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WHQ Forum _ Allgemeines Forum _ Elterngeld und Steuern

Geschrieben von: Delta 7. Jul 2023, 17:23

Elterngeld muss man sich eh leisten können.

Geschrieben von: 400plus 7. Jul 2023, 17:38

Es gibt ja schon einen ordentlichen Schnitt, denn das Elterngeld ist bei 1800 Euro pro Monat gekappt, mit steigendem Einkommen wird es also immer weniger attraktiv. Und während ich es grundsätzlich schon ein wenig amüsant finde, wie auf Linkedin (wo ja jeder eh so tut, als wäre er in dem Lohnbereich) gerade der Empörungssturm loszieht, halte ich die Änderung für keine gute Idee. Das Ziel des Elterngeldes war es ja einerseits, die kinderbedingt oft eintretende finanzielle Abhängigkeit der Frauen von den Männern abzumildern und die Männer dazu zu animieren, auch eine berufliche Auszeit zu nehmen- beide Ziele sind aber ja gerade in der höheren Einkommensregion besonders "akut" (Stichworte "gläsenerne Decke", motherhood penalty). Das dann gerade da wieder abzuschaffen ist dann schon sehr kontraproduktiv. Nicht jede Politikmaßnahme, die primär Sachzielen dient, muss immer umverteilend sein, Umverteilen klappt über Steuern und Transfers besser. Aber das ist den Deutschen leider immer schwer zu vermitteln.

Geschrieben von: DrLaser 7. Jul 2023, 20:41

ZITAT(Delta @ 7. Jul 2023, 18:23) *
Elterngeld muss man sich eh leisten können.

Isso! Durch den Maximalsatz leben junge Familien mit Eigenheim in den "Bonusmonaten", in welchen beide Elternzeit nehmen, vom Ersparten.
Ich bin ja froh, dass es diese Förderung gibt/gab, aber üppig fiel die nicht aus.

Geschrieben von: Malefiz 7. Jul 2023, 21:56

ZITAT(400plus @ 7. Jul 2023, 18:38) *
Das dann gerade da wieder abzuschaffen ist dann schon sehr kontraproduktiv. Nicht jede Politikmaßnahme, die primär Sachzielen dient, muss immer umverteilend sein, Umverteilen klappt über Steuern und Transfers besser. Aber das ist den Deutschen leider immer schwer zu vermitteln.


Abgeschafft wird gar nichts. Die Grenze für das Elterngeld sinkt nur von 300.00€ zu versteuernden Einkommen auf 150k€. Das entspricht ca 180k€ brutto. Erstens betrifft das vermutlich ohnehin nur eine kleine Minderheit der Paare, die über Kinder nachdenken und zweitens sollten Paare die derart viel Geld verdienen prinzipiell auch ohne staatliche Unterstützung klarkommen.

Ich verstehe nur nicht, warum es eine harte Grenze ist. Wer einem Euro weniger verdient kriegt alles, wer einem Euro mehr verdient nichts. Ist irgendwie sinnlos und setzt Fehlanreize (zB schon vor der ersten Schwangerschaft in Teilzeit gehen um drunter zu bleiben)

Geschrieben von: 400plus 7. Jul 2023, 21:58

Deswegen schreibe ich ja

ZITAT(400plus @ 7. Jul 2023, 18:38) *
beide Ziele sind aber ja gerade in der höheren Einkommensregion besonders "akut" (Stichworte "gläsenerne Decke", motherhood penalty). Das dann gerade da wieder abzuschaffen ist dann schon sehr kontraproduktiv.


Für Paare zwischen 150.000 und 300.000 Euro wird es eben abgeschafft.

ZITAT(Malefiz @ 7. Jul 2023, 22:56) *
zweitens sollten Paare die derart viel Geld verdienen prinzipiell auch ohne staatliche Unterstützung klarkommen.


Das Elterngeld ist keine Unterstützung zum "Klarkommen". Es will einerseits Anreize setzen, mehr Kinder zu haben, und andererseits die Kinderbetreuung partnerschaftlicher zu verteilen.

Geschrieben von: Delta 8. Jul 2023, 00:10

Für die Generation Familieneinkommen 60000+ p.a. liegt der Anreiz darin, dass man durch den Arbeitgeber freigestellt wird und man da einen Anspruch ohne Karrierenachteile darauf hat.
IIRC war die finanzielle Unterstützung 60% bis max. 1800€ und wenn man etwas mehr verdient hat, dann waren es 1860€.

Wenn man zwei Verdiener hat, die Vollzeit jeweils 3-4k pro Monat heimbringen, wird das in 90% der Fälle zum no-brainer: Der Mann kann nicht stillen, also nimmt die Frau 12 Monate und der Mann nochmal 2. Ob der die 2 Monate nimmt, hängt davon ab, ob man es sich leisten kann, auf 4000€+ über 2 Monate zu verzichten. DocLaser hat das klassische Beispiel genannt; ich hab das auch durch: Paar in den frühen 30ern, brauchbarer Job und irgendwie noch auf Karrierepfad, gerade Haus gekauft, Kind gekriegt, Elternzeit, Hochzeit kurz vor der Tür... da fängste an zu rechnen. Finanziell interessant wird es nur, wenn man die Teilzeitmöglichkeit nutzen kann, aber sonst ist es etwas, das man sich gönnt, insbesondere auch bei der Bundeswehr, wo gefühlt über die Hälfte Fernpendler sind und Teilzeit keine Option ist.

Aber getreu dem Motto "Reich sind immer nur die anderen", sollte man mit 150k pa allerdings soweit aus dem Gröbsten raus sein, dass sich das dann ohne weiters leisten kann und auf die 3720€ für zwei Monate Mann-frei auch noch verzichten kann, wenn es schon ok ist, auf die 15-20k reguläre Einkommen für die Zeit zu verzichten. Wobei man sich dann natürlich die Frage stellen muss, inwieweit und bei wie vielen, die als Paar im Monat über 10k Netto machen, das nur aus Einnahmen aus abhängiger Beschäftigung stammt und da nicht auch andere Einnahmequellen vorliegen, wie Miet- und Pachteinnahmen, Kapitalertäge etc, die einfach weiter laufen.

Geschrieben von: Reitlehrer 8. Jul 2023, 10:33

Da das Thema in meine berufliche Tätigkeit fällt, der Reitlehrer ist ja nur nebenbei/Ehrenamt.

Bevor auf Teilzeit gegangen wird, um unter die 150.000€ Grenze zu kommen, sollten andere Möglichkeiten berücksichtigt werden.
Immerhin geht mit der Teilzeit ja auch Einkommen verloren.

