Gunships, Fliegende Haubitzen |
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Gunships, Fliegende Haubitzen |
29. May 2019, 09:37 | Beitrag
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Divisionär Beiträge: 10.051 Gruppe: Moderator Mitglied seit: 10.09.2003 |
Für den Kontext eingefügt:
Nite (Mod Technikforen) ========================== Scheint so eine Idee aus dem Vietnamkrieg zu sein, eine Mischung aus Aerial Rocket Artillery und Gunships. Während des Vietnamkrieges gab es die Aerial Rocket Artillery, d.h. Artillerieeinheiten (genauer zwei Bataillone), welche mit Helikopter ausgerüstet waren. Im Weiteren wurden im Vietnamkrieg von der Air Force Gunships eingesetzt und in diesem Zusammenhang die AC-130 entwickelt. Es gab dann tatsächlich auch Überlegungen ein neues, rückstossarmes 105mm Geschütz (XM204) in einen Chinook zu integrieren. https://sobchak.files.wordpress.com/2009/09...-helicopter.pdf Das Projekt kam allerdings nie zu Stande und es wurden nie 105mm Geschütze an einen Helikopter montiert. Vermutlich sind insgesamt Raketen, Lenkwaffen und Maschinenkanonen einfacher und besser aus der Luft einzusetzen als Artilleriegeschütze. https://medium.com/war-is-boring/the-armys-...ip-aa799eb9fc53 Der Beitrag wurde von Nite bearbeitet: 29. May 2019, 15:35 -------------------- Europeans who remember their history understand better than most that there is no security, no safety, in the appeasement of evil (Ronald Reagan)
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2. Jun 2019, 15:15 | Beitrag
#2
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Oberstleutnant Beiträge: 15.459 Gruppe: VIP Mitglied seit: 13.01.2005 |
[...] Was die 105mm Haubitze der AC130 betrifft, so handelt es sich hierbei doch eher um eine exotische Bewaffnung für ein Flugzeug, wenn auch sie sich bewährt haben soll - zumindest in nicht konventionellen Konflikten, wobei eine relativ hohe Verlustrate zu verzeichnen war. Auch wenn der Vietnamkrieg immer wieder als "nicht konventioneller Konflikt" eingestuft wird, wird das seiner Komplexität keineswegs gerecht, denn je nach Zeitpunkt und Ort, war dieser Krieg in Südostasien durchaus auch ein konventioneller. In eben diesem Spannungsfeld wurde das fixed wing gunship geboren und gerade auch seine späteren Varianten in Form der AC-130 kämpften in konventionellen Hochbedrohungsumgebungen durch reguläre NVA Großverbände mit AAA & SAMs. Und so war zwar die Verlustrate "relativ hoch", aber setzt man diese in Relation zu den geflogenen combat hours, wies die AC-130 im Vergleich mit allen anderen Waffensystemen die geringste Verlustrate auf. ZITAT As one observer later noted, during the Eastern Offensive [1972] the gunships had come full circle. The AC-47s had first come to Vietnam to fly CAS for American units, particularly during search-and-destroy operations or to defend armed hamlets or Special Forces bases. By the time the AC-119s arrived, they were a key element in the interdiction campaign covering America's withdrawal. By 1972 the AC-130 were again flying CAS, this time for the ARVN. The difference was that in 1965, the AC-47s faced low-intensity counterinsurgency forces with little or no air defense capability, while by the 1970s the AC-119s and AC-130s were flying in high-intensity conventional combat environments against highly sophisticated AAA and SAM sites often employing radar guidance capabilities. [...] For those who paid attention, the AC-130s' performance in Southeast Asia had been remarkable. Aside from the the thousands of vehicles they destroyed, they had proved to be the most accurate close air support and interdiction weapon in the Air Force arsenal. While the 16th SOS had lost fifty-five crew memebers, this loss rate for combat hour flown was less than that of all other major weapon systems employed during the war. As General McCutchan declare dyears later, "The gunship could work and survive despite undocumented beliefs that it was not survivable. When teamed with fighter escort it was even more effective." William P. Head, Night Hunters: The AC-130s and Their Role in US Airpower, Seite 145 & 155 Diese Genauigkeit kann aber eine Haubitze auch nicht aufbringen. Wenn es um nur wenige Meter neben den eigenen Leuten geht, dann hilft eine Mk am besten, u.a. deswegen sind die A-10 auch heute noch so beliebt. Für solche Zwecke war die fliegende Haubitze sicherlich nicht vorgesehen. Und genau deswegen hat man sich mit allerlei anderen Waffen versucht, wie Du schon aufgeführt hast. Leider muss man damit sehr nah heran. Das ist der Nachteil all dieser