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> Private Notfallvorsorge, Droht im Winter eine Energiemangellage?
Private Notfallvorsorge
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Camouflage
Beitrag 20. Sep 2022, 19:12 | Beitrag #1
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Hallo zusammen,

wie steht ihr hier persönlich zum Thema private Notfallvorsorge?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe BBK (bzw. seine Vorgängerorganisationen) empfehlen eigentlich schon immer die individuelle Vorbereitung auf Notfälle (Stromausfall, Brand, Unwetter usw.) und die Bevorratung von Lebensmitteln, Trinkwasser und weiteren Gegenständen (Medikamente, Kerzen usw.) für den Notfall bzw. das Vorhalten eines Notgepäcks, wenn man das eigene Heim mal kurzfristig verlassen muss (von Bombenentschärfung in der Nachbarschaft bis Naturkatastrophe).

Link zur Webseite des BBK
Ratgeber und Checkliste.

Jetzt dreht sich ja seit vielen Wochen aufgrund der weltpolitischen einiges um die Frage, wie der Herbst und Winter in Deutschland werden.

Droht uns eine Energiemangellage mit Ausfall von Gasheizungen oder gar einem längeren und großflächigem Stromausfall (Blackout)?

Habt ihr privat vorgesorgt? Wenn ja, in welchem Ausmaß? Für welches Szenario?

Haben die aktuelle Situation oder Naturkatastrophen wie in NRW und RLP vergangenes Jahr Einfluss auf Eure Vorsorge gehabt?

Verlasst ihr Euch darauf, dass im Fall der Fälle schon der Staat mit seinen Behörden und Organisationen helfen wird?

Oder ist das für Euch alles Quatsch, Panikmache usw.?

Mich würde mal ein aktuelles Stimmungsbild interessieren.

Der Beitrag wurde von Camouflage bearbeitet: 20. Sep 2022, 19:31


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Camouflage
Beitrag 20. Sep 2022, 19:22 | Beitrag #2
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Dann antworte ich auch mal:
Ich bin in leitender Position in einer freiwilligen Feuerwehr in NRW tätig und war bisher immer davon ausgegangen, im Fall der Fälle ohnehin dienstlich unterwegs zu sein und über die Schiene auch versorgt zu werden. Zuhause (ich wohne alleine) wird über Wärmepumpe geheizt, die funktioniert aber auch nicht, wenn der Strom weg ist.

Haltbare Vorräte habe ich außer ein paar Dosensuppen eigentlich nicht im Haus, die Empfehlungen des BBK finde ich auch irgendwie für mich persönlich schwer umzusetzen. Was soll ich mit kiloweise Hülsenfrüchten? Ich werde mir aber zumindest mal ein paar Kästen Mineralwasser zusätzlich hinstellen.

Ein Notgepäck habe ich nicht vorbereitet, auch wenn vieles von dem, was dafür empfohlen wird, hier im Haushalt schon irgendwie vorhanden ist. Gleiches gilt für die materielle Ausstattung der Notfallvorsorge abseits von Lebensmitteln. In dem Punkt bin ich also gar nicht so schlecht aufgestellt. Wichtige Dokumente sind eingescannt und in der Cloud abgelegt, was im Fall der Fälle hoffentlich wenigstens die Wiederbeschaffung erleichtert. Ein aufladbares/batteriebetriebenes/kurbelfähiges Radio mit UKW und DAB+ wird kurzfristig beschafft. Für den Gasgrill mit Seitenkochfeld werde ich mir wohl eine zweite 11kg-Gasflasche hinstellen, die kann man eh immer mal gebrauchen.

Persönlich denke ich ja, dass der Winter mit gewissen Einschränkungen, alles in allem aber normal ablaufen wird. Aber im Fall der Fälle möchte ich dann irgendwie doch nicht unvorbereitet dastehen. Ein kleines Notgepäck in einem Rucksack werde ich nach und nach wohl doch mal aufbauen, das erscheint mir im Gegensatz zu Unmengen Lebensmitteln schon sinnvoll.


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Wacher
Beitrag 20. Sep 2022, 20:09 | Beitrag #3
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Hallo zusammen,

ich war unmittelbar von der Flut im Juli 2021 betroffen. Ich wohne nicht im Ahrtal (da kenne ich Leute ...), auch bei mir ist aber der Keller komplett vollgelaufen und ich hatte das Wasser zusätzlich ca. 5 bis 8 cm hoch im Erdgeschoss stehen. Durch glückliche Fügung waren meine Frau und die Kinder einige hundert Kilometer weit weg. Zufällig war ein sehr guter Freund da, als es losging, so dass wir noch ein paar Sachen aus dem Keller und Erdgeschoss retten konnten. Was ich erlebt habe. hat mein Bild aber erheblich verändert:
- Du bist hilflos ohne Strom!
- Es kommt nicht die Bundeswehr. das THW, das Rote Kreuz, die Polizei oder die Feuerwehr. Das erste Feuerwehrauto habe ich 48 Stunden später gesehen (no offense!). Wer kommt, das sind Deine Freunde, Deine Familie, Arbeitskollegen (mein früherer Chef-Chef stand in Gummistiefeln vor meiner Tür!) usw.
- Du hilfst Deinen Nachbarn und Deine Nachbarn helfen Dir!
- Eine Flasche Wasser ist ein Schatz!
- Du verdienst>100.000 €/Jahr und stehst plötzlich mit nem Teller in der Hand für etwas zu essen an.
- Gerüchte sind Gift und verbreiten sich rasend!

