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WHQ Forum _ Infanterie _ Funk und Fernmelde in modernen Armeen

Geschrieben von: Forodir 22. Nov 2020, 09:59

Ich wollte mal diesen sammel Thread aufmachen für das Thema Führungsmittel, und dabei nicht nur Funk, sondern auch solche Dinge wie FüInfoSys oder vergleichbares.

Gerade in der Bw ist das Thema seit Jahren sehr zögerlich angegangen worden oder verstarb an finanzieller Unterernährung. Aber auch andere Armeen haben neue Systeme oder führen neue Systeme ein oder arbeiten im wilden Mischbetrieb.

Als Starter ein paar Neuigkeiten aus der Bw und verwandte Themen, die mir eingefallen sind, als ich in anderen Threads gelesen habe.

https://esut.de/2019/07/meldungen/ruestung2/14052/neue-vhf-uhf-funkgeraete-fuer-die-vjtf-l-2023/

https://esut.de/2020/07/meldungen/21981/bundeswehr-beschafft-8-000-neue-aktivsprechsaetze/

https://www.bundeswehr-journal.de/2019/funkgeraete-e-lynx-pnr-1000-fuer-das-deutsche-heer/

https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/cybersysteme-bundeswehr/tetrapol-bundeswehr

https://esut.de/2020/10/meldungen/23341/funkgeraet-soveron-hr-fuer-den-export/

aber auch das hier ist durchaus interessant da es tatsächlich häufig genutzt wird im täglichen Dienst.

https://esut.de/2020/11/meldungen/24138/matrix-messenger-fuer-die-bundeswehr/




An die Moderatoren: so richtig weiß ich nicht wohin ich das einstellen soll, wenn ihr einen besseren Platz habt bitte verschieben.

Geschrieben von: Holzkopp 22. Nov 2020, 11:09

https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2019/kw08-de-bdbos-gesetz-593552

Geschrieben von: ramke 22. Nov 2020, 12:21

Jemand ne Idee wie das mit der Haftung geregelt ist, wenn n Soldat so ein digi.funkgerät verliert? Jedes Funkgerät ist ja lizenziert oder verwechsel ich da was?

Geschrieben von: Holzkopp 22. Nov 2020, 14:32

ZITAT(ramke @ 22. Nov 2020, 12:21) *
Jemand ne Idee wie das mit der Haftung geregelt ist, wenn n Soldat so ein digi.funkgerät verliert? Jedes Funkgerät ist ja lizenziert oder verwechsel ich da was?


Meinst du die TETRA Geräte?

Wenn son Ding abhanden kommt gibts zwei Optionen:

1) Karte im Netz sperren. Die SIM Karte -wie bei jedem Handy- ist innerhalb von Minuten über die zuständige Leitstelle bzw. Servicepoint gesperert. Dann nimmt das Endgerät, in dem die Karte drin ist nicht mehr am Funkverkehr teil, sprich es bucht sich gar nicht mehr ins Netz ein. Die Karte könnte man theoretisch auch in ein anderes Funkgerät einlegen und damit am Funkverkehr teilnehmen, ohne das abhandengekommene Gerät. Das verhindert man via Kartensperrung. Die Berechtigungen des Teilnehmers sind auch auf der Karte gespeichert, nicht im Funkgerät.

2) Gerät im Netz sperren. Wenn ein Endgerät abhanden kommt kann man zuerst die Karte sperren (s.o.). Oder man macht das bewußt nicht sondern trackt das Gerät. Annähernd jedes BOS- TETRA- Gerät hat ein GPS-Modul. Dann kommen freundliche Herren oder Damen und holen es wieder ab :-)
Wenn das nix bringt dann kann man das Gerät selbst sperren, so das es auch mit einer anderen Karte im Netz nicht mehr funktioniert. Dazu braucht man die TEI, die TETRA Equipment Identity, die identifiziert das Gerät eindeutig und kann im Netz identifiziert werden.

Somit kann man verhindern, dass mit abhanden gekommenen Geräten oder Karten unberechtigt am Funkverkehr teilgenommen wird.

Und ja, jedes TETRA Gerät im Netz muss dort vorher zentral berechtigt werden, auch jede TETRA Karte. Sonst bucht sich das Gerät gar nicht ins BOS Netz ein. Für die, die das administrieren (auf Nutzerebene) ist das schon aufwändig, da man wirklich jedes Gerät mit zig Daten in einer langen Liste erfassen muss, die dann im System eingepflegt wird. Einfach Funkgerät kaufen und mitmachen ist nicht.

Zur Haftung: ich kann nur was zur zivilen Seite sagen. Materiell ist das überschaubar, so ein Handfunkgerät Typ Motorola MTP 6650 kosten netto aktuell 363 Euro (Warenkorb Hessen). Da ist ein aktuelles Smartphone teurer. Haftung regelt sich nach dem Dienstrecht bzw. der Arbeitnehmerhaftung, sprich für leichte Fahrlässigkeit ("kann passieren") haftet die Einsatzkraft in der Regel nicht. Viel wichtiger ist das Gerät wirklich zeitnah zu sperren.
Bei echtem Abhandenkommen ist der administrative Aufwand erheblich, inkl. Einpflegen in die Sachfahndung der Polizei mit den Gerätedaten und die Vorgangsnummer dann an den zuständigen Servicepoint melden.
Ich muss keine Waffen verwalten, aber der ich vermute, der Aufwand ist ähnlich hoch. SIM Karten müssen im Tresor gelagert werden oder gesprert werden, wenn sie die Dienststelle unbeaufsichtigt verlassen (Werkstattaufenthalt bei Fahrzeugfunkgeräten)

Wir hatten hier im Rahnmen ZMZ auch schon Reservisten, denen hab ich die Geräte einfach in die Hand gedrückt, dann haben sie mitgemacht. Wer für die Bundesrepublik eine Kriegswaffe führen darf ist für mich auch zuverlässig genug, ein BOS- Funkgerät zu führen. Wir haben das pragmatisch gesehen.

...ich weiß zwar nicht ob das deine Frage war, aber das kann ich dazu beitragen :-)

Geschrieben von: Panzermeyer 6. Dec 2020, 21:16

ZITAT
Oder man macht das bewußt nicht sondern trackt das Gerät. Annähernd jedes BOS- TETRA- Gerät hat ein GPS-Modul. Dann kommen freundliche Herren oder Damen und holen es wieder ab :-)


Das unterliegt, zumindest in RLP, dem Richtervorbehalt. D.h. so einfach mal tracken ist nicht. Ich habe den ganzen Fackelzug in Sachen Gerät abhandengekommen schon zweimal mitgemacht.

Geschrieben von: Holzkopp 6. Dec 2020, 21:46

ZITAT(Panzermeyer @ 6. Dec 2020, 21:16) *
ZITAT
Oder man macht das bewußt nicht sondern trackt das Gerät. Annähernd jedes BOS- TETRA- Gerät hat ein GPS-Modul. Dann kommen freundliche Herren oder Damen und holen es wieder ab :-)


Das unterliegt, zumindest in RLP, dem Richtervorbehalt. D.h. so einfach mal tracken ist nicht. Ich habe den ganzen Fackelzug in Sachen Gerät abhandengekommen schon zweimal mitgemacht.


