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> Ukraine, Russland-Krise
Schwabo Elite
Beitrag 8. May 2021, 21:51 | Beitrag #10471
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ZITAT(Stefan Kotsch @ 8. May 2021, 17:37) *
Warum Kamratt vom Proto[Prä]faschisten spricht, kann er gerne mal erklären.

Ich denke, wir alle dürfen nicht darauf bauen, dass da etwas substantielles Relevantes für Diskussionen hier kommt. Deswegen möchte ich daran erinneren, dass wir hier ein Thema haben und Beiträge zu dem Thema gehören sollten. Wenn jetzt also nicht ein wirklich gut fundierter Beitrag kommt warum diese Anschuldigung zutreffen könnte oder sollte, würde ich dazu raten den Beitrag nicht zu schreiben.


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EK 89/2
Beitrag 9. May 2021, 15:43 | Beitrag #10472
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Das Thema Faschisten sollte man nun aber auch nicht verharmlosen.
Es ist für den gemeinen Russen nach wie vor ein heißes Eisen. Ich habe noch keine russische Wohnung gesehen in der nicht wenigstens ein Bild von einem Kriegsteilnehmer hing, sehr häufig ist derjenige auch noch gefallen.
Mit der Angst vor Faschisten bekommt man Russen super auf Linie und Angst war schon immer ein probates Mittel Massen zu manipulieren.

Auf der anderen Seite ist die Ukraine nun auch nicht gerade zimperlich was ihren Umgang mit diesem Thema angeht.
Als ich 2014 in Kiew war konnte man auf dem Maidan an jedem Andenkenstand Devotionalien von Stefan Bandera kaufen.
Der Typ ist nun einmal in weiten Teilen der Westukraine ein Volksheld. Allerdings wird das in Polen, Russland, Israel und Deutschland deutlich anders gesehen.

Ich habe damals auch ein Gruppe Kosaken erlebt (vom 14 jährigen Bübchen bis zum Greiß was da alles dabei). Die hatten gemerkt, dass ich Deutscher bin und Riefen mir zu: "Heil Hitler, Du bist Deutscher. Komm trink mit uns". Zuerst dachte ich, ich bin im Falschen Film. Ich habe mir die Opas dann mal genauer angesehen und die hatten alle ihre Auszeichnungen angelegt. Da war alles dabei EK 1 und 2, Verwundetenabzeichen, Nahkampfspangen, einer hatte sogar 2 Panzervernichtungsabzeichen am Ärmel. Vermutlich waren die Dinger nicht vom Polenmarkt in Görlitz
Da mag nur sicher nur eine Momentaufnahme sein aber als ich dort war hat es von den Kiewern keinen interessiert, jedenfalls habe ich nix dergleichen bemerkt.

Man stelle sich etwas ähnliches mal in Berlin auf dem Alex vor...
 
Schwabo Elite
Beitrag 10. May 2021, 08:02 | Beitrag #10473
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ZITAT(EK 89/2 @ 9. May 2021, 16:43) *
Das Thema Faschisten sollte man nun aber auch nicht verharmlosen.
Das war hier auch nicht die Ansage. Ich will aber ein Weiteres "Ukraine alles Faschos, Russland null problemo" verhindern. Denn das ist einfach Quatsch. Wir sind hier nicht in den Kommentarspalten von Spiegel Online und Facebook.


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Antiterror
Beitrag 14. May 2021, 20:38 | Beitrag #10474
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Ich packs mal hier rein,

Ukrainian Drone Buzzes Low Over Proxy Trenches, Records Russian Mine Launchers


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Panzerchris
Beitrag 17. Nov 2021, 08:26 | Beitrag #10475
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Schweden spricht sich dafür aus die Ukraine durch eine EU-Ausbildungsmission zu unterstützen. Derweil haben die Russen nach Angaben des ukrainischen Botschafters in D Melnyk wieder 114.000 Soldaten an der Grenze stationiert. Man befürchtet einen Angriff auf das Land.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...er-ukraine.html

In Schweden und Finnland denkt man ernsthaft darüber nach der NATO beizutreten. Dort hält man Russland für eine größere Gefahr als zu Sowjetzeiten. Wenn die Russen so weitermachen, wird es wohl bald eine klare Mehrheit für den Beitritt geben.
 
Larsseehans
Beitrag 17. Nov 2021, 09:00 | Beitrag #10476
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Ein Link für die Aussage das Finnland und Schweden der nato beitreten wollen?
Ich kann mir das vorstellen würde aber gerne mehr darüber lesen.
 