Von den Freunden aus Sinzig, Ahrweiler und Rech fange ich lieber nicht an

Fazit war für mich, dass mir das nicht wieder passiert. Die Lebensmittelbevorratung im Keller habe ich deutlich hochgefahren: Zusätzlich zum normalen Umlauf sind immer mindestens 5 Kisten Wasser auf Lager. Konserven aller Art, Nudeln, Reis, Öl, Müsli bevorrate ich in rauhen Mengen. Zusätzlich gibt es eine Notfallkiste im Elternschlafzimmer: noch mehr Konserven. NRG-5, Tütengerichte. 20 Tafeln Schokolade, Panzerkekse, 2 Stirnlampen, 2 normale Taschenlampen, 2 Kurbeltaschenlampen, 40 AA-Batterien, 40 AAA-Batterien, 3 Powerbanks, Campingkocher+Kartuschen, Feuerzeuge (2 verschiedene Hersteller und Typen), Streichhölzer, Radio (Kurbel+Akku+Batterien), Wanderkarten der nahen und weiteren Umgebung, 2 Taschenmesser, Stifte und Papier, Liste mit Adressen und Telefonnummern, Sicherungskopie meines NAS (zweites Backup in der Firma im Spind+Backup essentieller Unterlagen in der Cloud), Campingbesteck und -geschirr, Grillanzünder, 1.000 € in bar in kleinen Scheinen inkl. 50 € Hartgeld.

Brennholz liegt am Gartenhaus, im Gartenhaus 2 Pumpen + 2x15m Feuerwehrschlauch + 2x15m PVC-Schlauch, Stromaggregat + 2 x 10l Sprit, 1 Paar Gummistiefel, 1 Wathose.

Edit: Notfallgepäck hat meine Frau mir verboten, zumal ich mich schwer tue, auf welche Szenarien das zirlen soll. Zudem ist ein sinnvolles Notfallgepäck mit zwei Kindern im Kindergartenalter so eine Sache. Wenigstens habe ich aber alle Ausweise. Stammbuch etc. in einer Mappe und griffbereit.

Lacht gerne über mich.

Der Beitrag wurde von Wacher bearbeitet: 20. Sep 2022, 20:13
 
Delta
Beitrag 20. Sep 2022, 20:29 | Beitrag #4
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Ich komme nicht aus einem Hochwassergebiet und bevor ich Wasser im Keller habe, ist ganz Hamburg bis zur Turmspitze Michel abgesoffen. Daher ist meine Annahme, dass unser Haus bewohnbar bleibt. Wir haben aber seit der Trump vs. Kim Jong-Un-Nummer einen Kaminofen und zwei Raummeter Holz, der uns auch ohne Gas über den Winter bringen wird. Wärmepumpe + PV ist leider noch in der Realisierung. Bei absehbarem Zusammenbruch der urbanen Zivilisation nehm ich meine Familie mit in die Reichweite meiner Kaserne in der Uckermark. Wenn da noch was schief läuft, sind wir eh alle am Arsch.


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Thou canst not kill that which doth not live. But you can blast it into chunky kibbles.

Limitless are the ways of mankind in its virulent capacities
Ironic it may seem, for us a chance exists to see
In us also lies the capacity to transcend
 
muckensen
Beitrag 20. Sep 2022, 20:31 | Beitrag #5
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ZITAT(Wacher @ 20. Sep 2022, 21:09) *
- Gerüchte sind Gift und verbreiten sich rasend!
Denkst Du dabei an etwas Konkretes? Ich hörte von Freunden, die mit dem BRK im Lk Ahrweiler waren, dass die Bildaufklärungsflüge der Luftwaffe zu einer Panik führten, dass ein Staudamm bombardiert werden solle, um (wie auch immer) eine noch schlimmere Katastrophe zu verhindern. Meinst Du so etwas?
ZITAT(Wacher @ 20. Sep 2022, 21:09) *
Lacht gerne über mich.
Mit Sicherheit nicht.


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ZITAT(ramke @ 13. Jan 2023, 20:09) *
Bald heisst es, Leopard Panzer werden nur geliefert wenn der Jadeaffe vor Vollmond zurück im Tempel ist.

 
Wacher
Beitrag 20. Sep 2022, 20:37 | Beitrag #6
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"Die Steinbach-Talsperre bricht!"

"Die Steinbach-Talsperre ist gebrochen, das Wasser kommt."

"Die Steinbach-Talsperre ist gebrochen - jetzt aber wirklich."

"Wir werden in 2 Stunden evakuiert, weil die Steinbach-Talsperre bricht."

"Im Nachbarort wird geplündert."

...

Solche Sachen.

Merke gerade, rass 3s mir nicht gut tut. darüber zu schreiben.
 
xena
Beitrag 20. Sep 2022, 20:41 | Beitrag #7
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Den Göttern sei Dank wohne ich in einer Gegend ohne Katastrophen und ohne Potential für größere Katastrophen. Ich selber wohne selbst bei Hochwasser im Bodensee hoch genug, sodass unser Haus nichts zu befürchten hat. Die Wahrscheinlichkeit für Hochwasser nimmt auch ständig ab bei der Regenarmut der letzten Jahrzehnte. Der Strom kommt bei uns aus Österreich und ist 100% Wasserkraft. Das gibt mir Zuversicht, dass ein Blackout bei uns relativ unwahrscheinlich ist, auch wenn in Restdeutschland die Lichter aus gehen. Trotzdem habe ich immer für zwei Wochen zu Essen im Hause, zum Teil kann man es auch so essen, ohne es zu kochen. Und wenn wirklich kein Strom mehr da sein sollte, kann ich auch in den nahen Wald Holz holen und im Garten Feuer machen und kochen, was wir dann wohl auch zusammen mit der Nachbarschaft machen können, um Resourcen zu sparen. In unserem Verein gibt es einen Gasherd mit Gasflasche, der bei Veranstaltungen zum Kochen für das Catering verwendet wird. Im Notfall werden wir im Verein wohl für die Mitglieder auch kochen, wenn sonst nichts mehr läuft. Also auch hier wieder eher Nachbarschaftshilfe. Als Einzelkämpfer bist Du immer schlechter aufgestellt und wenn man sich mit der Nachbarschaft gut versteht, dann kann man viel zusammen machen und profitiert gegenseitig.


