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> Politische Ebene des russischen Kriegs, ausgelagert aus dem "russischer Krieg in der Ukraine Thread"
Holzkopp
Beitrag 28. Feb 2022, 23:08 | Beitrag #91
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Ein Gedanke, den ich mal teilen möchte:

ich überlege die letzten Tage, wie ich diese Entwicklungen einordnen soll. Da wird viel von "historischem Moment" geschrieben, klingt alles beeindruckend.

Aber ist das so?

Ich bin aufgewachsen in der Zeit des Kalten Krieges, für mich war es noch völlig normal, während der NATO- Herbstmanöver auf britischen Panzern auf dem Bauernhof meiner Oma rumzuklettern und Bonbons und Patronenhülsen (!) von den Soldaten geschenkt zu bekommen. Auch dröhnende Panzerkolonnen durch die Stadt oder joggende Soldaten in Zugstärke morgens im Sportanzug waren nichts Besonderes.

Nun verschwand das irgendwann einfach und allgemein freute man sich, dass "der Russe" nicht mehr kommt.

Dann war 30 Jahre lang Ruhe. Bis vor einigen Tagen.

Und da war mein Eindruck, man verzeihe mir den etwas infantilen Ausdruck - Europa ist richtig sauer geworden auf Russland. Die atemberaubende Kehrtwende insbesondere der deutschen Politik -Waffenlieferungen!- wurde gar nicht lang und breit diskutiert, da wurde einfach entschieden.
Einen Tag später 100 Milliarden (!) zusätzliches Geld für die Bundeswehr.

Die Schweiz gibt ihre Neutralität partiell auf, Schweden liefert das erste Mal seit 1939 (die Jahreszahl hatte ich aufgeschnappt) Waffen an ein kriegführendes Land.

Das lässt sich nur erklären dadurch, dass Putin eine rote Linie überschritten hat, die Europa offensichtlich für sich selbst noch nie so wirklich ausformuliert hatte, die es aber offensichtlich gibt.

Russland wird in einer Geschwindigkeit und Konsequenz international geächtet, die für mich ohne Beispiel ist. So Boykottaktionen gab es ja schon früher, Einmarsch in Afghanistan, Prager Frühling, Ungarn 1956 etc.
Aber war das damals hinsichtlich der Reaktion des Westens vergleichbar?

Oder -so mein Eindruck- fliegt Europa gerade der Deckel vom Kessel, weil man die letzten Jahre einfach zu viel russische Aufplusterei ertragen hat?

Einerseits bin ich sehr beeindruckt von der plötzlichen Konsequenz, die Europa hier konzertiert an den Tag legt. Andererseits frage ich mich: schafft man es trotzdem, aus einer Position der starken Einigkeit heraus Russland einen Weg zurück aus dem Konflikt, möglicherweise zurück zu einem konstruktiven Miteinander aufzuzeigen?

Ich glaube aber auch, dass es diesen Moment möglicherweise jetzt brauchte. Europa war dabei, sich in zig Weltverbesserungsprojekten zu verzetteln und hat dabei die Gefahr im eigenen Vorgarten übersehen und unterschätzt.

Kann dieser Krieg ein Auftakt sein für eine stabile, gleichwohl aber auch robust gesicherte Friedensordnung in Europa? Oder sehen wir jetzt einer Epoche lokaler imperialer und machtpolitisch gesteuerte Konflikte verschiedener Intensität entgegen?

Und speziell für Deutschland: wird sich das Bewusstsein für eine robuste Verteidigungspolitik ohne unnötige Aggressivität verfestigen? Oder wird es nach dem ersten Schrecken wieder zurück gehen zu "wird schon nichts passieren"?

Vielleicht ist es zu früh, darüber zu diskutieren, aber das ging mir gerade so durch den Kopf.


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Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
 
Broensen
Beitrag 28. Feb 2022, 23:10 | Beitrag #92
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ZITAT(Seneca @ 28. Feb 2022, 22:55) *
In Finnland spricht sich erstmals eine Mehrheit des Volkes für einen NATO Beitritt aus...
https://www.vienna.at/finnland-schweden-und...ukraine/7309306
ZITAT
Erst am Freitag hatte eine russische Regierungssprecherin Finnland gedroht: Sollte das Land der NATO beitreten, würde das "ernsthafte militärische und politische Konsequenzen" nach sich ziehen.

Jetzt erst recht! Beachtenswert.
 
goschi
Beitrag 28. Feb 2022, 23:16 | Beitrag #93
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ZITAT(Holzkopp @ 28. Feb 2022, 23:08) *
Ein Gedanke, den ich mal teilen möchte:

ich überlege die letzten Tage, wie ich diese Entwicklungen einordnen soll. Da wird viel von "historischem Moment" geschrieben, klingt alles beeindruckend.

