs und Obamas Treiben zu finanzieren, bzw. die Lebenserhaltung heutigen Finanzsystems, welches heute geradezu neue Schulden fordert.

Wir leben zur Zeiten des negativen Zinses und besser noch, ein Draghi, Präsident der EZB!!!, bezeichnet Helikoptergeld als ein „sehr interessantes Konzept", in solchen Zeiten wäre Gelddrucken für Schuldenabbau doch geradezu als ein inovatives Konjunkturprogramm anzusehen. Ermöglich das doch theoretisch sowohl Finanzierung des Staatshaushaltes als auch Senkung der Steuer da dank Schuldenabbau Staat weniger Geld braucht.

Geschrieben von: schießmuskel 19. May 2016, 15:03

Man kann mit Geld drucken nicht nur den Haushalt finazieren und gleichzeitig die Staatsschulden tilgen, man kann sogar jeden Bürger zum Millionär machen.

Man merkt das du von VWL keinen Plan hast.

Geschrieben von: TrueKosmos 21. May 2016, 09:46

und du bist ein VWL Kenner?

Tatsächlich machen die Amerikaner seit langem und EU auch seit paar Jahren auch das, dank Politik der Anleihenkäufe und Niedrigzinses durch Zentralbanken ersparen sie Billionen an neuen Schulden und Kosten für Staatshauhalte und ermöglichen so ihre Finanzierung. Dank angeblichen "bilanziellen Verschiebungen" entsteht letztenlich Geld dass durch Löhne und Aufträge unmittelbar in den Wirtschaftskreislauf fließt.

Ich sage nicht Geld Presse toll ist, nur das die Politik der führenden Zentralbanken und Regierungen sich inzwischen einem Zustand angenähert hat bei dem es in Auswirkungen kaum Unterschiede zur reiner Geldpresse geben dürfte.

Ein schöner Beispiel ist Japan:
http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/staatsschulden-und-notenbanken-japan-droht-vorreiter-beim-helikoptergeld-zu-werden/13542056.html

Wenn eine ZB 25-40 Prozent der Staatsschulden besitzt dann ist die Frage berechtigt welchen volkswirtschaftlichen Sinn diese Schulden noch haben?

Wenn man in dieser Situation Geld druckt um diese Schulden zu tilgen dann wäre das an sich ein reines bilanzielles Vorgang... im Grunde unwichtig, denn die eigentliche volkswirtschaftlich Sünde wurde bereits gemacht als die ZB die Anleihen aufgekauft hat.

Geschrieben von: Schwabo Elite 21. May 2016, 13:57

Zentralbanken sind oft nicht weisungsbunden gegenüber der Exekutive. In sofern bleiben die Schulden eben doch Schulden.

Geschrieben von: 400plus 22. Jul 2016, 16:13

https://www.youtube.com/watch?v=LGD8gJt7weU

Sie haben zwar keine Chance gegen Hillary & Trump, aber den Preis fuer den coolsten Wahlwerbespot gewinnen die Beiden sicher wink.gif

Geschrieben von: 400plus 23. Jul 2016, 14:31

Die WaPo positioniert sich klar gegen Trump: https://www.washingtonpost.com/opinions/donald-trump-is-a-unique-threat-to-american-democracy/2016/07/22/a6d823cc-4f4f-11e6-aa14-e0c1087f7583_story.html

Geschrieben von: Schwabo Elite 24. Jul 2016, 10:32

Könntest Du den Link reparieren? So führt er in die Kommentarspalte des Artikels. Statt zur Überschrift.

Geschrieben von: Madner Kami 24. Jul 2016, 13:09

http://www.tagesschau.de/ausland/trump-341.html

ZITAT
Weil es in Europa Terroranschläge gab, will US-Präsidentschaftskandidat Trump die Einreisebedingungen verschärfen. Besonders Menschen aus Deutschland und Frankreich müssten "extrem" überprüft werden. Die Länder seien vom Terrorismus besonders betroffen.

[...]

Im NBC-Interview legte Trump nun nach: Deutschland und Frankreich seien an ihren "speziellen Problemen" selber schuld, "weil sie Leute auf ihr Gebiet gelassen haben". Deshalb müssten die USA "harte Standards einführen. Wenn eine Person nicht nachweisen kann, was sie nachweisen muss, kommt sie nicht in dieses Land", sagte er.

Auf die Frage, ob man den Punkt erreichen werde, an dem nicht mehr viele Menschen aus dem Ausland in die USA kommen dürften, sagte Trump: "Vielleicht kommen wir an diesen Punkt." Bis zur Einführung der Sicherheitsüberprüfung müssten die USA "sofort Einwanderung aus allen Ländern aussetzen, die durch Terrorismus kompromittiert sind", sagte Trump.

[...]


facepalm.gif

Und dazu dann solche Leserkommentare:

ZITAT
Am 24. Juli 2016 um 10:55 von Einfach Unglaublich

verantwortungsvoll

Wenn Trump die Konsequenzen zieht aus dem Asylchaos, das Frau Merkel verursacht hat, dann handelt er verantwortungsvoll im Sinne des amerikanischen Volkes.

Das Chaos an den Bundesdeutschen Grenzen, als A. Merkel gegen geltende Gesetze im Alleingang beschlossen hat, Migranten ohne Registrierung oder jegliche Kontrolle einreisen zu lassen, hat die innere Sicherheit gefährdet.

Nur folgerichtig, dass Trump diese Gefahr nicht in die USA importieren will.


Manchmal zweifel ich an dem Konzept der Demokratie.

Geschrieben von: 400plus 24. Jul 2016, 13:37

ZITAT(Schwabo Elite @ 24. Jul 2016, 10:32) *
Könntest Du den Link reparieren? So führt er in die Kommentarspalte des Artikels. Statt zur Überschrift.


Sorry, sollte jetzt gehen.

Geschrieben von: Schwabo Elite 24. Jul 2016, 16:26

Danke! smile.gif Hätte es selbst gemacht, aber meine Preview-Artikelzahl ist erreicht. Ich lande nur noch vor der Paywall.

Geschrieben von: Madner Kami 25. Jul 2016, 09:08

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/wto-trump-erwaegt-austritt-aus-welthandelsorganisation-a-1104504.html

ZITAT
Der Freihandel gehörte jahrzehntelang zum republikanischen Glaubensbekenntnis. Nicht für Donald Trump: Als US-Präsident will er unter Umständen aus der Welthandelsorganisation austreten.

[...]

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump erwägt im Falle seines Wahlsiegs einen Austritt der USA aus der Welthandelsorganisation (WTO). Im Fernsehsender NBC kündigte er an, als Staatschef Straf-Einfuhrsteuern von 30 Prozent für Firmen zu erheben, die ihre Produktion ins Ausland verlegten. Darauf hingewiesen, dass dies gegen die WTO-Bestimmungen verstoße, sagte der Milliardär: "Macht nichts. Wir werden neu verhandeln oder austreten."

"Diese ganzen Handelsabkommen sind ein Desaster", sagte Trump weiter. "Die Welthandelsorganisation ist ein Desaster."

[...]

Geschrieben von: Warhammer 25. Jul 2016, 10:10

Alles klar. Raus aus der NATO, raus aus der WTO, keine Freihandelsabkommen mehr. Noch raus aus der UN und man kann ganz in Ruhe das eigene Süppchen kochen.

Geschrieben von: Schwabo Elite 25. Jul 2016, 10:17

Trump ist anscheinend Hardcore-Isolationist. Keine NATO, keine WTO, keine Handelsabkommen: was ein Unfug. Mit einer G8-Nation den Handel eindämmen wollen. wallbash.gif

Geschrieben von: Almeran 25. Jul 2016, 11:00

ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Jul 2016, 11:17) *
Trump ist anscheinend Hardcore-Isolationist. Keine NATO, keine WTO, keine Handelsabkommen: was ein Unfug. Mit einer G8-Nation den Handel eindämmen wollen. wallbash.gif

Welche Wirtschaftsberater hat dieser Mann eigentlich? Aber mit den Aussagen verabschiedet er sich natürlich immer weiter von der Basis der republikanischen Partei.

Geschrieben von: Schwabo Elite 25. Jul 2016, 11:09

Die "Basis" ist gar nicht mehr so libertär orientiert. Das Partei-Establishment schon, aber die Basis ist gespalten und die Isolationisten sind ein bedeutende Teil der "Tea Party"-Bewegung und ähnlicher Gruppen. Und das gilt auch für viele Wähler.

Ich glaube nicht, dass er den Wahlkampf so gestaltet, wie seine Unternehmen. Wobei, auch die hat er ja zu guten Teilen an die Wand gefahren.

Geschrieben von: Madner Kami 25. Jul 2016, 11:10

ZITAT(Almeran @ 25. Jul 2016, 12:00) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Jul 2016, 11:17) *
Trump ist anscheinend Hardcore-Isolationist. Keine NATO, keine WTO, keine Handelsabkommen: was ein Unfug. Mit einer G8-Nation den Handel eindämmen wollen. wallbash.gif

Welche Wirtschaftsberater hat dieser Mann eigentlich? Aber mit den Aussagen verabschiedet er sich natürlich immer weiter von der Basis der republikanischen Partei.


Der Mann redet ohne nachzudenken, so viel dürfte mittlerweile offensichtlich sein. Ein Paradebeispiel für Too Big to Fail.

Geschrieben von: Almeran 25. Jul 2016, 11:14

ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Jul 2016, 12:09) *
Die "Basis" ist gar nicht mehr so libertär orientiert. Das Partei-Establishment schon, aber die Basis ist gespalten und die Isolationisten sind ein bedeutende Teil der "Tea Party"-Bewegung und ähnlicher Gruppen. Und das gilt auch für viele Wähler.

Ich glaube nicht, dass er den Wahlkampf so gestaltet, wie seine Unternehmen. Wobei, auch die hat er ja zu guten Teilen an die Wand gefahren.

Wenn er nur 10-20% der republikanischen Stammwähler vergrault, kann er die Präsidentschaft abschreiben. Und auch bei Wechselwählern wirst du viele finden, die je nach Lage der Nation sozial progressiv (=Demokraten) oder wirtschaftlich konservativ (=Republikaner) wählen. Die sind damit auch raus. Für die wirtschaftliche Linke ist Freihandel zwar auch böser, aber der Rest von Trumps Plattform absolut unwählbar. Die können besser dem Sanders-Flügel den Rücken stärken und entsprechende Abgeordnete wählen.

Geschrieben von: 400plus 25. Jul 2016, 11:15

Ja, allerdings umgekehrt auch: Wenn er die demokratischen blue collars im rust belt auf seine Seite zieht, wird es fuer Hillary haarig.

Geschrieben von: Madner Kami 25. Jul 2016, 11:16

ZITAT(Almeran @ 25. Jul 2016, 12:14) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Jul 2016, 12:09) *
Die "Basis" ist gar nicht mehr so libertär orientiert. Das Partei-Establishment schon, aber die Basis ist gespalten und die Isolationisten sind ein bedeutende Teil der "Tea Party"-Bewegung und ähnlicher Gruppen. Und das gilt auch für viele Wähler.

Ich glaube nicht, dass er den Wahlkampf so gestaltet, wie seine Unternehmen. Wobei, auch die hat er ja zu guten Teilen an die Wand gefahren.

Wenn er nur 10-20% der republikanischen Stammwähler vergrault, kann er die Präsidentschaft abschreiben.


Die Vergräzung von potentiellen Demokratenwählern durch Hillary und die dadurch entstehende relative Aufwertung der Stimmen für Trump kann man nicht unterschätzen, von der Attraktivität eines Anti-Establishments-Kandidaten für Nichtstammwähler und zum Teil sogar Demokratenwählern ganz zu schweigen

Geschrieben von: goschi 25. Jul 2016, 11:19

Wobei er mit dem ganzen Anti-Globalisierungs, Anti-Kapitalismus (welch Ironie, von ihm derartige Quoten zu hören), Anti-Establishment, Anti-Irgendwas Rhetorik dafür einen guten Teil der ehemaligen Sanders-Fans abholen könnte.
Er beweist leider immer wieder, dass er zwar völlig poralisiert, viele Wähler auch abstösst, aber dabei offenbar auch viele Wähler gewinnt, die sich nicht an einzelnen Aussagen (die eigentlich gegen sie gerichtet wären) stören, sondern dieses Gesamtkonzept des absoluten Wutbürgers toll finden, weil einfach Anti-WaseinemgeradeaufdenSackgeht.

Geschrieben von: SailorGN 25. Jul 2016, 11:22

Die Frage ist dabei nur, ob er mit solchen Aussagen diesen Teil wirklich signifikant an sich ziehen kann. Wer immer auch im "rust belt" arbeitet/gearbeitet hat, weiss, dass die amerikanischen Industriearbeitsplätze am Export hängen. Gerade die Weltmarktsituation war doch der Grund für den Untergang der Industrie an den Großen Seen: Zu viel Weltmarktkonkurrenz, die besser und billiger produzierte. Aber: selbst wenn Amerika nur noch amerikanisch kauft (was mehr als unwahrscheinlich ist), hilft das der amerikanischen Industrie nur wenig. Weiterhin haben ja auch gerade ausländische Unternehmen dutzende Werke und tausende Arbeitsplätze in den USA geschaffen, die bei einem WTO-Austritt gefährdet wären.

Geschrieben von: Nite 25. Jul 2016, 11:24

ZITAT(SailorGN @ 25. Jul 2016, 12:22) *
Wer immer auch im "rust belt" arbeitet/gearbeitet hat, weiss, dass die amerikanischen Industriearbeitsplätze am Export hängen.

Sicher?
Wieviele Regionen in England die massiv vom Export in EU-Länder abhängig sind haben für den Brexit gestimmt.

Geschrieben von: Madner Kami 25. Jul 2016, 11:28

ZITAT(SailorGN @ 25. Jul 2016, 12:22) *
Die Frage ist dabei nur, ob er mit solchen Aussagen diesen Teil wirklich signifikant an sich ziehen kann. Wer immer auch im "rust belt" arbeitet/gearbeitet hat, weiss, dass die amerikanischen Industriearbeitsplätze am Export hängen. Gerade die Weltmarktsituation war doch der Grund für den Untergang der Industrie an den Großen Seen: Zu viel Weltmarktkonkurrenz, die besser und billiger produzierte. Aber: selbst wenn Amerika nur noch amerikanisch kauft (was mehr als unwahrscheinlich ist), hilft das der amerikanischen Industrie nur wenig. Weiterhin haben ja auch gerade ausländische Unternehmen dutzende Werke und tausende Arbeitsplätze in den USA geschaffen, die bei einem WTO-Austritt gefährdet wären.


Du bist Deutscher? Dann lebst du in genau so einem Land wie du es da vom Rust Belt beschreibst. Wir leben vom Export und zeitgleich regen wir uns janusköpfig über die Schulden auf, in die sich Länder wie Griechenland stürzen nur um deutsche Panzer zu kaufen. Dieses Unverständnis für die eigene Situation ist weit verbreitet. Solange man andere für das eigene Versagen verantwortlich machen kann, wird das auch gemacht.

Geschrieben von: Schneeball 25. Jul 2016, 11:37

Ich fasse zusammen: Die Demokraten haben intern alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit in ihrer "Wahl" der Wählerwille unterdrückt wird, und Bernie verliert und Hillary gewinnt, unabhängig davon, was das Fussvolk sagt. Das war so offensichtlich, dass die Bernie-Anhänger und am Ende Bernie selber mehrfach drauf hingewiesen und sich beschwert haben. Die Frau, die da wie keine andere für zuständig war, die das vorangetrieben und bei allen Anschuldigungen als bescheuerte Verschwörungstheorie weggewischt hat, die wird jetzt … zur Belohnung von Hillary eingestellt.

http://www.washingtonexaminer.com/clinton-names-wasserman-schultz-honorary-chair-of-campaign-team/article/2597520

Ist das jetzt schon Postdemokratie oder was soll das sein?

Geschrieben von: SailorGN 25. Jul 2016, 11:42

@Nite: Zumindest ist die Argumentationskette damals™ von den CEOs der entsprechenden Konzerne bei den Werksschliessungen verwendet worden. Natürlich kann ich mir nicht sicher sein, ob diese Aussenwirkung auch so bei John Doe, Radkappenaufstecker 3. Klasse bei GM hängen geblieben ist.

@Madner: Ziemlich simplizistisch. Im Gegensatz zu den USA, die seit Jahrzehnten ein Handelsdefizit aufweist und nur noch durch chinesische Käufe amerikanischer Staatsanleihen gestützt wird, sieht D anders aus. Zumal der Zirkelschluss hinsichtlich der Leos falsch bzw. unlogisch ist, weil angesichts der Bürgschaftssummen hätte Griechenland mehrere Panzerkorps mit LeoII aufstellen können. Wenn das primäre Motivation gewesen sei, dann hat sich dort jemand gewaltig beim Nullen zählen vertan wink.gif Um den Kreis zu den USA zu schliessen: Der Rustbelt ist aus diversen Gründen entstanden und die bluecollars waren letztendlich "am wenigsten" schuld, aber am meisten leidtragend. Gleichzeitig war jedoch der Sturz dieser Region so gravierend, dass der durchschnittliche ehemalige Autobauer/Stahlkocher ganz andere Alltagsprobleme hat als die Mitgliedschaft bei der WTO oder Einwanderung.

edit. @Schneeball: Ganz ehrlich, Ernie war nie ein Kandidat, der massentauglich war. Schon für Demokratenwähler der Mitte war er unwählbar und bei gemäßigen Wechselwählern gewinnt man mit ihm auch keinen Trostpreis. Leider ist der amerikanische Präsi-Wahlkampf so wie er ist und er wird durch pure Demografie bestimmt: Der Kandidat, der am massentauglichsten ist, gewinnt. Da haben die Demokraten es deutlich besser gemacht als die Republikaner, sie haben letztendlich die Frau dorthin gebracht, die am ehesten das Weiße Haus für die Demokraten holen kann. Die Reps waren zu zerstritten und fraktioniert, wovon Trump profitierte... nun müssen sie mit ihm leben. Ich glaube nicht, dass er der Garant für einen Wahlsieg ist (ich lasse mich in diesem Fall auch nur sehr ungern überraschen), aber Bernie ist es noch weniger. Seine Position ist gesamtgesellschaftlich keine Mehrheitsposition, im Gegenteil, er hat oft genug mit Mehrheitsmeinungen schon innerhalb der Demokraten gebrochen. In der Realität ist es egal, wie toll links und progressiv und fortschrittlich und zukunftsweisend der linken internationalen Zerstrittenheit seine Position vorkommt, am Ende entscheiden die Amerikaner die Wahl... und die sind nicht links.

Geschrieben von: Madner Kami 25. Jul 2016, 11:47

ZITAT(SailorGN @ 25. Jul 2016, 12:42) *
@Madner: Ziemlich simplizistisch.


Das hat die verkürzte Darstellung komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge so an sich. Davon abgesehen bezog ich mich nicht auf die Bürgschaftssummen im Rahmen der Rettungspakete, sondern den Aufbau der Schuldenkrise Griechenlands, der unzweifelhaft mit einem massiven Ausgabenüberschuss zu tun hat, wobei das Militär Griechenlands eben ein offensichtliches Beispiel ist. Dass das nicht alleinstehend bzw. alleinverursachend ist, ist klar, denn es ist nur ein Beispiel für die kognitive Dissonanz der "einfachen Bürger" in dieser Gemengelage: Man sieht ein problem, macht sich aber nicht wirklich Gedanken darum warum das so ist, wie es ist und schimpft halt drauf los.

ZITAT(Schneeball @ 25. Jul 2016, 12:37) *
Ich fasse zusammen: Die Demokraten haben intern alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit in ihrer "Wahl" der Wählerwille unterdrückt wird, und Bernie verliert und Hillary gewinnt, unabhängig davon, was das Fussvolk sagt. Das war so offensichtlich, dass die Bernie-Anhänger und am Ende Bernie selber mehrfach drauf hingewiesen und sich beschwert haben. Die Frau, die da wie keine andere für zuständig war, die das vorangetrieben und bei allen Anschuldigungen als bescheuerte Verschwörungstheorie weggewischt hat, die wird jetzt … zur Belohnung von Hillary eingestellt.

http://www.washingtonexaminer.com/clinton-names-wasserman-schultz-honorary-chair-of-campaign-team/article/2597520

Ist das jetzt schon Postdemokratie oder was soll das sein?


Wenn du schon 1:1 bei FeFe abschreibst, dann mach das wenigstens kenntlich.

Geschrieben von: Schneeball 25. Jul 2016, 12:06

ZITAT(SailorGN @ 25. Jul 2016, 12:42) *
edit. @Schneeball: Ganz ehrlich, Ernie war nie ein Kandidat, der massentauglich war. Schon für Demokratenwähler der Mitte war er unwählbar und bei gemäßigen Wechselwählern gewinnt man mit ihm auch keinen Trostpreis. Leider ist der amerikanische Präsi-Wahlkampf so wie er ist und er wird durch pure Demografie bestimmt: Der Kandidat, der am massentauglichsten ist, gewinnt. Da haben die Demokraten es deutlich besser gemacht als die Republikaner, sie haben letztendlich die Frau dorthin gebracht, die am ehesten das Weiße Haus für die Demokraten holen kann. Die Reps waren zu zerstritten und fraktioniert, wovon Trump profitierte... nun müssen sie mit ihm leben. Ich glaube nicht, dass er der Garant für einen Wahlsieg ist (ich lasse mich in diesem Fall auch nur sehr ungern überraschen), aber Bernie ist es noch weniger. Seine Position ist gesamtgesellschaftlich keine Mehrheitsposition, im Gegenteil, er hat oft genug mit Mehrheitsmeinungen schon innerhalb der Demokraten gebrochen. In der Realität ist es egal, wie toll links und progressiv und fortschrittlich und zukunftsweisend der linken internationalen Zerstrittenheit seine Position vorkommt, am Ende entscheiden die Amerikaner die Wahl... und die sind nicht links.


Das mag ja stimmen (kann ich nicht beurteilen), dennoch muss die Parteiführung unparteiisch sein im Wahlkampf und nicht einen Kandidaten mit allen Mitteln behindern. Sonst macht der Vorwahlkampf keinen Sinn. Bernie hat, trotz allem was ihm in den Weg gelegt wurde, erstaunlich viele Stimmen auf sich vereint. Möglicherweise gibt es auch in den USA viele Menschen, die denken können wink.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 25. Jul 2016, 12:51

ZITAT(Almeran @ 25. Jul 2016, 12:14) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Jul 2016, 12:09) *
Die "Basis" ist gar nicht mehr so libertär orientiert. Das Partei-Establishment schon, aber die Basis ist gespalten und die Isolationisten sind ein bedeutende Teil der "Tea Party"-Bewegung und ähnlicher Gruppen. Und das gilt auch für viele Wähler.

Ich glaube nicht, dass er den Wahlkampf so gestaltet, wie seine Unternehmen. Wobei, auch die hat er ja zu guten Teilen an die Wand gefahren.

Wenn er nur 10-20% der republikanischen Stammwähler vergrault, kann er die Präsidentschaft abschreiben. Und auch bei Wechselwählern wirst du viele finden, die je nach Lage der Nation sozial progressiv (=Demokraten) oder wirtschaftlich konservativ (=Republikaner) wählen. Die sind damit auch raus. Für die wirtschaftliche Linke ist Freihandel zwar auch böser, aber der Rest von Trumps Plattform absolut unwählbar. Die können besser dem Sanders-Flügel den Rücken stärken und entsprechende Abgeordnete wählen.
Ich sage auch nicht, dass er Chancen hat gewählt zu werden. Ehrlich gesagt glaube ich kein Stück daran, eben weil er die Partei nicht geschlossen hinter sich hat. Aber die Partei ist eben auch nicht mehr die gleiche wie vor vier, acht oder zwölf Jahren.

Geschrieben von: Schwabo Elite 25. Jul 2016, 13:01

ZITAT(Schneeball @ 25. Jul 2016, 13:06) *
Das mag ja stimmen (kann ich nicht beurteilen), dennoch muss die Parteiführung unparteiisch sein im Wahlkampf und nicht einen Kandidaten mit allen Mitteln behindern. Sonst macht der Vorwahlkampf keinen Sinn. Bernie hat, trotz allem was ihm in den Weg gelegt wurde, erstaunlich viele Stimmen auf sich vereint. Möglicherweise gibt es auch in den USA viele Menschen, die denken können wink.gif
Die Parteiführung muss überhaupt nichts sein. Sie tut einzig und allein gut daran die oder den Kandidaten zu stützen, der die meisten Chancen hat. Und das war demographisch gesehen niemals Bernie Sanders, sondern immer Hillary Clinton. Nicht zuletzt auch, weil Sanders sich bis 2015 zwar stets im Umfeld der Democratic Party bewegt hat, es aber bewusst vermieden hatte Mitglied zu werden. Er ist nicht umsonst bis letztes Jahr der längste amtierende unabhängige Senator der US-Geschichte gewesen.

Sanders war immer zu links für die Demokraten. Und auch wenn ihn seine Wähler in Vermont vergöttern, ich hab dort in fast jedem zweiten Garten Bernie-Schilder gesehen, ist das eben kein Indiz für die Gesamtlage der Nation und reicht daher nicht aus. Vermont ist in vielerlei Hinsicht ein eigener Kosmos in den USA. Kulturell ist man Quebec oft näher als den anderen Neuenglandstaaten. Und das seit der Revolution. Nicht umsonst ist Vermont der 14. Staat der Union und wird "The Reluctant Republic" genannt. So richtig wollte man eben schon damals nicht so sein wie der Rest der USA.

Geschrieben von: Schneeball 25. Jul 2016, 13:08

ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Jul 2016, 14:01) *
ZITAT(Schneeball @ 25. Jul 2016, 13:06) *
Das mag ja stimmen (kann ich nicht beurteilen), dennoch muss die Parteiführung unparteiisch sein im Wahlkampf und nicht einen Kandidaten mit allen Mitteln behindern. Sonst macht der Vorwahlkampf keinen Sinn. Bernie hat, trotz allem was ihm in den Weg gelegt wurde, erstaunlich viele Stimmen auf sich vereint. Möglicherweise gibt es auch in den USA viele Menschen, die denken können wink.gif
Die Parteiführung muss überhaupt nichts sein. Sie tut einzig und allein gut daran die oder den Kandidaten zu stützen, der die meisten Chancen hat. Und das war demographisch gesehen niemals Bernie Sanders, sondern immer Hillary Clinton. Nicht zuletzt auch, weil Sanders sich bis 2015 zwar stets im Umfeld der Democratic Party bewegt hat, es aber bewusst vermieden hatte Mitglied zu werden. Er ist nicht umsonst bis letztes Jahr der längste amtierende unabhängige Senator der US-Geschichte gewesen.

Sanders war immer zu links für die Demokraten. Und auch wenn ihn seine Wähler in Vermont vergöttern, ich hab dort in fast jedem zweiten Garten Bernie-Schilder gesehen, ist das eben kein Indiz für die Gesamtlage der Nation und reicht daher nicht aus. Vermont ist in vielerlei Hinsicht ein eigener Kosmos in den USA. Kulturell ist man Quebec oft näher als den anderen Neuenglandstaaten. Und das seit der Revolution. Nicht umsonst ist Vermont der 14. Staat der Union und wird "The Reluctant Republic" genannt. So richtig wollte man eben schon damals nicht so sein wie der Rest der USA.


Ich kenne das Prozedere zu wenig, aber in unseren Qualitätsmedien liest man immer, dass die Parteiführung unparteiisch zu sein hat. Stellvertretend dieser Artikel der "Welt":
Allerdings ist die Parteiführung der Demokraten angehalten, im Vorwahlkampf Neutralität zwischen den Präsidentschaftsbewerbern zu wahren.

http://www.welt.de/newsticker/news1/article157265929/US-Demokraten-kommen-zu-Nominierung-Clintons-zusammen.html

Wie gesagt, ich weiss nicht was da wo und wie geregelt ist. Aber wenn die Parteiführung machen kann was sie will, wieso tritt sie denn zurück? Du sagst, die Führung darf tun was sie will. Dann haben die Vorwahlen ja wirklich nur noch den Charakter einer Show.. quasi also eine Art "inszenierte Demokratie".

Geschrieben von: SailorGN 25. Jul 2016, 13:25

Die Sache ist weitaus komplexer, auch wegen der Rolle der Parteien in den USA und dem Mehrheitswahlrecht. Natürlich liegt den Parteiführungen eine möglichst offene Debatte hinsichtlich der Kandidaten am Herzen... gleichzeitig aber auch, dass es Kandidaten gibt, die Chancen auf das jeweilige Amt haben. Die Chancen sind dabei nicht nur programmatisch, charismatisch und demografisch definiert, sondern auch ökonomisch. Mitteleuropäern mag das seltsam vorkommen, aber die Parteistrukturen sind deutlich weniger ausgeprägt dort. D.h. selbst wenn die Führung einen Kandidaten wie Bernie "mag", kann sie keine Kampagne durchziehen und finanzieren. Im selben Atemzug hängt das Wohl und Wehe der Parteien aber eben davon ab, wie viele Kandidaten sie erfolgreich platzieren können. Die Abhängigkeit der Kandidaten von den Parteien ist in den USA deutlich geringer als in Europa. Daher werden sich die Parteien immer auf die Kandidaten ausrichten, die die besten Chancen haben.... und gleichzeitig die wenigste Angriffsfläche bieten, weil Wahlkampf ist dort extrem schmutzig. Da hat Hillary zwar auch einiges zu bieten, aber gerade bei älteren konservativen Wechselwählern ist "red scare" wirksamer als "Internet security". Its the USA, stupid^^ In den USA wird der "Show" genausoviel Bedeutung beigemessen wie den Inhalten, da ticken wir hier anders. Vieleicht wäre Bernie der bessere Kandidat aus unserer Sicht, aber für die Bedingungen der USA ist Hillary geeigneter.

Geschrieben von: 400plus 25. Jul 2016, 13:37

Fleischhauer uebrigens heute auf SpOn zu Trumps Chancen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-als-praesident-ein-sieg-des-boesen-kolumne-a-1104521.html

Geschrieben von: mr.trigger 25. Jul 2016, 13:44

ZITAT(Schneeball @ 25. Jul 2016, 14:08) *
Wie gesagt, ich weiss nicht was da wo und wie geregelt ist. Aber wenn die Parteiführung machen kann was sie will, wieso tritt sie denn zurück? Du sagst, die Führung darf tun was sie will. Dann haben die Vorwahlen ja wirklich nur noch den Charakter einer Show.. quasi also eine Art "inszenierte Demokratie".

So etwas steht in den Parteistatuten bzw. Charter and Bylaws. http://s3.amazonaws.com/uploads.democrats.org/Downloads/DNC_Charter__Bylaws_9.17.15.pdf

ZITAT('DNC Charter @ Seite 6, Section 4')
Section 4. The National Chairperson shall serve full time and shall receive such compensation as may be determined by agreement between the Chairpers
on and the Democratic National Committee. In the conduct and management of the affairs and procedures of the Democratic National Committee,
particularly as they apply to the preparation and conduct of the Presidential nomination process, the Chairperson shall exercise impartiality and evenhandedness as between the Presidential candidates and
campaigns. The Chairperson shall be responsible for ensuring that the national officers and staff of the Democratic National Committee maintain impartiality and evenhandedness during the Democratic Party
Presidential nominating process

Fett dürfte wohl der relevante Satz sein, auf den sich auch Sanders bezogen hat.

