Vad, Precht, Varwick, Friedenstauben, Appeasementschafe oder gar Putinversteher? Einstellungen

[muckensen]

Eine Argumentation muss in sich stimmig vertretbar sein, @Holzkopp, ansonsten ist sie nicht fachlich begründbar. Und viele Wege führen nach Rom, aber der Weg muss eben auch dahin führen.

Aber ich glaube, das führt jetzt hier zu weit. Immerhin ging es um Varwick. Apropos:

Wenn man bei Twitter in die Kommentare zu meinem Lula Tweet reinschaut, dann 1. verliert man den Glauben an die Menschheit und 2. ahnt, warum Verhandlungen keine Chance haben. 3. Wundert sich über die unbedarfte Kriegsfraktion.

*Seufz*

Der Beitrag wurde von muckensen bearbeitet: 2. Feb 2023, 00:22

[Glorfindel]

Und Brigadegeneral a.D. Helmut W. Ganser hat sich auch wieder zu Wort gemeldet:

Äußerungen der amerikanischen Regierung sowie der Bundesregierung deuten darauf hin, dass sie die Ukraine befähigen wollen, die bisher erkämpfte Frontlinie zu halten und, wo immer möglich, weitere Gebiete zu befreien. Die Rückgabe aller besetzten Territorien, einschließlich der Krim, wäre bei diesem Strategieansatz vermutlich in langwierigen Verhandlungen unter dem Druck überwältigender westlicher Sanktionspakete zu erreichen. Dieser Zielvorstellung steht die weitergehende Forderung gegenüber, dass die Ukraine befähigt werden muss, ihr gesamtes Territorium in militärischen Gegenangriffen zurückzuerobern. Diese wird auch von der ukrainischen Führung hervorgebracht. (...)

Der Nebel des Krieges verhindert Vorhersagen über den weiteren Kriegsverlauf. Allen professionellen militärpolitischen Expertinnen und Experten ist bewusst, dass sie mit ihren Analysen, Wertungen und Prognosen im Nebel des Krieges herumstochern, in dem Friktionen und Überraschungen immer auftreten werden. Dennoch können unterschiedliche Szenarien die Einschätzungen schärfen, was womöglich auf uns zukommen könnte.

Szenario 1: Panzerschlacht an der Südfront mit begrenzten ukrainischen Geländegewinnen

Im ausgehenden Frühjahr wird erkennbar, dass die ukrainische Militärführung beabsichtigt, einen tiefen Stoß aus dem Raum östlich und südöstlich von Saporischschja nach Süden zu führen. (...) Die Ukraine wagt im Frühsommer 2023 unter vorteilhaften Wetterbedingungen den Vorstoß nach Süden mit dem Angriffsziel Küste Asowsches Meer. Es kommt zur ersten großen Panzerschlacht in diesem Krieg, in der die vorn eingesetzten deutschen Leopards und Marder sowie die amerikanischen Bradleys und Striker in Duellsituationen mit ihrer besseren Panzerung, Beweglichkeit und Waffenwirkung klar im Vorteil sind.

Der ukrainische Gegenangriff kommt circa 30 km voran, bleibt dann aber im massiven Abwehrfeuer liegen, nachdem es russischen mechanisierten Verbänden gelungen ist, in die Flanke der ukrainischen Panzerverbände zu stoßen und deren Versorgung zu gefährden. Die Verluste an Soldaten und Material sind auf beiden Seiten erneut fürchterlich hoch. Bilder von zerschossenen Leopard-Panzern werden im Netz verbreitet. Deutsche TV-Sender und Online-Medien bringen vermehrt historische Filmaufnahmen mit deutschen Panzern während des Zweiten Weltkriegs im selben Raum.

Aus politisch-strategischer Perspektive hat sich in diesem Szenario der verlustreiche Abnutzungskrieg, trotz taktischer Geländegewinne auf beiden Seiten, verfestigt. Russland hat jetzt noch circa zehn bis zwölf Prozent des ukrainischen Territoriums unter seiner Kontrolle. Die umfangreichen Entnahmen von Waffensystemen, Ersatzteilen und von Munition aus den Beständen der Bundeswehr wie auch der US-Armee schwächt immer mehr die Einsatzfähigkeit und Durchhaltefähigkeit der NATO-Streitkräfte auf beiden Seiten des Atlantiks. Da die Produktionskapazitäten begrenzt bleiben, mehren sich die Stimmen für eine Kriegsbeendigungsvereinbarung zwischen den USA, der Ukraine und Russland. In der Ukraine führen die extrem hohen Verluste, von denen immer mehr Familien betroffen sind, zu politischen Forderungen, eine Waffenstillstandsregelung anzustreben. Oppositionspolitiker fordern von ihrem Präsidenten eine Veröffentlichung der tatsächlichen Verluste seit Kriegsbeginn.