...was ja auch kein Problem ist wenn jemand einen Antrag stellt und den entsprechend begründet. Die ganze TETRA Technik unterliegt dem Außenwirtschaftsgesetz, darf also nicht ohne behördliche Zustimmung aus der BRD verbracht werden, das dürfte durchaus ein Argument sein bei der Frage der Verhältnismäßigkeit. (Gab hierzu in Herssen ne lange rechtliche Argumentation wie das wohl geht bei grenzüberschreitenden Einsätzen. Muss man da das Gerät ausbauen? Nacheile? Notfalleinsatz im Nachbarland?)

Am Rande, im rergulären Diernstbetrieb ist Tracken rechtlich kein Problem wenn es der taktisch notwendigen Standortbestimmung des Einsatzmittels dient, dazu bestehen (ich bin hier in Hessen) entsprechende Rechtsgrundlagen insbesondere für den Rettungsdienst und die Notrufaussendung.

Und ich nehme an, dass diese Entscheidungen regelmäßig auf der Ebene der Autorisierten Stellen der Bundesländer getroffen werden, das macht ja nicht jede Leitstelle selbst. Ich hab nicht gefragt ob die Hessen das nutzen, bei uns waren mal zwei digitale Meldeempfänger weg, die haben eh kein GPS-Modul.


Geschrieben von: Panzermeyer 8. Dec 2020, 10:58

ZITAT
Die ganze TETRA Technik unterliegt dem Außenwirtschaftsgesetz, darf also nicht ohne behördliche Zustimmung aus der BRD verbracht werden, das dürfte durchaus ein Argument sein bei der Frage der Verhältnismäßigkeit.


Bei Geräten die eh aus dem Ausland (GB) kommen? Laut Aussage Autorisierte Stelle Digitalfunk RLP wird das Tracking nur bei Gefahr für Leib und Leben vom Richter genehmigt.
Drunter macht man es (leider?) nicht.

Geschrieben von: Forodir 3. Jul 2021, 18:44

Artikel zum SitaWare Frontline

https://esut.de/2021/02/meldungen/25506/sitaware-frontline-3-0/

Geschrieben von: Forodir 25. Sep 2021, 08:10

Aufgrund Verzögerungen und verwaltungstechnischen Hürden muss die Bundeswehr ihre SEM-Familie nachbauen lassen, 40 Jahre nach Einführung.


https://augengeradeaus.net/2021/09/gefaehrliche-funkstoerung-die-fortsetzung-80er-jahre-bitte-kommen/

https://soldat-und-technik.de/2021/09/fuehrung-kommunikation/28464/bundeswehr-beauftragt-thales-mit-dem-faehigkeitserhalt-der-funkgeraetefamilie-sem-80-90/
https://esut.de/2021/09/fachbeitraege/29623/bundeswehr-faehigkeitserhalt-sem-80-90/

(hinter Paywall)


Geschrieben von: schleicher 25. Sep 2021, 10:00

ich frage mal Laienhaft: Gibts keine "modernen" Funkgeräte am Markt (also verfügbar) die man als Zwischenlösung beschaffen kann bis die speziellen Spezialgeräte geliefert werden? Deren (DLBO) Sinnhaftigkeit, Eignung und Technik sei mal völlig egal, aber zwischen SEM 80 und DLBO muss doch der Markt was bieten was man solange nutzen kann.

Geschrieben von: Broensen 25. Sep 2021, 11:11

ZITAT(schleicher @ 25. Sep 2021, 11:00) *
ich frage mal Laienhaft: Gibts keine "modernen" Funkgeräte am Markt (also verfügbar) die man als Zwischenlösung beschaffen kann bis die speziellen Spezialgeräte geliefert werden? Deren (DLBO) Sinnhaftigkeit, Eignung und Technik sei mal völlig egal, aber zwischen SEM 80 und DLBO muss doch der Markt was bieten was man solange nutzen kann.

Der von Forodir verlinkte https://augengeradeaus.net/2021/09/gefaehrliche-funkstoerung-die-fortsetzung-80er-jahre-bitte-kommen/ erläutert das eigentlich ganz gut: Neue, nicht bereits eingeführte Funkgeräte müssen europaweit ausgeschrieben werden mit allem drum und eines solchen Beschaffungsverfahrens. Diese Nachbauten dürfen einfach bestellt werden. Mal wieder bürokratischer Humbug.

Geschrieben von: Forodir 25. Sep 2021, 11:42

Vor allem, wenn man bedenkt was da bisher in den Sand gesetzt wurde bzw. nicht weiter verfolgt wurde. Da gab es ja schon fertige Verträge und Initiativen.

IDZ und IDZ-ES haben eigene Funkgeräte, SVFuA mit Anteilen GTK und Boxer und Anbindung an IDZ-ES, dort sind Funkgeräte eingeführt. Dann MoTaKo was kurz aufflackerte und dann irgendwie verstarb, um dann in D-LBO überführt zu werden.
Seit mindestens 10 Jahren bekommt man keine Beschaffung zustande, obwohl genug Hardware auch von europäischen oder sogar deutschen Anbietern vorhanden wäre. Nichts was der große Wurf wäre aber locker alles auf Augenhöhe von AN/PRC 117/148/152 und das reicht in 90% aller Fälle.

https://esut.de/2021/06/fachbeitraege/cyber-it-fachbeitraege/27271/digitalisierung-landbasierte-opera/

Geschrieben von: ramke 25. Sep 2021, 14:24

Klingt ja fast wie pentagon-wars mit ihrem Bradley schützen... späh... amphibien...Taxi?!

Geschrieben von: Privateer 9. Oct 2021, 08:59

So sieht das "neue" gute Stück anscheinend zukünftig aus (das Gerät in der Mitte):



https://www.hardthoehenkurier.de/index.php/news/9-news/3150-bewaehrte-huelle-neuer-kern-bundeswehr-sichert-die-einsatzfaehigkeit-fuer-landstreitkraefte

"Die beabsichtigte Lösung mit neuen, softwarebasierten Funkgeräten bietet der Truppe kosteneffizient alle bisherigen Fähigkeiten, da sie im Kern auf den technologischen State-of-the-Art zurückgreift.", so der zuständige Projektleiter im BAAINBw. "Durch die Beibehaltung der bisherigen, einsatzerprobten äußeren Form gelingt es uns, der Truppe die Funkgeräte schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen, da keine komplexen Umbauten an den Fahrzeugen erforderlich sind und die Geräte nach dem Prinzip "plug and play" in das bestehende System eingebaut werden können."


Geschrieben von: Forodir 9. Oct 2021, 14:33

Ein SDR Funkgerät das im analogen VHF Bereich arbeiten wird zwischen 30 und 80MHz bei Max 40W Leistung. Krypto-fähig darf es auch nicht sein und maximal das veraltete AKW Verfahren. Frag mich was die Ingenieure sich denken wenn, die das entwickeln müssen hmpf.gif

Die grauen teile auf der Front sehen nach Schnittstellen aus, curious

Geschrieben von: Forodir 4. Dec 2022, 21:15

Ausstattung mit neuen Funkgeräten von ELBIT für die Bundeswehr

https://elbitsystems-de.com/produkte-und-loesungen/kommunikation/vhf-uhf-e-lynx/

Das E-LynX Soldier und das E-LynX Manpack, das dann auch als FzgFunk dient.

Geschrieben von: Broensen 4. Dec 2022, 22:35

ZITAT(Forodir @ 4. Dec 2022, 21:15) *
E-LynX Manpack, das dann auch als FzgFunk dient.