Geschrieben von: Madner Kami 25. Jul 2016, 13:52

ZITAT(400plus @ 25. Jul 2016, 14:37) *
Fleischhauer uebrigens heute auf SpOn zu Trumps Chancen: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-als-praesident-ein-sieg-des-boesen-kolumne-a-1104521.html


Und damit hat er recht. Trump wird der nächste Präsident, wenn nicht noch irgendwas total außerirdisches passiert. Hillary ist zu verhasst um die Sanderswähler hinter sich zu bekommen (deswegen hat sich Sanders letztendlich hinter Hillary gestellt, weil letztendlich klar wurde, dass es galt ein größeres Übel zu verhindern - auch wenn die Wahl zwischen Hillary und Trump so in etwa wie die Wahl zwischen pest und Cholera ist). Das Problem das Hillary primär hat ist, dass es jetzt eine Wahl zwischen einem Establishment- und einem Anti-Establishment-Kandidaten ist und die kann sie in den USA von heute schlichtweg nicht gewinnen.

Geschrieben von: Schneeball 25. Jul 2016, 13:55

ZITAT(mr.trigger @ 25. Jul 2016, 14:44) *
ZITAT(Schneeball @ 25. Jul 2016, 14:08) *
Wie gesagt, ich weiss nicht was da wo und wie geregelt ist. Aber wenn die Parteiführung machen kann was sie will, wieso tritt sie denn zurück? Du sagst, die Führung darf tun was sie will. Dann haben die Vorwahlen ja wirklich nur noch den Charakter einer Show.. quasi also eine Art "inszenierte Demokratie".

So etwas steht in den Parteistatuten bzw. Charter and Bylaws. http://s3.amazonaws.com/uploads.democrats.org/Downloads/DNC_Charter__Bylaws_9.17.15.pdf

ZITAT('DNC Charter @ Seite 6, Section 4')
Section 4. The National Chairperson shall serve full time and shall receive such compensation as may be determined by agreement between the Chairpers
on and the Democratic National Committee. In the conduct and management of the affairs and procedures of the Democratic National Committee,
particularly as they apply to the preparation and conduct of the Presidential nomination process, the Chairperson shall exercise impartiality and evenhandedness as between the Presidential candidates and
campaigns. The Chairperson shall be responsible for ensuring that the national officers and staff of the Democratic National Committee maintain impartiality and evenhandedness during the Democratic Party
Presidential nominating process

Fett dürfte wohl der relevante Satz sein, auf den sich auch Sanders bezogen hat.


Spitze, danke schön! Wie verbindlich sind die Statuten denn? Ich kenne mich auch mit dem Vereins- / Körperschaftsrecht (oder wie immer das dort heisst) in den USA überhaupt nicht aus.. Bei uns in der Schweiz wären die sehr verbindlich laut unserem ZGB. Aber wir sind ja nicht die USA.

Geschrieben von: SailorGN 25. Jul 2016, 14:19

@Schneeball: Das Vereinsrecht ist deutlich weicher, mWn werden entsprechende Auseinandersetzungen an die jeweiligen Vereine zurückverwiesen, es sei denn, die Streitigkeiten drehen sich um handfeste juristische Gegenstände (aka Geld bspw. biggrin.gif)

@Madner: Der Artikel spricht einige Dinge durchaus an... nur wird dabei ignoriert, dass ein so in der Partei umstrittener Kandidat wie Trump dazu führen kann, dass "sichere" Staaten kippen. Das wäre nicht das erste Mal. Fakt ist, dass es immer "Hochburgen" gibt, diese aber aufgrund spezifischer Gegebenheiten existieren. Ein Kandidat, der diese ignoriert, verliert die vermeintlich sicheren Staaten. Hillary mag zwar "Establishment" sein, sie ist dadurch aber erheblich berechenbarer für Stammwähler... und letztendlich auch für Wechselwähler. Wie der Artikel auch darstellt, liegt die Große Gefahr Trumps in der Mobilisierung der Nichtwähler/Protestwähler, die kaum einzuschätzen sind. Auf der anderen Seite kann er aber auch einen signifikanten Teil der Stammwähler verlieren, die Convention hat den Riss ja offengelegt. Und letztendlich hat Trump auch schon gezeigt, wo seine offene Flanke hinsichtlich der Mobilisierung für Hillary ist: Die Immigrations- bzw. Minderheiten"politik" Trumps kann zur Mobilisierung dieser Minderheiten FÜR Hillary genutzt werden. Was das Establishment angeht so ist es für die Wahl vieleicht neutral bis negativ, für das Regieren aber unverzichtbar. Trump hat/würde nach und nach die Etablierten Politiker und Beamten gegen sich aufgebracht, was Böses für seine Legislaturperiode ahnen lässt.

Geschrieben von: schießmuskel 25. Jul 2016, 14:26

Richtig, Trump und Clinton ist wie Pest und Cholera. Jedem eingefleischtem Sanders Anhänger muss Clinton ein graus sein. Eine Frau die eng mit den Eliten der Wallatreet vernetzt ist, die für den Irakkrieg gestimmt hat, für den Patriot Act und unter ihrer Führung werden weiter außergerichtliche Tötungen von vermeintlichen Feinden durchgeführt mit unbeteiligten Toten inklusive. Nur bin ich der Meinung, dass jeden noch so eingefleischtem Sanders Fan klar sein muss, dass Trump dem allem noch einen draufsetzt.

https://m.youtube.com/watch?v=CceQISThDYQ

Oder manche Wähler denken wie Jeffries. wink.gif

Geschrieben von: 400plus 25. Jul 2016, 14:34

ZITAT(SailorGN @ 25. Jul 2016, 14:19) *
@Madner: Der Artikel spricht einige Dinge durchaus an... nur wird dabei ignoriert, dass ein so in der Partei umstrittener Kandidat wie Trump dazu führen kann, dass "sichere" Staaten kippen. Das wäre nicht das erste Mal. Fakt ist, dass es immer "Hochburgen" gibt, diese aber aufgrund spezifischer Gegebenheiten existieren. Ein Kandidat, der diese ignoriert, verliert die vermeintlich sicheren Staaten. Hillary mag zwar "Establishment" sein, sie ist dadurch aber erheblich berechenbarer für Stammwähler... und letztendlich auch für Wechselwähler. Wie der Artikel auch darstellt, liegt die Große Gefahr Trumps in der Mobilisierung der Nichtwähler/Protestwähler, die kaum einzuschätzen sind. Auf der anderen Seite kann er aber auch einen signifikanten Teil der Stammwähler verlieren, die Convention hat den Riss ja offengelegt. Und letztendlich hat Trump auch schon gezeigt, wo seine offene Flanke hinsichtlich der Mobilisierung für Hillary ist: Die Immigrations- bzw. Minderheiten"politik" Trumps kann zur Mobilisierung dieser Minderheiten FÜR Hillary genutzt werden. Was das Establishment angeht so ist es für die Wahl vieleicht neutral bis negativ, für das Regieren aber unverzichtbar. Trump hat/würde nach und nach die Etablierten Politiker und Beamten gegen sich aufgebracht, was Böses für seine Legislaturperiode ahnen lässt.


Das stimmt, ist mir auch bei (dem von Fleischhauer verlinkten) http://michaelmoore.com/trumpwillwin/ aufgefallen. Moore schreibt:
"And this is where the math comes in. In 2012, Mitt Romney lost by 64 electoral votes. Add up the electoral votes cast by Michigan, Ohio, Pennsylvania and Wisconsin. It’s 64. All Trump needs to do to win is to carry, as he’s expected to do, the swath of traditional red states from Idaho to Georgia (states that’ll never vote for Hillary Clinton), and then he just needs these four rust belt states. He doesn’t need Florida. He doesn’t need Colorado or Virginia. Just Michigan, Ohio, Pennsylvania and Wisconsin. And that will put him over the top. This is how it will happen in November."

Und das geht eben davon aus, dass Trump einfach mal alle traditionellen Republikaner-Staaten gewinnt, und das ist so klar nicht. Arizona ist zwar normalerweise tiefer im Republikaner-Feld, hat aber viele Latinos. Arkansas und Missouri sind so tiefrot nicht, Missouri hat und Arkansas hatte lange einen demokratischen Gouverneur. Da könnte schon einer verloren gehen.

Edit: Okay, Arkansas und Missouri den Umfragen nach wohl eher nicht.

Geschrieben von: SailorGN 25. Jul 2016, 15:04

Die parteiinternen Vorwahlen als Gesamtbarometer sind mit Vorsicht zu geniessen. Zunächst einmal schafft Trump es, das republikanische Klientel zu mobilisieren... und zwar mehr als Hillary "ihres" (und Bernie hat ja im Grunde auch "nur" bestimmte Sparten/Kohorten massiv motivieren können, aber eben nicht alle). Wichtig ist nun, wie der eigentliche Wahlkampf geführt wird und wie die Kandidaten welche Themen abgrasen. Bisher kommt von Trump nur Gepöbel und situativer Populismus, aber keine konkreten Pläne, wie er nun etwas machen will. Das verschreckt "gesetzte konservative" Republikaner... Hillary tut am besten, wenn sie persönlich auf Persönliche Angriffe verzichtet, ihre Stärke liegt nicht im Schlammcatchen. Je größer der Unterschied in Haltung, Auftreten, Sachlichkeit und Programm ist, desdo besser sind ihre Chancen.

Was Michael Moore angeht: Insgeheim ist der doch für Trump, schon allein damit er wieder Bestseller mit Zitatesammlungen verbreiten kann, vieleicht reichts sogar für ne neue (M)Doc(k)umentary biggrin.gif

Geschrieben von: Schneeball 25. Jul 2016, 15:09

ZITAT(schießmuskel @ 25. Jul 2016, 15:26) *
Richtig, Trump und Clinton ist wie Pest und Cholera. Jedem eingefleischtem Sanders Anhänger muss Clinton ein graus sein. Eine Frau die eng mit den Eliten der Wallatreet vernetzt ist, die für den Irakkrieg gestimmt hat, für den Patriot Act und unter ihrer Führung werden weiter außergerichtliche Tötungen von vermeintlichen Feinden durchgeführt mit unbeteiligten Toten inklusive. Nur bin ich der Meinung, dass jeden noch so eingefleischtem Sanders Fan klar sein muss, dass Trump dem allem noch einen draufsetzt.

https://m.youtube.com/watch?v=CceQISThDYQ

Oder manche Wähler denken wie Jeffries. wink.gif

Gibts da nicht einen qualitativen Unterschied? In meiner Wahrnehmung ist Clinton eher gegen Russland, den Iran und für Krieg in Syrien (also diese unsägliche "Falkenpolitik", was für uns Europäer eher ungemütlich werden kann) und Trump eher für einen Isolationismus 2.0 und einem eher nach innen gewandten Rassismus. Natürlich ist das sehr stark verkürzt, aber dass ist das, was bei mir so hängen geblieben ist.

Geschrieben von: schießmuskel 25. Jul 2016, 15:21

Trump stößt viele Menschen ab, inklusive die seiner eigenen Partei. Ob die ihm aber auch im Zweifel die Stimme entziehen ist fraglich, gerade wenn es gegen Hillary geht. Die wurde ja in den letzten Jahren geradezu zu einer Hassikone der rechten und man hat nichts auch noch so lächerliches ausgelassen um sie anzugreifen. Ich denke , dass viele etablierte Republikaner in der Partei gegen Trump sind. Die einfachen republikanischen Wähler aber spricht er an und selbst die, die er nicht anspricht, würden dann doch lieber ihn Wählen als die Bengasi-email-obama-hexe. Dazu kommen die von Goschie genannten Antiallleswasmiraufdensackgeht Wähler, von denen es nicht wenige gibt. Er hat gute Chancen die Wahl zu gewinnen.

Andererseits kann man Argumentieren , dass er praktisch jeden gegeben sich aufgebracht hat, die Latinos, Muslime, Afroamerikaner, Frauen, höher gebildete, Homosexuelle.

Was bleibt sind als seine Basis weiße, christliche, heterosexuelle weniger gebildete Männer. Dazu kommen noch jeweils einstellige Prozente von den oben genannten Minderheit die aus irgendeinem Grund pro Trump sind.

Wenn nur hetero weiße christliche Männer Trump Wählen, dann sind das überschlagen ca. 25% der US Bevölkerung. Da muss er noch einige der vergraulten Minderheiten an sich ziehen um zu gewinnen.

Geschrieben von: SailorGN 25. Jul 2016, 15:25

Clinton als "hawk" oder "copperhead" zu bezeichnen ist deutlich abstrus (und würde dir in den USA Schläge von den wahren hawks/Copperheads einbringen biggrin.gif ). Sie hat auf alle Fälle deutlich mehr Ahnung über die Welt (ausserhalb der USA) als Trump. Gleichzeitig ist sie "härter" als ihr Mann damals und vor allem auch pragmatischer (sicher auch wegen der Erfahrungen, die Bill mit seiner (Aussen)Politik sammeln musste). Trump ist JETZT Isolationist, aber wer weiss, was passiert, wenn er die ganzen Briefings zu den "aussenpolitischen" Optionen des MoD erhalten hat. Der Mann redet jetzt vor allem von Dingen, von denen er meint Ahnung zu haben... Gleichzeitig ist er aussen- und auch sicherheitspolitisch ein Laie. Damit ist er beeinflussbar und in seinen Ansichten weniger gefestigt, was ihn unberechenbar macht. Die Linken haben "Angst" vorm Drohnenkrieg? Was passiert, wenn Trump zum ersten Mal einen Clickibunti-Flatscreenkill sieht? Sowas müsste ihn begeistern. In meinen Augen ist der Mann aussenpolitisch eine Zeitbombe, der sogar vom Kim getriggert werden könnte... zumal er Amerika wieder "groß" machen will..

Geschrieben von: schießmuskel 25. Jul 2016, 15:29

ZITAT(Schneeball @ 25. Jul 2016, 16:09) *
ZITAT(schießmuskel @ 25. Jul 2016, 15:26) *
Richtig, Trump und Clinton ist wie Pest und Cholera. Jedem eingefleischtem Sanders Anhänger muss Clinton ein graus sein. Eine Frau die eng mit den Eliten der Wallatreet vernetzt ist, die für den Irakkrieg gestimmt hat, für den Patriot Act und unter ihrer Führung werden weiter außergerichtliche Tötungen von vermeintlichen Feinden durchgeführt mit unbeteiligten Toten inklusive. Nur bin ich der Meinung, dass jeden noch so eingefleischtem Sanders Fan klar sein muss, dass Trump dem allem noch einen draufsetzt.

https://m.youtube.com/watch?v=CceQISThDYQ

Oder manche Wähler denken wie Jeffries. wink.gif

Gibts da nicht einen qualitativen Unterschied? In meiner Wahrnehmung ist Clinton eher gegen Russland, den Iran und für Krieg in Syrien (also diese unsägliche "Falkenpolitik", was für uns Europäer eher ungemütlich werden kann) und Trump eher für einen Isolationismus 2.0 und einem eher nach innen gewandten Rassismus. Natürlich ist das sehr stark verkürzt, aber dass ist das, was bei mir so hängen geblieben ist.

Trump ist weder für etwas noch gegen etwas. Er ist ein pöpelnder narzistischer Demagoge, dem heute egal sein kann was er gestern gesagt hat. Denkst du jetzt , weil sich Putin und Trump ein bißchen gegenseitig die Rosette gepudert haben, dass Trump ein Freund Russlands und Putin ist? Putin muss sich nur einen Fehltritt erlauben oder Trumps Ego antasten und dann kannst du sehen was mit Russland passieren wird. Mccain wird ein weißes Täubchen dagegen sein.

Geschrieben von: SailorGN 25. Jul 2016, 16:16

http://www.deutschlandfunk.de/us-wahl-2016-das-rennen-ist-bei-weitem-nicht-entschieden.694.de.html?dram:article_id=361089 vom DLF zum Thema.Dazu muss man wissen, der Interviewte war im Wahlkampfteam Obamas, hat also etwas Praxiswissen zu diesem speziellen gebiet. Und nun isser PR-Berater in Deutschland smile.gif

Geschrieben von: Warhammer 25. Jul 2016, 17:04

Es ist schon komisch, dass gerade dann ein Mann wie Trump zum Kandidaten wird, wo die Demokraten nur eine der schwächsten Kandidatinnen seit langer Zeit aufbieten können. Und er damit sogar eine Siegchance hat.

Geschrieben von: xena 25. Jul 2016, 18:02

Man kann nur hoffen, dass die Kräfte hinter den Kulissen Trump zurecht stutzen, wenn er Präsident wird. Man kann in Wahlkämpfen viel herum tösen und schwafeln. Aber selbst in den USA kann der Präsident nicht einfach alles machen was er will. Da gibt es genug, die ihn im Hintergrund manipulieren und im Zweifelsfalle auch stürzen können. Ich glaube, dass selbst unter ihm außenpolitisch nicht viel verändern wird, weil ihm dann die ganzen Wirtschaftsbosse kräftig auf die Füße treten werden. Schlimm wird es IMHO aber innenpolitisch werden. McCarthy wird dagegen ein Weisenknabe sein.

Geschrieben von: SailorGN 25. Jul 2016, 18:27

Die "im Hintergrund manipulieren und ihn stürzen können" nennen sich Senat und Repräsentantenhaus, TPFKAC (the plotter formerly known as Congress)^^

"Schwache" Kandidaten sind so eine Sache... die Kandidatur ist ein extremer Schritt, gerade weil die Parteien eben nur rudimentäre Supportstrukturen haben und man im Vorwahlkampf quasi um jeden Sponsor kämpfen muss. Für die regierende Seite ist das umso schwerer, weil die Motivation/Bereitschaft der Spender geringer ist als diejenige der "Veränderer". Dazu sind die Demokraten grade in einer Krise, weil Obama so eine dominante Figur ist, da ist es schwer mitzuhalten und in dessen Stiefel zu schlüpfen. Der Kater nach der Party halt.

Geschrieben von: 400plus 25. Jul 2016, 18:51

Zumal es ohnehin sehr selten vorkommt, dass nach 8 Jahren Praesidentschaft wieder jemand von der gleichen Partei gewaehlt wird. Glaube seit dem 2. Weltkrieg ist das nur einmal passiert, mit Reagan-Bush. In allen anderen Faellen mit 2 Praesidenten von der gleichen Partei hintereinander hatte der 2. als Vize uebernommen (Kennedy-Johnson, Nixon-Ford).

Geschrieben von: Schwabo Elite 26. Jul 2016, 08:18

ZITAT
Report

Moscow Brings Its Propaganda War to the United States

From Ukraine to Germany, Russia has been meddling with elections for years. Now it’s trying to destroy Hillary.

By Elias Groll, Paul McLeary, Molly O’Toole - July 25, 2016

ZITAT
By breaching the servers of the Democratic National Committee and posting nearly 20,000 internal emails online, suspected Russian government hackers appear to have significantly expanded a tactic that Kremlin intelligence agencies have been using in Europe for years: using cyberweapons to try and manipulate elections and sway public opinion. [...]


http://foreignpolicy.com/2016/07/25/moscow-brings-its-propaganda-war-to-the-united-states/?utm_content=buffer07ef2&utm_medium=social&utm_source=facebook.com&utm_campaign=buffer


Über die vermeintliche Einflussnahme Russlands auf westliche Wahlkämpfe mithilfe von Cyberkriminalität.

Geschrieben von: 400plus 26. Jul 2016, 10:31

ZITAT(xena @ 25. Jul 2016, 18:02) *
Man kann nur hoffen, dass die Kräfte hinter den Kulissen Trump zurecht stutzen, wenn er Präsident wird. Man kann in Wahlkämpfen viel herum tösen und schwafeln. Aber selbst in den USA kann der Präsident nicht einfach alles machen was er will. Da gibt es genug, die ihn im Hintergrund manipulieren und im Zweifelsfalle auch stürzen können. Ich glaube, dass selbst unter ihm außenpolitisch nicht viel verändern wird, weil ihm dann die ganzen Wirtschaftsbosse kräftig auf die Füße treten werden. Schlimm wird es IMHO aber innenpolitisch werden. McCarthy wird dagegen ein Weisenknabe sein.


Es gibt ja das Gerücht, dass sein Umfeld John Kasich die Vizepräsidentschaft angeboten hat. Als solcher sollte sich Kasich dann um "Innen- und Außenpolitik" kümmern - Trump würde in der Zwischenzeit Amerika wieder groß machen biggrin.gif (http://www.nytimes.com/2016/07/20/magazine/how-donald-trump-picked-his-running-mate.html)

Geschrieben von: TrueKosmos 26. Jul 2016, 12:12

Moscow Brings Its Propaganda War to the United States und dazu noch Is Trump a Russian Stooge?, ich schäme mich nur dass ich mich früher über russische Propagandisten lustig gemacht habe, die sind ja nur ein Spiegelbild, und kein besonders gelungener.

Na gut, Clinton hat ihre e mail Geschichte dafür spielt Trump direkt oder indirekt dem allmächtigen Putin in die Hände, wenn es paar Prozente bringt...

Das mit wieder groß machen hat so wie es aussieht schon seine Berechtigung wenn "Putins Cyberkriminalität" einen Enfluss auf amerikanischen Präsidentschaftskampf haben soll wink.gif

Das ist wie auch mit Beispielen in Frankreich, Deutschland und Griechenland, wenn im Inneren etwas im argen liegt und manche auf die Idee kommen dagegen zu rebellieren dann müssen da die fremden Mächte ihre Finger im Spiel haben.



Geschrieben von: Schneeball 26. Jul 2016, 14:32

ZITAT(TrueKosmos @ 26. Jul 2016, 13:12) *
Moscow Brings Its Propaganda War to the United States und dazu noch Is Trump a Russian Stooge?, ich schäme mich nur dass ich mich früher über russische Propagandisten lustig gemacht habe, die sind ja nur ein Spiegelbild, und kein besonders gelungener.

Na gut, Clinton hat ihre e mail Geschichte dafür spielt Trump direkt oder indirekt dem allmächtigen Putin in die Hände, wenn es paar Prozente bringt...

Das mit wieder groß machen hat so wie es aussieht schon seine Berechtigung wenn "Putins Cyberkriminalität" einen Enfluss auf amerikanischen Präsidentschaftskampf haben soll wink.gif

Das ist wie auch mit Beispielen in Frankreich, Deutschland und Griechenland, wenn im Inneren etwas im argen liegt und manche auf die Idee kommen dagegen zu rebellieren dann müssen da die fremden Mächte ihre Finger im Spiel haben.

"Wenn man weiss, wer der Böse ist, hat der Tag Struktur."

Völlig egal, wer die Clinton Emails geleakt hat. Den Fehler hat SIE gemacht, und nicht Putin oder irgendwelche Anarcho-Kommunisten. Lustig, dass in der Sache jetzt das FBI ermittelt. http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Wahlkampf-FBI-untersucht-HillaryLeaks-3278344.html Die Email Affäre an sich wollte das FBI ja nicht anklagen. Naja, immerhin haben sie so was zu tun. http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-07/hillary-clinton-fbi-verzicht-ermittlungen-email-affaere

Geschrieben von: SailorGN 26. Jul 2016, 15:20

Schön, dass man es nicht nur Rechts verbal so dreht wie man möchte.... Das FBI ermittelt IMMER bei Spionageverdacht. Wenn nun die entsprechenden Accounts von Russen gehackt wurden, ist das ein Fall fürs FBI. Die Emailproblematik von Hillary WÄRE ein Fall fürs FBI wenn herauskommt, dass sie a) entsprechend eingestufte Informationen wissentlich an fremde Mächte gesendet hätte oder b) ihr Postfach aus dem Ausland gehackt worden wäre. So ist es "nur" ein Verstoß gegen interne Sicherheitsvorschriften.


Geschrieben von: Praetorian 26. Jul 2016, 15:28

ZITAT(Schneeball @ 26. Jul 2016, 15:32) *
Völlig egal, wer die Clinton Emails geleakt hat.

Unabhängig davon, dass Clinton Fehler gemacht hat, ist das nicht egal.

Geschrieben von: xena 26. Jul 2016, 15:39

Ist schon schlimm, dass man heute nicht den geringsten Fehler machen darf, um nicht schon seinen Hut nehmen zu müssen...
Man kann es auch übertreiben...

Geschrieben von: Schwabo Elite 26. Jul 2016, 15:54

ZITAT(xena @ 26. Jul 2016, 16:39) *
Ist schon schlimm, dass man heute nicht den geringsten Fehler machen darf, um nicht schon seinen Hut nehmen zu müssen...
Man kann es auch übertreiben...


Staatsgeheimnisse auf privaten Servern lagern, ist kein Fehler, den man mal so eben macht. Das ist mutwillig und es verstößt gegen Sicherheitsprotokolle, die jedem in der Etage bekannt sein müssen. Solche Daten landen nicht zufällig auf Servern, man muss sie da schon bewusst deponieren. rolleyes.gif

Aber deutsche Abgeordnete sind da ja auch keine Musterschüler.

Geschrieben von: Madner Kami 26. Jul 2016, 19:41

ZITAT(Schwabo Elite @ 26. Jul 2016, 16:54) *
ZITAT(xena @ 26. Jul 2016, 16:39) *
Ist schon schlimm, dass man heute nicht den geringsten Fehler machen darf, um nicht schon seinen Hut nehmen zu müssen...
Man kann es auch übertreiben...


Staatsgeheimnisse auf privaten Servern lagern, ist kein Fehler, den man mal so eben macht. Das ist mutwillig und es verstößt gegen Sicherheitsprotokolle, die jedem in der Etage bekannt sein müssen. Solche Daten landen nicht zufällig auf Servern, man muss sie da schon bewusst deponieren. rolleyes.gif

Aber deutsche Abgeordnete sind da ja auch keine Musterschüler.


Sowie (Ex-)Minster und (Ex-)Kandesbunzler und deren Mafiaverbindungen verbundene Stiftungen.

Geschrieben von: Schneeball 26. Jul 2016, 20:45

ZITAT(Schwabo Elite @ 26. Jul 2016, 16:54) *
ZITAT(xena @ 26. Jul 2016, 16:39) *
Ist schon schlimm, dass man heute nicht den geringsten Fehler machen darf, um nicht schon seinen Hut nehmen zu müssen...
Man kann es auch übertreiben...


Staatsgeheimnisse auf privaten Servern lagern, ist kein Fehler, den man mal so eben macht. Das ist mutwillig und es verstößt gegen Sicherheitsprotokolle, die jedem in der Etage bekannt sein müssen. Solche Daten landen nicht zufällig auf Servern, man muss sie da schon bewusst deponieren. rolleyes.gif

Aber deutsche Abgeordnete sind da ja auch keine Musterschüler.


Und dazu noch die Frechheit haben, dem Untersuchungsausschuss ins Gesicht zu lügen. http://www.nzz.ch/international/praesidentschaftswahlen-usa/hillary-clintons-e-mail-affaere-5-behauptungen-die-sich-als-falsch-erwiesen-ld.104141 Muss man denn erst eine Frikadelle aus dem Abfall kramen um rausgeworfen zu werden?

Geschrieben von: Arado-234 26. Jul 2016, 20:46

ZITAT
Staatsgeheimnisse auf privaten Servern lagern, ist kein Fehler, den man mal so eben macht. Das ist mutwillig und es verstößt gegen Sicherheitsprotokolle, die jedem in der Etage bekannt sein müssen. Solche Daten landen nicht zufällig auf Servern, man muss sie da schon bewusst deponieren


Manchmal reicht es aber auch aus wenn man die Daten mit Office schreibt und in die sichere Micro$oft Cloud legt.

Und natürlich tauchen diese Erkenntnisse genau jetzt auf.


Geschrieben von: Slavomir 27. Jul 2016, 07:15

https://amp.welt.de/amp/article/157234454
Eine interessante Meinung über die Gründe von Trumps Erfolg, Brexit und so weiter. Ich bin nich mit allem einverstanden, aber als eine Meinung ist der Artickel interessant.

Geschrieben von: Schneeball 27. Jul 2016, 08:04

ZITAT(Slavomir @ 27. Jul 2016, 08:15) *
https://amp.welt.de/amp/article/157234454
Eine interessante Meinung über die Gründe von Trumps Erfolg, Brexit und so weiter. Ich bin nich mit allem einverstanden, aber als eine Meinung ist der Artickel interessant.


Der Artikel ist schrecklich formuliert und bedient sich einer schlimmen Sprache. Er suggeriert, dass die "Verlierer" des Systems einfach zu blöd oder faul wären was so einfach nicht stimmt. Es ist klar, dass nicht jeder aus den selben Gründen den Demagogen seine Stimme gibt. Aber so im Grossen Ganzen.. der Neoliberalismus produziert einfach zu viele Verlierer aus unterschiedlichen Gründen. Chancengleichheit für alle wird es nie geben, aber alle Schichten müssen an der wirtschaftlichen Entwicklung partizipieren was sie nachweislich nicht tun. Dazu kommen dann noch Effekte, wie zB. dass sich die Menschen nicht mehr vertreten fühlen von den Merkels und Obamas dieser Welt. Da sollte es niemanden verwundern wenn dann der FN, die AFD oder Trump gewählt werden. Mich überrascht das nicht und ich glaube auch nicht, dass das bald besser wird. Im Gegenteil.

Geschrieben von: SailorGN 27. Jul 2016, 11:48

Was erwartest du von der "Welt"? wink.gif

Das Problem an den Populismusfans ist, dass weder ihre IIdole noch sie selbst der "Meritokratie" schon mittelfristig nix entgegensetzen können. Die Ideologie ist Versatz oder besser, zusammengekotztes von ganz links und ganz rechts, sie widerspricht sich in vielem und hat in allem KEINE Umsetzungsvorstellungen. Trump verspricht Millionen von Arbeitsplätzen, aber woher sie kommen sollen sagt er nicht. Er will aus den internationalen Organisationen austreten, in denen die USA maßgeblich mitreden/bestimmen, um "Amerika groß zu machen". Diese Populisten haben keinen Plan (Brexit lässt grüßen). Für mich ist klar, dass diese Menschen steil aufsteigen und dann abstürzen werden. Die Anhänger werden sich aufspalten: Ein (groß-)Teil wird aufwachen und merken, dass an den populistischen Versprechen nix dran ist. Ein anderer Teil wird sich weiter radikalisieren und schliesslich selbst aus dem Genpool entfernen (wie auch die RAF).

Geschrieben von: xena 27. Jul 2016, 13:45

Das fatale ist ja gerade, dass die Populisten alles versprechen und nichts halten werden und, dass das die Menschen nicht blicken. Die Menschen wollen diese Worte einfach hören, scheint es. Eigentlich komisch, weil seriöse Politiker versprechen ja auch vieles und halten wenig.

Geschrieben von: 400plus 27. Jul 2016, 13:50

ZITAT(SailorGN @ 27. Jul 2016, 11:48) *
Was erwartest du von der "Welt"? wink.gif


Sie hat heute immerhin auch ein (imho) sehr lesenswertes Interview mit dem früheren amerikanischen Botschafter in D zum Thema: http://www.welt.de/debatte/article157286020/In-Deutschland-leugnet-man-die-deutsche-Identitaet.html

(Die Überschrift, die die Welt wählte, ist aber eher hmpf.gif , denn um deutsche Identität geht es in dem Interview eher am Rande)

Geschrieben von: 400plus 27. Jul 2016, 14:09

Und ein anderes, sehr interessantes Interview:

ZITAT
The two political parties have offered essentially nothing to these people for a few decades. From the Left, they get some smug condescension, an exasperation that the white working class votes against their economic interests because of social issues, a la Thomas Frank (more on that below). Maybe they get a few handouts, but many don’t want handouts to begin with.