Aber ist das so?

Ja, weil auch im kalten Krieg gab es keinen Krieg auf dem europäischen Festland, bei dem ein Staat seinen nachbarn in einer grossangelegten Offensive überfällt (bevor einer mault, zypern ist nicht Festland und war eine doch eher kleine Aktion)
Zudem ging man ab 1991 und generell in den letzten 2 Dekaden der wirtschaftlichen Kooperation und Verflechtung davon aus - auch in putin sehr kritisch gegenüber eingestellten Kreisen, dass ein mit Waffen geführter Krieg in Europa nicht mehr einfach möglich ist.

Dieser Überfall ändert sicherheitspolitisch tatsächlich alles.


ZITAT
Die Schweiz gibt ihre Neutralität partiell auf, Schweden liefert das erste Mal seit 1939 (die Jahreszahl hatte ich aufgeschnappt) Waffen an ein kriegführendes Land.

Das ist unsinn, die Schweiz hat wiederholt Sanktionen mitgetragen, neutralität bedeutet nicht, dass man unrecht zulässt, weil man sich raushält.
Die isolationistische Neutralitätspolitik mancher Parteien in der Schweiz ist eine neue Entwicklung, grundsätzlich hat sich die Schweiz auch ohne UNO-Mitgliedschaft rege international beteiligt.

Wer davon schreibt, dass die Schweiz mit dem mittragen der Sanktionen die Neutralität (teilweise) aufgegeben hat hat:
-keine Ahnung, was die aktive Neutralität der Schweiz bedeutet
-versteht die Schweizer Politik nicht
-folgt einem Narrativ von nationalistisch-konservativen Kreisen, die ein Abschotten und ausnutzen von fremdem Elend als Positiv bewerben


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
ewood223
Beitrag 28. Feb 2022, 23:26 | Beitrag #94
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ZITAT
Einerseits bin ich sehr beeindruckt von der plötzlichen Konsequenz, die Europa hier konzertiert an den Tag legt. Andererseits frage ich mich: schafft man es trotzdem, aus einer Position der starken Einigkeit heraus Russland einen Weg zurück aus dem Konflikt, möglicherweise zurück zu einem konstruktiven Miteinander aufzuzeigen?


Ich fände auch gut, wenn Russland dort Angebote gemacht würden (natürlich nicht zu Putins Konditionen). Auch in der Hoffnung, den Menschen in der Ukraine einen nun sicher deutlich brutaler werdenden Krieg zu ersparen.
 
mr.trigger
Beitrag 28. Feb 2022, 23:28 | Beitrag #95
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ZITAT(400plus @ 28. Feb 2022, 21:55) *
Zum Thema Zentralbankreserven gibt es auf FT Alphaville einen guten Beitrag.

Das ist wirklich ein spannender Beitrag, den sollte man lesen. Was mir dazu als Erstes einfällt ist, dass man umgehend den Goldpreis drücken sollte. Genauso wie ich der Ansicht bin, dass man, neben einer Normalisierung mit dem Iran, die OPEC ins Boot holen sollte, um den Öl-Preis zu drücken. Im Gegenzug könnte man ja Perspektiven für sie schaffen, was mit ihnen nach der Energiewende passiert - was man ja ohnehin irgendwie angehen muss.

ZITAT(goschi @ 28. Feb 2022, 23:16) *
Wer davon schreibt, dass die Schweiz mit dem mittragen der Sanktionen die Neutralität (teilweise) aufgegeben hat hat:
-keine Ahnung, was die aktive Neutralität der Schweiz bedeutet
-versteht die Schweizer Politik nicht
-folgt einem Narrativ von nationalistisch-konservativen Kreisen, die ein Abschotten und ausnutzen von fremdem Elend als Positiv bewerben

Im Bezug auf Österreich kam das ja auch aus der braunen Ecke. Ich halte es ehrlich gesagt für Feigheit vor die Neutralität als Feigenblättchen gehalten wird.


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Merowinger
Beitrag 1. Mar 2022, 01:11 | Beitrag #96
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In Sachen Kampfflugzeugen fehlen jetzt noch zwei Dinge:
- können die verkauften oder geliehenen Jets in ihrem Heimatland geparkt und gewartet werden?
- leihen die Staaten auch die passenden Piloten dazu aus, die ggf. kurzfristig einen anderen badge erhalten?

