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> Saudi Arabien vs. Iran vs. Türkei, Machtpole und "Regional Player" im islamischen Vorderasien
Maxwell
Beitrag 14. May 2019, 08:46 | Beitrag #211
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Ich hatte bereits bei der Berufung Boltons ähnliche Sorgen, schau mal in diesem Thread circa Mai 2018. Schwabo hatte dort eine Analyse verfasst, warum es auch für die USA enorm schwierig ist, im Iran aktiv zu werden.

 
Scipio32
Beitrag 14. May 2019, 10:01 | Beitrag #212
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Nach Schwalbos Analyse zu urteilen wäre jede militärische Aktion gegen den Iran sinnlos. Na wollen wir mal hoffen dass das Trump und seinem Laden auch bewusst ist.
 
Hummingbird
Beitrag 14. May 2019, 10:24 | Beitrag #213
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Klingt nach einer verzweifelten Drohung, die im Iran bestimmt niemanden beeindrucken wird.

ZITAT
At a meeting of President Trump’s top national security aides last Thursday, Acting Defense Secretary Patrick Shanahan presented an updated military plan that envisions sending as many as 120,000 troops to the Middle East should Iran attack American forces or accelerate work on nuclear weapons, administration officials said.

The revisions were ordered by hard-liners led by John R. Bolton, Mr. Trump’s national security adviser. They do not call for a land invasion of Iran, which would require vastly more troops, officials said.
https://www.nytimes.com/2019/05/13/world/mi...pgtype=Homepage
 
Schwabo Elite
Beitrag 14. May 2019, 13:09 | Beitrag #214
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Hier mein Post von damals.
ZITAT(Schwabo Elite @ 11. May 2018, 10:21) *
Ein Luftkrieg wäre eine völlig andere Nummer als die Irakinvasion 2003. Ein Luftkrieg bringt auch ganz sicher nicht den gewünschten "Regime Change". Wir wissen seit dem Zweiten Weltkrieg sehr genau, dass strategischer Luftkrieg zwar Druck auf ein Regime ausüben kann, indem Infrastruktur zerstört wird und militärische Operationen gestört oder gestoppt werden können, aber Luftkrieg stärkt ein Regime politisch. Das wird gelegentlich wieder vergessen, aber eher im politischen Diskurs. Militärs haben diese Lektion ziemlich genau auf dem Schirm.

Die Situation mit dem Iran heute ist mit dem Irak vor 15 Jahren auch aus einer Vielzahl anderer Gründe nicht vergleichbar.