Bei einem Einkommen um die 150.000€ besteht durchaus die Möglichkeit, dass mindesten einer von beiden privat krankenversichert ist.

In diesem Fall einfach die Prämie für das nächste Jahr bereits im Jahr der Berechnungsgrundlage zahlen. Einige Gesellschaften bieten sogar an, bis zu drei Jahre im Voraus zu zahlen. Dazu gibt es in der Regel einen Rabatt von 2-4%.

Hintergrund ist, dass Krankenversicherungsbeiträge in unbeschränkter Höhe steuerlich gelten gemacht werden dürfen. Außerdem ist steuerlich immer der Zahlungszeitpunkt relenvant.
Nimmt man mal 600€ monatliche Prämie an, wären das schon mal 7.200€, um die das zu versteuernde Einkommen sich reduziert.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, einen Beitrag zur Beitragentlastung im Alter einzuzahlen. Diese Prämie kann ebenfalls steuerlich geltend gemacht werden und führt zu einer Reduzierung der Prämie im Alter.
Übrigens wird durch diese Maßnahme der Sonderuasgabenabzug feigemacht, der sonst durch die Krankenversicherungbeiträge ausgeschöpft wird.
Damit werden Versicherungen wie Berufsunfähigkeits-, Haftpflicht- und Unfallversicherungen im folgenden Jahr steuerlich absetzbar.

Eine weitere Möglichkeit ist die Basisrente. Die Beiträge dazu sind ja seit diesem Jahr zu 100% steuerlich absetzbar und führen ebenfalls zu einer Reduzierung des zu versteuernden Einkommens. Hier sind pro Person 26.527,80€ bei einem Paar also 53.055,6€ möglich. Allerdings zählen die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung incl. Arbeitgeberanteil dazu.

Nehmen wir mal an beide, Partner verdienen so 100.000€ im Jahr und liegen damit über der Beitragbesmessungsgrenze der Rentenversicherung von 86.400€ (West) im Jahr.
Dann zahlt jeder incl. Arbeitgeberzuschuss 16.070,4€ in die GKV ein. Beide zusammen 32.140,8. Dies werden von den 53.055,6€ abgezogen. Damit bleiben 20.914,8€, die als Einmalzahlung in eine Basisrente gehen können. Weitere Möglichkeiten das zu versteuernde Einkommen zu reduzieren, bieten auch noch die betriebliche Altersvorsorge und die Riesterrente (max 2.100€ pro Person).

Beiden genannten Möglichkeiten reduziert sich zwar auch das Einkommen bzw. Vermögen aber das Geld ist ja endgültig weg.

Beim Konzept mit der privaten Krankeversicherung erfolgt der Rückfluss ja bereits im Folgejahr, da keine Krankenkassenbeiträge zu entrichten sind, aber der Arbeitgeberzuschuss natürlich trotzdem gezahlt wird.


Geschrieben von: Thomas 8. Jul 2023, 11:19

Danke. Ich liege als Alleinverdiener bei etwas über 65k brutto im Jahr. Deine Rechnung hat mich gerade darin bestärkt, dass Menschen mit mehr als 100k im Jahr definitiv zu wenig Steuern zahlen.

Geschrieben von: Reitlehrer 8. Jul 2023, 11:52

Bei 139.700€ zu versteuerndem Einkommen fallen gemäß Splittingtabelle mit Soli und Kirchensteuer 44.491,31€ Steuern an. Der Grenzsteuersatz beträgt 51%.

Geschrieben von: Thomas 8. Jul 2023, 15:06

Von denen du ja deine Krankenversicherung etc. pp. absetzt. Das ist ja nicht der Betrag, den du an den Fiskus bezahlst, oder?

Geschrieben von: Reitlehrer 8. Jul 2023, 15:25

ZITAT(Thomas @ 8. Jul 2023, 16:06) *
Von denen du ja deine Krankenversicherung etc. pp. absetzt. Das ist ja nicht der Betrag, den du an den Fiskus bezahlst, oder?


Doch das ist der gezahlte Beitrag.
Zu versteuerndes Einkommen ist ja das, was übrig bleibt, wenn alles abgesetzt wurde. Davon werden dann die Steuern berechnet.
Der Prozess der Ermittlung des zu versteuernden Einkommen findet sich dann jeweils auf der 2. Seite des Steuerbescheides.


139.700€ habe jetzt mal genommen, weil meine Splittingtabelle da endet. Da aber der Grenzsteuersatz von 51% (incl. Soli, Kirchensteuer) schon lange erreicht ist, ändert sich nicht viel.
Heißt 10.000€ mehr zu versteuerndes Einkommen, macht 5.100€ Steuern.

Bei der Ermittlung des zu versteuernden Einkommens werden auch die Kinderfreibeträge angerechnet. Allerdings wird das erhaltene Kindergeld gegengerechnet.

Trotzdem ist es interessant, weil das Kindergeld bei der Ermittlung der Kirchensteuer keine Berücksichtigung findet.
Ebenso im Bezug auf das Einkommen im Bezug auf

die Wohnungsbauprämie bis 70.000€ Paare
Arbeitnehmersparzulage VL Fondssparen 40.000€ Paare
Arbeitnehmersparzulage VL Sparen (z.B. Bausparen) 35.800€ Paare

Alle drei Formen können gemeinsam genutzt werden.

Geschrieben von: Thomas 8. Jul 2023, 15:45

Sorry. Ich kann dir nicht folgen. Ich bin diesbezüglich aber auch Legastheniker.


@mods
Wollen wir das Gesabbel hier vielleicht mal besser abtrennen? Ist bestimmt für Fachleute interessant, aber doch sehr weit vom Thema weg.

Geschrieben von: KSK 8. Jul 2023, 16:18

ZITAT(Thomas @ 8. Jul 2023, 12:19) *
Danke. Ich liege als Alleinverdiener bei etwas über 65k brutto im Jahr. Deine Rechnung hat mich gerade darin bestärkt, dass Menschen mit mehr als 100k im Jahr definitiv zu wenig Steuern zahlen.