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Schon seit 20 Jahren: Waffen der Welt
 
Wacher
Beitrag 20. Sep 2022, 20:47 | Beitrag #8
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Wenn Ihr mich gefragt hättet, hätte ich auch immer gesagt, dass ich hochwassersicher wohne. Ich wohne auf dem flachen Land mit viel Fläche. Die einzigen Gewässer im Umkreis von etlichen Kilometern sind ein Löschwasserteich, das Freibad und ein winziges Rinnsal von Bach, das im Sommer und auch sonst gerne mal komplett trocken fällt ... und plötzlich war da ein Fluss und das Wasser stand außen 40 cm hoch an der Terrassentür.
 
Kampfhamster
Beitrag 20. Sep 2022, 21:02 | Beitrag #9
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Ich bin safe: Hochwasser ist kein Thema bei uns. Vorräte, Wasser, Brennstoff, Kerzen und Laternen hab ich genug.

Aber: ich wohne alleine in einem Wohnblock mit 9 Mietparteien. Wenn's länger dauert wirds hier wohl eher ungemütlich. Vorteil: meine Eltern und meine Schwester und ihr Mann wohnen nicht weit (jeweils 10 Minuten mit dem Fahrrad)

Insgesamt kann's wohl nicht schaden ein paar Sachen zuhause zu haben. War vor ein paar Jahren bei Stromausfall auch schonmal froh mir morgens einen Kaffee machen zu können.


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Thomas
Beitrag 20. Sep 2022, 21:15 | Beitrag #10
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Ich wohne zwischen zwei Deichen. Ich bin aufgewachsen hinter einem anderen Deich.

Mein Mitleid mit Menschen die keine Deichacht zahlen hält sich in Grenzen.


Wenn ich höre, daß bei jemandem der Keller abgesoffen ist und dieser jemand hat seinen Notvorrat für die Zukunft im KELLER geparkt....



Dann frage ich mich als jemand der im Sturmflutgebiet aufgewachsen ist: Wo ist der Fehler? Mein 4 KW Campingngenerator ist HOCH gelagert. Ebenso der Sprit. Nicht weil ich erwarte den zu brauchen. Sondern weil man das so macht. Gleiches gilt für Batterien etc.


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verstorben in der Charite Berlin
 
Madner Kami
Beitrag 20. Sep 2022, 21:51 | Beitrag #11
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ZITAT(Wacher @ 20. Sep 2022, 21:37) *
"Die Steinbach-Talsperre bricht!"

"Die Steinbach-Talsperre ist gebrochen, das Wasser kommt."

"Die Steinbach-Talsperre ist gebrochen - jetzt aber wirklich."

"Wir werden in 2 Stunden evakuiert, weil die Steinbach-Talsperre bricht."

"Im Nachbarort wird geplündert."

...

Solche Sachen.

Merke gerade, rass 3s mir nicht gut tut. darüber zu schreiben.


Immer raus damit. Trauma bekommt man nicht bewältigt, indem man es verschweigt. Persönlich finde ich deine Vorsorge sinnvoll, aber in der Masse übertrieben. Umgekehrt kann ich aber nachvollziehen wie es dazu gekommen ist und wenn man in einem akut bedrohtem Bereich wohnt, dann lieber zu viel als zu wenig. Was ich ein wenig befremdlich finde ist die Feststellung, dass du das alles im Keller lagerst, also genau dort wo als erstes das Wasser steht. Das erscheint mir wenig zielführend.

Ich für meinen Teil bin in der glücklichen Lage auf einer Anhöhe zu wohnen und trotz eines Flusses vor der Haustür, der im Zuge des Elbe-/Oderhochwassers schon so einige Ortschaften bis unter die Dachkante unter Wasser gesetzt hat, brauche ich mir um diesen Teil wenig Sorgen zu machen. Was ich aber aus der Zeit gelernt habe ist, dass die Versorgung auch so knapp werden kann, denn sämtliche Brücken in 50km Umkreis (außer einer Autobahnbrücke) waren für geraume Zeit unpassierbar, die Hauptbrücke in diesem Bereich (in meiner Ortschaft) verlor sogar unbemerkt von wirklich allem und jeden, einen kompletten Pfeiler und war bis zum Neubau außer Gefecht. Allein groß bevorraten kann ich mich garnicht, weil mir dazu schlichtweg der Platz fehlt. Außer ein paar Wasserkisten im Keller (naja, Limo um genau zu sein) und meinem üblichen Wocheneinkauf, bekomme ich mehr garnicht unter, ohne meinen Wohnraum erheblich einzuschränken. Die Frage nach Bevorratung hört bei mir an genau dieser Stelle auf, denn es ist für mich nicht praktikabel. Wenn der Strom weg ist, ist er eben weg. Bücher habe ich genug, auch wenn ich die meisten davon schon gelesen habe.