Unterm Strich bin ich jedenfalls jetzt schon beeindruckt, die EU (vordergründig) macht hier keine halben Sachen. Herr P. muss sich die Augen reiben und wird wütend aufgestampft haben.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 1. Mar 2022, 01:13
 
tommy1808
Beitrag 1. Mar 2022, 06:53 | Beitrag #97
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ZITAT(rekrats @ 28. Feb 2022, 19:48) *
ZITAT(goschi @ 28. Feb 2022, 19:23) *
ZITAT(rekrats @ 28. Feb 2022, 19:18) *
Normale symetrische Sanktionen um auch der Gegenseite zu schaden, war ja 2014 auch schon so.

rofl.gif lol.gif rofl.gif lol.gif rofl.gif lol.gif

nein sorry, damit schadet man niemandem ausserhalb Russlands, das ist nicht symmatrisch, das ist Kindergarten "wenn du nicht mehr mit mir redest, schweige ich halt jetzt!!!"


Aeroflott war ja jetzt nicht so die Mega Luftlinie, da werden sich die Verluste in Grenzen halten. Jedoch - europäische Fluglinien nehmen jetzt den längeren Weg nach Asien. Macht die Golf-Carrier Wettbewerbsfähiger.
Aktuell ist ja auch die Türkei noch offen und Erdogan freut sich sicher für Istanbul (feiner Flughafen dort. btw.)


Überflüge über Russland sind teuer, wenn es nicht grade nach Japan, Korea oder nördliche China geht fliegen viele Airlines eh oft an der russischen Südgrenze entlang.

Zumal man ja jetzt rund 400 Milliarden hat, die man grundsätzlich verwenden kann um für westliche Unternehmen die Schäden abzufangen. Die Kohle wird Putin nie mehr wieder sehen.

ZITAT(Tauglichkeit5 @ 28. Feb 2022, 16:24) *
ZITAT(rekrats @ 28. Feb 2022, 15:09) *
Das Geld ist ja nicht blockiert. Es dürfen nur EU/US Banken mit der russischen Zentralbank nicht handeln. Was aber problemlos möglich ist, ist dass die russische Zentralbank die USD/EURO/GPB Forderung, und Geld am Konto ist eine Forderung, an 3te mit Abschlag verkauft.


Soweit ich UvdL gestern Abend in ihrem Statement richtig verstanden habe wurden die in Europa gelagerten Devisen der RUZB durch die Sanktionen der Komission tatsächlich eingefroren. Da geht kein Cent mehr verlustig. Das soll ungefähr ein Drittel der 630 Mrd. betreffen.


In den USA ähnlich, die Kohle ist weg.

Gruß
Thomas



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400plus
Beitrag 1. Mar 2022, 07:11 | Beitrag #98
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ZITAT(mr.trigger @ 28. Feb 2022, 23:28) *
ZITAT(400plus @ 28. Feb 2022, 21:55) *
Zum Thema Zentralbankreserven gibt es auf FT Alphaville einen guten Beitrag.

Das ist wirklich ein spannender Beitrag, den sollte man lesen. Was mir dazu als Erstes einfällt ist, dass man umgehend den Goldpreis drücken sollte.


Ich bin mir nicht sicher, ob die Goldreserven derzeit so wertvoll sind. Sie sind es, so lange sie im Speicher liegen, aber wenn man sie im großen Stil auf den Markt bringt, ändert sich das schnell. Als Vergleich: Eine ganze Reihe von teilweise sehr goldreichen Zentralbanken hatten ein Abkommen, pro Jahr nicht mehr als 400 Tonnen Gold zusammen zu verkaufen (Washington Agreement on Gold)- eben um zu große Preisstürze zu vermeiden. Wenn Russland jetzt mehrere Hundert Tonnen auf den Markt werfen würde, würde der Preis von alleine fallen.

Der Beitrag wurde von 400plus bearbeitet: 1. Mar 2022, 07:12
 
Elliot
Beitrag 1. Mar 2022, 07:34 | Beitrag #99
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Hillary Clinton hat gerade die Ukraine als zweites Afghanistan gepitcht. Die Frau ist eiskalt und die Ukrainer sind ihr mE komplett egal.
https://twitter.com/shen_shiwei/status/1498...ICpteX37cspAAAA

Edit für Goschi: Wie ging Afghanistan nochmal aus? Natürlich wurden die Sowjets besiegt, aber dadurch haben die Islamisten die Macht übernommen. Dieselben Islamisten haben dann die USA angegriffen, die sie herangezüchtet haben. Was letzten Endes zu einer Intervention der USA in Afghanistan führte. (Ich hoffe die Kurzfassung reicht.) Was ist das Ergebnis dieser Kette von Ereignissen? Leben die Menschen dort jetzt in Demokratie, Wohlstand und Freiheit bzw. lebten sie jemals in Demokratie, Wohlstand und Freiheit? Hatte die Bewaffnung islamistischer Rebellen nicht erhebliche destabilisierende Konsequenzen für die Region damals wie heute, sind nicht Tausende Afghanen geflüchtet und gestorben? Haben die USA nicht eine schmachvolle Flucht aus Afghanistan hinter sich, nachdem sie dort einen verlustreichen Krieg geführt haben? Haben die USA also nicht als Ironie des Schicksals die Früchte dieser Politik selber geerntet? Sind in den verschiedenen Kriegen nicht Tausende Afghanen gestorben? Das soll jetzt das Modell für ein Nachbarland von Polen werden? confused.gif