Der deutsche Staat hat nach wie vor ein Ausgaben-, kein Einnahmenproblem. Von daher - und vor dem Hintergrund eines ohnehin schon progressiven Steuersatzes - ist deine Aussage kaum nachvollziehbar. Ich halte es aber auch generell für problematisch, welche Vorstellung von "das soll der Staat zahlen" in Deutschland vorherrscht.
Parallel werden für jede Abgabe Sonderregelung und Einkommensgrenzen und sonst etwas eingeführt, die zu genau dem führen, was Reitlehrer hier schön beschreibt: Wer sich auskennt (oder Leute dafür hat) windet sich um die Regelungen geschockt herum bzw. kann sie aushebeln. Eine deutliche Vereinfachung im Steuersystem wäre in meinen Augen der wichtigste Schritt.

Geschrieben von: Thomas 8. Jul 2023, 18:35

Der Staat soll also steigende Kosten für Löhne in der Verwaltung, externe Dienstleistungen etc. PP . Mit weniger Geld bestreiten.

Finde den Fehler in deiner Aussage.

Geschrieben von: KSK 8. Jul 2023, 20:04

ZITAT(Thomas @ 8. Jul 2023, 19:35) *
Der Staat soll also steigende Kosten für Löhne in der Verwaltung, externe Dienstleistungen etc. PP . Mit weniger Geld bestreiten.

Finde den Fehler in deiner Aussage.

Der Fehler ist nicht schwer zu finden: Der Staat verplempert Milliarden mit unsinnigen Aktionen, Bauprojekt etc... Maskendeals, Hauptstadtflughäfen, Energieprojekte um nur ein paar Beispiele zu nennen. Sich keine Gedanken um die Ausgaben zu machen sondern einfach nur nach mehr Geld schreien, das ja "die Reichen" beisteuern können ist schlicht ein Irrweg.

Geschrieben von: Thomas 8. Jul 2023, 21:04

Nein. Nein. Und nochmal: NEIN!

Du nimmst Einzelbeispiele um deine Aussage zu stützen. Dabei ignorierst du komplett das zugrundeliegende Problem, welches ich dargestellt habe. Wird immer mal wieder Geld verbrannt? Ja. Weil absichtlich immer wieder Kosten künstlich runtergerechnet werden. Oder stumpf verschwiegen.

Ist das ein Problem? Ja natürlich.

Aber es ist ein kompletter Irrglaube aunzunehmen, daß wenn die Kosten für ALLES steigen, daß dann ausgerechnet der Staat seine Aufgaben mit weniger Geld erfüllen kann. Vor 30 Jahren hieß das Zauberwort "Privatisierung". Das würde alle Probleme lösen. Hat ja super funktioniert. Unsere Infrastruktur ist im Arsch.

Was wäre denn deiner Meinung nach die Lösung für den Bildungssektor? Weniger Lehrer?

Geschrieben von: Holzkopp 8. Jul 2023, 21:58

Ich finde die Diskussion interessant.

Aber können wir das bitte auslagern? @Mods?

Wenn sich hier wirklich mal wer vorstellen will findet man das doch sonst nie wieder. Das Ding heißt Vorstellungsthread...


Geschrieben von: KSK 8. Jul 2023, 22:10

ZITAT(Thomas @ 8. Jul 2023, 22:04) *
Nein. Nein. Und nochmal: NEIN!

Du nimmst Einzelbeispiele um deine Aussage zu stützen. Dabei ignorierst du komplett das zugrundeliegende Problem, welches ich dargestellt habe. Wird immer mal wieder Geld verbrannt? Ja. Weil absichtlich immer wieder Kosten künstlich runtergerechnet werden. Oder stumpf verschwiegen.

Ist das ein Problem? Ja natürlich.

Aber es ist ein kompletter Irrglaube aunzunehmen, daß wenn die Kosten für ALLES steigen, daß dann ausgerechnet der Staat seine Aufgaben mit weniger Geld erfüllen kann. Vor 30 Jahren hieß das Zauberwort "Privatisierung". Das würde alle Probleme lösen. Hat ja super funktioniert. Unsere Infrastruktur ist im Arsch.

Was wäre denn deiner Meinung nach die Lösung für den Bildungssektor? Weniger Lehrer?

Die Liste der Verschwendung von Steuergeldern lässt sich beliebig fortsetzen, ich hatte direkt dazu geschrieben, dass dies lediglich Beispiele sind. Das ist auch kein neues Problem sondern über viele Jahrzehnte gewachsen. Warum du jetzt mit Privatisierung daherkommt erschließt sich mir nicht, darum ging es in der Diskussion nicht.
Du sagst das Problem wären steigende Ausgaben durch steigende Löhne? Mit steigenden Löhnen aus der Privatwirtschaft steigen auch die Steuereinnahmen automatisch, da diese prozentual berechnet werden. Das stützt also deine Forderung nach einer Erhöhung der Steuersätze nicht, es sei denn du hältst es für gerechtfertigt Löhne im ÖD überproportional zu steigern.
Nur weil du drei mal und in Großbuchstaben "nein" schreibst wird deine Argumentation übrigens nicht richtiger.

Geschrieben von: Thomas 8. Jul 2023, 22:45

Tut mir leid. An der Stelle steige ich aus. Du verdrehst willkürlich Aussagen.


Das ist mir zu dumm.

Wenn du so reich bist. Bitte. Dann spar weiter Steuern. Ich denke Reitleherer kann dir da assistieren. Der scheint sich auszukennen.

Geschrieben von: KSK 9. Jul 2023, 05:40

ZITAT(Thomas @ 8. Jul 2023, 23:45) *
Tut mir leid. An der Stelle steige ich aus. Du verdrehst willkürlich Aussagen.


Das ist mir zu dumm.

Wenn du so reich bist. Bitte. Dann spar weiter Steuern. Ich denke Reitleherer kann dir da assistieren. Der scheint sich auszukennen.

Ist das neue Argument jetzt "ach menno"? Du darfst mir gerne sagen wo ich deine Aussage verdrehe, mir ist nämlich nicht bewusst, wo das der Fall ist. Dein Argument die (Spitzen-)Steuersätze müssten erhöht werde, weil die Löhne im ÖD ja auch steigen müssen und der Staat deshalb mehr geld braucht ist einfach nicht stichhaltig. Der Staat hat Jahr für Jahr steigende Einnahmen, in absoluten Zahlen vielleicht plakativer:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75423/umfrage/steuereinnahmen-in-deutschland-seit-1999/

Ich verdiene übrigens nicht wesentlich mehr Geld als du, von daher ist "Wenn du so reich bist. Bitte. Dann spar weiter Steuern." nicht nur fehl am Platz weil unsachlich, sondern auch weil unwahr.

Geschrieben von: Malefiz 9. Jul 2023, 07:57

ZITAT(Thomas @ 8. Jul 2023, 22:04) *
Nein. Nein. Und nochmal: NEIN!

