Großmanöver wegen Systemmängeln beinahe abgesagt Einstellungen

[Dedalus]

Das vielgerühmte Improvisationstalent der Soldaten hat die Bundeswehr vor einer peinlichen Schlappe bewahrt. Das internationale Großmanöver "European Challenge", das derzeit zwischen der Rhön und den norddeutschen Küsten stattfindet, hätte beinahe abgesagt werden müssen.

Der Grund: Trotz jahrelanger Arbeit und des Einsatzes vieler Millionen Euro ist es der Beschaffungsbürokratie bisher nicht gelungen, ein elektronisch vernetztes Führungs- und Kommunikationssystem zu schaffen, das es ermöglicht, aus nur einem Gefechtsstand die Operationen von Heerestruppen, Luftwaffe und Marine zu steuern sowie störsichere Verbindungen zu Nato- Stäben oder Einheiten anderer Länder zu halten.

In ihrer Not griff die Heeresleitung nach Informationen des SPIEGEL schließlich auf Prototypen eines vernetzten Gefechtsstands zurück, den fachkundige Reserveoffiziere, Rekruten und aktive Offiziere im vergangenen Jahr beim II. Korps in Ulm preiswert aus handelsüblicher Technik und Software gebastelt hatten.

Besonders pikant: Der zuständige IT-Stab des Ministeriums hatte die Do-it-yourself-Anlagen bereits zum Ausschlachten freigegeben, weil sie nicht gemäß den üblichen Richtlinien zur Anschaffung von Wehrmaterial entstanden waren.

Quelle:

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518...,352903,00.html

Ein Hoch auf unsere Soldaten.  

Ohne solche Menschen die Initiative zeigen, würde es um die Bundeswehr wohl noch viel schlimmer stehen.

[Father Christmas]

Nach anderthalb Jahren Vorbereitung und 62 Mio Euro wäre es sehr peinlich gewesen.
Naja, ich bin wieder daheim, mich solls nicht stören.

[Dedalus]

Nach anderthalb Jahren Vorbereitung und 62 Mio Euro wäre es sehr peinlich gewesen.
Naja, ich bin wieder daheim, mich solls nicht stören.

Ich glaube, dass es vielleicht doch nicht so falsch gewesen wäre, wenn die Übung nicht stattgefunden hätte. Vielleicht wäre man im Verdteidigungsministerium auf die Idee gekommen, dass man auch mal überprüfen muss, wofür man das Geld des Steuerzahlers ausgibt.


Allgemein:

Wenn ich mal Fragen dürfte:

Was bedeutet das, dass du wieder daheim bist?

Hast du an der Übung teilgenommen oder warst du nur Zuschauer?

Ist wirklich nur eine Frage aus Interesse.

[Father Christmas]

Eigentlich sollte ich vom 16.04. bis zum 29.04. in Wildflecken (als Übungsteilnehmer) rumspringen, musste aber wg. Krankheit am 22. zurückverlegen.

Nachtrag:
Wobei die eigentliche Übung noch gar nicht läuft, z.Zt. finden nur Computersimulationen statt. Ab dem 24.04. gibt es dann drei Tage in den real geübt wird.

cheers.

[Pille1234]

Ausgehend von der Seriösität des Spiegels im Zusammenhang mit BW und Verteidigungspolitik, kann man wohl getrost davon ausgehen, dass die Hälfte des Artikels frei erfunden und die andere Hälfte durch Unkenntnis des Autors fehlerhaft, übertrieben und aus dem Zusammenhang gerissen ist.

Sehen wir mal das Positive: Der Artikel erwähnt keine "rechten Tendenzen" bei der BW. Also alles in Ordnung.

[Dedalus]

Eigentlich sollte ich vom 16.04. bis zum 29.04. in Wildflecken (als Übungsteilnehmer) rumspringen, musste aber wg. Krankheit am 22. zurückverlegen.

Nachtrag:
Wobei die eigentliche Übung noch gar nicht läuft, z.Zt. finden nur Computersimulationen statt. Ab dem 24.04. gibt es dann drei Tage in den real geübt wird.

cheers.

Gute Besserung.


Und:

Na ja ist ja noch einmal gut gegangen. Das Manöver läuft. Und es sieht immer wieder geil aus,w enn unsere Jungs zeigen dürfen, was sie können.