From the Right, they’ve gotten the basic Republican policy platform of tax cuts, free trade, deregulation, and paeans to the noble businessman and economic growth. Whatever the merits of better tax policy and growth (and I believe there are many), the simple fact is that these policies have done little to address a very real social crisis. More importantly, these policies are culturally tone deaf: nobody from southern Ohio wants to hear about the nobility of the factory owner who just fired their brother.

http://www.theamericanconservative.com/dreher/trump-us-politics-poor-whites/


Vances Buch klingt sehr interessant.

Geschrieben von: xena 27. Jul 2016, 14:49

Die Demokraten haben durchaus einiges bewirkt. Obamacare dürfte wohl die größte Revolution der letzten Jahrzehnte sein. Dadurch, dass die ärmeren nicht gezwungen sind ihr ganzes Hab und Gut wegen einer Krankheit zu veräußern, wird zu mehr Wohlstand führen.

Geschrieben von: SailorGN 27. Jul 2016, 15:09

@xena: das zieht aber nicht... es geht nicht darum, was die Demokraten oder, Gott behüte, Obama für sie getan hat. Es geht um "Identität" und da passt Obama und sein "Quasikommunismus" Obamacare nicht rein. Wie sieht das aus, ein Schwarzer sorgt sich um "white trash"?! Die Ursachen liegen tiefer, eher in dem Verlust der Exklusivität des "american dream" nur für Weiße. Man bedenke, bis in die 60iger hinein war dieser Traum ausschliesslich weiß... er versprach Weißen Wohlstand und Erfolg... dann kam die Bürgerrechtsbewegung, die Asiaten, die Natives, die Latinos. Und auf einmal wurden solche Menschen auch erfolgreich und wohlhabend und das tlw. schneller und steiler als Weiße. Schliesslich wurden diese Gruppen auch noch das Zünglein an der Präsidentenwahl und haben einen der "ihren" zum PotUS gemacht. Gerade seit Wegfall der Bedrohung durch die "Roten" ist der Druck zum Zusammenhalt massiv gesunken, was in meinen Augen auch mit dem Auftauchen und Erstarken der Milizbewegung und anderem korelliert.

Geschrieben von: Schneeball 27. Jul 2016, 15:18

ZITAT(xena @ 27. Jul 2016, 15:49) *
Die Demokraten haben durchaus einiges bewirkt. Obamacare dürfte wohl die größte Revolution der letzten Jahrzehnte sein. Dadurch, dass die ärmeren nicht gezwungen sind ihr ganzes Hab und Gut wegen einer Krankheit zu veräußern, wird zu mehr Wohlstand führen.


Das ist doch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Schau dir mal Italien an: gratis Grundversicherung für alle, dennoch würdest du kaum sagen, dass es in Italien keine oder wenige soziale Probleme gibt. Maximal wird da die Lebenserwartung des Prekariat um ein paar Jahre erhöht. Was natürlich toll ist, aber arm bleibt arm, ob mit oder ohne Krankenversicherung.

Geschrieben von: Madner Kami 27. Jul 2016, 15:47

ZITAT(Schneeball @ 27. Jul 2016, 16:18) *
ZITAT(xena @ 27. Jul 2016, 15:49) *
Die Demokraten haben durchaus einiges bewirkt. Obamacare dürfte wohl die größte Revolution der letzten Jahrzehnte sein. Dadurch, dass die ärmeren nicht gezwungen sind ihr ganzes Hab und Gut wegen einer Krankheit zu veräußern, wird zu mehr Wohlstand führen.


Das ist doch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Schau dir mal Italien an: gratis Grundversicherung für alle, dennoch würdest du kaum sagen, dass es in Italien keine oder wenige soziale Probleme gibt. Maximal wird da die Lebenserwartung des Prekariat um ein paar Jahre erhöht. Was natürlich toll ist, aber arm bleibt arm, ob mit oder ohne Krankenversicherung.


Der echte Benefit liegt bei Obamacare eher beim unteren und mittleren Mittelstand, die zwar gut über die Runden kommen, aber keine gute Krankenversicherung bezahlen können (die sind in den USA einfach sinnlos teuer gewesen). Diese sind regelmäßg in die Armut und Schuldenfalle abgeglitten, aufgrund der Kosten für medizinische Versorgung, wenn doch mal was passiert ist. Obamacares primärer wirtschaflticher Nutzen liegt in der Unterstützung des Mittelstandes.

Geschrieben von: Seneca 27. Jul 2016, 17:05

Obamacare ist durchaus erfolgreich. Die Quote der Nicht-Versicherten ist auf einen Tiefstand von 13 Prozent gefallen (Zahlen von 2015), zusätzlich wurden die Versicherungsleistungen ausgeweitet. Zu berücksichtigen ist auch, dass ein Teil der 13% Nichtversicherten sich bewusst nicht versichert.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-08/obamacare-us-gesundheitsreform-affordable-care-act-akzeptanz-steigt/seite-2

Geschrieben von: 400plus 27. Jul 2016, 17:36

Ja, aber wie Madner Kami richtig sagt: Das hilft vor allem dem (unteren) Mittelstand, fuer Beduerftige gab es bereits https://de.wikipedia.org/wiki/Medicaid, und fuer aeltere https://de.wikipedia.org/wiki/Medicare. Da ist dann nicht so klar, wie viel Obamacare fuer arbeitslose Weisse im Rust Belt bewegt hat. (was natuerlich nicht heisst, dass Obamacare nichts bewegt hat!)

Geschrieben von: Seneca 27. Jul 2016, 21:11

Kurz vor dem Parteitag der Demokraten waren ca. 20.000 e-mails der Demokraten auf wikileaks veröffentlicht worden, möglicherweise von russischer Seite gehackt, auch Obama hält das für möglich. Nun rief Donald Trump Russland dazu auf, weitere e-mails von Hillary Clinton zu finden und zu veröffentlichen.
Russia, if you’re listening, I hope you’re able to find the 30,000 emails that are missing,” Donald J. Trump said, referring to messages deemed personal by Hillary Clinton and deleted from her private email server."
http://www.nytimes.com/2016/07/28/us/politics/donald-trump-russia-clinton-emails.html?hp&action=click&pgtype=Homepage&clickSource=story-heading&module=a-lede-package-region&region=top-news&WT.nav=top-news&_r=1

Im Videobeitrag der NYT sind gegenseitige lobende Erwähnungen Putin/Trump dokumentiert.

Eine charakterliche Nähe Trumps und Putins scheint mir offensichtlich. Männer völlig frei von Selbstkritik, mit aufgeblähtem Ego und ohne jegliche moralische Skrupel.
Trump passt ganz gut in die Politiker-Kategorie Berlusconi/Putin/Erdogan.

Geschrieben von: xena 27. Jul 2016, 22:34

ZITAT(Schneeball @ 27. Jul 2016, 15:18) *
ZITAT(xena @ 27. Jul 2016, 15:49) *
Die Demokraten haben durchaus einiges bewirkt. Obamacare dürfte wohl die größte Revolution der letzten Jahrzehnte sein. Dadurch, dass die ärmeren nicht gezwungen sind ihr ganzes Hab und Gut wegen einer Krankheit zu veräußern, wird zu mehr Wohlstand führen.


Das ist doch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Schau dir mal Italien an: gratis Grundversicherung für alle, dennoch würdest du kaum sagen, dass es in Italien keine oder wenige soziale Probleme gibt. Maximal wird da die Lebenserwartung des Prekariat um ein paar Jahre erhöht. Was natürlich toll ist, aber arm bleibt arm, ob mit oder ohne Krankenversicherung.

Während der Eurokrise wurde berichtet, dass in Italien das meiste private Vermögen liegt, d.h. der Durchschnittsitaliener hat mehr Geld auf seinem Sparkonto als jeder andere in Europa. Die Italiener sind reich und die Armut ist eine Randerscheinung, die sich hauptsächlich im Süden des Landes abspielt. Immerhin haben die Italiener es gut verstanden ihren eigenen Staat zu bescheißen.

ZITAT(Madner Kami @ 27. Jul 2016, 15:47) *
Der echte Benefit liegt bei Obamacare eher beim unteren und mittleren Mittelstand, die zwar gut über die Runden kommen, aber keine gute Krankenversicherung bezahlen können (die sind in den USA einfach sinnlos teuer gewesen). Diese sind regelmäßg in die Armut und Schuldenfalle abgeglitten, aufgrund der Kosten für medizinische Versorgung, wenn doch mal was passiert ist. Obamacares primärer wirtschaflticher Nutzen liegt in der Unterstützung des Mittelstandes.

Während der Debatte um Obamacare liefen viele interessante Berichte in den ÖRs. Darin wurden die Ärmsten gezeigt, die sich keinen Arzt leisten konnten. Da greifte nicht mal Medicaid. Hilfsorganisationen gingen einmal im Monat mit freiwilligen Ärzten in die Gegenden der Armen um ihnen zu helfen. Dieser Zustand sollte z.B. auch mit Obamacare nun ein Ende haben. Es betrifft nicht nur den Mittelstand, sondern alle. Obamacare ist IMHO eine der ersten gesellschaftlichen Revolutionen die USA zu einem modernen Staat des 21. Jhd. zu machen. Ganz im Gegensatz zu dem was im oben verlinkten Text ausgesagt wurde, dass weder Reps noch Demokraten irgend was verändert hätten. Die Demokraten haben sich durchaus bewegt und sich weiter entwickelt. Das fehlt noch bei den Reps.

Geschrieben von: Schwabo Elite 27. Jul 2016, 22:37

ZITAT(400plus @ 27. Jul 2016, 18:36) *
Ja, aber wie Madner Kami richtig sagt: Das hilft vor allem dem (unteren) Mittelstand, fuer Beduerftige gab es bereits https://de.wikipedia.org/wiki/Medicaid, und fuer aeltere https://de.wikipedia.org/wiki/Medicare. Da ist dann nicht so klar, wie viel Obamacare fuer arbeitslose Weisse im Rust Belt bewegt hat. (was natuerlich nicht heisst, dass Obamacare nichts bewegt hat!)


Und die 13 Prozent, die noch immer unversichert sind kommen eben aus dem Teil der Unterschicht, der zwischen Medicaid und Obamas neuen Patient Protection and Affordable Care Act (PPACA) liegt. Die sind sicher nicht glücklich aktuell und leicht gegen Obama in Bewegung zu setzen.

Geschrieben von: Madner Kami 27. Jul 2016, 23:27

ZITAT(xena @ 27. Jul 2016, 23:34) *
Während der Debatte um Obamacare liefen viele interessante Berichte in den ÖRs. Darin wurden die Ärmsten gezeigt, die sich keinen Arzt leisten konnten. Da greifte nicht mal Medicaid. Hilfsorganisationen gingen einmal im Monat mit freiwilligen Ärzten in die Gegenden der Armen um ihnen zu helfen. Dieser Zustand sollte z.B. auch mit Obamacare nun ein Ende haben. Es betrifft nicht nur den Mittelstand, sondern alle. Obamacare ist IMHO eine der ersten gesellschaftlichen Revolutionen die USA zu einem modernen Staat des 21. Jhd. zu machen. Ganz im Gegensatz zu dem was im oben verlinkten Text ausgesagt wurde, dass weder Reps noch Demokraten irgend was verändert hätten. Die Demokraten haben sich durchaus bewegt und sich weiter entwickelt. Das fehlt noch bei den Reps.


Es ging um den wirtschaftlichen, nicht den menschlichen Nutzen. Letzter lässt sich ja nunmal leider nicht in Zahlen ausdrücken und generiert keine Steuereinnahmen oder Jobs, anders als ein Mittelständler der sich ein Haus oder zumindest eine vernünftige Unterkunft leisten kann oder eine eigene Firma betreibt.

Geschrieben von: Schneeball 28. Jul 2016, 07:17

ZITAT(xena @ 27. Jul 2016, 23:34) *
ZITAT(Schneeball @ 27. Jul 2016, 15:18) *
ZITAT(xena @ 27. Jul 2016, 15:49) *
Die Demokraten haben durchaus einiges bewirkt. Obamacare dürfte wohl die größte Revolution der letzten Jahrzehnte sein. Dadurch, dass die ärmeren nicht gezwungen sind ihr ganzes Hab und Gut wegen einer Krankheit zu veräußern, wird zu mehr Wohlstand führen.


Das ist doch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Schau dir mal Italien an: gratis Grundversicherung für alle, dennoch würdest du kaum sagen, dass es in Italien keine oder wenige soziale Probleme gibt. Maximal wird da die Lebenserwartung des Prekariat um ein paar Jahre erhöht. Was natürlich toll ist, aber arm bleibt arm, ob mit oder ohne Krankenversicherung.

Während der Eurokrise wurde berichtet, dass in Italien das meiste private Vermögen liegt, d.h. der Durchschnittsitaliener hat mehr Geld auf seinem Sparkonto als jeder andere in Europa. Die Italiener sind reich und die Armut ist eine Randerscheinung, die sich hauptsächlich im Süden des Landes abspielt. Immerhin haben die Italiener es gut verstanden ihren eigenen Staat zu bescheißen.

Joa, und die Griechen sind alle faul. Ernsthaft: das durchschnittliche Vermögen spielt nur leider überhaupt keine Rolle. Deiner Logik folgend, sollte ich ein Vermögen von 545`000 sfr haben. http://www.20min.ch/finance/news/story/Schweizer-besitzen-im-Schnitt-545-000-Franken-30390620 Wo hab ich das nur hingetan, ich sollte mal wieder aufräumen.. Besser währe hier der Median, da sollte ich 107`000sfr besitzen. Hab ich auch nicht, kommt der Sache aber näher. Oder man nennt das Kind beim Namen, d.h. wie viele Prozent der Bevölkerung haben kein Vermögen. Oder zB. das hier: jede zehnte (!!!) Familie in Italien hat nicht genügen zu essen. http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/In-Italien-leidet-jede-zehnte-Familie-Hunger/story/29760569 Dass der Norden reicher als der Süden ist, ist klar, dürfte den Betroffenen der verfehlten Politik aber völlig egal sein. Seit 2007 hat sich die Zahl armer Menschen in Italien mal eben verdoppelt http://www.nzz.ch/newsticker/caritas-warnt-vor-zunehmender-armut-in-italien-1.18487445 Aber ja, die haben natürlich alle nur den Staat beschissen um vor Suppenküchen noch mal so richtig Geld zu sparen.

Das alles, trotz des im Vergleich zu den USA guten System der Krankenkasse. Was ich damit sagen will: Obamacare ist für einen Teil der Bevölkerung sicher eine gute Sache und besser als nichts. Letzten Endes kaschiert Obamacare aber nur die grossen Probleme der Gesellschaft. Laut diesem Bericht aus 2011 musste jeder sechste (!!!) US Amerikaner von weniger als 8157€ im Jahr leben. http://www.sueddeutsche.de/panorama/armutsbericht-usa-volk-der-mittellosen-1.1143213 In Anbetracht solcher Fakten ist Obamacare wirklich nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Trump oder Clinton werden an dem Umstand auch nichts ändern (können / wollen).


Edit: Bloomberg sagt, Trump ist ein Betrüger und Clinton wenigstens geistig gesund. http://www.sueddeutsche.de/politik/michael-bloomberg-ich-erkenne-einen-betrueger-wenn-ich-ihn-sehe-1.3098245 Clinton als Geistig gesund zu bezeichnen find ich schon arg.. naja. Ein Geistig gesunder Mensch würde niemals so etwas sagen https://www.youtube.com/watch?v=Fgcd1ghag5Y

Geschrieben von: SailorGN 28. Jul 2016, 10:18

Die (Süd-)Italiener sind an ihrer Lage selbst schuld. Punkt. Wer sich einmal dort unten (zwangsläufig) mit "staatlichen" Autoritäten und "Unternehmern" rumschlagen musste, der weiss das. Verträge? Nur die Absätze, die mir Gewinn bringen, lese und achte ich. Termine? Ganz grobe Richtwerte. Qualität? Hauptsache mein Mittagsschlaf hat Qualität. Preise? Schlag 50% "Sicherheitszugabe" drauf. Ehrlich, einmal Sizilien und Kalabrien reicht fürs ganze Leben. Die kriegen nix hin, weil sie jeden, der ne Idee und Mut für ein Geschäft hat kollektiv abziehen. Staat/Rom und EU werden sowieso auf höchster Ebene beschissen, ich hab dort nen Bauunternehmer getroffen, der stolz die Insolvenzanträge seiner vorherigen 50 Bauunternehmen als "Referenzen" dabei hatte. Selbst Griechenland war mir da sympathischer, grundsätzlich eine ähnliche Einstellung zu Verträgen, Pünktlichkeit und Qualität, aber wenigstens ohne die "Geschäftsleute", die für pure Anwesenheit "Anteile" bekommen.

Was Krankenkassen angeht: Nur wer sein Leben lang die Vorzüge mitteleuropäischer Sozialsysteme genossen hat, redet so abfällig über solche Dinge. Schon Medicaid/Medicare sind damals massiv beschossen worden, bei Obamacare wurde es nochmal schlimmer... nur ist es ein Anfang hin zu einem System, welches die Grundbedürfnisse und Sicherheiten für die gesamte US-Bevölkerung stillt. Die USA sind ausserhalb der Küstenstreifen und Ballungsräume extrem unterentwickelt, was fast jede Form der Infrastruktur angeht. Mediziner lassen sich ohne staatliche Flächenfürsorge nur dort nieder wo das Geld ist... Im Grunde das Gleiche wie der Landärztemangel in D nur auf kontinentalem Niveau. Will man solche Probleme angehen, dann muss man Infrastruktur und Anreize in der Fläche geben und das tut ein rein "kapitalistisches" System nicht, sondern es neigt zur Konzentration. Andererseits sieht man am Bsp. der SU, wie schnell die Fläche wieder verdorrt, wenn die Anreize/Subventionen fehlen.

Geschrieben von: TrueKosmos 28. Jul 2016, 10:18

ZITAT(Seneca @ 27. Jul 2016, 22:11) *
Kurz vor dem Parteitag der Demokraten waren ca. 20.000 e-mails der Demokraten auf wikileaks veröffentlicht worden, möglicherweise von russischer Seite gehackt, auch Obama hält das für möglich. Nun rief Donald Trump Russland dazu auf, weitere e-mails von Hillary Clinton zu finden und zu veröffentlichen.
Russia, if you’re listening, I hope you’re able to find the 30,000 emails that are missing,” Donald J. Trump said, referring to messages deemed personal by Hillary Clinton and deleted from her private email server."
http://www.nytimes.com/2016/07/28/us/politics/donald-trump-russia-clinton-emails.html?hp&action=click&pgtype=Homepage&clickSource=story-heading&module=a-lede-package-region&region=top-news&WT.nav=top-news&_r=1

Im Videobeitrag der NYT sind gegenseitige lobende Erwähnungen Putin/Trump dokumentiert.

Eine charakterliche Nähe Trumps und Putins scheint mir offensichtlich. Männer völlig frei von Selbstkritik, mit aufgeblähtem Ego und ohne jegliche moralische Skrupel.
Trump passt ganz gut in die Politiker-Kategorie Berlusconi/Putin/Erdogan.

Trump hat doch was drauf, perfekte Antwort auf die Kampagne Trump ist Putins Stooge und Clinton die Beschützerin des Westens, so viel Sarkasmus und Ironie in einem Satz biggrin.gif

ZITAT(Schneeball @ 28. Jul 2016, 08:17) *
Edit: Bloomberg sagt, Trump ist ein Betrüger und Clinton wenigstens geistig gesund. http://www.sueddeutsche.de/politik/michael-bloomberg-ich-erkenne-einen-betrueger-wenn-ich-ihn-sehe-1.3098245 Clinton als Geistig gesund zu bezeichnen find ich schon arg.. naja. Ein Geistig gesunder Mensch würde niemals so etwas sagen https://www.youtube.com/watch?v=Fgcd1ghag5Y

aber dafür ist Clinton selbstkritisch, hat kein aufgeblähtes Ego und besitzt moralische Skrupel, das weiß auch jeder objektiver Betrachter

Geschrieben von: 400plus 28. Jul 2016, 10:48

ZITAT(xena @ 27. Jul 2016, 22:34) *
Während der Debatte um Obamacare liefen viele interessante Berichte in den ÖRs. Darin wurden die Ärmsten gezeigt, die sich keinen Arzt leisten konnten. Da greifte nicht mal Medicaid. Hilfsorganisationen gingen einmal im Monat mit freiwilligen Ärzten in die Gegenden der Armen um ihnen zu helfen. Dieser Zustand sollte z.B. auch mit Obamacare nun ein Ende haben. Es betrifft nicht nur den Mittelstand, sondern alle.


Wie gesagt, es gab bereits vor Obamacare Medicaid, und das wurde auch immer wieder ausgeweitet. Urspruenglich war es fuer Sozialhilfeempfaenger, seit 1984 dann auch Kinder und schwangere Frauen in Beduerftigkeit. Obamas PPACA hat die Medicaid-Kriterien allerdings nochmal ausgeweitet, sodass im Grunde jetzt jeder, der unter 133% der Armutslinie liegt, berechtigt ist. Allerdings muessen Staaten diese expansion nicht bereit stellen. (http://economics.mit.edu/files/76)

Geschrieben von: SailorGN 28. Jul 2016, 11:48

http://www.deutschlandfunk.de/wirtschaftsprogramm-clinton-will-in-die-infrastruktur.1773.de.html?dram:article_id=361397

ZITAT
Auf Druck der Bernie-Bewegung ist auch Hillary Clinton inzwischen gegen Freihandelsabkommen oder gegen einen "schlechten Deal" wie sie es ausdrückt. Damit wird es wohl auch mit einer Präsidentin Clinton keine Freihandelsabkommen TTIP mit Europa geben.
Die arme Linke in Europa, was soll sie mit dieser Frau NUN anfangen? Der Teufel im Weibergewand geht nun ausgerechnet dieses Abkommen an... hach, ich freu mir, wie sie sich winden werden rofl.gif

Geschrieben von: Schneeball 28. Jul 2016, 11:51

ZITAT(SailorGN @ 28. Jul 2016, 11:18) *
Will man solche Probleme angehen, dann muss man Infrastruktur und Anreize in der Fläche geben und das tut ein rein "kapitalistisches" System nicht, sondern es neigt zur Konzentration. Andererseits sieht man am Bsp. der SU, wie schnell die Fläche wieder verdorrt, wenn die Anreize/Subventionen fehlen.


Du hast verstanden, was ich meinte. Am Ende löst Obamacare eben so wenig die grundsätzlichen Probleme wie unsere KKs es tun.


ZITAT(TrueKosmos @ 28. Jul 2016, 11:18) *
aber dafür ist Clinton selbstkritisch, hat kein aufgeblähtes Ego und besitzt moralische Skrupel, das weiß auch jeder objektiver Betrachter

Clinton und moralische Skrupel? biggrin.gif Ernsthaft, woran machst du das fest? Etwa daran, dass Clinton in Libyen als Chefkriegstreiberin den Tod von x tausend Menschen zu verantworten hat? Die Frau gehört nach Den Haag, aber sicher nicht ins Weisse Haus! Hier die NZZ dazu: Als Ghadhafi im März 2011 den im Zuge des Arabischen Frühlings ausgebrochenen Aufstand niederzuschlagen begann, war die Chefin des State Department die wichtigste Stimme in Washington, die zu einem Eingreifen riet. Verteidigungsminister Gates wehrte sich mit Händen und Füssen, und Präsident Obama, der damals den Abzug aus dem Irak vorantrieb, widerstrebte der Gedanke an eine neue Verwicklung in der islamischen Welt. Doch Clinton vermochte ihn umzustimmen. Sie argumentierte, dass die Amerikaner als Teil einer Koalition mit Franzosen, Briten und arabischen Ländern operieren konnten, ein Einsatz aus der Luft ausreichte, prodemokratische Kräfte in Libyen bereit zur Machtübernahme waren und es ein Massaker an der Bevölkerung zu verhindern galt.http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/dunkler-fleck-in-der-bilanz-als-aussenministerin-der-wahre-skandal-um-hillary-clinton-ld.106034
Wahrscheinlich bekommt sie dafür bald den Friedensnobelpreis. Würde mich nicht wundern.

Geschrieben von: Schneeball 28. Jul 2016, 11:52

ZITAT(SailorGN @ 28. Jul 2016, 12:48) *
http://www.deutschlandfunk.de/wirtschaftsprogramm-clinton-will-in-die-infrastruktur.1773.de.html?dram:article_id=361397

ZITAT
Auf Druck der Bernie-Bewegung ist auch Hillary Clinton inzwischen gegen Freihandelsabkommen oder gegen einen "schlechten Deal" wie sie es ausdrückt. Damit wird es wohl auch mit einer Präsidentin Clinton keine Freihandelsabkommen TTIP mit Europa geben.
Die arme Linke in Europa, was soll sie mit dieser Frau NUN anfangen? Der Teufel im Weibergewand geht nun ausgerechnet dieses Abkommen an... hach, ich freu mir, wie sie sich winden werden rofl.gif


Wer braucht TTIP, wenn er CETA hat?

Geschrieben von: SailorGN 28. Jul 2016, 12:07

Das grundsätzliche Problem, was KKs lösen ist: Du wirst nicht durch eine Grippe aus dem Job katapultiert oder dein Herzkatheter zwingt dich in die Schulden. Gerade bei ärmeren Menschen liegt das Risiko höher zu erkranken (oder verletzt zu werden, weil eher körperliche Tätigkeit), womit man gerade in Ländern ohne KK/Krankengeld sehr schnell in die Abwärtsspirale gerät. Gibt es jedoch eine entsprechende Absicherung, dann haben "Arme" auch die Chance, mit ihrer Arbeit was zu erreichen. KKs sind ein sehr wichtiger Bestandteil bei der Lösung sozialer Probleme, zusammen mit anderen Maßnahmen/Versicherung. Nicht umsonst spricht man vom sozialen Netz, welches aus mehr als einer Maßnahme besteht. Für die USA ist jedoch problematisch, dass es massiven Widerstand gegen "staatliche" Absicherungssysteme gibt. Die USA hat im Gegensatz zu Europa keine Tradition des "Die Regierung muss sich kümmern!" in sozialen Angelegenheiten, was die Innenpolitik dort deutlich schwieriger, langsamer und aufwendiger macht. Die Autonomie der Bundesstaaten und selbst einzelner Gemeinden reduziert die Möglichkeiten Washingtons.

Geschrieben von: Warhammer 28. Jul 2016, 12:38

ZITAT
ZITAT(TrueKosmos @ 28. Jul 2016, 11:18) *
aber dafür ist Clinton selbstkritisch, hat kein aufgeblähtes Ego und besitzt moralische Skrupel, das weiß auch jeder objektiver Betrachter

Clinton und moralische Skrupel? biggrin.gif Ernsthaft, woran machst du das fest? Etwa daran, dass Clinton in Libyen als Chefkriegstreiberin den Tod von x tausend Menschen zu verantworten hat? Die Frau gehört nach Den Haag, aber sicher nicht ins Weisse Haus! Hier die NZZ dazu: Als Ghadhafi im März 2011 den im Zuge des Arabischen Frühlings ausgebrochenen Aufstand niederzuschlagen begann, war die Chefin des State Department die wichtigste Stimme in Washington, die zu einem Eingreifen riet. Verteidigungsminister Gates wehrte sich mit Händen und Füssen, und Präsident Obama, der damals den Abzug aus dem Irak vorantrieb, widerstrebte der Gedanke an eine neue Verwicklung in der islamischen Welt. Doch Clinton vermochte ihn umzustimmen. Sie argumentierte, dass die Amerikaner als Teil einer Koalition mit Franzosen, Briten und arabischen Ländern operieren konnten, ein Einsatz aus der Luft ausreichte, prodemokratische Kräfte in Libyen bereit zur Machtübernahme waren und es ein Massaker an der Bevölkerung zu verhindern galt.http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/dunkler-fleck-in-der-bilanz-als-aussenministerin-der-wahre-skandal-um-hillary-clinton-ld.106034
Wahrscheinlich bekommt sie dafür bald den Friedensnobelpreis. Würde mich nicht wundern.


Mal abgesehen davon, dass sich die demokratischen Kräfte als nicht stark genug gegenüber den Stammesverbindungen, Islamisten, Machthungrigen und Korrupten herausgestellt haben, ist daran jetzt was genau nicht richtig?

Die Koalition gab es, Luftschläge haben zum Regimesturz ausgereicht und Ghadaffi hat ein Meer aus Blut angekündigt.

Geschrieben von: Schneeball 28. Jul 2016, 13:00

ZITAT(Warhammer @ 28. Jul 2016, 13:38) *
ZITAT
ZITAT(TrueKosmos @ 28. Jul 2016, 11:18) *
aber dafür ist Clinton selbstkritisch, hat kein aufgeblähtes Ego und besitzt moralische Skrupel, das weiß auch jeder objektiver Betrachter

Clinton und moralische Skrupel? biggrin.gif Ernsthaft, woran machst du das fest? Etwa daran, dass Clinton in Libyen als Chefkriegstreiberin den Tod von x tausend Menschen zu verantworten hat? Die Frau gehört nach Den Haag, aber sicher nicht ins Weisse Haus! Hier die NZZ dazu: Als Ghadhafi im März 2011 den im Zuge des Arabischen Frühlings ausgebrochenen Aufstand niederzuschlagen begann, war die Chefin des State Department die wichtigste Stimme in Washington, die zu einem Eingreifen riet. Verteidigungsminister Gates wehrte sich mit Händen und Füssen, und Präsident Obama, der damals den Abzug aus dem Irak vorantrieb, widerstrebte der Gedanke an eine neue Verwicklung in der islamischen Welt. Doch Clinton vermochte ihn umzustimmen. Sie argumentierte, dass die Amerikaner als Teil einer Koalition mit Franzosen, Briten und arabischen Ländern operieren konnten, ein Einsatz aus der Luft ausreichte, prodemokratische Kräfte in Libyen bereit zur Machtübernahme waren und es ein Massaker an der Bevölkerung zu verhindern galt.http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/dunkler-fleck-in-der-bilanz-als-aussenministerin-der-wahre-skandal-um-hillary-clinton-ld.106034
Wahrscheinlich bekommt sie dafür bald den Friedensnobelpreis. Würde mich nicht wundern.


Mal abgesehen davon, dass sich die demokratischen Kräfte als nicht stark genug gegenüber den Stammesverbindungen, Islamisten, Machthungrigen und Korrupten herausgestellt haben, ist daran jetzt was genau nicht richtig?

Die Koalition gab es, Luftschläge haben zum Regimesturz ausgereicht und Ghadaffi hat ein Meer aus Blut angekündigt.


Das niemand der Achse des Guten erlaubt hat, Gaddafi wegzubomben und Clinton einfach so einen Angriffskrieg durchgedrückt hat? Also wenn das für dich ok ist, na dann.. steht dem Friedensnobelpreis ja nichts mehr im Weg. Den hat sie sich ja auch verdient für ihre moralisches Skrupel und ihre Fähigkeit zur Selbskritik. Schliesslich ist Libyen jetzt ja endlich ein Hort des Friedens und der Stabilität. Warum du ihr diese Eigenschaften andichtest hast du übrigens noch nicht beantwortet.

Nebenei konnte jeder, der es wollte, 2011 wissen, dass das wegbomben von Gaddafi nur mehr Elend über das Land bringen wird. Aber hey, der Mann musste weg!