Militärische und außenpolitische Unterschiede
  1. Die Armee befindet sich in einer strategisch anderen Lage: Reformen und Neupositionierungen machen eine Großoperation schwierig, nach 15 Jahren "War on Terror" sind die Truppen insgesamt erschöpft, unterbesetzt und oft nicht für Combined Arms ausgebildet.
  2. Es gibt keinen Invasionskorridor: Der Irak und Afghanistan fallen hierfür aus. Irak und Iran sind vielfach eng verbunden. Die irakische Regierung mitnichten von den USA so eng zu führen, dass man von dort mühelos einen Angriff starten könnte. Afghanistan ist infrastrukturell zu isoliert für einen Aufmarsch. Die Türkei will keinen Krieg mit dem Iran und hat zudem nur eine sehr schmale Grenze, gemessen an der Größe des Iran; Gleiches gilt für Pakistan. Mit gerade einmal drei Fernstraßen in sehr zerklüftetem Gelände ist der Invasionskorridor durch den Nordiran sehr ungünstig. Russland fällt als Aufmarschgebiet aus naheliegenden Gründen ebenso aus wie die Staaten des Südkaukasus und Turkmenistan. Es bliebe eine amphibische Invasion über den Persischen Golf. Vermutlich politisch die machbarste Variante, aber militärisch die dümmste. Man steuert direkt auf die Provinz Bushehr zu, die nicht nur eine starke Flottenpräsenz aufweist, sondern auch militärisch gut gerüstet ist. Das Gelände ist zwar zunächst gutes Panzergelände - Wüste - geht aber nach einem schmalen Streifen in zerklüftetes Mittelgebirge über. Weiter östlich, bei den Emiraten und der omanischen Exklave stieße man auf die Hormozgan Provinz zu. Dort ist der flache Küstenstreifen noch schmaler.
  3. Iran ist grundsätzlich ein schlechtes Land für Invasoren. Der Staat ist doppelt so stark bevölkert wie Irak und viermal so groß. Dazu besteht das Land mehrheitlich aus Hochland und Gebirge, nebst Wüsten. Die Infrastruktur ist zwar solide, aber natürliche Wasserwege, die Logistik und Vorstöße vereinfachen sind selten. Küsten am Golf bieten keine Einfallstore ins Inland, das Land ist weder von Ost nach West, noch von Nord nach Süd leicht zu durchqueren. Jahrzehnte der Isolation und die vorausgehenden Abgeschiedenheit von großen Handelswegen und -netzen haben den Iran schlecht verbunden mit seinen Nachbarn zurückgelassen. Die Nachbarn hatten und haben dem Land allerdings auch wenig zu bieten: Das Land ist darum weitestgehend für den eigenen Bedarf vernetzt.
  4. Der Iran ist militärisch nicht nur eine Regionalmacht, sondern vermutlich die stärkste Macht des mittleren Ostens. Der Grund sind die 35 Jahre währenden Embargos und der lange Iran-Irak-Krieg. In dieser Zeit musste das Land sich eines Feindes erwehren, der von allen Seiten - Ost wie West - militärisch versorgt wurde, während man selbst vom Nachschub für meist westliche Waffensysteme abgeschnitten war. Nicht, dass die Waffen Irans alle State-of-the-Art wären, aber Iran kann sich größtenteils selbstversorgen. Ansonsten gibt es gute Verbindungen zu nordkoreanischen Waffenschmieden, die Eigenprodukte und Kopien chinesischer (und sowjetischer, bzw. russischer) Systeme liefern können. Insgesamt stehen dem Land gut 500.000 Soldaten zur Verfügung, was allein durch die Anzahl für einen Angreifer auf eine Invasionsstreitmacht von nicht unter zwei Millionen Mann hinauslaufen müsste, wollte man einen Landkrieg gewinnen. Für eine Besatzungsphase im Anschluss müsste man wohl mit ähnlichen Mengen wie bei Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg rechnen. Wer soll das leisten?
  5. Wir sind damit beim entscheidenden Punkt: es gibt keine willigen Verbündeten. Die Staaten der Region wollen keinen Krieg mit dem Iran. Keiner. Nicht einmal Saudi Arabien. Denn kein Staat könnte den Iran bezwingen, besetzen und befrieden. Und jede Form der Invasion würde durch die Indoktrination (und Geschichte) der iranischen Bevölkerung eine immense Widerstandsbewegung hervorrufen. Alle potentiellen Alliierten einer Invasion sind entweder ehemalige Kolonialmächte (Russland, UK, Frankreich und vor allem Türkei), Juden, Sunniten oder die USA selber. Keiner kann dort - wie nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland etwa oder im letzten Irak-Krieg - eine moralisch höherwertige Position glaubhaft beanspruchen.
  6. Nicht nur gibt es keine Alliierten, es gibt auch reichlich strategische Gegner: Russland und China würden den Angriff zu Recht geißeln und sie würden Iran vermutlich zumindest verdeckt unterstützen. Russland hat logistisch sehr breite Möglichkeiten den Iran zu beliefern. Zum einen indirekt durch verbündete Staaten an der Nordgrenze Irans (Kaukasus und Turkmenistan) und zum anderen direkt über das Kaspische Meer. All das wäre a) vermutlich am Rande alliierter Möglichkeiten zur Unterbindung qua Luftschlag und b) wäre ein Angriff mit russischen Opfern eine Eskalation, die Russland willkommen wäre selbst zu eskalieren. Es würde völlig reichen, wenn Russland ein paar SAM-Batterien in die Grenznähe verlegt und alliierte Flugzeuge aktiv beleuchtet und beschießt. Man könnte das sogar doppelt ausbeuten und "als Zeichen des guten Willens" dazu Verbände aus Europa abziehen. Das würde das Narrativ vom Aggressor Russland weiter abmildern, Europa von den USA entfernen und zu Russland hintreiben und direkt die NATO gefährden. China könnte indes über Russland nicht nur endlos Material liefern, sondern seine Aufklärungskapazitäten anbieten. Ein bisschen wirtschaftlicher Druck - Kohle, Stahl, Aluminium stärker subentionieren, Exportzölle auf Elektronikartikel - und die US-Wirtschaft geht völlig in den Keller.
  7. Wir haben nicht mehr 2001. Die Friedensdividende ist aufgebraucht, die "Coalition of the Willing" ist verschwunden, Russland wieder ein ernstzunehmender strategischer Gegner, China deutlich präsenter international und die USA längst nicht mehr unangefochtener und selbstüberzeugter "Führer der freien Welt".


Innenpolitische Unterschiede:
  1. Trump ist nicht George Walker Bush und die USA heute sind nicht die USA von 2001.
  2. Trump unterscheidet sich maßiv von GWB. Hier werden beide gerne als dumm dargestellt, aber das ist die Naivität und der Moralisierungswahn deutscher außenpolitischer Diskurse. Bush hatte gute Gründe auf seine Berater zu hören und nicht wenige sahen in der Politik von Cheney und Bush junior eine Fortführung der Politik von Bush senior und Cheney zehn Jahre zuvor. Trump hat nichts woran er anknüpfen könnte oder wollte. Was er vor allem will, ist positives Feedback von möglichst vielen Seiten. Ein Invasionskrieg wäre hochgradig unpopulär in den USA, allein weil er zehntausende Särge mit sich brächte. Nicht zu reden von den Kosten und dem außenpolitischen Fallout.
  3. Nach 9/11 haben viele in den USA gerne geglaubt, dass der Diktator, den man zehn Jahre zuvor in den Medien mit Hitler verglich, auch etwas mit 9/11 zu tun haben könnte oder den USA Übles wolle. Immerhin hat man den Irak die gesamte Zeit bombardiert, der Gedanke war also nicht völlig abwegig. Das machte eine Stimmung für die Invasion möglich. Der Irak-Krieg war in den Medien vor allem ein Krieg gegen Saddam und für mehr Demokratie in der MENA-Region. Ein Krieg im Iran könnte für mehr Demokratie und gegen islamistischen Terror stehen, ja, aber nach dem Desaster im Irak ist die Demokratisierung anderer Länder einfach nicht mehr so angesagt in den USA. Im Gegenteil: Trump wurde für seine isolationistischen Töne gewählt und von denen ist er vermutlich auch selbst überzeugt. Er macht gern den Dicken Maxe, aber er legt sich nicht gern fest. Und auch ihm ist klar, dass eine Invasion mit praktisch allen aktiven Verbänden - als ob das jemals möglich wäre logistisch - sich nicht so leicht rückabwickeln lässt, wie ein Stück Papier einen Vertrag aufkündigt.