PS: Chinese state media

Der Beitrag wurde von Elliot bearbeitet: 1. Mar 2022, 07:50


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goschi
Beitrag 1. Mar 2022, 07:42 | Beitrag #100
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deine Schlussfolgerung aus dem Posting ist merkwürdig.
Es geht um Afghanistan 1981-88 und wie die sowjetischen Streitkräfte verloren wink.gif


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
tommy1808
Beitrag 1. Mar 2022, 08:02 | Beitrag #101
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ZITAT(Elliot @ 1. Mar 2022, 07:34) *
Leben die Menschen dort jetzt in Demokratie, Wohlstand und Freiheit bzw. lebten sie jemals in Demokratie, Wohlstand und Freiheit?


wollte da eine große Mehrheit Demokratie und Freiheit nach westlichem Vorbild? In der Ukraine ist die Antwort recht offensichtlich "Ja".

Gruß
Thomas


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Glorfindel
Beitrag 1. Mar 2022, 08:19 | Beitrag #102
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Der ganze Post von Elliot ist merkwürdig (inklusive der merkwürdigen chinesischen Twitterquelle), aus dem Zusammenhang gerissen und verdreht die Tatsachen: Die Leute in der Ukraine versuchen in Friede und Freiheit zu leben und der Despot aus Russland bringt Krieg, Unterdrückung und Zerstörung. Kein Wunder, dass sie Widerstand leisten.

Wahrscheinlich werde nicht nur ich bei solchen merkwürdigen Beiträgen an die russische "Trollfabrik" erinnert, auch wenn ich weiss, dass Elliot kein russischer Troll ist.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 1. Mar 2022, 08:32


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Scipio32
Beitrag 1. Mar 2022, 09:08 | Beitrag #103
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Offenbar steht jetzt sogar der Atomausstieg zur Disposition:

ZITAT
A top leader of the German Green party — which grew out of an anti-nuclear power movement decades ago — declared an openness to keeping his country’s nuclear plants operating if it helped reduce reliance on Russian energy.


Quellen:
https://www.washingtonpost.com/world/2022/0...russia-ukraine/
https://mobile.twitter.com/Reuters/status/1...042833613164544
 
Elliot
Beitrag 1. Mar 2022, 09:15 | Beitrag #104
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ZITAT(Glorfindel @ 1. Mar 2022, 08:19) *
Der ganze Post von Elliot ist merkwürdig (inklusive der merkwürdigen chinesischen Twitterquelle), aus dem Zusammenhang gerissen und verdreht die Tatsachen: Die Leute in der Ukraine versuchen in Friede und Freiheit zu leben und der Despot aus Russland bringt Krieg, Unterdrückung und Zerstörung. Kein Wunder, dass sie Widerstand leisten.

(...)

Ich habe jedes Verständnis für (bewaffneten) Widerstand gegen die russische Invasion. Jeden. Bei HR Clinton geht es - für mich offensichtlich - um die Nachkriegsordnung: Russe gewinnt, wir werfen Waffen auf das Problem, Russe zieht ab - wie in Afghanistan. Das soll eine Zusammenfassung darstellen. Hier scheint bei manchem der Gedanke vorzuliegen, dass selbstverständlich in der Ukraine - nachdem die Russen gewonnen haben (wenn sie gewinnen) - demokratische Kräfte den Kampf gegen die Unterdrücker weiterführen. Für diese Position habe ich in der jetzigen Situation volles Verständnis, sie ist natürlich (großer Aggressor gegen kleine Verteidiger). Das meine ich ohne jede Ironie.

Ich gehe eher davon aus, dass nicht-demokratische Elemente gegen eine eventuelle russische Besatzung vorgehen. So wie fast überall eher die ideologisch radikalisierten Elemente solche Kämpfe führen. Ich weiß nicht, ob hier bekannt ist, dass es durchaus Ukrainer gibt, die gerne Hakenkreuze als Deko verwenden. Das ist keine Aussage über die Menge oder gar über alle Ukrainer, sondern ein: es gibt entsprechende Elemente. Ich gebe ebenfalls freundlich zu bedenken, dass ein bewaffneter Kampf auf den Rest der Ukrainer, die eventuell in Frieden leben wollen, nicht positiv wirkt, so wie es bei solchen Aufständen/Widerstandskämpfen selten der Fall ist. Die USA haben in den letzten Jahren auch kein wirklich gutes bzw. selektives Händchen bewiesen, wenn es um die Unterstützung gewisser Gruppierungen ging. Hier oder in einem der Nachbarthreads hat mindestens ein User auch schon gepostet, dass Waffen in Kriegsgebiete einbringen, sich schon häufiger eher negativ ausgewirkt hat, einfach weil man nicht weiß, wo die Waffen enden.