Geschrieben von: Almeran 28. Jul 2016, 13:11

Steht da Libyen im Titel oder US-Wahlkampf? Man kann das Thema gerne im Kontext diskutieren, aber ich möchte hier keine Abhandlungen pro-/kontra-Luftschläge lesen. Dafür gibt es einen eigenen Thread und dazu wurde damals schon fast alles gesagt.

- Almeran (Mod)

Geschrieben von: Schneeball 28. Jul 2016, 15:35


Das Nachrichtenportal "Commondreams" meint, dass das durch die Manipulationen der Vorwahlen formulierte "Fuck you" an die linke Parteibasis der Demokraten, Trump zum Präsidenten machen kann:

http://www.commondreams.org/views/2016/07/23/clintons-f-you-progressives-how-trump-could-become-president

Geschrieben von: 400plus 28. Jul 2016, 15:46

ZITAT(Schneeball @ 28. Jul 2016, 15:35) *
Das Nachrichtenportal "Commondreams" meint, dass das durch die Manipulationen der Vorwahlen formulierte "Fuck you" an die linke Parteibasis der Demokraten, Trump zum Präsidenten machen kann:

http://www.commondreams.org/views/2016/07/23/clintons-f-you-progressives-how-trump-could-become-president


confused.gif Hast du einen anderen Artikel verlinken wollen? Der hier ist über Hillarys Kandidaten für den VP.

Geschrieben von: 400plus 29. Jul 2016, 11:51

http://www.reuters.com/article/us-northkorea-usa-trump-idUSKCN0YN35S biggrin.gif

Geschrieben von: schießmuskel 29. Jul 2016, 13:11

Putin und Kim Un schleimen sich ordentlich bei Trump ein. Sie wissen, dass wenn er Präsident wird und sie ihn verärgern, ganz schnell der Hammer kreist.

Geschrieben von: Almeran 29. Jul 2016, 13:49

ZITAT(schießmuskel @ 29. Jul 2016, 14:11) *
Putin und Kim Un schleimen sich ordentlich bei Trump ein. Sie wissen, dass wenn er Präsident wird und sie ihn verärgern, ganz schnell der Hammer kreist.

lol.gif

Auf jeden Fall.

Geschrieben von: xena 29. Jul 2016, 14:21

Aber klar doch... facepalm.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 29. Jul 2016, 15:08

rofl.gif


Geschrieben von: tluassa 29. Jul 2016, 15:54

Ich glaube eher das Trump sich mit seinem Aufruf an Russland doch die Emails von Hillary zu veröffentlichen einige seiner Basis deutlich verprellt hat. Das ist nämlich nicht wirklich Amerikanisch auf ausländische Geheimdienste zurückzugreifen um den politischen Gegner bloßzustellen.

Ich verstehe gut warum viele in den USA Hillary Clinton ablehnen, aber Trump ist für mich eindeutig das größere Übel, und scheint wirklich unberechenbar zu sein.

Geschrieben von: 400plus 29. Jul 2016, 16:00

ZITAT(tluassa @ 29. Jul 2016, 15:54) *
Ich glaube eher das Trump sich mit seinem Aufruf an Russland doch die Emails von Hillary zu veröffentlichen einige seiner Basis deutlich verprellt hat. Das ist nämlich nicht wirklich Amerikanisch auf ausländische Geheimdienste zurückzugreifen um den politischen Gegner bloßzustellen.


Einerseits ja. Andererseits: Trump hat auch schon McCain und mit ihm alle Kriegsgefangenen verspottet. Da haette man auch gedachte, dass das seine Basis deutlich verprellt. Die sind aber offenbar recht immun...

Geschrieben von: Madner Kami 29. Jul 2016, 20:33

ZITAT(400plus @ 29. Jul 2016, 17:00) *
ZITAT(tluassa @ 29. Jul 2016, 15:54) *
Ich glaube eher das Trump sich mit seinem Aufruf an Russland doch die Emails von Hillary zu veröffentlichen einige seiner Basis deutlich verprellt hat. Das ist nämlich nicht wirklich Amerikanisch auf ausländische Geheimdienste zurückzugreifen um den politischen Gegner bloßzustellen.


Einerseits ja. Andererseits: Trump hat auch schon McCain und mit ihm alle Kriegsgefangenen verspottet. Da haette man auch gedachte, dass das seine Basis deutlich verprellt. Die sind aber offenbar recht immun...


Was Trump ja gerade so "groß" macht, ist ja genau diese Großschnäuzigkeit. Die Leute wollen ihn nicht trotzdem er ein Arschloch ist, sondern weil er ein Arschloch ist. Wen oder wie er letztendlich beleidigt, ist den Leuten egal, solange "die da oben" mitbeleidigt werden, weil sie sich so der Illusion hingeben können, dass Trump einer von ihnen ist.

Geschrieben von: schießmuskel 29. Jul 2016, 23:36

Die Hoffnung, dass sich Trump mit seiner eigenen Rhetorik selbst demontiert, habe ich aufgegeben. Während des VorwahlKampfs gab es ja praktisch keine Woche wo nicht verkündet wurde, dass er sich mit dieser oder jener Äußerung nun ins Aus geschossen hat. Schon bei seiner Antrittsreden letztes Jahr, als alle Mexikaner kriminelle Drogendealer und Vergewaltiger waren , hieß es ja schon der Mann ist erledigt bevor es überhaupt los geht. Die Realität ist, dass er der offizielle Präsidentschaftskanditat geworden ist mit einem Vorsprung vor den etlichen Mitbewerbern wie noch nie in der Geschichte der USA.

Geschrieben von: Schwabo Elite 29. Jul 2016, 23:51

https://www.youtube.com/watch?v=7L0k2-kO_yc&feature=youtu.be

#VoteDonald

rofl.gif

Geschrieben von: Seneca 30. Jul 2016, 20:52

Umfrage nach dem Parteitag der Demokraten: Clinton 6 Prozentpunkte vor Trump.

http://www.reuters.com/article/us-usa-election-poll-idUSKCN1092M5

Geschrieben von: 400plus 30. Jul 2016, 21:31

Leider sind nationale Umfragen nicht so aussagekräftig. Ich schaue meistens http://projects.fivethirtyeight.com/2016-election-forecast/, und da ist Trumps "Siegchance" nach den Umfragen seit heute größer als die Hillarys...

Geschrieben von: 400plus 30. Jul 2016, 21:58

Und nochmal aus der Kategorie "Dinge, die jeden anderen Präsidentschaftskandidaten gekillt hätten": http://www.vox.com/2016/7/30/12332922/donald-trump-khan-muslim

ZITAT
Trump also wanted the Khans to know that, like them, he had sacrificed for this country.

"I've made a lot of sacrifices," Trump said. "I work very, very hard. I've created thousands and thousands of jobs, tens of thousands of jobs, built great structures. I've had tremendous success. I think I've done a lot."

Geschrieben von: tommy1808 3. Aug 2016, 13:13

Naja, unter seinen Befürwortern sammeln sich ja auch jene die denken das Muslims keine Amerikaner sind und nur ein toter Moslem ein Guter....

Aber nun wirft ein Medal of Honor Träger aus steinkonservativer Familie sein Gewicht in den Ring.

http://www.huffingtonpost.com/entry/dakota-meyer-donald-trump-sarah-palin_us_57a114b5e4b0693164c32433

Gruß
Thomas

Geschrieben von: Madner Kami 3. Aug 2016, 13:58

ZITAT(tommy1808 @ 3. Aug 2016, 14:13) *
Naja, unter seinen Befürwortern sammeln sich ja auch jene die denken das Muslims keine Amerikaner sind und nur ein toter Moslem ein Guter....

Aber nun wirft ein Medal of Honor Träger aus steinkonservativer Familie sein Gewicht in den Ring.

http://www.huffingtonpost.com/entry/dakota-meyer-donald-trump-sarah-palin_us_57a114b5e4b0693164c32433

Gruß
Thomas


Trump reagiert darauf mit irgendwas in der Richtung: "Ja, Senatorenverwandte müssen ja so schwer für ihre Medaillien arbeiten." in 3... 2... 1...

Geschrieben von: tommy1808 3. Aug 2016, 15:41

ZITAT(Madner Kami @ 3. Aug 2016, 12:58) *
Trump reagiert darauf mit irgendwas in der Richtung: "Ja, Senatorenverwandte müssen ja so schwer für ihre Medaillien arbeiten." in 3... 2... 1...


Ich glaube ne Metal of Honor Träger so auf die Füße zu treten würde ihn zweistellig Prozente kosten.

cue...." those fucking dems stole the election, Trump was a troyan horse....."

Gruße
Thomas

Geschrieben von: 400plus 3. Aug 2016, 16:01

Interessant, Palin hat sich ja eigentlich schon in den Vorwahlen fuer Trump ausgesprochen.

Geschrieben von: Almeran 3. Aug 2016, 16:10

ZITAT(400plus @ 3. Aug 2016, 17:01) *
Interessant, Palin hat sich ja eigentlich schon in den Vorwahlen fuer Trump ausgesprochen.

Das ist ja auch ihr Schwiegersohn. Ich glaube Differenzen mit der Schwiegermutter sind jetzt nicht außergewöhnlich. Ich würde jetzt nicht von ihm auf Sarah Palin schließen oder vice versa.

Geschrieben von: Seydlitz 3. Aug 2016, 18:46

Im Artikel steht ja dann auch >

ZITAT
However, both McCain and Palin continue to back Trump’s candidacy.

Ganz interessanter Artikel in der Der Welt zum Thema http://www.welt.de/politik/ausland/article157458906/Obama-nennt-Trump-ungeeignet-fuer-Praesidentenamt.html
ZITAT
Dass Trump, Jahrgang 1946, nicht zu jenen 2,2 Millionen Männern gehörte, die zwischen 1964 und 1975 zum Vietnamkrieg eingezogen wurden, hat er gemein mit vielen Mitgliedern der politischen und wirtschaftlichen Elite der USA, von Bill Clinton bis zu George W. Bush. Trump nutzte vier Rückstellungsanträge seines Colleges und ein ärztliches Attest wegen Fersensporns, einer Knochenwucherung im Fuß, die Schmerzen beim Gehen verursachen kann.

Geschrieben von: 400plus 3. Aug 2016, 20:01

ZITAT(Seydlitz @ 3. Aug 2016, 18:46) *
Im Artikel steht ja dann auch >
ZITAT
However, both McCain and Palin continue to back Trump’s candidacy.



Naja- der Link führt dann aber zu einem Artikel, der vom 19. Januar ist, als Palin sich zum ersten Mal für Trump erklärte. Es stimmt wohl, dass beide sich einmal für Trump erklärt haben und das bisher nicht zurück genommen haben. Zumindest bei McCain habe ich da aber Zweifel, ob das noch lange so bleibt, denn Trump will ihn nicht bei seiner Vorwahl unterstützen: https://www.washingtonpost.com/politics/trump-refuses-to-endorse-paul-ryan-in-gop-primary-im-just-not-quite-there-yet/2016/08/02/1449f028-58e9-11e6-831d-0324760ca856_story.html

Geschrieben von: stavros 4. Aug 2016, 09:39

ZITAT(Almeran @ 3. Aug 2016, 17:10) *
ZITAT(400plus @ 3. Aug 2016, 17:01) *
Interessant, Palin hat sich ja eigentlich schon in den Vorwahlen fuer Trump ausgesprochen.

Das ist ja auch ihr Schwiegersohn. Ich glaube Differenzen mit der Schwiegermutter sind jetzt nicht außergewöhnlich. Ich würde jetzt nicht von ihm auf Sarah Palin schließen oder vice versa.


Fun Fact: Palin ist ja ziemlich konservativ und äußert PRO-Guns. Ihre Tochter hat 2 Kinder, 1 uneheliches, das andere vom Medal of Honor Träger Meyer. Vom unehelichen gibt es Bilder wie es mit Gewehren hantiert etc. Die Schwester vom unehelichen Kind heisst ... Breeze Beretta.

"Tripp's love of firearms comes not just from his mother, with his father Levi Johnston naming his second daughter Breeze Beretta after a gun"

Geschrieben von: Dave76 4. Aug 2016, 12:11

ZITAT
Präsidentschaftskandidat Trump

„Wenn wir Atomwaffen haben, warum setzen wir sie nicht ein?“

Von seinen Feinden wird Donald Trump als dünnhäutig und aufbrausend bezeichnet. Umso schlimmer, dass er wohl in einer Besprechung mehrmals gefragt hat, warum die Vereinigten Staaten ihre schärfste Waffe nicht benutzen – ihre Atomwaffen.

http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-amerika/donald-trump-zieht-angeblich-den-gebrauch-von-atomwaffen-in-betracht-14371030.html#GEPC;s

Geschrieben von: Dave76 10. Aug 2016, 17:52

ZITAT
50 G.O.P. Officials Warn Donald Trump Would Put Nation’s Security ‘at Risk’

By DAVID E. SANGER and MAGGIE HABERMANAUG - AUG. 8, 2016

Fifty of the nation’s most senior Republican national security officials, many of them former top aides or cabinet members for President George W. Bush, http://www.nytimes.com/interactive/2016/08/08/us/politics/national-security-letter-trump.html declaring that Donald J. Trump “lacks the character, values and experience” to be president and “would put at risk our country’s national security and well-being.”

Mr. Trump, the officials warn, “would be the most reckless president in American history.”

The letter says Mr. Trump would weaken the United States’ moral authority and questions his knowledge of and belief in the Constitution. It says he has “demonstrated repeatedly that he has little understanding” of the nation’s “vital national interests, its complex diplomatic challenges, its indispensable alliances and the democratic values” on which American policy should be based. And it laments that “Mr. Trump has shown no interest in educating himself.”

“None of us will vote for Donald Trump,” the letter states, though it notes later that many Americans “have doubts about Hillary Clinton, as do many of us.”

While foreign policy elites in both parties often argue among themselves — behind closed doors, or politely in the pages of Foreign Affairs magazine — it is extraordinarily rare for them to step into the political arena so publicly and aggressively. Several former midlevel officials issued a similar if milder letter in March, during the primaries. But Monday’s letter included many senior former officials who until now have remained silent in public, even while denouncing Mr. Trump’s policies over dinners or in small Republican conclaves.

http://www.nytimes.com/2016/08/09/us/politics/national-security-gop-donald-trump.html

Geschrieben von: 400plus 24. Sep 2016, 18:57

Die New York Times empfiehlt (wenig ueberraschend) Clinton zur Wahl. Gleichzeitig hat sie die Geschichte ihrer Wahlempfehlungen aufbereitet: http://www.nytimes.com/interactive/2016/09/23/opinion/presidential-endorsement-timeline.html

Geschrieben von: 400plus 26. Sep 2016, 15:35

Und heute legt die Times wie angekuendigt nochmal nach:
http://www.nytimes.com/2016/09/26/opinion/why-donald-trump-should-not-be-president.html?smid=fb-share

Geschrieben von: SailorGN 27. Sep 2016, 18:36

Wenn man nicht schwimmen kann ist IMMER die Badehose schuld:

http://www.deutschlandfunk.de/nach-dem-us-fernsehduell-trump-klagt-ueber-kaputtes-mikrofon.1818.de.html?dram:article_id=367011

Geschrieben von: Schwabo Elite 27. Sep 2016, 21:58

Arbeitest Du jetzt für WDR5? Da hat heut eine den Spruch heut gebracht. biggrin.gif

Geschrieben von: Nite 27. Sep 2016, 22:07

Der Spruch gehört ins Standard-Repertoire jedes Ausbilders bei der Bw wink.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 28. Sep 2016, 09:02

Deswegen die Ergänzung "wie man in Hessen sagt". Die meinte wohl "im Fulda Gap".

Geschrieben von: Almeran 28. Sep 2016, 13:53

Das ist einfach ein relativ bekanntes deutsches Sprichwort mata.gif


Geschrieben von: 400plus 28. Sep 2016, 16:21

Anderer guter Artikel zum Anti-Trump-Wahlkampf und seinen Problemen:
http://www.nytimes.com/2016/09/01/opinion/campaign-stops/crying-wolf-then-confronting-trump.html?_r=0

ZITAT
The sad truth is that we conduct the bulk of our political debate in a key of near-hysteria. And this renders complaints of discrepant urgency, about politicians of different recklessness, into one big, ignorable mush of partisan rancor.

Geschrieben von: SailorGN 28. Sep 2016, 16:35

Eher zu den Problemen der allgemeinen politischen Debatte in den USA... schliesslich ging es nicht nur um die jetzigen Kampagnen, sondern um persönliche "Anfeindungen" bei den letzten zwei, sowie den politischen Alltag. Allerdings, selbst wenn der Artikel jetzt Einfluss hätte, wäre es zu spät. Die Polarisierung ist zu tief, als das sie bis zur Wahl aufgehoben werden könnte... und sie würde auf beiden Seiten(!) zu viel Eingeständnis von "Fehlern" erfordern... Dabei wären wir noch nicht mal auf der Supporter-Ebene, also dem "Fußvolk", bei dem mir auf beiden Seiten ein solcher Umdenk- und Selbstreflexionsprozess doch sehr fragwürdig erscheint.

Man kann aber daraus auch für die politische Diskussion in D lernen, die reine Polarisation/Ablehnung/Dämonisierung/Entmenschlichung des politischen Gegners ist kein Ausweg. Natürlich sollte man Rassismus, Antisemitismus, faschistoide Sprache und Figuren anprangern... nur eben nicht aus den Augen verlieren, dass diese Positionen auch bei "gemäßigten" Akteuren toleriert werden, weil man dort denkt, dass sie nötig sind, um überhaupt eine Diskussion in Gang zu bringen. Mit jenen, die aus Zweckdenken tolerieren, muss man normal reden und sie von den Rassisten und verkappten Nazis trennen.

Geschrieben von: 400plus 28. Sep 2016, 17:36

ZITAT(SailorGN @ 28. Sep 2016, 16:35) *
Eher zu den Problemen der allgemeinen politischen Debatte in den USA.


Ja, wobei das teilweise auch schon ueber den Atlantik geschwappt ist. Wenn man teilweise liest, wie sich verschiedene Fraktionen der Labour Party auf Twitter titulieren hmpf.gif

ZITAT
Man kann aber daraus auch für die politische Diskussion in D lernen, die reine Polarisation/Ablehnung/Dämonisierung/Entmenschlichung des politischen Gegners ist kein Ausweg. Natürlich sollte man Rassismus, Antisemitismus, faschistoide Sprache und Figuren anprangern... nur eben nicht aus den Augen verlieren, dass diese Positionen auch bei "gemäßigten" Akteuren toleriert werden, weil man dort denkt, dass sie nötig sind, um überhaupt eine Diskussion in Gang zu bringen. Mit jenen, die aus Zweckdenken tolerieren, muss man normal reden und sie von den Rassisten und verkappten Nazis trennen.


Ja, daran musste ich auch denken. Hier wird viel mit Spott gegen AfD & Co gearbeitet (extra3 und heuteshow leben ja inzwischen quasi davon), und ich lache meistens ja mit, aber im Endeffekt pflegt man damit halt auch das "wir gegen die anderen"-Gefuehl auf beiden Seiten und erreicht dann vielleicht auch die AfD-Waehler nicht mehr, die vielleicht noch erreichbar waeren.

Geschrieben von: SailorGN 28. Sep 2016, 19:20

Diese Herausforderung wird sehr schwer... und zwar, weil ein nicht unwesentlicher Teil der Kommunikation sich bereits dank sozialer Medien und #Neuland in Echokammern abspielt. Daher rührt auch der starke innere Zusammenhalt der Lager und das übersteigerte Selbstbewusstsein ("Wir sind das Volk!"). Andere Standpunkte ausserhalb der Gruppenrealität werden gar nicht mehr wahrgenommen, weil die Algorythmen von FB und Co. nur positiv verstärken. Ich finde, man müsste erstmal dort ansetzen, damit die Menschen überhaupt wieder zuhören. Die "Lügenpresse" hat diesen Ruf eigentlich nur weg, weil sich auf vereinzelte Dinge gestürzt wird, nicht aber generell... doch trotzdem verstärken sich in den entsprechenden Gruppen diese Ansichten, weil nur diese Ansichten überhaupt gelesen/geliked werden. Da ist ein Riesenproblem, eine computerunterstützte, selbstgewählte Gehirnwäsche. Man liest nur noch, was einem aufgrund ein- zweimal gezeigter Präferenz vogesetzt wird.

Geschrieben von: Schwabo Elite 9. Oct 2016, 22:04

Es wird nicht schöner im US-Wahlkampf:

ZITAT
Donald Trump just tweeted about Juanita Broaddrick calling Bill Clinton a rapist. All bets are now off.

By Aaron Blake October 9 at 9:30 AM

In the wake of a newly released video showing Donald Trump talking in very lewd terms about women, the Republican presidential nominee strongly suggested he would take this opportunity to compare his indiscretions to Bill Clinton's.

And on Saturday night, he got the ball rolling.

Trump, facing a GOP exodus from his campaign and apparently desperate to change the subject, just retweeted two tweets from an account featuring the name of Juanita Broaddrick, the woman who publicly alleged in 1999 that Clinton had sexually assaulted her two decades prior. Clinton has long denied the accusation.

https://www.washingtonpost.com/news/the-fix/wp/2016/10/08/donald-trump-just-retweeted-juanita-broaddrick-calling-bill-clinton-a-rapist-all-bets-are-now-off/


Und shit ist Bill Clinton zittrig. Auf fast jedem öffentlichen Auftritt wirkt er mittlerweile wie 20 Jahre älter. eek.gif

Geschrieben von: Madner Kami 9. Oct 2016, 22:14

Nicht nur das, auch unglaublich dürr.

Geschrieben von: Almeran 10. Oct 2016, 10:17

Der Mann ist 70 und fährt ein Arbeitspensum, bei dem der ein oder andere Mit-Vierziger aus den Latschen kippen würden. Das ganze mit vierfachem Bypass und zwei Stents. Noch dazu ernährt er sich mittlerweile vegan - dabei wird man selten dick.

Geschrieben von: 400plus 10. Oct 2016, 10:50

Und seit ich Clinton wirklich regelmaessig im Fernsehen gesehen habe, sind auch fast 20 Jahre vergangen wink.gif Aber ja, ich war am Anfang auch ziemlich ueberrascht. Auch seine Stimme wirkt etwas zittriger und schwaecher.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Oct 2016, 11:01

Zu Bill Clintons Ernährung: Vegan plus Lachs und Eier, anscheinend eine spezielle Diät in Absprache mit seinem Arzt. Energie muss man ja auch zuführen.

Es gibt aber immer wieder Gerüchte um eine Alterskrankheit. Er hält sich da natürlich bedeckt. Der Tremor in den Händen ist aber nicht zu übersehen.

Geschrieben von: 400plus 10. Oct 2016, 21:39

Warren Buffet hat sich inzwischen zu Donalds Strohmann-Argument ("Buffet hat auch schon Verluste steuerlich geltend gemacht") geaeussert biggrin.gif
https://twitter.com/carlquintanilla/status/785514714839351296/photo/1

Geschrieben von: SailorGN 11. Oct 2016, 16:18

Schön ist auch #MuslimsReportStuff biggrin.gif

Geschrieben von: 400plus 13. Oct 2016, 18:22

Trump gibt Virginia verloren: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-gibt-us-bundesstaat-virginia-verloren-a-1116479.html

Geschrieben von: Madner Kami 14. Oct 2016, 15:06

http://www.newsplex.com/content/news/Legally-armed-protester-hangs-outside-Dittmar-campaign-offices-for-hours-397039141.html

ZITAT
FLUVANNA COUNTY, Va. (NEWSPLEX) -- On Thursday, a Fluvanna County resident stood outside Jane Dittmar's Palmyra campaign office to protest Hillary Clinton.

The protester, Daniel Parks, says that he hopes his protest encourages other Trump supporters to stand up for what they believe in.

[...]


pillepalle.gif

Geschrieben von: schießmuskel 14. Oct 2016, 15:18

http://michaelmoore.com/trumpwillwin/

Darum wird Trump gewinnen.

Geschrieben von: 400plus 14. Oct 2016, 15:18

Ist doch fast normal, oder? Gibt doch lauter Typen, die mit Sturmgewehren vor Polizeiwachen etc. rumlaufen, nur damit sie gefragt werden, was sie da machen und dann antworten koennen "Exercising my 2nd Amendment rights." und dann von dem ganzen ein Video auf Youtube hochladen koennen. Da koennen ihnen dann andere Typen, die mit Sturmgewehren vor Polizeiwachen rumlaufen, Beifall zollen.

Geschrieben von: 400plus 14. Oct 2016, 15:24

ZITAT(schießmuskel @ 14. Oct 2016, 15:18) *
http://michaelmoore.com/trumpwillwin/

Darum wird Trump gewinnen.


Hatten wir glaub schon wink.gif Inzwischen hat sich aber einiges geandert. Bei "Michigan, Ohio, Pennsylvania, Wisconsin" ist Wisconsin fast schon verloren fuer Trump, und auch bei den anderen stehen 2-3 extrem schlecht.

Geschrieben von: 400plus 15. Oct 2016, 09:57

http://www.cracked.com/blog/6-reasons-trumps-rise-that-no-one-talks-about/

ZITAT
The rural folk with the Trump signs in their yards say their way of life is dying, and you smirk and say what they really mean is that blacks and gays are finally getting equal rights and they hate it. But I'm telling you, they say their way of life is dying because their way of life is dying. It's not their imagination. No movie about the future portrays it as being full of traditional families, hunters, and coal mines. Well, except for Hunger Games, and that was depicted as an apocalypse.

[...]
It feels good to dismiss people, to mock them, to write them off as deplorables. But you might as well take time to try to understand them, because I'm telling you, they'll still be around long after Trump is gone.

Geschrieben von: Dave76 15. Oct 2016, 12:19

ZITAT(400plus @ 15. Oct 2016, 10:57) *
http://www.cracked.com/blog/6-reasons-trumps-rise-that-no-one-talks-about/

Guter Beitrag. Ich habe in der Printausgabe der Zeit vor einigen Wochen einen Artikel gelesen, welcher in eine ähnliche Richtung abzielte, leider ist der nicht online gestellt worden. Ging im Prinzip darum, dass die Demokraten und das links-liberale Establishment mit ihrer moralisierenden und bevormundenden Klientelpolitik Trump erst möglich gemacht haben und die ("männliche") weiße Mittel- und Unterschicht aufgegeben haben. Der letzte Teil des Artikels:

ZITAT
Hillary Clinton hat diese Gefahr erkannt, und sie hat mit einem äußerst riskanten Manöver darauf reagiert. Ihre Äußerung, dass die Trump-Wähler ein jämmerlicher Teil der Gesellschaft seien, war kein Ausrutscher. Sie hatte diesen Begriff auf privaten Veranstaltungen getestet, bevor sie ihn auf einem für die Presse offenen Termin vor Schwulen und Lesben puplikumswirksam wiederholte. Das Kalkül: Sie wollte sich mit dem Angriff auf Trumps Wähler die Unterstützung der Minderheiten sichern. Je verächtlicher und abwertender sie über die weiße Arbeiter- und Mittelschicht spricht, je stärker sie diese als rassistische und sexistische Bedrohung für den Rest Amerikas darstellt, desto enger, so ihre Hoffnung, wird die Bindung der Minderheiten an sie. Dafür war sie bereit, die Trump-Wähler alle zu Rassisten zu machen und die weiße Arbeiter- und Mittelschicht für die Demokraten für lange Zeit aufzugeben.
Es war schon immer ein schwieriger Spagat, den die Demokraten zwischen den Minderheiten und den weißen Arbeitern vollbringen mussten. Aber nur so konnten sie dieses große, an Unterschieden reiche Land zusammenhalten. Obama hatte in seinem Wahlkampf noch versucht, die Gefühle der weißen Arbeiter anzusprechen. Ohne deren Stimmen hätte selbst er, dem die Wähler aus den Minderheiten nur so zuflogen, nicht gewinnen können.
Die Frage, die Hillary Clinton sich stellen muss, lautet nun, ob Amerika sich wirklich demografisch schon so sehr verändert hat, dass sie ganz auf die weiße Mittel- und Unterschicht verzichten kann. Und die Frage, die sich die Demokraten stellen müssen, lautet, ob sie wirklich die Partei sein wollen, die nur noch für die liberalen Eliten in den Küstenstaaten spricht. Falls ja: Dann müssen sie nicht mehr überrascht von Trumps Erfolgen sein. Man kann es auch politischen Selbstmord nennen.

Kampf um echte Männer, von Kerstin Kohlenberg, Die Zeit N° 40

Edit: Bei https://blendle.com/i/die-zeit/kampf-um-echte-manner/bnl-zeit-20160922-73734/ kann man den Artikel unter Angabe seiner E-Mail-Adresse kostenlos lesen.

Geschrieben von: SailorGN 15. Oct 2016, 12:53

Letztendlich alles wahr, nur: Trump wird den Verfall auch nicht aufhalten, Trump entspringt jener Kaste, die am Verfall, bzw. dem urbanen Aufstieg verdienen. Trump ist der Ziegelstein durchs Fenster, der am Ende das Kind erschlägt. Letztendlich gibt es kein Patentrezept zur Rettung ruraler Räume (Meckpomm-Thread anyone?), die Abwanderung in die Städte und die ruralen Probleme korrelieren ja: Die Leistungsstarken gehen und die Hoffnungslosen bleiben, saufen sich tot^^... warum? Weil die Städte gerade in den USA einen Ausweg aus dem starren Korsett ruraler Werte, dominiert durch Kirche und sozialem Druck aus der unmittelbaren Nachbarschaft. Sowas ist als Lebensmodell nur "attraktiv", wenn es keine Alternativen gibt... gerade für Minderheiten, die diesen Werten nicht entsprechen. Und der Druck wird größer, je mehr sich diese Gemeinschaften selbst unter Druck fühlen. Sie zerstören sich praktisch selbst, weil sie auf die "Bedrohung" durch andere Lebensmodelle keine Antwort haben... und da kommt wiederum Trump ins Spiel: Er hat auch keine Antworten, lediglich "Eier" (und selbst die nimmt er nicht zum Denken). Er passt hervorragend zu den ruralen Denkmodellen, aber verstärkt letztendlich nur die Selbstzerstörung, statt sie zu verhindern.

Geschrieben von: Dave76 15. Oct 2016, 13:24

Natürlich ist Trump nicht die richtige Antwort auf die Probleme, darum geht es doch gar nicht. Er ist lediglich ein Symptom der Zustände. Selbst wenn wir mal kurz die sehr verkürzte Hypothese, dass die Zukunft der Menschheit auf eine vollständige Urbanisierung zusteuert, gelten lassen, so kann man doch keine demokratische Politik machen, indem ich eine Hälfte der Bevölkerung ständig marginalisiere, ihre Ängste und Sorgen vollkommen ausblende und ihre Lebensart und Werte hohnspreche. Das ist nicht nur höchst undemokratisch, es dürfte auch in Zukunft zu einer noch größeren Verschärfung der Zustände kommen und dann wird eines Tages ein viel radikalerer Kandidat als Trump auf der Bildfläche erscheinen.

Geschrieben von: SailorGN 15. Oct 2016, 13:35

Jop, aber das gilt ja in beide Richtungen wink.gif

Vollständige Urbanisierung wird es nicht geben, auch aus Kreisen der urbanisierten "linksgrünversifft dekadenten Stadtaffen" gibts immer wieder Bewegungen in den ländlichen Raum... Zahlenmäßig wird es auf ein Übergewicht bei den Städten rauslaufen, der rurale Bereich müsste die urbane Bevölkerung hinsichtlich Lebensentwürfen progressiv überholen müssen, damit er an Breitenattraktivität gewinnt. Denn letztendlich ist der ganze Dienstleistungsbereich nur in Städten wirklich lohnenswert...

