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> Die ukrainische Sommeroffensive, vormals "die ukrainische Frühlingsoffensive"
PeterPetersen
Beitrag 31. Dec 2023, 11:24 | Beitrag #1261
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ZITAT(Forodir @ 31. Dec 2023, 11:02) *
Ja, mehr Waffenlieferungen und die vergeudeten sechs Monate haben bestimmt nicht geholfen, aber die Offensive hatte eine Chance auf Erfolg, wenn eben die Möglichkeiten des Schwerpunktes und des Gefechtes der verbundenen Waffen richtig ausgenutzt worden wären.
Das dürfte eher der Fehler der Planer gewesen sein, dass sie dachten, die UAF könnte dies umzusetzen.

Das war und bleibt der Hauptgrund, warum die Offensive steckenblieb.

Danke für die Einordnung aus deiner Sicht.

Ich hoffe, dass die AFU im Laufe der nächsten Monate bzw. Jahre in die Lage versetzt wird mehr wie die oben beschriebene US Army zu agieren (Skills und Ressourcen). Das ist bei dem Ausmaß den dieser Krieg angenommen hat der einzige Weg der zum vollen Sieg führt.

Das wäre eine Herkulesaufgabe, aber mit Support des Westens absolut machbar.
Das Dossier des estnischen MoD beschrieb sehr gut was dafür passieren muss und teilw. wohl schon passiert

Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: 31. Dec 2023, 11:26


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Sensei
Beitrag 31. Dec 2023, 11:29 | Beitrag #1262
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ZITAT(Marcus Marius @ 31. Dec 2023, 10:28) *
ZITAT(PeterPetersen @ 31. Dec 2023, 10:20) *
- Entweder will man die RU Armee über möglichst langen Zeitraum mit Hilfe (unter Ausnutzung) der AFU ausbluten lassen und pfeift auf die Interessen und Leben der Ukrainer

Oder

- man wuselt einfach nur planlos rum in einem Geflecht aus Aktionismus ohne eine Strategie


Hm, geheimer Masterplan im 3D-Schach oder Politiker die vor sich hinwursteln und von anderen erwarten mit dem Mist (den sie aufgrund der Jagd nach Wählerstimmen und bei zeitgleich möglichst geringer Eigeninitiative und Eigenverantwortung) fabriziert haben etwas übermenschliches zu leisten. 🤔



Das ist kein Masterplan im 3D-Schach, sondern gradliniges (Politiker)Denken: Unter minimalem Einsatz die Maximale Wirkung entfalten. Das Risiko minimieren.

Bei einem langen Krieg ist Russland lange gebunden. Die Lage in Moskau ist relativ klar (im Gegensatz zu Umsturz-Situationen in Russland); man kennt seinen Gegner.
Die Verluste hat nur die UA zu tragen. Man hält sich möglichst aus Eskalationsrisiken raus und liefert nur so viel in die UA, dass diese genug zum Überleben hat.
So spart man die eigenen Reserven auf, macht sich selbst nicht blank und kann auch vor seinem Wahlvolk eine Position der Mitte einnehmen.

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 31. Dec 2023, 11:56
 
Glorfindel
Beitrag 31. Dec 2023, 11:36 | Beitrag #1263
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ZITAT
Ja, zu wenige Waffenlieferungen und die vergeudeten sechs Monate haben bestimmt nicht geholfen, aber die Offensive hatte eine Chance auf Erfolg, wenn eben die Möglichkeiten des Schwerpunktes und des Gefechtes der verbundenen Waffen richtig ausgenutzt worden wären.
Das dürfte eher der Fehler der Planer gewesen sein, dass sie dachten, die UAF könnte dies umzusetzen.

Das war und bleibt der Hauptgrund, warum die Offensive steckenblieb.

Das denke ich auch. Ich vermute, dass die ukrainische Führung das Risiko nicht eingehen wollte, alles auf eine Karte zu setzen, möglicherweise war die von Anfang an nicht von einem Erfolg überzeugt, sondern wollte am Abnutzungskrieg festhalten, welcher insgesamt erfolgreich für die Ukraine verläuft, aber massgeblich von der Unterstzung des Westens abhängt.

Mechanisierte Kriegsführung bedingt oft Aggressivität und Risiko. Dies hätte bedingt, dass man die ganzen dafür aufgestellten Kräfte (inkl. einem Schwergewicht an Artillerie) an einem Frontabschnitt eingesetzt hätte und nicht verzettelt.

Diie Gefechtsgrundsätze
1. Ausrichten auf das Ziel
2. Schwergewichtsbildung
3. Einfachheit
6. Einheitlichkeit des Handelns
und vielleicht auch
8. Freiheit des Handelns

hätten dafür gesprochen

4. Sicherheit
5. Ökonomie der Kräfte

eher dagegen.

Klar, die USA und Europa haben auch viel zu spät reagiert und nicht gesehen, welche Chancen sich geboten hätten. Die Deutschen glaubten ohnehin nicht an die Ukrainer und hofften auf einen raschen Verhandlungsfrieden.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 31. Dec 2023, 11:37


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Forodir
Beitrag 31. Dec 2023, 21:46 | Beitrag #1264
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ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
ZITAT
Die Artillerie hätte sehr wohl die Luftwaffe ersetzten können (eigentlich eine Doktrin, die die Ukrainer kennen), den sie hat dies auch kurz zuvor erfolgreich durchgeführt aber dazu hätte sie auch hier im Schwerpunkt eingesetzt werden müssen.


Statt 10 Fahrzeuge, 50 oder gar 100 in das Minenfeld zu werfen, hilft nicht!

