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WHQ Forum _ Politik-und Geschichteforum _ Luftschläge gegen die Huthi-Miliz im Jemen

Geschrieben von: Holzkopp 12. Jan 2024, 01:32

Da es irgendwie sonst nirgendwo so richtig passt:

https://www.spiegel.de/ausland/usa-und-grossbritannien-greifen-mutmassliche-huthi-ziele-im-jemen-an-a-62186d87-0f96-41e2-8498-2d3ff0390423

ZITAT
Die USA und Großbritannien haben in einer groß angelegten Militäraktion mutmaßliche Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. US-Medien berichteten am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf Regierungsvertreter, dabei seien Kampfjets und Marschflugkörper vom Typ Tomahawk zum Einsatz gekommen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf Augenzeugen von mehreren Explosionen in Jemens Hauptstadt Sanaa.


ZITAT
Eine Reaktion der USA und ihrer Verbündeten hatte sich zuletzt immer stärker angedeutet. Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps hatte in den vergangenen Tagen wiederholt vor Konsequenzen gewarnt, sollten die Angriffe nicht aufhören. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, warnte die Huthi, dass sie die Konsequenzen dafür tragen müssten, sollten sie ihre Angriffe nicht stoppen.

aber auch:

ZITAT
Die Bundesregierung bekundete bereits vor Wochen die Bereitschaft zu einem deutschen Militäreinsatz im Roten Meer. Ein entsprechendes Bundeswehrmandat setzt jedoch eine übergeordnete Mission etwa im EU-Rahmen voraus. Trotz intensiven deutschen Werbens kam in den vergangenen Wochen keine EU-Mission für einen Einsatz zum Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer zustande.

Nach SPIEGEL-Informationen laufen derzeit die Beratungen über eine EU-Mission in Brüssel. Der Europäische Auswärtige Dienst stimmt sich dazu mit den Mitgliedstaaten ab. Im Laufe der nächsten zwei, maximal drei Wochen soll ein Mandatstext zu Art und Ausmaß eines möglichen Einsatzes vorliegen. Für eine neue EU-Mission braucht es Einstimmigkeit.


Deutschland gibt da ein merkwürdiges Bild ab: wir würden ja gern, aber ohne das jemand mitmacht geht das leider nicht.


Da bin ich mal gespannt wie der Iran reagiert. Insbesondere der UK-Verteidigungsminister hat ja die Tage sehr deutlich verkündet, dass man militärisch reagieren werde wenn diese Angriffe nicht aufhören.

Geschrieben von: SpezPi(Ppl)301 12. Jan 2024, 07:15

Australien, Kanada, die Niederlande und Bahrain unterstützten die Aktion.

Geschrieben von: Nite 12. Jan 2024, 08:29

ZITAT(Holzkopp @ 12. Jan 2024, 01:32) *
Deutschland gibt da ein merkwürdiges Bild ab: wir würden ja gern, aber ohne das jemand mitmacht geht das leider nicht.

Bei den Angelsäschsischen Alliierten stellt sich dagegen die Frage ob sie wirklich wollen.
Ein paar Luftschläge und Tomahawks sind halt der einfache Ausweg wenn man etwas tun muss um sein Gesicht zu wahren aber eigentlich nicht zu tief involviert sein will.

Geschrieben von: xena 12. Jan 2024, 13:36

Naja, was willst machen? Sich noch so ein failed state ans Bein binden und für noch mehr Chaos und noch ein Rückzugsgebiet für Terroristen in der Region sorgen? Man kann nur die Anlagen zerstören, mit denen die Houthies die Raketen abschießen. Evtl kann der Bürgerkrieg wieder angeheizt werden, damit sie sich wieder mit sich selbst beschäftigen.

Geschrieben von: Nite 12. Jan 2024, 14:38

ZITAT(xena @ 12. Jan 2024, 13:36) *
Sich noch so ein failed state ans Bein binden [...]

Das die Amerikaner das nicht wollen dürfte die Kalkulation der Houthi sein.
Also spielt der Westen Poker und hofft dass sich die Houthi durch begrenzte Luftschläge von weiteren Aktionen abbringen lassen. Die Frage ist halt was passiert wenn die Houthi den Bluff callen, was dann?

Geschrieben von: Elbroewer 12. Jan 2024, 19:23

Ich habe gerade im NTV-Text gelesen, das unser aller Freund und bester Verbündeter Erdogan die Luftschläge gegen die Huthis unverhältnismäßig findet. Überraschend ist das ja nicht wirklich. Die armen Huthis!

Geschrieben von: ramke 12. Jan 2024, 19:41

Und die 130 Angriffe seit Oktober findet er nicht?

Geschrieben von: Reitlehrer 13. Jan 2024, 13:51

ZITAT(Elbroewer @ 12. Jan 2024, 19:23) *
Ich habe gerade im NTV-Text gelesen, das unser aller Freund und bester Verbündeter Erdogan die Luftschläge gegen die Huthis unverhältnismäßig findet. Überraschend ist das ja nicht wirklich. Die armen Huthis!


Huthis und HAMAS sind halt keine Kurden.

Geschrieben von: Merowinger 21. Jan 2024, 00:58

Matthias Gebauer, SPON:

ZITAT
Bei der Mission im Roten Meer will die EU deutlich defensiver vorgehen als die USA und GB derzeit. So bleiben Angriffe zur Neutralisierung von Huthi-Stellungen an Land bei »EUNAVFOR ASPIS« tabu.
https://twitter.com/gebauerspon/status/1748041362857980028

Geschrieben von: General Gauder 21. Jan 2024, 01:56

Ja wow womit auch rofl.gif


€ Wobei wenn ich drüber nachdenke die einzige Fähigkeit welche die F-125 mit der 5" beisteuern könnte wäre ein tabu, oh man ich liebe es so sehr ist das von der heute Show? rofl.gif

Geschrieben von: Nite 21. Jan 2024, 11:30

Es ist halt ein weiterer Beleg (als ob es den noch gebraucht hätte) dass die "strategische Autonomie" Europas eine Farce ist.

Geschrieben von: 400plus 21. Jan 2024, 11:37

Gibt schon erstes Videomaterial vom Einsatz:

https://youtu.be/l7DL_L3Xdac?si=rhndlItue460tgae

Geschrieben von: PeterPetersen 21. Jan 2024, 11:40

ZITAT(General Gauder @ 21. Jan 2024, 01:56) *
Ja wow womit auch rofl.gif

Die Flugzeugträgergruppe „Konrad Adenauer“ wird das schon richten

Geschrieben von: Xizor 21. Jan 2024, 11:46

ZITAT(PeterPetersen @ 21. Jan 2024, 11:40) *
Flugzeugträgergruppe „Konrad Adenauer“


Flachdeckfregattenverteidigungsverband

Geschrieben von: TTS 21. Jan 2024, 12:43

Naja, die erwähnten Briten haben ebenfalls recht wenig vor Ort mit dem sie gegen die Huthis an Land vorgehn können. Deren Angriffe haben sich auf einen einzelnen Angriff mit 4 Typhoons beschränkt, die von Zypern aus gestartet waren. Da würde ich der EU zutrauen, dass sie das auch noch hinbekommen würde....

Geschrieben von: xena 21. Jan 2024, 13:04

Jo, man muss sich nur in der Nähe einen Kumpel anlachen, z.B. Djibouti, wo man mal vorrübergehend nen Stützpunkt errichten kann. Haben die Franzosen und Engländer nicht Flugzeugträger? Ich habe mal was läuten hören...

Geschrieben von: Nite 21. Jan 2024, 14:01

ZITAT(xena @ 21. Jan 2024, 13:04) *
Jo, man muss sich nur in der Nähe einen Kumpel anlachen, z.B. Djibouti, wo man mal vorrübergehend nen Stützpunkt errichten kann. Haben die Franzosen und Engländer nicht Flugzeugträger? Ich habe mal was läuten hören...

Die Franzosen haben sowohl einen Marinestützpunkt als auch eine (anscheinend kleine) Airbase in Abu Dhabi, die auch als Operationsbasis für die EU Mission dienen.

Geschrieben von: 400plus 29. Jan 2024, 18:11

ZITAT
Denmark on Monday sent a frigate to the Red Sea, where it will participate in a U.S.-led coalition to safeguard commercial traffic against attacks by Yemen's Houthi militants.


https://www.reuters.com/world/middle-east/danish-frigate-departs-red-sea-assist-us-led-operation-2024-01-29/

Die Dänen haben wohl keinen Bock auf die Labermission der EU thefinger.gif

Geschrieben von: Reitlehrer 30. Jan 2024, 13:08

ZITAT(400plus @ 29. Jan 2024, 18:11) *
ZITAT
Denmark on Monday sent a frigate to the Red Sea, where it will participate in a U.S.-led coalition to safeguard commercial traffic against attacks by Yemen's Houthi militants.


https://www.reuters.com/world/middle-east/danish-frigate-departs-red-sea-assist-us-led-operation-2024-01-29/

Die Dänen haben wohl keinen Bock auf die Labermission der EU thefinger.gif



Maersk hat in Dänemark wohl mehr Bedeutung als HAPAG in Deutschland.

Aber immerhin will man ja grundsätzlich die HESSEN entsenden.

Geschrieben von: KSK 30. Jan 2024, 13:51

ZITAT(Reitlehrer @ 30. Jan 2024, 13:08) *
ZITAT(400plus @ 29. Jan 2024, 18:11) *
ZITAT
Denmark on Monday sent a frigate to the Red Sea, where it will participate in a U.S.-led coalition to safeguard commercial traffic against attacks by Yemen's Houthi militants.


https://www.reuters.com/world/middle-east/danish-frigate-departs-red-sea-assist-us-led-operation-2024-01-29/

Die Dänen haben wohl keinen Bock auf die Labermission der EU thefinger.gif



Maersk hat in Dänemark wohl mehr Bedeutung als HAPAG in Deutschland.

Aber immerhin will man ja grundsätzlich die HESSEN entsenden.

Warum will man eigentlich eine F124 für den Job entsenden, für den man extra die F125 entwickelt und beschafft hat?

Geschrieben von: 400plus 30. Jan 2024, 14:00

Weil sich die F125 gegen Bedrohungen aus der Luft kaum selbst, geschweige denn andere Schiffe, schützen kann. Die F125 kann Piraten jagen, aber keine Piraten mit Seezielflugkörpern.

Geschrieben von: Marcus Marius 30. Jan 2024, 14:07

ZITAT(400plus @ 30. Jan 2024, 14:00) *
Weil sich die F125 gegen Bedrohungen aus der Luft kaum selbst, geschweige denn andere Schiffe, schützen kann. Die F125 kann Piraten jagen, aber keine Piraten mit Seezielflugkörpern.


Immer wenn ich sowas lese weis ich nicht, ob ich laut lachen oder deprimiert den Kopf schütteln sollte. Die deutschen Marinen haben ja schon diverse Böcke geschossen, aber die F125 ist schon was besonderes. Jedenfalls: Sollten die beiden RIM-116 RAMs das nicht machen können? Dafür sind sie doch da...

Geschrieben von: 400plus 30. Jan 2024, 14:18

Ja, aber mehr als Selbstschutz kriegst du damit nicht hin. Verbandsflugabwehr können nur die F124. Die können zwar auch keine ballistischen Flugkörper abwehren, aber die Huthis schießen ja auch noch anderes Zeug.

PS: Da die Dänen für ihre Huitfeldts offenbar keine SM-2 beschafft haben (laut Artikel) haben sie auch nur Effektoren für den erweiterten Selbstschutz (ESSM), aber immerhin ähnliche AAW-Sensoren wie die F124.

Geschrieben von: Tyke 30. Jan 2024, 15:44

ZITAT(400plus @ 30. Jan 2024, 14:18) *
Ja, aber mehr als Selbstschutz kriegst du damit nicht hin. Verbandsflugabwehr können nur die F124. Die können zwar auch keine ballistischen Flugkörper abwehren, aber die Huthis schießen ja auch noch anderes Zeug.

PS: Da die Dänen für ihre Huitfeldts offenbar keine SM-2 beschafft haben (laut Artikel) haben sie auch nur Effektoren für den erweiterten Selbstschutz (ESSM), aber immerhin ähnliche AAW-Sensoren wie die F124.


Sind aber gut dabei die einzuführen, gab schon Tests vor ein paar Jahren mit SM-2.
https://www.forsvaret.dk/da/nyheder/2022/nyt-missil-oger-danske-krigsskibes-kampkraft/

https://www.dr.dk/nyheder/indland/korrespondent-om-dansk-krigsskib-den-mangler-et-afgoerende-vaaben-mod-truslen-i-det#:~:text=I%20praksis%20ville%20SM2%2Dmissilet,er%20sejlet%20afsted%20med%20nu.

Aber nein, die Iver Huitsfeldt hat noch keine SM-2 an bord.

Geschrieben von: goschi 30. Jan 2024, 17:25

ESSM ist aber immerhin einige Ebenen potenter als RAM, das eigentlich nur ein CIWS ist.
Aber ja, SM-2 ist schon das eigentlich potente und richtige Wirkmittel für diesen Einsatz.

Geschrieben von: KSK 30. Jan 2024, 18:23

ZITAT(400plus @ 30. Jan 2024, 14:00) *
Weil sich die F125 gegen Bedrohungen aus der Luft kaum selbst, geschweige denn andere Schiffe, schützen kann. Die F125 kann Piraten jagen, aber keine Piraten mit Seezielflugkörpern.

Dass dieses Layout grundsätzlich dumm gewählt ist haben wir ja schon zur genüge ausdiskutiert. Das Schiff der Marine soll da unten ja aber nicht alleine operieren. Die anderen Nationen haben Schiffe die AAW leisten können. Die deutsche Marine ist aber (nahezu?) die einzige, die eine Fregatte explizit zur Piratenjagd als einem der primären Einsatzzwecke ausgelegt und bekommen hat. Und dieses Schiff setzt sie nun in einer Anti-Piraterie-Mission nicht ein? Das ist absurd.

Geschrieben von: 400plus 30. Jan 2024, 19:22

Aber die Angriffe erfolgen ja nicht wie 2008ff. mit Booten, sondern mit Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen von Land aus. Das einzige, was eine F125 da einer F124 vorhat ist die größere Standzeit und das 127mm-Geschütz. Letzteres bringt aber für die EU-Mission nichts, weil diese rein defensiv ist und keine Angriffe auf Houthi-Stellungen durchführen will (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-aussenminister-rotes-meer-100.html).

Das ist in meinen Augen keine Antipiratenmission wie 2008ff. sondern eher Begleitschutz wie während des Tankerkrieges. Zeigt halt schön, wie man die F125 nur auf einen einzigen Einsatztyp ausgelegt hat, der damals halt gerade aktuell war hmpf.gif

Geschrieben von: goschi 30. Jan 2024, 19:26

es könnte sein, dass man 2008 "Antipiraterie-Mission" so eng definiert hat auf genau die Situation 2008, dass sobald es ein bisschen anders abläuft, die deutsche Marine bereits wieder keine geeigneten Schiffe mehr hat.

vielleicht und eventuell...

Geschrieben von: General Gauder 30. Jan 2024, 20:00

Ach wenigstens waren wir nicht die einzigen die solchen Blödsinn gemacht haben, LCS ich schaue in deine Richtung wink.gif

Diverse US Youtuber machen gerade Videos über den 100 Milliarden Fehler lol.gif

Geschrieben von: KSK 30. Jan 2024, 21:37

ZITAT(General Gauder @ 30. Jan 2024, 20:00) *
Ach wenigstens waren wir nicht die einzigen die solchen Blödsinn gemacht haben, LCS ich schaue in deine Richtung wink.gif

Diverse US Youtuber machen gerade Videos über den 100 Milliarden Fehler lol.gif

Ja was die US Navy da geritten hat ist auch schwer zu verstehen. Der Fehler wird aber zumindest konsequent behoben, wohingegen die deutsche Marinefreudig nochmal 4-6 Schiffe von der Sorte ordert und dann bald zu 10/13 aus (nahezu) nutzlosen Großkämpfern besteht. Der Impact von 20 LCS ist wesentlich geringer, der Vergleich taugt eher im Hinblick auf die K130. Die Zumwalts kann man natürlich noch vorzüglich anführen, aber auch da in der Gesamtmenge an (großen) Kampfschiffen für die US Navy deutlich eher zu verkraften. Zumal man dort in der Bewaffnung eher zu viel (Innovation) als zu wenig (Menge) wollte.

