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> Afghanistan nach der Talibanübernahme 2021, politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung
Forodir
Beitrag 2. Jan 2022, 14:33 | Beitrag #31
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Einwanderung ist ein anderes Thema, dass es hier endlich vernünftige Gesetze geben muss, unterstütze ich auch, aber das ist wohl nicht auf ein Bürgerkriegsgebiet anzuwenden, zumal es hier um aktive Flüchtlingshilfe geht.

Schutzbedürftige kauf ich auch nicht, denn dann gilt das natürlich überall auf der Welt und nicht nur in Afghanistan und selbst wenn sind nicht alle ehemaligen Beschäftigte automatisch Schutzbedürftig. Wie schon hier richtig geschrieben worden ist, die Einheimischen haben eben nicht für die Bundeswehr gearbeitet, weil die Bundeswehr dort unbedingt ein paar Feldlager wollte, sondern weil man dort das Land unterstützen und aufbauen wollte, so war die Bundeswehr eben der Mittelsmann für den eigenen Aufbau der Afghanen.



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Havoc
Beitrag 2. Jan 2022, 16:54 | Beitrag #32
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Wir haben leider eine zunehmende Kultur des gewollten Missverstehens und der moralischen Anklage. Das macht einen Meinungsaustausch außerhalb der eigenen Gesinnungsblase zu komplexen Themen schwer bis unmöglich. Hier hallt 2015 nach, als eine politische Entscheidung, die eine so nicht beabsichtigte Auswirkung hatte, zu einer moralischen Haltung der Kanzlerin umgedeutet wurde. Die Mainstreammedien waren und sind hier mehrheitlich auffallend unkritisch. Wobei es nur im Einzelfall um eine falsche Berichtserstattung und mehr um das Framing geht. Aktuelles Beispiel: Die Süddeutsche titelt am 29.11.2021
ZITAT
Flüchtlingskrise am Ärmelkanal: Was ist die Lösung?
Inhaltlich geht es aber darum, dass illegale Migranten versuchen nach Großbritannien zu gelangen, wenn sie in der EU keine Chance auf Asyl sehen. 2015 wurde von der politischen Seite versucht, Kritik an dieser Entscheidung als amoralisch und rechts und jetzt als Erfolg zu labeln. Aktuell: 08.11.2021 Merkel:
ZITAT
Ja, wir haben das geschafft. Aber wir waren wirklich viele, viele Menschen in Deutschland, die mit angepackt haben, viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, viele Ehrenamtliche, viele, die heute noch Patenschaften haben.
Der zweite Satz es entlarvend, da es eine außerordentliche ehrenamtliche und kommunale Leistung beschreibt. Auf Bundes- und der europäischen/ internationalen Ebene ist es auch 2021 nicht geschafft, sonst würde die von Lukaschenka und zuvor von Erdogan orchestrierte illegale Migration ins Leere laufen, weil die EU entsprechende Mittel und Abkommen hätte, um einheitlich ein Asylverfahren zu bearbeiten und im Fall der Ablehnung auch erfolgreich Ausweisen zu können.

Diese oben beschriebene Erfahrung erweckt in der Bevölkerung ein Misstrauen, wenn man von der Selbstverständlichkeit spricht, dass man Afghanen gegen die Taliban profiliert haben schützt, in dem man sie in den "Westen" u.a. nach Deutschland holt, wenn "wir" ihre Profilierung zuvor gefördert und unterstützt haben und deshalb verfolgt werden. Das ist eine sehr spezifische Gruppe und nicht der Gemüsehändler, der an die Bundeswehr Obst und Gemüse verkauft hat. So ist es in der Breite der Bevölkerung auch konsensfähig. Politisch debattenprägend sind aber die Extrempositionen, wie Ausländerfeindlichkeit wie z.B. die der AfD und der Selbstinszenierung als moralisch Überlegener wie in z.B. in der "Die Linke". Asyl, Flüchtlingsstatuts nach GFK, Migration sind an Kriterien gebunden. Ein Syrer, der in Damaskus in den Flieger nach Minsk steigt ist nach den GFK- Regeln an der polnischen Grenze kein Flüchtling im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention. Diese Kriterien sind bei Nichterfüllung mit Härten verbunden und in der politischen Mitte von Union, FDP, SPD und Grünen und in den Mainstreammedien duckt man sich hier weg. Es kommen Placebos wie "Fluchtursachen bekämpfen" oder Maßregelungen, weil man so den Rechten (eigentlich Rechtsextremen) in die Hände spielen würde. Verweist Du dann darauf, dass "Fluchtursachen bekämpfen" in Afghanistan gründlichst und dramatischst schiefgegangen ist, dann kommt der alte Klassenfeind "USA und imperialistischer Westen" als Argument obwohl die ausländischen Geldgeber Taliban von 2005 -2015 zu 54% Regierungen waren: Pakistan, Saudi-Arabien, Iran, China, Katar. Der Westen hat in Afghanistan beim Versuch des Wiederaufbaus vieles falsch gemacht, aber diese Staaten haben es konterkariert.


 
Panzerchris
Beitrag 2. Jan 2022, 16:56 | Beitrag #33
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Die mit mir befreundete afghanische Familie will auf jeden Fall ein besseres Leben hier in Deutschland beginnen und sie erfüllen auch die notwendigen Anforderungen. Sie haben vor 10-12 Jahren hier studiert, sprechen gut deutsch und wollten durch ihre Ausbildung ihrem Land und den Menschen eine bessere Zukunft aufbauen. Durch ihr Studium in Politikwissenschaften haben sie einen guten Einblick in die Machtstrukturen der damaligen Regierungen erhalten. Als Fazit sagen sie, daß man den Staat von Anfang an nur zerstört hat, weil man die falschen Leute an die Macht gebracht und dort gehalten hat. Nur wenige der Politiker haben sich ernsthaft für eine Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung eingesetzt. Man sah die vielen Gelder aus dem Westen und hat sich damit schamlos bereichert. Die Taliban haben dieses Vorgehen propagandistisch genutzt und so Stimmung gegen ISAF/RS und die afghanische Regierung betrieben, was leider auch auf fruchtbarem Boden fiel.
Nicht jeder sollte auch aufgenommen werden, da stimme ich zu. Aber diejenigen, die mit uns als Sprachmittler und Wachleute gearbeitet haben sollten endlich herausgeholt werden. Denn Das geht immer noch viel zu langsam und die Taliban machen weiterhin kurzem Prozess. Jeden Tag werden Leute auf offener Straße von den Taliban in Autos gezehrt und verschwinden in den Gefängnissen. Was in den Provinzen außerhalb von Kabul passiert ist fast nichts bekannt.

