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> Panzerung des Leo2, Wer kennt sich damit aus?
Hummingbird
Beitrag 8. Mar 2018, 19:45 | Beitrag #31
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PzArt
Beitrag 8. Mar 2018, 20:21 | Beitrag #32
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Danke, echt interessant. Aber mich wundert auch am meisten der Vergleich mit dem Leclerc. Der Leclerc müsste doch von der Entwicklung/ Auslieferung auch etwa in die zeitliche Phase der Aufrüstung des Leo2 auf a5 fallen? Dafür ist das ja dann doch ein gewaltiger Unterschied.
 
SLAP
Beitrag 8. Mar 2018, 20:43 | Beitrag #33
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Schwerpunkt auf ausgewogeneren Rundumschutz?


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methos
Beitrag 8. Mar 2018, 22:36 | Beitrag #34
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Ich denke, dass es sich um eine Vielzahl verschiedener Faktoren handelt:

- Der Leclerc war noch nicht reif für eine Serienfertigung. In Schweden wurde ein Vorserienfahrzeug getestet, welches noch einige Probleme mit der Technik hatte - so war der Kraftstoffverbrauch höher und die Zuverlässigkeit war gering. Vielleicht war die Panzerung auch noch nicht komplett ausgereift.

- Der Leclerc hat laut französischen Angaben (im Vergleich zum Leopard 2A4) eínen höheren Rundumschutz, da die schweren Kettenschürzen eine größere Oberfläche abdecken. Zudem ist der Turmkorb mit Verbundpanzerung versehen, während der Leopard 2 dort nur eine dünne Schottung gegen Mittelkalibermunition hat (im Leopard 2 werden 15 Schuss bei Feindbeschuss "geopfert", die Trennung von Kampfraum und Munition sollte einen Schaden der Besatzung verhindern - der Leclerc kann sich das nicht erlauben, da die Ladeautomatik bei einem Treffer des Turmkorbs nicht mehr funktioniert).

- Beim Leclerc wurde versucht, Gewicht durch ein kleineres Bauvolumen zu sparen; generell war ein starke Panzerung nicht unbedingt die Priorität. Der verwendete Höckerturm ist (wenn er nicht direkt von vorne beschossen wird) eine Schwachstelle, da der zentrale "Höcker" über keine Verbundpanzerung verfügen kann. Zudem ist die Panzerung der Kanonenblende sehr dünn (Schätzungen zufolge nur drei verschiedene Stahlbleche mit einer Dicke von jeweils 3 bis 4 Zentimeter). Das Verbundpanzerungsmodul der Kanonenblende eines Leopard 2A4 misst in etwa 42 Zentimeter. Ein Vorteil einer dünneren Panzerung der Kanonenblende ist weniger höhenrichtbare Masse, also ist es einfacher, die Kanone zu stabilisieren.

- Die Schutzanforderungen für den Leclerc fielen wahrscheinlich geringer aus, als bei den anderen getesteten Fahrzeugen. Während der Entwicklung dienten Challenger 1, M1A1 Abrams und Leopard 2A4 als theoretische Vergleichsmuster, die nur gegen sowjetische 115 und 125 mm Munition auf mittlerer Distanz Schutz boten. Die schwedische 120-mm-Referenzmunition durchschlug 700 mm Panzerstahl, die sowjetische BM-22-Munition durchschlägt 360 mm Panzerstahl auf zwei Kilometern Distanz, die BM-42-Munition ganze 420 mm. Die DM33-Munition des Leopard 2 durschlägt 470 mm auf gleicher Entfernung. Wenn man bedenkt, dass die Grafik einen Einschlagwinkel von 20° vorrausetzt, könnte man einen frontalen Panzerschutz im Bereich 400-500 mm erwarten, was in etwa mit den frühen Leopard-2-Modellen und dem M1A1 vergleichbar sein sollte.

