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> Raketenkreuzer MOSKWA gesunken, ausgelagert aus den Marine-News
SailorGN
Beitrag 18. Apr 2022, 13:16 | Beitrag #31
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Die konstruktive Schiffsischerung ist nur so gut wie die Besatzung, welche die Verschlusszustände umsetzt. Da wird gerade in D und bei den Briten (FOST) SEHR viel Wert drauf gelegt, aus Gründen.

Ich denke nicht, dass der Treffer signifikante Teile der Schadensabwehrtechnik ausgeschaltet hat, unter dem Schornstein befinden sich idR die Antriebsmaschinen. Die wird es erwischt haben, womit das Schiff aber keinesfalls ein Totalausfall ist. Eventuell wurde der STL (Schiffstechnische Leitstand) mit getroffen... was aber bei so einem Schiff (ausgehend von "westlichen" Schadensabwehrdoktrinen) nur geringe Auswirkungen haben sollte. Bei so einem Kreuzer gehe ich mal von mind. 3 Gruppenständen aus, wobei "dank" des Helodecks/Hangars achtern sehr viel Feuerlöschkram vorhanden sein sollte, inkl. Monitore an Oberdeck (würde ich auch für die S-300 VLS mit vorsehen).

Meine bescheidene Meinung:

Besatzung war bei Verschlusszuständen UND der Besatzungsorganisation (Kriegsmarsch und dazugehöriger Verschlusszustand) nachlässig. Treffer kam im Radarschwerpunkt, nach den "Rußstellen" entlang des Freibordes zu schließen kann es sein, dass der FK kurz vor Treffer selbst getroffen wurde und Trümmer über die Länge verteilt hat... wobei auf einem Bild auch ein ziemlich großer Fleck in der Wasserlinie zu sehen ist... schwer zu sagen... die Rußstellen können auch mit Bulleyes korrespondieren, was für Feuer über große Schiffslänge (Parallel zu dem s-300-VLS!) hindeutet...

Die Krängung spricht für größere Wassermengen im Schiff. Die kommen nur auf zwei wegen dort rein, entweder Treffer unter Wasserlinie oder Löschwasser. Mein erster Gedanke war Löschwasser, da Trefferbild weitestgehend am/oberhalb Hauptdeck zu sehen ist. Zusammen mit mangelhaften Verschlusszuständen ist eine Begrenzung oder gar Bekämpfung der aus Löschwasser resultierenden Krängung nicht möglich... da reichen 2-3 offene Schotten weit unten und 4 Abteilungen werden zu Indoorpools. Je länger ich mir das Bild aber ansehe, desdo eher kommt ein Treffer an der Wasserlinie infrage, da ist eine riesige Rußstelle, die bei einem Treffer weiter oben da nicht sein dürfte...es wäre noch der "Schrotschuss" eines sich zerlegenden FK möglich.... aber dann wären die Löcher an der Wasserlinie eher klein und die eindringende Wassermenge beherrschbar. Nicht beherrschbar sind sie, wenn ein FK auf Wasserlinie einschlägt und sofort umsetzt... dann gibts dort ein Riesenloch (also mehr als einen qm). Da läuft auch ne Menge rein... zusammen mit nachlässigem Verschluss hat man schnell Probleme.


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Nightwish
Beitrag 18. Apr 2022, 13:34 | Beitrag #32
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Es sieht so aus, als wäre auf der gesamten Länge Rauch aus einem Teil der Bullaugen unterhalb des Oberdecks/der Deckkante ausgetreten. Man sieht eine Linie dunkler, verrußter Punkte.


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lerne leiden, ohne zu klagen

manchmal geht der Horizont ber die klassische BW-Schiessausbildung hinaus (Goschi)

Ich habe mit Debilen gesprochen, mit Debilen die einen Schulabschluss haben und mit Debilen die einen Schulabschluss vergeben.
 