400plus
Beitrag 17. Nov 2021, 10:14 | Beitrag #10477
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Beitreten wollen ist noch zu früh, aber es wird ernsthafter erwogen als in der Vergangenheit: Reuters
 
Larsseehans
Beitrag 17. Nov 2021, 12:14 | Beitrag #10478
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Danke

Wusste gar nicht das Finnland das sich schon seit 1994 überlegt.
Hier ein Artikel zur einer Umfrage in Schweden dazu.
https://mobile.reuters.com/article/amp/idUSKBN0II1XN20141029
 
Panzerchris
Beitrag 20. Nov 2021, 21:18 | Beitrag #10479
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Die NATO befürchtet eine Winteroffensive Russlands gegen die Ukraine ab Dezember. Zahlreiche Truppenbewegungen der letzten Tage weisen darauf hin, daß die beobachteten Truppenverbände zur 41. Armee aus Nowosibirsk gehören. Dennoch sollen es weniger Fahrzeuge und Soldaten sein als im Frühjahr. Berlin sieht allerdings keine unmittelbare Gefahr. Die haben sich aber schon früher in anderen Dingen geirrt.

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland...aufmarsch-.html
 
Seneca
Beitrag 22. Nov 2021, 22:02 | Beitrag #10480
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Moskau eskaliert Propaganda und Drohungen gegen Ukraine und NATO . Früher war die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine die " rote Linie" für Putin, jetzt sieht er auch ohne NATO-Mitgliedschaft der NATO " rote Linien" schon viel früher missachtet.
Gleichzeitig veröffentlicht Lawrow entgegen diplomatischer Gepflogenheiten diplomatische Schreiben mit den Außenministern Frankreichs und Deutschlands und teilt mit, er habe diese " satt".
Putins Sprecher preist dies als " glänzenden Schritt".

Die lange von deutscher Seite gepflegte Hoffnung auf " Wandel durch Handel" und die Behauptung, dass Nordstream 2 eine " Brücke" zwischen Europa und Russland" sei ( Bundespräsident Steinmeier im Februar 2021)
scheint mir angesichts der jüngsten Moskauer Drohungen mehr denn je Selbstbetrug.

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland...n-17647135.html
 
Panzerchris
Beitrag 23. Nov 2021, 08:51 | Beitrag #10481
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Zum jetzigen Zeitpunkt einen Krieg gegen die Ukraine zu führen wäre sehr ungünstig für Russland, denn dort ist die Corona-Pandemie komplett außer Kontrolle. Die Krankenhäuser sind überbelegt, die Ärzte und das Pflegepersonal vollkommen erschöpft. Würden jetzt noch unzählige Verwundete durch einen Krieg in die Krankenhäuser strömen, würde das eh marode russische Gesundheitssystem entgültig zusammenbrechen. Am Ende würden viele Verwundete und Corona-Patienten sterben und das kann für den lupenreinen Demokraten im Kreml gefährlich werden. Das Volk knüpft ihn und seine Mafia-Komplizen noch an den Zwiebeltürmen auf.
 
SailorGN
Beitrag 23. Nov 2021, 21:51 | Beitrag #10482
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Nö. Gerade in einer inneren Krise hilft ein Krieg, zumal wenn man einen "gerechten Krieg" zur (aktiven Vorwärts-) Verteidigung der "Brüder" in der Ukraine geht. Die russische Öffentlichkeit würde die Verletzten und Toten sowieso nicht sehen, die Opfer des letzten Ukraineabenteuers wurden auch fernab der Heimat verscharrt. Für die Heimatfront gäbe es nur Bilder siegreicher Soldaten und dankbarer (vom Doppeljoch der Freiheit und des Wohlstandes) Befreiter.


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Panzerchris
Beitrag 23. Nov 2021, 23:26 | Beitrag #10483
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Das löst aber nicht den akuten Betten- und Ärztemangel aufgrund der Pandemie. Und da auch die Bevölkerung vernetzt ist, würde man bald erfahren, wieviele Opfer es tatsächlich gibt. Man hat ja schon herausgefunden, daß die Todeszahlen wegen Corona 3mal höher liegen (derzeit etwa 780.000).
 
Schwabo Elite
Beitrag 24. Nov 2021, 14:44 | Beitrag #10484
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ZITAT(Panzerchris @ 23. Nov 2021, 23:26) *
Das löst aber nicht den akuten Betten- und Ärztemangel aufgrund der Pandemie.