Edit: Aber das gehört dann natürlich in einen anderen Thread

Geschrieben von: xena 30. Jan 2024, 22:32

Wenn die 125 unbrauchbar ist, was macht man denn derzeit mit den Schiffen? Rosten die im Hafen vor sich hin? Oder macht die Marine damit Kreuzfahrten mit Marineangehörige in die Südsee?

Geschrieben von: 400plus 30. Jan 2024, 22:36

Die BW war schonmal bei UNIFIL dabei.

Geschrieben von: xena 31. Jan 2024, 03:47

Und was machen sie für den Rest der Zeit?

Geschrieben von: goschi 31. Jan 2024, 08:20

Die F123 sind tatsächlich in den ständigen Flotten der NATO ganz gut gebunden, die F124 eigentlich auch.

Die F125.... naja, da weiss nich niemand wofür man sie nutzen will.

Geschrieben von: KSK 31. Jan 2024, 10:21

ZITAT(400plus @ 30. Jan 2024, 19:22) *
Aber die Angriffe erfolgen ja nicht wie 2008ff. mit Booten, sondern mit Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen von Land aus. Das einzige, was eine F125 da einer F124 vorhat ist die größere Standzeit und das 127mm-Geschütz. Letzteres bringt aber für die EU-Mission nichts, weil diese rein defensiv ist und keine Angriffe auf Houthi-Stellungen durchführen will (https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-aussenminister-rotes-meer-100.html).

Das ist in meinen Augen keine Antipiratenmission wie 2008ff. sondern eher Begleitschutz wie während des Tankerkrieges. Zeigt halt schön, wie man die F125 nur auf einen einzigen Einsatztyp ausgelegt hat, der damals halt gerade aktuell war hmpf.gif

Da habe ich den Einsatz wohl nicht verstanden. Bedeutet man schickt Kriegsschiffe dort hin mit dem einzigen Zweck anfliegende Flugkörper aller Art abzufangen? Keinerlei Anstrengungen/Möglichkeiten die Abschussplattformen ins Visier zu nehmen?

Geschrieben von: 400plus 31. Jan 2024, 10:42

Das war mein Verständnis von der EU-Mission. Das machen die Amerikaner, zum Beispiel https://www.centcom.mil/MEDIA/PRESS-RELEASES/Press-Release-View/Article/3658425/us-conducts-self-defense-strike-against-houthi-anti-ship-missile/.

Geschrieben von: Nite 31. Jan 2024, 11:09

ZITAT(KSK @ 31. Jan 2024, 10:21) *
Da habe ich den Einsatz wohl nicht verstanden. Bedeutet man schickt Kriegsschiffe dort hin mit dem einzigen Zweck anfliegende Flugkörper aller Art abzufangen? Keinerlei Anstrengungen/Möglichkeiten die Abschussplattformen ins Visier zu nehmen?

Landzielbekämpfung machen die Amerikaner und Briten, ganz so als hätte man aus den Parallelstrukturen in Afghanistan und Mali keine Schlüsse gezogen.

Geschrieben von: xena 31. Jan 2024, 13:19

Die kennen nur Auge um Auge, Zahn um Zahn...

Geschrieben von: Delta 31. Jan 2024, 14:14

Joa, das ist aber ein Dilemma: Macht man nix, ermutigt man die Brüder mehr zu machen, schießt man ein bisschen auf irgendwas, dann ändert das zwar auch nichts an der Perspektive, aber man demonstriert "Stärke". Wobei die Stärke in Feuerkraft und Intel ja nie zur Debatte stand und das strategische Problem des Westens von verwundbaren Handelswegen mit einer wenig resiliernten Transport- und Lieferstruktur ja weiterhin besteht.
Eigentlich müsste man Transportüberkapazitäten, entkoppelte Anbieter/Abnahmestrukturen und Lager für strategisch wichtige Rohstoffe und Halbzeuge als Zeitpuffer schaffen. Das geht aber auf Kosten der knapp kalkulierten Margen und Wachstums, also auf unser Wohlstandsmodell in einer durchgestreamlinten globalisierten Ökonomie. Dieses Modell gerät gerade aus verschiedenen Richtungen unter Beschuss: Handelswege sind weniger verlässlich, die USA als Garant der Globalisierung fallen mehr und mehr aus, demografische Entwicklungen, Regime die die derzeitige Ordnung "testen" und schlussendlich aufbrechen/zerstören wollen, alles angeheizt durch Klimawandel etc. geben da gerade ne doppelplusungute Suppe, die wir die nächsten Jahre irgendwie auslöffeln werden müssen. Die Huthis sind da nur ein weiteres Symptom dafür.

Geschrieben von: Merowinger 31. Jan 2024, 14:36

ZITAT(xena @ 31. Jan 2024, 03:47) *
Und was machen sie [F125] für den Rest der Zeit?
Einsatzbereit werden.
ZITAT(Delta @ 31. Jan 2024, 14:14) *
Joa, das ist aber ein Dilemma: Macht man nix, ermutigt man die Brüder mehr zu machen, schießt man ein bisschen auf irgendwas, dann ändert das zwar auch nichts an der Perspektive, aber man demonstriert "Stärke".
Gut wäre, wenn Israel langsam zu einem Ende seiner Massnahmen im Gazastreifen käme.
ZITAT(KSK @ 31. Jan 2024, 10:21) *
Bedeutet man schickt Kriegsschiffe dort hin mit dem einzigen Zweck anfliegende Flugkörper aller Art abzufangen?
Und Attacken mit kleinen Booten zu unterbinden. Richtig, die EU plant zum Glück keine boots-on-the-ground im Jemen. Was die Geheimdienste tun ist eine andere Frage.

Geschrieben von: Delta 31. Jan 2024, 15:14

ZITAT(Merowinger @ 31. Jan 2024, 14:36) *
ZITAT(Delta @ 31. Jan 2024, 14:14) *
Joa, das ist aber ein Dilemma: Macht man nix, ermutigt man die Brüder mehr zu machen, schießt man ein bisschen auf irgendwas, dann ändert das zwar auch nichts an der Perspektive, aber man demonstriert "Stärke".
Gut wäre, wenn Israel langsam zu einem Ende seiner Massnahmen im Gazastreifen käme.


Das wäre auf jeden Fall gut, v.a. für Israel und Palästina. Ob das die Maßnahmen der Huthis beendet ist auf einem anderen Blatt. Nach Abschluss der Kriegsphase wird es Verhandlungen geben müssen (wer mit wem und zu welchem Ziel steht ja leider noch aus). Und wenn die Verhandlungen dann nicht zum "gewünschten" Ergebnis führen, oder irgendwo anders ein Sack Reis platzt, dann geht es wieder los. Dadurch, dass es aufhört, ist ja nichts gewonnen, wenn man keine Lehren daraus zieht und nur happy ist, dass man kurzfristig wieder weitermachen kann, wie gehabt und weiterhin verwundbar bleibt.
Man muss das denke ich als das sehen, was es tatsächlich ist, nämlich eine iranisch/(russische) Handels/Wirtschaftssanktion gegen den Westen mit Proxy-/Guerillamitteln. Und da kann man klassischerweise versuchen, den Sanktionsgegner oder seine Proxies zu "besiegen", eine Übereinkunft mit ihm zu treffen, Gegensanktionen erheben, oder ihm den Stinkefinger zeigen und das ganze umgehen. Alle Herangehensweisen (auch als Mix) sind immer teurer als der Status-quo-Ante, aber ich denke, man kann diesen Status-quo-Ante nicht kostengünstig oder folgenlos herbeibomben.

Geschrieben von: KSK 31. Jan 2024, 15:15

ZITAT(Merowinger @ 31. Jan 2024, 14:36) *
ZITAT(KSK @ 31. Jan 2024, 10:21) *
Bedeutet man schickt Kriegsschiffe dort hin mit dem einzigen Zweck anfliegende Flugkörper aller Art abzufangen?
Und Attacken mit kleinen Booten zu unterbinden. Richtig, die EU plant zum Glück keine boots-on-the-ground im Jemen. Was die Geheimdienste tun ist eine andere Frage.

Von Boots on the Ground war ja auch nicht die Rede. Wohl aber Landzielbeschuss, wie es die Amerikaner vor machen. Ein paar Drohnen und Flugkörper mit einer F124 abfangen ist doch ein Witz, das funktioniert wenn ich einen einzelnen Konvoi da durch schleusen will. Nach ein paar Flugkörpern/Objekten ist auch eine F124 leer und dann? Abgesehen davon, dass es schnell ineffizient werden dürfte ESSM oder gar SM2 zu verschießen.
Die Attacken mit den kleinen Booten unterbinden kann die F125 auch nicht besser als eine F124? Ja was denn dann?

Geschrieben von: Merowinger 31. Jan 2024, 15:55

Himmel, ist es so schwer: Es sollen a) FKs und Raketen und b) Boote gleichzeitig von der selben Einheit abgewehrt werden. Die F124 kann a und b, die einzige einsatzbereite F125 beherrscht nur b, würde bei UNIFIL fehlen ist nebenbei noch etwas zu frisch um in eine noch heissere Gegend zu verlegen. Zum Landzielbeschuß hat Delta den Nutzen kurz und bündig beschrieben:

ZITAT
schießt man ein bisschen auf irgendwas
Es ist eine politische Entscheidung, die EU will das nicht. Und sie liegt richtig weil sie nicht ihren Ruf als Weltpolizei(-cowboy) verteidigen muss.

Geschrieben von: Sensei 31. Jan 2024, 16:34

ZITAT(KSK @ 31. Jan 2024, 15:15) *
Ein paar Drohnen und Flugkörper mit einer F124 abfangen ist doch ein Witz, das funktioniert wenn ich einen einzelnen Konvoi da durch schleusen will. Nach ein paar Flugkörpern/Objekten ist auch eine F124 leer und dann? Abgesehen davon, dass es schnell ineffizient werden dürfte ESSM oder gar SM2 zu verschießen.


Was wäre die Alternative?
Man könnte noch schauen, wir gut EW eingesetzt werden kann.

Aber irgendwie muss man die eigenen zivilen Schiffe doch gegen Angriffe sichern. Und auf größerer Reichweite geht das nur mit größeren Raketen.

Geschrieben von: KSK 31. Jan 2024, 16:58

ZITAT(Merowinger @ 31. Jan 2024, 15:55) *
Himmel, ist es so schwer: Es sollen a) FKs und Raketen und b) Boote gleichzeitig von der selben Einheit abgewehrt werden. Die F124 kann a und b, die einzige einsatzbereite F125 beherrscht nur b, würde bei UNIFIL fehlen ist nebenbei noch etwas zu frisch um in eine noch heissere Gegend zu verlegen.

Schwer daran ist, überhaupt noch ein Szenario zu finden, in dem eine F125 einsetzbar ist. Wenn F124 eh beides kann hätte die F125 vielleicht eher auch etwas werden sollen, das beides kann. Aber das ignorierst du ja bewusst in diversen Threads bzw. argumentierst für die äußerst damliche Auslegung der F125 - daher darfst du dir das "Himmel ist es so schwer" gerne mal selbst vorhalten.
Warum die zweite F125 dreieinhalb Jahre nach Indienststellung nicht einsatzbereit ist, ist aber eine hervorragende neue Fragestellung.

ZITAT
Zum Landzielbeschuß hat Delta den Nutzen kurz und bündig beschrieben:
ZITAT
schießt man ein bisschen auf irgendwas
Es ist eine politische Entscheidung, die EU will das nicht. Und sie liegt richtig weil sie nicht ihren Ruf als Weltpolizei(-cowboy) verteidigen muss.

Und Politik dürfen wir im PuG nicht kritisieren? mata.gif Wieso denn Weltpolizei? Es geht darum den Beschuss zu unterbinden. Gesetzt dem Fall die Huthis sind nicht schneller leergeschossen als die F124 - und davon ist auszugehen - werden sie kaum mit dem schießen aufhören, wenn das einzige "Risiko" darin besteht, dass das eigene Geschoss nicht ankommt. Besteht hingegen das Risiko, dass man beim Versuch zu schießen selbst ein Geschoss auf's Dach bekommt, sieht das schon anders aus.

Geschrieben von: Sensei 31. Jan 2024, 17:46

ZITAT
Wieso denn Weltpolizei?


Gute Frage.
EIGENTLICH sollte man sehr vorsichtig damit sein, einfach mal so andere Staaten zu beschießen.

Eigentlich müssten hier andere Wege gegangen werden (bei Terrorismus muss der Staat selbst das unterbinden, im Zweifel auch mit der Unterstützung anderer Staaten. Sonst: UN Sicherheitsrat)

Es gilt EIGENTLICH immer noch das zwischenstaatliche Gewaltverbot.

Geschrieben von: Forodir 31. Jan 2024, 18:43

Der Angriff der Huthi Milizen kann aber die Selbstverteidigung auslösen. Man muss eben nicht abwarten bis ein Staat, der die Kontrolle verloren hat, irgendwann wieder die Sicherheit herstellt. Das hat inzwischen auch schon seit gut 30Jahren im Völkerrecht Einzug gehalten.

Geschrieben von: 400plus 31. Jan 2024, 19:01

ZITAT(KSK @ 31. Jan 2024, 16:58) *
Schwer daran ist, überhaupt noch ein Szenario zu finden, in dem eine F125 einsetzbar ist.


Atalanta (solange alles genau gleich bleibt wie 2008), Sophia/Irini, UNIFIL. Einsätze gibt es schon, und wenn man nur die 4 F125 hätte wäre das ja noch okay. Dummerweise hat man aber 4 F125 und bald 11 (oder 12? Habe den Überblick verloren) K130...

Geschrieben von: goschi 31. Jan 2024, 19:46

ZITAT(Sensei @ 31. Jan 2024, 17:46) *
ZITAT
Wieso denn Weltpolizei?


Gute Frage.
EIGENTLICH sollte man sehr vorsichtig damit sein, einfach mal so andere Staaten zu beschießen.

Eigentlich müssten hier andere Wege gegangen werden (bei Terrorismus muss der Staat selbst das unterbinden, im Zweifel auch mit der Unterstützung anderer Staaten. Sonst: UN Sicherheitsrat)

Es gilt EIGENTLICH immer noch das zwischenstaatliche Gewaltverbot.

offiziell sind die Houthis auch nur eine Terrsistenbande und der jemmenitische Staat mitsamt Regierung existiert immer noch, dieser wird sicher sein Einverständnis geben.
die Houthis sind eben (noch immer) NICHT der jemenitische Staat. (Dass der auch nur ein autkratisches Terrorregime ist, ist dabei erstmal egal)

Geschrieben von: xena 1. Feb 2024, 16:55

Im Prinzip ist das Land fast so wie früher aufgeteilt mit Nord- und Südjemen. Die Huthies sind, denke ich, etwas mehr als eine Terroristenbande. Das Wort wird leider in den letzten 20 Jahren sehr inflationär verwendet. Während Hamas und andere tatsächlich Terrororganisationen sind, ist der Konflikt im Jeman aus einem Volksaufstand Schiitischer Volksgruppen im Norden entstanden und nicht aus einer Terrororganisation, auch wenn sie anfänglich Techniken und Taktiken der Hisbollah übernommen haben. Die Huthies betreiben allerdings eine Diktatur und bedienen sich iranischer Slogans. Typisch für eine Diktatur, dass man ausländische Mächte als Feindbild nutzt. Die Huthis haben quasi den Nordjemen wieder etabliert, nur unter anderen Vorzeichen.

Geschrieben von: Marcus Marius 2. Feb 2024, 01:16

Im Moment greifen sie (noch dazu unbeteiligte) zivile Ziele an, um politische Zielsetzungen zu erreichen. Nennt man landläufig Terrorismus, ergo Terroristen.

Geschrieben von: Brünnhilde 2. Feb 2024, 02:12

ZITAT(Delta @ 31. Jan 2024, 14:14) *
... Anbieter/Abnahmestrukturen und Lager für strategisch wichtige Rohstoffe und Halbzeuge als Zeitpuffer schaffen. Das geht aber auf Kosten der knapp kalkulierten Margen und Wachstums, also auf unser Wohlstandsmodell in einer durchgestreamlinten globalisierten Ökonomie.



Man könnte die Huthis erstmal ins Leere laufen lassen, indem man einfach den Jemen links liegen lässt und um das Kap der Guten Hoffnung schippert.

Klar werden Waren dann einen Tick teurer, aber das sind preislich Einmaleffekte.
Der negative Dauereffekt ist die längere Transportdauer. Aber die kann man einplanen.

Ägypten bekommt dann Haushaltsprobleme und der Ball liegt dann in der richtigen Hälfte.