Am Ende ist für keine Form von Alliierten, wie sie denkbar oder ausdenkbar wären eine Invasion Irans siegreich zum Abschluss zu bringen. Über die Besatzungszeit danach müssen wir nicht einmal reden. Das hat schon in den beiden Nachbarländern Irak und Afghanistan nicht geklappt. Schlimmer noch, eine Invasion wäre außenpolitischer Selbstmord für die USA. Mit Sicherheit würde es der NATO in Europa schaden und Russland nur an allen Ecken und Enden helfen. Und innenpolitisch erfordert eine Invasion so viel "Committment", dass daran nicht zu denken ist. Ich diskutiere die innenpolitischen Konsequenzen gar nicht erst, weil ich glaube, dass es in keiner der beiden Kammern dafür eine Mehrheit gäbe.

Eine reine Luftkampagne wird indes keine Lösung in Form eines Regimewechsels bringen. Damit könnte man bestenfalls strategische Ziele ausschalten, indem man Forschungseinrichtungen und Fabriken sowie Kommandozentren zerstört. Das wird aber auch völkerrechtlich eine problematische Sache, denn solange der Iran von Europa, Russland und China bestätigt bekommt, dass die Auflagen erfüllt werden, fehlt der internationale Konsens für Strafaktionen. Genau der macht aber den Unterschied zwischen "Einsätzen" im Kosovo oder Irak und "Angriffskriegen" gegen die Ukraine und Georgien. Kurzum: Ein einseitiger Angriff auf den Iran wäre der Verlust amerikanischer Ansprüche eine internationalem Konsens entsprechende Friedensordnung durchzusetzen.



ZITAT(Scipio32 @ 14. May 2019, 11:01) *
Nach Schwalbos Analyse zu urteilen wäre jede militärische Aktion gegen den Iran sinnlos. Na wollen wir mal hoffen dass das Trump und seinem Laden auch bewusst ist.

Nein, das ist nicht meine Analyse. Meine Analyse war, dass man keinen Regimewechsel durch einen konventionellen Krieg mit anschließender Besatzung (qua Mangels an Truppen und Allierten sowie qua Gefahr der Intervention strategischer Gegner) oder begrenzte Luftschläge erreichen kann. Militärische Optionen, um die aktuelle Regierung zum Kurswechsel zu zwingen, gibt es durchaus, wenngleich diese militärischen Optionen nur Teil eines größeren Blattes von Machtprojektionen sein sollten.
Wenn die USA den Iran zwingen wollen einen neuen und für den Iran einschränkenderen Deal auszuhandeln, dann sind selbstverständlich Luftschläge eine Machtprojektionsmöglichkeit, die beide Seiten in das Kalkül einrechnen werden. Ein Luftschlag gegen Basen für ballistische Raketen wäre durchaus denkbar. Hierfür wären sich vielleicht auch sowohl die Israelis als auch die Saudis nicht zu schade. Ähnliches würde für eine SEAD/DEAD-Kampagne gelten.
Das wären aber Eskalationsstufen, die weit entfernt von konstruktiven Konfliktlösungen liegen dürften und sollten. Daher wäre zu hoffen, dass die Parteien sich vorher einigen. Dabei dürfte Russland eine zentrale Rolle spielen. Wenn Russland hier als Schlichter oder Vermittler auftritt, könnte das die russische Position langfristig stärken und auch für EU und NATO eine Normalisierung in den Beziehungrn zu Russland bedeuten. Gießt Russland Öl ins Feuer und liefert z. B. Luftabwehrsysteme an den Iran, wird das die USA nur zu einer konfrontativreen Konfliktlösung drängen, weil man zuschlagen wollen würde, bevor man seine Vorteile verliert.
Ein iranisch-amerikanischer Konflikt ist indes nur vordergründig im Sinne Russlands. Das Spiel wäre leicht zu durchschauen für die USA und würde auch von den amerikanischen Verbündeten gegeißelt werden. Der Konflikt würde ausgedehnt und die Weltwirtschaft belasten. Ein Krieg im Mittleren Osten kann leicht außer Kontrolle geraten und die Region weiter destabilisieren. Der Fallout ist kaum zu kalkulieren und damit ist der Ausgang hochgradig offen. Zum Fallout könnte eine Erstarkung muslimischer Terroristen gehören, die auch im Grenzgebiet Russlands zwischen dem Kaukasus und Kasachstan aktiv sind.

