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> Panzernahbekämpfung - in der NVA bzw. generell
Wacher
Beitrag 18. Nov 2007, 22:23 | Beitrag #1
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Hallo,

2 ehemalige Angehörige der NVA haben mir gegenüber unabhängig von einander von einer so genannten Ausbildung "Panzernahbekämpfung" erzählt. Die ausführlichsten Schilderungen hierzu kenne ich von einem Arbeitskollegen, der in der zweiten Hälfte der 80er Jahre als Unteroffizier in der NVA gedient hat.

Nach seinen Erzählungen wurde dort die Bekämpfung von Panzerfahrzeugen aus nächster Nähe ausgebildet, wobei die Ausbildung insbesondere die Bekämpfung von Panzerfahrzeugen mit Waffen, Kampfmitteln und Gerät, die eigentlich nicht zu den Panzerabwehrwaffen gezählt werden beinhaltet haben soll. Er erzählt, dass bei der NVA z.B. ausgebildet wurde, wie man Panzerfahrzeuge mit Molotow-Cocktails, Handgranaten, Nebeltöpfen, improvisierten Sprengsätzen etc. bekämpft. "Improvisierte Sprengsätze" meinte wohl weniger IED's sondern selbstgebastelte Ladungen, die von todesmutigen Infanteristen an vorbeifahrende bzw. sie überrollende Fahrzeuge geheftet werden. Er sprach in diesem Zusammenhang auch von "Verhängen der Periskope mit Lappen um der Besatzung die Sicht zu nehmen".

Ich persönlich bezweifele nicht, dass es bei der NVA eine solche Ausbildung gegeben haben könnte, aber glaubte man bei der NVA damit nachhaltige Wirkung gegen NATO-Truppen zu erzielen?

Ich stelle mir außerdem folgende Fragen:
- Ist ein solches Unterfangen außerhalb stark bewaldeter oder zersiedelter Gebiete (in denen Panzerfahrzeuge ohnehin kaum ohne Infanterieunterstützung bzw. eigentlich eher zu deren Unterstützung operieren) überhaupt sinnvoll? (Ich denke nicht.)
- Ist mit den genannten Mitteln eine Zerstörung von KPz, SPz ö,ä. denkbar? (Ich denke allenfalls gegen gepanzerte Fahrzeuge wie M113 etc.)
- Ist es realistisch zu glauben, dass Infanterie auf feindliche Panzerfahrzeuge aufspringen können und durch verhängen der Periskope Panzer ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen? Ich denke zeitgenössische Panzer sind dafür zu schnell und die Infanteristen würden ziemlich leicht von anderen Fahrzeugen bzw. begleitender Infanterie abgeschossen.
- Gab es bei der BW zu Zeiten des Kalten Krieges ähnliche Ideen?
 
Gast_Fürst Imrahil_*
Beitrag 18. Nov 2007, 22:37 | Beitrag #2
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Gast



Soviel ich weiß wird in der DUH Panzerabwehr aller Truppen auf die Möglichkeit hingewiesen Panzer mit Minen, Mollis und Sprengmitteln zu bekämpfen.
Allerdings kann ich nicht sagen ob so etwas in der Bw Ausgebildet wurde oder wird.
Aber meinem Bekanntenkreis zufolge soll so was, in mir nicht bekannter Form, in der rumänischen Armee und der Fremdenlegion noch geübt werden.
 
DemolitionMan
Beitrag 18. Nov 2007, 23:38 | Beitrag #3
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Also in meinem NVA-Handbuch "Militärisches Grundwissen" von 1989 wird die Panzernahbekämpfung mittels Panzerhandgranate, RPG-18, Brandflasche, geballten Ladungen und Gleit- sowie Druckbrettminen beschrieben. Die Optiken sollen mit Handwaffen beschossen werden. Die von dir erwähnte Abdeckung der Optiken wird unter "Sonstige Mittel" eingestuft, wörtlich: "Im Gefecht sind alle möglichen Mittel auszunutzen, um die Kampfeigenschaften eines gegnerischen Panzers einzuschränken, zum Beispiel durch Verschmieren des Zielfernrohres und der Winkelspiegel mit Erdstoff oder durch Abdecken mit Zeltbahn, Schutzumhang oder Lappen."

