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> Malaysia Airlines Flight 370, ausgelagert
Heckenschütze
Beitrag 8. Aug 2015, 10:51 | Beitrag #151
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Angesichts der Umstände wird man in Frankreich besonders vorsichtig sein. Die Geschichte hat große Wellen geschlagen, die malaysischen Behörden haben sich nicht mit Ruhm bekleckert und zeitkritisch ist es auch nicht. Da wird man sich in Frankreich keine Blöße geben wollen, außerdem muss man auch ernsthaft Fälschungen in Betracht ziehen. (Schließlich ist Sommerpause und CNN braucht wieder ein Thema biggrin.gif)
 
Hummingbird
Beitrag 8. Aug 2015, 18:29 | Beitrag #152
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Ob man "ernsthat Fälschungen in Betracht ziehen muss", sei mal dahingestellt. Soweit ich das mitbekommen habe, ist auf dem Wrackteil eine Nummer, die es sich eindeutig einer 777 zuordnen lässt. Nur eben der eindeutige Beweis, dass es sich um MH370 handelt, ist für das französische Labor nicht so ohne weiteres zu erbringen. Die Frage ist aber zunächst mal nebensächlich, weil eben so viele Indizien für MH370 sprechen, das derzeit niemand ernsthafte Zweifel anmeldet. Viel wichtiger ist erstmal, welche Ergebnisse die Laboranalyse bringt, hinsichtlich der Unfalluntersuchung.

Der Beitrag wurde von Hummingbird bearbeitet: 8. Aug 2015, 21:58
 
xena
Beitrag 8. Aug 2015, 19:58 | Beitrag #153
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Ich denke, dass man die Seriennummern erst mal überall nachforschen muss. Evtl. wird nicht überall elektronisch jedes Teil dokumentiert das ausgetauscht wird. Dann muss Papierkram durchsucht werden usw. Das dauert. Selbst wenn, müssen alle in Frage kommenden Wartungscenter abgefragt werden, wo die Maschine mal gewartet oder wegen einem angedengelten Vorfeldfahrzeug mal repariert werden musste. Von daher wundert es mich nicht, wenn es mal länger dauert bis man das Teil 100% zuordnen kann. Anscheinend läuft auch in der Luftfahrt nicht alles so ideal elektronisch ab wie man meinen möchte.


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tommy1808
Beitrag 10. Aug 2015, 09:01 | Beitrag #154
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ZITAT(xena @ 8. Aug 2015, 19:58) *
Dann muss Papierkram durchsucht werden usw. Das dauert. Selbst wenn, müssen alle in Frage kommenden Wartungscenter abgefragt werden, wo die Maschine mal gewartet oder wegen einem angedengelten Vorfeldfahrzeug mal repariert werden musste. Von daher wundert es mich nicht, wenn es mal länger dauert bis man das Teil 100% zuordnen kann. Anscheinend läuft auch in der Luftfahrt nicht alles so ideal elektronisch ab wie man meinen möchte.


Das ist zwar manchmal nur auf Papier vorhanden, aber die Airline hat das alles zentral.

Gruß
Thomas


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goschi
Beitrag 11. Aug 2015, 15:21 | Beitrag #155
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ZITAT(Sparta @ 7. Aug 2015, 23:39) *
Sicher wird der Flieger beim Hersteller lackiert. Nur jede Fluggesellschaft hat eine eigene Mischung was Farbpigmente und Effekte betrifft.

wo hast du das denn her? mata.gif


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Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Hummingbird
Beitrag 18. Aug 2015, 18:45 | Beitrag #156
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ZITAT
French officials are scaling down the hunt for wreckage from missing Malaysia Airlines flight MH370, after 10 days of air and sea searches off its Indian Ocean territory of Réunion failed to yield any discoveries.
http://www.independent.co.uk/news/world/as...n-10459904.html
 
Father Christmas
Beitrag 3. Sep 2015, 21:21 | Beitrag #157
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Die vor La Réunion gefundene Flügelklappe gehört zu MH370:
http://www.n-tv.de/panorama/Wrackteil-stam...le15860181.html

Unterdessen hat man in Kiel ein neue, mögliche Absturzstelle errechnet:
http://www.n-tv.de/panorama/MH370-koennte-...le15838881.html

Die aber wohl nicht ganz so interessant zu sein scheint:
http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleist...l/12268266.html

http://blogs.crikey.com.au/planetalking/20...w-mh370-theory/


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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


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Father Christmas
Beitrag 13. Oct 2015, 10:52 | Beitrag #158
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Könnte auch eine Ente sein: Scheinbar wurde ein Wrack gefunden

http://mobil.n-tv.de/panorama/Skelettfund-...le16126281.html


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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
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goschi
Beitrag 13. Oct 2015, 11:15 | Beitrag #159
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ganz per Zufall hat er also eine malayische Flagge gegriffen, die ja auch in jedem Flugzeug der Malaysian Airlines en Masse rumliegt...