Der Lachende Dritte (oder hier: eher "Vierte") wäre dann schlimmstenfalls China, das gegen eigene muslimische Extremisten weiterhin mit aller Härte vorgehen würde, alle Seiten mit Waffen und Informationen beliefern könnte und die Schwäche der USA, Russlands und Europas nutzen könnte, um in Korea und im Pazifik nach Belieben schalten und walten zu können.


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xena
Beitrag 14. May 2019, 13:24 | Beitrag #215
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Tja, wäre da nicht John R. Bolton, der einen krankhaften Hass gegen den Iran pflegt und großen Einfluss auf Trump hat.


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revolution
Beitrag 14. May 2019, 20:58 | Beitrag #216
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Naja, warum die USA so angefixt vom Iran sind hat ja konkrete Ursachen. Die Netzwerke innerhalb der US Regierung setzen sich aus Nationalisten/Isolationisten, Lobbyisten der Rüstungsindustrie und (Schiefer-)Ölindustrie zusammen und die internationale Diplomatie dieser Interessensgruppe ist in den Händen des B-Teams um John Bolton, "Bibi" Netanjahu, Mohamed Bin Salmanx sowie Jared Kushner. Damit sind konkrete geostrategische Interessen ja bereits vorgegeben... Das ist eine Vetternwirtschaft, die sich an kein Recht und Gesetz dieser Welt gebunden fühlt. Das entspricht auch nicht den dahinter steckenden Interessen. Immerhin ist diese Trump Administration so ehrlich, das auch ganz offen so zu vertreten.

Ganz im Sinne der am Markt verbliebenen und auf Anschlag pumpenden Ölproduzenten USA, Saudi Arabien und Arabische Emirate sowie der entsprechenden Industriezweige aus dem Öl und Rüstungsgeschäft, sind einseitige Eskalation, Propaganda und militärischen Drohungen recht günstige Hilfsmittel, um Gegenspieler in die Enge zu treiben und sich diese Show über steigende Rüstungsausgaben und steigende Ölpreise obendrein gut bezahlen zu lassen. Auf Kosten der iranischen Zivilbevölkerung in diesem konkreten Fall.

Eine Invasion und Besetzung relevanter Landesteile hielte ich aus militärischen, demografischen, geografischen, logistischen Gründen für vollkommen abwegig. Luftschläge auf die Infrastruktur würden die Iraner dazu einladen entsprechende Vergeltung zu üben. Man weiß aber nicht, wie hoch und wie zutreffend das Vertrauen der Militärs in ihre Abwehrsysteme und den entsprechend Einfluss in kalkulatorische Überlegungen ist.

Ein denkbares Szenario wäre, dass man einen Schusswechsel auf See provoziert, der die USA und eine "Golf-Arabische Koalition" dazu "nötigt", iranische Inseln im Persischen Golf zu besetzen. Ziel wäre die Zerstörung der iranischen Marine und Küstenverteidigung und die Kontrolle der Strasse von Hormuz. Die amerikanische und israelische Luftwaffe würden zudem umfangreiche Luftangriffe gegen Ziele in Syrien, Libanon und Irak vornehmen. Dazu eine Welle von Hackerangriffen gegen Kraftwerke, Staudämme und Banken, sowie eine Propagandakampagne zur Legitimation nach hinten und zur Anstachelung der Bevölkerung im Iran. Man würde versuchen das Land wirtschaftlich in die Situation eines Bürgerkriegs und dadurch zur Kapitulation zu bringen. Plan B wäre noch die atomare Karte gegen "tief verbunkerte Ziele", die einem Kapitulationswunsch Nachdruck verleihen.

Egal wie sich die Situaton weiter entwickelt, muss der Iran konsequenterweise aus dem JCPOA sowie dem Atomwaffensperrvertrag aussteigen und dringend ein glaubhaftes Atomwaffenpotential aufbauen. Das macht so alles keinen Sinn.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 14. May 2019, 21:24
 
xena
Beitrag 15. May 2019, 01:34 | Beitrag #217
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Derzeit ist das alles Säbelrasselei für das Wahlvolk Zuhause. Diese Säbelrasselei kann aber schnell heiß werden, vor allem wenn ein Brandstifter wie Bolton im Hintergrund seine Fäden zieht. Verlierer werden auch die Golfstaaten sein, die mit iranischen Raketen zugedeckt werden. Da braucht der Iran keine moderne Luftwaffe um um sich zu schlagen. Die Ausschaltung der iranischen Raketen halte ich für wenig durchführbar, weil sie mobil sind. Ab einer bestimmten Eskalationsstufe dürften sie ihre angestammten Lager verlassen und kaum noch zeitnah zu einem Angriff aufgeklärt werden können. Der Iran kann dann den Golf dicht machen, was wiederum für die Weltwirtschaft schädlich wäre, wenn die halbe Welt kein Öl mehr bekommt.
Ich sehe derzeit keine sinnvolle militärische Optionen für die USA. Drohungen bringen gar nichts, ohne die Möglichkeit zu haben diese tatsächlich umzusetzen zu können.


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Hummingbird
Beitrag 15. May 2019, 07:59 | Beitrag #218
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Wenn der Iran seine Arbeit an der Atomwaffe fortsetzt, dann werden die USA sich höchstwahrscheinlich gezwungen sehen, Bodentruppen einzusetzen, um die Anlagen außer Betrieb zu setzen. Ich zweifle jedenfalls daran, dass sich diese Anlagen alleine mit Luftschlägen ausschalten lassen.
 