Geschrieben von: goschi 2. Feb 2024, 06:52

1. Ist das nicht die houthis ins leere laufen lassen, sonder ihnen das zu geben was sie erreichen wollen.
2. Ist Ägypten via VAE (die quasi der Financier der ägyptischen Armee sind) im Jemen involviert.
3. kann ein destabilisiertes Ägypten niemandes Ziel sein.
4. ist das nicht einfach so einfach, den Suez-Kanal gibt es nicht, weil ihn eigentlich niemand benötigt...

Geschrieben von: Frank100 2. Feb 2024, 13:15

Interessantes https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/nachgefragt-gespraeche-zum-ukrainekrieg mit dem Inspekteur Marine zum Thema und wie die Fregatte Hessen sich einbringen soll.

Die Mandatierung durch den Bundestag "erwarten wir nach jetziger Sicht nach dem Abschluss der Verhandlungen zur EU-Operation etwa Ende Februar. Unser Beitrag wird dann bereits im Seegebiet stehen", sagt Vizeadmiral Kaack. "Nach allem, was man dort sieht, kommt hier nur ein Schiff in Frage, das sich durchsetzen kann von seiner Bewaffnung her. Und dessen Besatzung zu 100 Prozent ausgebildet ist, um mit dieser Bedrohung umgehen zu können."

Also irgendwie wirft der letzte Satz jetzt kein so gutes Licht auf die Deutsche Marine eek.gif

Geschrieben von: Salzgraf 2. Feb 2024, 13:33

ZITAT(goschi @ 2. Feb 2024, 06:52) *
1. Ist das nicht die houthis ins leere laufen lassen, sonder ihnen das zu geben was sie erreichen wollen.
2. Ist Ägypten via VAE (die quasi der Financier der ägyptischen Armee sind) im Jemen involviert.
3. kann ein destabilisiertes Ägypten niemandes Ziel sein.
4. ist das nicht einfach so einfach, den Suez-Kanal gibt es nicht, weil ihn eigentlich niemand benötigt...

Aber Ägypten und Saudi Arabien däumchen drehen lassen während die USA, die Null direktes Interesse hat, agieren zu lassen, ost ist auch nicht sinnvoll.

Geschrieben von: 400plus 2. Feb 2024, 13:40

ZITAT(Frank100 @ 2. Feb 2024, 13:15) *
Also irgendwie wirft der letzte Satz jetzt kein so gutes Licht auf die Deutsche Marine eek.gif


Den letzten Satz finde ich harmlos- das ist ja ganz normal und folgt der Dreierregel: Ein Schiff im Einsatz, eins in der Werft, und eins am Ausbilden. Das Problem ist der vorletzte Satz, denn ein "Schiff in Frage, das sich durchsetzen kann von seiner Bewaffnung her" schränkt den Bestand der Marine für diese Art von Einsatz halt auf genau drei Schiffe ein...

Geschrieben von: goschi 2. Feb 2024, 13:40

ZITAT(Salzgraf @ 2. Feb 2024, 13:33) *
ZITAT(goschi @ 2. Feb 2024, 06:52) *
1. Ist das nicht die houthis ins leere laufen lassen, sonder ihnen das zu geben was sie erreichen wollen.
2. Ist Ägypten via VAE (die quasi der Financier der ägyptischen Armee sind) im Jemen involviert.
3. kann ein destabilisiertes Ägypten niemandes Ziel sein.
4. ist das nicht einfach so einfach, den Suez-Kanal gibt es nicht, weil ihn eigentlich niemand benötigt...

Aber Ägypten und Saudi Arabien däumchen drehen lassen während die USA, die Null direktes Interesse hat, agieren zu lassen, ost ist auch nicht sinnvoll.

tut man das?

Geschrieben von: Sensei 2. Feb 2024, 13:56

Es geht ja darum, dass Brünnhildes Ansatz "die zivilen Schiffe werden angegriffen? Tja, Pech gehabt. Müssen sie halt den langen Weg um Afrika herum nehmen. Kostet dann halt mehr..." nicht ganz durchdacht zu sein scheint.

Ob, und wenn ja wie viel, Druck auf Ägypten, Saudi-Arabien (und Jemen, was das anbelangt) ausgeübt wird, ist von außen schlecht zu sagen. Bis in meine Aufmerksamkeit kam da nichts. Aber gut möglich, dass solcher Politischen Anstrengungen außerhalb der Öffentlichkeit durchgeführt wird.

Geschrieben von: 400plus 2. Feb 2024, 14:12

Das ganze Interview mit dem Marineinspekteur gibt es übrigens hier:
https://www.youtube.com/watch?v=7OajoBfRIUs

Man beachte die Wohlfühlfragen zur F125 biggrin.gif biggrin.gif biggrin.gif (davon ab ist es aber gut gemacht)

Geschrieben von: goschi 2. Feb 2024, 14:23

ZITAT(Sensei @ 2. Feb 2024, 13:56) *
Es geht ja darum, dass Brünnhildes Ansatz "die zivilen Schiffe werden angegriffen? Tja, Pech gehabt. Müssen sie halt den langen Weg um Afrika herum nehmen. Kostet dann halt mehr..." nicht ganz durchdacht zu sein scheint.

Ob, und wenn ja wie viel, Druck auf Ägypten, Saudi-Arabien (und Jemen, was das anbelangt) ausgeübt wird, ist von außen schlecht zu sagen. Bis in meine Aufmerksamkeit kam da nichts. Aber gut möglich, dass solcher Politischen Anstrengungen außerhalb der Öffentlichkeit durchgeführt wird.

genau das, wir wissen es nicht, aber da Ägypten und die arabischen Staaten bereits im Jemen involviert sind, was ein signifikanter Teil des Problems ist (dadurch erst wurden die Houthis gestärkt und sind so aktiv auf der Achse gegen Israel, via Iran) kann man schonmal nicht von Däumchen drehen reden.

Und dazu interessiert sich die USA sehr aktiv für das Nadelöhr Suez-Kanal/rotes Meer, immerhin ist es sowohl militärisch wie wirtschaftlich eine der zentralen Achsen, auch für die US Streitkräfte (wie verlegen denn wohl sonst CENTCOM-Verbände an die US Ostküste und umgekehrt?)

Geschrieben von: Merowinger 2. Feb 2024, 15:20

ZITAT(Frank100 @ 2. Feb 2024, 13:15) *
"Nach allem, was man dort sieht, kommt hier nur ein Schiff in Frage, das sich durchsetzen kann von seiner Bewaffnung her. Und dessen Besatzung zu 100 Prozent ausgebildet ist, um mit dieser Bedrohung umgehen zu können." Also irgendwie wirft der letzte Satz jetzt kein so gutes Licht auf die Deutsche Marine eek.gif
Es ist umgekehrt: Die Besatzung der Hessen ist nach 6 Monaten VJTF ausgesprochen fit, sofern nicht ausgelaugt. Normal ist, dass von drei Schiffen der F124 eines klar für den Einsatz ist, die anderen beiden sind im stand up (Vorbereitung) und im stand down (Nachbereitung).

Häppchen aus dem lohnenden https://www.youtube.com/watch?v=7OajoBfRIUs:
EDIT: @400plus war schneller

Geschrieben von: Nite 2. Feb 2024, 20:33

ZITAT(Sensei @ 2. Feb 2024, 13:56) *
Ob, und wenn ja wie viel, Druck auf Ägypten, Saudi-Arabien (und Jemen, was das anbelangt) ausgeübt wird, ist von außen schlecht zu sagen. Bis in meine Aufmerksamkeit kam da nichts. Aber gut möglich, dass solcher Politischen Anstrengungen außerhalb der Öffentlichkeit durchgeführt wird.

Was soll dieser Druck erreichen?
Die von den Saudis geführte Allianz führt seit Jahren Krieg gegen die Huthi, und das mit durchwachsenem (Vorsicht! Euphemismus!) Erfolg (mit Ausnahme der UAE die aus der Allianz ausgeschert sind und ihre eigenen Ziele verfolgen bei denen die Huthi eher keine Rolle spielen).

Geschrieben von: Brünnhilde 3. Feb 2024, 06:56

CNN und andere berichten, die Huthis hätten mit ihren Raketen die Raketenabwehr eines US-Zerstörers überwunden und seien einzig durch Gatlings noch abgefangen worden.
https://edition.cnn.com/2024/02/02/middleeast/phalanx-gun-last-line-of-defense-us-navy-intl-hnk-ml/index.html

Unabhängig davon, ob das stimmt: Weshalb posaunt das die US-Marine heraus?

Wollen die die Huthis motivieren und so das Feuer auf sich ziehen?

Das wäre wohl eine Entlastung für die zivile Schiffahrt.

Geschrieben von: Merowinger 3. Feb 2024, 16:36

ZITAT
The Phalanx Close-In Weapon System (CIWS) was deployed by Navy destroyer the USS Gravely Tuesday night against what US officials said was a cruise missile that got as near as 1 mile to the ship - and therefore seconds from impact. [...] Analyst Carl Schuster, a former US Navy captain, said the Houthi missile, traveling at about 600 mph (965 kph), was likely about 4 seconds from hitting the US warship when it was destroyed by what was likely a 2- to 3-second burst of machine gun fire by the Gravely’s Phalanx system. [...]

In a case of a subsonic cruise missile [...] about 2% of the debris might reach the ship,” he said. Up to 70% of debris from missiles that travel at a faster speed, such as supersonic cruise missiles or ballistic missiles, would likely hit a warship after being engaged by the Phalanx, he said. The Phalanx has a limited height range, so it may not even be able to engage ballistic missiles falling from above a warship, Schuster added.
Ich würde sagen da haben aufgeregte Besatzungsmitglieder ihren Familien berichtet, oder jemand in der direkten chain of command. Vielleicht will man gleichzeitig dem Iran (oder Fraktionen dort) klar machen, dass das jetzt zu weit geht und sie die Huthi dringend unter Kontrolle nehmen sollten.

Geschrieben von: General Gauder 3. Feb 2024, 17:07

ZITAT(Merowinger @ 3. Feb 2024, 16:36) *
ZITAT
The Phalanx Close-In Weapon System (CIWS) was deployed by Navy destroyer the USS Gravely Tuesday night against what US officials said was a cruise missile that got as near as 1 mile to the ship - and therefore seconds from impact. [...] Analyst Carl Schuster, a former US Navy captain, said the Houthi missile, traveling at about 600 mph (965 kph), was likely about 4 seconds from hitting the US warship when it was destroyed by what was likely a 2- to 3-second burst of machine gun fire by the Gravely’s Phalanx system. [...]

In a case of a subsonic cruise missile [...] about 2% of the debris might reach the ship,” he said. Up to 70% of debris from missiles that travel at a faster speed, such as supersonic cruise missiles or ballistic missiles, would likely hit a warship after being engaged by the Phalanx, he said. The Phalanx has a limited height range, so it may not even be able to engage ballistic missiles falling from above a warship, Schuster added.
Ich würde sagen da haben aufgeregte Besatzungsmitglieder ihren Familien berichtet, oder jemand in der direkten chain of command. Vielleicht will man gleichzeitig dem Iran (oder Fraktionen dort) klar machen, dass das jetzt zu weit geht und sie die Huthi dringend unter Kontrolle nehmen sollten.

Man hat die Huthis bereits mit Luftschlägen angegriffen aber ein einsatz von Phalanx soll eine Botschaft sein, diesen gedankengang kann ich nicht nachvollziehen.

Geschrieben von: Merowinger 3. Feb 2024, 17:10

Würde ein US Kriegsschiff schwer getroffen, dann hätte es wohl Konsequenzen für den Iran und nicht nur die Huthis. Weder die USA noch der Iran wollen eine solche sehr gefährliche Eskalation.

Geschrieben von: General Gauder 3. Feb 2024, 17:26

ZITAT(Merowinger @ 3. Feb 2024, 17:10) *
Würde ein US Kriegsschiff schwer getroffen, dann hätte es wohl Konsequenzen für den Iran und nicht nur die Huthis. Weder die USA noch der Iran wollen eine solche sehr gefährliche Eskalation.

Nein, die Reaktion auf die 3 getöteten US-Soldaten zeigt eindeutig, dass die USA den Iran nicht direkt angreifen würden so lange der Iran nicht selbst agiert.

Geschrieben von: Reitlehrer 4. Feb 2024, 17:36

Eigentlich ist ja nur klar, das Phalanx eingesetzt wurde.
Worauf geschossen wurde, wird nicht sicher angegeben, sondern vermutet.

Eine Möglichkeit wäre, dass es sich um eine langsame Drohne gehandelt hat und darauf kein teurer Flugkörper verschwendet werden sollte.


Was mich insgesamt wundert, ist das noch nicht zu einem Konvoisystem übergegangen wurde.

Geleitzüge reduzieren zwar etwas die logistische Leistung da der Warenstrom nicht mehr stetig läuft sondern pulsierend, aber bereits in WK I sind die Briten zu der Erkenntnis gekommen, dass die geringere Verlustquote diesen Nachteil aufwiegt.

Bislang gab es zwar keine Verluste in der Handelsschiffe, aber die Ausweichroute um Africa herum mit einer Verlängerung der Transportzeit um 14Tage dürfte durchaus ein Äquivalent sein.
Hinzu kommen als Risiko Piraten vor Somalia und der afrikanischen Westküste.

Ein weiter Aspekt ist, das der Suezkanal ja sowieso im Konvoisystem durchfahren wird. Für diese Schifffahrt wäre es nu ein längeres bzw. früheres Beginnen des Kanalkonvois.

Die militärischen Eskorten müssten nicht versuchen, den ganzen Raum abzudecken, sondern könnten sich darauf konzentrieren die Handelsschiffe zu schützen.
Dabei wären auch Einheiten die nur ESSM haben nützlich, da der abzudeckende Raum kleiner wäre. Im Prinzip eine schwimmende Wand zwischen Geleit und dem Jemen.

Ein weitere Aspekt wäre die Unterstützung durch offensive Aktionen bzw. Unterdrückung.
Während der jeweiligen Passagen könnten Flugzeuge sowohl durch Aufklärung als auch Bekämpfung die Verteidigung unterstützen.
Die Wirkung würde ja nicht nur durch die direkte Wirkung erzielt, sondern auch durch die Versuche der Houthi, sich Luftangriffen zu entziehen. Wer sich versteckt, kann nicht wirken.
Dazu der konzentrierte Ansatz von Eloka (Growler), luftgestützter Luftzielaufklärung (AWACS, Hawkeye)

Geschrieben von: Merowinger 4. Feb 2024, 17:55

Es sind viel zu viele Schiffe, Konvois haben eine eng begrenzte Kapazität.

Geschrieben von: Reitlehrer 4. Feb 2024, 18:35

1943 betrug die durchschnittliche Größe eines alliierten Atlantikonvois 54 Schiffe.

Was spricht gegen mehrere Konvois?

Der Suezkanal wird ja auch im Konvoisystem passiert.

Geschrieben von: General Gauder 4. Feb 2024, 18:40

ZITAT(Reitlehrer @ 4. Feb 2024, 18:35) *
1943 betrug die durchschnittliche Größe eines alliierten Atlantikonvois 54 Schiffe.

Was spricht gegen mehrere Konvois?

Der Suezkanal wird ja auch im Konvoisystem passiert.

Es passt nicht in sein Narrativ, ganz einfach.

Geschrieben von: Marcus Marius 4. Feb 2024, 18:59

Aus Neugierde mal nachgesehen: Der größte Konvoi in Kriegszeiten war wohl https://en.wikipedia.org/wiki/Convoy_HX_300. Darin befanden sich rund 160 Frachtschiffe, die von knapp 30 Eskorten begleitet wurden. Geht man davon aus, dass jedes der Frachtschiffe eine Liberty war, dann entspricht das kombinierte Frachtvolumen dieses Konvois in etwa 7 der derzeit größten Containerschiffe. Nebenbei bemerkt: Was heutzutage so auf den Weltmeeren unterwegs ist, ist schon atemberaubend. Alleine knapp 5,500 Containerschiffe, die jederzeit knapp 24,6 Millionen TEU Container durch die Welt schippern können.

Geschrieben von: Sensei 4. Feb 2024, 23:30

Pro 400 Menschen ein TEU Container. Die Hälfte davon leer.
Passt doch smile.gif

Geschrieben von: Broensen 5. Feb 2024, 00:20

ZITAT(Sensei @ 4. Feb 2024, 23:30) *
Die Hälfte davon leer.

Die Hälfte? Hat die moderne Welt etwa den Dreieckshandel verlernt?