Geschrieben von: Dave76 15. Oct 2016, 13:53

Was mir absolut unverständlich ist, warum die ach so tolerante links-liberale Elite es selbst nicht erkennt, dass sie eine vollkommen intolerante Ausgrenzungs und Verbotspolitik betreibt. Als diejenigen, die auf der "guten und richtigen" Seite der Geschichte stehen, müsste es doch ein leichtes sein dies zu erkennen. Aber da ist es ja wahrscheinlich auch nur ein Treppenwitz der Geschichte, dass die "progressive" Linke ihre eigene Genese in der Arbeiterbewegung nicht nur ausblendet, sondern inzwischen auf den Arbeiter nur noch verächtlich und angewidert hinabschaut.

Geschrieben von: SailorGN 15. Oct 2016, 14:18

Naja, in den USA ist die Linke ja auch immer ziemlich fragmentiert dahergekommen. Ein wirkliches Bindeglied zwischen Arbeitern und Intellektuellen gab es dort ja nicht. Ein weiteres Problem ist aber auch, dass es selbst in D die "linke Arbeitermehrheit" nie wirklich gab. Natürlich war die linke Arbeiterschaft entsprechend organisiert und zahlreich, aber wirklich alle Seelen haben auch diese Ideen nie gefangen. Schon die früheste Geschichte der Linken zeigt ja, dass es den Theoretikern ala Marx nie wirklich um ein Miteinander, sondern um "die Arbeiterklasse" als Vehikel ging. Anders lässt sich bspw. die Auseinandersetzung mit Lasalle nicht erklären...

Geschrieben von: Madner Kami 15. Oct 2016, 17:02

ZITAT(SailorGN @ 15. Oct 2016, 15:18) *
Naja, in den USA ist die Linke ja auch immer ziemlich fragmentiert dahergekommen. Ein wirkliches Bindeglied zwischen Arbeitern und Intellektuellen gab es dort ja nicht. Ein weiteres Problem ist aber auch, dass es selbst in D die "linke Arbeitermehrheit" nie wirklich gab. Natürlich war die linke Arbeiterschaft entsprechend organisiert und zahlreich, aber wirklich alle Seelen haben auch diese Ideen nie gefangen. Schon die früheste Geschichte der Linken zeigt ja, dass es den Theoretikern ala Marx nie wirklich um ein Miteinander, sondern um "die Arbeiterklasse" als Vehikel ging. Anders lässt sich bspw. die Auseinandersetzung mit Lasalle nicht erklären...


Korrekt. Marx ist vor allem wegen der Ausgrenzung, der Schaffung einer neuen Elite reiner Murks. Eine echte Linke darf nicht exklusiv sein. Aber das ist ein anderes Thema. Fakt ist, lange Zeit gab es in der modernen USA keine politisch repräsentierte Linke (wer kennt nicht den Ausspruch "Wahl zwischen zwei rechten Flügeln einer Partei"?), was mitursächlich für die neue Elitenbildung und elitäre Haltung ist, nachdem die Linke durch die Demokraten auf die Füße gekommen ist. Entsprechend extrem ist die Linke in der Gesellschaft und Poltitk dann auch. Jetzt setzt dann auch die rechte Gegenbewegung wieder verstärkt ein, was sich in Trump äußert, der ein reiner Ausdruck des Hasses (seiner Wähler) auf das derzeitige politische Establishment ist.

Geschrieben von: Dave76 21. Oct 2016, 12:05

ZITAT
Trump-Wähler

Trumpenproletariat

Die "Loser" sind in Wahrheit reicher und gebildeter als der Durchschnitt.

Von Josef Joffe
9. Oktober 2016 DIE ZEIT Nr. 42/2016, 6. Oktober 2016


http://www.zeit.de/2016/42/vorurteile-donald-trump-waehler-afd-klischee

Geschrieben von: Madner Kami 30. Oct 2016, 12:24

ZITAT(Madner Kami @ 29. Oct 2016, 18:10) *
ZITAT(Dave76 @ 29. Oct 2016, 18:55) *
ZITAT(Markus11 @ 29. Oct 2016, 18:25) *
Reboot von Johnny Bravo. Erst so biggrin.gif, dann hmpf.gif

http://9gag.com/gag/amr0DVX

Vielleicht sollten wir über eine Kennzeichnungspflicht nachdenken:


9gag facepalm.gif


Es ist in vielerlei Hinsicht ein Testament für unsere Modernen Zeiten, dass es solcher Kennzeichnungen bedarf um Satire noch zu erkennen. Auf der einen Seite hat die Realität die Satiren längst überholt und auf der anderen Seite verstehen die Leute einfach keinen Spaß mehr.


Und in diesem Sinne...

http://iowapublicradio.org/post/des-moines-woman-says-she-voted-twice-trump-because-polls-are-rigged#stream/0

ZITAT
A Des Moines woman has been charged with Election Misconduct, a Class D felony, after allegedly voting twice for GOP presidential nominee Donald Trump. Terri Rote says she was afraid her first ballot for Trump would be changed to a vote for Democratic candidate Hillary Clinton.

"I wasn't planning on doing it twice, it was spur of the moment," says Rote. "The polls are rigged."

[...]


Ladies and Gentleman, Realsatire. facepalm.gif

Geschrieben von: 400plus 30. Oct 2016, 12:50

Wobei ich auch nicht ganz verstehe, wie das überhaupt möglich ist?

Geschrieben von: Seneca 1. Nov 2016, 21:32

Es gibt neue Vermutungen über mögliche Verbindungen Trump - Russland.
( Trumps Wahlkampfchef Manafort ist ja schon im August zurückgetreten. Manafort war Berater des 2014 gestürzten ukrainischen Präsidenten und Putin-Freundes Wiktor Janukowytsch und soll Gelder aus dem Kreml-freundlichen Lager erhalten haben. )

ZITAT
Diverse Hinweise deuten darauf hin, dass das FBI eine Voruntersuchung gegen den Wahlkampfstab von Donald Trump führt. Sie soll dem Verdacht nachgehen, dass Russland den amerikanischen Wahlkampf zu beeinflussen versucht und dabei auch Kontakte mit Beratern Trumps pflegt.

http://www.nzz.ch/international/praesidentschaftswahlen-usa/trumps-russland-verbindungen-das-fbi-wendet-zweierlei-mass-an-ld.125549
ZITAT
Spy told FBI that Russia wants to cultivate Trump: report

http://thehill.com/blogs/ballot-box/presidential-races/303702-spy-tells-fbi-russia-wants-to-cultivate-trump-report

Geschrieben von: schießmuskel 5. Nov 2016, 18:51

https://www.google.de/amp/globalnews.ca/news/3035724/trump-will-win-prof-whos-accurately-predicted-every-presidential-race-since-1984/amp/?client=ms-android-samsung

Darum wird Trump Präsident. Dieser Professor hat mit einer Formel die auf 13 Faktoren beruht seit über 30 jede US Wahl korrekt vorhergesagt . Details im Artikel.

Geschrieben von: tommy1808 5. Nov 2016, 21:47

ZITAT(schießmuskel @ 5. Nov 2016, 18:51) *
https://www.google.de/amp/globalnews.ca/news/3035724/trump-will-win-prof-whos-accurately-predicted-every-presidential-race-since-1984/amp/?client=ms-android-samsung

Darum wird Trump Präsident. Dieser Professor hat mit einer Formel die auf 13 Faktoren beruht seit über 30 jede US Wahl korrekt vorhergesagt . Details im Artikel.


Bei den paar Wahlen wird es etliche Leute geben, die alle Wahlen seit dem korrekt vorhergesagt werden. Selbst wenn die das nur auswürfeln.
Dazu kommt das der gute Mann selbst sagt das seine Methode im aktuellen Wahlzyklus vielleicht nicht funktioniert.

Gruß
Thomas

Geschrieben von: schießmuskel 5. Nov 2016, 22:44

Wir reden hier von 7 Wahlen, das ist nicht mehr nur Glück.

Clinton liegt vorne, weil das in den Umfragen so ist. Ich bin mir sicher, dass die befragten angeben sie würden für Clinton stimmen, aber nur weil sie Trump verhindern wollen. Es ist was anderes bei einer Umfrage sich für Clinton auszusprechen, oder tatsächlich am freien Tag aufzustehen, zum Wahllokal zu fahren und sich ggfs. stundenlang anstellen. Für eine Frau die man eigentlich unsympathisch findet. Dazu kommt eben noch, dass wenn man Clinton eh nicht mag und auch keinen Bock hat seinen Tag für so eine kandidatin zu verschwenden, man sich denkt: "Hey Clinton liegt eh vorne, da kann ich auch zu Hause bleiben"


Anders mit Trump, seine Anhänger sind glühende Fanatiker die sich auch stundenlang im strömenden Regen anstellen würden um ihn zu wählen, plus die ganzen Clintonhasser, die sogar den Leibhaftigen wählen würden damit die nicht gewinnt. Trump hat eben richtige Anhänger die bereit sind was zu opfern. Clinton hat nicht solche glühenden Fans, sie kann nur darauf bauen, dass man den anderen Kandidaten verhindern will, das ist keine gute Grundlage.
Sanders war anders der hatte wirklich richtige Fans die sich voll in Zeug gelegt haben für ihn und keine Mühen bei der Wahl gescheut hätten.

Eine Schande, dass Clinton und das Demokratische Establishment ihn so rausgekegelt haben. Clinton ist die unbeliebteste Kanditat/in die es je gegeben hat. Gegen einen Sanders hätte Trump keine Chance gehabt, aber gegen Clinton kann dieser Typ echt noch gewinnen.

Geschrieben von: Schwabo Elite 5. Nov 2016, 23:08

Sanders hätte keine Chance gegen Trump gehabt. Die Masse der Demokraten wollte Clinton und nicht Sanders. Und selbst zu besten Zeiten waren seine Kampagnenkassen ein Witz gegen die von Trump oder Clinton. Er hat das für ihn bestmögliche Ergebnis rausgeholt, indem er Clinton nach links verschoben hat. Dennoch hatte er weniger als 40 Prozent aller Deligiertenstimmen beim Parteitag im Juli.

Geschrieben von: schießmuskel 6. Nov 2016, 00:56

Nein, guck dir mal an wie viele Menschen (Wähler) zu Bernies Veranstaltungen gekommen sind und wie viele zu Clintons. Das die ihr Parteiestablishment hinter sich hat und die Taschen voller Wallatreet Milliarden weiß ich auch, nur sind die Parteibonzen und Wallatreet Spender nicht die zig Millionen Menschen die sich am Wahltag in die Schlange stellen . Genau diese Menschen hätte Sanders mobilisieren können.


Geschrieben von: Schwabo Elite 6. Nov 2016, 02:14

Dazu: http://www.npr.org/2016/04/26/475681237/campaign-mystery-why-dont-bernie-sanders-big-rallies-lead-to-big-wins

Geschrieben von: schießmuskel 6. Nov 2016, 09:28

Ich sage es mal so, Sanders hat gegen Clinton parteiintern keine Chance nominiert zu werden. Dafür ist Clinton zu reich und gut vernetzt in der Partei. Bei der eigentlichen Wahl zum Präsidenten aber, wo die Stimme des einfachen Bürgers zählt und nicht parteiinterne Seilschaften, Allianzen und Einfluss von Spendern, liegt Sanders vorne.

Dazu:
http://usuncut.news/2016/09/04/polls-show-sanders-would-win-presidential-election-by-landslide/



https://www.google.de/amp/www.nbcnews.com/storyline/data-points/amp/who-s-more-likely-beat-donald-trump-hillary-clinton-or-n570766?client=ms-android-samsung

Geschrieben von: 400plus 6. Nov 2016, 10:09

Ein bisschen Analyse der Demographie der frühen Wähler: https://www.washingtonpost.com/news/the-fix/wp/2016/11/05/the-early-vote-scenario-is-by-no-means-uniformly-good-for-hillary-clinton/?hpid=hp_hp-top-table-main_election651pm%3Ahomepage%2Fstory

Geschrieben von: Madner Kami 6. Nov 2016, 11:21

ZITAT(schießmuskel @ 6. Nov 2016, 09:28) *
Ich sage es mal so, Sanders hat gegen Clinton parteiintern keine Chance nominiert zu werden. Dafür ist Clinton zu reich und gut vernetzt in der Partei. Bei der eigentlichen Wahl zum Präsidenten aber, wo die Stimme des einfachen Bürgers zählt und nicht parteiinterne Seilschaften, Allianzen und Einfluss von Spendern, liegt Sanders vorne.

Dazu:
http://usuncut.news/2016/09/04/polls-show-sanders-would-win-presidential-election-by-landslide/



https://www.google.de/amp/www.nbcnews.com/storyline/data-points/amp/who-s-more-likely-beat-donald-trump-hillary-clinton-or-n570766?client=ms-android-samsung


Die Wähler in den USA wählen keinen Kandidaten, die wählen Wahlmänner die dann wiederum den Präsidenten wählen. Kleines, aber wichtiges Detail.

Geschrieben von: tommy1808 6. Nov 2016, 11:36

ZITAT(schießmuskel @ 5. Nov 2016, 22:44) *
Clinton liegt vorne, weil das in den Umfragen so ist. Ich bin mir sicher, dass die befragten angeben sie würden für Clinton stimmen, aber nur weil sie Trump verhindern wollen. Es ist was anderes bei einer Umfrage sich für Clinton auszusprechen, oder tatsächlich am freien Tag aufzustehen, zum Wahllokal zu fahren und sich ggfs. stundenlang anstellen


Schöne Theorie, nur das die early voting Ergebnisse recht gut zu den Umfragen passen. Dazu kommt das die Demokraten diesmal eine weit, weit, weit massivere Turnout Kampagne fahren als die Republikaner.
Und Trumps "Stammwähler" sind jetzt nicht unbedingt die mit der höchsten Wahlbeteiligung unter der gesamten Wählerschar. Die Wahlbeteiligung scheint sich auch bei Frauen stärker nach oben zu entwickeln als bei Männern, und Frauen stimmen deutlich mehrheitlich für die Demokraten, selbst für Hillary.
Selbst http://projects.fivethirtyeight.com/2016-election-forecast/ gibt Trump nur ein gutes Drittel Gewinnchance, und das obwohl die willkürlich alle Umfragen um 1.9% zugunsten von Trump verschieben bevor sie ihre statistischen Methoden drauf loslassen. Das sprengt bei vielen Umfragen die Fehlerspanne.....
Diese Wahl ist so irrigulär, das es kaum absurder geht. CNN positioniert sich klar Rechts von Fox News, ich war vor 3 Wochen da und platt wie offen Pro-Trump CNN war, da war Fox schon fast "fair and balanced", viele Trump Wähler glauben Bill Clinton sei Impeached worden, und jede Frau, die jetzt mit Missbrauchsvorwürfen kommt ist einfach nur "Golddigger" oder "Working for crocked Hillary"......

Gruß
Thomas

Geschrieben von: Dave76 6. Nov 2016, 12:51

Da ich ja schon auf der vorherigen Seite auf diese Thematik eingegangen war, fand ich dieses Fundstück recht interessant, da der Herr genau meine Beobachtungen teilt und auch so wiedergibt:

ZITAT
Der Spätkapitalismus nährt überbordende Wut. Weiße Arbeiter erleben die Diskurse der intellektuellen Eliten wie eine Demütigung. Dass die tonangebenden intellektuellen Minderheiten sich über sie lustig machen, sie hinterwäldlerisch finden, bespielt eine Klaviatur von Gefühlen, auf der Trump spielt wie kein zweiter. Die Neue Linke betrachtet die Arbeiterklasse nicht als ihren Verbündeten. Unfassbare Ironie der Zeitgeschichte! Die Absurdität gipfelt darin, dass der um sein soziales Überleben kämpfende weiße Arbeiter sich von Studierenden der Ivy-League-Universitäten seine Privilegien unter die Nase reiben lässt. Das geht nicht gut aus.

Aus: Hans Hütt, Auf dem Weg in die Tyrannei. Über die amerikanischen Rechten. In: Kursbuch Rechts. Ausgrabungen, Seite 52.

Geschrieben von: schießmuskel 6. Nov 2016, 13:05

ZITAT(Madner Kami @ 6. Nov 2016, 11:21) *
ZITAT(schießmuskel @ 6. Nov 2016, 09:28) *
Ich sage es mal so, Sanders hat gegen Clinton parteiintern keine Chance nominiert zu werden. Dafür ist Clinton zu reich und gut vernetzt in der Partei. Bei der eigentlichen Wahl zum Präsidenten aber, wo die Stimme des einfachen Bürgers zählt und nicht parteiinterne Seilschaften, Allianzen und Einfluss von Spendern, liegt Sanders vorne.

Dazu:
http://usuncut.news/2016/09/04/polls-show-sanders-would-win-presidential-election-by-landslide/



https://www.google.de/amp/www.nbcnews.com/storyline/data-points/amp/who-s-more-likely-beat-donald-trump-hillary-clinton-or-n570766?client=ms-android-samsung


Die Wähler in den USA wählen keinen Kandidaten, die wählen Wahlmänner die dann wiederum den Präsidenten wählen. Kleines, aber wichtiges Detail.


Das ist mir bekannt, nur orientieren nd die Wahlmänner in dr regel einem kandidaten zugeordnet. Wenn also in einem US Staat die Republikaner gewinnen, schickt dieser Staat nicht die demokratischen Wahlmänner zur Abstimmung. Das ist zwar korrekt, dass das volk nicht direkt den OPräsidenten wählt, aber man schon davon ausgehen kann, dass die Wahlmänner konform abstimmen.

Ich meine wenn Trump nicht gewinnt um so besser, dann müssen wir keine Apokalypse erleben vielleicht.

Geschrieben von: 400plus 6. Nov 2016, 13:09

Ja, aber der Punkt ist, dass landesweite Umfragen nur eine begrenzte Aussagekraft haben. Sanders war besonders bei weissen Waehlern beliebt. Die demokratische Zustimmung in Carolina und New York weiter zu erhoehen, ist aber nicht unbedingt hilfreich, wenn man gleichzeitig die Schwarzen und Hispanics in Florida, North Carolina und Virginia nicht zur Wahl bekommt. Zugegeben haette Sanders dafuer aber wahrscheinlich im Rust Belt bessere Chancen gehabt. Clinton scheint Ohio verloren zu haben.

Geschrieben von: 400plus 7. Nov 2016, 22:09

ZITAT(tommy1808 @ 6. Nov 2016, 11:36) *
Diese Wahl ist so irrigulär, das es kaum absurder geht. CNN positioniert sich klar Rechts von Fox News, ich war vor 3 Wochen da und platt wie offen Pro-Trump CNN war, da war Fox schon fast "fair and balanced"


Um das Ganze noch skurriler zu machen, bekennt sich jetzt Glenn Beck zu Obama und BLM: http://www.newyorker.com/magazine/2016/11/14/glenn-beck-tries-out-decency

Geschrieben von: Crazy Butcher 9. Nov 2016, 06:37

Entweder es wird ganz bitter für die Demokraten oder der Tag geht neben der Kuba-Krise in die Geschichte ein.
Da bin ich auf die heutigen Börsenkurse gespannt.

Geschrieben von: Father Christmas 9. Nov 2016, 07:21

Der Pesos ging zumindest schon in den Keller...

Geschrieben von: General Gauder 9. Nov 2016, 07:35

Ich finde es ehrlich gesagt erstaunlich wie fassungslos alle Welt ist, irgendwie lustig wenn es doch nur nicht so traurig wäre ....

Geschrieben von: Glorfindel 9. Nov 2016, 07:50

In ein paar Stunden werden die Mexikaner die Bagger an der Grenze auffahren.

Geschrieben von: Edding321 9. Nov 2016, 08:36

Die Mehrheit der Amerikaner haben sich getrieben von ihrem Frust gegen die Obama Regierung wohl zu sehr nach einem starken Anführer gesehnt.
Inhalte waren dabei offensichtlich nicht so wichtig, sondern vielmehr eine klare Sprache ohne diplomatische Schranken die auch 1:1 verstanden wird,
ein Typ der vor Selbstbewusstsein nur so strotzt und so möglicherweise die Annahme, dieses ausreichend ist die gesamte USA auf lange Zeit damit zu "versorgen".

Das Geschrei derzeit, wie Trump sich erklären müsse, die in der Mehrheit auch idiotischen Wahlversprechen nicht umsetzen zu können ist doch großer Kokolores.
Niemand von den Trump-Wählern erwartet das doch ernsthaft und es ist ihm bereits mit dem ankreuzen an der Wahlurne schon verziehen worden.
Er soll "aufräumen", er soll Kante zeigen, er soll unkonventionell sein und der USA wieder ein Gesicht geben, auch wenn es vielleicht manchmal böse und irre wirken mag.
Die Bevölkerung weiß, dass Politik selten ehrlich, beschönt und oft verklausuliert kommuniziert wird, mit Trump wird vielleicht nur das und weniger die Inhalte anders und das stößt Vielen, wenn sie ehrlich sind am Meißten auf.
Eigentlich kann dieser Mann nur in seiner Präsidentschaft nur positiv überraschen, so tief und düster wie derzeit alle Erwartungshaltungen sind.

Erstaunlich und aus heutiger Sicht wohl erstmal erschrecken ist, dass die Welt wieder für solche Menschen bereit ist. Die große Mischung könnte dann tatsächlich gefährlich sein.
In Bezug auf Putin/Russland könnte der Umstand sogar entspannend und deeskalierend wirken, weil sie ähnliche Egotypen sind und sich dadurch möglicherweise im Sinne einer Kommunikation zumindest verstehen.
Europa wird sich jedenfalls warm anziehen dürfen, insbesondere was die eigene Sicherheitspolitik und -struktur anbelangt.

Das Zeichen aus den USA macht jedenfalls den Weg für einen Herrn Seehofer als Kanzlerkandidaten der CSU für 2017 frei, zumindest aber wohl nicht mehr unmöglich.

Bad Boys, Bad boys, whatcha want Watcha want, whatcha gonna do?.....

Es ist soweit, erste Sender erklären ihn als Siegerl.... ich kann´s immer noch nicht fassen...

God bless America, God bless the World !

Geschrieben von: Crazy Butcher 9. Nov 2016, 08:38

Ich bin gespannt, wer als erster gratuliert ... Putin?! biggrin.gif

Geschrieben von: schießmuskel 9. Nov 2016, 08:43

Tja Freunde der Sonne, der Donald wurde Präsident. Da ist wohl doch was dran an der 13 Punkte Skala von dem Professor.

Seit dem Trump sich bei den Republikanern als Kandidat nicht nur durchgesetzt hat, sondern alle seriösen Kandidaten mit Pöbeleien und Beleidigungen deklassiert hat, war mir klar, dass er durchaus gewinnen wird. Obwohl er praktisch jeden Woche von den Medien für eine neue Entgleisung für tot erklärt wurde.

Das einzige positive an dieser Wahl ist, dass sie bewiesen hat, dass die Demokratie den USA funktioniert. Trump hatte das ganze politische Establishment beider Parteien gegen sich, die ganzen Mainstream Medien und internationale Akteure. Er hat sich trotzdem durchgesetzt.

Das ist Amerika dort werden Terminatoren und Ex Wrestler Verschwörungstheoretiker zu Gouverneuren gewählt, da kann auch ein pöbelnder promi Milliarder Präsident werden.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 9. Nov 2016, 09:40

Das ist halt Demokratie. Wir sehen das ja hier in Europa überwiegend außenpolitisch. Die Amis haben aber ausschließlich für sich selbst ihren Präsidenten gewählt und keinen Außenminister. Die Welt wird morgen jedenfalls noch nicht untergehen. Wir schauen einfach mal. Für die EU wird es nun Zeit außenpolitisch geeinte Stärke zu zeigen, das ist wohl unser größtes Problem derzeit angesichts der Lageentwicklung. Sonst werden wir untergebuttert.

Interessant fand ich das: Trump vor Kurzem: „Wir werden uns mit allen anderen Ländern verstehen, die willens sind, sich mit uns zu verstehen“. Das sehe ich schon mal als Signal "Ihr seid nette Leute, aber die Regeln bestimme ich".

Geschrieben von: SailorGN 9. Nov 2016, 09:48

Es wird interessant. Fakt ist, auch Herr Trump ist ans politische System gebunden, die Realitäten im Congress kann er nicht ändern... und da er bereits im Wahlkampf die Republikaner gespalten hat, wirds dort auch nicht so gut um "seine" Mehrheit bestellt sein. Dazu ist die Niederlage für die Demkraten nicht wirklich so gravierend, weil sie keine Kandidatin mit Zukunft verloren haben, sondern eher eine "Lückenbüßerin". Es wird jetzt in den nächsten Wochen zwar Diskussionen geben, ob Bernie nicht besser gewesen sei, aber das ist Makulatur. Die Demokraten haben nun die Chance, wieder einen Kandidaten aufzubauen, ich persönlich gebe Trump nur dann eine zweite Amtszeit wenn irgendein "Wunder" geschieht. Die Realität wird ihn "langweilen", er ist Gallionsfigur und kein Arbeitstier, er hat keine Vision mit Umsetzungsplan. Solange nix schlimmes passiert wird es eher eine stagnative Präsidentschaft...

Geschrieben von: Glorfindel 9. Nov 2016, 09:48

ZITAT(Stefan Kotsch @ 9. Nov 2016, 09:40) *
(...) Für die EU wird es nun Zeit außenpolitisch geeinte Stärke zu zeigen, das ist wohl unser größtes Problem derzeit angesichts der Lageentwicklung. (...)

Es wäre überhaupt sinnvoll für die EU Stärke zu zeigen, aber offensichtlich ist dies nicht möglich. Die Staaten der EU sind sich uneinig und zerstritten. Die EU erscheint ein grosser Papiertiger zu sein, unfähig Probleme zu lösen. Vielleicht wird auch die EU vom wehenden Populismussturm weggeweht.

Geschrieben von: General Gauder 9. Nov 2016, 09:53

ZITAT(SailorGN @ 9. Nov 2016, 09:48) *
Es wird interessant. Fakt ist, auch Herr Trump ist ans politische System gebunden, die Realitäten im Congress kann er nicht ändern... und da er bereits im Wahlkampf die Republikaner gespalten hat, wirds dort auch nicht so gut um "seine" Mehrheit bestellt sein. Dazu ist die Niederlage für die Demkraten nicht wirklich so gravierend, weil sie keine Kandidatin mit Zukunft verloren haben, sondern eher eine "Lückenbüßerin". Es wird jetzt in den nächsten Wochen zwar Diskussionen geben, ob Bernie nicht besser gewesen sei, aber das ist Makulatur. Die Demokraten haben nun die Chance, wieder einen Kandidaten aufzubauen, ich persönlich gebe Trump nur dann eine zweite Amtszeit wenn irgendein "Wunder" geschieht. Die Realität wird ihn "langweilen", er ist Gallionsfigur und kein Arbeitstier, er hat keine Vision mit Umsetzungsplan. Solange nix schlimmes passiert wird es eher eine stagnative Präsidentschaft...

Tja für Trump wird viel davon abhängen ob er ein gutes Team zusammen bekommt, im übrigen glaube ich nicht das er kein Arbeiter ist.

Geschrieben von: Stefan Kotsch 9. Nov 2016, 09:58

Der Westernschauspieler wurde einst auch zuerst belächelt.

Geschrieben von: ede144 9. Nov 2016, 10:01

ZITAT(General Gauder @ 9. Nov 2016, 09:53) *
ZITAT(SailorGN @ 9. Nov 2016, 09:48) *
Es wird interessant. Fakt ist, auch Herr Trump ist ans politische System gebunden, die Realitäten im Congress kann er nicht ändern... und da er bereits im Wahlkampf die Republikaner gespalten hat, wirds dort auch nicht so gut um "seine" Mehrheit bestellt sein. Dazu ist die Niederlage für die Demkraten nicht wirklich so gravierend, weil sie keine Kandidatin mit Zukunft verloren haben, sondern eher eine "Lückenbüßerin". Es wird jetzt in den nächsten Wochen zwar Diskussionen geben, ob Bernie nicht besser gewesen sei, aber das ist Makulatur. Die Demokraten haben nun die Chance, wieder einen Kandidaten aufzubauen, ich persönlich gebe Trump nur dann eine zweite Amtszeit wenn irgendein "Wunder" geschieht. Die Realität wird ihn "langweilen", er ist Gallionsfigur und kein Arbeitstier, er hat keine Vision mit Umsetzungsplan. Solange nix schlimmes passiert wird es eher eine stagnative Präsidentschaft...

Tja für Trump wird viel davon abhängen ob er ein gutes Team zusammen bekommt, im übrigen glaube ich nicht das er kein Arbeiter ist.


Muß man ein Arbeitstier sein und wie Jimmy Carter die Belegung des Tennisplatzes am White House selbst kontrollieren, oder kann man als President auch ein Mittagsschläfchen halten wie sein Nachfolger, der den Kalten Krieg gewonnen hat.

Geschrieben von: schießmuskel 9. Nov 2016, 10:24

Danke für den Hinweis auf den Westerhelden. Der war sicher nicht die hellste Kerze auf der Torte und Lektüre die man ihn vorlegte, sollte nicht länger sein als 2 Seiten. Man kann als US Präsident ruhig faul und dumm sein, Hauptsache man hat einen guten Stab.

Geschrieben von: SailorGN 9. Nov 2016, 10:47

Abwarten, wie das Kabinett aussieht. Ich persönlich halte Trump eben nicht für einen Obama oder Roosevelt... natürlich kann man die Amtszeit auch aussitzen und den Stab machen lassen, aber gerade das kollidiert mit Trumps gezeigter Persönlichkeit. Der Mann ist sogar mit seinem Wahlkampfteam aneinandergeraten, der wird mit starken Ministern/Beratern noch mehr Probleme haben. Es geht dabei nicht um konstruktive Arbeit, sondern um Egos und da ist Trump seiner Meinung nach der einzige, der sagt, wos lang geht.

Geschrieben von: KGB 9. Nov 2016, 11:24

Mir graut es vor der Energiepolitik, denn da sind er und die Republikaner größtenteils einig.
Und auf lange Sicht gesehen wird das ein grösseres Problem als alle politischen Konflikte.

MfG der KGB

Geschrieben von: 400plus 9. Nov 2016, 11:25

ZITAT(KGB @ 9. Nov 2016, 12:24) *
Mir graut es vor der Energiepolitik, denn da sind er und die Republikaner größtenteils einig.
Und auf lange Sicht gesehen wird das ein grösseres Problem als alle politischen Konflikte.

MfG der KGB


Amen. Trump wird ein deutlich besserer Praesident als Kandidat sein, und seine erste Rede war ja schon deutlich moderater. Aber er war halt auch ein hundsmiserabler Kandidat...

Geschrieben von: Dave76 9. Nov 2016, 12:04

Tja, I somewhat called it...

Noch ein guter Artikel, der ins gleiche Horn bläst, von gestern dazu:

ZITAT
Alle gegen Trump?
Die Hybris der Meinungsmacher

Donald Trump verhindern: Das wollen viele Film- und Medienleute in Amerika. Doch so verdrängen sie die Verlierer der Gesellschaft aus ihren urbanen Diskursen - und steigern deren Hass.

08.11.2016, von Quynh Tran

[...]