Frau und Kind meines Freundes sitzen seit Dezember zumindest nicht mehr in Kabul fest, seine Mutter (etwa 60 Jahre alt) bekommt leider keine Auffenthaltsgenehmigung, da sie nicht zur Kernfamilie gehört. Dann sitzt die alte Frau alleine in einem fremden Land fest.
 
Havoc
Beitrag 2. Jan 2022, 21:35 | Beitrag #34
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Ob wir jetzt eine besondere Verantwortung für Wachmänner haben, weiß von der Sacher her ich nicht. Aus dem Bauch heraus, sehe ich diese nicht mehr gefährdet als Polizisten, Angehörige der afghanischen Armee oder Unternehmer, die mit der Bundeswehr Geschäfte gemacht haben. Wenn Kollaboration sehr weit gefasst wird, kann vermutlich halb Kabul ausgeflogen werden. Dass sich die USA zurückziehen werden, ist seit November 2020 bekannt. Dass mit dem Abzug der westlichen Truppen die Taliban wieder an die Macht kommen war nicht die Überraschung, sondern die Geschwindigkeit, wie schnell sie es konnten. Mann hätte also im November 2020 schon beginnen können, die Kriterien festzulegen, erste Namensregister zu erstellen und Evakuierungspläne auszuarbeiten. Wie weit man da war und wie stark äußere Faktoren diese durchkreuzt haben, schwer zu sagen. Unser damaliger Außenminister war zumindest mit seinen Stellungnahmen traumtänzerisch unterwegs.
Nur sollte das jetzt nicht kompensiert werden, in dem man den Personenkreis für die wir eine besondere Verantwortung haben sehr weit auslegt und in den Sicherheitsüberprüfungen nachlässig ist.
Ein besseres Leben ist kein Kriterium für die Asylanerkennung und Anerkennung als GFK- Flüchtling in Deutschland. Das ist Migration, bei der andere Kriterien als der Schutz gelten. Ich sehe die westlichen Staaten einschl. Deutschland in der Pflicht mit den Nachbarstaaten Afghanistans über für Flüchtlinge offene Grenzen, Einrichtung von Flüchtlingslagern, finanzielle und materielle Unterstützung und Kontingente (Größe und Art der Personengruppen) verhandelt. Wenn man jetzt wie 2015 wieder mit einer zu leichtfertigen Entscheidung und Fehleinschätzung ein eigentlich nicht gewolltes Ergebnis erzeugt, dann brauchen wir uns dann nicht wundern, dass dann bei den nächsten Bundestagswahlen Ampel+Union oder Jamaika+SPD notwendig sein wird, um eine Regierung ohne AfD- Beteiligung zu ermöglichen.
 
Panzerchris
Beitrag 3. Jan 2022, 14:06 | Beitrag #35
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@Havoc: Wenn du meine Mitteilungen gelesen hast, weißt du, daß gerade das Sicherheitspersonal rigoros von den Taliban verfolgt wird. Die 100 in Kabul ermordeten ANA-Soldaten dürften nur die Spitze des Eisberges sein, da man aus den Provinzen kaum Nachrichten erhält.
Polizisten würde ich kaum Asyl gewähren, denn da waren viele Verbrecher darunter. Gerade die afghanische Polizei hatte einen sehr schlechten Ruf wegen der von ihr begangenen Korruption, den Entführungen und Vergewaltigungen von Kindern! Solche Leute brauchen wir definitiv nicht.
 
Holzkopp
Beitrag 3. Jan 2022, 23:09 | Beitrag #36
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ZITAT(Panzerchris @ 3. Jan 2022, 14:06) *
Polizisten würde ich kaum Asyl gewähren, denn da waren viele Verbrecher darunter. Gerade die afghanische Polizei hatte einen sehr schlechten Ruf wegen der von ihr begangenen Korruption, den Entführungen und Vergewaltigungen von Kindern! Solche Leute brauchen wir definitiv nicht.


Die ANA hat auch einen schlechten Ruf. Das waren, die, auf die sich auch niemand verlassen konnte. Ich glaube, die möchte hierzulande auch niemand.

Und bei aller persönlicher Betroffenheit: dieses Thema gleitet spätestens jetzt ab ins rein Emotionale, wenn du schreibst, die ANA waren die verfolgten Helden und die Poizei dort ausschließlich eine Horde von Verbrechern und Kinderschändern, dann ist der Boden des objektiv Diskutierbaren verlassen.

Ich habe auch meine anekdotischen Erfahrungen hier eingebracht, ja, aber jetzt wird das Ganze hier zu schrill und unreflektiert, um es noch irgendwie weiter zu diskutieren.


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Das staendige Nachgeben der Klugen begruendet die Diktatur der Dummen.
 
Havoc
Beitrag 4. Jan 2022, 12:41 | Beitrag #37
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ZITAT(Panzerchris @ 3. Jan 2022, 14:06) *
@Havoc: Wenn du meine Mitteilungen gelesen hast, weißt du, daß gerade das Sicherheitspersonal rigoros von den Taliban verfolgt wird. Die 100 in Kabul ermordeten ANA-Soldaten dürften nur die Spitze des Eisberges sein, da man aus den Provinzen kaum Nachrichten erhält.
Polizisten würde ich kaum Asyl gewähren, denn da waren viele Verbrecher darunter. Gerade die afghanische Polizei hatte einen sehr schlechten Ruf wegen der von ihr begangenen Korruption, den Entführungen und Vergewaltigungen von Kindern! Solche Leute brauchen wir definitiv nicht.