Du nimmst Einzelbeispiele um deine Aussage zu stützen. Dabei ignorierst du komplett das zugrundeliegende Problem, welches ich dargestellt habe. Wird immer mal wieder Geld verbrannt? Ja. Weil absichtlich immer wieder Kosten künstlich runtergerechnet werden. Oder stumpf verschwiegen.

Ist das ein Problem? Ja natürlich.

Aber es ist ein kompletter Irrglaube aunzunehmen, daß wenn die Kosten für ALLES steigen, daß dann ausgerechnet der Staat seine Aufgaben mit weniger Geld erfüllen kann. Vor 30 Jahren hieß das Zauberwort "Privatisierung". Das würde alle Probleme lösen. Hat ja super funktioniert. Unsere Infrastruktur ist im Arsch.

Was wäre denn deiner Meinung nach die Lösung für den Bildungssektor? Weniger Lehrer?


Der Löwenanteil des Bundeshaushalts (mehr als ein Viertel) sind Zuschüsse zur Rentenversicherung, die in der Höhe notwendig ist weil sich die letzten (grob geschätzt) 30 Jahre verschiedenste Bundesregierungen beharrlich weigern dieses offensichtliche Problem endlich Mal anzugehen, anstatt einfach "Wir gießen Geld drauf" zu sagen

Geschrieben von: HGAbaddon 10. Jul 2023, 12:15

Ich hab nix Vestanden von dem was Reitlehrer schriebt, aber ich bin auch dafür das hier auszulagern und dann schreib ich ihm eine PN rofl.gif

Geschrieben von: Schwabo Elite 10. Jul 2023, 12:32

ZITAT(400plus @ 7. Jul 2023, 18:38) *
Es gibt ja schon einen ordentlichen Schnitt, denn das Elterngeld ist bei 1800 Euro pro Monat gekappt, mit steigendem Einkommen wird es also immer weniger attraktiv.
Zumal es seit 10 Jahre nicht erhöht wurde. Aber irgendwas mit Inflation war in der Zeit ja doch.

Geschrieben von: 400plus 10. Jul 2023, 13:00

ZITAT(Malefiz @ 9. Jul 2023, 08:57) *
Der Löwenanteil des Bundeshaushalts (mehr als ein Viertel) sind Zuschüsse zur Rentenversicherung, die in der Höhe notwendig ist weil sich die letzten (grob geschätzt) 30 Jahre verschiedenste Bundesregierungen beharrlich weigern dieses offensichtliche Problem endlich Mal anzugehen, anstatt einfach "Wir gießen Geld drauf" zu sagen


Jop, aber eine richtige Reform würde quasi für jede Partei ein paar bittere Kröten haben, entsprechend ist "lass mal wieder weiter Geld draufgießen und hoffen, dass die nächste Regierung es angeht" immer wieder die Lösung.

Geschrieben von: Almeran 10. Jul 2023, 13:22

ZITAT(Schwabo Elite @ 10. Jul 2023, 13:32) *
ZITAT(400plus @ 7. Jul 2023, 18:38) *
Es gibt ja schon einen ordentlichen Schnitt, denn das Elterngeld ist bei 1800 Euro pro Monat gekappt, mit steigendem Einkommen wird es also immer weniger attraktiv.
Zumal es seit 10 Jahre nicht erhöht wurde. Aber irgendwas mit Inflation war in der Zeit ja doch.

Richtig lustig wird es, wenn die Frau das meiste Geld heim bringt und der Hauptverdiener dann nicht nur für 2 Monate, sondern für 6-8 Monate ausfällt. Oder wenn man sich als mehrverdienender Mann länger als 2 Monate an der Betreuung des Kindes im ersten Jahr beteiligen möchte. Es ist schon reichlich absurd, dass man die Streichung einer Leistung diskutiert, die eigentlich erhöht werden müsste, wenn man gutverdienende Frauen und Männer dazu bringen möchte, überhaupt Kinder zu bekommen und dann auch noch einigermaßen gleichberechtigt die Zeit bis Krippe/Kindergarten zu überbrücken.

Dabei geht es auch nicht nur um diese 14 Monate. Studien zeigen, dass in dieser Zeit die Rollenverteilung zementiert wird. Väter, die hier mehr als die obligatorischen 2 Monate (und das oft nur für einen langen Urlaub statt Familienalltag) präsent sind, beteiligen sich auch später mehr an der Care-Arbeit, was Frauen entlastet und die Gleichberechtigung fördert. Damit das wirtschaftlich funktioniert und ich nicht als gleichberechtigte Familie selbst mit gutem Einkommen vor dem Kind in eine kleinere Wohnung ziehen muss, weil es mit Elterngeld nicht mehr für die Miete reicht (Spoiler: 1800€ zahlt man in München ganz schnell schon zu zweit, ohne in Luxus zu schwelgen) oder in dem Jahr die ganzen Rücklagen auffressen muss, die man sich in den fetten DINK-Zeiten auf Wunsch des Staates für die private Altersvorsorge aufgebaut hat.

Geschrieben von: Phade 10. Jul 2023, 13:29

ZITAT(Almeran @ 10. Jul 2023, 14:22) *
ZITAT(Schwabo Elite @ 10. Jul 2023, 13:32) *
ZITAT(400plus @ 7. Jul 2023, 18:38) *
Es gibt ja schon einen ordentlichen Schnitt, denn das Elterngeld ist bei 1800 Euro pro Monat gekappt, mit steigendem Einkommen wird es also immer weniger attraktiv.
Zumal es seit 10 Jahre nicht erhöht wurde. Aber irgendwas mit Inflation war in der Zeit ja doch.

Richtig lustig wird es, wenn die Frau das meiste Geld heim bringt und der Hauptverdiener dann nicht nur für 2 Monate, sondern für 6-8 Monate ausfällt. Oder wenn man sich als mehrverdienender Mann länger als 2 Monate an der Betreuung des Kindes im ersten Jahr beteiligen möchte. Es ist schon reichlich absurd, dass man die Streichung einer Leistung diskutiert, die eigentlich erhöht werden müsste, wenn man gutverdienende Frauen und Männer dazu bringen möchte, überhaupt Kinder zu bekommen und dann auch noch einigermaßen gleichberechtigt die Zeit bis Krippe/Kindergarten zu überbrücken.

