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> Politische Ebene des russischen Kriegs, ausgelagert aus dem "russischer Krieg in der Ukraine Thread"
PeterPetersen
Beitrag 28. Feb 2022, 00:10 | Beitrag #1
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ZITAT(400plus @ 27. Feb 2022, 22:53) *
Neues Assessment des ISW:

Die Russen bringen sowohl mehr Kampftruppen in die Ukraine und versuchen auch, bessere Logistikstrukturen aufzustellen. Entsprechend war heute ein eher ruhiger Tag, die Vorstöße wurden vor allem in der Nordostukraine kaum vorangetrieben, bei Mariupol kam es allerdings zu ersten Angriffen auf die Stadt, die von Westen her eingeschlossen wurde. In den nächsten 24 Stunden wird man wahrscheinlich wieder aggressiver auftreten. Cherson konnte noch nicht wieder zurückerobert werden, allerdings gibt es eine Kräftekonzentration am westlichen Dnjepr-Ufer bei Mikolajiw. Die Truppen bei Cherson wollen wahrscheinlich zu diesen aufschließen und dann in Richtung Odessa vorrücken. In Weißrussland sammelt sich eine weitere gepanzerte Streitmacht, die möglicherweise auf die Westukraine zielen wird.

Wenn ich mir das Assessment durchlese und dann solche Bilder hier sehe...
https://twitter.com/andersostlund/status/14...zs-tbKj8QBFlFBA

... und dazu die eindeutigen Gerüchte über Vorbereitung der Belorussen aktiv in den Krieg einzutreten, dann befürchte ich haben wir das schlimmste noch lange nicht gesehen.

Bisher schienen die Russen sich auf hybride Kriegsführung und eher leichte Kampftruppen zu verlassen (Gerasimov Doktrin, wenn ich mich richtig an das Paper erinnere). Ähnlich wie auf der Krim 2014 wo das vorgehen ja auch sehr erfolgreich war. In den letzten Tagen haben sie sich mit der Taktik eine sehr blutige Nase geholt. Man muss aber auch eingestehen, dass wir bisher keine wirklich schweren Angriffe der Russen gesehen haben und auch keinen konzentrierten Einsatz der Luftwaffe und CAS (vielleicht wurden sie auch nur noch nicht gefilmt).

Das scheint sich jetzt zu ändern. Die Drohung mit Nuklearwaffen soll denke ich in erster Linie dazu dienen, dass die NATO nicht auf dumme Ideen kommt, wenn die richtig schlimmen Bilder kommen und die Rufe nach direkter militärischer Hilfe so richtig laut werden.

Ich hoffe, dass ich mich irre....


--------------------
ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
 
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Freestyler
Beitrag 28. Feb 2022, 07:30 | Beitrag #2
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ZITAT(PeterPetersen @ 28. Feb 2022, 00:10) *
Bisher schienen die Russen sich auf hybride Kriegsführung und eher leichte Kampftruppen zu verlassen (Gerasimov Doktrin, wenn ich mich richtig an das Paper erinnere). Ähnlich wie auf der Krim 2014 wo das vorgehen ja auch sehr erfolgreich war. In den letzten Tagen haben sie sich mit der Taktik eine sehr blutige Nase geholt. Man muss aber auch eingestehen, dass wir bisher keine wirklich schweren Angriffe der Russen gesehen haben und auch keinen konzentrierten Einsatz der Luftwaffe und CAS (vielleicht wurden sie auch nur noch nicht gefilmt).

Weder gibt es eine Gerasimov-Doktrin noch ist an dem Vorgehen irgendwas "hybride". "Hybrid" ist wie "Cyber" ein Schlagwort, dass aus meiner Sicht primär deshalb so prominent in jeder Debatte vorkam, weil man dadurch zum einen die hässlichen militärischen Aspekte ausblenden könnte, zum anderen konnten sich dadurch Massen an Consultants, Journalisten und Wissenschaftlern an der Debatte beteiligen, die von militärischen Aspekten keine Ahnung haben.

Bei den "leichten Kampftruppen" handelt es sich vermutlich mit Masse um GRU SpetsNaz (zumindest nutzen die mit Masse die beobachteten GAZ Tigr-M). Weder der Einsatz der SpetsNaz noch deren Vorgehen ist im Kontext zweckmäßig...


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Information:

Ich habe das Thema aus dem anderen thread abgespaltet
Hier soll es um die politische (und generell weiterführende) Ebene des russischen kriegs in der Ukraine gehen, damit der Thread zum russischen Krieg in der Ukraine wirklich als Übersicht über den Verlauf der militärischen Aktion und Diskussionen dazu dient.

Ich weiss, ist nicht immer alles trennscharf, aber generell bitte ich die politische Diskussionen und alles rundrum hier zu führen, und im anderen Thread primär die
Ãœbersicht und Diskussion zum Kriegsverlauf zu behalten



goschi (admin)


Der Beitrag wurde von goschi bearbeitet: 28. Feb 2022, 14:44
 
Stefan Kotsch
Beitrag 28. Feb 2022, 11:24 | Beitrag #3
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Die Zeitung VPK schreibt im Dezember 2021 dazu:

"Dennoch sollte man in den kommenden Jahren keinen „Boom in der Anschaffung“ von Panzern auf der ARMATA-Plattform prognostizieren. Dafür gibt es mindestens zwei gute Gründe.
Erstens verfügen die Hauptpanzer T-72B3, T-90 und ihre Modifikationen, die derzeit bei der Russischen Föderation im Einsatz sind, über eine solide Betriebs- und Modernisierungsressource. Zweitens hat Russland derzeit keinen Gegner, gegen den der kurzfristige Einsatz von Hightech-Waffen wie dem T-14 ARMATA sowohl aus militärischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll wäre.

Darüber hinaus lohnt es sich kaum, zumindest in den nächsten Jahren, mit einer vielversprechenden Exportzukunft für Geräte auf Basis der ARMATA-Plattform zu rechnen. Die Entwicklung ist weiterhin geheim, und Russlands Finanzlage ist nicht in der in der Situation Staatsgeheimnisse zu verkaufen. In naher Zukunft wird es keine große finanzielle Rendite aus dem T-14 und zum Budget der heimischen Verteidigungsindustrie geben. Um die Amortisierung des ARMATA-Projekts zu starten, ist eine solider staatlicher Beschaffungsauftrag erforderlich, mit dem in naher Zukunft höchstwahrscheinlich nicht zu rechnen ist. Warum? Für uns lautet die Antwort auf diese Frage wie folgt. Der ARMATA war seiner Zeit voraus. Potenzielle Gegner Russlands haben heute keine Panzer, die mit dem T-14 voll konkurrieren können, und das Erscheinen grundlegend neuer Kampffahrzeuge in ihnen ist in naher Zukunft ebenfalls nicht geplant."

https://vpk-news.ru/articles/65070

Der ARMATA ist damit so ziemlich auf Eis gelegt. Und mit den neuen Sanktionen wird es noch schwieriger. Die Rüstungsunternehmen arbeiten längst hochdefizitär, insbesondere Panzer-und Motorenbau. Vieles ist auch schon sehr eng verflochten mit der Weltwirtschaft. Da sind die Sanktionen eine mittlere Katastrophe.
 

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