Die Brandflasche stellt immer ein probates Mittel gegen den Motor dar, wird auch in der BW-Vorschrift sehr ausführlich beschrieben.

Oberstes Prinzip der Panzerbekämpfung durch Infanterie ist eh immer, erst die gegnerische Infanterie auszuschalten und sich dann erst um die isolierten Panzer zu kümmern. Dann kommt man auch ungestört in die toten Winkel des Panzers und kann auf dem herumturnen. Zu empfehlen ist es sicher nicht, die Deutschen haben ja nicht ohne Grund die Panzerfaust in Massen hergestellt, obwohl sie auch mit Sprengladungen durch die Infanterie schon viele Panzer ausgeschaltet hatten. Der Wehrmachtslehrfilm "Männer gegen Panzer" zum Thema Panzernahbekämpfung wurde ja soweit ich weiß noch lange Jahre in der NATO verwendet, es ist möglich dass auch die Ausbildung der NVA darauf stuft.

Der Beitrag wurde von DemolitionMan bearbeitet: 19. Nov 2007, 00:49


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BigKahuna
Beitrag 18. Nov 2007, 23:51 | Beitrag #4
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Im Rahmen der Ausbildung "Der Panzervernichtungstrupp" haben wir sowas 1996 in der Spezialgrundausbildung bei der BW noch geübt. Zwar haben wir keine improvisierten Sprengsätze gebastelt, aber das Vorgehen mit Molli, Handflammpatrone und Panzerabwehrmine wurde durchaus geübt. Das ging bis zum "Überrollen lassen" (im ausgebauten Graben sitzend) und den Molli hinterher werfen. Da diverse Brandschutzbestimmungen dem Einsatz echter Brandflaschen entgegen standen, haben wir Panzerwracks ebend mit Plastiflaschen voller Sand "geblendet" smokin.gif In einem Unterricht wurde auch auf die fachgerechte Herstellung einer Brandflasche eingegangen.

Allerdings wurde auch ganz klar vermittelt, dass ein solches Vorgehen lediglich eine Notlösung darstellt und i.d.R. dem letzten Aufgebot vorbehalten bleibt ;o) Ob sowas heute noch ausgebildet wird, hängt in erster Linie vom Engagement der Ausbilder hab.

Der Beitrag wurde von BigKahuna bearbeitet: 18. Nov 2007, 23:53
 
EK 89/2
Beitrag 19. Nov 2007, 09:09 | Beitrag #5
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also wir hatten das 88 im Rahmen der Grundausbildung auch gestreift. Die Mot-Schützen haben das deutlich ausführlicher gemacht mit Panzerüberrollen und Brandflasche das volle Progemm also.
Ich kann mich auch noch an Schautafeln erinnern an denen die Verwundbarsten Stellen des jeweiligen Fahrzeugs rot gekennzeichnet waren und uns gesagt wurde womit man wo die größte Wirkung erzielt.
Zum Schutz der Infanterie bei solchen Aktionen: Uns wurde immer wieder gesagt, dass damit gerechnet wird, das 80-90% der Mot-Schützen die ersten 18 min eines NATO-Angriffs nicht überleben. Wir als Granatwerferbattrie sollten 20 min überstehen.
In wieweit diese Aussage in die Richtung Nervenschock geht kann ich nicht beurteilen. Ich habe ähnliches aber auch von Bekannten und Verwanden gehört die zu anderen Zeiten bei der Fahne waren.
Ich denke mal das deckt sich gut mit dem sowjetischen Vorgehen in solchen Fällen. Wenns huntert versuchen und 90 gehen drauf sind trotzdem 10 Kampffahrzeuge ausgeschaltet- Masse statt Klasse - hat vor Moskau doch auch geklappt.
 
Gast_Fürst Imrahil_*
Beitrag 19. Nov 2007, 09:34 | Beitrag #6
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Gast



Gibt es dieses NVA-Handbuch "Militärisches Grundwissen" auch irgendwo zu kaufen? Bei Google konnte ich nix finden.

Für meine Begriffe gehört schon viel Kaltblütigkeit dazu einen Panzer mit solchen Kampfmitteln zu bekämpfen.
Schade das so etwas in der heutigen Zeit nicht mehr intensiv und Flächendeckend ausgebildet wird.
 