Trotzdem muss das Thema sortiert werden.
Die Taliban haben Listen mit Personen die aus deren Sicht Kollaborateure sind. Man kann das Kriterium Schutz nicht vom Anstellungsverhältnis oder vom Ruf des Arbeitgebers abhängig machen. Selbst bei einem afghanischen Polizisten, dem im Einzelfall Korruption nachgewiesen werden kann, sehe ich eine Schutzverweigerung als problematisch an, wenn ihm Verstümmelung oder die Hinrichtung droht.
Der Punkt ist, dass der Schutz bereits in einem sicheren Nachbarland gegeben ist. Der Westen hat eine Mitverantwortung, dass diese Nachbarstaaten aufnahmewillig sind. D.h. finanzielle Unterstützung, technisch- und logistische Unterstützung, Kontingent- und Rückführungsabkommen.
Bei der Kontingentlösung ist als Wert der Grad der Hilfsbedürftigkeit zu nehmen und hier wird eine verwitwete Frau mit einem behinderten Kind höher zu werten sein, als ein ehemaliger Wachmann, der angepasst genug ist, um z.B. in einem usbekischen Flüchtlingslager gut bestehen zu können. Für seinem Wunsch nach einem besseren Leben hat der Westen und speziell Deutschland keine Verantwortung. Darum ist ein Rückführungsabkommen nach z.B. Usbekistan für Afghanen notwendig, die in der EU keinen Aufenthaltstitel erhalten haben.
Man kann zusätzlich dann darüber diskutieren, ob Afghanen, die ein Anstellungsverhältnis bei einer deutschen staatlichen Organisation hatten, ihr Gehalt weiter erhalten. Dann ist dies unter dem Strich wegen dem Lebenshaltungskostengefälle wirksamer, als wenn die Leute nach Deutschland geholt und hier in die sozialen Sicherungssysteme wandern, bzw. nach Integrationskursen im Niedriglohnsektor landen. Die Probleme, die Biografien mit gescheiterter Integration verursachen, kommen on top dann hinzu.

Bei den Ortskräften, die man nach Deutschland holen will, geht man über reinen Schutzaspekt hinaus. Das ist einer Ermöglichung der Migration als Anerkennung für den Dienst für den deutschen Staat. Hier spielt eben die Wertigkeit des ausgeführten Tätigkeit eine Rolle, weil man sich wegen dieser gegen die Taliban besonders Exponiert hat und/oder eine gute Chance auf einen Integrationserfolg hat.

Ansonsten hat ein Afghane für die legale Migration nach Deutschland die gleichen Kriterien wie ein Kanadier zu erfüllen und ist hier weder besser noch schlechter zu stellen.

 
Madner Kami
Beitrag 8. Jan 2022, 00:15 | Beitrag #38
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Mit wem genau wlltest du da verhandeln wollen? Pakistan, das seit jeher die Taliban untersttzt? Uzbekistan, das de fakto rund 3% seiner Bevlkerung versklavt? Turkmenistan, das als eins der totalitrsten Lnder der Welt gilt und das aktiv seine nichtturkstmmige Minderheiten verfolgt, ausgrenzt und dadurch de fakto langsam versucht auszumerzen? Tajikistan, das noch unter Saudi-Arabien auf der Rangliste der demokratischsten Staaten rangiert, das einer der Hotspots fr Wasserkriege sein wird und ein Land mit dem die Taliban noch ein Hhnchen zu rupfen haben? Oder doch lieber China, das ja nachweislich total grozgig bei der Umerziehung h ich meine Ausbildung seiner muslimischen Minderheiten ist?

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 8. Jan 2022, 00:17


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Havoc
Beitrag 9. Jan 2022, 03:03 | Beitrag #39
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ZITAT(Madner Kami @ 8. Jan 2022, 00:15) *
Mit wem genau w�lltest du da verhandeln wollen? Pakistan, das seit jeher die Taliban unterst�tzt? Uzbekistan, das de fakto rund 3% seiner Bev�lkerung versklavt? Turkmenistan, das als eins der totalit�rsten L�nder der Welt gilt und das aktiv seine nichtturkst�mmige Minderheiten verfolgt, ausgrenzt und dadurch de fakto langsam versucht auszumerzen? Tajikistan, das noch unter Saudi-Arabien auf der Rangliste der demokratischsten Staaten rangiert, das einer der Hotspots f�r Wasserkriege sein wird und ein Land mit dem die Taliban noch ein H�hnchen zu rupfen haben? Oder doch lieber China, das ja nachweislich total gro�z�gig bei der Umerziehung �h ich meine Ausbildung seiner muslimischen Minderheiten ist?


Du weißt schon, dass in Pakistan laut der UN- Flüchtlingshilfe bereits 1,45 Millionen afghanische Flüchtlinge sind.
ZITAT
Die pakistanischen Behörden ermöglichen den Geflüchteten Zugang zu lokalen Diensten auch im Gesundheits- und Bildungswesen, trotz der Belastung der verfügbaren Ressourcen und Infrastruktur durch eine schwache Wirtschaft und der globalen Pandemie......Im Auftrag der pakistanischen Regierung führt der UNHCR im Rahmen seines Mandats die Anerkennung des Flüchtlingsstatus durch. Pakistan akzeptiert im Allgemeinen die Entscheidungen des UNHCR und gestattet sowohl Asylbewerbern als auch anerkannten Flüchtlingen den Aufenthalt in Pakistan, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist.

Im Rahmen der DRIVE-Aktion (Document Renewal & Information Verification Exercise), die 2021 startete, sollen die 1,4 Millionen Flüchtlinge in Pakistan erfasst und mit neuen Identitätsdokumenten in Form einer von der pakistanischen Regierung ausgestellten biometrischen Smartcard ausgestattet werden. Die Smartcard soll als Ausweisdokument für Geflüchtete dienen und ihnen den Zugang zu Dienstleistungen erleichtern.
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/pakistan

Der größte Anteil machen aber Binnenvertriebene aus: Laut Statista 2020: 3,55 Millionen.
Wenn man zu der Erkenntnis kommt, dass die überwiegend große Masse an Flüchtlingen sich in Afghanistan oder im benachbarten Ausland aufhält, dann ist eine koordinierte Hilfe mit diesen Nachbarstaaten, die alle durch den westlichen Demokratietest durchfallen, der pragmatische und auch unvermeidbare Ansatz.

Der Beitrag wurde von Havoc bearbeitet: 9. Jan 2022, 03:03
 
Panzerchris
Beitrag 9. Jan 2022, 16:57 | Beitrag #40
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Der bekannte afghanische Universitätsprofessor Faisullah Dschalal ist wegen offener Kritik an den Taliban in Kabul verhaftet worden. Sein jetziger Auffenthaltsort ist unbekannt. Amnesty International verurteilte die Festnahme und fordert seine sofortige Freilassung. Prof. Dschalal hat sich immer wieder für Menschenrechte eingesetzt.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...essor-fest.html
 
Freestyler
Beitrag 9. Jan 2022, 21:48 | Beitrag #41
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Wenn jeder Afghane sich so für Menschenrechte, Frauen-/Minderheitenrechte, Demokratie usw. eingesetzt hätte, wie er und ihm wohlgesonnene/ignorante Aktivisten, Journalisten, Bürger und Politiker jetzt behaupten, dann hätte es eine kritische Masse gegeben, sodass Afghanistan jetzt eine funktionierende Demokratie oder zumindest auf einem guten Weg dorthin wäre. Gab und gibt es aber nicht.