Was ich übrigens bis heute nicht verstehe ist, warum so viele Grundstücke im Überflutungsbereich nach der faktischen Vernichtung des Wohnraums nicht schlussendlich für die Besiedelung gesperrt wurden. Das Versagen vorher? Seis drum, historisch gewachsen. Die Kunst ist aus Fehlern zu lernen und sie nicht zu wiederholen...

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 20. Sep 2022, 21:53


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HGAbaddon
Beitrag 20. Sep 2022, 22:00 | Beitrag #12
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Kurzer Einwurf weil hier schon ein paar geäußert haben sie wären sicher weil ihr Haus am Hang steht o.ä.:
Es geht nicht nur um langsam steigendes Hochwasser sondern bei den häufiger auftretenden Starkregen Ereignissen ist niemand sicher. Jeder Wiesenhang kann zu einem reißenden Strom werden, vor allem bei den trockenen Böden der letzten Sommer.


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goschi
Beitrag 20. Sep 2022, 22:03 | Beitrag #13
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wohne 30m über dem Fluss, wenn da nicht der ganze Hügel abrutscht, bich ich vor Wasser erstmal sicher, nach dem lothar-Sturm und 4 Tagen kein oder nur sporadisch Strom und damit auch Wasser, habe ich aber immer 2-3 Sixpack mineralwasser im keller und in der Küche sowieso immer (habe Kinder, die gerne hungrig sind biggrin.gif ) Essen für 1-2 Wochen.
Ein Campingkocher plus 2-4 gaskartuschen sind auch immer bereit, im Zweifelsfall auch das Fondue-Rechaud mit 2 Flaschen brennpaste und ein kleiner Grill mit 1-2 Säcken kohle auf dem balkon.

Ein bisschen Vorsorge ist also immer da, teils aus Erfahrung, teils aus Vernunft, teils weil es sich ergibt.

Die alten Schweizer Vorgaben für Notvorrat bestehe ich aber nicht wink.gif


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Stormcrow
Beitrag 21. Sep 2022, 00:04 | Beitrag #14
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ZITAT
Lacht gerne über mich.

Da sehe ich absolut keinen Grund für. Ich habe gute Freundinnen und Freunde in Ahrweiler, Sinzig und Adenau. Ich kann Dich verstehen.



Zu Casa Stormcrow:
Grundsätzlich habe ich gerne Vorräte im Haus, die Vorgaben erfülle ich nach Möglichkeit - einmal zur Vorsorge, aber auch aus Bequemlichkeit. Wenn draußen der Hamburger Regen tobt oder ich mal nicht weiß, was ich kochen soll, bin ich ganz froh, das Wichtigste da zu haben.
Als Mieter in einem Hamburger Mehrfamilienhaus ist der Platz für Vorräte leider begrenzt, aber einige Kilo Teigwaren, zwei Stiegen gemischte Konserven, ausreichend Zucker, Kaffee, Tee, Öl usw. sind vorhanden. Größere Mengen Süßigkeiten ebenso (die bunkern wir v.a. als Preise für Pubquizzes).
Kerzen, kleine Hausapotheke mit Verbandszeug, Desinfektionsmitteln und Schmerzmitteln, Taschenlampen, geladene Powerbanks (inklusive Solar), Batterien ebenfalls, das Notradio allerdings (noch) nicht. Dokumente liegen gesammelt greifbar im Flurschrank.
Wasser und andere Getränke sind dank der wunderbaren Lieferdienste auch vorrätig, die mir das Zeug in den dritten Stock tragen. Sollte sich eine Notlage abzeichnen, gibt es darüber hinaus noch die Badewanne für Gebrauchswasser. Das Einzige, was in einer Notlage knapp werden könnte, ist Katzenfutter, allerdings ist auch davon eigtl. immer genug für eine Woche im Haus. Als Festivalgänger sind wir wohl ohnehin mit einigen wichtigen Sachen ausgestattet.

Fast noch wichtiger als das - wurde ja auch angesprochen - ist, dass wir mit den anderen Parteien im Haus ein gutes bis sehr gutes Verhältnis haben, außerdem wohnt ein halbes Dutzend Freunde fußläufig entfernt. Im Rest der Stadt sind wir ebenfalls sozial sehr gut integriert und könnten bspw. bei einem örtlich begrenzten Stromausfall etc. an allen Enden Hamburgs unterkommen. Tatsächlich meine ich es nur halb scherzhaft, wenn ich sage, dass meine Strategie für die Apokalypse ist, dass ich freundlich, hilfsbereit und witzig bin wink.gif.
Und wenn alle Stricke reißen, helfen ein adäquater Vorrat Tabak, einige Kisten Bier und die gut gefüllte Hausbar in der Not, wenn man etwas von jemandem möchte wink.gif. Nachbarn zu helfen, hätte bei uns allerdings auch Priorität, u.a. wohnt eine recht betagte Dame im ersten Stock. Hier haben wir schon während der Lockdowns geholfen und waren damit beileibe nicht allein.