Als würde das Putin interessieren. Oder Demonstrationen. wink.gif
Ich persönlich glaube nicht an eine Invasion, auch weil Corona vor Soldaten nicht haltmacht.


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SailorGN
Beitrag 24. Nov 2021, 15:09 | Beitrag #10485
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@Panzerchris: du vastähst da nich! smile.gif Ob Bettenmangel oder reale Todeszahlen, die Realität hat in Putin Russland keinen wirklichen Wert. Ein Krieg pusht, weil er als neue Krise die alte überdeckt. Diktatoren leben immer im Jetzt, die Ergebnisse und Fehler von Gestern interessieren nicht. Und auch die russische Bevölkerung ist mehr als einmal auf so eine Schei*e hereingefallen, die Zustimmungsraten für den KGB-Agenten korrelieren mit militärisch geführten Krisen. Das "Gute" an so einem Krieg für Putin ist ausserdem, dass er aufgrund der üblichen Narrative jede Kritik als vaterlandsfeindliche Agitation brandmarken und unterdrücken kann. Das funktioniert in Russland immer... bastel es so zurecht, dass irgendwelche armen Russen angegriffen werden und Mütterchen Russland rast mit wehenden Fahnen zu deren Verteidigung (Anfängerwissen: Russland wird IMMER angegriffen, die Agressoren sind immer "Die Anderen"!) und wehe irgendwer wagt es ketzerisch, diese Grundweisheit in Zweifel zu ziehen. Ein "hübscher, kleiner Krieg" mit billigen Siegen und einer Handvoll Märtyrer/Helden der Sowjetunion/Gefallene Patrioten wäre eine perfekte Ablenkung von dem Versagen in der Pandemie.

@Schwabo: Corona und Soldaten wird schon längst ein Thema sein. Die werden entsprechend geimpft sein, zwar nur mit Sputnik, aber besser als nix.... Gerade bei den Verhältnissen in russischen Kasernen sind Epedemien dort deutlich gefährlich.


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SpezPi(Ppl)301
Beitrag 25. Nov 2021, 06:27 | Beitrag #10486
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Fachbegriff für außen stänkern, wenn es "drinnen" nicht läuft: Bonapatismus.
 
Panzerchris
Beitrag 25. Nov 2021, 23:10 | Beitrag #10487
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Dan will ich das mal glauben. Mir ist durchaus bewusst, das in Russland gern die Faschismus-Keule als Totschlagsargument genutzt wird, um Andersdenkende mundtot zu machen. Die Faschisten sind immer die Anderen.
 
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Beitrag 26. Nov 2021, 07:15 | Beitrag #10488
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Ja, Hannah Arendts Faschismustheorie passt eben nicht in jede Vorstellungskraft, oder ist nicht mit dem eigenen politischen Willen vereinbar.
 
Phade
Beitrag 27. Nov 2021, 15:51 | Beitrag #10489
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Kurze Beobachtung noch zur Innensicht der Corona-Lage in Russland: Hatte diese Woche nochmal geschäftlichen Kontakt nach Moskau. Zu Beginn der Konferenz allgemeines Bedauern über die sußer Konteolle geratene Situation im Deutschland. In Russland hingegen sei das alles kein Thema. Ich habe das dann nicht näher vertieft. ;-)


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
Merowinger
Beitrag 27. Nov 2021, 20:25 | Beitrag #10490
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Die Ukraine hat Befürchtungen über einen Putschversuch Anfang Dezember öffentlich gemacht.
 
Panzerchris
Beitrag 2. Dec 2021, 15:03 | Beitrag #10491
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Die von Russland aufgebotenen Truppen üben ganz in der Nähe der ukrainischen Grenze. In Kiew und in der NATO sieht man dies als direkte Drohung an.

https://www.t-online.de/nachrichten/id_9125...eruebungen.html
 
Kameratt
Beitrag 2. Dec 2021, 15:30 | Beitrag #10492
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Wo genau üben sie denn bzw. was ist mit "ganz in der Nähe der ukrainischen Grenze" gemeint? 1 km? 10 km? 100? 1000? Das geht nicht so recht aus den Quellen hervor.
Die einzige Ortsangabe, die man in den letzten Wochen dazu finden konnte, war Jelnja, was gut 250 km von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt.
Im Frühjahr war es noch Woronesch, welches ebenso rund 200 km von Ukraine entfernt liegt.
 