Das ist ja auch kein Schwerpunkt, das hatte ich jetzt mehrfach versucht darzustellen und du ignorierst das immer wieder tounge.gif

ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
ZITAT
Das war und bleibt der Hauptgrund, warum die Offensive steckenblieb.


IMO ist der Hauptgrund des Scheiterns der Offensive, dass man unter den Bedingungen der Angreifer, des Materials und der Verteidiger schlicht nicht mit einem Durchbruch rechnen konnte.

Doch natürlich konnte man mit einem Durchbruch rechnen, sonst hätte man es erst gar nicht gemacht.

ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
Russland hatte sich hier fast 6 Monate auf diesem Angriff an genau diesem Punkt vorbereitet.

Das ist halt die falsche Planung, man hätte nicht unbedingt an diesem Punkt angreifen müssen, es gab mehrere Möglichkeiten. Aber selbst an diesem Punkt wäre es möglich gewesen.

ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
Russland hatte auch Reserven bereitstehen.

Keine nennenswerten Verbände, die einen mechanisierten Durchbruch hätten auffangen können, selbst wenn sie bei Bachmut freigeworden wären.

ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
Wären zur zusätzlichen Schwerpunktbildung nicht die Angriffe gegen Bachmut und Urozhaine erfolgt,
sondern hätte man noch wesentlich mehr Truppen vor Robotyne zusammen gezogen,
Dann hätte auch Russland hier mehr Truppen zur Verfügung gehabt.

Der Angreifer kann seine Truppen massieren, der Verteidiger hat diese Möglichkeit nicht, der Angriff hätte auch woanders stattfinden können, genau dafür nutzt man dann die überlegene Reichweite der HIMARS, um zum Beispiel solche Flankenbewegungen zu stören oder teilweise aufzuhalten.


ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
Wir haben inzwischen bis rund 20 km hinter der Front ein gläsernes Schlachtfeld.
Das Bereitstellen von mehreren Bataillonen in rückwärtigen Bereitstellungsräumen bekommen selbst die Russen mit.


Nein, definitiv nicht zum Zeitpunkt des Beginns der Offensive und selbst jetzt hätte ich da meine Zweifel, die russischen Kräfte können nicht derart weit in das Hinterland aufklären. Die Bereitstellung der Truppen für die Offensive hat in dieser Tiefe stattgefunden und diese wurden so gut wie nicht gestört.

ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
Nach Meldungen, die nach der versuchten Sommeroffensive durchtröpfelten, hatten die NATO-Berater auf einen Angriff nach klassischem "NATO-combined arms" gedrungen. Zumindest Teile der UA Ameeführung war nicht überzeugt von diesem Ansatz.

Vielleicht weil sie hier die bessere Einsicht hatten, dass dies ihre Fähigkeiten überfordert? Trotzdem haben sie sich dazu durchgerungen, was sogar ehrlich gesagt ein schlimmeres militärisches Versagen wäre.

ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
Dass man schnell von massivem Fahrzeug-Einsatz auf Stoßtruppentaktiken gewechselt ist, hat im Anschluss viel UA Material und Personal gerettet.

Man hat das gemacht, wozu man fähig ist, gerade auf taktischer Ebene sind es ja gute und flexible Truppen. Aber mit taktischen Vorstößen in dieser Größenordnung kann ich keinen operativen Erfolg ermöglichen, auch das hatten wir schon.


ZITAT(Sensei @ 31. Dec 2023, 11:24) *
PS: Alles nur meine persönliche Sichtweise. Man kann guten Grundes auch anderer Meinung sein.
Wer hier recht hatte, werden wir wohl eh nicht mehr herausbekommen.

Mal schauen was die Historiker da in 20 Jahren noch herauskriegen


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Freestyler
Beitrag 31. Dec 2023, 22:37 | Beitrag #1265
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Einmal kurz drittklassige Künstler bei der ZDF-Silvestergala und schon kann ich meine angefangene Antwort auf Sensei löschen, weil Forodir alles notwendige geschrieben hat tounge.gif
 
Salzgraf
Beitrag 3. Feb 2024, 15:49 | Beitrag #1266
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lt. deep state map hat Russland während der Sommeroffensive 574 Quadratkilometer gegenüber 317 Quadratkilometer der Ukrainer erobert.
 
PeterPetersen
Beitrag 29. Feb 2024, 10:02 | Beitrag #1267
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Laut Budanov und Selensky hatten die Russen Zugang zu den Angriffsplänen der AFU noch bevor die Offensive began
https://t.me/meduzalive/101203

Waren die Pläne nicht so ziemlich allen bekannt? Stand doch den Medien und wurde auch von Ukrainern verbreitet, dass man die Krim abschneiden will


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Scipio32
Beitrag 29. Feb 2024, 10:11 | Beitrag #1268
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Das haben die Spatzen doch gefühlt Wochen, wenn nicht Monate vorher von allen Dächer gepfiffen, wohin es mit der Offensive gehen soll bzw. was das Ziel ist.
 
Sensei
Beitrag 29. Feb 2024, 11:37 | Beitrag #1269
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"Pläne" klingt deutlich konkreter als nur 'im Süden grob Richtung Asowsche Meer stoßen'.
 
xena
Beitrag 29. Feb 2024, 14:08 | Beitrag #1270
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Oder man sucht einen vermeintlich Schuldigen um das eigene Versagen zu kompensieren.


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Sensei
Beitrag 29. Feb 2024, 14:21 | Beitrag #1271
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Nö.

Für eine Schuldabkehr wäre die ganze Geschichte zu klein, und insgesamt falsch, aufgezogen worden.

Wegen den drei Zeilen und groben Andeutungen wird wohl niemanden die Verantwortlichen vom Haken lassen.

Der Beitrag wurde von Sensei bearbeitet: 29. Feb 2024, 14:30
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 18. April 2024 - 18:02