[Dedalus]

Ausgehend von der Seriösität des Spiegels im Zusammenhang mit BW und Verteidigungspolitik, kann man wohl getrost davon ausgehen, dass die Hälfte des Artikels frei erfunden und die andere Hälfte durch Unkenntnis des Autors fehlerhaft, übertrieben und aus dem Zusammenhang gerissen ist.

Sehen wir mal das Positive: Der Artikel erwähnt keine \"rechten Tendenzen\" bei der BW. Also alles in Ordnung.

Na ja, so Unrecht hasste nicht.

Ach was soll es. Übung läuft.  Und damit hat es sich.
 ;)

[Autolyse]

Ausgehend von der Seriösität des Spiegels im Zusammenhang mit BW und Verteidigungspolitik, kann man wohl getrost davon ausgehen, dass die Hälfte des Artikels frei erfunden und die andere Hälfte durch Unkenntnis des Autors fehlerhaft, übertrieben und aus dem Zusammenhang gerissen ist.

Sehen wir mal das Positive: Der Artikel erwähnt keine \"rechten Tendenzen\" bei der BW. Also alles in Ordnung.

Und das geht schon seit über 40 Jahren so. Ich bedauere es heute noch jeden Tag aufs neue, dass so ein guter Minister wie der Franz-Josef zurücktreten musste.

[lastdingo]

Ich finde es wäre mal wieder an der Zeit für echte Großübungen. Ohne Computersimulation.
So als Realitätscheck.

[Delta]

Mit welchen Truppen?

Wenn du heute sagst, dass ein Kampftruppenbataillon rollen soll, dann stehst du im guenstigsten Fall mit 50% da. Alternative ist die grosse Operation Heldenklau, wo dann aus allen Teilen der Republik irgendwelche Kompanien zusammengekratzt werden, damit man mit ach und krach ne Brigade zusammenkriegt.
Dazu kommen noch die 2 Punkte Kosten und Akzeptanz

[Pille1234]

Und das geht schon seit über 40 Jahren so. Ich bedauere es heute noch jeden Tag aufs neue, dass so ein guter Minister wie der Franz-Josef zurücktreten musste.

Wer sich im Kampf gegen schlechten Journalismus nicht anders zu helfen weiß als mit Kompetenzanmaßung und offenem Rechtsbruch, hat es auch nicht verdient, Minister der Bundesrepublik Deutschland zu sein.
Die Spiegelaffäre war ein Baustein von vielen, der die BRD zu dem bewundernswerten Rechtsstaat gemacht hat, der Deutschland heute ist.

Irgendwie kommt mir das jetzt aber off topic vor.

[SailorGN]

Was net so toll war an der Übung: Marinedominanz (alle Rosinen nur für Marineleute-nix von wegen Joint), Unwissen von Moderatoren (die Phantom ist kein Luftüberlegenheitsjäger), Fehlen der Landtagsabgeordneten (Übung war ja auch als Lobbyarbeit geplant) und nicht mal Man.Mun an den waffen (sieht man bei G36 ja auch sofort), bzw. nix hat geknallt und gestunken.

[Dedalus]

@sailorGN

Also kann dieses Manöver unter Ulk abhaken oder wie?

[goschi]

Die Spiegelaffäre war ein Baustein von vielen, der die BRD zu dem bewundernswerten Rechtsstaat gemacht hat, der Deutschland heute ist.

 :lol  :rofl

zum Artikel: wenn ich sah, wie eure Jungs im Einsatz bvehandelt wurden in Sachen Material und Ausrüstung, glaub ich jedes Wort....

man kann auch ZU Spiegelkritisch sein

vor allem interessant, dass du in einem Zug den Spiegel hochlobst und als "Schundblatt" denznzierst....



euer goschi

[Pille1234]

[QUOTE=goschi,23.04.2005, 17:19][quote=Pille1234,23.04.2005, 16:28]
man kann auch ZU Spiegelkritisch sein

vor allem interessant, dass du in einem Zug den Spiegel hochlobst und als \"Schundblatt\" denznzierst....



euer goschi[/QUOTE]
Kannst Du den Unterschied nicht erkennen? Der Spiegel hat leider in den letzten 10 Jahren mehrfach unter Beweis gestellt, dass ihm jede Kompetenz und Objektivität in Bezug auf die Bundeswehr und Rüstungsindustrie fehlt. Wahrscheinlich war es davor nicht anders, aber das kann ich nicht beurteilen. Ich kann mich jedenfalls nicht an einen auch nur ansatzweise objektiven und inhaltlich richtigen Artikel erinnern. Manchmal ist die fachliche Unwissenheit der Journalisten so extrem und offenkundig, dass ich nicht mehr weiß ob ich lachen oder weinen soll.