Geschrieben von: goschi 5. Feb 2024, 08:10

Eigentlich sind nur selten leere Container unterwegs, notfalls wird da Schüttgut reingetan und eigentlich gibt es immer Waren die wieder raus müssen.

Aber man sollte auch nicht maximale Kapazität mit der effektiv transportierten verwechseln.

Geschrieben von: Salzgraf 5. Feb 2024, 15:54

ZITAT(Broensen @ 5. Feb 2024, 00:20) *
ZITAT(Sensei @ 4. Feb 2024, 23:30) *
Die Hälfte davon leer.

Die Hälfte? Hat die moderne Welt etwa den Dreieckshandel verlernt?

Die beschränkte Hafeninfrastruktur und der Panamakanal hemmen den Dreieckshandel.

Geschrieben von: Merowinger 5. Feb 2024, 16:25

Warum ist der Handel mit Dreiecken so wichtig? tounge.gif

Geschrieben von: Sensei 5. Feb 2024, 19:10

Es ging ja ursprünglich um die Feststellung, dass im internationalen Containerhandel ziemlich viele TEUs unterwegs sind.

Joa, ist so. Nennt sich Globalisierung/Welthand.
Aber es ist auch gut sich mal zu vergegenwärtigen, wie viel Fracht pro Person hier unterwegs ist. smile.gif

Geschrieben von: Holzkopp 7. Feb 2024, 01:32

ZITAT(Frank100 @ 2. Feb 2024, 13:15) *
Interessantes https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/meldungen/nachgefragt-gespraeche-zum-ukrainekrieg mit dem Inspekteur Marine zum Thema und wie die Fregatte Hessen sich einbringen soll.

Die Mandatierung durch den Bundestag "erwarten wir nach jetziger Sicht nach dem Abschluss der Verhandlungen zur EU-Operation etwa Ende Februar. Unser Beitrag wird dann bereits im Seegebiet stehen", sagt Vizeadmiral Kaack. "Nach allem, was man dort sieht, kommt hier nur ein Schiff in Frage, das sich durchsetzen kann von seiner Bewaffnung her. Und dessen Besatzung zu 100 Prozent ausgebildet ist, um mit dieser Bedrohung umgehen zu können."

Also irgendwie wirft der letzte Satz jetzt kein so gutes Licht auf die Deutsche Marine eek.gif


Dazu die https://www.nzz.ch/international/gegen-den-huthi-terror-fregatte-hessen-vor-kampfeinsatz-im-roten-meer-ld.1777417


ZITAT
Auch die Fregatten der Sachsen-Klasse sind mit SM-2-Lenkflugkörpern ausgestattet. Ihre Reichweite gibt die Bundeswehr mit zirka 160 Kilometern an. Wie viele SM-2 die «Hessen» an Bord haben wird, wenn sie am 8. Februar ihren Heimathafen verlässt, wird geheim gehalten. Der eklatante Mangel der Bundeswehr an Munition gilt jedoch auch für die Marine. Die Kosten für eine SM-2-Rakete dürften bei etwa 1,3 bis 1,5 Millionen Euro liegen. Vor gut zwei Jahren hiess es in der Marine, dass ihre Flugkörper-Vorräte nicht reichten, um alle drei Fregatten der Sachsen-Klasse voll zu bewaffnen.


Ernsthaft? Dann lohnt es sich ja nichtmal, einen Versorger mitzuschicken, wenn es für das Schiff keine Munition gibt. Was soll sowas? 21 Schuss Salut und der Rest zum Üben. Verzeihung, aber kann das wirklich sein? Wir können unsere Kriegsschiffe nicht voll bewaffnen?
Wenn das so stimmt macht mich dieses Land zunehmend sprachlos.

Geschrieben von: Merowinger 7. Feb 2024, 02:02

ZITAT(Holzkopp @ 7. Feb 2024, 01:32) *
Ernsthaft?
Ja, auch ein Grund warum niemand Tomahawk kaufen will: Die müßten dann vor Lybien / Jemen / Xyz tatsächlich eingesetzt und verschossen und danach kostenwirksam ersetzt werden...

Ich hatte ja an anderer Stelle schon auf die alten https://marineforum.online/die-lenkflugkoerper-systeme-der-deutschen-marine/ von Marineforum und DMKN verwiesen, die das Thema mittlerweile seit Jahrzehnten versuchen nach oben zu schieben. Es hilft nichts, Schiffe mit vielen VLS Zellen zu bauen die nichts als Luft darin transportieren - zuerst muss stattdessen bei den FKs in den Depots ein erheblicher Zuwachs her, und zwar nachhaltig.
ZITAT
Der Bedarf an operativ notwendigen LZ-LFK orientiert sich an den oben dargestellten Forderungen. Er beträgt bei den Nächstbereichs-LZ-LFK in etwa 2.000 Stück, bei den Nah- und Mittelbeichs-LZ-LFK in etwa 600 und bei den Weitbereichs-LFK ca. 120. Für die U-Boote Kl. 212 leitet sich in ähnlicher Weise ein operativer Bedarf von etwa 35 unter Wasser verschießbaren LFK ab.
Wohlgemerkt: Angemeldeter minimal notwendiger Bedarf für RAM, ESSM, SM2 und IDAS.
ZITAT
Im Bereich der ebenfalls dringend erforderlichen Nachfolgeplanung der „Schweren SZ-LFK“ ist es mit Unterstützung der ehemaligen Hauptabteilung Rüstung im BMVg gelungen, für den Zeitraum ab 2025, Haushaltsmittel für etwas mehr als 50 „Schwerer SZ-LFK“ einzustellen. Dies kann mit Blick auf den sehr angespannten Finanzrahmen als erster Erfolg gewertet werden. Gleiches gilt für den „Mittleren SZ-LFK“. Dort ist es gelungen, ca. 100 LFK von dem minimal errechneten Bedarf von 160 LFK in die mittelfristige Finanzplanung einzustellen.
Alter Artikel, wie gesagt, älter als 2020 obwohl das auf den ersten Blick das Veröffentlichungsdatum zu sein scheint. Stand ist wahrscheinlich Dez. 2013. Den mittleren LFK Marte-ER für NH90 SeaTiger gibt es bislang nicht als Nachfolger des SeaSkua, den SeaTiger selbst bekanntlich auch noch nicht.

Geschrieben von: Nite 7. Feb 2024, 09:16

Zur unzulänglichen Feuerkraft deutscher Kolonialkreuzer haben wir im Schiffe-Forum mindestens zwei Topics, ein drittes brauchen wir nun wirklich nicht.
Nite
(Mod)

Geschrieben von: Brünnhilde 18. Feb 2024, 23:32

SPON meldet, die US-Marine hätte erstmals eine Huthi-Unterwasserdrohne zerstört.
https://www.spiegel.de/ausland/militaerschlag-im-roten-meer-us-truppen-zerstoeren-offenbar-erstmals-unterwasser-kampfdrohne-der-huthis-a-f12db246-b87f-4f6e-a7c1-01f9d8e33d9f

Offenbar ist der Huthi als solcher recht innovativ.
Der Jemen hat mehr Patente als China ...

Demnächst müssen wohl Huthi-Satelliten und die Huthi-Mondbasis "Alpha 1" bekämpft werden. biggrin.gif


Geschrieben von: Whuffo 19. Feb 2024, 06:53

Die Huthi habe einfach das "Force Design 2030" des USMC geklaut. Kleine mobile Einheiten mit weitreichenden Waffen.

Geschrieben von: Andreas BWFlyer 19. Feb 2024, 11:45

Die Huthi behaupten, ein Schiff derart schwer beschädigt zu haben, dass es sinkt. Es soll sich um die unter der Flagge von Belize fahrende britische "Rubymar" handeln. Besatzung ist wohl von Bord.

"Aktueller" Standort des Schiffes: https://www.vesselfinder.com/de/vessels/details/9138898
Erstbeste Medienbericht dazu: https://english.alarabiya.net/News/gulf/2024/02/19/Houthis-say-they-targeted-Rubymar-ship-in-Gulf-of-Aden-ship-at-risk-of-sinking

Geschrieben von: Merowinger 19. Feb 2024, 17:08

Interessant ist der Untertitel des beigefügten Fotos, und die Tatsache dass es nach Varna, Bulgarien unterwegs war:

ZITAT
Cargo ship Rubymar, carrying Ukrainian grain, is seen in the Black Sea off Kilyos near Istanbul, Turkey November 2, 2022. (Reuters)
Russland dürfte das gefallen.

Geschrieben von: Elbroewer 19. Feb 2024, 17:57

Nach der nächsten Indienststellung eines neuen russischen U-Bootes durch die Ukrainer wird die Freude schnell verfliegen.

Geschrieben von: 400plus 26. Feb 2024, 18:38

Das Social-Media-Team war mal wieder recht schnell: https://www.youtube.com/watch?v=h-drIeZS9_A

Geschrieben von: Salzgraf 27. Feb 2024, 12:37

passt hier am besten rein, ansonsten verschieben.

Die Jerusalem Post berichtet, daß in den letzten Monaten insgesamt 4 Unterwasser-Internet-Kabel durch die Huthis beschädigt wurden:
https://www.jpost.com/middle-east/article-788888

Die Jerusalem Post bezieht sich auf einen bericht der israelischen Globe https://www.globes.co.il/news/article.aspx?did=1001472129

Geschrieben von: ironduke57 27. Feb 2024, 23:29

N-TV:

ZITAT
Breaking News
Fregatte "Hessen" wehrt ersten Huthi-Angriff im Roten Meer ab


Vier Tage nach Erteilung des Bundestagsmandats zum Einsatz im Roten Meer kommt die Fregatte "Hessen" zum ersten Mal gegen Angriffe der islamistischen Huthi-Miliz zum Einsatz. Zwei feindliche Flugziele sollen erfolgreich bekämpft worden sein.

- https://www.n-tv.de/newsletter/breakingnews/Fregatte-Hessen-wehrt-ersten-Huthi-Angriff-im-Roten-Meer-ab-article24768503.html

Mehr steht da noch nicht.

Geschrieben von: Merowinger 27. Feb 2024, 23:42

ZITAT(Salzgraf @ 27. Feb 2024, 12:37) *
Die Jerusalem Post berichtet, daß in den letzten Monaten insgesamt 4 Unterwasser-Internet-Kabel durch die Huthis beschädigt wurden
Wobei die Urheberschaft nicht geklärt ist. Ich frage mich was das soll und sehe ersteinmal nicht, warum die Huthi soetwas tun sollten.

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 13:57

ZITAT(ironduke57 @ 27. Feb 2024, 23:29) *
N-TV:
ZITAT
Breaking News
Fregatte "Hessen" wehrt ersten Huthi-Angriff im Roten Meer ab


Vier Tage nach Erteilung des Bundestagsmandats zum Einsatz im Roten Meer kommt die Fregatte "Hessen" zum ersten Mal gegen Angriffe der islamistischen Huthi-Miliz zum Einsatz. Zwei feindliche Flugziele sollen erfolgreich bekämpft worden sein.

- https://www.n-tv.de/newsletter/breakingnews/Fregatte-Hessen-wehrt-ersten-Huthi-Angriff-im-Roten-Meer-ab-article24768503.html

Mehr steht da noch nicht.


Die Abwehr der zwei Drohnen gelang der Hessen am späten Dienstagabend. Zunächst hatte das Schiff nach Angaben von Michael Stempfle, dem Sprecher des Verteidigungsministeriums, ein unbemanntes Luftfahrzeug auf seinem Radar erfasst und kurz danach mit dem 76mm-Bordgeschütz abgeschossen.

Wenig später wurde nach Stempfles Angaben vom (heutigen) Mittwoch eine weitere Drohne erfasst, die auf die Hessen anflog. Bei einem erneuten Anflug setzte das Schiff das Rolling Airframe Missile-System (RAM) ein und zerstörte auch dieses unbemannte System.

Der Einsatz der beiden Waffensysteme deutet darauf hin, dass die beiden Drohnen dem deutschen Schiff relativ nahe kamen.

Bereits in der Nacht zuvor soll die Hessen zwei SM-2 abgefeuert haben, um eine MQ-9-Drohne der US-Streitkräfte abzuschießen, was aber nicht gelang.

(Wiegold)

Geschrieben von: Kruemelmonster 28. Feb 2024, 14:04

ZITAT(St74 @ 28. Feb 2024, 13:57) *
Bereits in der Nacht zuvor soll die Hessen zwei SM-2 abgefeuert haben, um eine MQ-9-Drohne der US-Streitkräfte abzuschießen, was aber nicht gelang.

(Wiegold)


Warum versucht man verbündete Luftfahrzeuge abzuschießen?

Geschrieben von: Andreas BWFlyer 28. Feb 2024, 14:05

Wiegold: https://augengeradeaus.net/2024/02/rotes-meer-nach-zwei-fehlschuessen-zerstoert-fregatte-hessen-huthi-drohnen/

"Nach Informationen von Augen geradeaus! hatte die Hessen auf die unbekannte Drohne zwei weit reichende Abfangraketen vom Typ Standard Missile 2 (SM2) abgefeuert. Beide Raketen verfehlten aus technischen Gründen ihr Ziel."

das wirft aber kein gutes Licht auf die Sache.


Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 14:10

Die Rubymar https://www.telegraph.co.uk/news/2024/02/27/british-ship-sinking-red-sea-houthi-yemen-missile-strike/.

ZITAT
UK-registered cargo vessel carrying 22,000 tons of fertiliser is taking in water, sparking fears of environmental disaster

Geschrieben von: Nite 28. Feb 2024, 14:13

ZITAT(Merowinger @ 27. Feb 2024, 23:42) *
[...] und sehe ersteinmal nicht, warum die Huthi soetwas tun sollten.

Aus demselben Grund aus dem man Handelsschiffe angreift: Disruption

Geschrieben von: Nightwish 28. Feb 2024, 14:13

ZITAT(Kruemelmonster @ 28. Feb 2024, 14:04) *
ZITAT(St74 @ 28. Feb 2024, 13:57) *
Bereits in der Nacht zuvor soll die Hessen zwei SM-2 abgefeuert haben, um eine MQ-9-Drohne der US-Streitkräfte abzuschießen, was aber nicht gelang.

(Wiegold)


Warum versucht man verbündete Luftfahrzeuge abzuschießen?



ZITAT(Andreas BWFlyer @ 28. Feb 2024, 14:05) *
Wiegold: https://augengeradeaus.net/2024/02/rotes-meer-nach-zwei-fehlschuessen-zerstoert-fregatte-hessen-huthi-drohnen/

"Nach Informationen von Augen geradeaus! hatte die Hessen auf die unbekannte Drohne zwei weit reichende Abfangraketen vom Typ Standard Missile 2 (SM2) abgefeuert. Beide Raketen verfehlten aus technischen Gründen ihr Ziel."

das wirft aber kein gutes Licht auf die Sache.



Ergänzend ist noch dies im verlinkten Artikel zu finden:

Das anvisierte Ziel war eine MQ-9-Drohne der US-Streitkräfte. Sie war nach den vorliegenden Informationen ohne den eingeschalteten Transponder für die Freund-Feind-Kennung (IFF, Identification Friend-Foe) und ohne Kenntnis der Operationszentralen in den Kriegsschiffen anderer Nationen in diesem Luftraum unterwegs. Nach den Worten des Ministeriumssprechers wurde inzwischen der Vorfall analysiert und die Schwäche behoben.

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 14:15

MQ-9 der CIA und nicht der "US-Streitkräfte"? Selber schuld kann man da nur sagen.

ZITAT(Nite @ 28. Feb 2024, 14:13) *
Aus demselben Grund aus dem man Handelsschiffe angreift: Disruption
Disruption von was, sich selbst? Diese Datenleitungen haben wenig bis nichts mit Israel und dessen Unterstützern zu tun. Man könnte auf die Idee kommen, dass im Windschatten der Bedrohung der Schifffahrt andere Akteure ihr eigenes Süppchen kochen.
ZITAT(St74 @ 28. Feb 2024, 13:57) *
Der Einsatz der beiden Waffensysteme deutet darauf hin, dass die beiden Drohnen dem deutschen Schiff relativ nahe kamen.
Oder umgekehrt, die Hessen wurde und war so positioniert dass sie sich unter den Flugpfad stellen und mit günstigeren Waffen agieren konnte.

Geschrieben von: Nightwish 28. Feb 2024, 14:24

Wie und wo sind denn die Kabel verlegt, dass die Huthi diese zerstören können? Oder unterschätze ich deren unterseeische Fähigkeiten?