In vielen Medien werden Trumps Anhänger genauso geächtet wie er selbst. Sie werden als Vertreter der bildungsfernen, weißen Unterschicht charakterisiert, im schlimmsten Falle als Rechtsextremisten stigmatisiert, und in jedem Falle lächerlich gemacht. Jenseits der veröffentlichten Meinung sind die Verhältnisse andere. Gerade einmal zwei Prozent trennen Clinton (47 Prozent) und Trump (45 Prozent) in Umfragen voneinander. Der vermeintlich ungebildete rechte Rand macht die Hälfte der Bevölkerung aus. Und die Öffentlichkeit, die Spiegelbild der Meinung der Bevölkerung sein sollte, hat sie verfehlt, denn sie macht eine Masse, die sie nicht versteht, unsichtbar.

Das könnte, wie beim Brexit-Votum, zum Verhängnis werden. Denn in den urbanen Zentren der Medien- und Unterhaltungsindustrie reproduzieren Meinungsmacher ihre eigenen Ansichten und schauen nicht über den Tellerrand, etwa den mittleren Westen, in dem die Angst vor dem sozialen Abstieg umgeht. Diejenigen, die sich ohnehin unverstanden fühlen, auch noch als fehlgeleitet und dumm abzustempeln, ist nicht nur gefährlich, weil das Trumps Populismus Nährboden gibt, sondern auch undemokratisch. Geht es um „Hybris“, so ist diese nicht nur bei den Demokraten, sondern auch bei den Medien zu finden. Ihr selbstreferentieller Diskurs ist dialogresistent. Die Gräben zwischen Urbanisten, die von sich zu wissen behaupten, was richtig ist, und denen, die sich an den Rand gedrängt sehen, werden größer. Dieser intellektuelle Suprematismus könnte dazu führen, dass diejenigen, die das Medienbild bestimmen, von den vielen, die es konsumieren, nicht mehr ernst genommen werden.

[...]

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/alle-gegen-trump-die-hybris-der-meinungsmacher-14516918.html#GEPC;s5

Geschrieben von: SeaTiger 9. Nov 2016, 13:02

Tja, so ist es halt... Auf der einen Seite Argenturmeldungen von unterbezahlten Praktikanten ("Contentmanagern") umformulieren und auf die Homepage stellen lassen (Das Zitat "Das Kerngeschäft der Klägerin ist die Vermarktung von Werbung. Journalistische Inhalte sind das Vehikel, um die Aufmerksamkeit des Publikums für die werblichen Inhalte zu erreichen." gilt halt nicht nur für den Springer-Verlag, sondern auch für SPON, ZON, SZ und Co.) und sich auf der anderen Seite stolz als Vierte Gewalt verstehen, aber in ihrer eigenen Traumwelt leben bzw. daraus publizieren zu müssen...

Geschrieben von: Almeran 9. Nov 2016, 13:57

ZITAT(SeaTiger @ 9. Nov 2016, 13:02) *
Tja, so ist es halt... Auf der einen Seite Argenturmeldungen von unterbezahlten Praktikanten ("Contentmanagern") umformulieren und auf die Homepage stellen lassen (Das Zitat "Das Kerngeschäft der Klägerin ist die Vermarktung von Werbung. Journalistische Inhalte sind das Vehikel, um die Aufmerksamkeit des Publikums für die werblichen Inhalte zu erreichen." gilt halt nicht nur für den Springer-Verlag, sondern auch für SPON, ZON, SZ und Co.) und sich auf der anderen Seite stolz als Vierte Gewalt verstehen, aber in ihrer eigenen Traumwelt leben bzw. daraus publizieren zu müssen...

Das Journalismus sich über Werbung bzw Anzeigen finanziert ist nun wirklich kein Geheimnis oder eine neue Entwicklung.

Geschrieben von: Godfather_A 9. Nov 2016, 14:13

Das Springer Zitat und Seatigers Behauptung sagt aber genau etwas anderes aus. Nämlich, dass Journalismus nur Beiwerk ist um Werbung an den Mann zu bringen und nicht der eigentliche Zweck der irgendwie finanziert werden muss.

edit: Rechtschreibung

Geschrieben von: Almeran 9. Nov 2016, 14:29

ZITAT(Godfather_A @ 9. Nov 2016, 14:13) *
Das Springer Zitat und Seatigers Behauptung sagt aber genau etwas anderes aus. Nämlich, dass Journalismus nur Beiwerk ist um Werbung an den Mann zu bringen und nicht der eigentliche Zweck der irgendwie finanziert werden muss.

edit: Rechtschreibung

Es macht doch keinen Unterschied, ob man nun mit Journalismus Werbung vertreibt oder mit Werbung Journalismus finanziert. Die Qualität des Produkts (=Journalismus) entscheidet über Wirkung und damit Preis der geschalteten Werbung. Wie kann dieses Produkt dann 'Beiwerk' sein?

Zu behaupten, es gäbe in Deutschland keine vernünftige Presselandschaft mehr, nur weil sich eben jene größtenteils über Werbung finanziere, ist schlicht unsinnig.

Geschrieben von: xena 9. Nov 2016, 14:40

Meine Fresse...

Er spricht zumindest offen aus, was sowieso die Außenpolitik der USA war: America first (plus Weltpolizei)! Machen wir uns nichts vor, jedes Land versucht seine Interessen zu vertreten, das war schon immer so, auch wenn man das Deckmäntelchen immer wieder ändert. Auf alle Fälle könnten die nächsten vier Jahre höchst unterhaltsam werden. Europa wird deswegen nicht untergehen. Soll er seine Truppen aus Europa abziehen, hoffentlich auch die NSA Abhörstationen. Soll er den Briten zeigen, dass sie bei ihm nichts zu melden haben und eher als Vasallen dienen. Dienen im wahrsten Sinn des Wortes. Dann bedauern sie den Brexit noch mehr. Es könnte eine Chance für Europa sein noch enger zusammen zu rücken. Europa wird weiterhin der wirtschaftlich stärkste Raum bleiben.

Allerdings wird es schlechte Zeiten für die USA geben. Der offene Rassismus wird wieder Urstände feiern und damit auch Rassenunruhen, Verfolgungen von Latinos (wegen der Ausweisungen), mehr Armut weil Obamacare eingestellt wird und das Volk der freien Wirtschaft völlig schutzlos ausgeliefert sein wird, die Reichen werden noch reicher (aber das passiert auch unter den Demokraten) und die Überwachung noch umfangreicher, Programme um die Polizei professioneller zu machen werden gestrichen und man hat weiterhin das Problem mit wild gewordenen Bullen. Das Land wird leiden.

Zuerst dachte ich, boah, Trump und Putin Arm in Arm und eine russisch-amerikanische Achse, weil er ja Putin mag. Aber ich denke er mag nur das was er verkörpert. Kann sein, dass er Russland mal wieder zu DEM äußeren Feind macht und so die Spannungen steigen. Das Militär wird sich freuen, es bekommt alle möglichen Programme bezahlt. Aber die USA werden noch weiter in die Schulden abrutschen...

Was Trump aber aller Welt gezeigt hat ist, dass Populismus überall funktioniert, selbst im ur-demokratischen Land USA. In Verbindung mit viel Geld, können Populisten an die Macht kommen.

Geschrieben von: Candyman 9. Nov 2016, 14:45

Wobei die Wahl ja nur zwischen einer Wallstreet-gesteuerten Kriegstreiberin und einem rassistischen Islam-Hasser bestand. Die USA sind also am Arsch. Haben ja lange genug der Welt eine Anschein-Demokratie aufgezwungen. Die dürfen ruhig kaputt gehen. Ich bin nun dafür, dass die Welt-Dominanz an Tuvalu oder Lichtenstein geht. lol.gif lol.gif

Geschrieben von: Madner Kami 9. Nov 2016, 16:24

ZITAT(Edding321 @ 9. Nov 2016, 08:36) *
Die Mehrheit der Amerikaner haben sich getrieben von ihrem Frust gegen die Obama Regierung wohl zu sehr nach einem starken Anführer gesehnt.


Das hat mit Obama wenig zu tun, sondern massivst mit Medienbias und dem, sich auch durch diesen Wahlkampf wieder einmal, immer stärker werdenden Gefühl, dass die da oben machen was sie wollen und damit ist nicht Obama gemeint, das sind nur dumme Mems, sondern so Sachen wie sie mit Bernie Sanders gemacht wurden oder auch die fragwürdigen Ereignisse rund um Bush Juniors Wahlen. Die Leute haben nicht gegen Obama gestimmt, die Leute haben gegen das System gestimmt.

ZITAT(Edding321 @ 9. Nov 2016, 08:36) *
Das Zeichen aus den USA macht jedenfalls den Weg für einen Herrn Seehofer als Kanzlerkandidaten der CSU für 2017 frei, zumindest aber wohl nicht mehr unmöglich.


Das ist die eigentliche Katastrophe für den Rest der Welt. Dass unter Trump erwartbar die Außenbeziehungen leiden werden, klar, kein Thema; dass die USA als starker Gegenpol zu Russland wegfallen, auch ein Problem, klar; aber, der wirkliche Burner, das ist das Zeichen an die Protestwähler und Antiestablishmentwähler und das wird uns in Europa und insbesondere auch in Deutschland noch ganz böse erwischen, denn was mit Trump im Vorwahlkampf abging, geht bei uns auch mit der AfD ab.

ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Tja Freunde der Sonne, der Donald wurde Präsident. Da ist wohl doch was dran an der 13 Punkte Skala von dem Professor.


Um zu sehen was passieren wurde, brauchte man keine Skala, sondern nur den Verstand zu sehen, was in den USA abging. Massive Wahlmanipulationen, seit Jahren und auch wieder in diesem Wahlkampf; massive und vor allem flächendeckende Unzufriedenheit mit dem System, der harte Gegensatz zwischen dem was auf der einen Seite mit Feminismus, SJW und Political Correctness abgeht und... der Realität auf der anderen Seite. Diese Wahl lief von vornherein auf eine Wahl für einen Stinkefinger für das System hinaus und dann schaffen die Demokraten unter Hillary es auch noch, den einzigen Gegenpol den es zu Trump überhaupt gab mittels mieser Tricks und Hinterzimmergemauschel aus dem Rennen zu kegeln und den Wählern die Wahl zwischen dem ultimativen Stinkefinger und einem Haufen Scheiße auf der anderen Seite zu geben. Das konnte garnicht anders kommen.

ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Seit dem Trump sich bei den Republikanern als Kandidat nicht nur durchgesetzt hat, sondern alle seriösen Kandidaten mit Pöbeleien und Beleidigungen deklassiert hat, war mir klar, dass er durchaus gewinnen wird. Obwohl er praktisch jeden Woche von den Medien für eine neue Entgleisung für tot erklärt wurde.


Gerade die Wahlbeeinflussung durch die Medien, hat Trump nur gestärkt. Die flächendeckende Unfähigkeit der Medien sachlich mit dieser faktischen Witzfigur umzugehen, hat Trump nur in die Hände gespielt, weil die Wähler auch den "Systemmedien" den Stinkefinger zeigen wollten.

ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Das einzige positive an dieser Wahl ist, dass sie bewiesen hat, dass die Demokratie den USA funktioniert. Trump hatte das ganze politische Establishment beider Parteien gegen sich, die ganzen Mainstream Medien und internationale Akteure. Er hat sich trotzdem durchgesetzt.


Im Gegenteil. Dieses Ergebnis ist ein klares Zeichen für ein systemweites Versagen der Demokratie. Die Leute sind nicht nur bereit, sondern willens, das ganze Haus abzufackeln und sich gleich mit, nur um ein Statement abzugeben. Das ist eine bloße Katastrophe, für alle.

ZITAT(SailorGN @ 9. Nov 2016, 09:48) *
Es wird interessant. Fakt ist, auch Herr Trump ist ans politische System gebunden, die Realitäten im Congress kann er nicht ändern... und da er bereits im Wahlkampf die Republikaner gespalten hat, wirds dort auch nicht so gut um "seine" Mehrheit bestellt sein. Dazu ist die Niederlage für die Demkraten nicht wirklich so gravierend, weil sie keine Kandidatin mit Zukunft verloren haben, sondern eher eine "Lückenbüßerin". Es wird jetzt in den nächsten Wochen zwar Diskussionen geben, ob Bernie nicht besser gewesen sei, aber das ist Makulatur. Die Demokraten haben nun die Chance, wieder einen Kandidaten aufzubauen, ich persönlich gebe Trump nur dann eine zweite Amtszeit wenn irgendein "Wunder" geschieht. Die Realität wird ihn "langweilen", er ist Gallionsfigur und kein Arbeitstier, er hat keine Vision mit Umsetzungsplan. Solange nix schlimmes passiert wird es eher eine stagnative Präsidentschaft...


Die Demokraten sind vollends verbrannt. Durch das Rauskegelen von Sanders zugunsten Hillarys haben die Demokraten genau eines gezeigt: Sie sind unwählbar. Die gehen jetzt erstmal den Weg der SPD, außer sie sind in der Lage die alten Seilschaften endlich mal dorthin zu jagen, wo sie hingehören: Auf den Müll der Weltgeschichte. Nur genau das wird, denke ich, nicht passieren. Ich halte beide Parteien, Demokraten wie Republikaner, für schlichtweg unfähig zur Selbstkritik und damit unfähig zur Selbstläuterung. Was bestenfalls passieren wird ist, dass in näherer Zukunft das Zweiparteiensystem in den USA aufgeweicht wird und das ist dringendst notwendig.

ZITAT(ede144 @ 9. Nov 2016, 10:01) *
Tja für Trump wird viel davon abhängen ob er ein gutes Team zusammen bekommt, im übrigen glaube ich nicht das er kein Arbeiter ist.


Der Kerl hat selber gesagt, dass er kein Interesse daran hat, Präsident zu sein, weswegen die Vizepräsidentschaft von Pence so eine fatale Folge dieser Wahl ist. Völlig verblödet und stinkendfaul ist er zwar nicht, aber er ist ein Egomane. Alles worum es ihm ging und geht, ist das Prestige und das hat er jetzt.

ZITAT(400plus @ 9. Nov 2016, 11:25) *
Amen. Trump wird ein deutlich besserer Praesident als Kandidat sein, und seine erste Rede war ja schon deutlich moderater. Aber er war halt auch ein hundsmiserabler Kandidat...


Die Reden werden in aller Regel nicht von den Rednern geschrieben. Und sowieso gilt: An ihren Taten sollt ihr sie messen, nicht an ihren Worten. Was die USA retten kann, ist die Trägheit des demokratischen Systems. 99% der Beamten werden nicht ausgetauscht und es sind diese 99% der Beamten, die eigentlich Politik machen.

ZITAT(Candyman @ 9. Nov 2016, 14:45) *
Wobei die Wahl ja nur zwischen einer Wallstreet-gesteuerten Kriegstreiberin und einem rassistischen Islam-Hasser bestand. Die USA sind also am Arsch. Haben ja lange genug der Welt eine Anschein-Demokratie aufgezwungen. Die dürfen ruhig kaputt gehen. Ich bin nun dafür, dass die Welt-Dominanz an Tuvalu oder Lichtenstein geht. lol.gif lol.gif


Trump gehen Rassen und Islam am Arsch vorbei. Der labert das nur, weil die Massen das hören wollen. Was ihn interessiert ist, dass alle an ihn denken und sonst garnichts.

Geschrieben von: 400plus 9. Nov 2016, 16:40

ZITAT
Die Reden werden in aller Regel nicht von den Rednern geschrieben. Und sowieso gilt: An ihren Taten sollt ihr sie messen, nicht an ihren Worten. Was die USA retten kann, ist die Trägheit des demokratischen Systems. 99% der Beamten werden nicht ausgetauscht und es sind diese 99% der Beamten, die eigentlich Politik machen.



Klar, aber das gilt ja auch fuer seine frueheren, reisserischen Reden. Er kriegt ja im Endeffekt die Rede, die er (oder seine Berater) bestellt.

Geschrieben von: Camouflage 9. Nov 2016, 17:30

ZITAT(Stefan Kotsch @ 9. Nov 2016, 09:58) *
Der Westernschauspieler wurde einst auch zuerst belächelt.

Der hatte aber bereits in den 60ern aufgehört zu schauspielern und begonnen Erfahrungen in der Politik zu sammeln. Immerhin war er vorher Gouverneur eines großen Bundesstaates.

Geschrieben von: Parsifal 9. Nov 2016, 18:14

Trumps berufliche Laufbahn war eine Vorgesetztenrolle. Warum sollte er hier nun versagen? Dass er nicht mit Anekdoten von beruflichen Mißerfolgen oder faulen Kompromissen aus dem Nähkästchen plaudert ist logisch. Es bleibt aber nie aus solche Erfahrungen zu machen. Jemand wie er kennt zudem aus Sicht eines Geschäftsmannes die nötigen Schlupflöcher des Staates und sicher auch den nötigen Umgang mit Staatsbediensteten. Bislang wusste er sich zu helfen und wird auch weiterhin Leute um sich herum haben die für seinen Erfolg arbeiten werden. Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen dass er auch gewisse kritische Geister um sich herum hat die ihm auch sagen wo er vorsichtig sein sollte und ihm Widerworte geben.
Nach 100 Tagen Regierungszeit werden wir sehen. Aber bis dorthin ist ja noch ein wenig Zeit. Die Lichter bei mir brennen jedenfalls noch und auch sonst hat sich nichts zum schlechteren verändert seit heute Morgen. Aus meiner deutschen Sicht hätte es mich mehr geärgert wenn es Frau Clinton geworden wäre. Diese unangenehme Person geht nun mal garnicht.

Geschrieben von: Grenadier 9. Nov 2016, 18:42

ZITAT(Parsifal @ 9. Nov 2016, 18:14) *
Trumps berufliche Laufbahn war eine Vorgesetztenrolle. Warum sollte er hier nun versagen? Dass er nicht mit Anekdoten von beruflichen Mißerfolgen oder faulen Kompromissen aus dem Nähkästchen plaudert ist logisch. Es bleibt aber nie aus solche Erfahrungen zu machen. Jemand wie er kennt zudem aus Sicht eines Geschäftsmannes die nötigen Schlupflöcher des Staates und sicher auch den nötigen Umgang mit Staatsbediensteten. Bislang wusste er sich zu helfen und wird auch weiterhin Leute um sich herum haben die für seinen Erfolg arbeiten werden. Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen dass er auch gewisse kritische Geister um sich herum hat die ihm auch sagen wo er vorsichtig sein sollte und ihm Widerworte geben.
Nach 100 Tagen Regierungszeit werden wir sehen. Aber bis dorthin ist ja noch ein wenig Zeit. Die Lichter bei mir brennen jedenfalls noch und auch sonst hat sich nichts zum schlechteren verändert seit heute Morgen. Aus meiner deutschen Sicht hätte es mich mehr geärgert wenn es Frau Clinton geworden wäre. Diese unangenehme Person geht nun mal garnicht.


Ich sehe das ähnlich.
Unfassbar finde ich wie man sich mancherorts politisch aus dem Fenster lehnt und eine Zusammenarbeit an "Bedingungen" knüpft. Der rote Teppich wird ohnehin ausgerollt. Der Diener trotzdem gemacht. Ist auch logisch, alles Andere wäre ziemlich dumm.
Von Bestürzung keine Spur. Das man im offensichtlich völlig naiven Europa etwas Anderes gehofft hat, zeigt wie fernab der Realität die Politiker agieren.

Geschrieben von: SailorGN 9. Nov 2016, 19:09

Die "kritischen" Geister hielten ihn nicht mal für fähig, sich ein paar Tage auf Twitter zusammenzureißen^^ von den ständigen personellen Änderungen in seinem Wahlkampfteam mal ganz zu schweigen. Das Realitätsproblem liegt nicht bei "den Politikern", sondern bei Trump, der konsequent an Konstanten der us-amerikanischen Aussenpolitik rüttelt, welchhe wiederum ein Grund für die Macht der USA sind. Seine Angriffe auf die Nato und andere Langzeitverbündete werden in den Ländern selbstverständlich mit Sorge gesehen und sind im Umkehrschluss genauso gefährlich für die Sicherheit der USA. Ohne diese Verbündeten haben es die US-Amerikaner in jeder Hinsicht deutlich schwerer, ihre Interessen durchzusetzen. Selbst wenn Trump seinen isolationistischen Kurs fährt gibt es doch mehr als genug Berührungsflächen, bei denen die USA ihre Verbündeten brauchen.

Geschrieben von: schießmuskel 9. Nov 2016, 19:13

ZITAT(Madner Kami @ 9. Nov 2016, 16:24) *
ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Tja Freunde der Sonne, der Donald wurde Präsident. Da ist wohl doch was dran an der 13 Punkte Skala von dem Professor.


Um zu sehen was passieren wurde, brauchte man keine Skala, sondern nur den Verstand zu sehen, was in den USA abging. Massive Wahlmanipulationen, seit Jahren und auch wieder in diesem Wahlkampf; massive und vor allem flächendeckende Unzufriedenheit mit dem System, der harte Gegensatz zwischen dem was auf der einen Seite mit Feminismus, SJW und Political Correctness abgeht und... der Realität auf der anderen Seite. Diese Wahl lief von vornherein auf eine Wahl für einen Stinkefinger für das System hinaus und dann schaffen die Demokraten unter Hillary es auch noch, den einzigen Gegenpol den es zu Trump überhaupt gab mittels mieser Tricks und Hinterzimmergemauschel aus dem Rennen zu kegeln und den Wählern die Wahl zwischen dem ultimativen Stinkefinger und einem Haufen Scheiße auf der anderen Seite zu geben. Das konnte garnicht anders kommen.



ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Seit dem Trump sich bei den Republikanern als Kandidat nicht nur durchgesetzt hat, sondern alle seriösen Kandidaten mit Pöbeleien und Beleidigungen deklassiert hat, war mir klar, dass er durchaus gewinnen wird. Obwohl er praktisch jeden Woche von den Medien für eine neue Entgleisung für tot erklärt wurde.


Gerade die Wahlbeeinflussung durch die Medien, hat Trump nur gestärkt. Die flächendeckende Unfähigkeit der Medien sachlich mit dieser faktischen Witzfigur umzugehen, hat Trump nur in die Hände gespielt, weil die Wähler auch den "Systemmedien" den Stinkefinger zeigen wollten.

ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Das einzige positive an dieser Wahl ist, dass sie bewiesen hat, dass die Demokratie den USA funktioniert. Trump hatte das ganze politische Establishment beider Parteien gegen sich, die ganzen Mainstream Medien und internationale Akteure. Er hat sich trotzdem durchgesetzt.


Im Gegenteil. Dieses Ergebnis ist ein klares Zeichen für ein systemweites Versagen der Demokratie. Die Leute sind nicht nur bereit, sondern willens, das ganze Haus abzufackeln und sich gleich mit, nur um ein Statement abzugeben. Das ist eine bloße Katastrophe, für alle.



Das ist kein Systemversagen der Demokratie. Es wird ja immer wieder kollpotiert, dass in politischen Hinterzimmern Absprachen getroffen werden die Wahlentscheidend sind und das politische Establishment eh alles im alleingang durchzieht und beschließt, Wahlen sind bloße Makulatur und eine Fassade zur Legitimation. Die Massenmedien manipulieren die Wähler und sind käuflich. Aber genau das ist nicht passiert. Trump wurde sogar von seiner eigenen Partei sabotiert und es gab keine Woche in der eh nicht in den medien nach Strich und Faden zerlegt wurde und jeder FIlm und Musik Promin hat ihn gescholten. Und Dennoch wurde er gewählt und hat damit gezeigt, dass eben nicht das politische Establishment und die Massenmedien alles entscheide und manipulieren können. Wenn als Folge das Haus abgefackelt wird, ist das tragisch, aber nicht undemokratisch. Demokratie heisst nicht, dass immer der beste Hausverwalter gewählt wird, sondern der populärste bei den Mietern. Wir haben uns hier zu Lande auch mal einen Hausverwalter gewählt der nicht nur das Haus, sondern die ganze Statd abgefackelt hat, gewählt wurde er aber trotzdem.

Geschrieben von: schießmuskel 9. Nov 2016, 19:16

ZITAT(Madner Kami @ 9. Nov 2016, 16:24) *
ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Tja Freunde der Sonne, der Donald wurde Präsident. Da ist wohl doch was dran an der 13 Punkte Skala von dem Professor.


Um zu sehen was passieren wurde, brauchte man keine Skala, sondern nur den Verstand zu sehen, was in den USA abging. Massive Wahlmanipulationen, seit Jahren und auch wieder in diesem Wahlkampf; massive und vor allem flächendeckende Unzufriedenheit mit dem System, der harte Gegensatz zwischen dem was auf der einen Seite mit Feminismus, SJW und Political Correctness abgeht und... der Realität auf der anderen Seite. Diese Wahl lief von vornherein auf eine Wahl für einen Stinkefinger für das System hinaus und dann schaffen die Demokraten unter Hillary es auch noch, den einzigen Gegenpol den es zu Trump überhaupt gab mittels mieser Tricks und Hinterzimmergemauschel aus dem Rennen zu kegeln und den Wählern die Wahl zwischen dem ultimativen Stinkefinger und einem Haufen Scheiße auf der anderen Seite zu geben.


Ja, das habe ich in diesem Thread auch schon gesagt. Die USA waren ein Einparteiensystem wo man zwischen dem linken und dem rechten Flügel wählen konnte. Die eigentliche zweite Partei waren Trump und Sanders. Die Demokraten haben Sanders abgesägt und damit ihre Chance auf den Sieg vertan. Alle die Amerikaner die gegen das Establisment wren mussten so für Trump stimmen, mit dem guten Bernie wäre ein Teil von ihnen zu retten gewesen und damit das Zünglein an der Wage zum Sieg der Demokraten. Aber statt dessen hat Clintons informelle und formelle macht ihr zu Kandidatur verholfen. Diese Irakkrieg-Patriotact-Wallstreet Hu...e tut mir keinen Meter leid. Ansonsten ist die Skala sehr gut und wenn man jeden der 13 Punkte mit der true/false Aussage abgleicht, bleibt am Ende Trump......



Geschrieben von: schießmuskel 9. Nov 2016, 19:18

ZITAT(Madner Kami @ 9. Nov 2016, 16:24) *
ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Seit dem Trump sich bei den Republikanern als Kandidat nicht nur durchgesetzt hat, sondern alle seriösen Kandidaten mit Pöbeleien und Beleidigungen deklassiert hat, war mir klar, dass er durchaus gewinnen wird. Obwohl er praktisch jeden Woche von den Medien für eine neue Entgleisung für tot erklärt wurde.


Gerade die Wahlbeeinflussung durch die Medien, hat Trump nur gestärkt. Die flächendeckende Unfähigkeit der Medien sachlich mit dieser faktischen Witzfigur umzugehen, hat Trump nur in die Hände gespielt, weil die Wähler auch den "Systemmedien" den Stinkefinger zeigen wollten.

ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 08:43) *
Das einzige positive an dieser Wahl ist, dass sie bewiesen hat, dass die Demokratie den USA funktioniert. Trump hatte das ganze politische Establishment beider Parteien gegen sich, die ganzen Mainstream Medien und internationale Akteure. Er hat sich trotzdem durchgesetzt.


Im Gegenteil. Dieses Ergebnis ist ein klares Zeichen für ein systemweites Versagen der Demokratie. Die Leute sind nicht nur bereit, sondern willens, das ganze Haus abzufackeln und sich gleich mit, nur um ein Statement abzugeben. Das ist eine bloße Katastrophe, für alle.



Das ist kein Systemversagen der Demokratie. Es wird ja immer wieder kollpotiert, dass in politischen Hinterzimmern Absprachen getroffen werden die Wahlentscheidend sind und das politische Establishment eh alles im alleingang durchzieht und beschließt, Wahlen sind bloße Makulatur und eine Fassade zur Legitimation. Die Massenmedien manipulieren die Wähler und sind käuflich. Aber genau das ist nicht passiert. Trump wurde sogar von seiner eigenen Partei sabotiert und es gab keine Woche in der eh nicht in den medien nach Strich und Faden zerlegt wurde und jeder FIlm und Musik Promin hat ihn gescholten. Und Dennoch wurde er gewählt und hat damit gezeigt, dass eben nicht das politische Establishment und die Massenmedien alles entscheide und manipulieren können. Wenn als Folge das Haus abgefackelt wird, ist das tragisch, aber nicht undemokratisch. Demokratie heisst nicht, dass immer der beste Hausverwalter gewählt wird, sondern der populärste bei den Mietern. Wir haben uns hier zu Lande auch mal einen Hausverwalter gewählt der nicht nur das Haus, sondern die ganze Statd abgefackelt hat, gewählt wurde er aber trotzdem.

Geschrieben von: Glorfindel 9. Nov 2016, 19:24

ZITAT(Parsifal @ 9. Nov 2016, 18:14) *
(...) Aus meiner deutschen Sicht hätte es mich mehr geärgert wenn es Frau Clinton geworden wäre. Diese unangenehme Person geht nun mal garnicht.

Wieso? Kannst Du dies kurz begründen? Es nimmt mich einfach wunder, was an Hillary aus "deutscher Sicht" Deiner Ansicht nach das Problem ist?

Geschrieben von: SailorGN 9. Nov 2016, 19:30

Wie ich mir dachte, kontrafaktisch wird dem Bernie nachgeweint... obwohl dieser mit seinem Programm und seiner Persönlichkeit keinen Trumpwähler anspricht. Sanders war keine gute Alternative zu Clinton, weil er zu links ist... und dazu zu nah an jenen progressiven Gruppen, die Trump und seine Wähler verteufeln. Dazu hat er eben nicht die Mehrheit der Demokraten überzeugen können, was eventuelle "Protestwählergewinne" wieder aufgewogen hätte. Denn in der "Mitte" des Wählerpools führen schon kleinste Programmunterschiede zu großen Abwanderungsbewegungen (weshalb die CDU ja in den letzten Jahren bei der SPD fischen konnte).

Geschrieben von: Parsifal 9. Nov 2016, 19:34

ZITAT(SailorGN @ 9. Nov 2016, 19:09) *
Die "kritischen" Geister hielten ihn nicht mal für fähig, sich ein paar Tage auf Twitter zusammenzureißen^^ von den ständigen personellen Änderungen in seinem Wahlkampfteam mal ganz zu schweigen. Das Realitätsproblem liegt nicht bei "den Politikern", sondern bei Trump, der konsequent an Konstanten der us-amerikanischen Aussenpolitik rüttelt, welchhe wiederum ein Grund für die Macht der USA sind. Seine Angriffe auf die Nato und andere Langzeitverbündete werden in den Ländern selbstverständlich mit Sorge gesehen und sind im Umkehrschluss genauso gefährlich für die Sicherheit der USA. Ohne diese Verbündeten haben es die US-Amerikaner in jeder Hinsicht deutlich schwerer, ihre Interessen durchzusetzen. Selbst wenn Trump seinen isolationistischen Kurs fährt gibt es doch mehr als genug Berührungsflächen, bei denen die USA ihre Verbündeten brauchen.


Verstehe deine Kritik nicht ganz. Geschadet hat es ihm doch nicht, dass er sich Leute um sich hielt, welche ihn aktiv vom twittern abhielten. Ich kenne Menschen die Leisten sich einen elektronischen Berater am Handgelenk, welcher die Kalorien zählt, sie so vom "fressen" abhält diverse Körperwerte mitschreibt und zum Sport animiert. Er hat dafür sein Team. Zusammen haben sie doch alles richtig gemacht wenn er durch sein Team seine Impulsen und Emotionen welche diesem narzisstischen Charakter die innere Energie verleiht nicht über Twitter ableitet, sondern in bedeutendere Wahlkampfreden kanalisiert. Die Wirkung wäre sonst irgendwo im Internet verpufft.