Szenario 2: Panzerschlacht an der Südfront mit Vorstoß der ukrainischen Armee zum Asowschen Meer

Szenario 2 ist bis zum Beginn des Gegenangriffs der ukrainischen Armee aus dem Raum östlich von Saporischschja heraus mit Szenario 1 identisch. In diesem Szenario verlaufen die Operationen wie vom ukrainischen Generalstab geplant. (...) Aufgrund der überlegenen Feuerkraft, Panzerung und Beweglichkeit insbesondere der Leopard-2-Panzer stoßen sie nach wenigen Tagen auf Zwischenziele nordöstlich Melitopol vor. Führung, Kampfkraft und Motivation in den russischen Verbänden erweisen sich erneut als schwach, während die ukrainischen Truppen das Gefecht der verbundenen Waffen besser beherrschen, als von westlichen Militärexperten erwartet. Leopard-Panzerspitzen erreichen Ortschaften kurz vor der Küste und stehen gegenüber der Krim. Im Zuge des ukrainischen Vorstoßes zerstören HIMARS-Raketen aus amerikanischer Produktion an einigen Stellen die neue russische Brücke bei Kertsch und machen sie damit für die Versorgung der Krim unbrauchbar. Russland antwortet darauf mit dem bisher massivsten Luftangriff auf Kiew, wo zahlreiche Opfer zu beklagen sind und die Stromversorgung zusammenbricht.

Der russische Präsident gibt nach einer medial inszenierten Konferenz im Generalstab eine kurze Erklärung ab. (...) Der Krieg habe jetzt eine existentielle Dimension für die Russische Föderation erreicht. Damit weite sich für Russland das Gesamtkriegsgebiet auf das Territorium der westlichen Unterstützerstaaten aus. Er verzichte auf verbale Warnungen vor einem Atomkrieg, denn seine früheren Mahnungen seien auf die leichte Schulter genommen worden. Er habe, so Putin, seinen Verteidigungsminister und den Generalstab angewiesen, einem Teil der nuklearfähigen Raketentruppen die in Depots gelagerten atomaren Gefechtsköpfe zuzuführen.

Wenn die Unterbindung der Versorgung der Krim über die Landbrücke nicht zurückgenommen werde, müsse Russland dies mit seinen taktischen Atomwaffen erzwingen. (...)

Für viele überraschend kündigt China zeitgleich die bisher größten Manöver seiner Seestreitkräfte in der Straße von Taiwan an. (...) Die USA und ihre NATO-Partner stehen (...) am Rande einer atomaren Eskalation, deren Konsequenzen für den ganzen europäischen Kontinent nicht kalkulierbar sind. (...) In der NATO prallen unvereinbare Risikoeinschätzungen und Positionierungen aufeinander. In Berlin beginnen große Demonstrationen für eine unverzügliche Kriegsbeendigung mit dem Slogan „Stoppt den Wahnsinn“.

Natürlich lassen sich auch optimistischere Szenarien konstruieren, in denen der Kreml eine Rückeroberung der Krim ohne nukleare Eskalation hinnimmt. Die Verantwortlichen, unter anderem in Berlin, Washington und Paris, halten bisher an der Zielsetzung fest, die Grauzone des Übergangs in eine direkte Kriegsbeteiligung nicht zu betreten. Doch die Gefahr des langsamen, eigentlich unbeabsichtigten Gleitens in die größte Katastrophe für ganz Europa wächst. Unerwartete Ereignisse und Wendungen (...) können zudem dynamische Entwicklungen erzeugen, deren Kontrolle und Eindämmung äußerst schwierig sein dürfte. Mit den aufwachsenden deutschen Panzerlieferungen steigt die Mitverantwortung Deutschlands für den weiteren Kriegsverlauf – und dessen Folgen – und damit in letzter Konsequenz das Recht und die Notwendigkeit, auf die Führung in Kiew Einfluss zu nehmen.

https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-...urce=newsletter

Helmut W. Ganser sieht entweder eine militärische Niederlage der Ukraine oder er befürchtet einen Atomwaffeneinsatz der Russen. Die Frage ist halt nur, wie denn die Russen mit Atomwaffen die Krim schützen wollen.