ZITAT(Panzerchris @ 2. Jan 2022, 16:56) *
Die mit mir befreundete afghanische Familie will auf jeden Fall ein besseres Leben hier in Deutschland beginnen und sie erfüllen auch die notwendigen Anforderungen. Sie haben vor 10-12 Jahren hier studiert, sprechen gut deutsch und wollten durch ihre Ausbildung ihrem Land und den Menschen eine bessere Zukunft aufbauen. Durch ihr Studium in Politikwissenschaften haben sie einen guten Einblick in die Machtstrukturen der damaligen Regierungen erhalten. Als Fazit sagen sie, daß man den Staat von Anfang an nur zerstört hat, weil man die falschen Leute an die Macht gebracht und dort gehalten hat. Nur wenige der Politiker haben sich ernsthaft für eine Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung eingesetzt. Man sah die vielen Gelder aus dem Westen und hat sich damit schamlos bereichert.

Soso, deine Freunde (Stockholm-Syndrom/Befangenheit?) haben also Politikwissenschaften studiert und die Machtstrukturen durchschaut... Die Politiker, die sich so bereicherten, wurden von der afghanischen Bevölkerung gewählt, die diejenigen trotz dieser Vergehen immer wieder gewählt hat. Weder gegen Korruption, Mißwirtschaft und Vetternwirtschaft gab es ernsthafte Demonstrationen noch gegen die fehlende Infrastruktur. Als die Taliban die Strommasten in Baghlan (?) sprengten und so die Stromversorgung für den Großraum Kabul unterbrachen, demonstrierten ganze 50 Personen. Wenn irgendwo in den USA ein Pastor einen Koran verbrennt oder ein Karikaturist eine Mohammad-Karikatur veröffentlicht, demonstrieren Zehntausende und ermorden ausländische Diplomaten. Die afghanischen Bevölkerung hat genau die Politiker bekommen, die sie haben wollte und verdient hat.

Und zum Thema Studium: In Kabul gab es an jeder Straßenecke irgendeine Universität, damit jeder Afghane einen Universitätsabschluss erlangen konnte, um dann für eine internationale Organisation oder die afghanische Regierung zu arbeiten und sich selbst Geld in die Tasche zu stecken wink.gif Aber das haben deine Freunde bestimmt nicht gemacht.
 
Merowinger
Beitrag 10. Jan 2022, 00:22 | Beitrag #42
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Was bitte ist an einem Studium verwerflich, und was an Geld verdienen? Ich kann nicht folgen.
 
revolution
Beitrag 10. Jan 2022, 02:20 | Beitrag #43
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Über die paar zehntausend Flüchtlinge zu debattieren, die es bis nach Europa schaffen würden oder nicht, ist sowieso erstmal klagen auf recht komfortablen Niveau, während sich in Pakistan und iran zusammen derzeit wohl deutlich über 2.000.000 afghanische Flüchtlinge aufhalten. Schon seit 2001 steigt und fällt diese Zahl, je nach Situation. Und so genau kennt diese Zahl auch niemand, da wahrscheinlich hunderttausende gar nicht registriert sind. Jedenfalls scheint es nicht so wirklich von der afghanischen Regierung abzuhängen, sondern möglicherweise von den Lebensumständen im Allgemeinen. Die waren vorher sehr schlecht und sind nicht besser geworden. Fluchtgründe gab es also Millionenfach unter der vorherigen Regierung sowie auch unter den Taliban. Vielleicht gibt es für ein paar davon besondere Argumente, bis nach Europa durchzureisen. Aber es ändert, oder entschärft sich eigentlich nichts. Ob 1000 oder 10000 afghanische Flüchtlinge nach Europa reisen oder nicht, macht auf keiner Seite irgendeiner Grenze einen relevanten unterschied. Ergo im Detail eher akademische Frage. Die Taliban verwalten halt gerade diejenigen, die nicht weg können oder wegwollen. Die Flucht in eines der Nachbarländer ist ansonsten weiterhin Afghanen offenbar grundsätzlich möglich und schon vor den Taliban millionenfach gelebte Praxis.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 10. Jan 2022, 02:24
 
Panzerchris
Beitrag 10. Jan 2022, 16:18 | Beitrag #44
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[/quote]
Und zum Thema Studium: In Kabul gab es an jeder Straßenecke irgendeine Universität, damit jeder Afghane einen Universitätsabschluss erlangen konnte, um dann für eine internationale Organisation oder die afghanische Regierung zu arbeiten und sich selbst Geld in die Tasche zu stecken wink.gif Aber das haben deine Freunde bestimmt nicht gemacht.
[/quote]

@freestyler: Das Wörtchen "hier" hast du wohl überlesen, denn es sagt aus, daß einer der Betroffenen an der Erfurter Universität studiert hatte. Im Übrigen leide ich nicht am Stockholmsyndrom...
Wenn du dort irgendeinen der Warlords offen kritisiert hättest, wärst du am nächsten Morgen vermutlich tot im Straßengraben aufgefunden worden. Wenn du das im Hinterkopf hast, bleibt man erst einmal in Deckung.

Für einen funktionierenden Staat braucht es nicht nur angagierte Aktivisten. Es braucht auch einen ehrlichen Willen ein Land aufzubauen und die dafür nötigen Mittel (nicht nur Geld) und einen durchdachten Plan zum Aufbau der Wirtschaft. Fast keine Firma hat sich für den Aufbau Afghanistans interessiert. Es ist natürlich schwer bei einer großen Anzahl von Analphabeten brauchbare Arbeitskräfte zu finden. Aber man hätte es versuchen müssen. Lager und Kühlhäuser zur Aufbewahrung der landwirtschirtschaftlichen Erzeugnisse währen ein guter Anfang gewesen, damit die Produkte nicht nach Pakistan exportiert und anschließend teuer reimportiert werden müssen. Photovoltaikanlagen wären auch eine gute Investition gewesen, um den eigenen Bedarf zu decken und auch ein Exportgut anbieten zu können. Aber die beteiligten Staaten haben sich nie einen Kopf darüber gemacht, wo es wirtschaftlich mit dem Land hingehen soll. Da ist es auch kein Wunder, daß Extremisten diese Planlosigkeit nutzen, um die bettelarme Bevölkerung für sich einzunehmen.
 
Freestyler
Beitrag 10. Jan 2022, 21:01 | Beitrag #45
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ZITAT(Merowinger @ 10. Jan 2022, 00:22) *
Was bitte ist an einem Studium verwerflich, und was an Geld verdienen? Ich kann nicht folgen.