Momentan wird natürlich geschlagzeilt: Diktator gegen Demokratie! Auch hier: absolut verständlich. Ich gebe zu bedenken, dass vor einigen Monaten die Stimmung in der deutschen Presse/Veröffentlichungen bzgl. Ukraine noch anders aussah.
https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine...gshof-1.5419576 (Tenor: korrupte Ukraine, mangelnder Rechtstaat)
https://laender-analysen.de/ukraine-analyse...esidentenstaat/ (am Scheideweg, klare autokratische Tendenzen)

Ich verfolge chinesische Medien sehr genau und finde es sehr interessant, was dort gepostet wird. Gerade weil ich davon ausgehe, dass es aufgrund der Zensur die offizielle Linie Chinas ist. Den Tweet gibt es aber auch bei MSNBC. Die Reaktionen darunter sind teilweise meiner ähnlich, teilweise sieht man den Russen schon den kommenden Bürgerkrieg/bewaffneten Aufstand verlieren. Eine Anmerkung muss ich hierzu noch machen: Ich habe mal im Staatskundeunterricht gelernt, dass man verschiedene Quellen nutzen soll, um ein Gesamtbild der Situation zu erfassen. Chinesische Quellen, wenn man sie einordnen kann, sind damit nicht schlechter oder besser als andere. Ich benutze auch Julian Röpcke (BILD-Journalist) als Quelle. Wenn er als pro-ukrainische Quelle vermeldet, dass die Russen eine Stadt eingenommen haben, ist da häufig etwas dran.

In eigener Sache: Ich habe hier eine emotionale Reaktion (gemeint ist meine) auf einen Beitrag von Clinton reingeputzt in einer Situation, die mehr Fingerspitzengefühl erfordert hätte. Ich gelobe - ebenfalls ohne Ironie - Besserung. Das Ganze geht auch an mir nicht spurlos vorbei.

So mal als Frage an goschi, tommy und Glorfindel: Wie seht Ihr die Afghanisierung der Ukraine, die Clinton vorgeschlagen hat? Positiv oder negativ.


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tommy1808
Beitrag 1. Mar 2022, 09:31 | Beitrag #105
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ZITAT(Elliot @ 1. Mar 2022, 09:15) *
So mal als Frage an goschi, tommy und Glorfindel: Wie seht Ihr die Afghanisierung der Ukraine, die Clinton vorgeschlagen hat? Positiv oder negativ.


Klar negativ. Das wird aber eh das Ergebnis sein, ob nun ein paar tausend Ukrainer mit AKs und Molotov Cocktails weiter kämpfen, oder mit modernen westlichen Waffen. Innenpolitische Druck wird Putin nur bekommen wenn die Opferzahlen hoch, und zu hoch zum verheimlichen sind.

Gruß
Thomas


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mr.trigger
Beitrag 1. Mar 2022, 09:32 | Beitrag #106
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ZITAT(400plus @ 1. Mar 2022, 07:11) *
Ich bin mir nicht sicher, ob die Goldreserven derzeit so wertvoll sind. Sie sind es, so lange sie im Speicher liegen, aber wenn man sie im großen Stil auf den Markt bringt, ändert sich das schnell. Als Vergleich: Eine ganze Reihe von teilweise sehr goldreichen Zentralbanken hatten ein Abkommen, pro Jahr nicht mehr als 400 Tonnen Gold zusammen zu verkaufen (Washington Agreement on Gold)- eben um zu große Preisstürze zu vermeiden. Wenn Russland jetzt mehrere Hundert Tonnen auf den Markt werfen würde, würde der Preis von alleine fallen.

Natürlich wird der Preis fallen, wenn Russland damit an die Märkte geht, genauso wie die zugänglichen Märkte beschränkt sind, als sie auch gezwungen sein werden von unter Marktpreis zu verkaufen, aber dafür wie billig es für den Westen wäre, die Preise zu drücken, würde ich es trotzdem machen. Weniger Geld für Russland ist in jedem Fall positiv.



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Glorfindel
Beitrag 1. Mar 2022, 09:33 | Beitrag #107
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Ich finde, Clinton hat hie wenig zu sagen.

Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass die russische Invasion um jeden Preis gestoppt werden muss. Dies bereits um zu verhindern, dass die Russen weiter machen. Es ist ein Trugschluss zu glauben, man könne mit Putin leben. Die Ukrainer wissen dies (wie mittlerweile auch alle westlichen Regierungschef, die Waffen liefern), weshalb sie kämpfen. Die Kämpfe werden dann eingestellt, wenn die Russen sich zurück ziehen. Freiheit und Sicherheit hat leider nun seinen Preis.