Die Spiegelaffäre ist eine völlig andere Geschichte. Da geht es nicht darum, ob der damals auslösende Artikel inhaltlich richtig oder falsch war, sondern es ging darum, dass ein Minister und seine ihn umgebene Junta glaubte, sich nach Belieben staatlicher Unterdrückungswerkzeuge bedienen zu können, um die unliebsame Presse zum Schweigen zu bringen. In der Spiegelaffäre manifestierte sich der Wandel vom Obrigkeits- zum Rechtsstaat nicht nur auf dem Papier sondern auch und gerade in der praktischen Umsetzung. Ich weiß jetzt nicht genau was daran so lustig ist.

[Nite]

Der Spiegel hat in den letzten Jahren auch wahnsinnig abgebaut.

[Styx]

Mal abgesehen von der Tatsache das man als Soldat einem Journalisten gegenüber eh keine Äusserungen tätigt ausser um ihm zu verkünden das er sich verpissen soll und das der Spiegel eh meisten Stuss schreibt in Bezug auf die BW ist dieser Artikel leider Gottes einer der glaubwürdigsten seit langer Zeit. Die BW geht so dermassen auf dem Zahnfleisch und ist so dermassen mit Verwaltungsknilchen überfrachtet das solche Sachen eigentlich nur die Spitze des Eisberges sind.
Wenn man sich das ganze drumherum um diese Übung so betrachtet gratuliere ich mir das ich großzügig auf meine Bewerbung zur Teilnahme an der Übung verzichtet habe.

[SailorGN]

@Dedalus: Nein die Übung war kein Ulk, sondern vom Sinn und Auftrag her schon ein Schritt in die richtige Richtung. Ich wollte mit meinem Post nur einige kleinere Schnitzer deutlich machen, die hoffentlich das nächste Mal abgestellt werden. Desweiteren hätte man mehr Public Relations machen können, so zb nen Joint - Display von Gerät(war ja alles da) für Zivilisten aus Eckernförde und Umgebung...

[Dedalus]

@Dedalus: Nein die Übung war kein Ulk, sondern vom Sinn und Auftrag her schon ein Schritt in die richtige Richtung. Ich wollte mit meinem Post nur einige kleinere Schnitzer deutlich machen, die hoffentlich das nächste Mal abgestellt werden. Desweiteren hätte man mehr Public Relations machen können, so zb nen Joint - Display von Gerät(war ja alles da) für Zivilisten aus Eckernförde und Umgebung...

Dann ist ja alles klar.  ;)

[lastdingo]

Mit welchen Truppen?

Wenn du heute sagst, dass ein Kampftruppenbataillon rollen soll, dann stehst du im guenstigsten Fall mit 50% da. Alternative ist die grosse Operation Heldenklau, wo dann aus allen Teilen der Republik irgendwelche Kompanien zusammengekratzt werden, damit man mit ach und krach ne Brigade zusammenkriegt.
Dazu kommen noch die 2 Punkte Kosten und Akzeptanz

Wenn man keine anständigen Einheiten zum Üben hat sollte man dringend was ändern und dann üben. Anständig üben. Nix gegen Computersimulationen, aber hin und wieder müssen Realitätschecks her und zehntausende sich möglichst für mehr als eine Wochen intensiv abseits der Kasernen betätigen.

Die Kosten sind es sicher wert udn in Sachen Akzeptanz - nun, wat mut dat mut. Ist es halt die Aufgabe der politischen Führung, sich in die Brandung zu stllen und der Truppe ordentliches Üben zu ermöglichen. Juristisch geht das. In den 70ern gab's ein Manöver, bei dem die Panzer überall rollen durften, auch über erntereife Felder und über Zäune hinweg.

[Nordschlag2]

. Juristisch geht das. In den 70ern gab's ein Manöver, bei dem die Panzer überall rollen durften, auch über erntereife Felder und über Zäune hinweg.