Schwabo Elite
Beitrag 15. May 2019, 08:50 | Beitrag #219
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Bodentruppen gegen die Anlagen sind wirklich keine gute Idee. Das hieße langjährige Besatzung, das funktioniert nicht.

Der Beitrag wurde von Schwabo Elite bearbeitet: 16. May 2019, 08:54


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Hummingbird
Beitrag 15. May 2019, 10:06 | Beitrag #220
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Nein, nicht langjährige Besatzung sondern schnell rein und schnell wieder raus. Anlagen zerstören ohne große Kontamination aktiv zu verschulden.
 
Schwabo Elite
Beitrag 15. May 2019, 11:14 | Beitrag #221
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Ich glaube, Du unterschätzt gewaltig, was Du da forderst. Eine Zerstörung diesen Ausmaßes dürfte nicht von Spezialkräften oder anderen Bodentruppen zu leisten sein, ohne dass diese massive Verluste erleiden. Die entsprechenden Anlagen sind nicht gebündelt, sondern gut geschützt über das Land verteilt und man müsste in der Folge ein dichtes Netz von Luftabwehrsystemen an multiplen Punkten des Landes überwinden, um zeitgleich und mit einem nicht zu realisierenden Überraschungsmoment große Anlagen nachhaltig auszuschalten. Das ist schlicht nicht machbar. Schon eine Geiselbefreiung in Teheran war vor 40 Jahren nicht zu realisieren.


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Hummingbird
Beitrag 15. May 2019, 11:20 | Beitrag #222
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Was glaubst du wohl warum von 120.000 Soldaten die Rede ist? Alleine mit Luftschlägen wird sich der Iran nicht vom Bau der Bombe abhalten lassen können .
 
400plus
Beitrag 15. May 2019, 11:33 | Beitrag #223
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Mit 120.000 Mann aber auch nicht, damit kommt man nicht "schnell rein und schnell wieder raus", wenn das Atomprogramm so weit über das ganze Land verteilt ist: Karte.
 
xena
Beitrag 15. May 2019, 11:50 | Beitrag #224
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Vor allem sind die Anlagen auch tief im Land drin. Da bekommt man nicht einfach so eine größere Menge Leute hin, die nötig wären, um diese Anlagen zu zerstören und vorher noch die Verteidiger zu überwinden. Da wird man wohl nur mit einer robusten Invasionsarmee rein müssen. Aber woher nehmen? Das wäre ein richtig ausgewachsener Krieg mit allen Konsequenzen für die Region und die Weltwirtschaft. Das wird auch an uns nicht spurlos vorbei gehen.

Interessant wäre, wie sich die Russen dabei verhalten würden. Still würden sie nicht bleiben. Sie würden massiv Waffen an den Iran liefern, von denen sie noch jede Menge in Depots rum stehen haben, allein nur um indirekt ihrem Erzrivalen zu schaden.

Der Beitrag wurde von xena bearbeitet: 15. May 2019, 11:54


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Dave76
Beitrag 15. May 2019, 12:58 | Beitrag #225
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ZITAT
Trump denies U.S. plan to send 120,000 troops to counter Iran threat

May 14, 2019
WASHINGTON (Reuters) - President Donald Trump on Tuesday denied a New York Times report that U.S. officials were discussing a military plan to send up to 120,000 troops to the Middle East to counter any attack or nuclear weapons acceleration by Iran.

“I think it’s fake news, OK? Now, would I do that? Absolutely. But we have not planned for that. Hopefully we’re not going to have to plan for that. And if we did that, we’d send a hell of a lot more troops than that,” Trump told reporters at the White House.

The Times reported that Acting Defense Secretary Patrick Shanahan presented an updated plan last week in a meeting of top national security aides that envisions sending as many as 120,000 American troops to the region if Iran attacks U.S. forces or accelerates work on its nuclear weapons.

The updated plan does not call for a land invasion of Iran, which would require far more troops, the Times reported, citing unidentified administration officials.
[...]
https://www.reuters.com/article/us-usa-iran...t-idUSKCN1SK1YM



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400plus
Beitrag 15. May 2019, 13:16 | Beitrag #226
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Die Bundeswehr hat aufgrund der Spannungen die Ausbildungsmission im Nordirak ausgesetzt:

https://www.spiegel.de/politik/ausland/bund...-a-1267572.html
 
Hummingbird
Beitrag 15. May 2019, 14:02 | Beitrag #227
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ZITAT(400plus @ 15. May 2019, 12:33) *
Mit 120.000 Mann aber auch nicht, damit kommt man nicht "schnell rein und schnell wieder raus", wenn das Atomprogramm so weit über das ganze Land verteilt ist: Karte.
Das ist mir schon klar. Die Iraner sind ja auch nicht doof.
 
Schwabo Elite
Beitrag 15. May 2019, 15:40 | Beitrag #228
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Warum schreibst Du dann so einen Unsinn? confused.gif


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Hummingbird
Beitrag 15. May 2019, 22:03 | Beitrag #229
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Äh, liest du Nachrichten oder trollst du nur?
 