Dabei geht es auch nicht nur um diese 14 Monate. Studien zeigen, dass in dieser Zeit die Rollenverteilung zementiert wird. Väter, die hier mehr als die obligatorischen 2 Monate (und das oft nur für einen langen Urlaub statt Familienalltag) präsent sind, beteiligen sich auch später mehr an der Care-Arbeit, was Frauen entlastet und die Gleichberechtigung fördert. Damit das wirtschaftlich funktioniert und ich nicht als gleichberechtigte Familie selbst mit gutem Einkommen vor dem Kind in eine kleinere Wohnung ziehen muss, weil es mit Elterngeld nicht mehr für die Miete reicht (Spoiler: 1800€ zahlt man in München ganz schnell schon zu zweit, ohne in Luxus zu schwelgen) oder in dem Jahr die ganzen Rücklagen auffressen muss, die man sich in den fetten DINK-Zeiten auf Wunsch des Staates für die private Altersvorsorge aufgebaut hat.


Möchte man ja nicht (mehr). Die sind "reich", was bilden die sich eigentlich ein?? hmpf.gif

Die ganze Elterngeld-Thematik und das politische Framing derselben ärgert mich sehr. De facto - wie hier auch schon geschrieben wurde - muss man sich mit hohem Einkommen das gekappte Elterngeld "erstmal leisten können". Das wird in der öffentliche Debatte dann gern mit "hähähä, dann kaufen sie dieses Jahr keinen neuen Tesla" verschwachsinnt. Tatsächlich führt das in der Realität dazu, dass solche Paare entweder weniger Kinder bekommen, die Kinder früher in die Betreuung abgeben (und ich rede hier von ungesund früh), um wieder zu arbeiten oder eben der Hauptverdiener tatsächlich keine Elternzeit nehmen kann, man also beiden - Hauptverdiener und Kind - diese schöne Zeit nimmt.

Und dann geht man daher und kappt die Grenze für das ohnehin gekappte Elterngeld mal flockig um 50%. Kannst du dir nicht ausdenken.

Geschrieben von: 400plus 10. Jul 2023, 13:47

Und das Ganze für eine Einsparung von 290 Millionen pro Jahr...

Geschrieben von: Almeran 10. Jul 2023, 13:48

ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 14:47) *
Und das Ganze für eine Einsparung von 290 Millionen pro Jahr...

Tja, die 243 Millionen Euro für das Maut-Desaster hat man sofort gefunden. Aber das sind halt die Prioritäten in Deutschland.

Geschrieben von: Malefiz 10. Jul 2023, 14:03

ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 14:00) *
ZITAT(Malefiz @ 9. Jul 2023, 08:57) *
Der Löwenanteil des Bundeshaushalts (mehr als ein Viertel) sind Zuschüsse zur Rentenversicherung, die in der Höhe notwendig ist weil sich die letzten (grob geschätzt) 30 Jahre verschiedenste Bundesregierungen beharrlich weigern dieses offensichtliche Problem endlich Mal anzugehen, anstatt einfach "Wir gießen Geld drauf" zu sagen


Jop, aber eine richtige Reform würde quasi für jede Partei ein paar bittere Kröten haben, entsprechend ist "lass mal wieder weiter Geld draufgießen und hoffen, dass die nächste Regierung es angeht" immer wieder die Lösung.


Eigentlich ist das rechtlich auch schwierig, da es sich bei der Rentenversicherung eben um eine Versicherung handelt. Normalerweise zahlen diejenigen Prämien für eine Versicherung, die dann auch Ansprüche gegen die Versicherung erwerben. In Deutschland gibt es aber jede Menge Steuerzahler, die aus der Rentenversicherung keinen Cent sehen werden.

Geschrieben von: Thomas 10. Jul 2023, 14:34

Inwiefern? Ich frage weil ich es ehrlich nicht weiß.

Geschrieben von: Phade 10. Jul 2023, 14:39

Personen in berufsständigen Versorgungswerken bspw. (Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten, Notare, Apotheker...), Beamte bzw. schlicht alle, die die 60 Mindestmonate nicht beisammen haben.

Zahlen alle Steuern, gern auch weit überdurchschnittlich, und sehen hiervon nichts.

Geschrieben von: Salzgraf 10. Jul 2023, 15:32

ZITAT(Phade @ 10. Jul 2023, 15:39) *
Personen in berufsständigen Versorgungswerken bspw. (Ärzte, Rechtsanwälte, Architekten, Notare, Apotheker...), Beamte bzw. schlicht alle, die die 60 Mindestmonate nicht beisammen haben.

Zahlen alle Steuern, gern auch weit überdurchschnittlich, und sehen hiervon nichts.

aber genauso profitiere ich nicht von den Steuergeldern, die in irgendwelchen Provinzflughäfen gepumpt werden.

Geschrieben von: Phade 10. Jul 2023, 15:39

Nö, verlangt ja auch niemand. Das Volumen dieser Quersubventionierung hat allerdings eine andere Dimension.

Geschrieben von: Thomas 10. Jul 2023, 16:24

Tritt mir leid Phase. Die Argumentation ist falsch. Die Sektsteuer wird auch für Straßen etc. Ausgegeben und nicht für die Marine.

Geschrieben von: Phade 10. Jul 2023, 16:39

Ähm. "Phade", bitte. biggrin.gif

Welche Argumentation? Dass ursprünglich zweckgebundene Steuern im Laufe der Zeit zu allem ausgegeben werden, aber nicht zum ursprünglichen Zweck, ist mir bekannt. Eigentlich habe ich nur auf deine Frage antworten wollen.

Geschrieben von: Reitlehrer 10. Jul 2023, 16:58

ZITAT(Malefiz @ 10. Jul 2023, 15:03) *
ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 14:00) *
ZITAT(Malefiz @ 9. Jul 2023, 08:57) *
Der Löwenanteil des Bundeshaushalts (mehr als ein Viertel) sind Zuschüsse zur Rentenversicherung, die in der Höhe notwendig ist weil sich die letzten (grob geschätzt) 30 Jahre verschiedenste Bundesregierungen beharrlich weigern dieses offensichtliche Problem endlich Mal anzugehen, anstatt einfach "Wir gießen Geld drauf" zu sagen


Jop, aber eine richtige Reform würde quasi für jede Partei ein paar bittere Kröten haben, entsprechend ist "lass mal wieder weiter Geld draufgießen und hoffen, dass die nächste Regierung es angeht" immer wieder die Lösung.


Eigentlich ist das rechtlich auch schwierig, da es sich bei der Rentenversicherung eben um eine Versicherung handelt. Normalerweise zahlen diejenigen Prämien für eine Versicherung, die dann auch Ansprüche gegen die Versicherung erwerben. In Deutschland gibt es aber jede Menge Steuerzahler, die aus der Rentenversicherung keinen Cent sehen werden.