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Father Christmas
Beitrag 24. Jan 2016, 07:34 | Beitrag #160
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In Thailand wurde etwas gefunden, das mit MH370 in Verbindung stehen könnte:
http://mobil.n-tv.de/panorama/Wrackteil-ko...le16839141.html


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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
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Hummingbird
Beitrag 3. Oct 2017, 16:33 | Beitrag #161
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Das Australian Transport Safety Bureau hat seinen Abschlussbericht veröffentlicht.

https://www.atsb.gov.au/media/5773565/opera...al_3oct2017.pdf
 
Hummingbird
Beitrag 20. May 2018, 13:04 | Beitrag #162
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Larry Vance aus Ottawa in Kanada, ein pensionierter und nun freiberuflich tätiger Flugunfallermittler stellt in seinem neuen Buch "MH370 - Mystery solved" die These auf, dass der Kapitän Zaharie das Unglück mutwillig herbeigeführt hat. Der Autor leitet dies davon ab, dass gefundene Wrackteile -nach seiner Expertise- nicht die Merkmale von einem Aufprall mit hoher Geschwindigkeit ins Wasser zeigen. Seiner Meinung nach wurde die Maschine so sanft auf der Wasseroberfläche gelandet, das sie nicht explosionsartig zerbrochen ist und darum kein Trümmerfeld gefunden wurde.

Der Beitrag wurde von Hummingbird bearbeitet: 20. May 2018, 13:07
 
xena
Beitrag 20. May 2018, 14:46 | Beitrag #163
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Abgesoffen und gestorben sind aber trotzdem alle und somit bleibt es eine Tragödie.


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Beitrag 20. May 2018, 16:55 | Beitrag #164
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ZITAT(Hummingbird @ 20. May 2018, 14:04) *
[...]Der Autor leitet dies davon ab, dass gefundene Wrackteile -nach seiner Expertise- nicht die Merkmale von einem Aufprall mit hoher Geschwindigkeit ins Wasser zeigen. Seiner Meinung nach wurde die Maschine so sanft auf der Wasseroberfläche gelandet, das sie nicht explosionsartig zerbrochen ist und darum kein Trümmerfeld gefunden wurde.


http://www.cbc.ca/news/mh370-flight-malays...crash-1.4665938

Ich kann seiner Theorie aber auch nicht folgen. Nur weil zwei Wrackteile groß sind, ist noch lange nicht klar, wie der Rest aussieht.







http://www.spiegel.de/spiegel/mh-370-die-w...-a-1208561.html

ZITAT
Was an Bord von MH 370 geschah Die Wahrheit über den Geisterflug

Vor vier Jahren verschwand ein Flugzeug von Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord. Ein Flugunfallermittler hält das Rätsel nun für gelöst.

Von Marco Evers

Das größte Mysterium der Luftfahrt ist keines mehr. Das Schicksal des Geisterflugs MH370 scheint endlich aufgeklärt - das Verschwinden einer Boeing 777 von Malaysia Airlines, die am 8. März 2014 kurz nach Mitternacht von Kuala Lumpur nach Peking fliegen sollte, dort aber nie ankam und auch nirgendwo sonst.

Auf die Frage, wo das Flugzeug und seine 239 Insassen denn nun sind, gibt es gleichwohl keine Antwort. Niemand weiß es, und wahrscheinlich wird es niemand je erfahren. Seit Januar läuft die Suchaktion einer US-Firma mit acht Tauchrobotern, doch diese wird Mitte Juni so ergebnislos abgebrochen werden wie die dreijährige Suche zuvor.

Der Jet liegt irgendwo auf dem Grund des südlichen Indischen Ozeans. Wie er dorthin kam und wer dafür verantwortlich ist, das zumindest wird immer klarer. Die Lösung des Rätsels gelang nicht den dafür zuständigen Stellen in Malaysia und Australien, wo Experten unter Hochdruck und mit Millionenbudgets an dem Fall arbeiteten. Sie gelang einem unbeteiligten Fachmann: Larry Vance aus Ottawa in Kanada, einem pensionierten und nun freiberuflich tätigen Flugunfallermittler.