Nichts - nur muss man bei Aussagen über afghanische Universitäten im Kopf haben, dass die Abschlüsse, die man an den meisten Universitäten kaufenmachen konnte, nicht den Anspruch erfüllten, den man in Europa an ein Studium legt. Für die Afghanen hat es sich natürlich gelohnt, denn dadurch konnten sie an der Kriegsökonomie partizipieren.

ZITAT(Panzerchris @ 10. Jan 2022, 16:18) *
Wenn du dort irgendeinen der Warlords offen kritisiert hättest, wärst du am nächsten Morgen vermutlich tot im Straßengraben aufgefunden worden. Wenn du das im Hinterkopf hast, bleibt man erst einmal in Deckung.

War das so oder ist das deine Vermutung, weil das nicht? Warlords wurden regelmäßig kritisiert (s. Demonstrationen gegen die Verhandlungen zwischen der Regierung und Hekmatyar oder auch gegen die Taliban), ihre Verbrechen im Bürgerkrieg und ihre Bereicherung ebenfalls. Trotzdem wurden sie immer wieder gewählt - in geheimen Wahlen, die zwar gefälscht wurden, aber in der Wahlkabine ist man nicht gezwungen, Warlords u.a. zu wählen.

ZITAT
Für einen funktionierenden Staat braucht es nicht nur angagierte Aktivisten. Es braucht auch einen ehrlichen Willen ein Land aufzubauen und die dafür nötigen Mittel (nicht nur Geld) und einen durchdachten Plan zum Aufbau der Wirtschaft. Fast keine Firma hat sich für den Aufbau Afghanistans interessiert. Es ist natürlich schwer bei einer großen Anzahl von Analphabeten brauchbare Arbeitskräfte zu finden. Aber man hätte es versuchen müssen. Lager und Kühlhäuser zur Aufbewahrung der landwirtschirtschaftlichen Erzeugnisse währen ein guter Anfang gewesen, damit die Produkte nicht nach Pakistan exportiert und anschließend teuer reimportiert werden müssen. Photovoltaikanlagen wären auch eine gute Investition gewesen, um den eigenen Bedarf zu decken und auch ein Exportgut anbieten zu können. Aber die beteiligten Staaten haben sich nie einen Kopf darüber gemacht, wo es wirtschaftlich mit dem Land hingehen soll.

Die beteiligten Staaten!? Weder der afghanische Staat noch die afghanische Gesellschaft waren Marionetten der internationalen Gemeinschaft, sondern mit-, wenn nicht sogar hauptverantwortlich. Der Wille der internationalen Gemeinschaft lässt sich an den gigantischen Summen erkennen, die für den infrastrukturellen Wiederaufbau, den Aufbau von staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen, die wirtschaftliche Entwicklung usw. bereitgestellt wurden. Der Wille der afghanischen Gesellschaft - sowohl Eliten als auch Bevölkerung - lässt sich am Ergebnis erkennen. Wie in allen Entwicklungsländern gab es falsche Konzepte und ineffiziente Umsetzung von Projekten, aber die Hauptursache für das Scheitern des Wiederaufbaus ist die Manipulation jeglicher Reformen, Investitionen usw. auf jeder Ebene zum eigenen Vorteil.

Und deshalb - aufgrund der mangelnden Reformen, der mangelhaften Infrastruktur, der krassierenden Korruption, der Unsicherheit, der Instabilität usw. - investierten auch fast keine Unternehmen in Afghanistan - dafür sind aber Unternehmen gar nicht und die internationale Gemeinschaft auch nur geringfügig verantwortlich, sondern primär die afghanische Gesellschaft.

Photovoltaik wird mittlerweile sehr verbreitet genutzt - um Pumpen in Südafghanistan (primär Helmand) anzutreiben, die das knappe Grundwasser heraufpumpen, um damit Opiumfelder (primär) zu bewässern. Finanziert durch den Verkauf von Opium bzw. Kredite, die durch den Verkauf von Opium abbezahlt wurden. Für den Stromexport braucht man teuere Infrastruktur, die ein leichtes Angriffsziel darstellt - abgesehen davon wäre Stromexport angesichts der Stromknappheit in Afghanistan ziemlicher Wahnsinn gewesen.
Grundsätzlich sind viele der wenigen erfolgreichen Investitionen ohne internationale Hilfe realisiert worden, z.B. eine Fabrik zur Weiterverarbeitung/Verpackung von Pinienkernen für den Export oder ein Recyclingunternehmen für Plastikflaschen.
 
revolution
Beitrag 11. Jan 2022, 05:40 | Beitrag #46
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ZITAT(Freestyler @ 10. Jan 2022, 21:01) *
War das so oder ist das deine Vermutung, weil das nicht? Warlords wurden regelmäßig kritisiert (s. Demonstrationen gegen die Verhandlungen zwischen der Regierung und Hekmatyar oder auch gegen die Taliban), ihre Verbrechen im Bürgerkrieg und ihre Bereicherung ebenfalls. Trotzdem wurden sie immer wieder gewählt - in geheimen Wahlen, die zwar gefälscht wurden, aber in der Wahlkabine ist man nicht gezwungen, Warlords u.a. zu wählen.


Ein Warlords ist ein Warlord ist ein Warlord. Also ein Chef von eine Gruppe Menschen und einem oder mehren Business mit denen er seine Macht erworben hat und der lokal über Leben oder Tot, Erfolg oder Misserfolg, Ja oder Nein entscheiden kann, weil er es kann. Man könnte schon die Frage stellen, wieso bei einer vermeintlich "demokratischen" Wahl rolleyes.gif Warlords überhaupt zugelassen wurden bzw. überhaupt eine Rolle spielen konnten. Das sind ja per se erstmal sich gegenseitig widersprechende Ansätze um Macht zu verteilen und ein Volk zu führen.

Wieso konnten wiederholt Wahlhelfer durch Warlords erpresst oder erschossen werden? Hatte das relevante Konsequenzen für irgendwas oder irgendwen gehabt? Hätte man das durchziehen können, diese Strukturen zu bekämpfen? Vermutlich hat man das bereits früh überschlagen, aber das nach reiflicher Überlegung lieber nicht versucht. Für eine ausländische Besatzung und die Zentralregierung im Gebirge ist es viel einfacher, sich mit einer übersichtlichen Zahl von Häuptlingen zu arrangieren, am besten in dem man mit diesen direkt in einem gewissen gegenseitigen Abhängigkeits- oder Schuldverhältnis steht. So hat man regional keinen Ärger mit den Leuten dort. Kann es aber daher nicht auch sein, dass man Wahlen letztlich organisiert hat, nur um Wahlen zu organisieren? Also der Sache selbst wegen? Zur Legitimation der ganzen Veranstaltung, die längst auf der Basis wer-kennt-wen und auf der Basis wer-schuldet-wem eingetütet war?