Geschrieben von: Salzgraf 28. Feb 2024, 14:40

ZITAT(Nightwish @ 28. Feb 2024, 14:24) *
Wie und wo sind denn die Kabel verlegt, dass die Huthi diese zerstören können? Oder unterschätze ich deren unterseeische Fähigkeiten?

aus technischen Gründen dürften nur schematische Karten verfügbar sein.
hier kann man frei browsen
https://www.submarinecablemap.com/

spezifische Infos muss man selbst suchen
Bsp.: AAE-1
https://www.telecomreviewasia.com/news/service-news/666-asia-africa-europe-1-aae-1-submarine-cable-system-goes-live
https://www.submarinenetworks.com/en/systems/asia-europe-africa/aae-1/aae-1-cable-map-updates

Geschrieben von: Nite 28. Feb 2024, 14:47

ZITAT(Nightwish @ 28. Feb 2024, 14:24) *
Wie und wo sind denn die Kabel verlegt, dass die Huthi diese zerstören können? Oder unterschätze ich deren unterseeische Fähigkeiten?

https://www.middleeasteye.net/sites/default/files/CablesRedSeatoGulf.png (wegen Bildgrösse als URL)

Die Unterseekabel liegen auf dem Meeresgrund:


Das Rote Meer ist vergleichsweise nicht besonders tief:


ZITAT(Merowinger @ 28. Feb 2024, 14:15) *
Diese Datenleitungen haben wenig bis nichts mit Israel und dessen Unterstützern zu tun.

Durchaus. Diese Kabel sind die Hauptverbindung zwischen dem Golf, Indien und Fernost mit Europa, spielen für den virtuellen Raum also eine ähnliche Rolle wie die Schifffahrtsroute durch das rote Meer für den physischen Handel.
https://i0.wp.com/transportgeography.org/wp-content/uploads/Map-World-Oceanic-Cables.png (wegen Bildgrösse als URL)

Geschrieben von: 400plus 28. Feb 2024, 15:05

NDR: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Deutsche-Marine-im-Roten-Meer-Nur-bedingt-einsatzfaehig,marine1370.html

ZITAT
Was Kaack mit "großen Sorgen bei der Durchhaltefähigkeit" meinte, berichten andere Marine-Offiziere konkreter: So sei die Fregatte "Hessen" zwar voll aufmunitioniert ins Rote Meer gefahren, unter anderem mit drei verschiedenen Raketenarten an Bord. Aber wenn die verschossen seien, gebe es nur für eine Sorte minimalen und für die anderen beiden gar keinen Nachschub aus deutschen Depots.

Geschrieben von: Nightwish 28. Feb 2024, 15:07

ZITAT(Salzgraf @ 28. Feb 2024, 14:40) *
ZITAT(Nightwish @ 28. Feb 2024, 14:24) *
Wie und wo sind denn die Kabel verlegt, dass die Huthi diese zerstören können? Oder unterschätze ich deren unterseeische Fähigkeiten?

aus technischen Gründen dürften nur schematische Karten verfügbar sein.
hier kann man frei browsen
https://www.submarinecablemap.com/

spezifische Infos muss man selbst suchen
Bsp.: AAE-1
https://www.telecomreviewasia.com/news/service-news/666-asia-africa-europe-1-aae-1-submarine-cable-system-goes-live
https://www.submarinenetworks.com/en/systems/asia-europe-africa/aae-1/aae-1-cable-map-updates



ZITAT(Nite @ 28. Feb 2024, 14:47) *
ZITAT(Nightwish @ 28. Feb 2024, 14:24) *
Wie und wo sind denn die Kabel verlegt, dass die Huthi diese zerstören können? Oder unterschätze ich deren unterseeische Fähigkeiten?

https://www.middleeasteye.net/sites/default/files/CablesRedSeatoGulf.png (wegen Bildgrösse als URL)

Die Unterseekabel liegen auf dem Meeresgrund:
https://www.telecomreviewasia.com/images/stories/2023/09/The_Vast_Network_Below-_A_Closer_Look_at_Submarine_Cable_System_Projects_in_Asia_.jpg

Das Rote Meer ist vergleichsweise nicht besonders tief:
https://www.researchgate.net/publication/277950803/figure/fig1/AS:398477545754624@1472015858486/Red-Sea-domain-The-northern-section-of-the-Red-Sea-splits-into-the-shallow-Gulf-of-Suez.png

ZITAT(Merowinger @ 28. Feb 2024, 14:15) *
Diese Datenleitungen haben wenig bis nichts mit Israel und dessen Unterstützern zu tun.

Durchaus. Diese Kabel sind die Hauptverbindung zwischen dem Golf, Indien und Fernost mit Europa, spielen für den virtuellen Raum also eine ähnliche Rolle wie die Schifffahrtsroute durch das rote Meer für den physischen Handel.
https://i0.wp.com/transportgeography.org/wp-content/uploads/Map-World-Oceanic-Cables.png (wegen Bildgrösse als URL)

Danke für die Hinweise.

Also zumindest in Küstennähe mit 'einfachen' Tauchmitteln zu erreichen. Weiter draußen dürfte es dennoch schwer werden.

Geschrieben von: Scipio32 28. Feb 2024, 15:09

ZITAT(400plus @ 28. Feb 2024, 15:05) *
NDR: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Deutsche-Marine-im-Roten-Meer-Nur-bedingt-einsatzfaehig,marine1370.html

ZITAT
Was Kaack mit "großen Sorgen bei der Durchhaltefähigkeit" meinte, berichten andere Marine-Offiziere konkreter: So sei die Fregatte "Hessen" zwar voll aufmunitioniert ins Rote Meer gefahren, unter anderem mit drei verschiedenen Raketenarten an Bord. Aber wenn die verschossen seien, gebe es nur für eine Sorte minimalen und für die anderen beiden gar keinen Nachschub aus deutschen Depots.



wallbash.gif Ich spüre gerade das Bedürfnis danach...

Geschrieben von: Nightwish 28. Feb 2024, 15:10

Ich las kürzlich einen Artikel, in dem auf eine "zusätzliche" / "spezielle" Bewaffnung für diesen Einsatz die Rede war, die aber nicht näher benannt werden durfte.

Geschrieben von: 400plus 28. Feb 2024, 15:11

Wahrscheinlich war damit gemeint, dass man ausnahmsweise SM-2 an Bord hat biggrin.gif

Geschrieben von: General Gauder 28. Feb 2024, 15:26

Die Leute vom See Bataillon haben Panzerfäuste und Stinger dabei tounge.gif

Geschrieben von: Nightwish 28. Feb 2024, 16:34

ZITAT(400plus @ 28. Feb 2024, 15:11) *
Wahrscheinlich war damit gemeint, dass man ausnahmsweise SM-2 an Bord hat biggrin.gif



ZITAT(General Gauder @ 28. Feb 2024, 15:26) *
Die Leute vom See Bataillon haben Panzerfäuste und Stinger dabei tounge.gif

Womöglich habt ihr da recht... hmpf.gif lol.gif

Geschrieben von: xena 28. Feb 2024, 17:27

Als ich las, dass die schon zwei SM-2 verschossen haben, dachte ich schon, jetzt müssen die wieder nach Hause zum aufmunitionieren. rofl.gif

Geschrieben von: wARLOCK 28. Feb 2024, 18:04

ZITAT
Was Kaack mit "großen Sorgen bei der Durchhaltefähigkeit" meinte, berichten andere Marine-Offiziere konkreter: So sei die Fregatte "Hessen" zwar voll aufmunitioniert ins Rote Meer gefahren, unter anderem mit drei verschiedenen Raketenarten an Bord. Aber wenn die verschossen seien, gebe es nur für eine Sorte minimalen und für die anderen beiden gar keinen Nachschub aus deutschen Depots.



Leider enttäuscht einen die Unfähigkeit der deutschen Wehrbürokratie auch dieses Mal nicht...aber bestimmt werden noch vor der Sommerpause 30 Raketen bestellt, welche zum Ende des Jahrzehnts zulaufen sollen... rolleyes.gif

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 18:13

ZITAT(Nightwish @ 28. Feb 2024, 16:34) *
ZITAT(400plus @ 28. Feb 2024, 15:11) *
Wahrscheinlich war damit gemeint, dass man ausnahmsweise SM-2 an Bord hat biggrin.gif



ZITAT(General Gauder @ 28. Feb 2024, 15:26) *
Die Leute vom See Bataillon haben Panzerfäuste und Stinger dabei tounge.gif

Womöglich habt ihr da recht... hmpf.gif lol.gif


Die sollen auch ein Anti-Drohnensystem mitgenommen haben (Jammer?).

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 18:13

ZITAT(wARLOCK @ 28. Feb 2024, 18:04) *
Leider enttäuscht einen die Unfähigkeit der deutschen Wehrbürokratie auch dieses Mal nicht...
Es ist das Geld und die niedrige Priorisierung von Munition, nicht die Bürokratie. Seit mittlerweile Jahrzehnten. Vielleicht sinkt beim einen oder anderen so langsam doch mal die Nachricht ein, dass das dringende Bedürfnis nach ganz viele VLS Zellen an den Realitäten vorbeigeht.

Geschrieben von: goschi 28. Feb 2024, 18:25

Das Geld war immer wieder vorhanden, es wurde nur falsch ausgegeben.

Dass Deutschland bei SM-2, ESSM und selbst RAM nichtmal alle fregatten vollausstatten kann, ist seit langem bekannt, das war bereits zur Einführung der F124 ein Thema.
Deutschland und die Bundeswehr haben dahingehend eine Alibi-Armee, man hat sie nicht so gehandhabt als könnte/müsste man sie mal einsetzen, sondern ist lavierend durchs "passiert schon nix" gestolpert, das fiel ja schon bei Auslandseinsätzen wie KFOR, ISAF und co immer wieder auf, dass Soldaten nicht ausreichend ausgestattet waren, weil Dinge nicht vorhanden waren.

Man zog nur nie den Schluss aus der Veränderung der Weltpolitik, bewusst und aktiv Augenverschliessend, weder 2001, noch 2008 oder 2014... und ehrlichweise auch nicht 2022

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 18:27

So ist das mit Geld.

Geschrieben von: Cuga 28. Feb 2024, 18:27

„Ganz viele VLS Zellen“ sind aber nötig, damit die übergroßen Fregatten überhaupt einen Nutzen haben, wenn statt Ferienreisen ans Horn von Afrika wieder richtiger Krieg ansteht.
Der Schluss mangels Munition keine Abschussvorrichtungen einzuplanen sorgt nur dafür, dass aus einem kurzsichtigen Fehler, ein noch größerer, sehr teurer Fehler erwächst.
Die Lösung ist der Kauf und die Bevorratung ausreichender Munitionsbestände. Wenn das bedeutet, dass man weniger nutzlose Schiffe betreiben kann, dann ist das ein hervorragender Tausch.

Geschrieben von: goschi 28. Feb 2024, 18:30

ZITAT(Merowinger @ 28. Feb 2024, 18:27) *
So ist das mit Geld.

Nein, das Argument ist halt Quatsch, ebenso dein versuchter Strohmann mit der Anzahl VLS

Nach deiner Logik sollte die Marine nur F125 beschaffen, die hat keine relevante Bewaffnung, dann läuft man nie Gefahr keine Munition zu haben rolleyes.gif

Man wollte nicht, nicht man konnte nicht!

Geschrieben von: 400plus 28. Feb 2024, 18:52

Jop. Wie @Merowinger ja sagt: Die niedrige Priorisierung war das Problem. Stattdessen wollte man Flaggenstöcke, Flugzeuge und andere Leuchttürme.

Geschrieben von: wARLOCK 28. Feb 2024, 19:02

ZITAT(Merowinger @ 28. Feb 2024, 18:13) *
Vielleicht sinkt beim einen oder anderen so langsam doch mal die Nachricht ein, dass das dringende Bedürfnis nach ganz viele VLS Zellen an den Realitäten vorbeigeht.


Ganz genau! DAS ist die Erkenntnis aus dieser Situation... hmpf.gif

Einfach mal mehr Munition wäre ja viel zu einfach. Kurs halten ist eine Tugend!

Geschrieben von: 400plus 28. Feb 2024, 19:08

ZITAT
Wir haben jetzt erst auf Nachfrage erfahren, dass offensichtlich ein Teil der Munition der Fregatte Hessen nicht mehr nachzubeschaffen ist, weil es die entsprechende industrielle Kapazität nicht mehr gibt“, sagte Hahn am Mittwoch der Zeitung „Welt“.
(https://www.faz.net/aktuell/politik/einsatz-im-roten-meer-fregatte-hessen-schiesst-irrtuemlich-auf-verbuendete-drohne-19551934.html)

SM-2 wird doch von den Amerikanern noch produziert? Oder geht es da um was anderes? Oder Kompabilitätsprobleme mit neuen Block-Versionen?


Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 19:26

ZITAT(Cuga @ 28. Feb 2024, 18:27) *
„Ganz viele VLS Zellen“ sind aber nötig, damit die übergroßen Fregatten überhaupt einen Nutzen haben
Was leider nicht richtig ist. Man muss nicht mit seinem Depot zum Gegner fahren. Und Größe ist noch immer kein Kriterium für die nötige Menge an Wumms.
ZITAT(goschi @ 28. Feb 2024, 18:30) *
Nach deiner Logik sollte die Marine nur F125 beschaffen
Nein, das sagt "meine" Logik nicht, denn schön viele SM-2 und ESSM und RAM im Depot würen keinen Nutzen stiften für eine F125. Das große Geheimnis lautet: Das Verhältnis von Depot zu Startern muss passen. Klingt einfach, ist aber schwierig wenn alle nur auf die möglichst größte Zahl von VLS Zellen und die dickste Panzerkanone starren und immer der gleiche "Rest" bei der Allokation der Mittel hinten runterfällt. Immer wieder, in struktureller Form.
ZITAT(400plus @ 28. Feb 2024, 19:08) *
SM-2 wird doch von den Amerikanern noch produziert? Oder geht es da um was anderes? Oder Kompabilitätsprobleme mit neuen Block-Versionen?
Deutschland hat sich an der letzen Bestellrunde der SM-2 IIIA (RIM-66K-2) nicht beteiligt. Das Fenster ist nun ersteinmal Mangels kritischer Masse an Bestellungen zu (so mein Verständnis), und Obsoleszenzen der Elektronik würden vermutlich ein erneutes Redesign mit langwieriger Rezertifizierung erfordern. SM-2 IIIC ist für die Schiffe der Generation F124/LCF/Iver Huitfeldt nicht nutzbar während die B Variante für AEGIS Schiffe gemacht ist.

Geschrieben von: goschi 28. Feb 2024, 19:32

ach komm hör auf dumm zu trollen @Merowinger, jetzt wird es lächerlich und du stellst dich gerade wirklich gezielt selbst als idiot dar.

Du bist doch klüger als das Bild, das du gerade von dir abgibst, das ist einfach nur noch getrolle und prinzipialopposition rolleyes.gif

Geschrieben von: Cuga 28. Feb 2024, 20:41

@Merowinger:
Dir wurde im Marine Forum bereits häufig genug aufgezeigt, dass die deutschen Fregatten viel zu fett und quasi Zerstörer sind und gleichzeitig weniger Bewaffnung mitführen als verschiedene Korvetten.
Der Mangel an VLS-Zellen verhindert die Erfüllung des angedachten Auftrags und verhindert jegliche Kampfwertsteigerung in Zukunft. Das ist eine dämliche Entscheidung gewesen.

Ich stimme dir vollkommen zu, dass man viel zu viele Flaggenstöcke wollte. Man hätte stattdessen Munition kaufen sollen. Die erhält aber keine Admiralsposten.

Statt F125 und 126 htte man gleich 6 Arleigh Burke kaufen knnen. Viel fhiger, von der Stange verfgbar und einsatzerprobt.

Geschrieben von: Sensei 28. Feb 2024, 21:15

Von welcher Größenordnung an Kosten für eine halbwegs erträgliche Marine-Munitionsbeschaffung reden wir hier?

Wie weit würde man (eine Zahl aus dem Ärmel schüttel) z.b. mit 2 Mrd. Euro kommen?

Geschrieben von: 400plus 28. Feb 2024, 21:18

Was ich so finde sind grob 2 Millionen Dollar pro Rakete (SM ein bisschen mehr, ESSM ein bisschen weniger). 2 Milliarden ergäbe also etwas mehr als 1.000 Flugkörper SM-2 oder ESSM. RAM liegt etwa bei der Hälfte.#

Anders gerechnet: Für die Vollausstattung einer F124 mit 24 SM-2, 32 ESSM und 42 RAM schlügen 154 Millionen Dollar zu Buche.