Grundsätzlich ist es richitg, dass es sich um eine Versicherung handelt, genauer um eine umlagefinanzierte Kasse. Dabei sollten dannjeweils die Einnahme durch Beiträge und und Ausgaben sich im Gleichgewicht befinden.
Allerdings gibt "politische Ausgaben" die nicht durch Beitragszahlungen gedeckt sind. Hier zunächst mal die Mütterrente. Eine Frau erhält für jedes Kind, dass sie geboren hat und dass älter als drei Jahre geworden ist, drei Rentenpunkte gut geschrieben. Da es sich dabei um eine Fördermaßnahme der Familienpolitik handelt ist diese auch aus dem Steuertopf zu bezahlen.
Weiterhin wären da die Renten für Aussiedler, denen Beitragszeiten in Osteuropäsche Rentensystem anerkannt werden und letzlich auch die Renten, die auf Zahlungen in das DDR Rentensystem basieren, da ja auch hier keine Beitragszeiten in das Bundesdeutsche Rentensystem bestehen.

Noch ein kleiner Hinweis zur Mütterrente.

Die Kindererziehungszeiten werden nur auf Antrag erfasst. Dazu muss das Formbaltt V800 der Deutschen Rentenversicherung ausgefüllt werden.

Auch als Hinweis an Thomas. Es empfiehlt sich die jährliche Renteninformation zu prüfen, ob die Kindererziehungszeiten erfasst wurden.
Zu finden als " Beitragszeit mit Pflichtbeiträgen wegen Kindererziehung"

Bei drei Kindern sind das dann neun Rentenpunkte. Bei einem Rentenwert von aktuell 37,60€ entspricht das bereits einer monatlichen Rente von 338,4€.
Auch wichtig im Hinblick auf eine evtl. Erwerbsminderungsrente, da dazu von den letzten 60 Monaten 36 Monate mit Pflichtbeiträgen belegt sein müssen und zu den Pflichtbeiträgen zählen eben auch die Kindererziehungszeiten..

Geschrieben von: Broensen 10. Jul 2023, 16:58

Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte. Gleiches gilt für Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze. Würde all das wegfallen, käme man vielleicht auch ohne Steuerzuschuss aus, sofern die Leistungen trotzdem gedeckelt blieben.

Natürlich geht das ganze nur auf, wenn man vereinfachend davon ausgeht, dass dieser Zuschuss primär aus Einkommens- und Kapitalertragssteuern geleistet wird und nicht durch die Mehrwertsteuer o.ä.

Geschrieben von: Thomas 10. Jul 2023, 17:03

@Phade
Dämliche Autokorrektur und danke übrigens.

@Reitlehrer
Darum kümmert sich meine Frau wink.gif

Geschrieben von: skape 10. Jul 2023, 17:16

ZITAT(Phade @ 10. Jul 2023, 17:39) *
Ähm. "Phade", bitte. biggrin.gif

Welche Argumentation? Dass ursprünglich zweckgebundene Steuern im Laufe der Zeit zu allem ausgegeben werden, aber nicht zum ursprünglichen Zweck, ist mir bekannt. Eigentlich habe ich nur auf deine Frage antworten wollen.


Es gibt keine Zweckbindung von Steuern.

ZITAT
Steuern dürfen [zudem] nicht zweckgebunden sein: Jeder Steuer-Euro fließt unabhängig von der Steuerart in die Gesamtmasse des Haushalts, aus dem wiederum alle Ausgaben finanziert werden. Denn alle Einnahmen im Etat müssen zur Finanzierung aller Ausgaben dienen. Es gibt also keinen separaten Straßenbauhaushalt, der sich ausschließlich aus dem Aufkommen der Kfz-Steuer speist.


https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/steuern-und-finanzen-288/147061/grundsaetze-der-steuerpolitik

Geschrieben von: Reitlehrer 10. Jul 2023, 17:29

ZITAT(Broensen @ 10. Jul 2023, 17:58) *
Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte. Gleiches gilt für Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze. Würde all das wegfallen, käme man vielleicht auch ohne Steuerzuschuss aus, sofern die Leistungen trotzdem gedeckelt blieben.

Natürlich geht das ganze nur auf, wenn man vereinfachend davon ausgeht, dass dieser Zuschuss primär aus Einkommens- und Kapitalertragssteuern geleistet wird und nicht durch die Mehrwertsteuer o.ä.


Der Ansatz das Versorgungswerke steuerlich gefördert werden, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Versorgungswerke sind substitutiv zur GRV und die Beiträge dazu sind in gleich Höhe, wie die Beiträge zur GRV steuerlich absetzbar.
Die höhere Leistung/ Altersrente beruht darauf, das Versorgungswerke nicht umlage sonder kapitalbasiert arbeiten. Weiterhin werden auch keine Kuren übernommen, wie in der GRV. Auch gibt es von Versorgungswerken keinen Zuschuss zur Krankenversicherung der Rentner.

Pensionskassen sind eine Form der betrieblichen Altersvorsorge und jeder Arbeitnehmer hat Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge, so dass hier auch keine Privilegierung gibt.

Arbeitnehmer mit einem Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze erwerben Rentenansprüche auf Basis der gezahlten Beiträge, da diese durch die Beitragsbemessungsgrenze gedeckelt werden, ist auch der Rentenanspruch begrenzt. Ein Arbeitnehmer oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze kann damit maximal zwei Rentenpunkte pro Jahr erwerden.
Die relative Versorgungslücke ist also bei Arbeitnehmern oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze größer als bei den Arbeitnehmern unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze.



Geschrieben von: Broensen 10. Jul 2023, 17:42

@Reitlehrer:

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob dein Beitrag ein Widerspruch zu meinem sein soll, oder eine unabhängige Erläuterung.
Aber ich wollte damit sicher keine direkten Zusammenhänge aufzeigen - die gibt es mWn auch gar nicht - sondern eher eine moralische Rechtfertigung der Steuersubventionen für die allgemeine Rentenkasse liefern, in Bezug auf die von Malefiz aufgezeigte Problematik, dass nicht jeder Steuerzahler für seinen Anteil daran auch automatisch Rentenansprüche erlangt. Es gibt halt bei uns einige Regelungen zu Altersvorsorge, die weniger solidarisch angelegt sind als andere. Diese bevorzugen meist besser verdienende, die im Regelfall auch mehr Steuern zahlen sollten. Die Quersubvention kann man da als einen gewissen indirekten Ausgleich ansehen.