ZITAT
Für einen funktionierenden Staat braucht es nicht nur angagierte Aktivisten. Es braucht auch einen ehrlichen Willen ein Land aufzubauen und die dafür nötigen Mittel (nicht nur Geld) und einen durchdachten Plan zum Aufbau der Wirtschaft. Fast keine Firma hat sich für den Aufbau Afghanistans interessiert. Es ist natürlich schwer bei einer großen Anzahl von Analphabeten brauchbare Arbeitskräfte zu finden.


Engagement und Wille sind abstrakte Einheiten. Nach ca. 15 Jahren im Berufsleben bin ich mir schon fast sicher, dass beide Eigenschaften zum Arbeiten nicht notwendig sind.
Vor allem die Gehälter, Arbeitsbedingungen sowie die medizinische Grundversorgung waren auch nach 20 jähriger Besatzung und "Demokratisierungsversuche" katastrophal geblieben. Mehre Millionen afghanische Arbeitskräfte haben sich lieber in den benachbarten Ländern auf Jobsuche begeben und dort als günstige Arbeiter neue Straßen, Brücken, Häuser usw. gebaut oder als Erntehelfer gedient. Das hätten die mal lieber in ihrem eigenen Land getan, aber wegen Engagement oder Nationalstolz alleine, macht das halt keiner. Ergo war das Gehaltsniveau und die Arbeitsbedingung in Relation in Afghanistan viel zu schlecht.

Aber warum waren die Gehälter für afghanische Arbeiter in Afghanistan so viel schlechter, als in jedem anderen Land dort, wenn doch angeblich so viel Geld in Infrastrukturprojekten versickert ist.. ich meine natürlich "geflossen" ist? Afghanen bspw. im benachbarten Ausland mit Vorbehalten und Rassismus konfrontiert worden. Das war nicht der Weg des geringsten Widerstandes im Ausland zu arbeiten. Man mag sie dort nicht, aber sie gelten als fleissig und hart im Nehmen. Engagement und Wille lassen sich offenbar auch mit eher bescheidenen Voraussetzungen hinreichend herstellen, sodass der afghanische Arbeiter als hinreichend produktiv geschätzt und besonders bei harten körperlichen Arbeiten jedem Einheimischen vorgezogen wurde. Ergo kann es eigentlich auch nicht stimmen, dass man mit den Afghanen nicht hätte was bewirken können. Dass sie generell Motivationslos wären. Der Afghane kann schon durchaus hart plockern.

ZITAT
Aber man hätte es versuchen müssen. Lager und Kühlhäuser zur Aufbewahrung der landwirtschirtschaftlichen Erzeugnisse währen ein guter Anfang gewesen, damit die Produkte nicht nach Pakistan exportiert und anschließend teuer reimportiert werden müssen.


Ja oder eine Reduktion der Kindersterblichkeit, oder des Drogenanbaus, oder meinetwegen eine Fabrik für Kugelschreiber oder auch irgendwas was anderes sinnvolles.
Die Arbeitsmarktsituation, das Gehaltsniveau und die medizinische Versorgung waren bis zuletzt halt einfach eigentlich katastrophal.

ZITAT
Die beteiligten Staaten!? Weder der afghanische Staat noch die afghanische Gesellschaft waren Marionetten der internationalen Gemeinschaft,


Doch genau das war der afghanische Staat. Der komplette Staatsapparat vom Präsident, den Ministerien, über die Loja Dschirga und/bzw. den Warlords bis hin zu den privaten Unternehmern, waren komplett unselbstständige Marionetten von Gnaden der Besatzung. Zu keinem Zeitpunkt hat der afghanische Staat innenpolitisch oder außenpolitisch irgendetwas alleine entschieden oder geregelt.

ZITAT
Der Wille der internationalen Gemeinschaft lässt sich an den gigantischen Summen erkennen, die für den infrastrukturellen Wiederaufbau, den Aufbau von staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen, die wirtschaftliche Entwicklung usw. bereitgestellt wurden.


Der Wille diese Gelder bereitzustellen bestand in den Geberländern. Der Wille, die sinnvolle Verwendung dieser Gelder bzw. Projekte auch zu steuern, ist auf dem Weg nach Afghanistan flöten gegangen.
Daher sind Milliarden dort ergebnislos versickert. Sehr viel Geld. Ein Teil bei den Warlords, ein Teil bei der Regierung und ein weiterer Teil bei den internationalen Beratern und Unternehmen.

ZITAT
Photovoltaik wird mittlerweile sehr verbreitet genutzt - um Pumpen in Südafghanistan (primär Helmand) anzutreiben, die das knappe Grundwasser heraufpumpen, um damit Opiumfelder (primär) zu bewässern.


Photovoltaik war also ein großes Business in Afghanistan. Schick. Nur macht ein Dieselgenerator nichts anderes. So von wegen Entwicklungsland. Daran erkennt man schon mal, wo Teile des Geldes versickert sind.
Die Pumpen waren ebenso klasse wie die Entwicklungsarbeit mit den Großrundbesitzern, denn die Opiumproduktion konnte dadurch mit internationaler Hilfe sogar verdoppelt werden. Ein historischer Ernterekord folgte auf den anderen. Das nenne ich mal moderne und effiziente Entwicklungshilfe.

ZITAT
Finanziert durch den Verkauf von Opium bzw. Kredite, die durch den Verkauf von Opium abbezahlt wurden. Für den Stromexport braucht man teuere Infrastruktur, die ein leichtes Angriffsziel darstellt - abgesehen davon wäre Stromexport angesichts der Stromknappheit in Afghanistan ziemlicher Wahnsinn gewesen.


Ich kann mir nicht vorstellen, dass der afghanische Staat bzw. dessen Sicherheitskräfte zu irgendeinem Zeitpunkt in der Lage bzw. gewillt waren, einem Warlord den Anbau von Opium zu untersagen.
Tatsächlich fehlte der Wille und das Engagement, den eingeschlagenen Weg systematischer Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 11. Jan 2022, 06:49
 
Panzerchris
Beitrag 11. Jan 2022, 17:04 | Beitrag #47
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ZITAT(Panzerchris @ 10. Jan 2022, 16:18) *
Photovoltaikanlagen wären auch eine gute Investition gewesen, um den eigenen Bedarf zu decken und auch ein Exportgut anbieten zu können.