Merowinger
Beitrag 2. Dec 2021, 18:26 | Beitrag #10493
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ZITAT
Russland hat nach eigenen Angaben am Mittwoch sein reguläres Wintermanöver im Süden des Landes begonnen, das zum Teil an der Grenze zur Ukraine stattfindet. 10.000 Soldaten seien in das weitläufige Manövergebiet geschickt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Die Übung finde auf mehr als 30 Plätzen in mindestens sechs Regionen statt, auch auf der 2014 annektierten Krim und an der Grenze zum Donbass, der abtrünnigen Region im Osten der Ukraine. Beteiligt seien unter anderem Infanterieeinheiten.
https://kurier.at/politik/ausland/russland-...raine/401825494

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 2. Dec 2021, 18:27
 
Phade
Beitrag 4. Dec 2021, 10:19 | Beitrag #10494
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https://m.faz.net/aktuell/politik/ausland/u...r-17667157.html

Dem Zeitungsbericht zufolge sammeln sich die russischen Streitkräfte derzeit an vier Punkten. Beteiligt an dem Truppenaufmarsch sind demnach 50 taktische Gefechtsverbände sowie Panzer und Artillerie. Die „Washington Post“ bezog sich dabei auf ein nicht näher genanntes Dokument der amerikanischen Geheimdienste. Die Bewegungen zur Grenze hin und von der Grenze weg sollen das taktische Vorgehen demnach verschleiern und Unsicherheit schüren.


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ZITAT(Holzkopp @ 21. Jan 2023, 00:23) *
Scholz erinnert mich an jemanden, der so lange auf den Fahrplan schaut bis der Bus ohne ihn abfährt. (...) Scholz ist eine personifizierte Form von geistiger Tetraplegie. Und ich dachte Merkel wäre schon der Inbegriff der Entschlußimmobilität und des strategischen Kreisverkehrs.
 
Antiterror
Beitrag 4. Dec 2021, 10:22 | Beitrag #10495
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https://www.tagesschau.de/ausland/us-geheim...kraine-101.html

Entweder möchte Putin wieder auf der internationalen Bühne mitspielen und verhandeln um als großer Macher dazustehen oder er plant tatsächlich eine Offensive.
Aber das kann doch nicht gut gehen oder? Ich kann das nicht ganz deuten und mir nicht vorstellen.

Die komplette Ukraine wird er nicht einnehmen können!? Dafür wäre doch der Widerstand in der ukrainischen Bevölkerung zu groß (Und sei es über Guerilla Taktiken). Geht es ihm hauptsächlich um den Osten mit einer Landverbindung zur Krim!?

Aufjedenfall lässt sich schon seit Jahren beobachten wie in den russischen Propagandasendern das Bild der faschistischen Ukraine gebildet und aufrechterhalten wurde. Gestern zufällig bei einen der großen Sendern einen Augenzeugenbericht eines jüdischen Überlebenden des Massakers von Babyn Jar gesehen. In diesem äußerte er in einem Teil des Interviews, dass die deutschen Soldaten weinende Kinder nicht "angefasst" haben aber die Ukrainische Polizei wie Tiere sich auf die Kinder gestürzt haben. Diese Aussage mit einem Zoom und düster ansteigender Musik untermalt. Ich bezweifle nicht seine Angaben, das Interview aus dem Jahr 2014 wirkte sehr authentisch und mir sind die Einheimischen Hilfskräfte bzw. Untergruppen der Einsatzgruppen und deren Verwicklung in Völkermorde schon bekannt. Es ist jedoch interessant wie dieses Bild dramatisch in Szene gesetzt wird und die Auseinandersetzung eines solch komplexen Themas auf das einfachste, für sich passende Bild, reduziert und veröffentlicht wird. Alles Kalkül um die Meinung zu beeinflussen und Stimmung zu machen gegen die "faschistische Ukraine", eventuell für einen bevorstehenden Konflikt?