Wichtig ist mMn vor allem, auf zwei Optionen vorbereitet zu sein: Eine kurzfristige Notlage/Katastrophe/etc. mit Shelter In Place und eine Lage, die die Flucht nötig macht. Im ersten Fall braucht es für uns weniger Vorbereitung: Wir haben keinen Keller, sondern einen Dachboden, die Wohnung ist wie gesagt im dritten Stock. Dadurch ist die direkte Bedrohung durch Sturmfluten gering, indirekt ist unsere Gegend auch vergleichsweise sicher: Wir liegen einige Meter höher als die Innenstadt und haben zwar einen Elbezufluss ~800m südlich, dazwischen liegt aber Hamburgs größtes Kleingartengebiet als Schwemmland. Andere Naturkatastrophen sehe ich hier nicht, das Haus wird auch kaum unterspült werden. Das zweite Risiko wäre ein Stromausfall über mehr als 24 Stunden. Hier sind wir - s.o. - wohl gut in der Lage, das abzuwettern. Klar kann dieser Stromausfall auch lange dauern, dann würde ich aber innerhalb weniger Tage entweder mit Unterstützung durch Freunde/öffentliche Stellen rechnen oder wir bewegen uns wirklich im Kollaps-Bereich. Wenn dann doch die Zivilisation zusammenbrechen sollte, geht es vmtl. zu den Schwiegereltern (gilt das bei einer wilden Ehe auch?). Die wohnen recht nah mit viel Platz auf dem flachsten Land, sind energietechnisch dank eigenem Windrad, PV und Pelletheizung voll autark und haben genug Brennholz für fünf Winter, denn der Vater meiner Freundin hackt die Klafter nur so weg, seit er in Rente ist. biggrin.gif

Würde ich im eigenen Haus mit ausreichend Platz wohnen, kämen noch PV, Ofen, eigener Garten und mehr dazu, aber für zwei Menschen und zwei Katzen in einer Etagenwohnung dürften wir in den wahrscheinlichsten Notlagen ganz gut ausgestattet sein.



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ZITAT(Schwabo Elite @ 25. Sep 2016, 21:10) *
Ein ICBM-Schlag wäre eine definitive Aussage, die man nicht mehr zurücknehmen könnte.
 
Wacher
Beitrag 21. Sep 2022, 06:36 | Beitrag #15
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Zu meiner Ehrenrettung: Ich sehe bei mir zwei Rückzugslinien. Linie 1 ist z.B. ein Stromausfall von mehr als ein paar Stunden. In diesem Fall habe ich Zugriff auf mein Feuerholz, die Vorräte im Keller und die Ausrüstung aus der Notfallkiste. Damit kann ich eine ganze Weile durchhalten. Dahinter liegt die Linie 2, auf die ich zurückgehe, wenn ich den Keller verliere. Das ist konkret das Szenario einer neuerlichen Überflutung. Dann reicht der Inhalt der Notfallkiste immer noch für ca. 3 Tage. Natürlich wäre es mir lieber, alle Vorräte außerhalb des Kellers zu lagern. Ich will aber weder aus meinem Schlaf- noch aus einer der Kinderzimmer ein Lebensmittellager machen (nicht genehmigungsfähig seitens der Geschäftsleitung ....).

Zu Linie 1 und 2 sei außerdem gesagt, dass wir inzwischen hochwasserfeste Kellerfenster haben. Dazu kommen die Pumpen (wenn jemand im Haus ist, der diese bedienen kann). Dass sich das Szenario vom Juli 2021 bei uns so wiederholt, ist somit wenig wahrscheinlich.

Die Gerätschaften im Gartenhaus stehen dort übrigens auch nicht auf dem Boden
 
Cuga
Beitrag 21. Sep 2022, 08:06 | Beitrag #16
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Ich bin etwa 1 Jahr vor der Flut aus dem Sauerland 50 km in Richtung Zivilisation weggezogen, das alte Haus, sowie bei Freunden und Kollegen stand alles unter Wasser. Gegenwärtig habe ich keinen Fluss in direkter Nähe zur Wohnung, wohne im 2. OG auf einem Hügel mit ca 150 m Höhe und 40 m Differenz zum Umland.
Wasser wird also eher nicht das Problem. Das Hochwasser hat aber dazu geführt, dass ich mich mit dem Thema beschäftigt und vorbereitet habe.

Für alle anderen Eventualitäten habe ich immer 130 l Wasser in Flaschen vorrätig und soviel haltbare Lebensmittel wie eine Stadtwohnung unterbringen kann. Gemüse und Obst in Konserven und getrocknet, ausreichend Mehl um Backen zu können und Nudeln kauft man eh besser á la Loriot.
Für 2 bis 4 Wochen im 2 Personen Haushalt bzw. bei Aufnahme von 2 Nachbarn sollte es reichen. Genug Kohle für den Grill ist auch gebunkert, genauso Kartuschen für den Gaskocher.
Mobil ist man auch mit dem Rad, notfalls kann man auch damit jeden Punkt in Deutschland innerhalb weniger Tage erreichen, wäre eine Flucht nötig und kein Diesel zu bekommen.
Ein Bugout Pack habe ich nicht, wichtige Kleinigkeiten wie Erste Hilfe Material, Ersatzkleidung, Ernergieriegel &c sind aber eh im großen Radrucksack gepackt. Dokumente sind alle digitalisiert und dezentral gespeichert.


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ZITAT(Nite @ 18. Aug 2023, 23:51) *
Österreich ist wenn man den Balkan mit deutscher Bürokratie kreuzt
 
kato
Beitrag 21. Sep 2022, 09:37 | Beitrag #17
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ZITAT(Camouflage @ 20. Sep 2022, 20:12) *
Haben die aktuelle Situation oder Naturkatastrophen wie in NRW und RLP vergangenes Jahr Einfluss auf Eure Vorsorge gehabt?

Die in keinster Weise. Was aber Einfluss hatte, war Quarantäne im Winter davor.