ZITAT(Freestyler @ 10. Jan 2022, 21:01) *
Für den Stromexport braucht man teuere Infrastruktur, die ein leichtes Angriffsziel darstellt - abgesehen davon wäre Stromexport angesichts der Stromknappheit in Afghanistan ziemlicher Wahnsinn gewesen.


Wenn du schon meine Zitate benutzt dann schreibe sie bitte wahrheitsgemäß aus und kürze nicht wesentliches heraus. Den "eigenen Bedarf" hast du unterschlagen.

Sicher gab es zu wenige Menschen, die sich für Frauenrechte und Antikorruptionsmaßnahmen eingesetzt haben. Die wenigen, die es doch taten, lebten nicht als zu lange. Beispiel Freschta Kohestani: Eine Bürgerrechtlerin aus Kabul, die u.a. auf die schlimme Situation von Frauen in Afghanistan aufmerksam machte. Ermordet am 24.12.2020 zusammen mit einem ihrer Brüder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Freschta_Kohistani
Wie sollen Menschen auch Zeit zum demonstrieren finden, wenn sie oft genug den ganzen Tag damit beschäftigt sind Geld für ihre Familie zu verdienen. Jede Minute, die du auf der Straße mit einem Plakat in der Hand verbringst wird dir fehlen ein paar Afghani für deine hungernden Kinder zu ergattern. Die Leute hatten leider oft genug existentielle Probleme zu bewältigen. Und wenn sich auch noch ein Selbstmordattentäter unter die Demostranten mischt und das Ding zündet, wer ernährt dann die Familie?
 
Panzerchris
Beitrag 22. Jan 2022, 08:53 | Beitrag #48
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In der nordwestlichen Provinz Badghis wurden Frauen einer Hilforganisation mit dem Tode bedroht, sollten sie sich nicht vollverschleiern. Außerdem kündigten die Terroristen an, unangekündigte Kontrollen in Büros durchzuführen. Es gab auch eine schriftliche Androhung, wobei aber keine Todesdrohung enthalten war. Wenn Frauen arbeiten dürfen, müssen sie stets von einem männlichen Verwandten begleitet werden.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...t-dem-tod-.html

Die Taliban wollen nach Angaben des amtierenden Innenminister Siradschuddin Haqqani eine "Märtyrer-Brigade" aus Selbstmordattentätern in ihren neuen 100.000 Mann zählenden Streitmacht aufstellen. Wegen der Spannungen mit Tadschikistan soll sie dort grenznah stationiert werden. Der Sprecher des Verteidigungsministeriums Enayatullah Khwarizmi unterdessen sagte: "Eine Spezialeinheit von Selbstmordattentätern wird es nicht geben. Sie werden in die Armee aufgenommen. Sie sind bereit ihr Leben für Afghanistan zu opfern, wie alle anderen Soldaten." Die Haltung zu Selbstmordattentaten ist unter den Taliban stets unterschiedlich ausgefallen. Einige opfern bedenkenlos Leben, andere lehnen dies ab.

https://www.dw.com/de/selbstmord-brigade-in...rmee/a-60361348

Die EU will in Kabul wieder ihre Vertretung besetzen, ein Botschafter wird aber nicht vor Ort sein. Eine Anerkennung der Taliban-Regierung wird es nicht geben. Die Vertretung soll die humanitäre Hilfe für Afghanistan koordinieren.

https://www.dw.com/de/eu-will-wieder-in-kab...sein/a-60509546

Die Lage der Hazara ist besonders schlimm. Bereits im Oktober wurden viele Falimien dieser Volksgruppe ihres Landes und Eigentums beraubt und an Talibanunterstützer verschenkt. Auch gibt es imer wieder Anschläge mit Autobomben in den von Hazara bewohnten Vierteln in Kabul. In ihrer Not biedern sie sich den Taliban an und preisen ihre "gerechte Herrschaft".

https://www.dw.com/de/prek%C3%A4re-lage-der...iban/a-60321004


Weitere Nachrichten und Meldungen bei: https://www.dw.com/de/afghanistan/t-17281039
 
Panzerchris
Beitrag 24. Jan 2022, 16:26 | Beitrag #49
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Vertreter der Taliban sind in Oslo zu Gesprächen mit Regierungsmitarbeitern aus Norwegen, Deutschland und Frankreich eingetroffen. Weiterhin sind Angehörige von Exil-Afghanen geladen. Dies solle aber nicht als Anerkennung der Taliban gesehen werden. Man müsse aber mit der de facto-Regierung in Kabul zusammenarbeiten, um die humanitäre Lage nicht weiter exkalieren zu lassen.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...ngetroffen.html
 
revolution
Beitrag 2. Feb 2022, 01:40 | Beitrag #50
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ZITAT(Panzerchris @ 22. Jan 2022, 08:53) *
Die Lage der Hazara ist besonders schlimm. Bereits im Oktober wurden viele Falimien dieser Volksgruppe ihres Landes und Eigentums beraubt und an Talibanunterstützer verschenkt. Auch gibt es imer wieder Anschläge mit Autobomben in den von Hazara bewohnten Vierteln in Kabul. In ihrer Not biedern sie sich den Taliban an und preisen ihre "gerechte Herrschaft".


Historisch gesehen hat der größte Genozid an den Hazara Ende des 19. Jh. nach der Übergabe Afghanistans an Abdur Rahman Khan durch die britischen Kolonialherrschaft stattgefunden. Damals wurden Schätzungen zufolge 60% der Hazara Bevölkerung ausgelöscht mit dem Ziel Afghanistan durch starke Hand zu einen. Dagegen sind die Taliban tatsächlich schon fast als Hazara-freundlich zu bezeichnen. Mit anderen Worten könnte man auch sagen, dass sie dabei nicht so effektiv sind bzw. eher auf Vertreibung setzen.

ZITAT
Vertreter der Taliban sind in Oslo zu Gesprächen mit Regierungsmitarbeitern aus Norwegen, Deutschland und Frankreich eingetroffen. Weiterhin sind Angehörige von Exil-Afghanen geladen. Dies solle aber nicht als Anerkennung der Taliban gesehen werden. Man müsse aber mit der de facto-Regierung in Kabul zusammenarbeiten, um die humanitäre Lage nicht weiter exkalieren zu lassen.