Schwabo Elite
Beitrag 16. May 2019, 08:57 | Beitrag #230
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Nun bleib mal schön locker. Du redest von Invasion mit Bodentruppen, um weit verteilte, gut gesicherte Anlagen in einem riesigen Land auszuschalten, weil Deiner Ansicht nach Luftschläge nicht funktionieren oder ungeeignet sind.

Und jeder hier sagt Dir, dass das a) eine dumme Idee ist und b) nicht funktionieren würde. Ich habe dazu vor einem Jahr einen längeren Text geschrieben und Du meinst, man könne das mit zwei Sätzen zu einer Alternative stilisieren. Kann man nicht. Das ist zu wenig und bleibt weiterhin a) und b).

Sofern Du also nicht mit Argumenten anrückst, bist Du hier der Troll.


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Hummingbird
Beitrag 16. May 2019, 10:44 | Beitrag #231
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...

Der Beitrag wurde von Hummingbird bearbeitet: 13. Jun 2019, 20:52
 
revolution
Beitrag 6. Jun 2019, 11:46 | Beitrag #232
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ZITAT
Trumps Einflüsterer aus Abu Dhabi

Mohammed bin Zayed ist der starke Mann der Vereinigten Arabischen Emirate. Seine aggressive Agenda prägt die US-Politik im Nahen Osten.

Montag 3. Juni 2019 21:01

Der mächtigste arabische Politiker ist nach Ansicht der «New York Times» nicht MbS, sondern MbZ – also nicht der saudische Kronprinz Muhammad bin Salman, sondern Mohammed bin Zayed, Kronprinz von Abu Dhabi und De-facto-Herrscher der Vereinigten Arabischen Emirate. MbZ, 58 Jahre alt, ist ein enger Verbündeter der USA mit grossem Einfluss in Washington. Die Macht des relativ unbekannten Kronprinzen von Abu Dhabi gründet auf jahrzehntelanger Loyalität gegenüber den USA. Seit ein paar Jahren verfolgt MbZ eine eigene, zunehmend aggressive und kriegerische Agenda.

«Und US-Präsident Donald Trump scheint ihm zu folgen», schreibt die «New York Times» in einem heute veröffentlichten Hintergrundbericht über die Politik von MbZ, der eine Konfrontation mit dem Iran sucht. Zuletzt prägten zunehmende Spannungen die Beziehungen zwischen Washington und Teheran. Der NYT-Bericht ist alles andere als schmeichelhaft für den amerikanischen Verbündeten aus der Golfregion: Der Kronprinz wird als Kriegstreiber beschrieben.

Der Einfluss von MbZ in den USA sei legendär und nie spürbarer gewesen als unter der Trump-Präsidentschaft, schreibt die «New York Times». Ob Iran oder Katar, Libyen oder Saudiarabien oder auch die Muslimbruderschaft: Laut NYT hat der US-Präsident wiederholt Positionen übernommen, die vom Kronprinzen von Abu Dhabi favorisiert wurden – sogar dann, wenn eigene Kabinettsmitglieder oder Berater seines nationalen Sicherheitsrats andere Haltungen vertreten hatten.

MbZ ist zudem ein Fürsprecher des saudischen Kronprinzen Muhammad bin Salman, der seinerseits ein freundschaftliches Verhältnis mit Kushner pflegt – auch nach dem Mord an dem Journalisten Jamal Kashoggi. Dass Trump und sein Schwiegersohn den saudischen Kronprinzen nicht fallen gelassen haben, ist auch ganz im Sinne von MbZ.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) bestehen aus Abu Dhabi, Dubai sowie fünf weiteren Emiraten. Bekannt sind die VAE als obszön reicher Staat und touristische Top-Destination mit glitzernden Skylines, Rekordbauten von Stararchitekten, palmenförmigen Inseln oder auch Sandstränden. Weniger wahrgenommen wird, dass die VAE zur heimlichen Grossmacht am Golf und im Nahen Osten aufgestiegen ist.

Ausgestattet mit der schlagkräftigsten Armee eines arabischen Staates sowie einer Söldnertruppe, betreiben die VAE eine aggressive Aussen- und Kriegspolitik. Dazu gehören die politische Isolierung von Katar sowie die militärische Intervention im Jemen. In beiden Fällen handelten die Emirate als Verbündete von Saudiarabien. Mit Luftangriffen beteiligten sich die Emirate auch am Kampf einer von den USA angeführten Koalition gegen den Islamischen Staat (IS) im Irak und in Syrien.

Kronprinz MbZ, an der britischen Militärakademie Sandhurst ausgebildet, ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Emirate. Und er gilt als treibende Kraft hinter der offensiveren Politik, die im Zuge des Arabischen Frühlings 2011 begann. So beteiligten sich die VAE an der Bekämpfung einer Demokratisierung Ägyptens respektive an der Installierung des autoritären Regimes des heutigen Herrschers Abdel Fattah al-Sisi. Die VAE haben heute erheblichen Einfluss in Ägypten, mehr womöglich als das grössere Saudiarabien, das als die sunnitische Führungsmacht gilt. Die Neuordnung der Mena-Region (Nahost und Nordafrika) möchten die Emirate in ihrem Sinne prägen.

https://www.bazonline.ch/ausland/naher-oste.../story/12070359




Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 6. Jun 2019, 14:31
 
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Beitrag 13. Jun 2019, 16:38 | Beitrag #233
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Im Golf von Oman wurden offenbar zwei Tanker angegriffen. Dabei handelt es sich um die norwegische Front Altair und die Kokuka Courageous, die von der Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement betrieben wird und dem japanischen Konzern Kokuka Sangyo gehört.