Ich bin selber auch (Miliz-) Soldat und wenn mein Land mich ruft oder rufen würde, wäre ich auch bereit die Freiheit meines Landes bzw. unsere Gesellschaft zusammen mit meinen Mitbürgern zu verteidigen und eigene Opfer zu bringen. Was hat es für einen Sinn in einem besetzten Land zu leben und unterdrückt zu werden?

Es ist ziemlich offensichtlich, dass der Widerstandsgeist der Ukrainer (und nicht nur der Nationalisten) gross ist. Ich habe weit weniger Angst vor den Ukrainer wie vor Putin.

In der Ukraine ist - im Gegensatz zu Russland - eine freigewählte Regierung an der Macht, welche auch grundsätzlich die Kontrolle über die Streitkräfte hat.

Zu dieser Quelle, die Du zitierst, wenn auch wieder aus dem Zusammenhang gerissen: Nein, es wird nur gesagt, es erinnere auf den ersten Blick an autokratische Tendenzen, aber dass wenn man die alten, oligarchischen Strukturen aufbrechen will, man an die Grenzen des Rechtsstaates gehen muss, aber nicht selber despotisch werden darf.
https://laender-analysen.de/ukraine-analyse...esidentenstaat/ (am Scheideweg, klare autokratische Tendenzen)://https://laender-analysen.de/ukraine...sche Tendenzen)
ZITAT
Fast exakt zehn Jahre und eine Revolution später, entschied das Verfassungsgericht der Ukraine im Oktober 2020, dass der Großteil der Anti-Korruptions-Reformen, die nach 2014 verabschiedet wurden, gegen die Verfassung verstoßen. Kurz darauf, im Jahre 2021, stellt der Präsident wichtige politische Konkurrenten unter Hausarrest, schließt wichtige Medienanstalten und bereitet ein Gesetz gegen Oligarchen vor. Dabei entscheidet eine vom Präsidenten geführte, relativ informelle Institution über die Aufnahme in die Liste der Oligarchen, die eine Eingrenzung formeller Rechte mit sich bringt. Dazu steht die aktuelle Regierung im Konflikt mit einer Anti-Korruptions-Institution über die Führung des nach Eigenkapital mit Abstand wertvollsten Staatsunternehmens, das früher in erster Linie als Vehikel für persönliche Bereicherung benutzt wurde. All dies passt zum Rückgang der Ukraine in der letzten Auflage des Demokratie-Index des Economist und den Vorwürfen, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht einen Rechtsstaat aufbauen möchte, sondern einen Präsidentenstaat.

Von dem her sind die beiden Artikel die Du zitierst, etwas widersprüchlich. In einem wird gesagt, die Ukraine komme nicht voran mit der Korruptionsbekämpfung, im anderen wird erwähnt, dass es ein Tanz auf Messers Schneide sei, wenn man alte Seilschaften aufbrechen möchte.


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Glorfindel
Beitrag 1. Mar 2022, 09:35 | Beitrag #108
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ZITAT(Elliot @ 1. Mar 2022, 09:15) *
So mal als Frage an goschi, tommy und Glorfindel: Wie seht Ihr die Afghanisierung der Ukraine, die Clinton vorgeschlagen hat? Positiv oder negativ.

Negativ. Deshalb hoffe ich auch, dass es nicht so weit kommt und die Russen sich vorher zurückziehen.


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Almeran
Beitrag 1. Mar 2022, 10:11 | Beitrag #109
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ZITAT(Scipio32 @ 1. Mar 2022, 09:08) *
Offenbar steht jetzt sogar der Atomausstieg zur Disposition:

ZITAT
A top leader of the German Green party — which grew out of an anti-nuclear power movement decades ago — declared an openness to keeping his country’s nuclear plants operating if it helped reduce reliance on Russian energy.


Quellen:
https://www.washingtonpost.com/world/2022/0...russia-ukraine/
https://mobile.twitter.com/Reuters/status/1...042833613164544

Die AKW-Betreiber haben schon abgewunken, das wird nicht passieren. Habeck hat dort nur angefragt, damit man ihm nicht ideologische Gründe für Untätigkeit in die Richtung vorwirft.


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Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir.
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Beitrag 1. Mar 2022, 10:20 | Beitrag #110
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ZITAT(Glorfindel @ 1. Mar 2022, 09:35) *
ZITAT(Elliot @ 1. Mar 2022, 09:15) *
So mal als Frage an goschi, tommy und Glorfindel: Wie seht Ihr die Afghanisierung der Ukraine, die Clinton vorgeschlagen hat? Positiv oder negativ.

Negativ. Deshalb hoffe ich auch, dass es nicht so weit kommt und die Russen sich vorher zurückziehen.