DemolitionMan
Beitrag 19. Nov 2007, 09:43 | Beitrag #7
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@Fürst Imrahil: Meine Ausgabe hab ich von ebay, wird wohl der beste Ort dafür sein. Ansonsten noch zvab.


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psychopharmaka
Beitrag 29. Jan 2008, 10:33 | Beitrag #8
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Hab soeben ein Video gefunden, bei dem Grennis der BW "überrollt" werden. Ich poste es im GG-video Thread.

Gruss


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Ta152
Beitrag 29. Jan 2008, 11:13 | Beitrag #9
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ZITAT(DemolitionMan @ 18. Nov 2007, 23:38) *
< snip > Zu empfehlen ist es sicher nicht, die Deutschen haben ja nicht ohne Grund die Panzerfaust in Massen hergestellt, obwohl sie auch mit Sprengladungen durch die Infanterie schon viele Panzer ausgeschaltet hatten. Der Wehrmachtslehrfilm "Männer gegen Panzer" zum Thema Panzernahbekämpfung wurde ja soweit ich weiß noch lange Jahre in der NATO verwendet, es ist möglich dass auch die Ausbildung der NVA darauf stuft.


Mal ein paar Zahlen:

Sowjetische Panzer 1944 durch die Wehrmacht zerstört:
-------------------------------------|Januar|Februar|März|April
Feindpanzer vernichtet |4727 |2273|2663|2878
davon bekannt, durch welche Waffe |3670 |1905|1031|1542
davon durch Panzerkampfwagen |1401|853|122|820
davon durch Pak |1050|341|327|251
davon durch Sturmgesch. und Pz.Jäger|757|472|297|236
durch Artillerie und Minen |348|148|142|63
im Nahkampf |114|91|143|172

Wir sehen hier, daß der Antteil der im Nahkamp zerstörten Fahrzeuge stark schwankend zwischen 3 und 14 Prozent lag.
Aufgeschlüsselt sah nun diese Anteil so aus:

durch Panzerfaust|58|45|51|110
durch Panzerschreck|9|24|29|26
durch Hafthohlladung|21|13|14|19
durch Handgranaten|6|5|5|6
durch T-Minen|20|4|43|11
durch Kampf- oder Sturmpistole|-|-|1|-

Um einen Verhältnisswert zu erkennen, im folgenden die Mengen, die der Front in den vier Monaten an Panzernahbekämpfungsmitteln zugeführt wurden:

278.100 Panzerschreck-Granaten
12.200 Haftholladungen
656.300 Panzerfäuste


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MasterOfMaul
Beitrag 29. Jan 2008, 13:02 | Beitrag #10
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Sorry, aber: WTF?

das ist krass.


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lastdingo
Beitrag 29. Jan 2008, 13:48 | Beitrag #11
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Es geht halt nicht um die Massenvernichtung von Panzern im Nahkampf, sondern darum, diese auf Distanz zu halten und somit in ihrer Gefährlichkeit einzuschränken.
Wenn man genug Panzernahbekämpfungstrupps in einer längeren Waldstraße einsetzte, reduziert das die Angriffsgeschwindigkeit etwa von 20-30 km/h auf 1-2 km/h. Super Sache für Nachhuten und die Heranführung von Reserven etc.

Wie bei so vielem, was auf den ersten Blick im Krieg super krass wirksam ist (wie eine Panzerfaust), hat der Gegner halt reagiert und somit teilweise entwertet.
Das ist praktisch bei jedem Fortschritt in der Kriegsführung so. Und je auffälliger und wirksamer der Fortschritt, desto deutlicher die Reaktion.

Und Panzerabwehrwaffen wurden sowieso schon immer viel für andere Zwecke als Panzerabwehr eingesetzt. Hisbollah-ATGM gegen in Häusern verschanzte Israelis, Milan gegen argentinische Feldbunker, TOW gegen Häuser irakischer Aufständischer, Hellfire gegen Toyota Pickups in Afghanistan, Panzerfaust als Art Handgranate, AT4 gegen afghanische Höhleneingänge, RPG als Art Granatgerät für längere Distanz und als anti-Hubschrauber Waffe, Jagdpanzer als Sturmgeschütz, Panzerbüchsen zum Durchschlagen von Baumstämmen und Mauern, M2HB als allgemeines sMG etc etc


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Ta152
Beitrag 29. Jan 2008, 16:29 | Beitrag #12
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ZITAT(MasterOfMaul @ 29. Jan 2008, 13:02) *
Sorry, aber: WTF?

das ist krass.