Es geht wohl im Prinzip um den Verbleib bzw. die Verteilung von knapp 10Mrd. Dollar an eingefrorenen afghanischen Devisen.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 2. Feb 2022, 01:46
 
revolution
Beitrag 12. Feb 2022, 18:11 | Beitrag #51
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Gestern hat die US Regierung die "Executive Order on Protecting Certain Property of Da Afghanistan Bank for the Benefit of the People of Afghanistan" erlassen.
Diese besagt im Prinzip nichts anderes, als dass die USA 7 Mrd. Dollar Vermögen der afghanischen Staatsbank konfiszieren/rauben. Davon wollen sie dann 3.5 Mrd. an das "afghanische Volk" verteilen und weitere 3,5 Mrd. bleiben in den USA sollten an die Hinterbliebenen von 9/11 ausgezahlt werden. biggrin.gif

ZITAT
Biden to split $7 billion in frozen funds between 9/11 victims and Afghan humanitarian aid
Kevin Liptak-Profile-ImageNatasha Bertrand
By Kevin Liptak and Natasha Bertrand, CNN
https://edition.cnn.com/2022/02/11/politics...-aid/index.html




Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 12. Feb 2022, 19:15
 
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Beitrag 12. Feb 2022, 20:13 | Beitrag #52
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ZITAT(revolution @ 12. Feb 2022, 18:11) *
Diese besagt im Prinzip nichts anderes, als dass die USA 7 Mrd. Dollar Vermögen der afghanischen Staatsbank konfiszieren/rauben. Davon wollen sie dann 3.5 Mrd. an das "afghanische Volk" verteilen und weitere 3,5 Mrd. bleiben in den USA sollten an die Hinterbliebenen von 9/11 ausgezahlt werden. biggrin.gif


Davon kann ich in der Executive Order allerdings noch nichts lesen confused.gif
 
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Beitrag 18. Apr 2022, 05:51 | Beitrag #53
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Laut einer Untersuchung der NYT wurden seit der Machtübernahme durch die Taliban 500 ehemalige Helfer/Soldaten der Afghanischen Armee umgebracht oder sind verschwunden
https://www.nytimes.com/video/opinion/10000...an-revenge.html

Wir haben diese Leute im Stich gelassen, das ist beschämend und traurig


--------------------
ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Panzerchris
Beitrag 18. Apr 2022, 07:19 | Beitrag #54
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Zumal die neue Regierung versprochen hat, daß sie die Asylverfahren beschleunigen wollte. Passiert ist ... nichts. Die Familie eines Freundes sitzt immer noch in Pakistan fest, zumindest ist sie aber in relativer Sicherheit.

Pakistan hat übrigens einen Luftangriff auf 4 grenznahe Dörfer durchgeführt, dabei sollen 45 Menschen ums Leben gekommen sein. Die taliban sind nicht sehr glücklich darüber.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...eiche-tote.html
 
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Beitrag 18. Apr 2022, 09:47 | Beitrag #55
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Ach, Afghanistan, das ist Schnee von gestern. Wer möchte sich schon mit einem grandiosen Scheitern auseinandersetzen? Landes- und Bündnisverteidigung sind jetzt angesagt!


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manchmal geht der Horizont ber die klassische BW-Schiessausbildung hinaus (Goschi)

Ich habe mit Debilen gesprochen, mit Debilen die einen Schulabschluss haben und mit Debilen die einen Schulabschluss vergeben.
 
Panzermeyer
Beitrag 18. Apr 2022, 10:05 | Beitrag #56
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ZITAT
Zumal die neue Regierung versprochen hat, daß sie die Asylverfahren beschleunigen wollte.


Das ist für mich genauso viel wert wie die Ankündigungen nach diversen Naturkatastrophen man werde "schnell unbürokratische Hilfe" leisten. Dann weißt du das es weder schnell noch unbürokratisch werden wird.


--------------------
Es gibt drei Dinge auf dieser Welt die immer die Wahrheit sagen: Kleine Kinder, Betrunkene und Leggings.
 
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Beitrag 18. Apr 2022, 10:09 | Beitrag #57
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ZITAT(Nightwish @ 18. Apr 2022, 08:47) *
Ach, Afghanistan, das ist Schnee von gestern. Wer möchte sich schon mit einem grandiosen Scheitern auseinandersetzen? Landes- und Bündnisverteidigung sind jetzt angesagt!


Ich bin überzeugt: Hätten "die Afghanen" (ja, die gibt es nicht, ich weiß) für ihr Land (ja, das sind zusammengewürfelte Stammesgebiete, ich weiß) genauso gekämpft wie die Ukrainer für die Ukraine, hätten wir da auch mehr unterstützt. Haben es ja lange genug versucht.

Gerade die Ukrainekrise zeigt für mich, dass der Westen durchaus bereit ist zu unterstützen.
 
Panzermaus
Beitrag 19. Apr 2022, 10:03 | Beitrag #58
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Das Problem an AFG war ja schlicht, dass wir als Westen unsere Ideen und Überzeugung mit Führungspersonen kombiniert haben, welche unserer Meinung nach "Musterdemokraten" sind und das "schon regeln" werden. Dazu kommt die Multiethnizität, welche nicht verstanden wurde und das Fehlen einer einheitlichen Strategie, die auch von allen mitgetragen wird. Kann halt nicht funktionieren, wenn die einen nur Brunnen bohren und Mädchenschulen bauen und die anderen machen night raids. Man könnte jetzt die Probleme so weiter fortführen.
Jetzt machen die TB ihre Geschäfte mit China und unterdrücken ihre Bevölkerung weiter. Da sich die Geschichte immer wieder wiederholt hoffe ich bloß, dass wir unser AFG Karten und Daten aufgehoben haben.
 
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Beitrag 19. Apr 2022, 15:34 | Beitrag #59
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ZITAT(Panzermaus @ 19. Apr 2022, 11:03) *
Jetzt machen die TB ihre Geschäfte mit China und unterdrücken ihre Bevölkerung weiter. Da sich die Geschichte immer wieder wiederholt hoffe ich bloß, dass wir unser AFG Karten und Daten aufgehoben haben.

Ich kann mir keinen Grund vorstellen, dort sich militärisch noch einmal langfristig und substantiell zu engagieren.
Sowas wie Moderation, Hilfe beim Aufbau von Institutionen oder THW ja. Entweder dort entsteht ein Konsens, etwas aufbauen zu wollen und es gemeinsam zu versuchen oder wir lassen sie den anderen Weg gehen. Hochqualifizierte werden dann halt langfristig anderswo ihr Glück suchen.
 
Panzermaus
Beitrag 20. Apr 2022, 13:18 | Beitrag #60
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Ich wäre mir nicht so sicher. Es wird irgendwann wieder eine Art von Intervention geben. Spätestens, wenn die Widerstandsbewegung (möglicherweise) im Norden signifikant an Fahrt gewinnt.
 
 
 

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