[Madner Kami]

Jaja, die Russen gewinnen immer. Yaddayaddayadda. Witzig finde ich vor allem, dass er den Leos und Strykern fast schon einen Wunderwaffenstatus zugesteht. Vor zerschossenen Leos habe ich übrigens keine Angst, solange dadurch die Frontline in Richtung Russland verschoben wird. Dazu sind die Geräte da. Wichtiger wäre es, die Produktion anzuleiern. Und zwar letztes Jahr.

[Glorfindel]

Wenn man davon ausgeht, dass Ukrainer und Russen sich in ihrem Wesen gleichen (wobei die einen Meinungsäusserung haben und die anderen dafür Gas und Öl) ist es nicht naheliegend, dass die angegriffenen Ukrainer wegen einer gescheiterten Offensive kapitulieren wollen, die russischen Aggressoren dagegen die besetzte Krim mit Atomwaffen (wie auch immer das gehen soll) verteidigen wollen.

Die Ukrainer haben ihre Freiheit und die Existenz ihresxStaates zu verlieren, die Russen nur eroberte Gebiete, die ihnen ohnehin nicht gehören.

[Stefan Kotsch]

Wenn man davon ausgeht, dass Ukrainer und Russen sich in ihrem Wesen gleichen ...

Darüber bin ich mir sehr unsicher. Ich habe den Straßenverkehr in Russland, in der Ukraine und in Belarus im Auto erlebt (Passagier). So sehr rücksichtslos, aggressiv und egoistisch wie die Russen habe ich das nirgendwo erlebt. Ich bin heute noch darüber erschüttert. Ich sehe doch schon Unterschiede in der Mentalität. Nicht von irgendwoher haben es die alleine Ukrainer fertiggebracht Regierungen durch Proteste und Wahlen aus dem Amt zu bringen.

Der Beitrag wurde von Stefan Kotsch bearbeitet: 2. Feb 2023, 20:13

[Glorfindel]

Varwick hat wieder zugeschlagen:

(...) Russland habe den Fehler begangen, „in das Territorium eines anderen Landes einzudringen“, sagte Lula. „Aber ich denke immer noch: ‚Wenn einer nicht will, streiten zwei nicht.‘“ Man wisse nicht genau, warum der Krieg begonnen worden sei, aber einige sagten, „der Krieg habe begonnen, weil die Ukraine in die Nato“ wolle. (...)

Das ist dummer Relativismus. Der Krieg wurde einzig begonnen, weil Putin dies wollte und konnte. Mit der NATO hat dies nur soweit zu tun als dass eine Ukraine als NATO-Staat wohl nicht angegriffen worden wäre.

Im Übrigen versteht der Südamerikaner Lula rein gar nichts vom Konflikt in Osteuropa. Die Aussagen, es bräuchte immer zwei zum Streiten und er wisse nicht, wieso es zum Krieg gekommen sei, viele würden sagen, weil die Ukraine in die NATO wolle, sind wirklich dumm

Auf Twitter wird, wie üblich, grob geholzt und unterstellt, Lula bediene damit nur Kremlpropaganda. Auch die überwiegende Zahl der Berichte in den deutschen Medien sind ein Paradebeispiel für einseitigen Journalismus: Verhandlungen werden grundsätzlich diskreditiert und als Putin-Narrativ dargestellt, Kriegslogik und Waffenlieferungen meist unreflektiert begrüßt. (...)

Über die Medien schimpfen die Verwick gerade eine Plattform boeten für seine Appeasement-Thesen.


Sinnvoller wäre es, Lula beim Wort zu nehmen und zu akzeptieren, dass die westliche Sicht auf den schrecklichen Angriffskrieg einseitig ist und immer mehr Waffenlieferungen keine Lösung bringen werden.

Die westliche Sicht auf den schrecklichen Angriffskrieg soll einseitig sein? War sie das auch beim deutschen Ãœberfall auf Polen?

So verständlich die Unterstützung der Ukraine ist, so unverantwortlich wäre es, der Ukraine bedingungslos in ihrer ‚Sieges-Rhetorik‘ zu folgen und das mit zunehmenden Waffenlieferungen zu befeuern. Denn natürlich kann es auch sein, dass mit Waffenlieferungen ein womöglich aussichtsloser Kampf der Ukraine nur verlängert oder blutiger wird. Mehr Energie in diplomatische Verhandlungen und Interessensausgleich zu legen, wäre dann die bessere Strategie. (...)

Immer die gleiche Leier. Varwick verkennt nach wie vor die tatsächliche Intension Putins. Da gibt es keinen "Interessenausgleich" zwischen dem Willen der Ukraine ein freiheitliches, nach Westen ausgerichtetes Land zu werden und der Absicht Putins dies zu verhindern.