Habe nur ein bisschen aus Waffen und Geheimwaffen des Deutschen Heeres von Fritz Hahn zitiert, dummerweise kann man im Board nicht vernünftig Tabellen posten. Die "Tabelle" zeigt schön wie klein der Anteil von im Nahkampf vernichteten Panzern ist.


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Desolation
Beitrag 29. Jan 2008, 16:52 | Beitrag #13
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ZITAT(lastdingo @ 29. Jan 2008, 13:48) *
Es geht halt nicht um die Massenvernichtung von Panzern im Nahkampf, sondern darum, diese auf Distanz zu halten und somit in ihrer Gefährlichkeit einzuschränken.
Wenn man genug Panzernahbekämpfungstrupps in einer längeren Waldstraße einsetzte, reduziert das die Angriffsgeschwindigkeit etwa von 20-30 km/h auf 1-2 km/h. Super Sache für Nachhuten und die Heranführung von Reserven etc.


Also eigentlich sind Panzer grade auf Distanz gefährlich... wink.gif

Das abbremsen ist der eigentliche Effekt. Ohne effektive Panzerabwehrhandwaffen überrollen Panzer Infantriestellungen, ohne oder mit wenig PAK, einfach. Überrollen heißt aber nicht "machen sie alle patt" sonder viel mehr, sie fahren ungehindert über sie hinweg bzw an ihnen vorbei. Im Rückwärtigenraum richten diese Panzer dann richtig Schaden an.
Deshalb ist einer der wichtigesten Punkte der Panzerabwehr immer die Hemmung der Bewegung. Stehend ist ein Panzer kaum gefährlicher als ein Artilleriegeschütz, in Stellung, im direkten Richten.

Der Bremseffekt kommt dann dadurch zustande, daß der erste bzw die ersten Panzern eine Angriffsspitze auf einen Panzervernichtungstrupp treffen und dieser ihnen Verlusten zufügen. Daraufhin weichen die Panzer zurück, so das sie ausserhalb der effektiven Schußweite sind. Dann wird Infantrie herbeigerufen. Das kann dann dauern.
Durch effektive Panzerabwehrhandwaffen ist ein Panzervorstoß in unübersichtlichem Gelände etwas so schnell wie die begleitende Infantrie. Wenn die keine Spz hat wirds ausgesprochen langsam.
Wenn man den Angriff trotz Panzervernichter durchdrücken will, schießen die Verlustraten nach oben. Allerdings steigt das Vormaschtempo.
 
lastdingo
Beitrag 29. Jan 2008, 17:19 | Beitrag #14
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ZITAT(Desolation @ 29. Jan 2008, 16:52) *
Also eigentlich sind Panzer grade auf Distanz gefährlich... wink.gif


Jain.
Im 2. WK war das Zerfahren von besetzten Feldbunkern und Schützengräben noch im Repertoire, die Sprengmunition weniger wirksam und Bug-MGs noch Standard. Im Schützengraben war man noch sicher gegenüber Panzern die auf Distanz blieben - kamen die jedoch heran, so zermalmten sie die Stellung. Sowas würden viele Panzerfahrer heutzutage (insb. wegen der Panzerabwehrhandwaffen) eher nicht mehr wagen (wobei der Mündungsblast selbst von Übmunition heutzutage eine Nahkampf-Waffenwirkung an sich ist und gelegentlich als solche benutzt wird).


Ergänzung; die Bedeutung der Panzerfaust ist wohl auch in der psychologischen Wirkung zu sehen. Die Soldaten hatten einfach weniger Angst vor etwas, dem sie nun gefährlich werden konnten. Psychologische Stärkung der eigenen Truppe war für die Nazis extrem wichtig wegen Hitlers Erfahrung als interner Propagandasoldat im 1. WK und auch wegen der Dolchstoßlegende. Zu einem gewissen Maß hatte die Betonung der Kampfmoral gute Gründe.


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Nightwish
Beitrag 29. Jan 2008, 17:36 | Beitrag #15
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ZITAT
Psychologische Stärkung der eigenen Truppe war für die Nazis extrem wichtig wegen Hitlers Erfahrung als interner Propagandasoldat im 1. WK und auch wegen der Dolchstoßlegende.