Schwabo Elite
Beitrag 18. Apr 2022, 13:49 | Beitrag #33
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ZITAT(SailorGN @ 18. Apr 2022, 14:16) *
Meine bescheidene Meinung:

Aufgrund der ukrainischen Meldungen kann man ja von zwei Neptun ausgehen, die auf die Moskwa angeflogen kamen. Da sind ja theoretisch auch ein Treffer an der Wasserlinie und mehrere Treffer durch Raketenteile denkbar. Die schwarzen Wolken und Flecken mittschiffs sind halt schon auffällig.
Gibt es moderne AShM, die gezielt auf der Wasserlinie oder darunter einschlagen können? Das stell ich mir bei den Geschwindigkeiten konstruktiv sehr schwierig vor.


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Merowinger
Beitrag 18. Apr 2022, 13:58 | Beitrag #34
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ZITAT(Schwabo Elite @ 18. Apr 2022, 14:49) *
Gibt es moderne AShM, die gezielt auf der Wasserlinie oder darunter einschlagen können?
Ja absolut, das oder pop-up von oben im Endanflug sind die üblichen Optionen. Unterhalb der Wasserline allerdings nicht.

Eine interessante Frage ist, ob es sich anstelle der Neptun um wesentlich kleinere Sea Spear von einer Bayraktar gehandelt haben könnte die den Angriff durchgeführt haben. Und dann sind da noch die ominösen amerikanischen unmanned costal defence vehicles (?kleine Halbtaucher?), die entweder beobachtet oder sogar Waffen getragen haben könnten.

Beim veröffentlichten Bild der Moskva dürfen wir nicht vergessen: Wir sehen wahrscheinlich was wir sehen sollen, und es könnte zusätzlich retuschiert sein.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 18. Apr 2022, 14:41
 
xena
Beitrag 18. Apr 2022, 15:05 | Beitrag #35
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Kleinere Sea Spear? Glaube ich kaum. Das waren die beiden Neptunes, die in der Seite eingeschlagen haben. Sie dürften auch kaum getroffen worden sein, weil bei Unterschallenkwaffen dürfte die Energie für einen nennenswerten Durchschlag kaum noch ausreichen. Die Dinger sind tief im Innern explodiert und haben nennenswertes Gedöns zerstört und somit Brände ausgelöst. Sie dürften sogar die Maschinenanlage außer Betrieb gesetzt haben und somit evtl. auch die Energiezufuhr. Das war ein richtig guter Glückstreffer und die Lenkwaffen haben das getan was diese tun sollten, nämlich das Radarzentrum anfliegen. Da ist noch Resttreibstoff entzündet worden, was auch zu den Bränden beigetragen hat. Und wenn die auch noch Munitionsbunker getroffen haben, noch besser. Da hat für eine Versenkung alles gepasst.


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goschi
Beitrag 18. Apr 2022, 15:41 | Beitrag #36
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Thema ausgelagert



goschi (admin)


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Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
goschi
Beitrag 18. Apr 2022, 15:43 | Beitrag #37
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ZITAT(Merowinger @ 18. Apr 2022, 14:58) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 18. Apr 2022, 14:49) *
Gibt es moderne AShM, die gezielt auf der Wasserlinie oder darunter einschlagen können?
Ja absolut, das oder pop-up von oben im Endanflug sind die üblichen Optionen. Unterhalb der Wasserline allerdings nicht.

Eine interessante Frage ist, ob es sich anstelle der Neptun um wesentlich kleinere Sea Spear von einer Bayraktar gehandelt haben könnte die den Angriff durchgeführt haben. Und dann sind da noch die ominösen amerikanischen unmanned costal defence vehicles (?kleine Halbtaucher?), die entweder beobachtet oder sogar Waffen getragen haben könnten.

Beim veröffentlichten Bild der Moskva dürfen wir nicht vergessen: Wir sehen wahrscheinlich was wir sehen sollen, und es könnte zusätzlich retuschiert sein.

Nicht alles muss relativiert, dreifach in Frage gestellt oder mit alternativen ideen umfüttert werden wink.gif

und betreffend Bilder und manipuliert, es gibt auch Bewegtbild, siehe:
ZITAT(Sparta @ 18. Apr 2022, 09:58) *
Miniclip über den brennenden Kreuzer.
https://9gag.com/gag/aBnGPPZ


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ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
ramke
Beitrag 18. Apr 2022, 16:16 | Beitrag #38
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Die Version mit der Sabotage oder des Unfalls kann man wohl 99% ausschließen.