Gibt es dadurch wieder Hoffnung, dass die Retro-Nachbauten noch gecancelt werden könnten?

Geschrieben von: Forodir 5. Dec 2022, 20:37

Denke nicht, die ELBITS sind erst mal für VJTF und dann Div2025 bestimmt, aber inzwischen ist der Bedarf an Ersatzfunkgeräten überall groß, die SEM sterben weg und es gibt keine Instandsetzung mehr.

Geschrieben von: Forodir 12. Jan 2023, 15:53

Da es durchaus weitreichende Konsequenzen hat

Die BWI wird jetzt auch das Projekt https://esut.de/2022/09/fachbeitraege/ruestung/36684/d-lbo-basic-als-standard-fuer-die-division-2027-gesetzt/ betreuen und letztendlich durchführen. Das heißt, die BWI ist auch für den Refresh der Hardware und für die Pflege der Software für das zukünftige BMS (Sitaware Frontline und Headquarter) zuständig.

In diesem Zusammenhang wird eine Testumgebung für die VJTF aufgebaut, die später dann als Grundstock für die Ausrüstung im Heer dienen wird.

https://esut.de/2022/12/meldungen/38359/bwi-richtet-testumgebung-fuer-das-projekt-vjtf-ein/

Geschrieben von: Forodir 2. Jul 2023, 22:34

Da braut sich gerade ein richtiges Desaster zusammmen.

https://esut.de/2023/06/fachbeitraege/42974/digitalisierung-des-heeres-auf-der-kippe/.

Aus dem Artikel: "Haushaltssperre mit Sprengkraft
Eine unmittelbare destruktive Wirkung auf das Digitalisierungsvorhaben dürfte jedoch die vom Haushaltsausschuss des Bundestages verhängte Haushaltssperre für den D-LBO-Titel im Sondervermögen haben. Denn, während die Verträge für Soldaten- und Führungsfunkgeräte weiter laufen und finanziert werden, können rund 30 weitere kleine D-LBO-Verträge, die unter der 25-Millionen-Euro-Schwelle liegen, aber entscheidend sind, um einen echten Kommunikations- und Führungsverbund aufzubauen, nicht geschlossen werden. Sollte diese seit Jahresbeginn verhängte Sperre nicht in der letzten Sitzungswoche des Bundestages vor der Sommerpause aufgehoben werden, hat dies zur Folge, dass die Angebotsbindefristen der rund 30 endverhandelten Verträge in der Sommerpause auslaufen. Aufgrund der zum Teil zweistelligen Inflationsraten halten es Insider für ausgeschlossen, dass die betroffenen Firmen die bisherigen Preise weiter zusichern und die Fristen einfach verlängern können. In der Folge müssten alle Verträge zu höheren Kosten neu verhandelt werden, was eine Aufstockung der Budgets mit dem damit verbundenen administrativen Aufwand bedeuten würde. Fachkreisen zufolge ist es ein Ding der Unmöglichkeit, dies in naher Zukunft zu realisieren. Die Folge wäre zunächst die Nicht-Ausstattung der Division 2025 mit Digitaltechnik und in der Folge womöglich der Kollaps des gesamten D-LBO-Vorhabens."

Geschrieben von: Merowinger 2. Jul 2023, 23:00

Warum wurde die Haushaltssperre verhängt?

Geschrieben von: Giftpanscher 3. Jul 2023, 00:04

Ist eine wunderbar komplizierte und super wirre Geschichte.
Rohde&Schwarz bauen die neuen digitalen Funkgeräte und da Thales die alten SEM aus den 80er Jahren nachbauen sollte um sie zu ersetzen, diese aber nun nicht mehr notwendig wären, ist Thales angefressen und hat Klage eingereicht.

Die Sperre betrifft aber nicht die Beschaffung der Funkgeräte (die läuft) jedoch aber alles drum herum. Sprich Einbau, Anpassungen etc.

https://augengeradeaus.net/2023/06/bundeswehr-sondervermoegen-und-digitalfunk-geld-allein-macht-nicht-gluecklich/

Geschrieben von: Forodir 3. Jul 2023, 05:54

Der Teil der Vendetta von Thales hat aber nichts mit der Haushaltssperre zu tun. Wieso wurde eine verhängt, vor allem für den teil des Sondervermögens der dafür gedacht ist?

Aus AG: :Allerdings gilt, mittelbar eine Folge des Streits über diesen Vertrag, eine Sperre der Gelder für den Digitalfunk von Heer, SKB und Sanitätsdienst. Diese Sperre wiederum gilt nicht für den Vertrag mit Rohde&Schwarz, weil genau der ja vom Haushaltsausschuss über eine gesonderte Vorlage gebilligt wurde.:

Wieso ist das der Fall?

Geschrieben von: Broensen 3. Jul 2023, 12:10

ZITAT(Broensen @ 4. Dec 2022, 23:35) *
ZITAT(Forodir @ 4. Dec 2022, 21:15) *
E-LynX Manpack, das dann auch als FzgFunk dient.
Gibt es dadurch wieder Hoffnung, dass die Retro-Nachbauten noch gecancelt werden könnten?
ZITAT(Forodir @ 5. Dec 2022, 21:37) *
Denke nicht, die ELBITS sind erst mal für VJTF und dann Div2025 bestimmt, aber inzwischen ist der Bedarf an Ersatzfunkgeräten überall groß, die SEM sterben weg und es gibt keine Instandsetzung mehr.

Dann hatte sich da ja wohl doch etwas getan. Hab' ich gar nicht mitbekommen, dass die Nachbauten zwischenzeitlich gestoppt wurden:
ZITAT(Augengeradeaus)
Thales ist auch die Firma, die zum Zug gekommen wäre, wenn die Bundeswehr tatsächlich im so genannten Retrofit neu gebaute Funkgeräte mit Technik der 1980-er Jahre bestellt hätte. Dieser Auftrag hat sich allerdings mit Sondervermögen und dem vorhandenen Geld für Geräte nach heutigem Stand erledigt.

Geschrieben von: Merowinger 3. Jul 2023, 13:46

ZITAT(Forodir @ 3. Jul 2023, 06:54) *
Wieso ist das der Fall?
Auch AG kann nicht wirklich eine Antwort liefern. Die Tatsache, dass das Parlament blockiert, deutet entweder auf wirtschaftspolitische Gründe hin, oder aber man sieht dort die Möglichkeit eines gerichtlich erzwungenen Anbieterwechsels der dann andere Integrations-/Einbauarbeiten erfordern würde (die ja blockiert sind).

Geschrieben von: Forodir 3. Jul 2023, 15:59

ZITAT(Broensen @ 3. Jul 2023, 12:10) *
ZITAT(Broensen @ 4. Dec 2022, 23:35) *
ZITAT(Forodir @ 4. Dec 2022, 21:15) *
E-LynX Manpack, das dann auch als FzgFunk dient.
Gibt es dadurch wieder Hoffnung, dass die Retro-Nachbauten noch gecancelt werden könnten?
ZITAT(Forodir @ 5. Dec 2022, 21:37) *
Denke nicht, die ELBITS sind erst mal für VJTF und dann Div2025 bestimmt, aber inzwischen ist der Bedarf an Ersatzfunkgeräten überall groß, die SEM sterben weg und es gibt keine Instandsetzung mehr.