Geschrieben von: Grenadier 9. Nov 2016, 19:51

ZITAT(SailorGN @ 9. Nov 2016, 19:09) *
Die "kritischen" Geister hielten ihn nicht mal für fähig, sich ein paar Tage auf Twitter zusammenzureißen^^ von den ständigen personellen Änderungen in seinem Wahlkampfteam mal ganz zu schweigen. Das Realitätsproblem liegt nicht bei "den Politikern", sondern bei Trump, der konsequent an Konstanten der us-amerikanischen Aussenpolitik rüttelt, welchhe wiederum ein Grund für die Macht der USA sind. Seine Angriffe auf die Nato und andere Langzeitverbündete werden in den Ländern selbstverständlich mit Sorge gesehen und sind im Umkehrschluss genauso gefährlich für die Sicherheit der USA. Ohne diese Verbündeten haben es die US-Amerikaner in jeder Hinsicht deutlich schwerer, ihre Interessen durchzusetzen. Selbst wenn Trump seinen isolationistischen Kurs fährt gibt es doch mehr als genug Berührungsflächen, bei denen die USA ihre Verbündeten brauchen.


Die Kritik an Trump ist durchaus berechtigt. Einen mindestens genauso großen Eimer Dreck könnte man über Frau Clinton auskippen. Kritisieren ist legitim, nur die Form wie hier vorgegangen wird, ist das Letzte.
Die gleichen Leute die unter Bush gegen den Irakkrieg auf die Straße gegangen sind, bezeichnen Trump heute als Vollidioten. Seltsam, hier gibt es einen Schnittpunkt der Manchem wohl so wichtig war, dass er in seiner Freizeit demonstrieren ging. Trump ist ein Verfechter passiver Sicherheitspolitik, klar ist das für seine NATO-Verbündeten ein Problem. Vielleicht müsste man sich im größeren Maße wirklich mal selbst die Hände schmutzig machen und könnte nicht nur mit dem Finger auf die USA zeigen? Puh, unangenehm, vor allem für diverse Aussitzer und Verurteiler aus Europa.
Auch höre ich dieses "Volltrottel" gerne von Menschen die in ihrem Leben es noch nicht besonders weit nach oben gebracht haben. Vielleicht stimmt das Geld, zu sagen haben sie trotzdem nichts.
Ich weigere mich jemanden der über Jahrzehnte derart viel Geld und Macht erfolgreich angehäuft hat als "Idioten" zu sehen. Jetzt sagen einige: "Ohne seine Berater wäre er ein Nichts". Ja wie? Ich denke er ist so egoistisch und von sich überzeugt das er auf niemanden hört? Wo kommt also das Geld und die Macht her? Von Papa? Klar, zu einem gewissen Teil. D. Trump hat da aber nochmals einen ordentlichen Batzen drauf gelegt.

Politik ist immer das Wählen des geringeren Übels, keine Partei, kein Kandidat wird jemals die eigene Meinung komplett abdecken können. So ist das eben. Mir geht dieses Trump=scheisse, Clinton=super ganz gehörig auf die Nerven. Wenn ich allein diese Diskussion über die plötzliche Auswanderung einiger "Persönlichkeiten" höre, wartets ab wer da wirklich geht. Ich behaupte ganz einfach mal: Kaum einer.

Von daher fände ich es schön, wenn man zunächst den Ball flach halten würde. Abwarten, das können wir hier in Europa doch sonst auch so gut.

Geschrieben von: schießmuskel 9. Nov 2016, 19:51

ZITAT(SailorGN @ 9. Nov 2016, 19:30) *
Wie ich mir dachte, kontrafaktisch wird dem Bernie nachgeweint... obwohl dieser mit seinem Programm und seiner Persönlichkeit keinen Trumpwähler anspricht. Sanders war keine gute Alternative zu Clinton, weil er zu links ist... und dazu zu nah an jenen progressiven Gruppen, die Trump und seine Wähler verteufeln. Dazu hat er eben nicht die Mehrheit der Demokraten überzeugen können, was eventuelle "Protestwählergewinne" wieder aufgewogen hätte. Denn in der "Mitte" des Wählerpools führen schon kleinste Programmunterschiede zu großen Abwanderungsbewegungen (weshalb die CDU ja in den letzten Jahren bei der SPD fischen konnte).


Nein, Bernie hätte gewonnen denn es waren genau die kontra Establishment Wähler die diese Wahl entschieden haben. Sanders war weit links und er hätte keinen Prinzip Trumps Wähler holen können, nur Hillary auch nicht, dafür hat sie sich über Jahrzehnte zum fleischgewordenen Republikaner Schreckgespenst gemausert. Da macht es echt keinen Unterschied ob Clinton oder Sanders. Aber bei den ganzen sich allein gelassenen und von denen da oben enttäuschten Wählern hätte Sanders abräumen können.

Geschrieben von: Glorfindel 9. Nov 2016, 20:20

ZITAT(Grenadier @ 9. Nov 2016, 19:51) *
(...) Trump ist ein Verfechter passiver Sicherheitspolitik, klar ist das für seine NATO-Verbündeten ein Problem. Vielleicht müsste man sich im größeren Maße wirklich mal selbst die Hände schmutzig machen und könnte nicht nur mit dem Finger auf die USA zeigen? Puh, unangenehm, vor allem für diverse Aussitzer und Verurteiler aus Europa.
(...)

Ja, ist er das denn wirklich? Wer weiss das schon? Trumps Aussagen zur Sicherheits- und Aussenpolitik beschränkten sich oft auf ein paar Allgemeinplätze. Zum Teil widersprach er sich auch. Er sagte zum Beispiel, dass die USA mehr Truppen, mehr Schiffe und mehr Flugzeuge benötigen würden um Amerikas Vorherschaft in der Welt sicherzustellen. Das tönt für mich nicht nach aktiver Sicherheitspolitik. Einmal abwarten...

Geschrieben von: Crazy Butcher 9. Nov 2016, 21:36

Interessant ist vor allem die deutliche Positionierung einiger Staatschefs gegen Trump. Da hat man sich gleich zu Beginn ein Ei ins Nest gelegt, denn etwas anderes als mit ihm zusammen zu arbeiten, oder zumindest mal auskommen, wird einem nicht übrig bleiben. Da sollte man den Ball flach halten und die Kritik für das spätere praktische Wirken aufsparen.
Kaum etwas vom im Wahlkampf gesagten wird nachher tatsächlich in die Tat umgesetzt. Statt aber offen an die Sache heranzugehen und zu sagen 'Dann schauen wir mal, was wir daraus machen können' wird in Medien und Politik erstmal grundsätzlich schwarzgemalt, statt Trump ins eigene Boot zu holen. Wie ein großes Ego damit umgehen wird, kann man sich an Erdogan und Putin abschauen. Trump könnte sich im Verhältnis zu letzterem sehr leicht direkt bei Schröder, Berlusconi und neuerdings Erdogan einreihen.

Geschrieben von: xena 9. Nov 2016, 21:42

Sanders hätte nie gewonnen, weil er zu links war. Er hat zwar die aufgewecktere Jugend gewonnen, aber längst nicht jeden und vor allem dem Bible-Belt wäre zu links gewesen und die Arbeiter glauben in den USA nicht linken Parolen, sondern Kapitalisten die den Aufbau von Fabriken versprechen. Ich hatte schon genug Diskussionen mit vielen Amis aus Bands darüber. Viele von denen glaubten an Sanders, aber sie glaubten nicht an ihre Landsleute. Alle aber lehnten Clinton ab, dafür waren aber tatsächlich einige für Trump.

Geschrieben von: Madner Kami 9. Nov 2016, 22:18

ZITAT(xena @ 9. Nov 2016, 21:42) *
Sanders hätte nie gewonnen, weil er zu links war. Er hat zwar die aufgewecktere Jugend gewonnen, aber längst nicht jeden und vor allem dem Bible-Belt wäre zu links gewesen und die Arbeiter glauben in den USA nicht linken Parolen, sondern Kapitalisten die den Aufbau von Fabriken versprechen. Ich hatte schon genug Diskussionen mit vielen Amis aus Bands darüber. Viele von denen glaubten an Sanders, aber sie glaubten nicht an ihre Landsleute. Alle aber lehnten Clinton ab, dafür waren aber tatsächlich einige für Trump.


Der Bible Belt? The fuck? Wie kommst du darauf, dass das relevant gewesen wäre? Der Bible Belt wählt fast lückenlos republikanisch und ist für die Demokraten, bis auf wenige Ausnahmen von vornherein verloren. Und was für "linke Parolen"? Wie kommst du auf das schmale Brett, Sanders in einen linken Populisten deutscher Machart zu formen? Sanders ist links nach amerikanischen Standards. Bei uns reicht das bestenfalls für die CDU. Und sowieso, Republikanerwähler holt man nicht mit einem demokratischen Kandidaten hinter dem Ofen vor, so funktionert das nicht. Der Punkt ist, dass diejenigen die Hillary nicht wählen wollten und die einen Kanidaten jenseits der festgefahrenen Parteilinie wollten, fast ausnahmslos entweder zu Nichtwählern wurden, oder zu Trump wechselten, weil Sanders rausgekegelt wurde, trotzdem er großen Support hatte. Hätte man bei den Demokraten verstanden, was Trump breitflächig so attraktiv macht, hätte man Stärke gegen Stärke spielen können. Mit Hillary entschied man sich Stärke mit nem Gummischwert zu kontern und schaffte es nebenbei auch noch, die Republikaner hinter Trump zu bringen, einen Kandidaten den noch nicht einmal die Republikaner wollten!

Sanders hatte das bei weitem geringste Wahlkampfbudget aller Kandidaten und es war ein Kopf an Kopf Rennen zwischen ihm und Hillary. Hätte sich das Parteiestablishment hinter ihn gestellt, wäre eine echte Chance entstanden. Hillary war einfach nur der Super-GAU für jedwede Chance auf einen demokratischen Präsidenten.

Geschrieben von: Malefiz 9. Nov 2016, 22:32

ZITAT(xena @ 9. Nov 2016, 21:42) *
Sanders hätte nie gewonnen, weil er zu links war. Er hat zwar die aufgewecktere Jugend gewonnen, aber längst nicht jeden und vor allem dem Bible-Belt wäre zu links gewesen und die Arbeiter glauben in den USA nicht linken Parolen, sondern Kapitalisten die den Aufbau von Fabriken versprechen. Ich hatte schon genug Diskussionen mit vielen Amis aus Bands darüber. Viele von denen glaubten an Sanders, aber sie glaubten nicht an ihre Landsleute. Alle aber lehnten Clinton ab, dafür waren aber tatsächlich einige für Trump.


Bullshit. Sanders sehr linke Positionierung entsprach dem Vorwahlkampf, das hätte sich im eigentlichen Wahlkampf durchaus noch geändert. Es ist leichter ein Wahlprogramm zu entschärfen als eine angegriffene persönliche Integrität wiederherzustellen. Clinton war zu leicht angreifbar. Die Position "Trump ist zwar scheiße, aber Clinton ist genauso schlimm" hätte es mit Sanders so nicht geben können, da er eine vergleichsweise weiße Weste hat. Natürlich hätte er rechts nicht nach Stimmen fischen können, aber das konnte Clinton auch nicht. Clinton war einfach für zu viele Wähler unwählbar. Sanders, ggf. mit einem weiter mittig positionierten running mate, hätte durchaus sehr gute Chancen haben können.

Es ist natürlich reiner Spekulatius, ob er gewonnen hätte, aber ich kann mir schon vorstellen, dass seine Chancen besser gewesen wären.

Geschrieben von: 400plus 9. Nov 2016, 23:54

Ich bin mir nicht ganz sicher. Trump hat nicht groß Wähler dazu gewonnen- er hat weniger Stimmen erhalten als Romney 2012 oder McCain 2008. Die Demokraten haben es aber nicht geschafft, ihre Wähler zu mobilisieren. Der Anteil der Demokraten bei den Schwarzen, Latinos und Asiaten ging immer deutlich mehr zurück als bei den Weißen (http://www.nytimes.com/interactive/2016/11/08/us/politics/election-exit-polls.html) Ob Sanders bei den Minderheiten viel erfolgreicher gewesen wäre, darf zumindest bezweifelt werden.

Geschrieben von: 400plus 10. Nov 2016, 09:02

http://reason.com/blog/2016/11/09/trump-won-because-leftist-political-corr

ZITAT
I have tried to call attention to this issue for years. I have warned that political correctness actually is a problem on college campuses, where the far-left has gained institutional power and used it to punish people for saying or thinking the wrong thing. And ever since Donald Trump became a serious threat to win the GOP presidential primaries, I have warned that a lot of people, both on campus and off it, were furious about political-correctness-run-amok—so furious that they would give power to any man who stood in opposition to it.

[...]

I warned that political-correctness-run-amok and liberal overreach would lead to a counter-revolution if unchecked. That counter-revolution just happened.

There is a cost to depriving people of the freedom (in both the legal and social senses) to speak their mind. The presidency just went to the guy whose main qualification, according to his supporters, is that he isn't afraid to speak his.

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 09:32

ZITAT(xena @ 9. Nov 2016, 21:42) *
Sanders hätte nie gewonnen, weil er zu links war. Er hat zwar die aufgewecktere Jugend gewonnen, aber längst nicht jeden und vor allem dem Bible-Belt wäre zu links gewesen und die Arbeiter glauben in den USA nicht linken Parolen, sondern Kapitalisten die den Aufbau von Fabriken versprechen. Ich hatte schon genug Diskussionen mit vielen Amis aus Bands darüber. Viele von denen glaubten an Sanders, aber sie glaubten nicht an ihre Landsleute. Alle aber lehnten Clinton ab, dafür waren aber tatsächlich einige für Trump.


Also mit Sanders hätte man den Bible Belt nicht gewinnen können, aber mit Hillary wären da wohl noch ein paar Stimmen zu holen gewesen. hmpf.gif

Hillary war eine Kandidatin, die für jeden auch noch so moderaten Republikaner einfach unwählbar war. Sie war nicht wie John Kerry zu. B. oder andere Demokraten, die auch bei republikanischen Wählern hätten fischen können. Wenn Hillary im Rennen war, hätte auch jeder noch so moderate Republikaner lieber den Leibhaftigen gewählt als sie.

Sanders konnte auch keine republikanischen Wähler abfischen, der war als vermeintlicher Kommunist mindestens genauso unwählbar. Der entscheidende Unterschied bei dieser Wahl war , dass es nicht nur eine Wahl zwischen D und Russland war , sondern auch zwischen dem klassischen glatten Profi Politiker und einem rebellischen Quereinsteiger einem Wir hier unten Kandidaten und einem der da oben Kandidaten . Trotz des Widerstand seiner eigenen Partei hatten die Republikaner ihren Rebbellen im Rennen mit ihm konnten sie ihre Stammwähler holen und die ganzen enttäuschten anti Establishment Wähler. Mit Clinton waren diese Wähler hoffnungslos verloren.

Man muss es akzeptieren, mit Sanders hätte die Dardanellen Partei gewonnen. Objektiv gesehen und von einem intellektuellen Standpunkt , ist Hillary die beste Wahl. Sie verfügt über beste Kontakte auf nationaler politischer Ebene und auf dem internationalen Parkett und in der Wirtschaft und Finanzwelt. Sie hat Jahrzehnte Erfahrungen als First Lady, Senatorin und Außenministerin. Wäre es eine Wahl unter Politikwissenschaftlern, Diplomaten und Managern, wäre Clinton die beste Wahl. Es war aber eine Wahl vor allem unter John und Jane Doe und Jack the Plummer.

Geschrieben von: SeaTiger 10. Nov 2016, 10:18

ZITAT
Also mit Sanders hätte man den Bible Belt nicht gewinnen können, aber mit Hillary wären da wohl noch ein paar Stimmen zu holen gewesen

Bible Belt und die Staaten entlang der Ost- (Maine bis Virginia) und Westküste sind/waren doch egal (weil schon quasi vorher entschieden wer die Wahlmänner erhält):
Die Frage wäre doch gewesen, hätte Sanders die Handvoll Swing-states (bzw. den Rust Belt) auf seine Seite ziehen können oder nicht.

Hier hätte mglw. Sanders mit seiner linke Positionierung deutlich besser abgeschnitten als Clinton.

"Make America great again", nur anders: Linker und sozialer ... und nicht "Hillary For America" oder "I'm With Her", oder übersetzt "Alles weiter wie bisher..."

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 13:07

Das meine ich. Mit einem Mann wie Kerry, hätten die Demokraten gewonnen da er die gemäßigten Republikaner abgefischt hätte. Sanders hätte gewonnen weil er die ganzen Protest und Anti Establishment Wähler hätte abfischen können. Clinton konnte niemand abfischen und das gegen einen Gegner wie Trump zu verlieren ist schon eine Kunst, der hat ja praktisch jeden verurteilt.

Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Trump hatte sich durch seine Äußerungen und Taten als misogynen, Rassisten, Xénophoben, Islamophoben, Homophoben, Lügner, hitzköpfigen, Ehebrechenden , geständigen Sexualstraftäter . Und dennoch wählen ihn mehr Amerikaner bevor sie einer Hillary ihre Stimme geben.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Nov 2016, 13:38

ZITAT(Crazy Butcher @ 9. Nov 2016, 08:38) *
Ich bin gespannt, wer als erster gratuliert ... Putin?! biggrin.gif


Im Prinzip ja. biggrin.gif

Geschrieben von: General Gauder 10. Nov 2016, 13:38

ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 13:07) *
Das meine ich. Mit einem Mann wie Kerry, hätten die Demokraten gewonnen da er die gemäßigten Republikaner abgefischt hätte. Sanders hätte gewonnen weil er die ganzen Protest und Anti Establishment Wähler hätte abfischen können. Clinton konnte niemand abfischen und das gegen einen Gegner wie Trump zu verlieren ist schon eine Kunst, der hat ja praktisch jeden verurteilt.

Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Trump hatte sich durch seine Äußerungen und Taten als misogynen, Rassisten, Xénophoben, Islamophoben, Homophoben, Lügner, hitzköpfigen, Ehebrechenden , geständigen Sexualstraftäter . Und dennoch wählen ihn mehr Amerikaner bevor sie einer Hillary ihre Stimme geben.

Fakt ist das Hilary 200k Stimmen mehr bekommen hat nur mal so am Rande ...

Geschrieben von: SeaTiger 10. Nov 2016, 13:49

ZITAT(General Gauder @ 10. Nov 2016, 13:38) *
Fakt ist das Hilary 200k Stimmen mehr bekommen hat nur mal so am Rande ...

Nützen ihr aber nix, weil sie die Swing-states (bzw. den Rust Belt) nicht für sich gewonnen hat.


Geschrieben von: General Gauder 10. Nov 2016, 13:53

ZITAT(SeaTiger @ 10. Nov 2016, 13:49) *
ZITAT(General Gauder @ 10. Nov 2016, 13:38) *
Fakt ist das Hilary 200k Stimmen mehr bekommen hat nur mal so am Rande ...

Nützen ihr aber nix, weil sie die Swing-states (bzw. den Rust Belt) nicht für sich gewonnen hat.

Schon klar, ich wundere mich nur warum den USA soetwas einfach egal ist mata.gif
In meinen Augen ist das Wahlsystem einfach schlecht.

Geschrieben von: xena 10. Nov 2016, 14:01

Das wissen die Amis auch, aber Tradition ist Tradition. So schnell wird sich das Wahlsystem nicht ändern, genau so wenig wie sich das Parteiensystem dort nicht ändern wird, obwohl viele meinen, dass da Platz für mehr Parteien wäre. So ist die USA eben. Technisch extrem flexibel, gesellschaftspolitisch aber extrem zäh.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Nov 2016, 14:01

ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 19:51) *
ZITAT(SailorGN @ 9. Nov 2016, 19:30) *
Wie ich mir dachte, kontrafaktisch wird dem Bernie nachgeweint... obwohl dieser mit seinem Programm und seiner Persönlichkeit keinen Trumpwähler anspricht. Sanders war keine gute Alternative zu Clinton, weil er zu links ist... und dazu zu nah an jenen progressiven Gruppen, die Trump und seine Wähler verteufeln. Dazu hat er eben nicht die Mehrheit der Demokraten überzeugen können, was eventuelle "Protestwählergewinne" wieder aufgewogen hätte. Denn in der "Mitte" des Wählerpools führen schon kleinste Programmunterschiede zu großen Abwanderungsbewegungen (weshalb die CDU ja in den letzten Jahren bei der SPD fischen konnte).


Nein, Bernie hätte gewonnen denn es waren genau die kontra Establishment Wähler die diese Wahl entschieden haben. Sanders war weit links und er hätte keinen Prinzip Trumps Wähler holen können, nur Hillary auch nicht, dafür hat sie sich über Jahrzehnte zum fleischgewordenen Republikaner Schreckgespenst gemausert. Da macht es echt keinen Unterschied ob Clinton oder Sanders. Aber bei den ganzen sich allein gelassenen und von denen da oben enttäuschten Wählern hätte Sanders abräumen können.


Was Du schon bei der letzten Runde dieser Diskussion nicht verstanden hast ist, dass Sanders im Gegensatz die Masse der Demokraten nicht auf seiner Seite hatte. Ja, er hat die linken Protestwähler abgeholt und ja, das waren eine Menge. Aber er hat die linke Mitte und die liberal-konservative Mitte, also die Stammwähler der Demokraten nicht abgeholt. In den USA ist "links" sein immer noch ein größerer Makel als bei uns. Und er hätte dadurch gute Teile der klassischen konservativen Mitte und der Wirtschaftsliberalen, die lange sowieso Republikaner waren, ins Lager Trumps getrieben. Die muss man aber in den USA auch mitnehmen. Viele haben im Wahlkampf so getan, als seien "die Wallstreet Banker" das absolut Böse und Hillary daher ob ihrer Kontakte der Teufel. Aber diese Kreise muss man eben einzubinden wissen und sich mit allen etablierten Kreisen aus Politik, Wirtschaft und Kultur zu verstehen ist eigentlich kein Nachteil einer Regierung. Im Gegenteil.

Geschrieben von: SailorGN 10. Nov 2016, 14:01

Das Wahlsystem ist ein Kind des 18. Jahrhunderts, als man nur die Ostküste regieren musste. Schon ein paar Jahrzehnte später gabs Kritik an der Sache, weil sich die Bevölkerungsdichten zu schnell änderten und verschoben. Trotzdem behielt man das alte System bei, um nicht die Büchse der Pandora zu öffnen, denn: Wenn es erstmal eine Änderung gegeben hat kann man auch schnell wieder ändern... und wieder ... und wieder. Deswegen nimmt man das System in Kauf, auch wenn es tlw. undemokratisch ist. War ja auch schon bei Bush vs. Gore ein Problem. Bei 250 mio Einwohnern sollten nicht ein paar Tausend Stimmen in einer Region entscheidend sein.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Nov 2016, 14:05

ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 13:07) *
Das meine ich. Mit einem Mann wie Kerry, hätten die Demokraten gewonnen da er die gemäßigten Republikaner abgefischt hätte.


Clinton HAT die die gemäßigte Republikaner abgefischt. Die Bushs z. B. haben offen angekündigt nicht für Trump zu stimmen. Und einige GOP-Vorreiter haben das ähnlich formuliert. Und denen werden auch Wähler gefolgt sein.

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 14:08

ZITAT(General Gauder @ 10. Nov 2016, 13:38) *
ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 13:07) *
Das meine ich. Mit einem Mann wie Kerry, hätten die Demokraten gewonnen da er die gemäßigten Republikaner abgefischt hätte. Sanders hätte gewonnen weil er die ganzen Protest und Anti Establishment Wähler hätte abfischen können. Clinton konnte niemand abfischen und das gegen einen Gegner wie Trump zu verlieren ist schon eine Kunst, der hat ja praktisch jeden verurteilt.

Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Trump hatte sich durch seine Äußerungen und Taten als misogynen, Rassisten, Xénophoben, Islamophoben, Homophoben, Lügner, hitzköpfigen, Ehebrechenden , geständigen Sexualstraftäter . Und dennoch wählen ihn mehr Amerikaner bevor sie einer Hillary ihre Stimme geben.

Fakt ist das Hilary 200k Stimmen mehr bekommen hat nur mal so am Rande ...



Ja und wäre es Sanders gewesen wäremn es wohl 2 Millionen Stimmen mehr und damit die Präsidentschaft nur mal so am Rande....

Davon abgesehen ist es ja wohl alles sagend, dass Clinton nur 200k Stimmen mehr hatte bei einem gegenr der eigentlich jede Bevölkerungsgruppe gegen sich aufgebracht hat.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Nov 2016, 14:08

ZITAT(SailorGN @ 10. Nov 2016, 14:01) *
Das Wahlsystem ist ein Kind des 18. Jahrhunderts, als man nur die Ostküste regieren musste. Schon ein paar Jahrzehnte später gabs Kritik an der Sache, weil sich die Bevölkerungsdichten zu schnell änderten und verschoben. Trotzdem behielt man das alte System bei, um nicht die Büchse der Pandora zu öffnen, denn: Wenn es erstmal eine Änderung gegeben hat kann man auch schnell wieder ändern... und wieder ... und wieder. Deswegen nimmt man das System in Kauf, auch wenn es tlw. undemokratisch ist. War ja auch schon bei Bush vs. Gore ein Problem. Bei 250 mio Einwohnern sollten nicht ein paar Tausend Stimmen in einer Region entscheidend sein.


Die Demokraten sind es diesmal durchaus selber Schuld. Sie haben jetzt zwei Wahlen in fünf Perioden wegen dieser Wahlgesetze verloren. Ja, ein Wahlgesetz kann man nicht aus der Unterzahl in beiden Häusern ändern lassen. Aber dann muss man eben auf die Straße und das Volk dazu bringen einen Wandel zu erzwingen. "Fool me once, shame on you - fool me twice, shame on me", heißt es im Englischen da.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Nov 2016, 14:09

ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 14:08) *
Ja und wäre es Sanders gewesen wäremn es wohl 2 Millionen Stimmen mehr und damit die Präsidentschaft nur mal so am Rande....

Davon abgesehen ist es ja wohl alles sagend, dass Clinton nur 200k Stimmen mehr hatte bei einem gegenr der eigentlich jede Bevölkerungsgruppe gegen sich aufgebracht hat.
Das ist kontrafaktischen Wunschdenken.

Geschrieben von: goschi 10. Nov 2016, 14:11

ZITAT(SailorGN @ 10. Nov 2016, 14:01) *
Das Wahlsystem ist ein Kind des 18. Jahrhunderts, als man nur die Ostküste regieren musste. Schon ein paar Jahrzehnte später gabs Kritik an der Sache, weil sich die Bevölkerungsdichten zu schnell änderten und verschoben. Trotzdem behielt man das alte System bei, um nicht die Büchse der Pandora zu öffnen, denn: Wenn es erstmal eine Änderung gegeben hat kann man auch schnell wieder ändern... und wieder ... und wieder. Deswegen nimmt man das System in Kauf, auch wenn es tlw. undemokratisch ist. War ja auch schon bei Bush vs. Gore ein Problem. Bei 250 mio Einwohnern sollten nicht ein paar Tausend Stimmen in einer Region entscheidend sein.


Das Wahlsystem hat aber eben auch seine positiven Seiten, weil es dem Föderalismus entspricht, der in den USA sehr stark ist.
Durch das System werden die bevölkerungsarmen Staaten nicht einfach von den wenigen bevölkerungsreichen Staaten völlig dominiert.

Es vereint eben im Grunde das klassische Zweikammersystem der USA auch bei der Direktwahl des Staatsoberhaupts.

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 14:13

ZITAT(Schwabo Elite @ 10. Nov 2016, 14:01) *
ZITAT(schießmuskel @ 9. Nov 2016, 19:51) *
ZITAT(SailorGN @ 9. Nov 2016, 19:30) *
Wie ich mir dachte, kontrafaktisch wird dem Bernie nachgeweint... obwohl dieser mit seinem Programm und seiner Persönlichkeit keinen Trumpwähler anspricht. Sanders war keine gute Alternative zu Clinton, weil er zu links ist... und dazu zu nah an jenen progressiven Gruppen, die Trump und seine Wähler verteufeln. Dazu hat er eben nicht die Mehrheit der Demokraten überzeugen können, was eventuelle "Protestwählergewinne" wieder aufgewogen hätte. Denn in der "Mitte" des Wählerpools führen schon kleinste Programmunterschiede zu großen Abwanderungsbewegungen (weshalb die CDU ja in den letzten Jahren bei der SPD fischen konnte).


Nein, Bernie hätte gewonnen denn es waren genau die kontra Establishment Wähler die diese Wahl entschieden haben. Sanders war weit links und er hätte keinen Prinzip Trumps Wähler holen können, nur Hillary auch nicht, dafür hat sie sich über Jahrzehnte zum fleischgewordenen Republikaner Schreckgespenst gemausert. Da macht es echt keinen Unterschied ob Clinton oder Sanders. Aber bei den ganzen sich allein gelassenen und von denen da oben enttäuschten Wählern hätte Sanders abräumen können.


Was Du schon bei der letzten Runde dieser Diskussion nicht verstanden hast ist, dass Sanders im Gegensatz die Masse der Demokraten nicht auf seiner Seite hatte. Ja, er hat die linken Protestwähler abgeholt und ja, das waren eine Menge. Aber er hat die linke Mitte und die liberal-konservative Mitte, also die Stammwähler der Demokraten nicht abgeholt. In den USA ist "links" sein immer noch ein größerer Makel als bei uns. Und er hätte dadurch gute Teile der klassischen konservativen Mitte und der Wirtschaftsliberalen, die lange sowieso Republikaner waren, ins Lager Trumps getrieben. Die muss man aber in den USA auch mitnehmen. Viele haben im Wahlkampf so getan, als seien "die Wallstreet Banker" das absolut Böse und Hillary daher ob ihrer Kontakte der Teufel. Aber diese Kreise muss man eben einzubinden wissen und sich mit allen etablierten Kreisen aus Politik, Wirtschaft und Kultur zu verstehen ist eigentlich kein Nachteil einer Regierung. Im Gegenteil.


Nein, Sanders hätte die Masse der Demokraten hinter sich gehabt in einer direkten Abstimmung gegen Trump. Oder meinst du allen ernstes wenn Sanders der Kandidat gewesen wäre, die Masse der demokratischenn Wähler gesagt hätte, da wählen wir lieber Trump als Hillary ? tock.gif Hillary or Bust rofl.gif

Parteiintern hatte Hillary die Nase vorn, keine Frage. Nur wenn es um einen Präsidentschaftskandidaten geht, darf man nicht parteiintern denken, sondern national und da wäre praktisch jeder Kandiat besser gewesen als Hillary. Besonders Bernie.

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 14:17

ZITAT(Schwabo Elite @ 10. Nov 2016, 14:09) *
ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 14:08) *
Ja und wäre es Sanders gewesen wäremn es wohl 2 Millionen Stimmen mehr und damit die Präsidentschaft nur mal so am Rande....

Davon abgesehen ist es ja wohl alles sagend, dass Clinton nur 200k Stimmen mehr hatte bei einem gegenr der eigentlich jede Bevölkerungsgruppe gegen sich aufgebracht hat.
Das ist kontrafaktischen Wunschdenken.