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Nur echt mit "Edit"
 
Merowinger
Beitrag 18. Apr 2022, 16:55 | Beitrag #39
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Ich will meine Skepsis begründen: Auf dem vorliegenden Bild können wir kaum bis gar keine Ausswirkung von außen erkennen. Ich denke nicht, daß eine Neptun (oder Harpoon oder RBS15) nur ein kleines rundes Loch in der Außenhaut hinterläßt und ansonsten bis auf einen Brand keinerlei äußerlich sichtbare Folgen einer Explosion zeigt. Das wäre nur der Fall wenn der Sprengkopf mit (hier 2x) 150kg nicht umsetzt, siehe INS Hanit.

Der gewählte Blickwinkel verdeckt entweder diesen Schaden, oder der Angriff wurde mit einer kleineren Waffe durchgeführt (unwahrscheinlichere Variante nach den statements von Ukraine und USA). An Bord sind keine Menschen zu sehen: Ist das der aufgegebene und geräumte Zustand?

Eine nicht so wichtige Frage: Beide OSA-M Starter sind eingefahren, vielleicht aufgrund des Feuers oder des defekten Radars oder wegen Helikopterbetrieb oder weil eine andere Fregatte deckt, aber sollten sie nicht aufgrund anhaltender Bedrohung in Bereitstellung sein? Einen Notbetriebsmodus würde ich erwarten.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 18. Apr 2022, 17:09
 
General Gauder
Beitrag 18. Apr 2022, 17:14 | Beitrag #40
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Warum soll das nicht möglich sein das eine Anti Schiff Rakete nur ein kleines Loch hinterläst?



Die Sheffield wurde auch von einer einzelnen Exocet getroffen welche nur ein kleines Loch hinterlassen hat. So eine Rakete muss nicht explodieren um verheerende irreparable Schäden hervor zu rufen.

Oder nehmen wir einfach mal die USS Stark, welche auch von einer Exocet getroffen wurde, das Loch war 3x4m groß wirkt im vergleich zum Schiffrumpf trotzdem vergleichsweise klein





So und nun schauen wir uns einfach mal die Moskwa an



https://img-9gag-fun.9cache.com/photo/aWgbo0A_700bwp.webp

Das schaut verblüffend ähnlich aus, ich gehe also felsenfest davon aus das zumindest eine Neptune den Kreuzer getroffen hat und die Schäden waren offenbar so groß das man das Schiff nicht retten konnte.

Außerdem das Schiff hängt auf dem Bild schon so tief im Wasser das dadurch das Loch unter Wasser sein könnte und somit nicht mehr zu sehen, als Vergleich ein Bild aus besseren Tagen des Kreuzers, das sind locker ein paar m mehr Tiefgang.



Der Beitrag wurde von General Gauder bearbeitet: 18. Apr 2022, 18:14
 
Merowinger
Beitrag 18. Apr 2022, 17:59 | Beitrag #41
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Ein Schnittbild.

ZITAT
Most importantly... I don't really see any readily apparent indication of fire reaching ordinance like it had been suggested.

ZITAT
If what I read was correct, pretty much all of her damage control and firefighting pumps were next to the engineering spaces (except one pump in another location). So it looks like the location of the hits could have taken out her firefighting / damage control ability.

Das Schnittbild ist leider nicht bezeichnet, aber man kann direkt unterhalb des hinteren Bordwandtreffers einen Betriebsstoffbunker zwischen den beiden Maschinenräumen vermuten.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 18. Apr 2022, 18:24
 
Forodir
Beitrag 18. Apr 2022, 18:03 | Beitrag #42
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Der Gefechtskopf wird definitiv mit verzögerung gezündet werden, man will ja schaden im schiff haben. Da ist ja auch keine Panzerung mehr, so ein halb gehärteter LFK wird ohne probleme durch die schiffswand kommen.


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Thomas
Beitrag 18. Apr 2022, 18:12 | Beitrag #43
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Den mußt du für den Rumpf nicht härten. Schwimmendes Kriegsblech hat nach älterer Bauart ca. 16-20mm Stärke, nach neuerer Bauart ca. 10-14mm. Besserer Stahl und gleiche Lebenserwartung bei reduzierter Belastung (also gerechnet auf das schlechte Wetter).

edit:
Und ja. Alle AShM zünden den Gefechtskopf mit Verzögerung.