Dann hatte sich da ja wohl doch etwas getan. Hab' ich gar nicht mitbekommen, dass die Nachbauten zwischenzeitlich gestoppt wurden:
ZITAT(Augengeradeaus)
Thales ist auch die Firma, die zum Zug gekommen wäre, wenn die Bundeswehr tatsächlich im so genannten Retrofit neu gebaute Funkgeräte mit Technik der 1980-er Jahre bestellt hätte. Dieser Auftrag hat sich allerdings mit Sondervermögen und dem vorhandenen Geld für Geräte nach heutigem Stand erledigt.



Ja, das ist irgendwie auch gar nicht kommuniziert worden.

Geschrieben von: Salzgraf 3. Jul 2023, 16:25

ZITAT(Merowinger @ 3. Jul 2023, 14:46) *
ZITAT(Forodir @ 3. Jul 2023, 06:54) *
Wieso ist das der Fall?
Auch AG kann nicht wirklich eine Antwort liefern. Die Tatsache, dass das Parlament blockiert, deutet entweder auf wirtschaftspolitische Gründe hin, oder aber man sieht dort die Möglichkeit eines gerichtlich erzwungenen Anbieterwechsels der dann andere Integrations-/Einbauarbeiten erfordern würde (die ja blockiert sind).

dagegen spricht ja, daß Rhode & Schwarz liefern und bezahlt werden.

Geschrieben von: Forodir 3. Jul 2023, 16:29

Vor allem warum sollte das Parlament daran ein Interesse haben? Das sieht irgendwie eher aus, als hätte man die Sperre verhängt, weil man das bisher immer gemacht hat, wenn es um einen Rechtsstreit ging. Die Digitalisierung ist derart wichtig, dass mir die Haare zu Berge stehen, teils wichtiger als die Ausstattung mit neuen Waffensystemen.

Geschrieben von: Salzgraf 7. Jul 2023, 07:48

ZITAT(Forodir @ 3. Jul 2023, 17:29) *
Vor allem warum sollte das Parlament daran ein Interesse haben? Das sieht irgendwie eher aus, als hätte man die Sperre verhängt, weil man das bisher immer gemacht hat, wenn es um einen Rechtsstreit ging. Die Digitalisierung ist derart wichtig, dass mir die Haare zu Berge stehen, teils wichtiger als die Ausstattung mit neuen Waffensystemen.

ZITAT
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags nimmt die Vorlage zur Aufhebung der qualifizierten Sperre der Ausgaben im Sondervermögen Bundeswehr – Wirtschaftsplan 2023 – bei Kapitel 1491 Titel 554 32 – D-LBO- gemäß § 36 BHO in Verbindung mit § 22 BHO zur Kenntnis und stimmt der Vorlage unter folgender Maßgabe zu:
1.) Die im Kapitel 1491 Titel 554 32 vorgesehenen Mittel werden bis auf den Führungsfunk (SDTR- und SDHR-Funkgeräte) entsperrt.
2.) Für den am 14. Dezember 2022 geschlossenen Vertrag über die Lieferung von SDTR- und SDHR Funkgeräten (Führungsfunk) ist eine Entsperrung wie folgt möglich:
a. Es können mit sofortiger Wirkung bis zu 3.000 Geräte abgerufen werden.
b. Bei dem Erwerb muss sichergestellt werden, dass keine Schadenersatzpflichten aufgrund des laufenden Rechtsverfahrens entstehen.
c. Den Berichterstattern des Einzelplans 14 ist quartalsweise über den Zulauf und den Einbau der Geräte zu berichten.
d. Es ist sicherzustellen, dass die Gewährleistungsfrist erst mit Ein- und Verbau der Geräte beginnt.

Der zweite Punkt orientiert sich offensichtlich an dem laufenden Verfahren gegen die Beschaffung der digitalen Führungsfunkgeräte, gegen die die deutsche Tochter der französischen Rüstungsfirma Thales in nunmehr dritter Instanz vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf klagt.

kursiver Text: Wiegold, der Rest Bundestag
https://augengeradeaus.net/2023/07/haushaltsausschuss-billigt-lange-liste-von-bundeswehr-beschaffungen-und-macht-neue-vorgaben/

Geschrieben von: Forodir 9. Jul 2023, 08:55

Also genau das , an sich ist es nicht notwendig eine Haushaltssperre zu verhängen, der Erfolg des Klägers ist sowieso gering und selbst wenn könnte man eine Ausnahme festlegen, wenn man denn wollte oder ein Kompensationsgeschäft. Wie üblich wird hier einfach wie immer weitergemacht ohne die Tragweite und die geänderten Rahmenbedingungen zu erkennen und dem Rechnung zu tragen.

Geschrieben von: Privateer 12. Jul 2023, 19:20

Ich fand in dem Zusammenhang die Kommentare von "rekom" bei Augen geradeaus! interessant:

"(...) das SEM90R ist ein modernes SDR mit einer schlechten Wellenform (...)."

"(...) Die Legende, dass angeblich SEM 80/90 neu gebaut werden sollten, wird wohl nie aussterben. Es werden TRC mit Wellenform SEM80/90. Hoffentlich nicht so viele (...)"

"(...) SEM90R soll die SEM90-Wellenform nutzen, die für das SVFuA entwickelt wurde (...)."

Mit TRC sind dann wohl Thales PR4G gemeint.

Geschrieben von: huizhaecka 14. Jul 2023, 00:21

ZITAT(Privateer @ 12. Jul 2023, 20:20) *
Ich fand in dem Zusammenhang die Kommentare von "rekom" bei Augen geradeaus! interessant:

"(...) das SEM90R ist ein modernes SDR mit einer schlechten Wellenform (...)."

"(...) Die Legende, dass angeblich SEM 80/90 neu gebaut werden sollten, wird wohl nie aussterben. Es werden TRC mit Wellenform SEM80/90. Hoffentlich nicht so viele (...)"

"(...) SEM90R soll die SEM90-Wellenform nutzen, die für das SVFuA entwickelt wurde (...)."

Mit TRC sind dann wohl Thales PR4G gemeint.


schechte Wellenform? Wird da - bei den aufgerufenen Preisen - der Sinus mit 0 - +1 - 0 - -1 ... angenähert?
Oder anders, der Begriff Wellenform ist mir militärisch nicht ganz geläufig, sind damit einfach die Parameter der Übertragung gemeint, also meinetwegen 46MHz, 2KHz Bandbreite, 2400Baud in XY moduliert oder geht es wirklich ans Eingemachte wie SEM (alt) macht am Ende der Welle einen Höcker, die digitalen am Anfang und dadurch verringert sich die direkte Reichweite um 2km oder so. Die Originalbeiträge habe ich gesucht (bei AGA nach Funk gesucht), leider nicht gefunden. Link wäre hilfreich.

Geschrieben von: RayTracer 14. Jul 2023, 13:31

Der Begriff Wellenform ist wohl auch nicht primär militärisch, sondern Jargon aus der Funktechnik, insbesondere Software Defined Radio. Das Gerät ist ja erst einmal dumm. Es können dann verschiedene Wellenformen geladen werden, d.h. das gesamte Funkverfahren: Frequenzen, Bandbreiten, Modulationen, Frequenzsprungverfahren, Messagestruktur, Krypto, usw.