Im Sinne von binnen 24 Stunden nen Plan haben, was die nächsten 10 Tage auf den Tisch kommt und ansonsten gebraucht wird, plus Reserven, und bitte vollumfänglich und unter Minimierung des Einkaufs- und Schleppaufwands für die Einkaufende. Auch weil zur zweiten Welle (und dazu über Weihnachten) durch mögliche weitere "Ausfälle" nicht unbedingt gegeben war, dass irgendwas noch hätte nachbestellt werden können.

Konkret hieß das dann: Im Vorrat weniger Konserven, dafür mehr Trocken- und Anmischprodukte. Vorzugsweise Produkte die auf mehrere Mahlzeiten verteilt/wiederverwendet werden können.




 
dersutter
Beitrag 21. Sep 2022, 10:03 | Beitrag #18
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Grundsätzlich rede ich in der Familie und im Freundeskreis nicht über dieses Thema, bzw halte meine Vorkehrungen geheim. Es stösst auf wenig Verständnis weil der Strom ja eh aus der Steckdose kommt.

Meine Notfall-Vorsorge für einen 3-Personenhaushalt:
- 100L Wasser
- Desinfektionstabletten
- 40L Diesel fürs Auto
- 20kg Campinggas
- Travel-Lunch für eine Woche
- Grundnahrungsmittel für weitere 7 Tage
- Holzofen
- Kerzen, Batterien, Klopapier
- Batterie-Radio, Campingkocher
- Schlafsäcke & Iso-Matten, Armeedecken
- PMR & CB Funkgerät

Ich bin der Meinung, damit für einen mehrtägigen Strom/Heizausfall gut vorbereitet zu sein.

Der Beitrag wurde von dersutter bearbeitet: 21. Sep 2022, 10:04


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Almeran
Beitrag 21. Sep 2022, 10:12 | Beitrag #19
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Bevorratung ist in der Großstadt so eine Sache. Genügend Wasser lässt sich kaum lagern, dafür sind Keller und Wohnung zu klein. Mit Lebensmitteln sieht es etwas besser aus, wenn man generell Linsen, Reis, etc in größeren Gebinden kauft ist immer etwas übrig, aber ohne Strom für den Herd ist das schlecht für die Zähne. Mehl habe ich persönlich meistens auch da, aber auch hier gibt es das Strom-Problem. Dafür habe ich fußläufig in 10 Minuten fünf Supermärkte und viele Restaurants, man muss nur beim Plündern der Erste sein.

Andererseits wird man in der Großstadt wahrscheinlich weniger schnell komplett von Hilfe abgeschnitten als auf dem Land. Die nächste Feuerwache ist 600m entfernt, alle weiteren nicht weiter als 3km. Wenn ich eine Stunde zu Fuß investiere, kann ich 3 hervorragende Krankenhäuser erreichen und unzählige Privatkliniken. Apotheken gibt es auch zur Genüge und in direkter Nähe Landespolizei, Bundespolizei und die Feldjäger sitzen auch noch in der Stadt.


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Liberalmeran.

Der Grad unserer Erregung wächst in umgekehrtem Verhältnis zu unserer Kenntnis der Tatsachen - je weniger wir wissen, desto aufgeregter werden wir.
- Bertrand Russell, Eroberung des Glücks
 
dersutter
Beitrag 21. Sep 2022, 11:03 | Beitrag #20
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Da hast du recht: Die Gegebenheiten lassen, gerade in der Stadt, oft nicht wünschenswerte Vorräte zu. Wichtig ist meiner Meinung nach das mindset. Man sollte sich über die wahrscheinlichsten Eventualitäten Gedanken machen und innerlich Vorbereitungen treffen. Es ist unnötig, von einem Stromausfall, Großbrand oder einer Überschwemmung komplett unvorbereitet überrascht zu werden. Dazu gehört meiner Meinung nach

- Wo liegen wichtige Dokumente: Reisepass, Geburtsurkunde, usw. damit man im Krisenfall nicht erst suchen muss. Diese sind sind wenn möglich Wasserdicht aufzubewahren.
- Ausweichmöglichkeiten zu Freunden oder Verwandten + Plan wie man dahin kommt.

Für folgende Dinge sollten auch in einer kleinen Wohnung Platz sein:
- Ein paar Kerzen
- Ein Batterieradio
- Sixpack Wasser
- Campingkocher


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Scipio32
Beitrag 21. Sep 2022, 12:24 | Beitrag #21
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Ich hab ein paar haltbare Lebensmittel und eine Hausapotheke zu Hause, mehr derzeit nicht. Allerdings rechnet man wohl mit einem Blackout im Winter, von daher werde ich mir wohl nochmal mehr Gedanken um das Thema werden.

Eine eigene Energieversorgung in einem Mehrfamilienhaus Stelle ich mir allerdings schwierig vor.

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Bei T-Online habe ich heute folgendes gelesen:

ZITAT
Albrecht Brömme: Wenn wir uns darauf verständigen, dass ein Blackout ein mehrtägiger Stromausfall ist, der nicht nur einen Stadtteil betrifft, sondern eine ganze Region, dann bin ich sicher, dass ich ihn erleben werde, obwohl ich ihn mir wahrlich nicht wünsche. Auf einer Skala von eins bis zehn liegt das Risiko bei sieben. Wenn er eintritt, kann kein normaler Mensch sagen: Damit habe ich nicht gerechnet.