Korrekt. Wenn Putin gewinnen oder der Kampf zu blutig für das ukrainische Volk werden sollte, dann steht Radikalisierung auf der Tagesordnung und zwar diesmal Rechtsradikalisierung. Wie in so vielem in diesem Konflikt verursacht Putin mit seinen Aktionen genau das Gegenteil von dem was er angeblich erreichen will. Und ein potentielles Abgleiten der Ukraine in einen rechtsradikalen Sumpf ist einer der zahllosen Gründe warum die europäische Intervention so wichtig ist. Die jetzige Ukraine unter Zelensky kämpft nicht nur für sich, sie kämpft letztendlich auch für uns und für ein demokratisches Europa. Momentan bin ich sehr davon überzeugt, dass Europa auf die Nukleardrohung scheißen (entschuldigt die Wortwahl) und direkt intervenieren sollte, denn wenn die nukleare Option als Drohung einmal funktioniert, wird sie immer wieder kommen. Wir können uns ein kuschen nicht leisten, wenn uns unsere Lebensweise und unsere Freiheit wichtig ist. Die Kunst besteht im Moment vor allem darin, das russische Volk wissen zu lassen und davon zu überzeugen, dass Putin sie in die falsche strahlende Zukunft bringen wird und, dass er es ist, der bekämpft werden muss und nicht Europa oder die USA oder die Ukraine und auch, dass wir diesen Kampf gegen ihn nicht auf russischem Territorium führen werden.

In diesem Sinne bin ich von der relativ starken Zurückhaltung der USA in dieser Sache auch extrem angetan, denn es entzieht Putin einen seiner zentralen Agitationspunkte und gibt Europa den nötigen Freiraum endlich mal selber den Arsch wieder hoch zu bekommen und für sich selbst einzustehen.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 1. Mar 2022, 10:29


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tommy1808
Beitrag 1. Mar 2022, 10:25 | Beitrag #111
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ZITAT(Almeran @ 1. Mar 2022, 10:11) *
ZITAT(Scipio32 @ 1. Mar 2022, 09:08) *
Offenbar steht jetzt sogar der Atomausstieg zur Disposition:

ZITAT
A top leader of the German Green party — which grew out of an anti-nuclear power movement decades ago — declared an openness to keeping his country’s nuclear plants operating if it helped reduce reliance on Russian energy.


Quellen:
https://www.washingtonpost.com/world/2022/0...russia-ukraine/
https://mobile.twitter.com/Reuters/status/1...042833613164544

Die AKW-Betreiber haben schon abgewunken, das wird nicht passieren.


Ob die AKW Betreiber wollen oder nicht spielt keine große Rolle wenn die eine Betriebspflicht auferlegt bekommen. Wäre nicht das erste Mal das ein Betreiber ein Kraftwerk nicht weiter betreiben möchte, es aber trotzdem muss.

Gruß
Thomas


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Russia's Blyatskrieg
 
400plus
Beitrag 1. Mar 2022, 10:27 | Beitrag #112
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Statt einer Afghanisierung gehe ich im Moment eher von einer Koreanisierung aus. Putins eigentliches Ziel eines regime change wird kaum möglich sein, sein Vormarsch wird die Ukrainer aber wahrscheinlich bald zum Rückzug aus der Ostukraine östlich des Dnjepr (ggfs abgesehen von Widerstandsnestern in großen Städten) zwingen und Kiew weiträumig einkreisen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es dann von russischer Seitr ernsthafte Waffenstillstandsangebote geben wird.
 
Glorfindel
Beitrag 1. Mar 2022, 10:31 | Beitrag #113
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Ist halt auch die Frage, ob und wie rasch die Ukrainer ihren "Volkssturm" zum Einsatz bringen können. Sie Mobilisieren ja alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren und zusätzlich freiwillige Frauen nicht unbeträchtlicher Anzahl. Wenn die Ukrainer es schaffen, gemischt im Hinterland Partisanenkampf zu betreiben und zugleich noch mit mechanisierten Truppen zu kämpfen, dann werden die Russen ein richtiges Problem haben.