Das geht weit über das Bild einzelner Signale und "Wellen" hinaus. Beispiele sind etwa Link 16, MAHRS (Bw Datenfunk über Kurzwelle), SEM 90, ESSOR (von R&S für SVFuA).

Leider finde ich auch keinen Link im Netz, der das ordentlich erklärt. Der Begriff wird immer nur benutzt.

Geschrieben von: Merowinger 14. Jul 2023, 16:38

ZITAT(RayTracer @ 14. Jul 2023, 14:31) *
Messagestruktur, Krypto
Das sind sehr andere layer die ich nicht in den Begriff einschliessen würde.

Geschrieben von: Privateer 14. Jul 2023, 17:00

Zum Thema Wellenform kann ich nur diesen Artikel empfehlen (vom Militärmagazin Armada International):

https://www.armadainternational.com/2017/09/what-is-it-with-waveforms/

Ist auf Englisch, gibt aber einen guten Ãœberblick.

Geschrieben von: RayTracer 14. Jul 2023, 18:57

ZITAT(Merowinger @ 14. Jul 2023, 17:38) *
ZITAT(RayTracer @ 14. Jul 2023, 14:31) *
Messagestruktur, Krypto
Das sind sehr andere layer die ich nicht in den Begriff einschliessen würde.


Ja, du hast Recht. Dennoch unterscheiden sie sich in der Regel von "Wellenform" zu "Wellenform".

Geschrieben von: ramke 25. Sep 2023, 18:46

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-verteidigungsministerium-raeumt-fehlplanung-bei-funkgeraet-modernisierung-ein-a-3d0318d3-7e14-4e9a-ac26-625c1769a4eb#ref=rss

Kann jemand Auszüge aus dem ganzen Artikel sehen?

ZITAT
Unterschätzte Komplexität«: Bei der Ausstattung der Bundeswehr mit digitalen Funkgeräten kommt es zu massiven Verzögerungen. Minister Pistorius zeigt sich allerdings nicht besonders selbstkritisch

Geschrieben von: Holzkopp 25. Sep 2023, 21:35

ZITAT(ramke @ 25. Sep 2023, 19:46) *
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-verteidigungsministerium-raeumt-fehlplanung-bei-funkgeraet-modernisierung-ein-a-3d0318d3-7e14-4e9a-ac26-625c1769a4eb#ref=rss

Kann jemand Auszüge aus dem ganzen Artikel sehen?

ZITAT
Unterschätzte Komplexität«: Bei der Ausstattung der Bundeswehr mit digitalen Funkgeräten kommt es zu massiven Verzögerungen. Minister Pistorius zeigt sich allerdings nicht besonders selbstkritisch




ZITAT
Tausende Fahrzeuge, vom Panzer bis zum Geländewagen, sollen mit digitalen Funkgeräten ausgestattet werden, seit Januar würden Geräte des Herstellers Rohde & Schwarz geliefert, berichtete die »Welt« am Wochenende. Doch diese könnten nicht eingebaut werden. Lauter technische Schwierigkeiten – mit Adapterplatten, geringen Batteriekapazitäten, zu kleinen Lichtmaschinen. Bereits gelieferte Funkgeräte verstaubten in den Depots.


ZITAT
Im Kern räumt das als Verschlusssache eingestufte Papier ein, dass sich die Planer der Bundeswehr bei der Entscheidung für das Funkgerät D-LBO des Herstellers Rohde und Schwarz offenbar gar keine Gedanken gemacht hatten, wie man die Geräte in die verschiedenen Bundeswehr-Fahrzeugtypen einbaut. Das Ministerium gesteht nun ein, dass dafür »deutliche technische Eingriffe in einzelne Systeme« nötig seien. In den Fahrzeugen müssten etwa Lichtmaschinen und die Kühlung zum Einbau der neuen Systeme angepasst werden.


ZITAT
Ursprünglich wollte man für einen Großteil der verschiedenen Fahrzeuge der Bundeswehr schon bis Anfang 2024 technische Lösungen für den Einbau haben. Nun aber hofft man nur noch, bis Ende 2023 wenigstens ein Angebot für die Einrüstung der neuen Systeme zu bekommen. Bis das Projekt abgeschlossen ist und alle 13.000 Fahrzeuge der Bundeswehr mit dem Digitalfunk ausgestattet sind, dürften also noch Jahre vergehen.


ZITAT
Für Minister Pistorius ist das ziemlich unangenehm. Seit Jahren schon sind die veralteten Funkgeräte der Bundeswehr ein dauerhaftes Ärgernis, seit seinem ersten Truppenbesuch kennt der SPD-Mann die Klagen. Besonders peinlich ist der Mangel bei den Nato-Missionen, zum Beispiel bei der deutschen Battle Group in Litauen. Da den anderen Partnernationen die Standard-Funkgeräte der Deutschen nicht sicher genug sind und die Bundeswehr nur einige wenige moderne Geräte angeschafft hat, müssen die Soldaten teilweise mit Händen und Füßen kommunizieren, buchstäblich.

Geschrieben von: Salzgraf 26. Sep 2023, 08:55

war abzusehen:

ZITAT(Salzgraf @ 25. Sep 2023, 09:49) *
Scheint eine Folgemeldung vom Juni zu sein:
https://augengeradeaus.net/2023/06/bundeswehr-sondervermoegen-und-digitalfunk-geld-allein-macht-nicht-gluecklich/

Da wurde die Problematik schon aufgezeigt.

Geschrieben von: Privateer 26. Sep 2023, 16:57

https://nitter.net/PtkMoritz/status/1706187417043034409#m

Zumindest der Puma S1 hat schon die SDTR-Funkgeräte...

Geschrieben von: Delta 26. Sep 2023, 20:26

Der Puma ist auch ein Kampffahrzeug, die werden mit Funk/IT gerüstet. Ausserdem haben Panzer in der Regel ganz potente Batterien und Generatoren. Problematisch sind die ganzen anderen Fahrzeuge, da ist Funk/IT oft nicht mit drin. Und dann geht erstmal das Hickhack los, welches Projekt das Geld für die Muster-/Serienintegration mitbringen muss. Mich wundert nur etwas, (oder auch nicht) dass das immer noch ein Problem ist, wir haben das ganze vor ca. 5 Jahren schon mal durchgehechelt, als es um das BMS für due VJTF und später die Test/Versuchsverbände ging. Zumal der Umrüstungsprozess derzeit läuft bzw. unmittelbar bevor steht (zumindest wurden die Verbände schon abgefragt).

Strombedarf hängt stark von den Komponenten ab. Wenn halt zu den Endgeräten noch Router und Server und ggf. Kryptogerät dazu kommen, ist man je nach Betriebsart und Last halt schnell bei >100W. Der Prototyp vom SVFuA vor ca. 10 Jahren hatte Leistungsaufnahme von bis zu 750W.

Geschrieben von: Thomas 26. Sep 2023, 20:54

Also 100-200 W Leistungsaufnahme sind aber nun nicht gerade ein Unlösbares Hindernis. Da gibt es reichlich Möglichkeiten....

Geschrieben von: Delta 26. Sep 2023, 22:42

Batterie @12V mit 63Ah ist halt nach 8 Stunden leer bei 100W, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Hört sich nicht viel an, aber kannst halt dauernd den Motor laufen lassen, gerade in taktischen Situationen.