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v. Manstein
Beitrag 4. Dec 2021, 12:44 | Beitrag #10496
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1. Putin ist ein ganz großer und spielt schon oben mit. Ich halte Russland für international derzeit am einflussreichsten in Europa und im Nahen Osten
2. Putin hat nichts zu verlieren. Er hat China auf seiner Seite, wen interessieren da westliche Sanktionen.
3. Ein Angriff auf die Ukraine könnte man auch als chinesischen Stellvertreterkrieg gegen den Westen deuten. Das wird dann spannend, weil der Westen absolut hilflos ist, insbesondere die EU. Russland hat keine Konsequenzen zu fürchten, was sollte ihm passieren? Im Notfall liefert er kein Gas. Deutschland friert.
4. Wird spannend werden, wie sich die pazifistische Ampel Regierung dann positioniert. Das schärfste Schwert deutscher Außenpolitik sind Appelle und Wirtschaftssanktionen.
5. Die Ukrainische Armee ist in einem schlechten Zustand. Die haben den Russen nichts entgegenzusetzen. Guerilla Taktik in einem europäischen Land? Kann ich mir nicht vorstellen. Das hat schon 2014 auf der Krim nicht geklappt. Dazu müsste man ja draußen im Wald schlafen und auf sein Smartphone verzichten.


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SailorGN
Beitrag 4. Dec 2021, 12:50 | Beitrag #10497
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Die ukrainischen Hilfskräfte haben wenn überhaupt nur einen Bruchteil der Angehörigen der Einsatzgruppe bzw deren Sonderkommandos zu diesem Zeitpunkt (1941) ausgemacht. Diese Formationen wurden nach Systemtreue und Fanatismus aus Deutschen gebildet, "Hilfswilligen" hat man diese Aufgaben erst später aus Personalnot anvertraut. Alle Massaker im Rahmen von Barbarossa wurden von Deutschen geplant, befohlen und durchgeführt. Durch die mehr oder weniger starke Verknüpfung von Einsatzgruppen, Diversanteneinheiten und Wehrmacht gab es personellen Austausch, aber sowohl SS als auch Wehrmacht standen den Diversanten eher kühl gegenüber. Der Krieg im Osten war von deutscher Seite aus ein ideologisch-rassistischer Krieg, wobei einheimische "Hilfskräfte" eher als notwendiges Übel anstatt als wertvolle Ressource gesehen wurden. Daher ist die russische Propaganda hier eindeutig und im Grunde die gleiche Schei*e: Man dämonisiert und entmenschlicht eine Gruppe Menschen (Ukrainer) aufgrund ihrer Nationalität und politischen Überzeugung (Anti-Putin), um jede Tat gegen sie und ihre Institutionen zu rechtfertigen.

Was den Aufmarsch angeht: Putin macht Druck, um zu sehen, was er bekommen kann. Die Spannung hilft ihm insofern, dass er damit die Initiative behält und den Schwerpunkt der aussenpolitischen Diskussionen bestimmt. Meiner Meinung nach sollte die Nato ein kombiniertes Land/Seemanöver in Estland zusammen mit Schweden und Finnland durchführen. Damit würde man einen Gegenpunkt schaffen, der Richtung Leningrad St. Petersburg interpretiert werden kann. Das darf Putin politisch nicht ignorieren... vieleicht kann man ja einen Deal machen, einen great deal for Europe? wink.gif

@v. Manstein: Nein.
1. Russland hat als "ganz großes" nur Atomwaffen. Militärisch hat man in der Ukraine gemerkt, dass man eben nicht "mal eben so" den Boden mit irgendwem wischen kann. Die Verluste sind in Anbetracht der zeitlichen und räumlichen Dimension verdammt hoch. Man hat in Ru gemerkt, dass man die Nato-Brigadestruktur eben nicht einfach kopieren kann und ist daher auch zurück zu Divisionen.
2. Putin hat Russland zu verlieren. Die Umfragewerte sind so mies wie selten, er kämpft mit Corona. China ist ein sehr unbequemer Partner, weil Russland eben nicht wirtschaftlich und weltpolitisch in der gleichen Liga wie China spielt. Allein die Konzentration der USA auf China seit Obama zeigt, wie unwichtig Russland für die USA sind.
3. WWarum sollte China über Russland in der Ukraine einen Stellvertreterkrieg führen? Das könnte China billiger sonstwo auf der Welt haben... im Gegenteil, für eine "Neue Seidenstraße" per Bahn wäre die Ukraine ein perfektes Tor nach Europa. Dazu hat China kein Interesse an einem Krieg, der den Konsum in Europa senken könnte. Man verdient ganz gut am Frieden hier und in den USA, warum sollte man das für die Russen aufs Spiel setzen? Zumal die chinesisch-russischen Projekte nur langsam vorankommen und man in Zentralasien miteinander konkurriert.
4. Ich habe kein Problem mit einer pazifistischen Regierung, alles besser als die pseudo-Aussenpolitik der CDU/CSU^^
5. Das mit Smartphone und Wald gilt auch für russische Soldaten^^ 2014 waren die Ukrainer auf die Schei*e nicht vorbereitet, das hat sich gedreht... und dreht sich, je weiter die Russen nach Westen kommen würden... was sie genau wissen und deshalb maximal nach der Landbrücke zur Krim schielen...Bestenfalls ginge noch eine ethnische Spaltung der Ukraine, was allerdings auch eine maximale Verhärtung der Linien bedeuten würde... zumal die Westukraine dann massiv auf die Nato-Mitgliedschaft aus wäre, womit die Nato weiter nach Osten rücken könnte. Transnistrien wäre dann entgültig verloren...und Polen hätte eine sicherere Südostflanke...