Geschrieben von: Delta 28. Feb 2024, 21:38

Gegen eine potente AShM ist das möglicherweise sinnvoll, aber gegen so Shahed-Klasse Lufttuktuks mit Payload wird das recht schnell (zu) teuer. Gibts auf dem Markt was, um solche Drohnen auch bisschen preisgünstiger zu neutralisieren?

So V1-Wingtipping mit ner Spitfire, o.ä.?

Geschrieben von: kato 28. Feb 2024, 21:51

ZITAT(Delta @ 28. Feb 2024, 21:38) *
Gegen eine potente AShM ist das möglicherweise sinnvoll, aber gegen so Shahed-Klasse Lufttuktuks mit Payload wird das recht schnell (zu) teuer. Gibts auf dem Markt was, um solche Drohnen auch bisschen preisgünstiger zu neutralisieren?

Eine Shahed 136 sollte man problemlos in Zielnähe mit RAM runterholen können. Oder mit ner Stinger.

Geschrieben von: General Gauder 28. Feb 2024, 21:51

Könnte man so eine Shahed nicht auch mit dem M2 des Lynx abschießen?

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 21:59

Die Hessen kann sich selber wohl sehr gut (auch vergleichsweise) kostengünstig schützen. Dafür stehen ihr zahlreiche, z.T. auch speziell für diesen Einsatz verbrachte Systeme zu Verfügung. Sobald es über einige Kilometer hinausgeht, bleiben aber nur ESSM und SM-2 und damit wird's teuer.

Geschrieben von: Delta 28. Feb 2024, 22:00

Ja, auch mit ner 76er (oder CWIS).. aber es wird ja oft nicht das Kriegsschiff selbst angegriffen, sondern die leisten sowas wie Verbandsflugabwehr in einem Operationsgebiet, indem auch unbewaffnete Frachter angegriffen werden. Also bräuchte ich eine gewisse Reichweite über die eigene Selbstverteidigung hinaus, aber gegen ein langsames, nicht besonders hochentwickeltes Ziel, das zwar großen Schaden anrichten kann, aber vergleichbar spottbillig ist.

Wahrscheinlich wären da Luftstreitkräfte (aus einer ökonimischen Perspektive) sogar fast besser geeignet, weil die schnell nah ran kommen könnten.

Mein Problem ist weniger, dass man mal so ein Gerät mit ner SM-2 aus der Luft holt, sondern dass man da auf Dauer ganze Arsenale von hochentwickeltem, teueren Zeug, das sich auch nicht so schnell nachproduizieren lässt, verballert und am Ende ziemlich nackig dasteht. Erinnert so ein bisschen ans Bubenziehen beim Skat, wenn du deinen Hochpreis-Kreuzbuben gegen so nen 7er-Trumpf wegschmeißen musst.

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 22:12

Die deutsche Marine hat aber nur diese 3 Einheiten, die dort überhaupt einigermaßen bestehen können und mehr als den Eigenschutz bereitstellen können. Und für diese 3 Einheiten gibt es genau so viel Munition, dass sie einmal leergeschossen, nicht wieder nachgeladen werden können. Wenn die 3 Einheiten der Klasse leergeschossen sind (wobei die dritte nicht mal voll aufmunitioniert ausfahren könnte), müssen wir für Eineätze wie im Roten Meer auf den Zulauf der F127 warten. Sollte uns halt besser bis 2040+ nichts in Form von LV/BV drohen. Mit dem vergeblichen Versuch eine amerikanische Reaper mit 2 SM-2 zu bekämpfen, hat die Hessen einen nicht unerheblichen Teil der der Marine zur Verfügung stehenden Wirkmittel für längere Distanzen aufgebraucht.

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 22:17

ZITAT(400plus @ 28. Feb 2024, 21:18) *
Was ich so finde sind grob 2 Millionen Dollar pro Rakete
Kostenvergleich von The War Zone: Post 1461958
"Conversion kit" bezeichnet die Upgradekosten eines alten vorhandenen FKs

In alteren DMKN/Marinforum Artikeln war von einem Mindestfaktor 1,44 zu lesen um die mindestens nötige Menge an FKs für ein Schiff zu bestimmen (mit "Logistikfaktor" und "Nachladefaktor"). Wohlgemerkt, diese Mindestmengen wurde mWn schon sehr lange nicht mehr erreicht.

ZITAT(Merowinger @ 12. Jul 2022, 23:11) *
The War Zone hat 2020 eine https://www.thedrive.com/the-war-zone/38102/here-is-what-each-of-the-navys-ship-launched-missiles-actually-costs für die FKs der US Navy für 2021 erstellt. Daumenregel: RAM x4 = ESSM x2 = SM-6

Standard Missile 2 (SM-2) Block IIIAZ conversion kit - $1,200,000
Standard Missile 2 (SM-2) Block IIIC conversion kit - $2,349,000
Standard Missile 3 (SM-3) Block IB - $11,830,000
Standard Missile 3 (SM-3) Block IIA - $36,387,000
Standard Missile 6 (SM-6) Block I & IA average - $4,318,632
Evolved Sea Sparrow Missile (ESSM) Block I & II average (2021) - $1,795,000
Rolling Airframe Missile (RAM) multiple variants incl. II & IIA - $905,330
Tactical Tomahawk (TACTOM) Block V - $1,537,645
Naval Strike Missile (NSM) only 15 pcs - $2,194,000
Griffin (2019) - $127,333 [...]
Vertical Launch Anti-Submarine Rocket (VL-ASROC) refurbishment kits 2021 - $490,909

Zu ESSM Block II:
ZITAT
The latest version, the ESSM Block II, incorporates a dual-mode X-band seeker adapted from the AMRAAM missile [...] This seeker allows for the potential for over the horizon engagements and a limited anti-ballistic missile role.
https://www.realcleardefense.com/articles/2018/04/19/a_call_for_the_essm-er_113342.html

Geschrieben von: Holzkopp 28. Feb 2024, 22:17

Das ist bei rationaler Betrachtung richtig bitter.

Erinnert sich noch jemand an die Häme als Österreich Eurofighter bestellt hat? Mit einer Handvoll Raketen? Da macht das Wort vom "ersten unbewaffneten Kampfflugzeug" die Runde.

Und die Deutsche Marine fährt mit einem Satz Bewaffnung in den Einsatz, wissend, das es keinen Nachschub gibt, dann feuert man auf eine unidentifizierte Drohne von Verbündeten und trifft nicht mal.

Was genau machen wir denn da gerade? Vielleicht ist es besser, mit behauptetem Maschinenschaden zurück in die Heimat zu fahren und die ganze Tragödie zu vergessen.

Geschrieben von: Delta 28. Feb 2024, 22:19

Nicht so schnell, erst noch ne Handvoll RBS-15 auf mobile Startgerüste feuern no.gif

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 22:31

ZITAT(Delta @ 28. Feb 2024, 22:19) *
Nicht so schnell, erst noch ne Handvoll RBS-15 auf mobile Startgerüste feuern no.gif

RBS-15 haben nur die Korvetten, und davon jeweils weniger als eine Hand voll.

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 22:43

Und warum schafft es eine Drohne, gleich zwei dt. SM-2 davon zu überzeugen, sie nicht abzuschießen?

Geschrieben von: Elbroewer 28. Feb 2024, 22:52

Die könnten in Storkow ja mal SM2-Attrappen bauen, die dann in die VLS geladen werden. Dann sieht es zumindest so aus als ob.

Geschrieben von: Delta 28. Feb 2024, 22:52

ZITAT(St74 @ 28. Feb 2024, 22:31) *
ZITAT(Delta @ 28. Feb 2024, 22:19) *
Nicht so schnell, erst noch ne Handvoll RBS-15 auf mobile Startgerüste feuern no.gif

RBS-15 haben nur die Korvetten, und davon jeweils weniger als eine Hand voll.


Ich weiß... *seufz*

Geschrieben von: KSK 28. Feb 2024, 22:57

ZITAT(goschi @ 28. Feb 2024, 18:30) *
ZITAT(Merowinger @ 28. Feb 2024, 18:27) *
So ist das mit Geld.

Nach deiner Logik sollte die Marine nur F125 beschaffen, die hat keine relevante Bewaffnung, dann läuft man nie Gefahr keine Munition zu haben rolleyes.gif

Nachdem die Hessen im aktuellen Einsatz mit SM-2 zwei Mal verfehlt, mit 76mm und RAM aber zwei Mal getroffen hat erscheint die Bewaffnung der F125 doch plotzlich als vollkommen passende Wahl. tounge.gif

Geschrieben von: KSK 28. Feb 2024, 23:03

ZITAT(Merowinger @ 28. Feb 2024, 14:15) *
MQ-9 der CIA und nicht der "US-Streitkräfte"? Selber schuld kann man da nur sagen.

Wer ist selber Schuld? Die Amerikaner, dass ihrer Drohne absolut nichts passiert ist? Oder die deutsche Marine, dass sie sich grandios blamiert hat? Mich würde ja interessieren als was genau man das Flugobjekt identifiziert hat, bevor man es vergeblich versuchte zu bekämpfen. Wäre ja auch nicht das erste Mal, dass ein Kriegsschiff auf ein ziviles Flugobjekt schießt...
ZITAT
ZITAT(St74 @ 28. Feb 2024, 13:57) *
Der Einsatz der beiden Waffensysteme deutet darauf hin, dass die beiden Drohnen dem deutschen Schiff relativ nahe kamen.
Oder umgekehrt, die Hessen wurde und war so positioniert dass sie sich unter den Flugpfad stellen und mit günstigeren Waffen agieren konnte.

Seriously? mata.gif Hattest du nicht neulich erst noch gesagt, ESSM wäre für diesen Einsatz im roten Meer unzureichend und man bräuchte dafür Schiffe mit SM-2? Und jetzt soll plötzlich ckeveres positionieren (und damit gefährden) ausreichen, dass man nicht einmal mehr ESSM einzusetzen braucht sondern RAM und 76mm ausreicht?

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 23:04

ZITAT
erscheint die Bewaffnung der F125 doch plotzlich als vollkommen passende Wahl
Nö, denn die 127mm taugt deutlich weniger gut für die Luftverteidigung. biggrin.gif
ZITAT
Und jetzt soll plötzlich ckeveres positionieren (und damit gefährden) ausreichen, dass man nicht einmal mehr ESSM einzusetzen braucht sondern RAM und 76mm ausreicht?
Genau, das funktioniert immer und überall zu 100% mit jedem intelligentem Gegner in jedem noch so großen Seegebiet. wink.gif Fakt ist, die Hessen war am richtigen Ort. Sollen wir die Diskussion jetzt auf diesem Level weiterführen? Meine Meinung läßt sich erahnen.

Geschrieben von: ironduke57 28. Feb 2024, 23:06

ZITAT(St74 @ 28. Feb 2024, 22:43) *
Und warum schafft es eine Drohne, gleich zwei dt. SM-2 davon zu überzeugen, sie nicht abzuschießen?

Wenn man zu Verschwörungstheorien neigt, könnte man vermuten das die Ami´s ein Abschaltsignal aussenden können, das Raketen die sie ins Ausland verkauft haben abschaltet/stört. biggrin.gif

edit: Leute ich höre Hubschrauber. eek.gif

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 23:07

Lasst doch den Quatsch. Bis auf SM-2 und eingeschränkt ESSM taugt gar nichts über den Eigenschutz hinaus.

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 23:09

ZITAT(ironduke57 @ 28. Feb 2024, 23:06) *
ZITAT(St74 @ 28. Feb 2024, 22:43) *
Und warum schafft es eine Drohne, gleich zwei dt. SM-2 davon zu überzeugen, sie nicht abzuschießen?

Wenn man zu Verschwörungstheorien neigt, könnte man vermuten das die Ami´s ein Abschaltsignal aussenden können, das Raketen die sie ins Ausland verkauft haben abschaltet/stört. biggrin.gif

Dafür braucht es m.E. keiner Verschwörungstheorien.

Geschrieben von: KSK 28. Feb 2024, 23:17

ZITAT(Merowinger @ 28. Feb 2024, 23:04) *
ZITAT
Und jetzt soll plötzlich ckeveres positionieren (und damit gefährden) ausreichen, dass man nicht einmal mehr ESSM einzusetzen braucht sondern RAM und 76mm ausreicht?
Genau, das funktioniert immer und überall zu 100% mit jedem intelligentem Gegner in jedem noch so großen Seegebiet. wink.gif Fakt ist, die Hessen war am richtigen Ort.

Nein das ist nicht Fakt und damit dass du es so darstellt übergehst du die berechtigte Fragestellung: Warum sind die Drohnen überhaupt so nah an die Hessen herangekommen?
Dafür kann es plausible Gründe geben wie z.B. die Größe der Drohnen, das Gefährdungspotenzial der Drohnen etc.
Die Positionierung des Schiffs wäre aber wohl eher ein Negativbeispiel, man schickt doch keine Einheit mit 3 AAW-Layern in das Gebiet um es dann so zu positionieren, dass man erst mit dem innersten Layer - dem Notnagel - zu wirken.

Geschrieben von: St74 28. Feb 2024, 23:17

Um es mal so zu formulieren: Die Hessen wird sicherlich dieses Szenario unbeschadet überstehen. Das wird am Ende aber auch ihr einziger Verdienst sein. Vielleicht wird sie noch mit einer der abzählbar wenigen SM-2 einen Angriff auf ein anderes Schiff abgewehrt haben. Und das wäre schon ein achtsamer Erfolg. Keine Einheit der dt. Marine könnte (auch akademisch) dort mehr leisten.

Geschrieben von: Reitlehrer 28. Feb 2024, 23:24

ZITAT(400plus @ 28. Feb 2024, 19:08) *
ZITAT
Wir haben jetzt erst auf Nachfrage erfahren, dass offensichtlich ein Teil der Munition der Fregatte Hessen nicht mehr nachzubeschaffen ist, weil es die entsprechende industrielle Kapazität nicht mehr gibt“, sagte Hahn am Mittwoch der Zeitung „Welt“.
(https://www.faz.net/aktuell/politik/einsatz-im-roten-meer-fregatte-hessen-schiesst-irrtuemlich-auf-verbuendete-drohne-19551934.html)

SM-2 wird doch von den Amerikanern noch produziert? Oder geht es da um was anderes? Oder Kompabilitätsprobleme mit neuen Block-Versionen?


Der Hersteller Raytheon teilt auf seiner Homepage mit, dass er die Produktion mit modernisierten und leistungsfähigeren Anlagen wieder aufgenommen hat.

Zitat:
"Raytheon restarted its SM-2 production line after multiple countries pooled resources to make a "bundle" purchase. The company reconfigured and modernized its SM-2 missile factory to increase production efficiencies. It also signed new agreements with several suppliers.

https://www.rtx.com/raytheon/what-we-do/sea/sm-2-missile

Es muss also nur bestellt werden.

Geschrieben von: Merowinger 28. Feb 2024, 23:35

ZITAT(Reitlehrer @ 28. Feb 2024, 23:24) *
"Raytheon restarted its SM-2 production line after multiple countries pooled resources to make a "bundle" purchase.
Diese Bestellungen wurden bereits vor einiger Zeit getätigt, Deutschland hat sich aber nicht daran beteiligt. Ob es noch einmal eine solche Aktion geben könnte und wird ist mehr als unklar.
ZITAT
man schickt doch keine Einheit mit 3 AAW-Layern in das Gebiet um es dann so zu positionieren, dass man erst mit dem innersten Layer - dem Notnagel - zu wirken.
Doch, warum nicht wenn es um fliegende Mopeds geht und sie knapp vorbeifliegen weil ihnen die Koordinaten eines zivilen Schiffes mitgegeben wurden? Die Geparden in der Ukraine laufen den Shaheds nicht davon, im Gegenteil. Die Briten haben es im Roten Meer auch so gemacht. Im zweiten Fall war die Trajektorie offensichtlich etwas zu nah so dass man sich für den Einsatz von RAM entschied. Vielleicht will die Schiffsführung aber auch möglichst früh alle Möglichkeiten der Abwehr durchtesten um sich selbst seiner Fähigkeiten zu versichern.