Geschrieben von: Thomas 26. Sep 2023, 23:34

Das ist grundsätzlich richtig. Aber es gibt mitlerweile Batterien mit gleicher Baugröße und ERHEBLICH größeren Kapazitäten. Alternativ gibt es Powerpacks mit PV Lademodulen. Stärkere Lichtmaschinen sind auch kein Hexenwerk.


Der G250D (ist jetzt hier ein Beispiel) ist nun wirklich kein Standard mehr in Bezug auf E-Kappa. Da gibt es diverse Optionen. Und zwar COTS. Nicht irgendwelchen Spezialscheiss. Ca. 80% davon kann man sogar auf Amazon kaufen.

Geschrieben von: Forodir 27. Sep 2023, 11:22

Genau das, hier ist ein einfaches technisches Problem, das schnell gelöst werden könnte, wenn man denn will. Das taktische Fahrzeuge oft ihren Motor anmachen ist jetzt auch nichts Neues, zudem eine APU in den wenigsten Fällen verbaut ist und man das bisher deswegen auch machen muss.

Hier geht es wieder eher um Vorschriften und der Papierkram bei baulichen Veränderungen. Das tatsächliche Umbauen könnten sehr wahrscheinlich sogar die Insten in den Btl machen, aber dann würden Soldaten ja Dinge tun, die man inzwischen eigentlich komplett ausgelagert hat.

Geschrieben von: Elbroewer 27. Sep 2023, 13:23

Eine APU sollte mittlerweile aber bei Fahrzeugen entsprechender Größe eine Selbstverständlichkeit sein. Zumal die Anzahl der Verbraucher ja auch nicht abnimmt, sondern zunimmt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Herrschaften, die von Seiten der Bundeswehr an der Entwicklung von Kampffahrzeugen mitwirken, noch nie bei Nacht in einer Feldpostenstellung standen.

Geschrieben von: Forodir 27. Sep 2023, 14:20

Das kommt einem manchmal so vor. Wobei die Truppe da auch manchmal nicht viel besser ist. Die PzH2000 A2 hat ein SEA verbaut, das wird aber regelmäßig in der Halle gelassen (kann man ohne Probleme ausbauen, ist ein 2,4Kw Aggregat was auch z.B: beim M557 Anwendung fand). Die Übungen sind eh so kurz und Kraftstoff wird ständig zugeführt, das man die Motoren eben anlässt.

Geschrieben von: Wraith187 27. Sep 2023, 18:08

ZITAT(Forodir @ 27. Sep 2023, 15:20) *
Das kommt einem manchmal so vor. Wobei die Truppe da auch manchmal nicht viel besser ist. Die PzH2000 A2 hat ein SEA verbaut, das wird aber regelmäßig in der Halle gelassen (kann man ohne Probleme ausbauen, ist ein 2,4Kw Aggregat was auch z.B: beim M557 Anwendung fand). Die Übungen sind eh so kurz und Kraftstoff wird ständig zugeführt, das man die Motoren eben anlässt.

Verständnisfrage: Wo liegt der Vorteil für die Soldaten bei der PzH2000, wenn sie das SEA nicht mitnehmen?

Geschrieben von: Forodir 27. Sep 2023, 18:22

ZITAT(Wraith187 @ 27. Sep 2023, 18:08) *
ZITAT(Forodir @ 27. Sep 2023, 15:20) *
Das kommt einem manchmal so vor. Wobei die Truppe da auch manchmal nicht viel besser ist. Die PzH2000 A2 hat ein SEA verbaut, das wird aber regelmäßig in der Halle gelassen (kann man ohne Probleme ausbauen, ist ein 2,4Kw Aggregat was auch z.B: beim M557 Anwendung fand). Die Übungen sind eh so kurz und Kraftstoff wird ständig zugeführt, das man die Motoren eben anlässt.

Verständnisfrage: Wo liegt der Vorteil für die Soldaten bei der PzH2000, wenn sie das SEA nicht mitnehmen?


Platz, da kann man Sachen hineinstopfen, Platz ist auf den Gefechtsfahrzeugen sowieso knapp, denn die Besatzung und Ausrüstung wird irgendwie immer als letztes bedacht. So etwas einfaches wie einen turmkorb wie bei den Niederländern war leider für unsere Beschaffung nicht denkbar.

Geschrieben von: Wraith187 27. Sep 2023, 18:26

ZITAT(Forodir @ 27. Sep 2023, 19:22) *
ZITAT(Wraith187 @ 27. Sep 2023, 18:08) *
ZITAT(Forodir @ 27. Sep 2023, 15:20) *
Das kommt einem manchmal so vor. Wobei die Truppe da auch manchmal nicht viel besser ist. Die PzH2000 A2 hat ein SEA verbaut, das wird aber regelmäßig in der Halle gelassen (kann man ohne Probleme ausbauen, ist ein 2,4Kw Aggregat was auch z.B: beim M557 Anwendung fand). Die Übungen sind eh so kurz und Kraftstoff wird ständig zugeführt, das man die Motoren eben anlässt.

Verständnisfrage: Wo liegt der Vorteil für die Soldaten bei der PzH2000, wenn sie das SEA nicht mitnehmen?


Platz, da kann man Sachen hineinstopfen, Platz ist auf den Gefechtsfahrzeugen sowieso knapp, denn die Besatzung und Ausrüstung wird irgendwie immer als letztes bedacht. So etwas einfaches wie einen turmkorb wie bei den Niederländern war leider für unsere Beschaffung nicht denkbar.

Platz? OK, da hätte ich auch selber drauf kommen können. Immerhin hat man ja früher auch Rauchgranaten und Filtereinsätze zu Hause gelassen, um dort Getränke unterzubringen.

Geschrieben von: Forodir 28. Sep 2023, 11:50

"Getränke" rofl.gif

Geschrieben von: PzArt 28. Sep 2023, 13:28

In die Nebelwurfbecher haben die Dosen doch super reingepasst tounge.gif

Geschrieben von: Panzerchris 28. Sep 2023, 14:49

Die ABC-Filter rausnehmen und durch eine Packung Dosengetränke zu ersetzen wurde von unseren Zugführern gleich unterbunden.

Geschrieben von: General Gauder 28. Sep 2023, 15:37

Das stand doch sogar im alten WHQ Leopard 2 Datenblatt drin rofl.gif
Und nein sowas haben wir damals niemals getan wink.gif

Geschrieben von: Elbroewer 28. Sep 2023, 15:50

Auf dem Marder gab es rechts vom Kommandantenplatz die Kommandantenbar. Ich weiß gar nicht mehr, was da an 20mm-Munition reingepasst hat. Waren so um die 120 Patronen. Die war auch nur im Kosovo randvoll mit Mun. Ansonsten hatten wir auf dem Marder eh viel Platz.

Geschrieben von: Delta 28. Sep 2023, 20:44

ZITAT(General Gauder @ 28. Sep 2023, 16:37) *
Das stand doch sogar im alten WHQ Leopard 2 Datenblatt drin rofl.gif
Und nein sowas haben wir damals niemals getan wink.gif


Jaja... das hab ich ja irgendwann vor über 20 Jahren mal in einem Überschwang an jugendlichem Leichtsinn mit einem gesunden Mix aus Vorschriftenwissen, Übungsplatzerfahrung und Hörensagen aus dem UffzBunker nach dem dritten Bier geschrieben. Die Bierdosen in der ABC-Filteranlage waren im Abschnitt "übrigens wusstet ihr..." und damit basiert auf Hörensagen aus dem UffzBunker nach dem dritten Bier: Sounds plausible und da ich es aus mehreren "Quellen" habe, ist vielleicht auch was dran, obwohl sich solche Geschichten gern von selbst vervielfältigt haben. Habe ich in diesem Jahrtausend nie selbst beobachtet, könnte aber in den späten 80ern ein Ding gewesen sein. Platz war aber tatsächlich knapp und dennoch haben wir immer die Karren erstmal nach Beladungsplan beladen und dann Privatkram irgendwo noch dazwischen gestopft.