Wer eine erfolgreiche Vermittlung starten will, der sollte sinnvollerweise nicht Partei sein. Vielmehr gilt es, folgende Fragen zu stellen: Was hat in der Geschichte anderer Konflikte zu halbwegs erfolgreichen Verhandlungslösungen geführt? Welche Bedingungen sollten geschaffen werden, damit Verhandlungen möglich werden? Wer kann was dazu beitragen, dass solche Verhandlungen wahrscheinlicher gelingen? (...)

Die Überlegung ist grundsätzlich nicht falsch, nur die Folgerungen daraus: Andere Konflikte sind meistens dann zu Ende gegangen, wenn der Aggressor sich zurück gezogen hat. Die Bedingung dafür ist, dass der Aggressor einsieht, dass er nicht (mehr) gewinnen kann.

Es wird aller Voraussicht nach vielmehr am Ende eine neutrale Ukraine geben, die nicht eindeutig dem westlichen oder russischen Einflussgebiet zufällt. (...)

Eine geschwächte, neutralisierte Rumpfukraine ist keine gangbare Lösung, sondern wäre ein Problem.

Jede andere durchsetzbare Option ist schlechter, weil sie entweder einen jahrelangen und verlustreichen Abnutzungskrieg oder aber eine militärische Eskalation mit Russland zu Folge hätte.

Nein. Wenn die Ukraine konsequent unterstützt wird und Russland sanktioniert, so wird sich Russland früher oder später zurückziehen müssen.

https://www.berliner-zeitung.de/politik-ges...wagen-li.313631

Varwick mag zwar Professor sein, er kann oder will die russische Pilitik nicht verstehen, seine Lösungsvorschläge sind deshalb keine, sondern spielen tatsächlich Putin in die Hände. Er verrennt sich absichtlich oder unabsichtlich völlig.

Der Beitrag wurde von Glorfindel bearbeitet: 2. Feb 2023, 20:28

[Glorfindel]

Nicht von irgendwoher haben es alleine Ukrainer fertiggebracht Regierungen durch Proteste und Wahlen aus dem Amt zu bringen.

Das stimmt und mag einerseits mit der Westorientierung vieler Ukrainer zusammenhängen und andererseits mit dem Umstand, dass die Meinungsäusserungsfreiheit in der Ukraine in den letzten 20 Jahren wesentlich grösser war als in Russland oder Weissrussland.

Aber schon hier haben die Ukrainer bewiesen, dass sie kämpfen wollen und nicht einfach kuschen.

[SeaTiger]

Nochmals Vad letzthin im ZDF:

(...) Vom Ende her denken [...] ein baldiges Ende dieses Konfliktes [...]mit einer politischen Lösung.

"vong Ende her denken" ist auch so eine hohle Phrase derjenigen geworden die genau das nicht tun.

Vom Ende her denken --> politische Lösung --> Friedensplan mit Sicherheitsgarantien für die Ukraine --> Nur, wie sollen diese Sicherheitsgarantien aussehen, bzw. wie sehr kann man darauf bauen, wenn Russland dann wieder mit Atomwaffen droht? Die sind doch nicht das Papier wert auf dem sie gedruckt sind...

Und mit der mehr oder weniger offenen Drohung über Atomwaffen hat sich Russland ja soweit selbst ins Abseits gestellt, dass es ja nur durch dessen Verzicht wieder an den Tisch der (westlichen) Wertegemeinschaft kommen kann. (Zuverlässigkeitsprüfung nicht bestanden und Waffen abgeben.) Wenn unsere Putin-Freunde/-Versteher also vom Ende her denken und Russland wieder an diesem Tisch sitzen sehen wollen (Rückkehr Status Quo), dann sollte von diesen Verstehern auch mal Bewegung in Richtung nukleare Abrüstung (taktische A-Waffen, Erstschlagfähigkeit,...) gehen; unrealistisch und unerreichbar von außen.

Der Beitrag wurde von SeaTiger bearbeitet: 2. Feb 2023, 21:07

[Seneca]

Der AfD Abgeordnete Kotre tritt in der Show des übelsten russischen Propagandisten auf und plappert Propaganda für den Kreml.

Der russische TV-Moderator Wladimir Solowjow ist einer der führenden Propagandisten des Kremls. In seiner Sendung war jetzt der AfD-Bundestagsabgeordnete Steffen Kotré zu Gast - und verbreitete Behauptungen, die Putin gefallen dürften....Demnach sagte Kotré, dass deutsche Mainstreammedien die eigene Bevölkerung gegen Russland aufhetzen würden. Die Bürger in Deutschland seien außerdem generell gegen die Unterstützung der Ukraine.

https://www.rnd.de/medien/afd-politiker-ste...PP4LXLMHCQ.html

Die AfD ist keine deutsch-nationalistische Partei. Sie ist eine putinophil-neofaschistische Hilfstruppe Russlands..