Ende Mai erscheint sein Buch "MH370 - Mystery solved". Vance, 69, weist darin mit bestechender Logik nach, dass nach Lage der Dinge nur ein möglicher Hergang in Einklang mit allen verfügbaren Indizien steht: MH370, seine Crew und Passagiere wurden das Opfer des Flugkapitäns Zaharie Ahmad Shah, 53.

Shah - verheiratet, drei Kinder - hatte, aufgrund welcher Psychopathologie auch immer, offenbar den Plan gefasst, für alle Zeit ohne jede Spur von der Erdoberfläche zu verschwinden. Er hat seine Maschine deshalb bewusst über Stunden bis ans Ende der Welt geflogen, dorthin, wo kein Radar und keine Schiffe, nichts und niemand ihn je bemerken würden. Er setzte den Jet so sanft wie möglich auf dem Wasser auf, um ihn am Stück zu versenken.

Der Massenmord an seinen Passagieren und Besatzungsmitgliedern, so Vance, habe Shah ebenso wenig gekümmert wie den Germanwings-Co-Piloten Andreas Lubitz, der seinen Airbus A320 fast genau ein Jahr später in ein Alpen-Bergmassiv steuerte.

Neu ist das Schreckensszenario eines erweiterten Suizids als Erklärung für das Verschwinden von MH370 nicht. Neu aber ist die Fülle an Belegen, mit der Vance seine Theorie nun untermauern kann. Er hat dafür die Mithilfe zweier weiterer Flugunfallermittler im Ruhestand genutzt. Terry Heaslip, Elaine Summers und Vance greifen zusammen auf mehr als hundert Jahre Berufserfahrung zurück.

MH370 ist eben nicht so spurlos verschwunden, wie Shah dies wohl geplant hatte. Mindestens 20 Wrackteile sind nach und nach aufgetaucht. Die meisten stammen von den Flügeln, den Triebwerken oder dem Leitwerk. Doch kaum ein Trümmerstück stammt aus dem Innern der Maschine. Nicht ein einziges Sitzkissen und keine Schwimmweste wurden angespült, obwohl Hunderte davon an Bord waren. Ein Hinweis darauf, dass MH370 beim Absturz nicht aufgebrochen ist.

Vance und seine Mitstreiter haben in ihrem Berufsleben gelernt, in Wrackteilen zu lesen. Jede Delle und Verformung erzählt ihnen, was für physikalische Kräfte hier am Werk waren, jeder Kratzer und Riss im Metall wird für sie zum stummen Zeugen dessen, was MH370 widerfahren ist. "Es ist nicht schwer", sagt Vance, "festzustellen, was sich hier ereignet hat."

Seinen australischen Kollegen wirft Vance mangelnde Sorgfalt und Inkompetenz vor. Sie hätten von Anbeginn eine falsche Spur verfolgt und diese stur verteidigt gegenüber allen Hinweisen, die ihre Theorie später infrage stellten. Ihre Leistung sei besorgniserregend und "einer professionellen Untersuchung unwürdig".

Vance ist ein Altmeister seines Fachs. In seiner Karriere hat er mehr als 200 Untersuchungen zu Vor- und Unfällen in der Luftfahrt verantwortet. Als stellvertretender Ermittlungsleiter hat er auch den mit 229 Toten schwersten Absturz in der Geschichte von Swissair aufgeklärt. Was Vance bei der Rekonstruktion des Swissair-Crashs lernte, eine der komplexesten überhaupt, das half ihm jetzt bei der Rekonstruktion des Geisterflugs.

Am 2. September 1998 war die McDonnell Douglas MD-11 südwestlich vom kanadischen Halifax brennend in den Atlantik gestürzt. Vance und das Team haben das Wrack in vierjähriger Arbeit zusammengepuzzelt und die Brandursache aufgedeckt: Im oberen Cockpitpanel war es zu einem Kurzschluss gekommen. Ein damals noch häufig verwendetes Isolationsmaterial hatte Feuer gefangen, das sich rasch ausbreiten konnte.

Was bleibt von so einem Jet, wenn er mit einer Geschwindigkeit von 555 Kilometern pro Stunde mit der Nase voran in den Ozean kracht? Die Antwort auf diese Frage liefert ein entscheidendes Indiz zu dem Schicksal von MH370.

Die Millisekunden nach dem Aufschlag der Swissair-Maschine muss man sich in Superzeitlupe so vorstellen: Der Bug des Fliegers wird vom Wasser eingedrückt und platzt auf. Der Flugzeugrumpf taucht, ohne nennenswert gebremst zu werden, ins Meer ein. Die Luft im Inneren trifft auf Wassermassen, die sich, so ist die Physik, nicht komprimieren lassen. Also steigt der Luftdruck in der Kabine schlagartig ins Unermessliche. Die Maschine explodiert regelrecht von innen nach außen und von vorn nach hinten. Gleiches passiert mit allen Hohlräumen, etwa in den Flügeln.