- Spätere Ausführungen des Leclercs haben dickere Panzerung (abgesehen von Schwachstellen wie Kanonenblende und Höcker) und wiegen etwa 3 Tonnen mehr als die in Schweden erprobte Version.
 
methos
Beitrag 13. Aug 2018, 22:04 | Beitrag #35
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Schutzanforderungen der Leopard-1-Türme sowie Leopard 2 PT (mit Einfachschottung):

https://pp.userapi.com/c849124/v849124946/4...EK4UGe0O5Xk.jpg
(großes Bild)

PS:

Dazu passend: Beschussversuche am Leopard 1A3:
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_...13_original.jpg
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_...37_original.jpg
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_...03_original.jpg
https://ic.pics.livejournal.com/ghostrider_...93_original.jpg

Der Beitrag wurde von methos bearbeitet: 15. Aug 2018, 21:39
 
methos
Beitrag 13. Jul 2019, 15:46 | Beitrag #36
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Sonderpanzerung des Leopard 2AV, Stand 1975/1976, basierend auf deklassifizierten Dokumenten aus dem Bundesarchiv (Militärarchiv Freiburg).
 
brainwarrior
Beitrag 13. Jul 2019, 21:13 | Beitrag #37
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ZITAT(methos @ 13. Aug 2018, 23:04) *


Waren die 1A3 und 1A4-Türme nicht für weitere KWS geeignet oder warum hat man die 1A5-Variante weiterhin mit dem Gußturm ausgestattet? Vom Schutz und Raumangebot waren die A3/A4 Leo-1-Türme den Gußvarianten doch überlegen bzw. hätten unter mit der gleichen Aufpanzerung wie die A5er einen höheren Schutz geboten, nicht?!
 
methos
Beitrag 14. Jul 2019, 10:15 | Beitrag #38
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Im Leopard 2AV wurden mindestens sechs verschiedene Sorten von Panzerstahl verwendet: PzStahl nach TL (Technischen Lieferbedingungen) 2350, "HH", "SH", "V", "W" und "C". Kennt jemand zufällig die genauen Bedeutungen der letzteren Kürzel?

ZITAT(brainwarrior @ 13. Jul 2019, 22:13) *
Waren die 1A3 und 1A4-Türme nicht für weitere KWS geeignet oder warum hat man die 1A5-Variante weiterhin mit dem Gußturm ausgestattet? Vom Schutz und Raumangebot waren die A3/A4 Leo-1-Türme den Gußvarianten doch überlegen bzw. hätten unter mit der gleichen Aufpanzerung wie die A5er einen höheren Schutz geboten, nicht?!


Der Schweißturm wurde nur in sehr geringer Stückzahl bei der Bundeswehr eingeführt (110 Leopard 1A3 und 250 Leopard 1A4), sodass man gleichzeitig auch ältere Leopard-1-Modelle mit Gussturm hätte nachrüsten müssen, um den Bedarf zu erfüllen. Man entschied sich bei der Bundeswehr dafür, lieber einen einheitlichen Konstruktionsstand in der Leopard-1-Flotte zu haben und verzichtete daher auf die Kampfwertsteigerung der Modelle 1A3 und 1A4 auf den Stand 1A5. Es gab aber vor der entsprechenden Entscheidung Untersuchungen mit dem Leopard 1A3/1A4, auf dem auch die neue FLA für den Leopard 1A5 erprobt wurde - Dänemark hatte den Leopard 1A3DK durch Einbau dieser zum Leopard 1A5DK nachgerüstet:



Soweit ich weiß sind alle Leopard 1A3 und Leopard 1A4 für den Einbau der 120-mm-Glattrohrkanone des KPz Leopard 2 befähigt, auch weitere Zusatzpanzerung lässt sich am Schweißturm anbringen. Der Leopard C1 wurde in Kosovo mit der MEXAS-Zusatzpanzerung ausgestattet (Kanada kaufte später deutsche Leopard-1A5-Türme, da man somit günstig an die EMES-18-FLA herankam).