Der Beitrag wurde von Thomas bearbeitet: 18. Apr 2022, 18:13


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Forodir
Beitrag 18. Apr 2022, 18:15 | Beitrag #44
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Sind die nicht normalerweise gehärtet um abwehrmassnahmen besser zu überleben? Ich hatte da mal was im Zusammenhang mit der RBS15 gelesen vielleicht verwechsele ich das mit elektronischer Härtung.

Der Beitrag wurde von Forodir bearbeitet: 18. Apr 2022, 18:18


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Thomas
Beitrag 18. Apr 2022, 18:26 | Beitrag #45
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Jain. Fliegende Litfaßsäulen wie die AS6 Kingfish sind angeblich gegen Beschuß durch 20mm gehärtet. Das widerspricht jedoch dem Prinzip, daß da ein Suchkopf den Endanflug kontrolliert. Natürlich kann man argumentieren, daß ja dahinter eine Panzerplatte sitzen kann und es dem Gefechtskopf egal ist, ob er 40m links oder rechts im Träger einschlägt.

Fakt ist jedoch: Wenn du den Suchkopf durch Beschuß physisch zerstörst, ist das ganz fieses BäBä für Aerodynamik und Flugkontrolle = Endanflug wird unkontrolliert = Fehlschuß.


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revolution
Beitrag 18. Apr 2022, 19:02 | Beitrag #46
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ZITAT(Merowinger @ 18. Apr 2022, 17:55) *
Ich will meine Skepsis begründen: Auf dem vorliegenden Bild können wir kaum bis gar keine Ausswirkung von außen erkennen. Ich denke nicht, daß eine Neptun (oder Harpoon oder RBS15) nur ein kleines rundes Loch in der Außenhaut hinterläßt und ansonsten bis auf einen Brand keinerlei äußerlich sichtbare Folgen einer Explosion zeigt. Das wäre nur der Fall wenn der Sprengkopf mit (hier 2x) 150kg nicht umsetzt, siehe INS Hanit.


Es gibt auch ganz unterschiedliche Gefechtsköpfe für Seeziel-FK. Bspw. führen Multi-EFP Gefechtsköpfe zu einem anderen Schadensbild. Wirken mehr im Innenraum in die Breite und reißen daher auch keine großen Löcher in die Außenhaut.
rein: raus?:


Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 18. Apr 2022, 19:18
 
Panzerchris
Beitrag 19. Apr 2022, 06:47 | Beitrag #47
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Ich denke, die UA wusste ganz genau, wo sie die Moskwa treffen mußten. Schließlich wurde das Schiff in Mikolaev gebaut. Dort hat man vielleicht noch die Konstruktionspläne parat gehabt. Wäre es nicht denkbar, daß man die Neptun 360 so programmiert hat, daß sie an einer vorher bestimmten Stelle einschlägt?
 
Broensen
Beitrag 19. Apr 2022, 07:11 | Beitrag #48
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Da braucht man nicht mal Konstruktionspläne, da liegt nämlich noch ein Schwesterschiff.
 
400plus
Beitrag 19. Apr 2022, 07:23 | Beitrag #49
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Ist das nicht ein bisschen optimistisch, mit einem Seezielflugkörper so genau zielen zu können? Das ist ja keine Drohne, die von einem Menschen gelenkt wird, sondern sucht sich einfach nur den Radar-Blip, oder?
 
speciman
Beitrag 19. Apr 2022, 07:42 | Beitrag #50
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Der Flugkörper wird auf die vermutete Position des Zieles geschossen und fliegt mittels Inertialnavigation dorthin. In einer taktisch sinnvollen Entfernung zum vermuteten Ziel geht das eigene Radar aktiv und lenkt den Flugkörper auf ein Objekt im definierten Zielgebiet. Da wird nichts genau anvisiert, das Ding wird die Mitte des Echos anpeilen und irgendwo knapp über der Wasserlinie einschlagen.
Was dann auf dem Zielschiff passiert, dürfte entsetzlich sein.