Quelle: https://www.t-online.de/region/berlin/id_10...n-rechnen-.html

Fragt sich ob das seine private Einschätzung ist oder ob das allgemein so gesehen wird.
 
dersutter
Beitrag 21. Sep 2022, 12:42 | Beitrag #22
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ZITAT(Scipio32 @ 21. Sep 2022, 13:24) *
ZITAT
Albrecht Brömme: Wenn wir uns darauf verständigen, dass ein Blackout ein mehrtägiger Stromausfall ist, der nicht nur einen Stadtteil betrifft, sondern eine ganze Region, dann bin ich sicher, dass ich ihn erleben werde, obwohl ich ihn mir wahrlich nicht wünsche. Auf einer Skala von eins bis zehn liegt das Risiko bei sieben. Wenn er eintritt, kann kein normaler Mensch sagen: Damit habe ich nicht gerechnet.




Ich schätze diese Wahrscheinlichkeit als nicht sehr groß ein - hierzu müsste es wirklich einen Mangel an Energie geben. Bevor das passiert, werden gezielt Großverbraucher vom Netz genommen.
Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es zu regionalen Ausfällen in der Infrastruktur kommt, sei es durch Unwetter, Naturkatastrophen oder Hackernangriffe. Das Stromnetz ist jedoch redundant ausgelegt, so dass diese Ausfälle nicht länger als ein paar Stunden dauern dürften.

Sollte ein großflächiger und längerer Stromausfall eintreten, hätte das katastrophale Folgen:
- Ziemlich bald danach kein Wasser mehr (Pumpwerke, etc fallen aus)
- Keine Gas- und Ölheizung funktioniert mehr (Da alles elektronisch geregelt)
- Keine Bezahlung mehr möglich, nirgendwo
- Bargeld abheben geht nicht
- Kommunikation via Telefon und Handy fällt weg

Nach mehr als einem Tag ist mit Plünderungen und Chaos auf den Strassen zu rechnen. Diese Szenario ist wirklich nicht zu wünschen und bei aller Panikmache auch wirklich nicht sehr realistisch.

Nicht weniger schlimm wäre übrigens ein großflächiger Ausfall des Internets:
- Keine Kartenzahlung mehr möglich
- Kein Bargeld abheben mehr möglich
- Einkaufen, Tanken, uvm fällt erstmal weg - das geht nicht lange gut.

Der Beitrag wurde von dersutter bearbeitet: 21. Sep 2022, 12:43


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Thomas
Beitrag 21. Sep 2022, 12:52 | Beitrag #23
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Weder im Ahrtal, noch im Oderbruch oder sonstwo hat es in den letzten Jahrzehnten nach einem Tag Plünderungen gegeben.


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dersutter
Beitrag 21. Sep 2022, 12:58 | Beitrag #24
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ZITAT(Thomas @ 21. Sep 2022, 13:52) *
Weder im Ahrtal, noch im Oderbruch oder sonstwo hat es in den letzten Jahrzehnten nach einem Tag Plünderungen gegeben.


Da hast du völlig Recht. In Notsituationen, in denen Lebensgefahr herrscht, liegt die Priorität auch erstmal ganz woanders. Gibt es besser vergleichbare Fälle, in denen es in einer Großstadt einen längeren Stromausfall ohne sichtbare Ursache gab?


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xena
Beitrag 21. Sep 2022, 13:56 | Beitrag #25
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Naja, also echt jetzt. Nach einem Tag gibt es bei uns sicherlich keine Plünderungen. Jeder hat für zwei bis drei Tage Essen Zuhause. Ich lagere mein Essen auch nur in der Küche und trotzdem kann ich mit dem was dort ist zwei Wochen essen. Das ist der ganz normale Vorrat, der nach und nach aufgebraucht und laufend erneuert wird.
Der Vorteil wenn man auf dem Land lebt ist, dass man direkt beim Nahrungserzeuger lebt. Meine Eltern haben mir viel darüber erzählt wie sie gegen Ende des Krieges und kurz danach das Essen direkt auf den Feldern zusammen geklaubt haben oder sich direkt beim Bauern eingedeckt haben. Diese Möglichkeit haben Städter nicht. Wir haben hier auch noch die Möglichkeit zu fischen, wenn es wirklich hart wird. Bis es aber soweit kommt, muss im Lande einiges schief laufen und das wird so schnell nicht passieren. In sämtlichen Katastrophen war bisher nach wenigen Tagen Hilfe da, weil Katastrophen immer lokal begrenzt waren, von daher ist es ganz OK für zwei Wochen Vorräte zu haben. Mehr muss es wirklich nicht sein.

Strom kann übrigens auch bei uns für mehrere Tage ausfallen. Man denke an das Münsterland vor paar Jahren! Solche Fehler können immer wieder passieren. Andere Länder haben auch regelmäßig Stromausfälle und gehen deswegen auch nicht unter. Bei denen ist es aber normal mit Gas zu kochen statt mit Strom wie bei uns. Wir können froh sein, dass wir ein solch stabiles Netz haben.


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Slavomir
Beitrag 21. Sep 2022, 18:22 | Beitrag #26
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Zu meinem Fall: Mehrfamilienhaus, Flussnähe, aber hoch genug, damit man sich über das Hochwasser keine Gedanken machen muss. Wald und einige kleine Bächer in der Nähe. Die Quellen der Bächer liegen 1-2 Kilometer entfernt. Fernheizung und Strom aus der Steckdose.


Vobereitung:
Essen für ca. 2 Wochen und Ausrüstung jedweder Art (von Batterien, bis zum Zelt, also Solarquelle, Powerbanks, Funk, Decken, Kampingkocher mit Brennstoffvorrat, Wasserfilter und andere kleine Sachen).