Die Front Altair soll ersten Meldungen nach von einem "Torpedo" getroffen worden sein, die Kokuka Courageous von zwei "Granaten" (CNN zitiert "'attacked'" twice with 'some sort of shell'").

Links:

  • https://edition.cnn.com/middleeast/live-news/gulf-of-oman-incident-latest-intl/index.html
  • https://www.bbc.com/news/world-middle-east-48619771
  • https://www.telegraph.co.uk/news/2019/06/13/oil-tankers-hit-fresh-attack-gulf-oman/


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Beitrag 14. Jun 2019, 05:48 | Beitrag #234
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Video das zeigen soll wie die iranischen Revolutionsgarden am Tanker Kokuka Courageous eine nicht explodierte Haftmine wieder entfernen.

Link zum U.S. Central Command


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revolution
Beitrag 14. Jun 2019, 06:53 | Beitrag #235
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Das stinkt mal wieder zum Himmel nach False-Flag Propaganda
 
Maxwell
Beitrag 14. Jun 2019, 07:44 | Beitrag #236
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Der Geruch ist durchaus wahrnehmbar.

FAZ

Die Mannschaft des japanischen Schiffs will unmittelbar vor dem Angriff „fliegende Objekte“ gesehen haben.
 
goschi
Beitrag 14. Jun 2019, 08:11 | Beitrag #237
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ZITAT(revolution @ 14. Jun 2019, 07:53) *
Das stinkt mal wieder zum Himmel nach False-Flag Propaganda

inwiefern?


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Wer zum Denken nachdenkseiten braucht, denkt auch, dass ihm ihm die Tankkarte das tanken abnimmt.

Qui tacet, consentire videtur
ZITAT(Forodir @ 31. May 2023, 20:26) *
Dass die Russen viele Verluste haben aufgrund ihrer offensiven Vorgehensweise, die sie sich bei Zapp Brannigan abgeschaut haben, ist davon unbenommen.
 
Schwabo Elite
Beitrag 14. Jun 2019, 08:18 | Beitrag #238
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ZITAT(Maxwell @ 14. Jun 2019, 08:44) *
Der Geruch ist durchaus wahrnehmbar.
Ist dem so? Inwiefern?
ZITAT(Maxwell @ 14. Jun 2019, 08:44) *
FAZ HANDELSBLATT
Fixed that for you. wink.gif

ZITAT(Maxwell @ 14. Jun 2019, 08:44) *
Die Mannschaft des japanischen Schiffs will unmittelbar vor dem Angriff „fliegende Objekte" gesehen haben.


Ja, wie schon gestern geschrieben nahmen die Mannschaften "Torpedo-" bzw. "Granatangriffe" wahr. Das mit dem Torpedo kam aber vom Telegraph:

ZITAT
The ship was “suspected of being hit by a torpedo”, according to Taiwan’s state-owned petrol company. The second tanker, Kokuka Courageous, was damaged in a "suspected attack" that breached the hull above the water line while on passage from Saudi Arabia to Singapore, according to Bernhard Schulte Ship management.


Der Beitrag wurde von Schwabo Elite bearbeitet: 14. Jun 2019, 08:28
Bearbeitungsgrund: Telegraph.


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revolution
Beitrag 14. Jun 2019, 09:06 | Beitrag #239
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ZITAT
Thu Jun 13, 2019 3:34
Iran Voices Concern about Suspicious Incidents in Sea of Oman amid Japanese PM's Visit

"We voice concern about the suspicious incidents which happened today for the oil tankers affiliated to Japan concurrently with a meeting between the Japanese prime minister and Supreme Leader (of the Islamic Revolution Ayatollah Seyed Ali Khamenei)," Foreign Ministry Spokesman Seyed Abbas Mousavi wrote on his twitter page on Thursday.

He noted that Iran considers the incidents and the coincidence with Japanese prime minister's trip to Tehran as against the regional and trans-regional efforts and stances to decrease tensions and establish tranquility in the region.
http://en.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13980323000572


ZITAT
Thu Jun 13, 2019 3:37
Iran Warns Regional States to Watch "Deception Trap" of Destabilizers

TEHRAN (FNA)- Iran on Thursday strongly voiced concern about the explosions occurred in the two Japan-related oil tankers in the Sea of Oman, cautioning the regional states not to become entangled in the "deception trap" flattened by countries which benefit from instability in the region.

"All regional states should be careful not to be entrapped by deception of those who benefit from instability in the region," Iranian Government Spokesman Ali Rabi'e said on Thursday.

"The Iranian government is ready for security and regional cooperation to guarantee security, including in the strategic waterways," he added.

All crew members of the two oil tankers which were hit in the Sea of Oman were saved by Iranian rescue teams on Thursday.