Kannst du das mit Hitler und der Dolchstoßlegende mal näher erläutern?


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lerne leiden, ohne zu klagen

manchmal geht der Horizont über die klassische BW-Schiessausbildung hinaus (Goschi)

Ich habe mit Debilen gesprochen, mit Debilen die einen Schulabschluss haben und mit Debilen die einen Schulabschluss vergeben.
 
Desolation
Beitrag 29. Jan 2008, 17:40 | Beitrag #16
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ZITAT(lastdingo @ 29. Jan 2008, 17:19) *
Jain.
Im 2. WK war das Zerfahren von besetzten Feldbunkern und Schützengräben noch im Repertoire, die Sprengmunition weniger wirksam und Bug-MGs noch Standard. Im Schützengraben war man noch sicher gegenüber Panzern die auf Distanz blieben - kamen die jedoch heran, so zermalmten sie die Stellung. Sowas würden viele Panzerfahrer heutzutage (insb. wegen der Panzerabwehrhandwaffen) eher nicht mehr wagen (wobei der Mündungsblast selbst von Übmunition heutzutage eine Nahkampf-Waffenwirkung an sich ist und gelegentlich als solche benutzt wird).


Ich würde das auf den Anfang des 2. Wk bzw die erste Hälfte beschränken. Selbst da nicht für alle Panzer.
Zu Anfang gab es viele Panzer die noch durch Panzerbüchsen bekämpft werden könnten. Vor allem bei den Deutschen. Ausserdem wahren nur wenige Panzer schwerer als 20t.
Zum Ende gab es recht effektiv Panzerabwehrhandwaffen auf fast allen Seiten. Ausserdem waren 75mm Kanonen schon stark genug um Feldbefestigungen zu Bekämpfen.
Gegen eine Schützengaben macht ein Panzer zB fast gar nichts. Selbst wenn er drüber fährt. Wenn der Graben gut gebaut ist überwindet ein Panzer der einfach ohne Schaden an zu richten. Man kann dann wunderbar auf die gegenerische Infantrie warten, wenn man will.

Zerfahren ist alleine schon deshalb gefährlich, weil man sich fest fahren könnte. Natürlich wurde es im Notfall auch gemacht. Erst recht wenn man mußte, daß keine Panzerabwehrhandwaffen da waren. Aber besser und effektiver wäre es, wenn es schon an Waffen fehlt die stark genug sind, die Stellung durch gezieltes Feuer nieder zu halten und durch einen Infantrietrupp ausheben zu lassen.
Das hängt aber auch von der Doktrin ab. Deutsche Panzer zB haben in den offensiven Operationen, in der ersten Hälfte des Krieges, fast immer versucht schnell in die Tiefe zu kommen. Mit einzelnen Stellungen kann man sich da nicht aufhalten. Erst recht nicht wenn die gar keine Panzerabwehr haben.
Andere Armeen haben ihre Panzer eher zu Infantrieunterstützung eingesetzt.
 
lastdingo
Beitrag 29. Jan 2008, 17:42 | Beitrag #17
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ZITAT(Nightwish @ 29. Jan 2008, 17:36) *
ZITAT
Psychologische Stärkung der eigenen Truppe war für die Nazis extrem wichtig wegen Hitlers Erfahrung als interner Propagandasoldat im 1. WK und auch wegen der Dolchstoßlegende.


Kannst du das mit Hitler und der Dolchstoßlegende mal näher erläutern?


per PM


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Indy MPM
Beitrag 30. Jan 2008, 01:50 | Beitrag #18
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Soweit ich mich recht erinnere gab es im Spätsommer 1944 nach den Niederlagen in Ost und West die Überlegung seitens des SS Waffenamtes (besser dessen Leiters Herrn Schwab) die Pz Produktion weitgehend zurück zufahren und dafür die Kapazitäten für Nahkampfwaffen und leichte Jagdpanzer zu nutzen.

Das nur mal als Einwurf.



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Boron
Beitrag 1. Feb 2008, 19:37 | Beitrag #19
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Mahlzeit die Herren,

zum Thema Panzerbekämpfung kann ich Euch ein Buch von einen gewissen Major von Dach wärmestens empfehlen.
Der Herr gehörte wohl zur Schweizer Armee und gilt als Fachmann für solch spezielle Taktiken.
Im übrigen, so hört man, schließt sein Buch mit folgenden Leitsatz: Es ist besser stehend zu sterben, als kniend zu leben!
 