[muckensen]

Man sollte da sehr genau hinhören und ggf. Strafanzeige stellen, wo es sich anbietet. In Deutschland ist es strafbar, das Verbrechen der Aggression gutzuheißen.

[muckensen]

Wer einen Vorgeschmack darauf haben will, was geschehen könnte, sollte Donald Trump 2024 die Präsidentschaftswahlen gewinnen, der möge einen Blick werfen in die britische 'Daily Mail', das europäische Lieblingsblatt der amerikanischen Rechten. Darin hat Ex-Premier Boris Johnson die Behauptung seines früheren Busenfreundes Trump zurückgewiesen, innerhalb von 24 Stunden einen Frieden aushandeln zu können. Trump hatte sofortigen Frieden verlangt und behauptet, ein Weltkrieg stehe unmittelbar bevor. Seine Anhänger formierten sich daraufhin in der Kommentarspalte. (Quelle, Englisch)

Johnson, like Zelensky, is a part of that rootless cosmopolitan tribe that seeks the destruction of our cuIturaI norms and nation states. They know the price of everything, but the value of nothing.

BORIS, BIDEN, & ZELENSKY = PARTNERS IN CRIME

Ukraine has never ever done anything positive for US or UK and never will, so neither country owes them nothing. Ukr is the largest pan-handler in the world with no shame whatsoever.

These elites that push for war in conflicts that have nothing to do with us will never have to fight and die in the wars they are pushing. You and your family will.

More More More! Every country has their hand out for America to help!

Hey Boris. Grab a weapon and you go first.

Hoffen wir mal, dass die europäischen Regierungen dies bedacht haben, wenn es wirklich ihr Ziel sein sollte, den "Frosch zu kochen".

Der Beitrag wurde von muckensen bearbeitet: 3. Feb 2023, 04:53

[Amorphium]

Die Daily Mail ist doch quasi das britische BILD-Äquivalent (Sun ist nochmal widerlicher), ich bin sicher in den Springer-Kommentarspalten sieht es ähnlich aus

[T.Tournesol]

[...]Die AfD ist keine deutsch-nationalistische Partei. Sie ist eine putinophil-neofaschistische Hilfstruppe Russlands..

In erster Linie ist die AfD eine deutsch-nationalistische Partei.
Gleichzeitig kann sie gut mit Putin. Wer davon mehr profitiert, ist eine andere Frage.

Passend dazu gibt es aktuell eine Buchbesprechung bei Zeit + zum Aufstieg der AfD.
"Die Wiederkehr - von Patrick Bahners" Ein paar Zitate aus dem Artikel:

"Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik gehört zum parlamentarischen Spektrum eine revolutionäre Partei, die es auf den Umsturz der bestehenden Ordnung abgesehen hat." Die Alternative für Deutschland ist ein Systemsprenger mit einem ethnischen Verständnis von Staatsbürgerschaft. Kämen ihre Jubelsturmabteilungen an die Macht, würde man das Land nicht wiedererkennen. Konservative, die immer noch glaubten, die AfD werde sich durch einfühlende Anbiederung an sie in Luft auflösen, haben Aufklärungsbedarf. Auf Deutsch gesagt: Der Gegner steht rechts.

In seinen Augen war zum Beispiel der mittlerweile reuige AfD-Parteigründer Bernd Lucke kein harmloser Wirtschaftswissenschaftler. Bei näherer Betrachtung entpuppe er sich als früher Fan von Thilo Sarrazin, dessen "Menschennaturkunde" eugenische Fantasien unters Volk bringe.

Dem "Überläufer aus der Sphäre der Staatsgeheimnisträger" attestiert er eine "diabolische Genialität", denn wie die raunende Rechte in der Weimarer Republik schüre Maaßen das Misstrauen gegen demokratische Institutionen und erwecke den Eindruck, die Regierung verrate das Volk.

Glaubt man Bahners, dann war Gauland von der Idee besessen, das ökonomische Denken verderbe die menschliche Seele und leite einen Kulturzerfall ein. Als dann in den Nullerjahren die neoliberale Heilslehre verkündet wurde, war für ihn das Maß voll und die gottlose Spaßgesellschaft reif für eine neue Volksreligion, für eine neue Offenbarung – für den erlösenden Glauben an Deutschland. Gauland ersetzte den abwesenden Gott durch den Götzen der heiligen Nation.

[Nite]

[...]Die AfD ist keine deutsch-nationalistische Partei. Sie ist eine putinophil-neofaschistische Hilfstruppe Russlands..