Immer ein vollgetanktes und intaktes Auto.

Große Wasservorräte lege ich nicht an. Ich habe Behälter und Vertrauen, dass ich sie füllen kann. Sonst kann man immer auf die Quellen zugreifen und filtern/abkocken. Denn wenn es so weit ist, dass wir hier nicht an Trinkwasser rankommen, hilft nur die Flucht.
Auch bei dem Essen wird der Wald helfen können. Von der Jagd, bis Pilze sammeln ist ja viel möglich.

Kochen: Kampingkocher oder Feuer im Innenhof. Holz wird ja dank dem Wald in der Nähe nicht so das Problem sein.

Kanalisation: Tja, Innenhof und Loch buddeln.

Meine einzige große Sorge, für die ich noch keine Lösung habe, ist die Heizung. Wie gesagt, Mehrfamilienhaus. Ist zwar ein Altbau mit den Schornsteinen, sie wurden aber alle zugemacht oder für die Leitungen missbraucht. Sonst hätte ich längst einen Ofen reingestellt. Auch von der Notlagenvorbereitung abgesehen, für die gemütlichen Herbstabende gibt es nichts besseres. Vielleicht wird es ein kleiner Zeltofen mit dem Schornstein ins Fenster.
Oder im Innenhof Steine erhitzen/Glut vorbereiten und dann im Behälter in die Wohnung stellen. Da arbeite ich noch dran.
 
Reitlehrer
Beitrag 21. Sep 2022, 18:49 | Beitrag #27
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Bzgl. Wasserversorgung und Stromausfall.

Das Thema großflächiger Stromausfall stand ja auch schon auf der Übungsagenda der ZMZ als Lkdo, BVK, KVK.

Dabei kam heraus, dass die Wasserversorger eine eigene Stromversorgung sowohl in Form von Notstromaggregaten, als auch eigene Kraftwerke in Form von Wasserkraftwerken (Laufwasserkraftwerke aber auch an den Talsperren) haben und somit die Wasserverorgung auch bei Stromausfall sicherstellen können.

Ãœbrigens nicht nur die Versorger sondern auch die Entsorger.

Die Emschergenossen muss ja zum Beispiel dauerhaft pumpen, sonst würden große Teile des Ruhrgebietes unter Wasser stehen.
Dazu werden sehr große Pumpen in den sogenannten Poldern betrieben. Für diese gibt es dann auch Notstrom.
 
mr.trigger
Beitrag 21. Sep 2022, 19:43 | Beitrag #28
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Unsere Vorsorge ist zweigeteilt. Wenns wirklich dicke kommt, würden wir zu meinen Großeltern aufs Land fliehen. Das Haus ist weitestgehend autark und es besteht ein gutes Verhältnis zur umliegenden Nachbarschaft, inklusive mehrerer Landwirte. Für Fälle wie eines erneuten Lockdowns oÄ, bei dem wir tendenziell in der Stadt bleiben würden, haben wir angefangen, ein bisschen zu bevorraten. Also bei Salz, Mineralwasser, Klopapier, etc. immer eine Packung/Kiste in Verwendung und eine in Reserve zu haben. Damit müssten wir leicht über eine Woche kommen und alles, was länger als eine Woche dauert, fällt unter wenns dicke kommt.


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Panzermeyer
Beitrag 21. Sep 2022, 20:42 | Beitrag #29
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Meine persönliche Ausgangslage:
Dorf mit 1200 EW, an einem Fluss gelegen. Tiefe Seitentäler mit Bächen, in einem solchen Tal wohne ich. Zum Glück oberhalb, Gefahr kommt höchstens von Schlamm und Geröll vom Hang.
Wäre die Regenfront im Juli 2021 ca. 50km weiter östlich gezogen dann wären wir betroffen gewesen.
Im Ernst- bzw. Katastrophenfall bin ich primär als Mitglied der örtlichen Feuerwehr unterwegs, ggf. sogar in der Einsatzleitung des Landkreises. Ansonsten sind wir im Dorf gut vernetzt. daher mache ich mir auch um meine
Freundin keine Sorgen.
Die Selbsthilfe im Ort funktioniert auch, zumindest bei den alteingesessenen Einwohnern.
Vorgesorgt habe ich mit den üblichen, hier schon genannten Vorräten, dazu Jagderlaubnis in einem lokalen Revier. Als Wärme- und Kochbackup einen Kaminofen und genug Feuerholz auf Reserve und gute Beziehungen zu den umliegenden Landwirten.
Als Bonus eine eigene Quelle im Garten die zumindest im Winter zuverlässig Brauchwasser liefert.

Ich war am Samstag nach der Ahrflut in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Dienstags in Kreuzberg im Einsatz. Da habe ich gesehen wie schnell die komplette Infrastruktur zusammenbrechen kann und man auf Versorgung von außen angewiesen ist. Und die auch nicht sofort und zuverlässig von staatlichen Stellen kommt.


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Broensen
Beitrag 21. Sep 2022, 20:54 | Beitrag #30
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ZITAT(Reitlehrer @ 21. Sep 2022, 19:49) *
Dabei kam heraus, dass die Wasserversorger eine eigene Stromversorgung sowohl in Form von Notstromaggregaten, als auch eigene Kraftwerke in Form von Wasserkraftwerken (Laufwasserkraftwerke aber auch an den Talsperren) haben und somit die Wasserverorgung auch bei Stromausfall sicherstellen können.

So genial einfach kann es sein.
 
 
 

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