Geschrieben von: Malefiz 10. Jul 2023, 17:43

Edit : Da habe ich Seite zwei übersehen. Kann gelöscht werdne

Geschrieben von: Phade 10. Jul 2023, 18:29

ZITAT(skape @ 10. Jul 2023, 18:16) *
ZITAT(Phade @ 10. Jul 2023, 17:39) *
Ähm. "Phade", bitte. biggrin.gif

Welche Argumentation? Dass ursprünglich zweckgebundene Steuern im Laufe der Zeit zu allem ausgegeben werden, aber nicht zum ursprünglichen Zweck, ist mir bekannt. Eigentlich habe ich nur auf deine Frage antworten wollen.


Es gibt keine Zweckbindung von Steuern.

ZITAT
Steuern dürfen [zudem] nicht zweckgebunden sein: Jeder Steuer-Euro fließt unabhängig von der Steuerart in die Gesamtmasse des Haushalts, aus dem wiederum alle Ausgaben finanziert werden. Denn alle Einnahmen im Etat müssen zur Finanzierung aller Ausgaben dienen. Es gibt also keinen separaten Straßenbauhaushalt, der sich ausschließlich aus dem Aufkommen der Kfz-Steuer speist.


https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/steuern-und-finanzen-288/147061/grundsaetze-der-steuerpolitik


Da hast du natürlich Recht. Es war nur auf die in Online-Foren gern gebrachte Schaumwein-Steuer gemünzt. Es gibt noch andere, die zumindest anlassbezogen und auf bestimmte Weise „geframed“ eingeführt werden und dann merkwürdigerweise für immer bleiben. wink.gif

Geschrieben von: Autolyse 10. Jul 2023, 18:34

ZITAT(Broensen @ 10. Jul 2023, 17:58) *
Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte.

Die Entstehung der Versorgungswerke geht (auch) auf Adenauer zurück, weil man das unstete Pack nicht in der echten Angestelltenversicherung haben wollte. Das ein Sonderrecht zu nennen, weil es sich positiver entwickelt hat ist schon mutig.

Geschrieben von: Reitlehrer 10. Jul 2023, 19:02

ZITAT(Autolyse @ 10. Jul 2023, 19:34) *
ZITAT(Broensen @ 10. Jul 2023, 17:58) *
Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte.

Die Entstehung der Versorgungswerke geht (auch) auf Adenauer zurück, weil man das unstete Pack nicht in der echten Angestelltenversicherung haben wollte. Das ein Sonderrecht zu nennen, weil es sich positiver entwickelt hat ist schon mutig.


Versorgungswerke haben Ärzte, Apother, Rechtsanwälte und Architekten. Ob die jetzt "unstetes Pack" sind?

Liegt evtl. eine Verwechslung mit der Künstersozialkasse vor?

Geschrieben von: Thomas 10. Jul 2023, 19:08

Knappschaft Bahn See

Geschrieben von: Delta 10. Jul 2023, 19:39

So wie ich das sehe, dann wird man bei den Renten nur ohne Querfinanzierung aus dem Staatshaushalt auskommen können, wenn man die Finanzströme massiv in Richtung höhere Löhne umsteuert. Von wo und wie überlasse ich den Finanzgelehrten, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gelernt und gute Ideen haben.
Dass man mit weniger Geld mehr Rente erzielen könnte, halte ich für ein Gerücht. Außer ich gehe davon aus, dass ich über x Jahre auf jeden Fall Kapitalerträge erzielen kann, dann könnte man über Anlagen ggf. etwas erwirtschaften. Ob das ein Staatsfond ist, oder man das dem Anlageglück des Einzelnen überlässt, sei dahin gestellt; es werden aber nicht alle den Markt outperformen.
Und wenn der Staat das macht, dann muss man schauen, dass man auch etwas hat, das man anlegen kann... und auf das darf man nicht gleichzeitig Schuldzinsen zahlen, sonst bin ich wieder bei der Subventionierung aus dem Staatshaushalt.

Wenn man damit nicht weiterkommt:
Eine kleine Spinnerei, über die ich da mal etwas nachgedacht habe - auch wenns nicht über den Ansatz hinaus gekommen ist - wäre die Staatsschulden langfristig mit Rentenpapieren zu finanzieren. Die Idee dahinter ist, dass der Staat sich dann nicht bei Investoren und Großkapitalgebern finanziert, sondern das Geld quasi über den Mittelsmann eines unabhängigen (wie die Zentralbank) staatlichen Rentenfonds direkt bei seinen Bürgern aufnimmt. Die Dividenden/Zinsen könnte man dann entweder jährlich auszahlen, damit jeder noch was in private Altersvorsorge stecken kann, oder ansparen, um die Auszahlung mit Eintritt Rentenalter aufzustocken. Damit hätte aber jeder seine persönliche Staatsanleihe. Damit das ganze nicht zur Selbstfinanzierung des Staates aus der Zentralbank wird, könnte man eine Quote festlegen, sagen wir mal aus der Luft gegriffen 40%, die über die Art aufgenommen werden dürfen, der Rest müsste weiter über den Markt aufgenommen werden, um auch marktgerechte Zinsen weiter zu haben.
Wenn das gut gemacht ist, dann würde der Staat anteilig seine Bürger quasi genossenschaftlich einbinden. Es könnte ein Anreiz sein, regelmäßig als Staat solche Schulden aufzunehmen, die nicht konsumiert werden, sondern inverstiert und damit über die Zeit Mehrwert schaffen. Und der Bürger könnte anteilig live mitverfolgen, wie sein Staat langfristig performt. Nur so ne Idee, die aber komplette Abkehr vom Umlagesystem bedeuten würde.

Geschrieben von: Thomas 10. Jul 2023, 19:46

Je öfter ich das jetzt lese.... Wieso eigentlich nicht?

Geschrieben von: Broensen 10. Jul 2023, 19:58

ZITAT(Reitlehrer @ 10. Jul 2023, 20:02) *
Versorgungswerke haben Ärzte, Apother, Rechtsanwälte und Architekten. Ob die jetzt "unstetes Pack" sind?