Geschrieben von: Nite 28. Feb 2024, 23:43

ZITAT(Delta @ 28. Feb 2024, 22:19) *
Nicht so schnell, erst noch ne Handvoll RBS-15 auf mobile Startgerüste feuern no.gif

no.gif das machen nur die Angelsachsen

Geschrieben von: spooky 28. Feb 2024, 23:43

Es gibt ja auch nicht nur die eine SM-2 Version. Bei ESSM und SM-2 wird aktuell ja z.B. der JUWL Datenlink eingeführt. Den kann man aber nicht mit der aktuell auf den F-124 verwendeten APAR Version verwenden, wir bräuchten also eine ältere Version der SM-2 und die dann auch mit einer speziellen Semiaktiven Zielsuche (ICWI). Möglicherweise kann oder will Raytheon diese nicht mehr anbieten.

Ich denke man kann sicher noch neue SM-2 bekommen aber möglicherweise braucht es für die dann auch neue Hardware an Bord der F-124 (z.B. APAR Block 2).

Geschrieben von: v. Manstein 29. Feb 2024, 00:27

Wie dem auch sei, die nächsten Jahrzehnte fällt für die Marine die LV/BV aus. Die Fregatten verfügen nicht über die notwendigen Effektoren (F124), sind schlicht unbrauchbar (F125) oder taugen nicht viel (F126). Aber die F127 reißt das dann raus, ab 2040...
Unfassbar dilletantisch. Ich meine, wenn das Heer schon "blank" ist, was ist das dann bitte?

Geschrieben von: Marcus Marius 29. Feb 2024, 01:14

ZITAT(v. Manstein @ 29. Feb 2024, 00:27) *
Wie dem auch sei, die nächsten Jahrzehnte fällt für die Marine die LV/BV aus. Die Fregatten verfügen nicht über die notwendigen Effektoren (F124), sind schlicht unbrauchbar (F125) oder taugen nicht viel (F126). Aber die F127 reißt das dann raus, ab 2040...
Unfassbar dilletantisch. Ich meine, wenn das Heer schon "blank" ist, was ist das dann bitte?



Geschrieben von: Ta152 29. Feb 2024, 11:15

ZITAT(goschi @ 28. Feb 2024, 18:25) *
< snip >

Dass Deutschland bei SM-2, ESSM und selbst RAM nichtmal alle fregatten vollausstatten kann, ist seit langem bekannt, das war bereits zur Einführung der F124 ein Thema.
< snip >


Zumindest RAM hat man ja bestellt und der Zulauf sollte jetzt beginnen.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundestag-genehmigt-neue-lenkflugkoerper-fuer-die-marine-5500456

Geschrieben von: xena 29. Feb 2024, 14:06

ZITAT(Reitlehrer @ 28. Feb 2024, 22:24) *
Es muss also nur bestellt werden.

Eben. Aber statt zu bestellen jammern wir nur.


ZITAT(spooky @ 28. Feb 2024, 22:43) *
Ich denke man kann sicher noch neue SM-2 bekommen aber möglicherweise braucht es für die dann auch neue Hardware an Bord der F-124 (z.B. APAR Block 2).

Nö, die neuen Lenkwaffen sollten abwärtskompatibel sein. Man muss ja nicht jeden Gimmik nutzen, der eingebaut ist.


Also so langsam verstehe ich die Deutsche Marinerüstung. Man kauft Wegwerffregatten. Einmal leer geschossen werden die verschrottet und man kauft neue, die wieder voll aufmunitioniert sind usw. rofl.gif

Geschrieben von: Xizor 2. Mar 2024, 09:58

ZITAT
Die Bundeswehr macht derzeit das zweite Kriegsschiff für den Einsatz im Roten Meer flott. Im April soll die Fregatte "Hamburg" die derzeit dort agierende "Hessen" ablösen, berichtet der "Merkur".


https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100356092/nahost-konflikt-fregatte-hamburg-soll-die-hessen-im-roten-meer-abloesen.html

Geschrieben von: PeterPetersen 2. Mar 2024, 10:29

ZITAT(Ta152 @ 29. Feb 2024, 11:15) *
ZITAT(goschi @ 28. Feb 2024, 18:25) *
< snip >

Dass Deutschland bei SM-2, ESSM und selbst RAM nichtmal alle fregatten vollausstatten kann, ist seit langem bekannt, das war bereits zur Einführung der F124 ein Thema.
< snip >


Zumindest RAM hat man ja bestellt und der Zulauf sollte jetzt beginnen.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundestag-genehmigt-neue-lenkflugkoerper-fuer-die-marine-5500456


Blöde Frage, 2019 Betrug das Verteisigungsbudget immerhin 43,2 Mrd. EUR. Andere Länder schaffen es mit solchen Budgets Kriege zu führen. Warum konnten wir selbst für den Friedensbetrieb nicht ausreichend Munition anschaffen

Frankreich scheint beim ähnlichen Budget deutlich höhere Einsatzfähigkeit zu haben

Geschrieben von: T.S.C.Plage 2. Mar 2024, 11:56

Die Frage kannst du dir doch selbst beantworten. Andere Verteilung von Personal- und Betriebskosten, Kosten für Neuanschaffungen und so weiter.

Geschrieben von: Xizor 2. Mar 2024, 12:34

Und weniger Investitionsstau, weil der deutsche Etat erst seit ein paar Jahren auf dem Niveau ist, nachdem der französische für die 20 Jahre davor ein gutes Stück höher war.

Geschrieben von: Andreas BWFlyer 2. Mar 2024, 20:31

ZITAT(Merowinger @ 28. Feb 2024, 14:10) *
Die Rubymar schwimmt noch


Gestern in stürmischer See gesunken.

Geschrieben von: KSK 2. Mar 2024, 20:48

ZITAT(PeterPetersen @ 2. Mar 2024, 10:29) *
ZITAT(Ta152 @ 29. Feb 2024, 11:15) *
ZITAT(goschi @ 28. Feb 2024, 18:25) *
< snip >

Dass Deutschland bei SM-2, ESSM und selbst RAM nichtmal alle fregatten vollausstatten kann, ist seit langem bekannt, das war bereits zur Einführung der F124 ein Thema.
< snip >


Zumindest RAM hat man ja bestellt und der Zulauf sollte jetzt beginnen.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundestag-genehmigt-neue-lenkflugkoerper-fuer-die-marine-5500456


Blöde Frage, 2019 Betrug das Verteisigungsbudget immerhin 43,2 Mrd. EUR. Andere Länder schaffen es mit solchen Budgets Kriege zu führen. Warum konnten wir selbst für den Friedensbetrieb nicht ausreichend Munition anschaffen

Frankreich scheint beim ähnlichen Budget deutlich höhere Einsatzfähigkeit zu haben

F125
F126
Puma
5 Inspekteure

Brauchst du mehr Gründe?

Geschrieben von: 400plus 2. Mar 2024, 20:51

6 Inspekteure...

Geschrieben von: Merowinger 5. Mar 2024, 00:05

https://esut.de/2024/03/meldungen/48078/die-huthis-aspides-und-der-welthandel-wie-ist-die-lage-im-roten-meer/ zu den Kosten und Auswirkungen der Angriffe der Huthis:

ZITAT
Die Transportzeit für Fracht von China nach Europa hat sich um etwa 2 Wochen verlängert, von China an die US-Ostküste lediglich um 5 Tage. [...]
Der Satz des Shanghai Containerized Freight Index, der als einer der wichtigsten Raten Indikatoren für die containerisierte Seefracht gilt, lag am 1. März bei 2109,91 USD/TEU. Am 12. Januar erreichte er mit 3103 USD/TEU auf seinem Höhepunkt. Vor der Krise am Roten Meer waren es 1029 USD/TEU. [...]
Auswertungen vom Januar 2024 zeigen, dass nur noch die Hälfte der Schiffe pünktlich ankommt. Vor der Pandemie lag der Wert noch bei 70 bis 80 Prozent.

Geschrieben von: TheLibrarian 5. Mar 2024, 12:05

Vor ein paar Tagen wurde hier noch spekuliert, wie (un-)sicher die Unterseekabel durch die jeministischen Hoheitsgewässer sind. Laut https://www.spiegel.de/ausland/unterseekabel-im-roten-meer-gekappt-steckt-die-huthi-miliz-dahinter-a-c1825b91-8d7f-4aaf-a5ad-1b664284349c wurden wohl mehrere Kabel gekappt, "...Ein Viertel des kompletten Datenverkehrs zwischen Asien, Europa und dem Nahen Osten sei beeinträchtigt...". Die Huthis bestreiten, hinter der Sabotageaktion zu stehen. Eine Reparatur der Kabel könnte sich auch hinziehen, da die Genehmigung durch die jeministische Schifffahrtsbehörde erteilt werden müsste, welche unter Kontrolle der Huthis steht.

Geschrieben von: Merowinger 5. Mar 2024, 12:28

ZITAT(TheLibrarian @ 5. Mar 2024, 12:05) *
Die Huthis bestreiten, hinter der Sabotageaktion zu stehen.
Wie gesagt, ich tendiere dazu den Huthi in diesem Punkt Glauben zu schenken.

Geschrieben von: Marcus Marius 5. Mar 2024, 14:30

Weil?

Geschrieben von: MamaPapaZombie 5. Mar 2024, 14:45

Von 15 Unterseekablen sind 4 gekappt.

ZITAT
War ein Schiffsanker die Ursache?

Ob die Miliz, die den Gaza-Konflikt zum Anlass für ihre Angriffe auf Schiffe nimmt, direkt für das Kappen der Seekabel verantwortlich zeichnet, ist weiterhin unklar. Experten gehen aktuell eher davon aus, dass der von der Miliz angegriffene und schließlich gesunkene Frachter Rubymar die Schäden verursacht haben könnte. Nach dem Angriff war das Schiff zunächst vor Anker gegangen, trieb jedoch ab und könnte dabei mit seinem Anker die Kabel beschädigt haben.


https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/ausfall-von-vier-internet-seekabeln-so-massiv-sind-die-sch%C3%A4den-im-roten-meer/ar-BB1jlYE9

Geschrieben von: evil-twin 6. Mar 2024, 06:23

Sehr interessanter "Insider"-Bericht zu den Vorfällen der Hessen im Roten Meer.
https://marineforum.online/hessen-im-feuer-was-man-so-von-der-pier-aus-dazu-sagen-kann/

Zusammenfassend:
- Die SM-2 Fehlschüsse auf die US-Drohne sollen auf einen technischen Fehler einer Radaranlage an Bord zurückzuführen sein. Der Fehler soll bereits vor Ort identifiziert und behoben worden sein.

- Das Weitbereichs-Radar SMART-L soll sich gut bewährt haben, es war immer in der Lage ein weitreichendes und zuverlässiges Luft-Lagebild zu erstellen. Es ist aber auch auf die IFF-Daten der Verbündeten angewiesen ist (die es oft für Non-5-Eyes Verbündete aber nicht gibt).

- Das SMART-L Radar leidet jedoch an Obsoleszenzen. Ein neues Radar welches beauftragt ist wird aber wahrscheinlich wegen der hohen technischen Komplexität nicht so bald einsatzbereit sein (Realisierungsbeginn 2027).

- Bei der Bekämpfung der ersten der beiden Huthi-Drohnen kam es wohl auch zu einem ESSM-Fehlschuss. Das 76mm Bordgeschütz und RAM haben sich bei der Abwehr hingegen bewährt.

- An Bord ist man zuversichtlich dass mit den nun angepassten Feuerleit-Algorithmen mit SM-2 und ESSM in Zukunft bessere Wirkung entfalten können.

Geschrieben von: Nite 6. Mar 2024, 07:53

ZITAT(MamaPapaZombie @ 5. Mar 2024, 14:45) *
Von 15 Unterseekablen sind 4 gekappt.

ZITAT
War ein Schiffsanker die Ursache?

Ob die Miliz, die den Gaza-Konflikt zum Anlass für ihre Angriffe auf Schiffe nimmt, direkt für das Kappen der Seekabel verantwortlich zeichnet, ist weiterhin unklar. Experten gehen aktuell eher davon aus, dass der von der Miliz angegriffene und schließlich gesunkene Frachter Rubymar die Schäden verursacht haben könnte. Nach dem Angriff war das Schiff zunächst vor Anker gegangen, trieb jedoch ab und könnte dabei mit seinem Anker die Kabel beschädigt haben.


https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/ausfall-von-vier-internet-seekabeln-so-massiv-sind-die-sch%C3%A4den-im-roten-meer/ar-BB1jlYE9

Klingt nach einer sehr günstigen Variante Unterseekabel zu kappen smile.gif

Ernsthafter: wenn das wirklich so der Fall war dann sind Unterseekabel in geringer Tiefe auch ohne entsprechende Hardware (Sprengstoff, Taucherausrüstung, U-Boote) von "low tech"-Akteuren relativ einfach zu sabotieren.

Geschrieben von: Merowinger 6. Mar 2024, 10:27

ZITAT(evil-twin @ 6. Mar 2024, 06:23) *
- Es ist aber auch auf die IFF-Daten der Verbündeten angewiesen ist (die es oft für Non-5-Eyes Verbündete aber nicht gibt).

- Das SMART-L Radar leidet jedoch an Obsoleszenzen. Ein neues Radar welches beauftragt ist wird aber wahrscheinlich wegen der hohen technischen Komplexität nicht so bald einsatzbereit sein (Realisierungsbeginn 2027).

- Bei der Bekämpfung der ersten der beiden Huthi-Drohnen kam es wohl auch zu einem ESSM-Fehlschuss.
Dass weder SM-2 noch ESSM im scharfen Einsatz wegen feherhafter Feuerleit-Doktrin an Bord funktionierten ist schon etwas übel. Es dürften alle drei F124 betroffen gewesen sein, und der Befehlshaber müßte bis zum Fix die Hessen eigentlich aus dem Auftrag zurückgezogen haben. GI Breuer scheint ohne Pressemeldungen auf die Hessen im Roten Meer geflogen zu sein.

Die Frage ist, warum der Fehler bei live firing Übungen nicht aufgefallen ist: Dort sollte man 1:1 die Bedingungen des Ernstfalls prüfen - was offensichtlich nicht der Fall war. Das hätte ins Auge gehen können. Das Durcheinander bei der Organisation von ASPIDES kommt oben drauf (Schiffe unter nationalem Kommando inklusive (!) dem italienischen Verbandsführer vor Ort).

LINK 16/22 und MIDS für ein übergreifendes Lagebild und Zielzuweisung bitte nicht mit IFF verwechseln.

Beim Ersatz des Weitbereichsradars hat man sich offensichtlich ordentlich vergallopiert mit der Entscheidung für ELTA/Hensoldt. Das SMART-L hat bereits seit etwa 2020 Obsoleszenzprobleme, Teile des FüWES wollte macn schon seit 2006 (!) aus dem Stand der 90er Jahre heben, ohne Erfolg weil kein Geld. Hinzu kommt die Frage nach bald kommenden Obsoleszenzen bei APAR Block 1. Der https://www.stern.de/digital/technik/fregatte--hessen---so-wird-die-deutsche-marine-zur-lachnummer-34504722.html#:~:text=Die%20%22Hessen%22%20hat%20%C3%BCblicherweise%2024,eine%20Handvoll%20Raketen%20nachgef%C3%BChrt%20werden. hat in seinem Artikel übrigens einen guten Punkt wenn er darauf hinweist, dass der massenweise Einsatz von Billigdrohnen durch die Huthi auf die Dauer nicht durch ausgesprochen teuere SM-2 gelöst werden kann, auch von den USA nicht. Die üblichen AAW Zerstörer sind dafür prinzipiell falsch aufgestellt.

Geschrieben von: Almeran 6. Mar 2024, 10:51

ZITAT(Nite @ 6. Mar 2024, 07:53) *
ZITAT(MamaPapaZombie @ 5. Mar 2024, 14:45) *
Von 15 Unterseekablen sind 4 gekappt.

ZITAT
War ein Schiffsanker die Ursache?

Ob die Miliz, die den Gaza-Konflikt zum Anlass für ihre Angriffe auf Schiffe nimmt, direkt für das Kappen der Seekabel verantwortlich zeichnet, ist weiterhin unklar. Experten gehen aktuell eher davon aus, dass der von der Miliz angegriffene und schließlich gesunkene Frachter Rubymar die Schäden verursacht haben könnte. Nach dem Angriff war das Schiff zunächst vor Anker gegangen, trieb jedoch ab und könnte dabei mit seinem Anker die Kabel beschädigt haben.


https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/ausfall-von-vier-internet-seekabeln-so-massiv-sind-die-sch%C3%A4den-im-roten-meer/ar-BB1jlYE9

Klingt nach einer sehr günstigen Variante Unterseekabel zu kappen smile.gif

Ernsthafter: wenn das wirklich so der Fall war dann sind Unterseekabel in geringer Tiefe auch ohne entsprechende Hardware (Sprengstoff, Taucherausrüstung, U-Boote) von "low tech"-Akteuren relativ einfach zu sabotieren.