In erster Linie ist die AfD eine deutsch-nationalistische Partei.
Gleichzeitig kann sie gut mit Putin. Wer davon mehr profitiert, ist eine andere Frage.

Es ist eine Ironie der Geschichte dass zeitgenössische Nationalisten, egal ob in Deutschland, den USA oder im UK, gefühlte ideologische Nähe über die eigene Nation stellen.

[Glorfindel]

Es ist eine Ironie der Geschichte dass zeitgenössische Nationalisten, egal ob in Deutschland, den USA oder im UK, gefühlte ideologische Nähe über die eigene Nation stellen.

Weil der Kampf gegen den politischen Gegner über das Wohl der Nation gestellt wir, weil letzteres Zusammenarbeit gegen den äusseren Feind bedingen würde.

Es ist aber auch Ironie der Geschichte, dass ein Teil der Linken, welche sich als antifaschistisch begreift, ein faschistisches und militaristisches Regime verteidigt und nicht will, dass dieses Regime aktiv bekämpft wird. Auch hier spielen ganz ähnliche Gründe mit, man hat solange die USA/NATO/Europa/der Westen^TM als Feindbild aufgebaut, dass man nicht mehr davon wegkommt.

[T.Tournesol]

Da muss man wohl kurz- und langfristige Ziele unterscheiden.
Ich denke doch, dass sich Afd und Putin-Russland gegenseitig als nützliche Idioten sehen.
Kurzfristig kann die AfD hoffen, dass Putin-Russland im Kampf gegen (innen-) politische Gegner nützlich ist und man teilt auch gewisse Überzeugungen aber auf lange Sicht und grundsätzlich greift wohl doch die NS-Rassenlehre....

[ramke]

Umso erstaunlicher finde ich es, dass ausgerechnet eine Partei die voll mit Neo-Nazis ist und hauptsächlich auch von diesen gewählt wird, so eng mit Russland ist. Vor 80 Jahren noch einen Vernichtungskrieg vom Zaun brechen und alles was östlich von Preußen liegt ausrotten und jetzt beste Freunde. Verkehrte Welt, die heutigen Nazis sind auch nicht mehr das was sie mal waren

[Stefan Kotsch]

Umso erstaunlicher finde ich es, dass ausgerechnet eine Partei die voll mit Neo-Nazis ist und hauptsächlich auch von diesen gewählt wird, so eng mit Russland ist.

Ich denke, die AfD'ler betrachten Russland nicht als ein kommunistisches (links-grün versifftes) Land. Es ist ein stramm erzkonserativ, rückwärtsgerichtet geführter Staat, das macht Russland für stramm erzkonserative, rückwärtsgerichtete Leute sympathisch. Und Russland ist gegen den Erzfeind USA, womit sich eine Schnittstelle zur Die Linke bildet. Es passt also doch ganz gut.

[goschi]

Rechtsextreme, nationalistische Akteure waren doch schon immer nur begrenzt nationalistisch, sondern vor allem faschistisch und rechtsextrem.
Der Nationalismus dient nur als Label, im Endeffekt ist es vor allem Fremdenhass, Egoismus und Selbstbereicherung vberpackt in was anderes.

und da sind einem dann die selben vom anderen Staat eben immer viel näher als selbst andere eigene Nationalisten ohne den Rechtsextremismus.

Zzudem alles, was Stefan schrieb, ist halt immer das problem, wenn man ideologie höher stellt als echte Prinzipien, man verrennt sich schnell im gegenteil dessen, was man ursprünglich mal angeblich wollte.

[Delta]

Irgendwie scheinen die ganzen Faschisten und Imperialisten solange Brüder im Geiste zu sein, zumindest in ihrer gemeinsamen Ablehnung von Pluralismus, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, dass sie so lange gemeinsame Sache machen, bis sie sich stark genug fühlen, dem anderen vors Knie zu treten.

Dat is ne bisschen wie in der Phisik mit die unterschiedliche Kernkräften/Wechselwirkungen.

Historisches Beispiel gibts ja mit dem Hitler-Stalin-Pakt.



Der Beitrag wurde von Delta bearbeitet: 3. Feb 2023, 12:42

[goschi]

Irgendwie scheinen die ganzen Faschisten und Imperialisten solange Brüder im Geiste zu sein, zumindest in ihrer gemeinsamen Ablehnung von Pluralismus, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, dass sie so lange gemeinsame Sache machen, bis sie sich stark genug fühlen, dem anderen vors Knie zu treten.