Die Swissair-Maschine ist so in Sekundenbruchteilen in etwa zwei Millionen Einzelteile zerbrochen, und kaum ein Trümmerstück war größer als ein Handteller. Die Menschen wurden ebenso übel zugerichtet. Köpfe explodierten. Nur eine Leiche war visuell zu identifizieren.

Was folgt daraus nun für die Rekonstruktion des Geisterflugs MH370? Im Juli 2015 tauchte auf der Insel La Réunion das erste Wrackteil von MH370 auf: eine 2,43 Meter lange und 1,5 Meter breite Flügelklappe, Flaperon genannt, die von der rechten Tragfläche stammt.

Im Juni 2016 wurde auf einer zu Tansania gehörenden Insel eine Landeklappe gefunden, 4,57 Meter mal 1,83 Meter groß. Sie war gleich neben dem Flaperon am rechten Flügel montiert gewesen. Beide Teile waren weitgehend intakt geblieben, ihre unbeschädigten Hohlräume hatten ihnen genug Auftrieb verliehen, um sie über den Ozean driften zu lassen. Nur an ihrer Hinterkante, der dünnsten Stelle, waren sie ausgefranst.

Als Vance die Fotos der massiven Wrackteile sah, wusste er auf Anhieb: "Diese Maschine kann unmöglich mit Hochgeschwindigkeit ins Wasser gestürzt sein." Das aber ergäbe sich aus der Theorie, der die Ermittler der offiziellen Flugunfalluntersuchung immer noch anhängen. Die Australier gehen davon aus, dass MH370 führerlos dahinflog, etwa nach einem Feuer an Bord, nur gesteuert vom Autopiloten, bis nach über sieben Stunden das Kerosin verbraucht war und die Maschine aus großer Höhe mit mindestens 700 Kilometern pro Stunde kopfüber auf das Meer knallte.

"Die Beleglage dagegen ist überwältigend", sagt Vance. "Schon die großen Trümmer beweisen: So kann es auf gar keinen Fall gewesen sein."

Wenn MH370 also nicht hart aufschlug auf dem Wasser, wie dann? 13 charakteristische Merkmale an den beiden aufgefundenen Klappen lassen für Vance nur einen Schluss zu: Als die Maschine in Kontakt mit dem Wasser kam, müssen die Landeklappen, die als Auftriebshilfen dienen, voll ausgefahren gewesen sein - wie bei einem normalen Landeanflug.

Vance glaubt, dass die Maschine sich dem Wasser vollkommen gerade näherte. Als Erstes tauchten die Triebwerke in die Wogen ein und rissen ab. Dann zerfetzten die tief hängenden Klappenränder. Momente später versank die rechte Flügelspitze in einer Welle. Durch die dabei auftretenden Kräfte lösten sich nun die Klappen aus ihren Verankerungen. Jetzt wurde auch noch der gesamte rechte Flügel abgetrennt. Das schließt Vance daraus, dass Wrackteile gefunden wurden von jener Stelle, an der die rechte Tragfläche und der Rumpf ineinander übergehen.

Der Rumpf schlug leck, Wasser strömte hinein, rasch sank die Maschine, nur wenige Teile aus dem Innenraum verließen das Wrack durch die Löcher im Rumpf und die vordere rechte Tür, die bei allem Biegen und Brechen aufgesprungen war. Darauf deutet ein Teil der inneren Türverkleidung hin, das 2016 auf der Insel Rodrigues entdeckt worden war.

Wenn die Klappen aber ausgefahren waren, dann ergeben sich daraus eine Reihe von Schlussfolgerungen. Jemand hat im Cockpit gesessen und den entsprechenden Hebel betätigt. Dieser Jemand muss ein ausgebildeter Pilot gewesen sein.

Die Klappen bewegen sich nur, wenn das elektrische System und die Hydraulik funktionieren. Das wiederum ist nur der Fall, wenn mindestens ein Triebwerk läuft. Spritmangel, sagt Vance, könne daher als Absturzursache ausgeschlossen werden.

Vance geht in seinem Buch alle Möglichkeiten durch: ein Feuer im Cockpit, brennende Lithium-Ionen-Batterien im Frachtraum, mechanische und/oder elektrische Defekte, eine Entführung, ein katastrophaler Druckverlust, eine Bombe, eine Rakete. Doch gegen alle Varianten sprechen gewichtige Gründe. Am Ende bleibt nur ein Szenario, in dem sich laut Vance alle bekannten Fakten zu MH370 und die zutage geförderten Hinweise widerspruchsfrei verknüpfen lassen: Das ist die Pilot-als-Täter-Hypothese.