Iranian rescue vessels have picked up the 23 crew members of one of the tankers and 21 of the other from the sea and brought them to safety at Iran’s Jask, in the Southern Hormozgan Province, an informed source said on Thursday.

Earlier, media reports said explosions had occurred on the two oil tankers, apparently as a result of attacks.

Details about the incidents are still sketchy, but the ships are known to have sent distress signals to nearby ports and vessels.

While the US Navy claimed it had been assisting the tankers, the Iranian rescue vessel was first to reach them and rescue the crew, who had plunged into and were floating on the sea to avoid the fire.

The MT Front Altair had been loaded at a port in the Gulf of Oman with a petroleum product known as naptha, and was on its way to the Far East. Its crew of 23 is safe after being evacuated by the nearby Hyundai Dubai vessel.
/
Front Altair was loaded from Qatar with the flage of Marshal Islands and Kokuka Courageous was loaded from Saudi Arabia with a Panama flag.

Meanwhile, BSM Ship Management says its crew of 21 aboard the Kokuka Courageous carrying methanol has also been rescued in the Gulf of Oman by a nearby Iranian vessel after what it described as an “incident on board which resulted in damage to the ship’s hull starboard side”.

The Arabic-language al-Mayadeen reported that Front Altair oil tankers was fully drowned in the Sea of Oman after the incident.

Japan's Trade Ministry said that the two oil tankers were reportedly attacked near the Strait of Hormuz which is located between the Persian Gulf and the Gulf of Oman carried "Japan-related cargo".

http://en.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13980323000582


Demnach handelt es sich offenbar um zwei Tankschiffe mit petrochemischen Erzeugnissen aus Katar und Saudi Arabien mit Destination Japan. Am Vortag der Explosionen befand sich eine Vermittlungsdelegation um den japanischen Premierminister Shinzo Abe in Teheran, die in ihrer Bedeutung noch ein Stück weit relevanter war, als der merkwürdige Besuch von Außenminister Maas in Teheran wenige Tage zuvor. Japan war bis vor kurzem noch ein bedeutender Handelspartner des Iran und Japan hatte sich aufgrund seiner guten bilateralen Beziehungen selbst als Vermittler angeboten, um die Spannungen zu reduzieren. Kaum sitzt Abe im Flugzeug, explodiert japanische Ladung im Golf von Oman und der Herr sitzt mitten im Handelskrieg. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Ich habe noch nicht so ganz verstanden, wo sich die Crew der beiden Schiffe befindet. Deren Aussagen dürften von großer Bedeutung sein.

Derweil scheint der Schuldige für die Amerikaner, Briten und Arabien bereits wenige Stunden nach den Explosionen identifiziert. Garniert mit weiteren militärischen Drohgebärden:

ZITAT
Der US-Einschätzung hatte sich auch Saudi-Arabien angeschlossen. Außenminister Adel al-Jubeir sagte dem Sender CNN, dass sein Land "keinen Anlass" habe, Pompeo zu widersprechen. "Wir stimmen ihm zu."

Der britische Außenminister Jeremy Hunt sagte, man werde zwar eine eigene Überprüfung der Vorfälle vornehmen. Zunächst einmal glaube man aber den Erklärungen des Verbündeten USA. Die Vorfälle seien "sehr besorgniserregend und kommen zu einer Zeit von ohnehin schon großen Anspannungen", sagte Hunt. "Meine Botschaft an Iran ist, dass - wenn sie darin verwickelt sind - es eine äußerst unkluge Eskalation ist, die eine ernste Gefahr für die Aussicht auf Frieden und Stabilität in der Region darstellt."

Das US-Militär schickte derweil den Zerstörer "USS Mason" in das Gebiet im Golf von Oman. Das Schiff sei auf den Weg dorthin, wo die beiden Tanker angegriffen worden seien, hieß es. Der Zerstörer "USS Bainbridge" stehe zudem in engem Kontakt mit einem der beschädigten Tanker, der "Kokuka Courageous". Man habe zwar kein Interesse an einer Einbindung in einen neuen Konflikt im Nahen Osten. Das Militär sei aber bereit, US-Interessen zu verteidigen, etwa das der freien Schifffahrt.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/tank...-a-1272370.html


Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 14. Jun 2019, 09:41
 
Maxwell
Beitrag 14. Jun 2019, 09:43 | Beitrag #240
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@ Schwabo: Thx, Artikel verwechselt... xyxthumbs.gif

Inwiefern:
Was Revolution geschrieben hat.
Zudem, es könnten einige Akteure an einer weiteren Verschärfung des amerikanisch-iranischen Konfliktes interessiert sein.
Auch wenn eine Invasion ausgeschlossen ist, würden weitere Wirtschaftssanktionen den Iran hart treffen.

Ich sehe den Nutzen an einer derartigen Aktion aus Sicht der iranischen Regierung nicht (vorausgesetzt, sie verhalten sich rational).
Eine nicht autorisierte Aktion der IRGC könnte demnach trotzdem infrage kommen.

@Revolution, nach meiner Kenntnis wurden die Crews von iranischen Schiffen aufgenommen und an Land versorgt. Im Fall des japanischen Schiffes ist die Besatzung wohl wieder an Bord.
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29. March 2024 - 14:32