Der Beitrag wurde von SailorGN bearbeitet: 4. Dec 2021, 13:02


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Panzerchris
Beitrag 4. Dec 2021, 17:07 | Beitrag #10498
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ZITAT(Antiterror @ 4. Dec 2021, 10:22) *
Geht es ihm hauptsächlich um den Osten mit einer Landverbindung zur Krim!?


Eine Landverbindung ist sicher im Interesse Putins, nur hat sich der lupenreine Demokrat mit dem Bau der Brücke über die Straße von Kertsch selbst ein Eigentor geschossen. Denn die Brücke ist zu niedrig um vollbeladene Containerschiffe passieren zu lassen. Am asowschen Meer leigen mehrere bedeutende ukrainische Häfen (Berdansk, Mariupol), die seit der Errichtung der Brücke deutlich an Warenumschlag eingebüßt haben. Sollte Putin nun diese Gebiete erobern wollen, hätte er hier erhebliche wirtschaftliche Nachteile geerbt. Aber selber schuld.
 
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Beitrag 4. Dec 2021, 17:58 | Beitrag #10499
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Nur mal so als Frage in den Raum gestellt.
Was ist, wenn die Russen, wie sie selber sagen nur ein "stinknormales" Manöver abhalten?
Solange die dabei hinter ihren Grenzen bleiben können sie in ihrem eigenen Land ja wohl machen was sie wollen.
Dann hat Putin uns (mal wieder) ein Stöckchen hingehalten und wir haben artig reingebissen.
Wäre dann gewissermaßen die Revanche für Able Archer 83.

Wenn ich mich recht erinnere gab es einen ähnlichen Aufreger vor einiger Zeit schon einmal.
Da wurden im Westen und der Ukraine die gleichen Sorgen geäußert und am Ende der Übung sind alle Russen brav wieder in ihre Kasernen gefahren ohne den Krieg zu beginnen.
Putin sitzt dann wieder im Kreml und klopft sich vor Vergnügen auf die Schenkel.

Sicher ist die gewählte Region nicht ohne Hintergedanken ausgesucht worden und auch eine gewaltige Provokation, aber wenn wir im Baltikum NATO-Übungen abhalten, wird das in Russland ebenso sehr genau und mit gewisser Sorge beobachtet.

Russland ist halt derzeit der Meinung sich das leisten zu können, ähnlich wie China derzeit mit seinen Provokationen gegenüber Taiwan.

Als angenehmer Nebeneffekt geht der Gaspreis noch ein bisschen in die Höhe und Gazprom macht noch mehr Kohle.
 
Merowinger
Beitrag 4. Dec 2021, 18:47 | Beitrag #10500
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Naja, von Seiten NATO und USA ist die prominent kommunizierte Warnung kein Zufall, das geschieht mit klaren Absichten und Zielen.

In etwa so: Putin sagt vergleichsweise leise aber vehement "Vertrag für gesicherte Einflusszone oder es gibt einen Krieg zu Lasten der Ukraine, und das mit Flüchtlingen die ihr nicht haben wollt!". Die USA und die NATO zerren dies aus dem Halbdunkel der Staatslenker und markieren den Bösewicht öffentlich um 1. dessen Position zu schwächen, 2. die eigenen Reihen zu schließen, und 3. den europäischen Skeptikern einen NATO Beitritt der Ukraine etwas schmackhafter zu machen.

Ich kann mir gut vorstellen, daß Angela Merkel hier auch nach Mittwoch involviert sein wird.


Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 4. Dec 2021, 19:01
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29. March 2024 - 00:13