Das ist aber doch selbst innerhalb der gruppen so.
Guck die afD, Reichsbürger, Querdenker, usw.
Im Endeffekt geht es den meisten erstmal darum einen eigenen Vorteil rauszuholen und alle anderen, gerade vor allem seine "ideologischen Freunde" über den Tisch zu ziehen und zwar so heftig wie es nur geht.

Das meine ich damit, dass es zuallererst Egoismus und Gier ist, man will an die Macht, was man dafür tun/sagen muss ist einem egal, man will sich selbst bereichern, alles andere dient nur dazu. und dafür nimmt man gerne die dümmste einem hinterherlaufende Meute, die man findet, die dann so dumm sind, den scheiss zu glauben, den man erzählt (und genug glauben das auch selbst) aber auch die, sind immer zuerst Egoisten, die sich zuerst gegenseitig übers Ohr hauen.

Beispiele dafür finden sich noch und nöcher.

[Stormcrow]

Wer einen Vorgeschmack darauf haben will, was geschehen könnte, sollte Donald Trump 2024 die Präsidentschaftswahlen gewinnen, der möge einen Blick werfen in die britische 'Daily Mail', das europäische Lieblingsblatt der amerikanischen Rechten. Darin hat Ex-Premier Boris Johnson die Behauptung seines früheren Busenfreundes Trump zurückgewiesen, innerhalb von 24 Stunden einen Frieden aushandeln zu können. Trump hatte sofortigen Frieden verlangt und behauptet, ein Weltkrieg stehe unmittelbar bevor. Seine Anhänger formierten sich daraufhin in der Kommentarspalte. (Quelle, Englisch)

Johnson, like Zelensky, is a part of that rootless cosmopolitan tribe that seeks the destruction of our cuIturaI norms and nation states. They know the price of everything, but the value of nothing.

Das ist BTW ganz typische und offener Antisemitismus. DER JUDE[tm] will Nationen und Kulturen zerstören, ist parasitär und nur auf Geld aus. Witzig ist neben diesem klassisch rechtsvölkischen Antisemitismus die Wortwahl des "wurzellosen Kosmopoliten", denn so hat Stalin die Juden in der UdSSR verächtlich gemacht, als er sie verfolgte. Wenn das kein Bot-Kommentar aus St. Petersburg ist, lässt das tief blicken: Es zeigt, wie sehr Antisemitismus in der extremen Rechten verwurzelt ist und ebenso die Empfänglichkeit für totalitäre russische Propaganda. Den Begriff des wurzellosen Kosmopoliten hat sich der Kerl sicher nicht selber ausgedacht.

[muckensen]

Es besagt doch schon alles, dass Nationalisten und Identitäre der Ukraine das Recht auf Eigenstaatlichkeit und nationale Identität absprechen.

Ich gestehe, dass mich diese hasserfüllte Ignoranz ein bisschen mitnimmt. Freilich, wenn man sich an den Medien orientiert, erhält man ein verzerrtes Bild, die Umfragen legen ein differenzierteres Meinungsbild nahe, hüben wie drüben; und Apathie sowie Egoismus sind auf der "Gegenseite" immer noch verbreiterter als ideologische Opposition. Trotzdem ... in der Ukraine passiert gerade dermaßen offensichtliches und himmelschreiendes Unrecht, dass man sich fragt, was wohl noch alles geschehen muss, bis Rechte und Linke zur Besinnung kommen.

Es sollte jedenfalls nicht möglich sein, dass es Menschen gibt, deren moralischer Kompass derart kaputt ist, dass sie den Präsidenten eines überfallenen Landes als "Kriegstreiber" diffamieren und seine Bitten um Unterstützung als "unverschämt" geißeln. Mit solchen Leuten ist keine Gesellschaft zu machen oder zu verteidigen.

[General Failure]

Umso erstaunlicher finde ich es, dass ausgerechnet eine Partei die voll mit Neo-Nazis ist und hauptsächlich auch von diesen gewählt wird, so eng mit Russland ist. Vor 80 Jahren noch einen Vernichtungskrieg vom Zaun brechen und alles was östlich von Preußen liegt ausrotten und jetzt beste Freunde. Verkehrte Welt, die heutigen Nazis sind auch nicht mehr das was sie mal waren

Das ist allerdings alles andere als neu. So absurd das klingt, aber die Neo-Nazis sind schon seit Dekaden international vernetzt & verbrüdert - die sind sich halt einig nicht nur in ihrer Ablehnung von Demokratie, Rechtsstaat & ähnlichem Gelumpe, sondern auch darin, daß sie eine Welt von reinen Ethno-Nationalstaaten wollen. (In der man dann im zweiten Schritt vermutlich ausrambolt, wer der herrenrassischste ist.) Kurioserweise war ja gerade der Beginn des Ukraine-Kriegs ein Moment der Uneinigkeit - ist man nun eher für die ukrainischen Banderistas, oder doch lieber für den Z-Faschismus? Zum Glück ist Selenski Jude & der politische Mainstream pro Ukraine, das macht die Entscheidung leichter.