Die stehen nicht umsonst in jeder Seekarte mit dem Hinweis, dort bitte, bitte, bitte nicht zu ankern. Man wird angesichts des Kabeldurchmessers und der stabilen Hülle schon ein großes Schiff mit einem entsprechenden Anker brauchen, um wirklich Schaden anzurichten, aber diese Kabel liegen normalerweise schlicht auf dem Meeresgrund rum.

Geschrieben von: Elbroewer 6. Mar 2024, 16:13

Wie wäre es mit Q-Schiffen als Drohnenfallen?

Geschrieben von: xena 6. Mar 2024, 17:12

Die Bedrohung mit vielen billigen Drohnen könnte dazu führen, dass man in Zukunft wieder mehr Flak auf Schiffen installiert. Günstiger kann man keine Drohnen runter holen.

Für Deutschland rächt sich, dass man so knausrig mit Munition war/ist, sodass man kaum ausgiebig üben konnte. Ist schon peinlich, wenn Defizite erst in einem der seltenen Einsätze feststellen muss, wo es dann auch funktionieren muss.

Geschrieben von: 400plus 6. Mar 2024, 17:25

ZITAT(xena @ 6. Mar 2024, 17:12) *
Die Bedrohung mit vielen billigen Drohnen könnte dazu führen, dass man in Zukunft wieder mehr Flak auf Schiffen installiert. Günstiger kann man keine Drohnen runter holen.


Deswegen erwarte ich auch ein Comeback von kanonenbasierten CIWS.

Geschrieben von: xena 6. Mar 2024, 17:35

Waren die je weg?

Geschrieben von: 400plus 6. Mar 2024, 17:46

RAM alleine war jetzt in den letzten Jahrzehnten nicht so selten.

Geschrieben von: Merowinger 6. Mar 2024, 17:47

ZITAT(xena @ 6. Mar 2024, 17:12) *
dass man in Zukunft wieder mehr Flak auf Schiffen installiert
Auf Handelsschiffen? Da gibt es jede Menge rechtliche Hürden, ausführlich diskutiert im Rahmen von PMC detachments. Schwierig und aufwendig, selbst wenn man kleine 10ft Container an Bord abstellte und diese von einer militärischen Einheit in der Nähe fernsteuerte.
ZITAT(400plus @ 6. Mar 2024, 17:46) *
RAM alleine war jetzt in den letzten Jahrzehnten nicht so selten.
Mit 76mm vor der Brücke und MLG vertretbar, auch wenn beide die CIWS Rolle nicht abdecken. Mit 127mm allerdings fällt die Luftzielbekämpfung mit dem Turm mehr oder weniger weg.

Geschrieben von: 400plus 6. Mar 2024, 17:55

Mit SeaSnake rutscht MLG ja auch in die CIWS-Kategorie wink.gif

Geschrieben von: Merowinger 6. Mar 2024, 17:59

Sicher? Ich meine nicht. Weder Kadenz noch Anzahl der Rohre noch Munition sind verändert bei der 27mm Verison, und 30mm mit theoretisch ABM kann es auch nicht rausreissen um so hoch aufsteigen zu können. Ab 35mm könnte man davon reden, siehe Millennium Gun.

Geschrieben von: kato 6. Mar 2024, 18:14

ZITAT(Merowinger @ 6. Mar 2024, 17:59) *
Sicher? Ich meine nicht. Weder Kadenz noch Anzahl der Rohre noch Munition sind verändert bei der 27mm Verison, und 30mm mit theoretisch ABM kann es auch nicht rausreissen.

"ermöglicht unter anderem eine automatische Zielerkennung sowie das simultane Verfolgen mehrerer Ziele" [...] "Betriebsart des Automatikmodus zur Schussfreigabe"

Darum gehts eher bei CIWS, nicht darum welche/wieviele Mumpeln rausfliegen.

Geschrieben von: Erdbeerenpfluecker 6. Mar 2024, 18:23

ZITAT(Merowinger @ 6. Mar 2024, 17:47) *
ZITAT(xena @ 6. Mar 2024, 17:12) *
dass man in Zukunft wieder mehr Flak auf Schiffen installiert
Auf Handelsschiffen? Da gibt es jede Menge rechtliche Hürden, ausführlich diskutiert im Rahmen von PMC detachments. Schwierig und aufwendig, selbst wenn man kleine 10ft Container an Bord abstellte und diese von einer militärischen Einheit in der Nähe fernsteuerte.
ZITAT(400plus @ 6. Mar 2024, 17:46) *
RAM alleine war jetzt in den letzten Jahrzehnten nicht so selten.
Mit 76mm vor der Brücke und MLG vertretbar, auch wenn beide die CIWS Rolle nicht abdecken. Mit 127mm allerdings fällt die Luftzielbekämpfung mit dem Turm mehr oder weniger weg.

Da ich mal für eine Firma gearbeitet habe die Handelsschiffe gesichert hatte(gegen 2007), kann ich sagen auf hoher See ist schwere Bewaffnung möglich aber beim einlaufen in einen Hafen muss dieses dann vorneweg abmontiert werden. Zu meiner aktiven Zeit sollte damals das Personal gekürzt werden und durch ein russisches Abwehrsystem ersetzt werden, aber das waren auch Hürden ohne Ende. Wer bedient und vorallem wer darf bedienen, nur Dienstleister oder auch Schiffspersonal auf der Brücke.

Geschrieben von: Merowinger 6. Mar 2024, 19:22

ZITAT(kato @ 6. Mar 2024, 18:14) *
Darum gehts eher bei CIWS, nicht darum welche/wieviele Mumpeln rausfliegen.
Dann würde sich auch eine Wasserpistole im Gestell qualifizieren können. tounge.gif Mindestens zerlegen können sollte ein CIWS manövrierende FKs mit Mach 0,85.

Geschrieben von: xena 6. Mar 2024, 19:53

ZITAT(Merowinger @ 6. Mar 2024, 16:47) *
ZITAT(xena @ 6. Mar 2024, 17:12) *
dass man in Zukunft wieder mehr Flak auf Schiffen installiert
Auf Handelsschiffen?

Natürlich auf Marineschiffen, wo sonst... wink.gif

Geschrieben von: Elbroewer 6. Mar 2024, 21:00

Fregatten in Kreuzergröße sollten da doch genug Platz für haben.

Geschrieben von: Xizor 6. Mar 2024, 21:23

ZITAT(xena @ 6. Mar 2024, 17:35) *
Waren die je weg?


Die Burkes werden schon einige Jahre ohne Phalanx gebaut, in Erwartung der Einrüstung eines laserbasierten CIWS.

Geschrieben von: General Gauder 6. Mar 2024, 21:58

ZITAT(Xizor @ 6. Mar 2024, 21:23) *
ZITAT(xena @ 6. Mar 2024, 17:35) *
Waren die je weg?


Die Burkes werden schon einige Jahre ohne Phalanx gebaut, in Erwartung der Einrüstung eines laserbasierten CIWS.

Nicht ganz richtig, der vordere wird weg gelassen, der hintere wird aber weiterhin verbaut

kann man hier gut an DDG 121 sehen

https://www.youtube.com/watch?v=CqNIs9qA3wQ

Geschrieben von: 400plus 21. Mar 2024, 11:10

Der nächste Abschuss gelang mit dem Bordhubschrauber:
https://www.n-tv.de/politik/Fregatte-Hessen-schiesst-Huthi-Drohne-ab-article24820692.html

Geschrieben von: Andreas BWFlyer 21. Mar 2024, 14:39

ZITAT(400plus @ 21. Mar 2024, 11:10) *
Der nächste Abschuss gelang mit dem Bordhubschrauber:
https://www.n-tv.de/politik/Fregatte-Hessen-schiesst-Huthi-Drohne-ab-article24820692.html


"zerstörte eine Überseedrohne", was soll denn das sein? So ein kleines Boot wie die ukrainischen im Schwarzen Meer, oder etwas fliegendes? Abgeschossen mit dem MG?

Geschrieben von: 400plus 21. Mar 2024, 14:51

Der Bundeswehrverband spricht von einer "Überwasserdrohne", also m.E. USV und nicht UAV:
https://www.dbwv.de/ticker-zurueck-zur-startseite/bordhubschrauber-der-fregatte-hessen-zerstoert-drohne-im-roten-meer

Geschrieben von: Sparta 21. Mar 2024, 16:16

Vernichtung dann über das Bord-MG oder was hat der Heli dabei für diese Zielart?

Geschrieben von: General Gauder 21. Mar 2024, 16:51

Ich hoffe doch mal das es.50 war und kein Torpedo

Geschrieben von: Merowinger 21. Mar 2024, 17:35

Der SeaLynx hat keine SeaSkua mehr, bleibt eigentlich nur das sMG (wenn man davon ausgeht, dass keine schultergestützten Waffen aus dem Hubschrauber abgefeuert werden) oder theoretisch ein Scharfschütze.

Geschrieben von: Andreas BWFlyer 21. Mar 2024, 20:01

ZITAT(400plus @ 21. Mar 2024, 14:51) *
https://www.dbwv.de/ticker-zurueck-zur-startseite/bordhubschrauber-der-fregatte-hessen-zerstoert-drohne-im-roten-meer


Auch interessant der letzte Satz, "Bereits gestern hatte die französische Marine bekanntgegeben, eine Flugdrohne mit einem Bordhubschrauber abgeschossen zu haben."
Erste Treffer bei Google liefert dieses Video dazu: https://www.youtube.com/watch?v=98La793n3Mo "...with the machine gun" steht dabei


Geschrieben von: Andreas BWFlyer 21. Mar 2024, 20:46

Es soll ein Abkommen zwischen Huthi, China und Russland geben - freies Geleit gegen Unterstützung im UN Sicherheitsrat

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/huthi-rebellen-versprechen-russland-und-china-einen-nicht-angriffspakt-nach-angriff-auf-russischen-oel-tanker-li.2198865

Geschrieben von: 400plus 24. Mar 2024, 14:45

Klappt aber nicht so ganz mit dem Abkommen:

ZITAT
From 2:50 to 4:30 a.m. (Sanaa time)
March 23, the Iranian-backed Houthis launched four anti-ship ballistic missiles (ASBM) into the Red Sea in the vicinity of M/V Huang Pu, a Panamanian-flagged, Chinese-owned, Chinese-operated oil tanker.

At 4:25 p.m. (Sanaa time), a fifth ballistic missile was detected as fired toward M/V Huang Pu. The ship issued a distress call but did not request assistance. M/V Huang Pu suffered minimal damage, and a fire on board was extinguished within 30 minutes. No casualties were reported, and the vessel resumed its course. The Houthis attacked the MV Huang despite previously stating they would not attack Chinese vessels


(Centcom auf Twitter)

Geschrieben von: Merowinger 14. Apr 2024, 14:47

Die Generalprobe der belgischen Fregatte Louise-Marie vor Kreta (?) schlägt fehl, eine gestartete NSSM (von insgesamt 16 im VLS) verlässt den Starter nicht und bleibt stecken. Der Einsatz im Roten Meer wird nun verschoben. Aus meiner Sicht ist diese M-Klasse Fregatte zu alt und unzureichend ausgerüstet um verantwortlich im Roten Meer eingesetzt zu werden.

ZITAT
Eine Flugabwehrrakete vom Typ RIM-7 Sea Sparrow konnte nicht abgefeuert werden und blieb im Abschussrohr stecken. Auch die anderen Abwehrkräfte hätten es unseren Informationen zufolge nicht geschafft, die Übungsdrohne zu stoppen. Neben 16 Abschusszellen für Sea Sparrows verfügt die Louise-Marie auch über eine Oto Melara 76-mm-Schnellfeuerkanone, ein Goalkeeper-Nahkampfwaffensystem und Maschinengewehre. Speziell für den Einsatz im Roten Meer wurden auch eine Dillon M134D-Minigun, mit Smart Shooter ausgestattete Colt C8-Gewehre und Benelli M4-Schrotflinten mit an Bord genommen
https://marineschepen.nl/nieuws/Raket-problemen-Belgisch-fregat-Louise-Marie-inzet-Rode-Zee-uitgesteld-130424.html

Geschrieben von: Merowinger 5. May 2024, 22:15

Wie an anderer Stelle vermeldet fährt die belgische Fregatte nun doch weiter und hat ihren Einsatz im Roten Meer begonnen.

Meldung von vor 2 Tagen: Viel Erfolg dürte den Huthi im Mittelmeer per langem Arm nicht beschieden sein, aber der Aufwand der Abwehr wächst - und UNIFIL könnte schnell vor einer neuen Frage stehen. Unterdessen fehlen der EU Operation ASPIDES die Fregatten, denn es sind nur noch drei anstelle der rechnerisch notwendigen 10. Allerdings sind in den letzen Wochen die Angriffe der Huthi deutlich weniger geworden. Die Ausweitung von ASPIDES in Richtung auf ein seeseitiges Waffenembargo ist eine Option für die demnächst anstehende Mandatsverlängerung.

ZITAT
Nach Angriffen im Roten Meer und im Golf von Aden wollen die Huthi nun auch Schiffe im Mittelmeer attackieren. Betroffen seien alle Schiffe, die Israel ansteuern, teilte die mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Miliz mit. Wie ein Sprecher der mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Miliz am Freitag mitteilte, würden die Huthis „alle Schiffe“ angreifen, die Israel vom Mittelmeer aus ansteuerten und in Reichweite seien.
https://www.welt.de/politik/ausland/article251358792/Krieg-in-Nahost-Huthi-Miliz-droht-mit-Angriffen-auf-Handelsschiffe-im-Mittelmeer.html

Geschrieben von: 400plus 6. May 2024, 18:40

ZITAT
Denn am selben Tag, als die Hessen in den Heimathafen einlief, wurde ein vertrauliches Briefing des ASPIDES-Kommandeurs Konteradmiral Vasileios Gryparis publik, wonach sich dieser über eine unzureichende Anzahl von Schiffen beklagt. [...] wären rund 10 Schiffe samt luftgestützten Aufklärungsmitteln zur Auftragserfüllung notwendig. Zur Verfügung stehen dem Admiral jedoch nur drei Fregatten.
[...]
Wenn man bedenkt, dass es im Gegensatz zu der US-geführten Operation Prosperity Guardian mehrere Monate gedauert hat, bis die EU eine eigene Mission im Roten Meer starten konnte, könnte man zu dem Schluss kommen, dass Europa entweder nicht auf die sicheren Handelswege im Roten Meer angewiesen ist oder wieder einmal den sicherheitspolitischen Trittbrettfahrer spielen möchte.

Ob und welche kurzfristige Unterstützung aus Europa der griechische Admiral erwarten kann, ist unklar. Aus Deutschland wird wohl erstmal nichts kommen. So laufen morgen zwar zwei Marineschiffe zum sieben Monate andauernden sogenannten Indo-Pacific Deployment aus, um „weltweit Flagge“ zu zeigen, wie das Verteidigungsministerium auf der Plattform X ankündigt. Für den tatsächlichen Schutz der Seewege sind offenbar keine Kapazitäten vorhanden. Die Deutsche Marine wird sich wohl erst im Spätsommer wieder an ASPIDES beteiligen können.


https://www.hartpunkt.de/aspides-einsatz-der-fregatte-hessen-militaerisch-ein-erfolg-politisch-ein-problemfall/?cmplz-force-reload=1715017070448: "ASPIDES-Einsatz der Fregatte Hessen – militärisch ein Erfolg, politisch ein Problemfall"

Geschrieben von: Merowinger 6. May 2024, 19:11

An ASPIDES sind bislang sage und schreibe fünf Nationen beteiligt: Die drei der vier großen Marinen des europäischen Mittelmeers plus D und NL/BE. Spanien hält sich völlig fern vom Roten Meer. Ich vermag nicht zu erkennen, wie dauerhaft 10 Schiffe x3 für ASPIDES bereitstehen könnten, die AAW auf dem notwendigen Niveau beherrschen. Bottom line: Die Huthi haben noch immer einen dicken langen Hebel in der Hand, trotz der umfassenderen https://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Prosperity_Guardian.

ZITAT
A considerable number of freighters have continued to transit, with mostly large container ships diverting away rather than other shipping, with the strait continuing to be heavily used by bulk carriers and tankers which are under different contract arrangements and often from countries supportive of Gaza's situation so perceiving a minimal risk from ongoing Houthi attacks.

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