Müssen für sowas nicht die Besitzer der Landgüter ihr O.K geben? Wenn die da in der Erntezeit im Zuge eins solchen Mänöver ein ganzes Feld umpflügen mit den Panzern, und damit dem Bauern großen Finanzieln schaden zufügen, könnte dieser unter umständen ja vor dem aus stehen, wenn seine ganze Ernte weg ist. Hat die Bundeswehr dann den Schaden übernommen? Und wenn ja: Ging das ohne schwierigkeiten oder kam es vl zu einem Rechtsstreit?

[HGAbaddon]

"Flurschäden" sind ein klassisches Problem bei solchen Veranstaltungen und werden i.d.R zügig reguliert.

[Ta152]

< snip >
In den 70ern gab's ein Manöver, bei dem die Panzer überall rollen durften, auch über erntereife Felder und über Zäune hinweg.

Die Betohnung liegt aber auf "ein". So ein Mannöver gab es weder vorher noch nachher. Ein soches freies Mannöver wird man heute nicht wirklich durchführen können, aber selbst ein Begrenztes Mannöver (also ohne größere Flurschäden) wie es sie früher regelmäßog gab gibt es ja heute praktisch nicht mehr (oder irre ich mich da?). Sowas sollte man auch heute noch durchführen können.

[Nordschlag2]

Das letzte große Manöver vom dem ich weis, ist das "Heidensturm" Manöver gwesen im jahr 2002 oder 2003, bin mir da nicht mehr so sicher  :( aber ich schau Heute Abend dann gleich nach, und schreib dann auch gleich welche Einheiten da teilgenommen haben.

[Rambo]

dass so ein guter Minister wie der Franz-Josef zurücktreten

 :rofl  :rofl

[MAKO]

\"Flurschäden\" sind ein klassisches Problem bei solchen Veranstaltungen und werden i.d.R zügig reguliert.

Also sollte ich als Bauer den gesamten Wert des entstandenen Schadens ersetzt bekommen, würde ich mich glaub ich sogar darüber freuen. Am Ende des Jahres hab ich dann genauso viel Geld wie ohne Schaden, hatte aber dabei nicht die Arbeit, das ganze zu pflegen, zu ernten, einzulagern ...

[Halle 44]

\"Flurschäden\" sind ein klassisches Problem bei solchen Veranstaltungen und werden i.d.R zügig reguliert.

Also sollte ich als Bauer den gesamten Wert des entstandenen Schadens ersetzt bekommen, würde ich mich glaub ich sogar darüber freuen. Am Ende des Jahres hab ich dann genauso viel Geld wie ohne Schaden, hatte aber dabei nicht die Arbeit, das ganze zu pflegen, zu ernten, einzulagern ...

Und da wird garantiert auch gerne mal getrickst, was das Zeug hält. Der Bauer, dem der Tornado aufs Feld gestürzt ist, hatte kurze Zeit später zumindest nen neuen Traktor und ne ne neue Scheune. "Meine besten Kühe sind dabei umgekommen!!"

[Rambo]

\"Flurschäden\" sind ein klassisches Problem bei solchen Veranstaltungen und werden i.d.R zügig reguliert.

Also sollte ich als Bauer den gesamten Wert des entstandenen Schadens ersetzt bekommen, würde ich mich glaub ich sogar darüber freuen. Am Ende des Jahres hab ich dann genauso viel Geld wie ohne Schaden, hatte aber dabei nicht die Arbeit, das ganze zu pflegen, zu ernten, einzulagern ...

Die Bauern freuen sich auch über Flurschäden, weil der Bund da wirklich sehr großzügig reguliert.

[Wodka]

\"Flurschäden\" sind ein klassisches Problem bei solchen Veranstaltungen und werden i.d.R zügig reguliert.

Also sollte ich als Bauer den gesamten Wert des entstandenen Schadens ersetzt bekommen, würde ich mich glaub ich sogar darüber freuen. Am Ende des Jahres hab ich dann genauso viel Geld wie ohne Schaden, hatte aber dabei nicht die Arbeit, das ganze zu pflegen, zu ernten, einzulagern ...

Die Bauern freuen sich auch über Flurschäden, weil der Bund da wirklich sehr großzügig reguliert.

Jup, es rechnet sich solche Flurschäden zu haben.

[lastdingo]

Wenn wir den Politikern klar machen dass es da noch eine weitgehend ungenutzte Möglichkeit gibt, die Bauern so zu subventionieren, dass weder die EU meckert noch der Steuerzahler was davon mitbekommt, kann die BW demnächst wieder ordentlich üben!