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> Neues Panzerungsmaterial, Einsatz von Metall- und Keramikschaum
Reitlehrer
Beitrag 13. Aug 2017, 10:12 | Beitrag #1
+Quote PostProfile CardPM
Leutnant
Beiträge: 884



Gruppe: Members
Mitglied seit: 28.02.2015


Da es sich um einen Werkstoff handelt, der auch für andere Anwendung bei Schiffen oder Fahrzeugen zur Anwendung kommen kann, betrifft es mehrere Forenbereiche. Aber ich setze es mal hier rein, da der Beschusstest mit 7,62 x 63 AP erfolgte, was in die Infanteriekategorie fällt. Außerdem wird ja gerade im "IAR-Ausschreibung" Thread auch über Schutzklassen diskutiert

https://news.ncsu.edu/2016/04/metal-foam-tough-2016/

Ganz neu ist der Werkstoff nicht, aber es gibt wohl weitere Entwicklungen bzgl. einer kontrollierten Herstellung mit definierten Eigenschaften.

Bzgl. der ballistischen Wirkung böten sich in der Anwendung natürlich Möglichkeiten beim Körperschutz, bei Hubschraubern und auch bei Flugzeugen. Beim A-10 Nachfolgerentwurf "Machete" wird bei der Panzerung bereits "Foam" erwähnt.

Zu dem isolieren die Schäume gut, so dass sich auch gut für die Schotten von Schiffen eignen, da sie sowohl den Splitterschutz verbessern als auch die Ausbreitung von Bränden verlangsamen.

Weiterhin absorbieren Werkstoffe aus Schäumen bis zu achtmal mehr Energie.

Daher verwendet Audi diese Bereits als Schockabsorber im Crash-Schutz:

http://www.lmpv.de/uploads/media/pdf/lwd_Impv_poss.pdf


Diese Eigenschaft macht das Material im Schiffbau auch im Bereich Unterwasserschutz interessant.

Anwendungen gibt es bereits:

http://www.vsm.de/sites/default/files/doku...rie_01-2015.pdf (Seite 12)

Schutz von Öltanken bei Eisbergkollisionen
http://www.wiwo.de/technologie/forschung/v...10336084-2.html




 
SLAP
Beitrag 13. Aug 2017, 10:58 | Beitrag #2
+Quote PostProfile CardPM
Hauptmann
Beiträge: 4.205



Gruppe: WHQ
Mitglied seit: 13.08.2003


Das ist Kraut und Rüben. Metallschäume lassen sich aus verschiedenen Metallen und Legierungen herstellen. Nicht jeder Schaum ist deshalb für ballistische Anwendungen oder als Knautschmaterial in Automobilen geeignet.

In dem im Artikel erwähnten Manuskript geht es um den Vergleich verschiedener Sandwich-Konstruktion mit CMF als Zwischenlage zur Absorbierung der kinetischen Energie.

Abstrakt:
ZITAT
A high-performance light-weight composite armor system has been manufactured using boron carbide ceramics as the strike face, composite metal foam processed by powder metallurgy technique as a bullet kinetic energy absorber interlayer, and aluminum 7075 or KevlarTM panels as backplates with a total armor thickness less than 25 mm. The ballistic tolerance of this novel composite armor system has been evaluated against the 7.62x51 mm M80 and 7.62x63 mm M2 armor piercing projectiles according to U.S. National Institute of Justice (NIJ) standard 0101.06. The results showed that composite metal foams absorbed approximately 60-70% of the total kinetic energy of the projectile effectively and stopped both types of projectiles with less depth of penetration and backplate deformation than that specified in the NIJ 0101.06 standard guidelines. Finite element analysis was performed using Abaqus/Explicit to study the failure mechanisms and energy absorption of the armor system. The results showed close agreement between experimental and analytical results.


Die "leichteste", geprüfte Sandwich-Konstruktion NIJ Level IV hat eine Flächenmasse von ca. 5,5 g/cm² und eine stärke von <25 mm . Eine typische herkömmliche Weste Level IV hat eine Flächenmasse von ca. 3,3 g/cm² und eine stärke von ca. 20 mm. Nichts, was mich augenblicklich vom Hocker reißt.


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