Viele Verletzte, unklares Lagebild, sich schnell ausbreitende Brände, zerstörte Feuerlöschleitungen, vll. zerstörte Elektrik - völlige Dunkelheit in einigen Bereichen. Wassereinbruch. Schlagseite. Brandabwehrtrupps mit schwerem Atemschutz, die versuchen einen schiefen Niedergang herabzusteigen und beim Löschen plötzlich im Wasser stehen. Panische Versuche, wieder nach oben zu kommen.

Ich bin selber 13 Jahre Marinesoldat gewesen und mir läuft es kalt den Rücken herunten, wenn ich mir vorstelle, wie es unmittelbar nach dem Einschlag gewesen sein dürfte.

 
SailorGN
Beitrag 19. Apr 2022, 13:57 | Beitrag #51
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Deswegen übt man die Sch...ererei ja... immer und immer wieder. Deswegen wird der Verschlusszustand permanent überwacht und jedes "Brechen" führt zu unangenehmen Einzelgesprächen mit Offz/Meistern der Schiffssicherung. Deswegen gibt Verschlusszustände und Kriegsmarschorganisation. Gerade Marinegefechtsdienst ist 99% langweilige Routine und 1% blanker Horror. Andererseits ist man bei der Marine schon ziemlich gut vorbereitet, von der persönlichen Ausstattung über Brandabwehrgeraffel bis hin zur Organisation... und vor allem auch bezüglich der Ausbildung. Selbst Wehrpflichtigen wurde "damals" (meine wenigen Fregattentage liegen mittlerweile etwas weiter zurück) der Umgang mit ASG und Garry Glitter beigebracht, von regelmäßigen Berge- und Erstmaßnahme-Übungen ganz zu schweigen. Auch die Neustadt-Lehrgänge waren gut genug, da ein Gefühl und vor allem Respekt für zu entwickeln.

Ja, solche Treffer sind verheerend, gerade auch wenn sie die Heizerareale treffen... aber ein Schiff dieser Größe mit über 500 Mann Besatzung hätte das meiner Meinung nach überleben müssen. Nicht intakt oder gar kampffähig, aber schlepp- und schwimmfähig... und ohne die gesamte Besatzung von Bord zu scheuchen.


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xena
Beitrag 19. Apr 2022, 14:09 | Beitrag #52
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Die Dinger können nicht gezielt auf einen Teil des Schiffes gerichtet werden. Die schlagen dort ein, wo das stärkste Radarsignal ist. Was die Härtung angeht, so ist keine AShM gehärtet. Ein SAPHE Gefechtskopf ist per Definition ja schon gehärtet, weil er erst mal das Schiff mit Panzerung durchbrechen muss. Und ja 20mm Geschosse kommen da nicht durch, wenn dann eher 30mm. Darum auch die Kritik gegenüber Phalanx und Konsorten. Das Problem ist, dass sie im Prinzip das Flugwerk zerstören und die Lenkwaffe somit ins trudeln gerät und abstürzt, wenn man noch rechtzeitig reagiert, ansonsten können auch diese das Schiff noch erreichen und Schaden anrichten. Zumindest bei Unterschalllenkwaffen ist das so. Überschalllenkwaffen haben aber eine solch große kinetische Energie, dass der Gefechtskopf trotz zerstörter Zelle noch ein gutes Stück gerade aus fliegt und bei der geringen Bekämpfungsentfernung eines CIWS wie Phalanx reicht die Energie noch aus aufs Schiff aufzuschlagen und je nach Konstruktion meist sogar einzudringen. Abhilfe bringt nur eine Explosion die groß genug ist oder ein Kaliber, das den Gefechtskopf durchdringt und ihn zur Explosion bringt. Deswegen sind die großen AShM der Russen auch so gefährlich, selbst wenn CIWS seine Arbeit macht.

Die Neptuns der Moskwa sind anscheinend ohne Störung eingeschlagen und konnten sich tief im Schiff so richtig austoben.


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Merowinger
Beitrag 19. Apr 2022, 14:10 | Beitrag #53
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https://twitter.com/GrangerE04117/status/1515975452279840770
ZITAT
It is called the Пост энергетики и живучести (ПЭЖ) or "Post of Energy and Survivability" (PEZH). The purpose of the room is to manage the energy (both electrical and propulsion) and also acts as the Damage Control HQ for the ship.