Das meine ich damit, dass es zuallererst Egoismus und Gier ist, man will an die Macht, was man dafür tun/sagen muss ist einem egal, man will sich selbst bereichern, alles andere dient nur dazu. und dafür nimmt man gerne die dümmste einem hinterherlaufende Meute, die man findet, die dann so dumm sind, den scheiss zu glauben, den man erzählt (und genug glauben das auch selbst) aber auch die, sind immer zuerst Egoisten, die sich zuerst gegenseitig übers Ohr hauen.

Beispiele dafür finden sich noch und nöcher.

Word. Ich bin ja in Ostdeutschland während der "Baseballschlägerjahre" aufgewachsen. Eine Konstante, die ungeachtet ihrer Gefährlichkeit immer Anlaß zu Amüsement bzgl. der (Neo)Nazis gab, war, daß sie genauso häufig oder noch häufiger wie den Linken oder Ausländern sich untereinander auf's Maul gehauen haben, weil sie gerade wieder uneins waren, wer denn nun Führer sein soll. Bevorzugt kurz nach dem Brüderschaft trinken.

Der Beitrag wurde von General Failure bearbeitet: 3. Feb 2023, 15:14

[Salzgraf]

das Anti-Feminismus, Anti-Modernismus etc. ein verbindendes Band bei Rechten ist, sieht man auch an den Allianzen zwischen traditionellen Christen und politisch- rechten Parteien. Beatrix von Storch ist da ein wichtiges Bindeglied (Antifeminismus, gegen Abtreibungen etc.)
Wer sich gruseln mag, kann gerne mal hier lesen (deutsch):
https://kreuzgang.org/viewtopic.php?f=6&...&start=3104

die halbwegs Normaldenkenden haben sich da mittlerweile zurückgezogen.

[Seneca]

Die unterwürfige Liebe der AfD zu Putins Russland geht über bloße neofaschistische Gemeinsamkeiten hinaus. Man erkennt das auch daran, dass die italienische Rechtspopulistin Georgia Meloni von Chrupalla und Co.nur ganz kurz bejubelt wurde. Seitdem aber bekannt ist, dass Meloni Putin überhaupt nicht mag und weiter an der Seite Kyivs steht, hört man keinerlei Lob seitens der AfD über Meloni.
Meloni ist immerhin Regierungschef eines wichtigen EU-Staates, normalerweise würde ein Rechtspopulist da ganz besonders versuchen, eine Art Bündnis zu schmieden.

[PeterPetersen]

Vor der Hintergrund das die Leute über die man sich hier oft (zurecht) aufregt oft zur AfD oder der Linken gehören, hier ein aktuellen Wahltrends aus Thüringen
https://politpro.eu/de/thueringen

AfD wäre die stärkste Kraft mit 26,7% und die Linke die zweitstärkste mit 25,3%. Zusammen wären sie die Koalition aus der Höhle die eigentlich nur eine Gemeinsamkeit haben, die Liebe zu Russland.

[Scipio32]

Ich kann mich jetzt irren aber Bodo Ramellow ist mir jetzt nicht als Putinliebhaber aufgefallen.

———————

Ich mach mir mehr Sorgen um Sachsen, da könnte die AfD auch stärkste Kraft werden. Dann stellt sich die Frage, wie sich der Rest der Parteienlandschaft verhält.

[PeterPetersen]

Ich kann mich jetzt irren aber Bodo Ramellow ist mir jetzt nicht als Putinliebhaber aufgefallen.

———————

Ich mach mir mehr Sorgen um Sachsen, da könnte die AfD auch stärkste Kraft werden. Dann stellt sich die Frage, wie sich der Rest der Parteienlandschaft verhält.

Wenn neo-faschisten wieder so hoffähig werden, dann fange ich langsam an mir ganz andere Sorgen zu machen.

[Madner Kami]

Die thüringische Linke ist so ein bisschen eigen im Vergleich zur gesamtdeutschen Linken. Unter Ramelow sind die sowas wie der "Realoflügel" bei den Grünen damals. Sachsen und die AfD... Ich hab irgendwie immer weniger Lust in diesem Land zu leben.

Der Beitrag wurde von Madner Kami bearbeitet: 3. Feb 2023, 22:51