Holzkopp
Beitrag 1. Feb 2008, 19:44 | Beitrag #20
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ZITAT(Boron @ 1. Feb 2008, 19:37) *
Mahlzeit die Herren,

zum Thema Panzerbekämpfung kann ich Euch ein Buch von einen gewissen Major von Dach wärmestens empfehlen.


Ist das der Typ mit den urbanen Überlebenstechniken, geheimer Guerillakriegsführung und dergleichen?

Da gabs doch auch was aus der Ecke.

edit: jo, isser:
...

Der Beitrag wurde von Kreuz As bearbeitet: 2. Feb 2008, 12:53


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SailorGN
Beitrag 1. Feb 2008, 20:29 | Beitrag #21
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Nun, soweit ich das überschauen kann hat PAnzernahbekämpfung vor allem den Sinn, dem kleinen Infanteristen die Angst vor dem großen bösen MBT zu nehmen. Wichtiger als der reine Kampfwert eines MBTs ist seine psychologische Wirkung auf Infanterie: wer zieht nicht den Kopf ein und denkt an weglaufen+frische Unterhose wenn 60t Kampfkraft auf einen zurollen? Das wichtigste ist, dass man die Schwächen kennt, sich entweder überrollen lässt, um die folgende Inf. zu bekämpfen, oder gleich versucht den Tank zu plätten. Letzteres hat den Charme, dass es den TAnk/Besatzung vom Kampf gegen andere MBTs oder ATGMs ablenkt. Die absolute Effizienz mag gering sein, aber der Faktor der Ablenkung und Stresserzeugung ist definitiv vorhanden.


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Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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Ta152
Beitrag 1. Feb 2008, 20:37 | Beitrag #22
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ZITAT(Holzkopp @ 1. Feb 2008, 19:44) *
ZITAT(Boron @ 1. Feb 2008, 19:37) *
Mahlzeit die Herren,

zum Thema Panzerbekämpfung kann ich Euch ein Buch von einen gewissen Major von Dach wärmestens empfehlen.


Ist das der Typ mit den urbanen Überlebenstechniken, geheimer Guerillakriegsführung und dergleichen?

Da gabs doch auch was aus der Ecke.

edit: jo, isser:

< snip >


Die dort angeboten ausgabe von "Der Totale Wiederstand" ist in Deutschland indiziert. der Link dadurch rechtlich problematisch. Ich würde den Link entfenen.

ZITAT
Rechtliche Situation in der BRD [Bearbeiten]

„Der totale Widerstand” befindet sich seit dem 10. November 1988 in der Liste der jugendgefährdenden Medien. Damit gelten die Vertriebs- und Verbreitungsbeschränkungen des § 15 Jugendschutzgesetz. Der § 15 JuSchG enthält u.a. das Verbot, indizierte Medien im Wege des Versandhandels nach Deutschland einzuführen.

Unabhängig davon existiert eine dem bundesdeutschen Recht entsprechende Version, ohne die Anleitung zur Herstellung von einfachsten Brandflaschen, die vorher in dem Buch enthalten war.

Das Originalcover zeigt eine Menschengruppe und Stacheldraht. Die deutsche Version zeigt einen Soldaten mit Sturmgewehr.

Quelle des Quotes


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Holzkopp
Beitrag 1. Feb 2008, 23:37 | Beitrag #23
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Also, wenn überhaupt dann muss der gesamte Name des Autors raus aus dem Thread. Was ich da kritisch anmerke ist, dass auf den Hintergrund des Autors gar nicht eingegangen wird, die Klarstellung kam von mir, weil ich recherchiert habe.

Aber das mögen die Mods entscheiden, ich fänds nur albern, den Autor hier unkommentiert stehen zu lassen und den Link dann als das eigentliche Übel zu betrachten.

Wenn er stört: raus damit, ich will nicht die Werke bewerben sondern den Zusammenhang herstellen.