Das ist der Ort des vermuteten Treffers zwischen und leicht oberhalb von den beiden Maschinenräumen.

Wie es scheint hat man Schiffssicherung und Technischen Leitstand (STL) kombiniert, dazu sollen sich hier die großen Lenzpumpen befinden, bis auf eine. Bei der Sheffield wurden nachträglich u.a. die kleineren tragbaren Lenzpumpen als Problem identifiziert, die gleiche Frage wird man bei der Moskwa auch stellen. Wie auch immer, wenn zeitgleich Kommandant und STL ausfallen dann ist noch mehr Chaos vorprogrammiert.

Sollten beide Maschinenräume getroffen worden sein, direkt oder durch das Feuer danach, dann wird es schwierig den Wassereinbruch in diesen großen Räumen noch zu kompensieren, siehe Helge Ingstad. Und fast ohne Lenzpumpen? Ich wüßte als armchair admiral nicht wie das gut ausgehen kann.

Vom Neptun FK liest man gerüchteweise, daß auch ein IR Suchkopf vorhanden sei, der Warheitsgehalt der Aussage ist jedoch sehr fragwürdig. Nur mit einer solchen Kamera wäre der FK in der Lage, gezielt einen bestimmten Bereich des Kreuzers anzugreifen. Von daher scheint es wahrscheinlich, daß wie bereits mehrfach erwähnt per Radar "einfach" die Mitte anvisiert wurde.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 19. Apr 2022, 14:17
 
SailorGN
Beitrag 19. Apr 2022, 14:32 | Beitrag #54
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Leider erkennt man auf dem Bild nicht, wohin das Drum-Tilt-Radar mittschiffs gerichtet ist. Gezurrt zeigt es wohl recht voraus.... damit könnte man zumindest ahnen, ob die beiden AK 630 mittschaffs noch aktiv werden konnten. Das Top Dome vom S-300-System ist ja nach achtern gerichtet, also wurde damit wohl nicht gewirkt. Das MPZ-301 Baza scheint auch nach achtern gerichtet zu sein, der Backbord-Osa-Starter ist nicht ausgefahren, nur der Deckel leicht geöffnet.

Für mich sieht es so aus, als hat maximal das CIWS die anfliegenden FK bekämpft.

Nachtrag: Der Bereich unterhalb des Schornsteins ist auch das IR-Zentrum des Schiffes, dort ist es am heißesten, da mit Gasturbinen gefahren wird. Und Ende der 70iger war IR-Signaturreduzierung noch Neuland. Daher kann ein FK mit Aktivradar und IR-Sensor schon dort einschlagen... wobei ich den Radarschwerpunkt eher im vorderen Brückenaufbau vermitet hätte, zusammen mit den ganzen Verwinkelungen der FK-Container.

Insgesamt erscheint es aber irgendwie absurd, an dem im tweet gezeigten Punkt den STL zu positionieren... sicher, es ist ein kurzer Weg zu den Maschinenräumen, aber so dicht dran kann schon eine gewaltsame Havarie bei den GT zu Ausfällen führen... und dann das vordere Kraftwerk gleich über dem Maschinenraum? Ist vieleicht wartungsfreundlich in der Werft, aber nicht wirklich redundant und beim jetzigen Trefferbild in Mitleidenschaft gezogen worden.

Der Beitrag wurde von SailorGN bearbeitet: 19. Apr 2022, 14:46


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Merowinger
Beitrag 19. Apr 2022, 14:47 | Beitrag #55
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Das ist alles hoch spekulativ, wir haben zu wenig Fakten. Man kann auf der anderen Seite auch vermuten, daß wegen drohendem Energieverlust und vor allem wegen der Brände die Waffen (insbesondere OSA-M zur FK Abwehr, siehe oben) und Radare in sichere Positionen gefahren wurden oder dort verblieben.

Die Ukrainer hatten auf jeden Fall irgendwie ihre Augen auf dem Kreuzer, sie berichteten früh u.a. vom Kentern, was man ziemlich sicher als wahr verbuchen kann. Es dürfte auch Eingeschlossene gegeben haben.