Verdächtig ist damit auch der Co-Pilot. Fariq Abdul Hamid, 27, war gerade dabei, auf die Boeing 777 umgeschult zu werden. MH370 sollte sein letzter Ausbildungsflug sein. Seine Freundin war ebenfalls Pilotin, die Hochzeit geplant. Seine Lebensumstände lassen eine Selbstmordabsicht als unwahrscheinlich erscheinen.

Shah hingegen besaß daheim einen Flugzeugsimulator. Ermittler des FBI haben entdeckt, dass er auf diesem in den Wochen vor seinem Verschwinden einen Kurs in den südlichen Indischen Ozean abgeflogen ist.

Vance macht keinen Versuch zu ergründen, warum ein Mensch so ein Verbrechen begehen sollte. Das ist nicht sein Fachgebiet. Er hofft, dass sich für die Klärung des Tatmotivs andere Experten finden. An die australischen Kollegen richtet er den Appell, sich seiner Analyse anzuschließen. Doch die offiziellen Stellen schweigen sich bisher aus, beziehen keine Stellung zu seiner Selbstmordtheorie. "Dabei gibt es keine Zweifel am Ablauf", sagt Vance, "alle Beweisstücke erzählen die gleiche Geschichte."

Andere Teile der Geschichte werden sich hingegen nie klären lassen. Wie hat sich Shah des Co-Piloten entledigt? Wie und wann hat er die Menschen an Bord getötet? Am wahrscheinlichsten, sagt Vance, sei es, dass Shah mit einem Handgriff im Cockpit einen Druckabfall herbeiführte, kaum dass er nach 40 Minuten Flugzeit seine geplante Route verlassen hatte.

Sauerstoffmasken fielen von der Decke. Die verängstigten Passagiere atmeten durch sie. Als die Gasvorräte leer waren, erstickten sie. Der Pilot verfügte über eine separate Sauerstoffversorgung.

Um 1.20 Uhr Ortszeit verließ Shah den malaysisch kontrollierten Luftraum. "Good Night, Malaysia Three Seven Zero", waren seine letzten aufgezeichneten Worte. Seine Stimme klang ruhig und entspannt. Augenblicke später begann er das Verbrechen. Er schaltete alle Geräte ab, die Informationen über das Flugzeug an Flugsicherung und Fluggesellschaft sendeten. Er wendete die Maschine und flog einen zuvor minutiös geplanten Kurs, der das Risiko minimierte, von militärischem Radar erfasst zu werden.

Shah wusste nur nicht, dass sein Flieger weiterhin ein Signal von sich gab. Einmal pro Stunde nahm ein Satellit automatisch Kontakt auf mit der Maschine. Ermittler konnten von diesen "Handshakes" mit raffinierter Mathematik Rückschlüsse auf den Kurs von MH370 ziehen. So definierten sie ein Suchgebiet, in dem sie die Maschine mit einem hohen Grad an Hoffnung vermuteten.

Dies, sagt Vance, war der Moment, an dem die offizielle Untersuchung entgleiste. Denn die scheinbar objektiven Rückschlüsse aus den Satellitendaten verschleierten, dass diese auf einer Reihe von Annahmen fußten, etwa der, dass der Autopilot die Maschine immer geradeaus gesteuert hat. Da Shah sie aber mindestens in der letzten Flugphase aktiv geflogen hat und er selbst Kurs, Geschwindigkeit und Flughöhe bestimmte, endete MH370 an einem Punkt, der für die Ermittler für immer unauffindbar bleiben wird.

"Es ergibt keinen Sinn mehr, die Suche fortzusetzen", sagt Vance. Dazu sei der Ozean schlicht zu groß. Und um das Schicksal von MH370 und seinen 239 Insassen aufzuklären, sei der Zugang zum Wrack auch gar nicht mehr nötig.




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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


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Beitrag 20. May 2018, 19:00 | Beitrag #165
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ZITAT(Father Christmas @ 20. May 2018, 17:55) *
Ich kann seiner Theorie aber auch nicht folgen. Nur weil zwei Wrackteile groß sind, ist noch lange nicht klar, wie der Rest aussieht.
Ich halte es auch für gewagt so eine Expertise anhand von Fotos zu erstellen und dann der offiziellen Untersuchungskommission Dilettantismus zu unterstellen. Dem Verkauf des Buches ist ist so eine provokante Darstellung bestimmt nicht abträglich...
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29. March 2024 - 06:32