Waffen, wenn man so chirurgisch genau arbeiten muss. Heute verwendet man aus größerer Entfernung einfach kleinere Lenkwaffen, die es damals nicht gab, u.a. eben auch besagte SALH Versionen der FFAR. Irgend wo muss man mit seinen Beispielen auch im Dorf bleiben, denn selbst mit MK muss man näher ran als gewöhnlich, weil allein die aerodynamischen Schwankungen durch Seiten- und Aufwinde und dergleichen schon einer A-10 und Konsorten gehörig ins Handwerk pfuschen können. Aus sicherer Distanz helfen punktgenau nur Lenkwaffen und keine Haubitzen. Jetzt geht hier aber einiges durcheinander, vielleicht solltest du mal deutlicher zwischen den Plattformen und Epochen differenzieren. So weist die 105 mm Haubitze der AC-130 sehrwohl eine recht bemerkenswerte Präzision auf, was aber natürlich auch an der Einsatzweise des Gesamtwaffensystems liegt, namentlich das Flugprofil (pylon turns). Deswegen und aufgrund der sehr viel günstigeren Munition, im Vergleich zu den Präzisionslenkwaffen, von der man auch noch ungleich mehr mitführen kann, ist die Haubitze immer noch auch in der letzten Ausführung der AC-130 zu finden. ZITAT "An AC-130 is a precision strike platform in itself," [AFSOC chief] Heithold explained in an interview with Breaking Defense. "It precisely delivers very low yield munitions with a 30 [mm gun] and a 105… and they’re very inexpensive to deliver." https://www.businessinsider.de/the-air-forc...5?r=US&IR=T -------------------- "avenidas/avenidas y flores/flores/flores y mujeres/avenidas/avenidas y mujeres/avenidas y flores y mujeres y/un admirador" - Eugen Gomringer
"Two possibilities exist: either we are alone in the Universe or we are not. Both are equally terrifying." - Arthur C. Clarke Proud member of Versoffener Sauhaufen™! #natoforum |
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2. Jun 2019, 15:53 | Beitrag
#3
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Konteradmiral Beiträge: 20.508 Gruppe: VIP Mitglied seit: 06.08.2002 |
So weist die 105 mm Haubitze der AC-130 sehrwohl eine recht bemerkenswerte Präzision auf Kannst du das anhand einer Kenngröße spezifizieren? CEP oder Winkelmaß? Natürlich ist der Schritt zu einem Drehflügler als Plattform nochmal etwas anderes. Bekanntermaßen sind selbige insbesondere im Schwebeflug nämlich nicht sonderlich stabil, und die Vorstellung, man könnte mit einer hubschraubergestützten Haubitze auf relevante Entfernungen problemlos "bis auf 50 Yards an die eigenen Truppen heran" schießen, ist ein wenig optimistisch. -------------------- This just in: Beverly Hills 90210 - Cleveland Browns 3
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2. Jun 2019, 17:49 | Beitrag
#4
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Oberstleutnant Beiträge: 15.459 Gruppe: VIP Mitglied seit: 13.01.2005 |
So weist die 105 mm Haubitze der AC-130 sehrwohl eine recht bemerkenswerte Präzision auf Kannst du das anhand einer Kenngröße spezifizieren? CEP oder Winkelmaß? Nein, leider nicht. Aber dieses Zitat sollte einem zumindest eine grobe Vorstellung davon geben können: ZITAT AC-130 Spectres, newly armed with Pave Aegis 105-mm howitzers plugged the gap left by the AC-119Ks and Army Cobras. Less vulnerable to ground fire, the Spectre could strike enemy positions from 6,500-12,000 feet AGL with scant loss in precision. Time after time the AC-130s wracked the Communist troops with lethal "105s" -- often only 10-15 yards from the friendlies. Soon ground commanders swore by Pave Aegis's ability to hurt the enemy. A Spectre pilot reported that one ARVN commander told him to "go north along the main street for three blocks, turn east there and hit the second home from the corner." Lt. Col. Ralph Rowley, Tactics and Techniques of Close Air Support Operations 1961 - 1973, Seite 123 Natürlich ist der Schritt zu einem Drehflügler als Plattform nochmal etwas anderes. Bekanntermaßen sind selbige insbesondere im Schwebeflug nämlich nicht sonderlich stabil, und die Vorstellung, man könnte mit einer hubschraubergestützten Haubitze auf relevante Entfernungen problemlos "bis auf 50 Yards an die eigenen Truppen heran" schießen, ist ein wenig optimistisch. Jupp, darauf wollte ich hinaus, die Starrflügler-Gunships bieten aufgrund ihrer Flugeigenschaften und des speziellen Flugprofils eine viel stabilere Plattform und ermöglichen somit präzisere Waffenwirkung im Ziel. -------------------- "avenidas/avenidas y flores/flores/flores y mujeres/avenidas/avenidas y mujeres/avenidas y flores y mujeres y/un admirador" - Eugen Gomringer
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