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> Neue Lazarettzüge für die Bundeswehr, https://de.wikipedia.org/wiki/Krankentransportzug
Tauglichkeit5
Beitrag 3. May 2022, 06:38 | Beitrag #61
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ZITAT(General Gauder @ 2. May 2022, 22:37) *
Die Dinger sind für den V-Fall die alten eingelagerten Züge hat man in 40 Jahren genau 0x verwendet, und beim V-Fall sprechen wir nicht von einer Übernacht Aktion wenn der Zug erst nach 4-5 Tagen zur Verfügung steht reicht das vollkommen aus zumal die hier besprochene Container Lösung garantiert nicht viel schneller wäre und das wollte ich auch noch einmal erwähnen in der Kernaufgabe Verwundete von A nach B zu transportieren wesentlich schlechter ist weil mies gefedert und vor allem auch langsamer.
Deswegen sollte die Politik sich, wie weiter oben schon ausgeführt, mal Gedanken darüber machen ob das der einzige Zweck sein kann und ob das auch so bleiben soll. Größere Medevacs von NATO-Kräften über die großen Drehkreuze im Südwesten bieten sich quasi an.
 
Dragon46
Beitrag 3. May 2022, 20:21 | Beitrag #62
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Dieser KrTrsp-ICE ist zweifelsohne eine Kompromisslösung. Aber ich halte sie für gar nicht so schlecht, wie propagiert:
  • Corona hat gezeigt, dass eine Verlegung mehrerer Patienten im territorialen Bereich immer mal wieder vorkommen kann, die Ressourcen sind allerdings dünn gesät (die guten EBS-Busse gibts ja auch nicht mehr).
  • Die bislang genutzten A310 MRTT sind es bald nicht mehr. Die A330 MRTT verfügen über kein Ladetor und sind in einem multinationalen Verband gebunden. Deswegen laufen dieses Jahr noch zwei A321neo LR als rein nationales Asset zu. Die Intensivkapazitäten der "weißen Flotte" der Flugbereitschaft kann man nur als Feigenblatt ansehen (z. B. 4 PTEs im A340).
  • Die Bundeswehr hat daher "irgendwie" Bedarf an einer derartigen Fähigkeit, selbst aber keine Ahnung von Bahnbetrieb und versteht immerhin, dass es nicht sinnvoll ist, Fahrzeuge auf Abstellgleisen vor sich hingammeln zu lassen weil sie nie benötigt werden.

Auftritt Deutsche Bahn. Dort kann man die Fahrzeuge irgendwie betreiben lassen (wie auch immer die Nutzung dann geregelt ist), vielleich erwirtschaften sie sogar noch etwas Geld für die Instandhaltung. Hier macht es Sinn, dass die Züge bei der DB Fernverkehr eingesetzt werden, da dieser Bereich in eigener Regie betrieben wird. Der Regionalverkehr im Gegensatz wird durch die Bundesländer bestellt und bezahlt, daher besteht hier eine sehr heterogene Umgebung im Hinblick auf Rollmaterial, Vertragslaufzeiten und Gesellschaften (die vielleicht nach der nächsten Ausschreibung schon gar nicht mehr existieren). Auch kann der Zug im Regionalverkehr aufgrund von Vertragsstrafen und/oder Ausfallstatistiken seitens des Auftraggebers nicht einfach spontan der Bundeswehr bereitgestellt werden, im Fernverkehr fällt dieser Zug dann halt einfach aus. Und wenn das Fahrzeug heute, aber auch in 5-10 Jahren, noch im Fernverkehr der DB mitfahren soll, so muss es dann dem Rollmaterial der DB entsprechen. Und dort sind die Optionen, besonders zukunfsfähige, beschränkt. Es besteht basically:
  • ICE: Bereits vorhanden, erprobt, begrenzt auslandstauglich
  • IC 2: Basiert auf Doppelstockwagen (Auslandstauglichkeit?), für den geplanten Intensivtransport daher nur eingeschränkt geeignet
  • ECE: Bislang nicht flächig eingeführt (nur 2 Linien), Rollmaterial ist im Bereich der DB eher eine Nischenlösung
  • ECx: Interessantes Konzept mit lokbespannten Zügen, großen Türen und niveaugleichem Einstieg - befindet sich allerdings noch nicht im Regelbetrieb (Auslieferung aktuell ab 2024)

Das sind auch schon so ziemlich alle Auswahlmöglichkeiten, die in 10 Jahren noch im Fernverkehr existieren werden - über Dieselantrieb reden wir da schon gar nicht mehr. Viel anders als den ICE kann man da fast nicht wählen, wenn das Asset halbwegs kurzfristig zulaufen soll. Daher überrascht diese Wahl nicht sonderlich. Wie gesagt - ein Kompromiss.

Meine Vision wäre hingegen ein eigenes Eisenbahnbataillon mit Dieseltriebzügen (sowas wie ein Coradia LINT oder Stadler WINK mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h). Damit kann man auch Einheiten auf den TrÜbPl fahren oder Einsatzsoldaten von Berchtesgaden nach Köln/Wahn bringen. Bei Bedarf wird dann auf Krankentransportzug umgerüstet. Diese könnte man dann in Kooperation mit den Hilfsorganisationen betreiben, das DRK-Gesetz sieht das ja auch explizit vor. Ausbildung an den 3 Umrüst-ICEs, die sich im Planbetrieb befinden, wird ja wohl nicht jede Woche stattfinden können. Ich setze noch eins drauf: Das kann man als teil- oder inaktive Einheit mit einem gewissen, immer diensthabenden Anteil ausplanen (analog z. B. der Air National Guard), der in der Masse von Reservist:innen gestellt wird. Ganz schön verrückt biggrin.gif

Der Beitrag wurde von Dragon46 bearbeitet: 3. May 2022, 20:23
 
400plus
Beitrag 10. Nov 2023, 09:24 | Beitrag #63
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Schon etwas älter, aber ganz interessant vielleicht:
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU/CSU zur "Geplante Anschaffung von Lazarettzügen durch die Bundesregierung"

ZITAT
1. Wie errechnet sich der Bedarf von drei Triebzügen?
Die in den Medien genannte Zahl ist nicht nachvollziehbar. Der Bedarf ist zum
jetzigen Stand der Ãœberlegungen noch nicht bezifferbar
[...]
19. Weshalb wurde die Entscheidung getroffen, Hochgeschwindigkeitszüge
als zusammenhängende Ganzzüge einer Lok-bespannten und an die An-
forderungen der unterschiedlichen Bahnsysteme im europäischen Eisen-
bahnraum deutlich flexibler anzupassenden Lösungsvariante vorzuziehen?

Eine Entscheidung ist noch nicht getroffen.
20. Weshalb – falls mehrere der gestellten Fragen derzeit noch Gegenstand
der weiteren Planung sind – wurde die Anschaffung der Hochgeschwin-
digkeitstriebzüge vom Typ ICE 3 neo konkretisiert, ohne die aufgeworfe-
nen Fragen zuvor geklärt zu haben?

Die Beschaffung ist derzeit nicht konkretisiert.
 
 
 

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