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Madner Kami
Beitrag 1. Mar 2022, 10:34 | Beitrag #114
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Die vielfältigen Parallelen zum zweiten Weltkrieg, nur mit umgekehrtem Vorzeichen, sind schon bemerkenswert.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 1. Mar 2022, 10:35


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PeterPetersen
Beitrag 1. Mar 2022, 10:52 | Beitrag #115
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Hier ist ein aus meiner Sicht sehenswertes Interview mit Dmitriy Suslov, russischer Experte für Außenpolitik
https://russiancouncil.ru/en/dmitry-suslov/
Er beschreibt sehr prägnant warum Russland macht was es macht und warum es absolut gerechtfertigt ist (aus russischer Perspektive)

https://twitter.com/Channel4News/status/149...2FjFSChtojN03yQ


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
janapier
Beitrag 1. Mar 2022, 10:53 | Beitrag #116
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ZITAT(Madner Kami @ 1. Mar 2022, 10:20) *
...Momentan bin ich sehr davon überzeugt, dass Europa auf die Nukleardrohung scheißen (entschuldigt die Wortwahl) und direkt intervenieren sollte, denn wenn die nukleare Option als Drohung einmal funktioniert, wird sie immer wieder kommen. Wir können uns ein kuschen nicht leisten, wenn uns unsere Lebensweise und unsere Freiheit wichtig ist. ...

Gott sei Dank hast Du in dieser Sache nichts zu sagen. Jemand, der ernsthaft Würfel in die Hand nimmt und sagt: "2-6, ich gewinne, 1 Weltuntergang, leider Pech gehabt", sollte mal tief in sich gehen.


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Of course it would be absolutely vital that our top government and military men be included to foster and impart the required principles of leadership and tradition. (Dr. Strangelove)
 
Fitsch
Beitrag 1. Mar 2022, 10:58 | Beitrag #117
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Victor Orban lässt wohl keine Waffenlieferungen durch Ungarn in die Ukraine.

Er war eh ein Putin-Freund und will es sich zu diesem Zeitpunkt der Auseinandersetzung nicht mit ihm verscheißen. Evtl. braucht man ihn noch. Gleichzeitig solle man es sich mit der EU, dem Rest der Welt aber auch ned verschei....en. Da ist wohl einer in einer Zwickmühle tounge.gif
 
janapier
Beitrag 1. Mar 2022, 10:58 | Beitrag #118
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ZITAT(PeterPetersen @ 1. Mar 2022, 10:52) *
...
Er beschreibt sehr prägnant warum Russland macht was es macht und warum es absolut gerechtfertigt ist (aus russischer Perspektive)
...

Wobei der Kernsatz lautet: "Great powers behave as great powers".


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Almeran
Beitrag 1. Mar 2022, 11:02 | Beitrag #119
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ZITAT(tommy1808 @ 1. Mar 2022, 10:25) *
ZITAT(Almeran @ 1. Mar 2022, 10:11) *
ZITAT(Scipio32 @ 1. Mar 2022, 09:08) *
Offenbar steht jetzt sogar der Atomausstieg zur Disposition:

ZITAT
A top leader of the German Green party — which grew out of an anti-nuclear power movement decades ago — declared an openness to keeping his country’s nuclear plants operating if it helped reduce reliance on Russian energy.


Quellen:
https://www.washingtonpost.com/world/2022/0...russia-ukraine/
https://mobile.twitter.com/Reuters/status/1...042833613164544

Die AKW-Betreiber haben schon abgewunken, das wird nicht passieren.


Ob die AKW Betreiber wollen oder nicht spielt keine große Rolle wenn die eine Betriebspflicht auferlegt bekommen. Wäre nicht das erste Mal das ein Betreiber ein Kraftwerk nicht weiter betreiben möchte, es aber trotzdem muss.

Gruß
Thomas

Da geht es nicht ums Wollen, sondern ums Können. Alles (Wartung, Mitarbeiter, Ersatzteile) ist auf das Ausstiegsdatum geplant. Die AKWs lassen sich danach nicht mehr nach aktuellen Sicherheitsstandards betreiben. Wenn es weitergehen muss, liegen die wahrscheinlich erst mal eine Weile still, während man Mitarbeiter sucht und die Wartungen durchführt.

Natürlich kann man die Betreiber dazu zwingen, aber es ist nicht mit einem Brief getan.


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tommy1808
Beitrag 1. Mar 2022, 11:04 | Beitrag #120
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ZITAT(janapier @ 1. Mar 2022, 10:53) *
ZITAT(Madner Kami @ 1. Mar 2022, 10:20) *
...Momentan bin ich sehr davon überzeugt, dass Europa auf die Nukleardrohung scheißen (entschuldigt die Wortwahl) und direkt intervenieren sollte, denn wenn die nukleare Option als Drohung einmal funktioniert, wird sie immer wieder kommen. Wir können uns ein kuschen nicht leisten, wenn uns unsere Lebensweise und unsere Freiheit wichtig ist. ...

Gott sei Dank hast Du in dieser Sache nichts zu sagen. Jemand, der ernsthaft Würfel in die Hand nimmt und sagt: "2-6, ich gewinne, 1 Weltuntergang, leider Pech gehabt", sollte mal tief in sich gehen.


Das ist ja grade der Punkt: einmal würfeln oder die nächsten Jahre immer wieder. Irgendwann liegt die 1 oben.

Gruß
Thomas


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