Fakt ist erst mal, dass Hillary gegen einen Mann verloren hat, der praktisch jeden verprellt hat. Jetzt zu behaupten Sanders hätte auch verloren weil er nicht die Masse der demokratischen Deligierten hinter sich hatte ist kontrafaktisch.
Die Deligierten hätten sich im Zweifel bei der Wahl hinter Sanders gestellt wenn es gegen Trump geht.

Geschrieben von: SeaTiger 10. Nov 2016, 14:30

ZITAT(General Gauder @ 10. Nov 2016, 13:53) *
ZITAT(SeaTiger @ 10. Nov 2016, 13:49) *
ZITAT(General Gauder @ 10. Nov 2016, 13:38) *
Fakt ist das Hilary 200k Stimmen mehr bekommen hat nur mal so am Rande ...

Nützen ihr aber nix, weil sie die Swing-states (bzw. den Rust Belt) nicht für sich gewonnen hat.

Schon klar, ich wundere mich nur warum den USA soetwas einfach egal ist mata.gif
In meinen Augen ist das Wahlsystem einfach schlecht.


a) Ich denke, dass durch dieses Wahlsystem bevölkerungsärme bzw. flächengrößere Bundesstaaten mehr gewicht bekommen.

Bilde das Wahlsystem als Extremwert ab: bspw. 5 Bundesstaaten (1 Megacity und 4 ländliche Staaten, 7 Wahlmänner in der Megacity, 2 jeweils auf'm Land) --> mit dem aktutellem Wahlsystem würden die ländlichen Staaten weiterhin eine gewichtige Rolle mitspielen, obwohl in der Megacity mehr Menschen wohnen als in allen 4 Ländereien zusammen.

Die berechtigte Frage ist und muss ständiggestellt werden: Bildet der Wahlmann-Verteilungsschlüssel die Idee des Wahlsystems noch (ge)recht ab!


b) Ist es doch in der EU vergleichbar (Achtung Halbwissen):

Luxenburg hat 1 Stimme, Deutschland hat 1 Stimme.
Aber eigentlich müsste Luxenburg eine 1/36stel Stimme haben ( = 0,5 * 28 / 510 ) und Deutschland 4,4 Stimmen ( = 80 * 28 / 510 )

Geschrieben von: SeaTiger 10. Nov 2016, 14:41

ZITAT
"Fool me once, shame on you - fool me twice, shame on me", heißt es im Englischen da.

Und einer anderer Spruch lautet: "Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss"
Hat sich Trump wohl zu Herzen genommen und ist damit durchgekommen.

Geschrieben von: General Gauder 10. Nov 2016, 14:45

ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 14:17) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 10. Nov 2016, 14:09) *
ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 14:08) *
Ja und wäre es Sanders gewesen wäremn es wohl 2 Millionen Stimmen mehr und damit die Präsidentschaft nur mal so am Rande....

Davon abgesehen ist es ja wohl alles sagend, dass Clinton nur 200k Stimmen mehr hatte bei einem gegenr der eigentlich jede Bevölkerungsgruppe gegen sich aufgebracht hat.
Das ist kontrafaktischen Wunschdenken.

Fakt ist erst mal, dass Hillary gegen einen Mann verloren hat, der praktisch jeden verprellt hat. Jetzt zu behaupten Sanders hätte auch verloren weil er nicht die Masse der demokratischen Deligierten hinter sich hatte ist kontrafaktisch.
Die Deligierten hätten sich im Zweifel bei der Wahl hinter Sanders gestellt wenn es gegen Trump geht.

Ist das denn wirklich so das er jeden verprellt hat? Ich glaube nicht, nur weil Medien das ständig runter beten muss das nicht stimmen.

Geschrieben von: SailorGN 10. Nov 2016, 15:01

@schiessmuskel: Sanders hat die Hürde des Wahlkonvents der Demokraten nicht genommen. Punkt. Damit ist jede Aussage "was wäre, wenn..." kontrafaktisches Wunschdenken. Clinton hatte bei den Demokraten mehr Rückhalt als Sanders, warum auch immer und nun hat sie verloren. Wie jemand, der noch nicht mal seine eigene Partei mehrheitlich hinter sich bringen kann nun "hätte gewinnen sollen" ist mir schleierhaft... Was mir zudem auffällt ist, dass sprachlich beim Thema Clinton hier auf Trumpniveau abgeglitten wird... was ziemlich viel über die jeweiligen Personen aussagt. Darüber hinaus ist mir schleierhaft, wie man zum einen die amerikanische Finanz- und Großindustrie schmäht und gleichzeitig glaubt, so werden mehr Jobs geschaffen. Auch Sanders kann ohne die Industrie/Wirtschaft keine Jobs schaffen... es sei denn, man verwechselt Stütze mit "Job".

Geschrieben von: 400plus 10. Nov 2016, 15:03

Das Wahlsystem ist vor allem ein grosser Hinweis darauf, welch grosse Rolle die Einzelstaaten in den USA spielen- im Endeffekt waehlen Vertreter der Einzelstaaten den Praesideten, nicht die Bevoelkerung. Frueher war diese Rolle der Einzelstaaten noch ausgepraegter, als Senatoren von den Parlamenten der Einzelstaaten gewaehlt wurden und dadurch wirklich die "Vertreter der Staaten" waren. Heute sind sie rein von ihrer Legitimitation her einfach nur Abgeordnete mit einem groesseren Wahlkreis.

ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 15:13) *
Nein, Sanders hätte die Masse der Demokraten hinter sich gehabt in einer direkten Abstimmung gegen Trump. Oder meinst du allen ernstes wenn Sanders der Kandidat gewesen wäre, die Masse der demokratischenn Wähler gesagt hätte, da wählen wir lieber Trump als Hillary ? tock.gif Hillary or Bust rofl.gif


Man kann auch einfach daheim bleiben. Und ich denke, gerade Minderheiten haetten das bei Sanders noch eher gemacht als bei Clinton.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Nov 2016, 15:07

ZITAT(goschi @ 10. Nov 2016, 14:11) *
ZITAT(SailorGN @ 10. Nov 2016, 14:01) *
Das Wahlsystem ist ein Kind des 18. Jahrhunderts, als man nur die Ostküste regieren musste. Schon ein paar Jahrzehnte später gabs Kritik an der Sache, weil sich die Bevölkerungsdichten zu schnell änderten und verschoben. Trotzdem behielt man das alte System bei, um nicht die Büchse der Pandora zu öffnen, denn: Wenn es erstmal eine Änderung gegeben hat kann man auch schnell wieder ändern... und wieder ... und wieder. Deswegen nimmt man das System in Kauf, auch wenn es tlw. undemokratisch ist. War ja auch schon bei Bush vs. Gore ein Problem. Bei 250 mio Einwohnern sollten nicht ein paar Tausend Stimmen in einer Region entscheidend sein.


Das Wahlsystem hat aber eben auch seine positiven Seiten, weil es dem Föderalismus entspricht, der in den USA sehr stark ist.
Durch das System werden die bevölkerungsarmen Staaten nicht einfach von den wenigen bevölkerungsreichen Staaten völlig dominiert.

Es vereint eben im Grunde das klassische Zweikammersystem der USA auch bei der Direktwahl des Staatsoberhaupts.


Ja, aber der Föderalismus lässt sich auch besser abbilden. Es würde für den Fang völlig reichen, wenn man das blödsinnige "the winner takes it all"-Prinzip gegen ein Proporzsystem tauschen würden. So wie jetzt, werden nämlich alle Stimmen in einem Staat entwertet, die nicht für den Mehrheitskandidaten gestimmt haben. Das macht die Wahl in etwa der Hälfte der Staaten nämlich für einen großen Prozentsatz völlig sinnlos. Sie werden nie mehr als 50 Prozent holen und damit werden alle ihre Stimmen nichtig, weil alle Wahlleute an den Sieger gehen.

Und das ist das Problem bei Wahlleuten, sie sind Mittelsmänner aus einer Zeit, die Sendboten brauchte. Heute ist das unnötig. Andere Nationen mit einem Föderalismus lösen das deutlich geschickter und fairer. Deutschland ist dafür nur ein Beispiel. Wir sind ja wahrlich kein Land, das nur ein Mehrheitswahlrecht kennt. Aus exakt dem von Dir genannten Grund: Sonst würden urbane, progressive Landesteile stets das rurale Deutschland überstimmen. Es gibt also Direktmandate und Landeslisten mit Proporzsystem. Um Spannungen zwischen den beiden Wahlsystemen zu vermeiden, gibt es zudem Überhangmandate.

Geschrieben von: SeaTiger 10. Nov 2016, 15:11

ZITAT(General Gauder @ 10. Nov 2016, 14:45) *
Ist das denn wirklich so das er jeden verprellt hat? Ich glaube nicht, nur weil Medien das ständig runter beten muss das nicht stimmen.

Er hat jeden verprellt, der ihn sowieso nicht gewählt hätte.
Und dort, wo bestimmte Teile der Rep. ihn für unwählbar hielten, hatte er immer noch genug Vorsprung.
(Und da bin ich dann wieder bei "Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss")

Und einige hat er dann mit seiner Art mehr angesprochen, im Gegensatz als Gegenpol zu Frau Clinton.


Geschrieben von: goschi 10. Nov 2016, 15:12

Ja, aber das sind alles Parlamentswahlen, die du da aufzählst, wir sprechen hier aber von der Wahl einer einzelnen Person durch das ganze Land.

und das "Winner takes ist all" ist nunmal schlicht eine US-Amerikanische tradition, dieses modell gibt es auf vielen Ebenen, es hat Nachteile, wird aber auch explizit von vielen gewünscht.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Nov 2016, 15:13

ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 14:13) *
Nein, Sanders hätte die Masse der Demokraten hinter sich gehabt in einer direkten Abstimmung gegen Trump. Oder meinst du allen ernstes wenn Sanders der Kandidat gewesen wäre, die Masse der demokratischenn Wähler gesagt hätte, da wählen wir lieber Trump als Hillary ? tock.gif Hillary or Bust rofl.gif

Du unterschätzt massiv, wieviele Demokraten traditionell die Demokraten wählende Bürger so konservativ sind, dass eher zu Hause blieben als einen "Democratic Socialist" zu wählen. Die USA sind ebenso eine überalterte Gesellschaft wie wir (zumindest fast). Und die Alten denken weniger in GOP vs. Demokraten als vielmehr in Kategorien wie "liberal state" vs. "gelenkte Wirtschaft". Dass eine Krankenversicherung für alle erst unter Obama kam ist keinesfalls nur das Werk der Republikaner. Die Vorbehalte unter "alten" Demokraten sind durchaus auch vorhanden. Sie nehmen nur ab, nicht zuletzt, weil Hillary schon vor knapp 25 Jahren die Demokraten dazu auf Linie bringen wollte. Hat aber 1993 eben nicht gereicht.

Wie bereits gesagt wurde, brachte Sanders Massen von jungen Leuten und Linken zu seinen Kundgebungen zusammen. Das ist aber nicht repräsentativ für eine bundesweite Wahl. Wenn Gabriel bei eine Wahlrede vor Fans und Genossen spricht, sind die Plätze auch voll. Trotzdem kommt er nur auf 22 Prozent.

Geschrieben von: 400plus 10. Nov 2016, 15:21

ZITAT(Schwabo Elite @ 10. Nov 2016, 15:07) *
Ja, aber der Föderalismus lässt sich auch besser abbilden. Es würde für den Fang völlig reichen, wenn man das blödsinnige "the winner takes it all"-Prinzip gegen ein Proporzsystem tauschen würden. So wie jetzt, werden nämlich alle Stimmen in einem Staat entwertet, die nicht für den Mehrheitskandidaten gestimmt haben. Das macht die Wahl in etwa der Hälfte der Staaten nämlich für einen großen Prozentsatz völlig sinnlos. Sie werden nie mehr als 50 Prozent holen und damit werden alle ihre Stimmen nichtig, weil alle Wahlleute an den Sieger gehen.

Und das ist das Problem bei Wahlleuten, sie sind Mittelsmänner aus einer Zeit, die Sendboten brauchte. Heute ist das unnötig. Andere Nationen mit einem Föderalismus lösen das deutlich geschickter und fairer. Deutschland ist dafür nur ein Beispiel. Wir sind ja wahrlich kein Land, das nur ein Mehrheitswahlrecht kennt. Aus exakt dem von Dir genannten Grund: Sonst würden urbane, progressive Landesteile stets das rurale Deutschland überstimmen. Es gibt also Direktmandate und Landeslisten mit Proporzsystem. Um Spannungen zwischen den beiden Wahlsystemen zu vermeiden, gibt es zudem Überhangmandate.


Ich denke, dass man das Ganze auch aus der historischen Entwicklung der US-Verfassung betrachten muss: 13 unabhaengige Staaten, die zuerst eine lose Konfoederation bildeten und dann erst mit der Constitution und nicht ohne Bauchgrimmen zusammen fanden. Da wurde viel eingebaut, um den Staaten moeglichst viel Macht zu geben- der Senat als reine Vertretung der Laenderparlamente, der 9. Verfassungszusatz, und eben die Praesidentenwahl "durch die Staaten". Lest euch mal den entsprechenden Passus von Article 2 Section 1 durch:

ZITAT
Each State shall appoint, in such Manner as the Legislature thereof may direct, a Number of Electors, equal to the whole Number of Senators and Representatives to which the State may be entitled in the Congress


(Hervorhebung von mir). Wie die Wahlmaenner gewaehlt werden, obliegt dem einzelnen Staat (im 20. Jahrhundert gab es dann noch Gesetze und Amendments dazu, aber das ist die urspruengliche Idee). Das zeigt auch, dass da s rein staatsphilosophisch eine andere Idee ist als der Bundeskanzler, der eben vom Bundesparlament gewaehlt wird, oder als der franzoesische Praesident, der eben vom ganzen franzoesischen Volk gewaehlt wird. Der US-Praesident wird von den Staaten gewaehlt.

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Nov 2016, 15:28

ZITAT(goschi @ 10. Nov 2016, 15:12) *
Ja, aber das sind alles Parlamentswahlen, die du da aufzählst, wir sprechen hier aber von der Wahl einer einzelnen Person durch das ganze Land.

und das "Winner takes ist all" ist nunmal schlicht eine US-Amerikanische tradition, dieses modell gibt es auf vielen Ebenen, es hat Nachteile, wird aber auch explizit von vielen gewünscht.


Auch bei uns geht es im Endeffekt darum welche eine Person Kanzler wird. Und in der Diskussion drehte es sich darum, wie man das Wahlmänner system fairer gestalten könnte. Da ist es egal, ob die Wahlmänner eine Person wählen oder die Wahl eine Kammer bildet (was ja auch gewählt wurde vorgestern). Wenn das Wahlmännersystem den Proporz beachten würde, wäre es fairer gegenüber den Wählern, weil ihre Stimme mehr zählen würde. Das ist das Argument. Im Übrigen machen Maine und Nebraska genau das: Die Wahlmänner werden nach Kongresswahlbezirk bestimmt, die zwei übrigen (die sich aus der Menge der Senatoren, immer zwei, ergeben) werden mit Direktmandat (popular vote) gewählt. Wenn ein Kongresswahlbezirk Demokraten wählt, ein anderer aber Republikaner, kann eine split electoral vote eintreten. Die Direktkandidaten können aber nur an eine Partei gehen, die auch mindestens einen Wahlbezirk gewonnen hat, eine Umdrehung des deutschen Prinzips, in dem die Direktkandidaten Überhangmandate erzeugen, wenn die Landesliste weniger Sitze erzielt als Direktmandate gewählt werden. Beides hat aber einen ähnlichen Sinn: Keine Stimme soll wertlos werden (vgl. http://www.270towin.com/content/split-electoral-votes-maine-and-nebraska).

Und klar ist das winner-takes-it-all-Prinzip irgendwie amerikanische Tradition, aber es gibt genau so lange Kritik an dem System. Nur sind in diesem Fall Richter, Henker und Angeklagte ja die selben Personen. Und es gibt, im Gegensatz zum deutschen Bundesverfassungsgericht, kaum eine Institution in den USA, die das System auf seine Demokratiefähigkeit prüfen würden.

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 15:33

ZITAT(SailorGN @ 10. Nov 2016, 15:01) *
@schiessmuskel: Sanders hat die Hürde des Wahlkonvents der Demokraten nicht genommen. Punkt. Damit ist jede Aussage "was wäre, wenn..." kontrafaktisches Wunschdenken. Clinton hatte bei den Demokraten mehr Rückhalt als Sanders, warum auch immer und nun hat sie verloren. Wie jemand, der noch nicht mal seine eigene Partei mehrheitlich hinter sich bringen kann nun "hätte gewinnen sollen" ist mir schleierhaft... Was mir zudem auffällt ist, dass sprachlich beim Thema Clinton hier auf Trumpniveau abgeglitten wird... was ziemlich viel über die jeweiligen Personen aussagt. Darüber hinaus ist mir schleierhaft, wie man zum einen die amerikanische Finanz- und Großindustrie schmäht und gleichzeitig glaubt, so werden mehr Jobs geschaffen. Auch Sanders kann ohne die Industrie/Wirtschaft keine Jobs schaffen... es sei denn, man verwechselt Stütze mit "Job".


Ich erkläre dir mal wie jemand die Wahl hätte gewinnen können wenn er nicht mal die eigene Partei hinter sich bringen kann.
Die Demokraten hätten sagen müssen, dass nach objektiver Faktenlage und auch nach informeller Hirarchie Clinton als Kanditatin aufgestellt werden muss. Nun haben wir hier aber keine Wahl zum Parteivorsitzdenen, sondern zum Präsidenten der USA. In Diesem Fall spielt es keine Rolle wie lange sich Hillary schon für die Partei eingesetzt hat oder wem zu welchem Posten verholfen hat. Auch Interessieren den amerikanischen Wähler Fakten nicht so wirklich, schon gar nicht wenn Fakten gegen Charisma bestehen sollen. Auf Grundlage dieser Erkenntisse müssen wir eingestehen, dass wir innerhalb unserer Partei nur Hillary bevorzugen müssen, vor dem Hintergrund einer landesweiten Wahl aber, kommt Sanders nur als Kandiat in Frage, da dieser nicht in Kungelein und Affären der Partei verwickelt ist wie Hillary, radikale politische Positionen vertritt und mit einer volksnahen Polemik auch Wähler anspricht die nicht unbedingt zum traditionellen Wählerkreis unserer Partei gehören.

Ich sage auch nicht, dass Sanders ein guter Präsident geworden wäre, oder dass seine demagogischen Simplifizierungen von komplexen ökonomischen Sachverhalten korrekt sind oder er Wohlstand für alle generieren kann. ich sage nur, dass er besser abgeschnitten hätte als Hillary, unabhängig wie seine Politik in der Realität ausgesehen hätte.

Geschrieben von: 400plus 10. Nov 2016, 15:54

@schiessmuskel: Du gehst aber immer davon aus, dass "die demokratischen Waehler" ein klarer Block sind, der geschlossen jeden demokratischen Kandidaten waehlt, und dann muss man eben die Unentschlossenen einfach ueberzeugen und bei den Republikanern wildern um zu gewinnen. Das ist aber nicht so. Wahlkampf ist gerade in den USA vor allem oft "turnout campaign": Bringe deine Leute zum Waehlen. Und da haette Sanders eben weniger Chancen gehabt. Klar haette man irgendwann mit "Er oder Trump" geworben, so wie Sanders es fuer Hillary getan hat, aber ob das unbedingt zum Ziel fuehrt, ist auch nicht klar.

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 16:25

Nein die demokratischen Wähler sind kein klarer Block und sie wählen nicht nur weil er oder sie demokratisch ist . Bei einem Gegner wie Trump aber steht nun wirklich jeder hinter dem demokratischen Kandidaten der auch nur halbwegs libérales Gedankengut trägt, Anstand und Verstand besitzt. Alle diese Leute haben jetzt für Clinton gestimmt und sie hätten genauso auch für Sanders gestimmt wenn die Alternative Trumps gewesen wäre. Daß das nicht gereicht hat wissen wir jetzt . Um dennoch gewinnen zu können, hätte man ein paar hundert K Stimmen mehr gebraucht und es wären genau diese Stimmen gewesen die Sanders hätte holen können. Eben die vielen Menschen die einfach nur wollten, dass things get shaked up und Anti Establishment. Die Demokraten haben aber nicht in nationalen Maßstäben gedacht, sondern in parteiinternen.

Geschrieben von: 400plus 10. Nov 2016, 16:33

Guter Artikel über die Entfremdung der Demokraten von der Arbeiterklasse- wirklich sehr, sehr lesenswert.
http://www.vox.com/2016/4/21/11451378/smug-american-liberalism

Geschrieben von: SailorGN 10. Nov 2016, 16:44

@Schiessmuskel: Warum ist Sanders dann nicht unabhängig losgezogen? Fakt ist, dass man ohne die formale Kür zum Kandidaten den Wahlkampf allein nicht durchziehen kann, nicht ohne die Helfer aus den "Parteien". Selbst Trump hätte mit seinen Milliarden eben nicht unabhängig antreten können. Ein Kandidat braucht seine Partei aus mehreren Gründen: Sie stellt Manpower, Multiplikatoren und (wenn auch nur rudimentäre) Strukturen zur Verfügung; mobilisiert schon inhärent Wähler bzw. kann die jeweils traditionellen Staaten sichern und vor allem hilft sie beim Fundraising. Letzteres ist nicht unerheblich. Kandidaten ohne Partei-Ritterschlag haben diese Dinge nicht und müssen gegen sie ankämpfen. Was die Protestwähler angeht, diese sind keine amorphe Masse, sondern unterteilen sich auch nach Motivation des Protestes. Ein linker Student aus Kalifornien wählt aus anderen Gründen Protest als ein Redneck aus Alabama. Sanders hätte trotz seiner Polemik die deutlich konservativen Protestwähler eben nicht erreichen können, weil ihm dafür Trumps Persönlichkeit fehlt. Trump hatte die richtige Mischung aus Charakter, Auftreten, Chuzpe, Dreistigkeit und (populärer) Dummheit, wogegen Sanders das Charisma einen UniProfs hat... und genau gegen diese geht es vielen Protestwählern auch.

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 16:53

Richtig Seemann und manchmal braucht eine Partei auch den Kandidaten und in diesem Fall hätte man auf demokratischer Seite Hillary für ihre Verdienste loben müssen und dann Sanders zum Kandidaten machen. Alleine hätte Sanders keine Chance gehabt und Hillary hat mitr der ganzen macht ihrer Partei hinter sich auch verloren. Ergo Sanders als D Kandidat. Aber wie auch immer, ich habe das schon vor der Wahl so vertreten und auch gepostet hier und auch den Sieg Trumps angekündigt , vor allem wenn seine Gegnerin Hillary heisst.

Geschrieben von: SailorGN 10. Nov 2016, 17:31

Häh? Also eine undemokratische (sic) Entscheidung von wem? Dem Parteivorstand der Demokraten, denen ja eh schon Manipulation vorgeworfen wurde, gegen eine Mehrheit in der eigenen Partei? Sanders hat den Konvent nicht gewonnen, womit er nicht demokratisch legitimiert war, für die Demokraten anzutreten. Im Übrigen hätte Trump Sanders noch fertiger gemacht, weil zwischen den beiden (und ihren Stammwählern) Welten liegen, wie man sieht. Es entscheiden nicht die linken Studenten die Wahl, sondern die Rednecks, über die sich die Studenten lustig machen. Denen ist Sanders nicht nahe, wird es nie sein, egal wie progressiv-sozialistisch er daherredet. Der Artikel von 400plus trifft das Grundproblem sehr sehr gut... Sanders steht für genau diese Klientel, die sich von der Basis linker Ideologie schon längst entfernt hat... er lebt schliesslich in Vermont, nicht in Alabama oder Kansas^^

Geschrieben von: Almeran 10. Nov 2016, 17:39

ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 14:08) *
ZITAT(General Gauder @ 10. Nov 2016, 13:38) *
ZITAT(schießmuskel @ 10. Nov 2016, 13:07) *
Das meine ich. Mit einem Mann wie Kerry, hätten die Demokraten gewonnen da er die gemäßigten Republikaner abgefischt hätte. Sanders hätte gewonnen weil er die ganzen Protest und Anti Establishment Wähler hätte abfischen können. Clinton konnte niemand abfischen und das gegen einen Gegner wie Trump zu verlieren ist schon eine Kunst, der hat ja praktisch jeden verurteilt.

Man muss es sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Trump hatte sich durch seine Äußerungen und Taten als misogynen, Rassisten, Xénophoben, Islamophoben, Homophoben, Lügner, hitzköpfigen, Ehebrechenden , geständigen Sexualstraftäter . Und dennoch wählen ihn mehr Amerikaner bevor sie einer Hillary ihre Stimme geben.

Fakt ist das Hilary 200k Stimmen mehr bekommen hat nur mal so am Rande ...



Ja und wäre es Sanders gewesen wäremn es wohl 2 Millionen Stimmen mehr und damit die Präsidentschaft nur mal so am Rande....

Davon abgesehen ist es ja wohl alles sagend, dass Clinton nur 200k Stimmen mehr hatte bei einem gegenr der eigentlich jede Bevölkerungsgruppe gegen sich aufgebracht hat.

Wenn Sanders 2 Millionen Stimmen in den West- und Ostküstenstaaten gewonnen hätte, wäre das Ergebnis immer noch das gleiche, weil er dadurch nicht mehr Wahlmänner bekommt.

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 18:29

Du musst dich jetzt nicht an 2 Millionen aufhängen, das war nur eine einfache Reaktion auf 200k als nächste Größe. Ich hätte auch 345677598 Stimmen schreiben können. Will sagen er hätte die Wahl eher gewinnen können als Clinton.

Geschrieben von: SailorGN 10. Nov 2016, 18:42

Empirische Beweise dafür? Alles andere ist kontrafaktisches Geschwafel....

Geschrieben von: Freestyler 10. Nov 2016, 18:44

ZITAT(400plus @ 10. Nov 2016, 16:33) *
Guter Artikel über die Entfremdung der Demokraten von der Arbeiterklasse- wirklich sehr, sehr lesenswert.
http://www.vox.com/2016/4/21/11451378/smug-american-liberalism

Cicero, Internationale Politik und Gesellschaft und die Washington Post haben auch interessante Artikel zu der Thematik, auch hinsichtlich der Gemeinsamkeiten und Lehren für Deutschland und Europa:

Cicero: http://cicero.de/salon/nach-der-uswahl-thank-you-mr-president

ZITAT
Parallelen tun sich zu den rechtspopulistischen Parteien in West- und Osteuropa auf. Die etablierten politischen Kräfte, die Medien, die Fortschrittlichen, die besser Gestellten und der Chorus der „Vernünftigen“ ist sich zu häufig selbst genug, die eigenen Interessen und ihre kulturelle Moderne zu repräsentieren. Konservativen Befürchtungen über den „Verlust der Heimat“, der Stadtviertel, der vertrauten Kultur, der Nation, der staatlichen Souveränität, der Bedeutung von Grenzen oder der Neudefinition der Ehe wurden nicht nur mit guten Argumenten entgegen getreten. Es erfolgten vielmehr Belehrungen und nicht selten der moralische Ausschluss aus dem offiziösen Diskurs, wenn „unkorrekte“ Begriffe oder Ideen geäußert wurden. Ein kosmopolitischer Geist mit überschießender Moralität dominierte die Diskurse. Wie die Brexit-Befürworter einfach nur von gestern sind und die schöne neue Welt der Supranationalisierung nicht verstehen, so sind die Wähler der rechtspopulistischen Parteien vor allem die moralisch und kulturell Zurückgebliebenen unserer Gesellschaft. [...]

Internationale Politik und Gesellschaft: http://www.ipg-journal.de/regionen/nordamerika/artikel/detail/trump-und-die-demokratie-1694


ZITAT
Die Niederlage Clintons ist vorläufiger und absoluter Tiefpunkt einer schmerzhaften Serie von Wahlniederlagen, in denen Mitte-Links-Parteien zuletzt Mehrheiten verfehlten – und zwar weltweit. Das Rezept der Niederlagen: Ein Politikentwurf, der innerhalb der progressiven Echokammer sozialer Medien ebenso selbstverständlich alternativlos erschien wie außerhalb der Blase als abgehoben und unwählbar. [...]
Und hier folgten die Demokraten in ihren Grundzügen durchaus dem toxischen Mix, der auch europäische Mitte-Links-Parteien in den vergangenen Jahren die Mehrheiten gekostet hat. [...] Richtig ist aber auch, dass die demokratische Kampagne zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung auf einer Verbindung von progressiver Identitätspolitik (durch Fokus auf soziokulturelle Minderheiten) mit marktliberaler Wirtschaftspolitik (durch Fokus auf die Angebotsseite) bestand. Verkürzt gesagt: Mit LGBTI-Rechten und der Wallstreet wollte Clinton für ein buntes Amerika ins Weiße Haus - und zwar ohne die "klägliche" weiße Mittelschicht. [...]

Internationale Politik und Gesellschaft: http://www.ipg-journal.de/rubriken/soziale-demokratie/artikel/der-amerikanische-albtraum-1692


ZITAT
They felt an optimism in this country that they hadn’t felt in years. The way the old-timers tell it, times in Dunn hadn’t changed much. But it seemed as if they were constantly at odds with another type of America, where people seemed to have a different set of values. Carroll said he didn’t know whether Trump could fix the country’s problems, but at least he had newer ideas than the political establishment.

“The Democrats used to be the party of the working man,” Carroll said. “Now, all they want to talk about is gays and transgenders. What about jobs?” [...]

The Washington Post: https://www.washingtonpost.com/politics/waking-up-in-trumps-america/2016/11/09/1e9f89dc-a6ac-11e6-ba59-a7d93165c6d4_story.html

Geschrieben von: schießmuskel 10. Nov 2016, 18:59

ZITAT(SailorGN @ 10. Nov 2016, 18:42) *
Empirische Beweise dafür? Alles andere ist kontrafaktisches Geschwafel....


Wir sind hier in einem öffentlichen Forums wo Meinungen und Eindrücke diskutiert werden und nicht auf einem wissenschaftlichen Kongress. Ergo ich muss hier gar nichts Beweisen sondern mich nur an die Regeln halten . Ansonsten kann ich hier Prognosen und Eindrücke schreiben wie es mir passt . Und besonders so einem herablassenden kontrafaktischem Schwafler wie dir , muss ich gar nix beweisen.

Geschrieben von: SailorGN 10. Nov 2016, 19:02

@Freestyler: Selbstgerechtigkeit geht in beide Richtungen wink.gif Denn auch jene, die verlacht und "marginalisiert" wurden, haben sich schon lange aus dem Diskurs verabschiedet... und kehren nun mit einem Kandidaten zurück, der jenseits von allem politischen Mainstream ist. Das sollte der konservativen Seite genauso zu denken geben wie den Wählern selbst. Und mit Wählern möchte ich mich explizit auch auf die AfD beziehen. Politik in einer Demokratie ist immer eine freie Entscheidung zwischen Engagement und Nichtstun. Jene Gruppen, die man jetzt ob ihrer progressiven, wählerfernen Programmatik disst, haben es doch anscheinend gegen eine Mehrheit verstanden, den politischen Diskurs nicht nur zu formen, sondern zu dominieren. Da stimmt etwas nicht nur auf der Seite der Minderheit... und genauso ist es in D. Erst mit der Kaperung der AfD durch mehr als suspekte Gestalten wachen Wähler auf... und das ist bedenklich für das prinzipielle Demokratieverständnis. Da muss man fragen, warum andere Parteien diese Wähler nicht erreichen (wollen)....

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