Auch die zweite Generation der Zusatzpanzerung von Blohm und Voss (die u.A. im Rahmen der Entwicklung Leopard 1A6 erprobt wurde), soll laut Herstellerangaben am Leopard 1A4 getestet worden sein (oder zumindest für diesen entworfen wurden sein). Diese bot übrigens Schutz gegen ein nicht näher spezifiertes 125-mm-APFSDS-Geschoss auf 1.500 Metern Entfernung.
 
brainwarrior
Beitrag 14. Jul 2019, 10:50 | Beitrag #39
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Schwabo Elite
Beitrag 14. Jul 2019, 21:02 | Beitrag #40
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@methos
Kannst Du noch eben aufklären, was genau auf dem letzten Bild ist? Ein kanadischer C1 mit MEXAS?


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methos
Beitrag 15. Jul 2019, 17:49 | Beitrag #41
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ZITAT(Schwabo Elite @ 14. Jul 2019, 22:02) *
@methos
Kannst Du noch eben aufklären, was genau auf dem letzten Bild ist? Ein kanadischer C1 mit MEXAS?


Ja, genau. Ein kanadischer Leopard C1 (also gleicher Turm wie Leopard 1A3 und 1A4) mit MEXAS-Zusatzpanzerung, die für den KFOR-Einsatz beschafft wurde.
 
Schwabo Elite
Beitrag 16. Jul 2019, 14:23 | Beitrag #42
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Wäre die MEXAS für den A5 auch geeignet gewesen?


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methos
Beitrag 16. Jul 2019, 15:35 | Beitrag #43
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Der kanadische KPz Leopard C2 ist ein Leopard 1A5 (bzw. ein Leopard 1A3 mit gebrauchten 1A5-Türmen von der Bundeswehr) und wurde mit MEXAS in Afghanistan eingesetzt.


(zwei Leopard C2 mit MEXAS in Afghanistan)

Eine Version der MEXAS-Zusatzpanzerung wurde auch in Belgien für den KPz Leopard 1BE (technisch gesehen ein Leopard 1A1 mit anderer FLA) erprobt. Ich denke, man kann also sagen, dass auch der deutsche Leopard 1A5 mit MEXAS hätte ausgestattet werden können.


Die Bundeswehr erpobte allerdings eine andere Zusatzpanzerung auf zwei Versuchsmustern während der späten 80er Jahre im Rahmen einer angedachten KWS auf die Ausführung Leopard 1A6. Beide Versuchsmuster basierten auf dem Leopard 1A5.
 
Schwabo Elite
Beitrag 16. Jul 2019, 20:40 | Beitrag #44
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methos
Beitrag 20. Jul 2019, 13:26 | Beitrag #45
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Schutzforderungen für den Leopard 2 aus dem Jahr 1974 - verglichen mit dem Leopard 2K (Turm mit Einfachschottung), Leopard 2 T14 Mod. und dem Projekt Kampfpanzer 3.


Die verbesserte Panzerung des Leopard 2A4 von 1988 (Panzerung in C-Technologie) wurde entwickelt, um Schutz gegen die KE-Munition 120 mm DM23 und den Panzerabwehr-LFK HOT zu bieten (man beachte, dass die Werte für einen 60°-Winkelbogen angegeben werden).


Der Beitrag wurde von methos bearbeitet: 20. Jul 2019, 13:26
 
Delta
Beitrag 22. Jul 2019, 20:17 | Beitrag #46
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ZITAT(methos @ 14. Jul 2019, 11:15) *
Im Leopard 2AV wurden mindestens sechs verschiedene Sorten von Panzerstahl verwendet: PzStahl nach TL (Technischen Lieferbedingungen) 2350, "HH", "SH", "V", "W" und "C". Kennt jemand zufällig die genauen Bedeutungen der letzteren Kürzel?


Mit diesen Buchstaben werden besondere Anforderungen an die Stähle bzw. der geforderte Behandlungszustand beschrieben.

+HH Härtbar/gehärtet, härtet nur im oberen Streuband der Härtegrenzkurve
vgl. Seite 5

+SH geschält
+C kaltgezogen
+V vergütet
+W wetterfest

vgl. hier

oder hier









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Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.

Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities
Ironic it may seem, for us a chance exists to see
In us also lies the capacity to transcend
 
 
 

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