Bier gabs in meiner Zeit übrigens nicht auf dem Panzer, sondern im Feld auf dem Kompaniegefechtsstand oder alternativ im Lager. Und die Mengen, die wir da teilweise in uns gekippt haben bis morgens um 3 hätten auch nicht mehr in den Panzer gepasst. hmpf.gif

Geschrieben von: Forodir 29. Sep 2023, 09:26

ZITAT(Delta @ 28. Sep 2023, 20:44) *
....Platz war aber tatsächlich knapp und dennoch haben wir immer die Karren erstmal nach Beladungsplan beladen und dann Privatkram irgendwo noch dazwischen gestopft.
...


Marder war schon eng, aber es ging, aber inzwischen hat man auch deutlich mehr Ausrüstung dabei und neuere Fahrzeuge haben irgendwie es geschafft noch verbauter zu werden.

Geschrieben von: Privateer 29. Sep 2023, 14:29

Über die Funkgeräte im Puma VJTF steht hier folgendes:

http://tank-masters.de/?page_id=8685

"(...) The turret is now equipped with a PNR-1000 UHF radio from Elbit Systems for group radio and two additional UHF/VHF SDR (Software Defined Radio) SOVERON VR5000 radios from Rohde & Schwarz and their associated antennas as well as a second slip ring. These are to provide command and control radio connectivity with simultaneous transmission of voice and IP data from the dismounts to platoon, company up to battalion level. The company and battalion command vehicles also have an AN/PRC-117G(V)1© satellite radio from L3Harris and an SEM 93 VHF radio from Thales. Of the two previous SEM 80/90 VHF radios, only one remains in the battle space (...)."

Aus welchem Grund führt man noch das 1 SEM 80/90 mit trotz der beiden neuen VR5000 (SDTR) Funkgeräte?

Geschrieben von: Forodir 29. Sep 2023, 14:43

Das dürfte der Kompatibilität geschuldet sein, damit man auch noch mit dem Rest der Bundeswehr Funken kann, wenn mal ein unglücklicher Pio oder San dort zugeteilt ist, die haben den ganzen neuen Kram nämlich nicht.

Geschrieben von: Privateer 29. Sep 2023, 14:50

ZITAT(Forodir @ 29. Sep 2023, 15:43) *
Das dürfte der Kompatibilität geschuldet sein, damit man auch noch mit dem Rest der Bundeswehr Funken kann, wenn mal ein unglücklicher Pio oder San dort zugeteilt ist, die haben den ganzen neuen Kram nämlich nicht.


Ich dachte eigentlich, dass die neuen Funkgeräte (als "Software Defined Radios") die Wellenform der alten SEM 80/90 emulieren können (hoffe, ich habe das jetzt nicht falsch formuliert). Dann bräuchte man die alten Geräte ja nicht mehr.


Geschrieben von: Forodir 29. Sep 2023, 16:39

Nope, das sind rein digitale Wellenformen und können die uralt Analogen nicht darstellen. Das könnte man bestimmt technisch umsetzten, dürfte aber recht teuer werden. Einfache und kostengünstiger für die Übergangszeit die alten Gurken miteinbauen, bis man sie nicht mehr braucht.

Geschrieben von: ramke 29. Sep 2023, 18:17

ZITAT(Delta @ 28. Sep 2023, 19:44) *
ZITAT(General Gauder @ 28. Sep 2023, 16:37) *
Das stand doch sogar im alten WHQ Leopard 2 Datenblatt drin rofl.gif
Und nein sowas haben wir damals niemals getan wink.gif


Jaja... das hab ich ja irgendwann vor über 20 Jahren mal in einem Überschwang an jugendlichem Leichtsinn mit einem gesunden Mix aus Vorschriftenwissen, Übungsplatzerfahrung und Hörensagen aus dem UffzBunker nach dem dritten Bier geschrieben. Die Bierdosen in der ABC-Filteranlage waren im Abschnitt "übrigens wusstet ihr..." und damit basiert auf Hörensagen aus dem UffzBunker nach dem dritten Bier: Sounds plausible und da ich es aus mehreren "Quellen" habe, ist vielleicht auch was dran, obwohl sich solche Geschichten gern von selbst vervielfältigt haben. Habe ich in diesem Jahrtausend nie selbst beobachtet, könnte aber in den späten 80ern ein Ding gewesen sein. Platz war aber tatsächlich knapp und dennoch haben wir immer die Karren erstmal nach Beladungsplan beladen und dann Privatkram irgendwo noch dazwischen gestopft.

Bier gabs in meiner Zeit übrigens nicht auf dem Panzer, sondern im Feld auf dem Kompaniegefechtsstand oder alternativ im Lager. Und die Mengen, die wir da teilweise in uns gekippt haben bis morgens um 3 hätten auch nicht mehr in den Panzer gepasst. hmpf.gif


Der schlaue Infanterist stopft ein 5l bierfass in den schlafsack und teilt sich den der zu wenig ist mit dem best buddy;) so unähnlich sind stoppelhopser und panzerleute nicht.

Geschrieben von: Elbroewer 29. Sep 2023, 19:18

Zumindest bei uns gab es in der ABC-Schutzbelüftungsanlage keine Gasfilter. Die lagen eingeschweißt im Zugkeller. Da wurden nur welche für die Technische Materialprüfung (TMP) eingebaut, wenn die Anlage geprüft wurde. Ansonsten war das Fach leer. Als ich meinen SPz im Kosovo übernommen habe, war da auch gähnende Leere. Das wurde dann umgehend geändert. Wichtig war ja auch nicht der Platz, denn davon hatten wir im SPz im Frieden genug. Wichtig war, dass man mit dem Luftstrom bei laufender Anlage die Getränke kühlen konnte.

Geschrieben von: Privateer 3. Oct 2023, 10:38

ZITAT(Forodir @ 29. Sep 2023, 17:39) *
Nope, das sind rein digitale Wellenformen und können die uralt Analogen nicht darstellen. Das könnte man bestimmt technisch umsetzten, dürfte aber recht teuer werden. Einfache und kostengünstiger für die Übergangszeit die alten Gurken miteinbauen, bis man sie nicht mehr braucht.


Ich vermute jetzt mal, dass man bei der technischen Umsetzung noch nicht soweit ist. Anscheinend arbeitet man ja daran (wenn ich mich selbst zitieren darf):

http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?s=&showtopic=30995&view=findpost&p=1502043

Wobei man vom SEM90R in letzter Zeit nichts mehr gelesen hat. Gibt es hierzu etwas neues?