Zur Festsetzung des Kommandeurs der Schwarzmeer Flotte:
ZITAT
Osipov reportedly was on record for having been the official that last checked the Moskva's readiness for potential missile strikes as recently as February 2022

https://www.newsmax.com/world/globaltalk/ru.../17/id/1066023/


Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 19. Apr 2022, 14:58
 
SailorGN
Beitrag 19. Apr 2022, 14:55 | Beitrag #56
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Natürlich ist das spekulativ, ich war nicht dabei, habs nicht mit eigenen Augen gesehen... genausowenig wie ich mit eigenen Augen einen Virus schonmal gesehen habe^^

Wenns kracht zurrt man nicht alles wieder schön seefest, sondern versucht Folgeangriffe aufzuhalten.... falls man noch Strom hat. Hat man keinen mehr dann fahren auch die Radare nicht mehr. Gerade bei den OSA magazinen würde es Sinn machen, sie zu öffnen, 1. damit es drinnen weniger Hitzestau gibt und 2. damit der Explosionsdruck nach oben entweichen kann. Wobei ich davon ausgehe, dass die Deckelhälften eh die schwächsten Punkte sind. Dazu liegen zwischen Trefferpunkt und den OSA-Werfern 30 m mindestens... und dazwischen das RiesenVLS für die S-300, um die würde ich mir bei einem Brand Sorgen machen^^


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Merowinger
Beitrag 19. Apr 2022, 15:00 | Beitrag #57
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Wenn ich mir das Ausbooten und die folgenden Maßnahmen von Hilfsschiffen vorstelle, dann würde ich bei brennendem Schiff genau dort (achtern) sehr ungern freiliegende FKs auf mich gerichtet sehen. Die andere Überlegung war, daß sich Helikopterbetrieb und ausgefahrene OSA-M nicht gut zusammen vertragen und daher vermieden werden.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 19. Apr 2022, 15:01
 
SailorGN
Beitrag 19. Apr 2022, 15:29 | Beitrag #58
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Wenn man gerade 500 Mann möglichst schnell vom Schiff bekommen will ist der Zustand der Waffen idR vollkommen egal. Und wenn man bei einem derartigen Schiffszustand erstmal dran denkt, die Waffen und Sensoren auf "safe" zu drehen, bevor man in die Boote steigt hat man schon irgendwo anders die Prioritäten falsch gesetzt.... zumal ich mittlerweile davon ausgehe, dass man dort kaum/keinen Strom mehr für sowas hatte, sonst hätte man das Schiff nicht geräumt.

Für mich sieht es so aus, als wurde das Schiff vom Angriff komplett überrascht, weder im inneren noch im äusseren Gefecht war man auf einen Angriff vorbereitet, was entsprechend gravierende Konsequenzen hatte... Wahrscheinlich war das ganze Schiff auf Anhieb dunkel, der STL ausser Gefecht und der Antrieb hinüber. Neben Bränden gabs vermutlich einen Wassereinbruch, insgesamt wohl worst case... angesichts der allgemeinen Performance der russischen Streitkräfte war da die Bergerolle wohl am vernünftigsten^^


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Ta152
Beitrag 19. Apr 2022, 16:11 | Beitrag #59
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ZITAT(SailorGN @ 19. Apr 2022, 14:57) *
< snip >der Umgang mit ASG und Garry Glitter beigebracht, < snip >


Gary Glitter?


Kannst du mir ein oder zwei Stichworte geben was das jeweils ist?


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Ist es denkbar das man im Chaos direkt nach dem Einschlag zu früh evakuiert hat? Dadurch fehlte dann das Personal um das Schiff zu halten.


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speciman
Beitrag 19. Apr 2022, 16:21 | Beitrag #60
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Fhnrich
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Garry Glitter = der ehemals genutzte Hitzeschutzanzug. Gibt es bereits eine Weile nicht mehr. Ist ersetzt durch normale Feuerwehrkleidung.
ASG = Atemschutzgerät.

Beides genutzt im internen Gefecht / in der Schadenabwehr an Bord.
 
 
 

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