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Ta152
Beitrag 2. Feb 2008, 08:01 | Beitrag #24
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ZITAT(Holzkopp @ 1. Feb 2008, 23:37) *
Also, wenn überhaupt dann muss der gesamte Name des Autors raus aus dem Thread. Was ich da kritisch anmerke ist, dass auf den Hintergrund des Autors gar nicht eingegangen wird, die Klarstellung kam von mir, weil ich recherchiert habe.

Aber das mögen die Mods entscheiden, ich fänds nur albern, den Autor hier unkommentiert stehen zu lassen und den Link dann als das eigentliche Übel zu betrachten.

Wenn er stört: raus damit, ich will nicht die Werke bewerben sondern den Zusammenhang herstellen.


Warum sollte der Name des Autors raus, der hat auch Bücher geschrieben die nicht auf den Index stehen, dazu gibt es wie dem Wikipedia Artikel zu entnehmen ist "Der Totalen Wiederstand" auch in einer Version für Deutschland die nicht indiziert ist.

die Deutsche Rechtslage bzw. Indizieren ist halt scheiße aber daran können wir nichts ändern.


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Holzkopp
Beitrag 2. Feb 2008, 09:20 | Beitrag #25
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Frage an Mod weitergegeben.


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Kreuz As
Beitrag 2. Feb 2008, 12:57 | Beitrag #26
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Link entfernt.

 
Wodka
Beitrag 2. Feb 2008, 19:50 | Beitrag #27
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ZITAT(Holzkopp @ 1. Feb 2008, 23:37) *
Also, wenn überhaupt dann muss der gesamte Name des Autors raus aus dem Thread. Was ich da kritisch anmerke ist, dass auf den Hintergrund des Autors gar nicht eingegangen wird, die Klarstellung kam von mir, weil ich recherchiert habe.


Die namentliche Nennung eines Autors ist rechtlich ganz sicher nicht zu beanstanden, völlig unabhängig davon welche Bücher er verfasst hat.
Auch über ein indiziertes Werk zu berichten ist rechtlich nicht unbedingt bedenklich, insbesondere in diesem Fall, denn es existiert eine Version die in Deutschland nicht auf dem Index steht. Wo ist das Problem?

Der Beitrag wurde von Wodka bearbeitet: 2. Feb 2008, 19:51


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"Dass Atombomben auf Deutschland gefallen wären, hat eher strategische Gründe und sollte man nicht persönlich nehmen... ."
"Wenn ich groß bin, geh ich zur Volksarmee: Ich lade die Kanone, rumbumm bumm, rumbumm bumm... ."
 
Gast_Fürst Imrahil_*
Beitrag 2. Feb 2008, 23:39 | Beitrag #28
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Gast



Das frage ich mich auch. Eine Begründung wäre ganz nett. Man könnte ja unter Umständen einen Fall von voreilendem Gehorsam vermuten.
 
Ta152
Beitrag 3. Feb 2008, 07:26 | Beitrag #29
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ZITAT(Wodka @ 2. Feb 2008, 19:50) *
ZITAT(Holzkopp @ 1. Feb 2008, 23:37) *
Also, wenn überhaupt dann muss der gesamte Name des Autors raus aus dem Thread. Was ich da kritisch anmerke ist, dass auf den Hintergrund des Autors gar nicht eingegangen wird, die Klarstellung kam von mir, weil ich recherchiert habe.


Die namentliche Nennung eines Autors ist rechtlich ganz sicher nicht zu beanstanden, völlig unabhängig davon welche Bücher er verfasst hat.
Auch über ein indiziertes Werk zu berichten ist rechtlich nicht unbedingt bedenklich, insbesondere in diesem Fall, denn es existiert eine Version die in Deutschland nicht auf dem Index steht. Wo ist das Problem?


Es war ein Link auf einen Shop der die in Deutschland indizierte Fassung verkauft. Ich bin mir da mit der rechtlichen Lage nicht ganz hundert Prozentig sicher, aber Werbung für Indizierte Sachen ist verboten und ein Direktlink würde ich als Werbung auffassen.


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sputnik
Beitrag 3. Feb 2008, 15:13 | Beitrag #30
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Grenadier
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also in der Diskussion von Wiki (da sollte man auch immer hinklicken) wird gesagt, das das Buch nicht indiziert ist, und der Autor da schlicht geschlampt hat.
Einer erzaehlt sogar von Buchhandlungen wo man das Buch erwerben kann.
 
 
 

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