Außer dass ein spanischer Ingenieur, der für Thales arbeitet, auf seinem Profil angibt, momentan daran zu arbeiten:

https://de.linkedin.com/in/%C3%AD%C3%B1igo-nieto-cuadrado-4583491b5

Geschrieben von: Forodir 4. Oct 2023, 18:42

ZITAT(Privateer @ 3. Oct 2023, 10:38) *
ZITAT(Forodir @ 29. Sep 2023, 17:39) *
Nope, das sind rein digitale Wellenformen und können die uralt Analogen nicht darstellen. Das könnte man bestimmt technisch umsetzten, dürfte aber recht teuer werden. Einfache und kostengünstiger für die Übergangszeit die alten Gurken miteinbauen, bis man sie nicht mehr braucht.


Ich vermute jetzt mal, dass man bei der technischen Umsetzung noch nicht soweit ist. Anscheinend arbeitet man ja daran (wenn ich mich selbst zitieren darf):

http://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?s=&showtopic=30995&view=findpost&p=1502043

Wobei man vom SEM90R in letzter Zeit nichts mehr gelesen hat. Gibt es hierzu etwas neues?

Außer dass ein spanischer Ingenieur, der für Thales arbeitet, auf seinem Profil angibt, momentan daran zu arbeiten:

https://de.linkedin.com/in/%C3%AD%C3%B1igo-nieto-cuadrado-4583491b5


Das Projekt ist gestorben, die Gelder sind in die digitalen Funkgeräte geflossen. Es werden keine SEM90R gebaut werden, denn die neuen Funkgeräte werden die SEM in der Div2025 ablößen und die alten SEM den anderen Einheiten zufließen bis dann nach und nach alle Funkgeräte ausgetauscht sind. Das SEM90R war ja nur eine Verlegenheitslösung um einer Ausschreibung zu entgehen.

Es gab nie eine "Legende" das irgendwelche SEM70/80/90 neu gebaut werden sollten, von Anfang an war klar, dass es SDR Radios sind in der Hülle der SEM-Familie, kann man sogar hier im Thread nachlesen.

Das erklärte Ziel ist, dass man nur noch digitalen Funk nutzen, deswegen wird es keinen neuen "analogen" Funkgeräte mehr in den Streitkräften geben und auch keine analogen Wellenformen mehr.

Geschrieben von: Privateer 4. Oct 2023, 21:40

ZITAT(Forodir @ 4. Oct 2023, 19:42) *
Das Projekt ist gestorben, die Gelder sind in die digitalen Funkgeräte geflossen. Es werden keine SEM90R gebaut werden, denn die neuen Funkgeräte werden die SEM in der Div2025 ablößen und die alten SEM den anderen Einheiten zufließen bis dann nach und nach alle Funkgeräte ausgetauscht sind. Das SEM90R war ja nur eine Verlegenheitslösung um einer Ausschreibung zu entgehen.

Es gab nie eine "Legende" das irgendwelche SEM70/80/90 neu gebaut werden sollten, von Anfang an war klar, dass es SDR Radios sind in der Hülle der SEM-Familie, kann man sogar hier im Thread nachlesen.

Das erklärte Ziel ist, dass man nur noch digitalen Funk nutzen, deswegen wird es keinen neuen "analogen" Funkgeräte mehr in den Streitkräften geben und auch keine analogen Wellenformen mehr.


Vielen Dank! Darüber, dass das SEM90R "tot" ist, konnte ich so bislang keine Infos finden.

Geschrieben von: huizhaecka 10. Oct 2023, 21:07

So wie ich es verstanden habe wird eine Division auf Volldigital ausgerüstet. Aber wie läuft die Kommunikation wenn man mit den "noch alten" Einheiten kommunizieren muss? Hat man da in der "neuen" auf Kompanie- oder Batallionsebene erstmal weiter analoge Technik oder werden zumindest die Führungsebenen der "alten" Einheiten auch gleich mit dem neuen Funkstandard ausgestattet? Letzteres erscheint mir sinnvoller um zumindest auf der "höheren Ebene" schnell moderne Sicherheitselemente einzuführen.

Geschrieben von: Broensen 10. Oct 2023, 21:59

ZITAT(huizhaecka @ 10. Oct 2023, 22:07) *
So wie ich es verstanden habe wird eine Division auf Volldigital ausgerüstet. Aber wie läuft die Kommunikation wenn man mit den "noch alten" Einheiten kommunizieren muss?

Ich sag's mal polemisch: Das muss man gar nicht. Die sind eh nicht einsatzfähig, solange alle Ressourcen dafür aufgewendet werden, diese eine Division halbwegs einsatzbereit zu bekommen. Also wozu miteinander kommunizieren?

Geschrieben von: Privateer 21. Jan 2024, 14:43

Interessantes Detail, dass in der Bundeswehr im Rahmen einer Sofortinitiative Thales PR4G-Funkgeräte zur besseren Interoperabilität in der eFP Litauen eingeführt werden (sollen):

https://cdn.businessinsider.de/wp-content/uploads/2023/10/231009-Bericht-D-LBO-aa.pdf

"(...) 2.3 Zwischenlösung „MiFlexKo“ für die eFP

Unabhängig vom Rüstungsprogramm D-LBO wird derzeit eine Sofortinitiative Einsatz zur
Verbesserung des Zusammenwirkens deutscher und alliierter Kräfte im Rahmen der
Enhanced Forward Presence unter dem Titel „Multinational interoperable Taktische
Kommunikation Sprache und Daten in Mission Restricted für die Enhanced Forward
Presence Battle Group Litauen“ (MilFlexKo) umgesetzt. MilFlexKo zielt darauf ab,
Funksysteme der Typen TRC 9215 / TRC 9315 (PR4G-Familie) der Firma THALES mit der
F@stnet Wellenformfamilie in Platformen zu integrieren, um die Interoperabilität in diesen
NATO-Verbänden, die teils bis auf Teileinheitsebene multinational zusammengestellt werden,
in einer PR4G dominierten Umgebung sicherzustellen.

Die Systeme der PR4G-Familie sind keine Alternative zu den für D-LBO basic vorgesehenen,
modernen Führungsfunksystemen. Die wesentlichen Gründe hierfür sind:

• Die Funkgeräte TRC 9215 / TRC 9315 mit den proprietären F@stnet Wellenformen sind
sogenannte „Legacy-Funkgeräte“, die am Ende ihrer technischen
Entwicklungsmöglichkeiten stehen. Es handelt sich nicht um Funkgeräte gemäß
neuestem Stand der Technik.
• Die TRC 9215 / TRC 9315 sind keine Software Defined Radios (SDR) gemäß Software
Communication Architecture (SCA). Sie sind damit nicht ESSOR fähig und nicht
interoperabel mit dem SPz PUMA und den dort eingebauten SVFuA-Funkgeräten sowie
mit den derzeit in der Bundeswehr verwendeten Nationalen Taktischen
Netzwerkwellenformen (NTN).
• Das PR4G verfügt über keine Zulassung für VS-NfD und entspricht damit nicht den
nationalen Anforderungen an die Informationssicherheit.

Darüber hinaus planen zahlreiche Nutzer der TRC 9215 / TRC 9315 (z. B. NLD) die Nachfolge
und Ablösung durch moderne SDR nach SCA (...)."

Wird auch hier angesprochen:
https://magazines.defensie.nl/materieelgezien/2023/07/project-foxtrot

Geschrieben von: Forodir 21. Jan 2024, 16:49

Tja, das bekommt man halt, wenn man seit 25Jahren keine NATO Standard mehr einführt und durchsetzt. Da sind wir als Bundeswehr aber nicht allein.

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