Also ich als Architekt und Versorgungswerksmitglied finde mich da durchaus wieder. biggrin.gif

Geschrieben von: Thomas 10. Jul 2023, 20:05

Doing. Danke. Was sagt xena als Architektin dazu? Stetig? Unstetig?

tounge.gif

Geschrieben von: 400plus 10. Jul 2023, 21:14

ZITAT(Delta @ 10. Jul 2023, 20:39) *
So wie ich das sehe, dann wird man bei den Renten nur ohne Querfinanzierung aus dem Staatshaushalt auskommen können, wenn man die Finanzströme massiv in Richtung höhere Löhne umsteuert. Von wo und wie überlasse ich den Finanzgelehrten, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gelernt und gute Ideen haben.


Am direktesten über höhere Produktivität, sodass dann weniger Leute mehr erarbeiten. Davon abgesehen sehe ich nur drei Möglichkeiten:
- höhere Beiträge (will keiner)
- niedrigere Renten (will keiner)
- eine Verbesserung des Verhältnisses von Einzahlern zu Empfängen, was konkret dann heißen könnte
-- Breitere Abdeckung der Arbeitswelt (die schon genannten Gruppen wie Beamten- wobei dann die Frage ist: Hilft das nachhaltig? Oder löst man dann jetzt ein Problem, indem man es in 10 Jahren, wenn die Boomer-Beamten in den Ruhenstand gehen, vergrößert)?
-- Längere Lebensarbeitszeit
Oder alternativ
- Abkehr oder zumindest Abschwächung des Äquivalenzprinzips. Im Extremfall wäre das wie in GB, wo die State Pension quasi einkommensunabhängig ist: Für jedes Beitragsjahr bis 35 erhältst du eine jährliche Rente von 300 Pfund. Nicht ganz so radikal wären Vorschläge, die Proportionalität zu reduzieren, zum Beispiel, in dem man für höhere Einkommen die Rentenpunkte unterproportional anwachsen lässt (ggfs. mit einer Anhöhug der Bemesseungsgrenze). Oder, indem man das Äquivalenzprinzip weiter als auf monatliche Beiträge denkt, wie z.B. https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.94159.de/09-5-1.pdf

Am besten wäre in meinen Augen eine Kombination der letzen beiden Maßnahmen: Abschwächung des Äquivalenzprinzips und unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten)- aber das sind für die meisten Parteien große Kröten dabei.

ZITAT
Eine kleine Spinnerei, über die ich da mal etwas nachgedacht habe - auch wenns nicht über den Ansatz hinaus gekommen ist - wäre die Staatsschulden langfristig mit Rentenpapieren zu finanzieren. Die Idee dahinter ist, dass der Staat sich dann nicht bei Investoren und Großkapitalgebern finanziert, sondern das Geld quasi über den Mittelsmann eines unabhängigen (wie die Zentralbank) staatlichen Rentenfonds direkt bei seinen Bürgern aufnimmt. Die Dividenden/Zinsen könnte man dann entweder jährlich auszahlen, damit jeder noch was in private Altersvorsorge stecken kann, oder ansparen, um die Auszahlung mit Eintritt Rentenalter aufzustocken. Damit hätte aber jeder seine persönliche Staatsanleihe. Damit das ganze nicht zur Selbstfinanzierung des Staates aus der Zentralbank wird, könnte man eine Quote festlegen, sagen wir mal aus der Luft gegriffen 40%, die über die Art aufgenommen werden dürfen, der Rest müsste weiter über den Markt aufgenommen werden, um auch marktgerechte Zinsen weiter zu haben.
Wenn das gut gemacht ist, dann würde der Staat anteilig seine Bürger quasi genossenschaftlich einbinden. Es könnte ein Anreiz sein, regelmäßig als Staat solche Schulden aufzunehmen, die nicht konsumiert werden, sondern inverstiert und damit über die Zeit Mehrwert schaffen. Und der Bürger könnte anteilig live mitverfolgen, wie sein Staat langfristig performt. Nur so ne Idee, die aber komplette Abkehr vom Umlagesystem bedeuten würde.


Mir ist der Unterschied zum Umlagesystem nicht so klar. Stand jetzt verkauft dir der Staat jeden Monat Rentenpunkte und bezahlt mit den Einnahmen die jetzigen Renten. Die Rentenpunkte sind im Grunde ein Versprechen zukünftiger Zahlungen. Der Vorschlag mit den Rentenanleihen ist dann eigentlich das Gleiche: Der Staat verkauft dir eine Rentenanleihe, die ja nichts weiteres ist als ein Versprechen, dir wenn du 67 bist, die Anleihe zurückzuzahlen, in Form einer monatlichen Rente. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Rentenanleihe zahlt er dann die jetzigen Rentner aus. In beiden Fällen gibst du jetzt Geld her und kriegst dafür ein Versprechen späterer Zahlungen.

Geschrieben von: Malefiz 10. Jul 2023, 21:17

ZITAT(Delta @ 10. Jul 2023, 20:39) *
So wie ich das sehe, dann wird man bei den Renten nur ohne Querfinanzierung aus dem Staatshaushalt auskommen können, wenn man die Finanzströme massiv in Richtung höhere Löhne umsteuert. Von wo und wie überlasse ich den Finanzgelehrten, die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gelernt und gute Ideen haben.


Man könnte die Einkommenssteuer massiv senken, vor allem für Kleine und Mittlere Einkommen und dann die Beiträge zur RV entsprechend erhöhen. Das kann man dann auch so fair gestalten, dass es für Leute mit geringem Einkommen ein Nullsummenspiel bleibt während höhere Einkommen mehr belastet werden.

Das ändert zwar am Ende wenig (bisschen linke Tasche rechte Tasche), aber es wäre fair für diejenigen die keine Ansprüche an die RV haben und macht für Angestellte transparenter, wofür sie eigentlich ihre Abgaben zahlen

Geschrieben von: Delta 10. Jul 2023, 21:22

Der Unterschied ist:
Derzeit zahlst du über Lohn/Lohnnebenkosten ein.
Bei meiner Spinnerei bekommst du für jede Verschuldung die der Staat aufnimmt, das anteilig als entsprechendes Guthaben gutgeschrieben. Das wäre übrigens auch eine Umverteilung von allen, die nicht vom Rentensystem profitieren, wie z.B. Beamte, hin zu den Rentenbeziehern. Man könnte das sicher als Mischsystem aufziehen, in dem weiter einbezahlt wird, und die Rente damit weiterhin gehaltsabhängig steigt, aber der Staatsschulden/Bürgerguthabenanteil wäre eher unabhängig vond er persönlichen Lebensleitung.

Geschrieben von: 400plus 10. Jul 2023, 21:33

Das wäre dann aber einfach eine zusätzliche Kreditaufnahme, oder?
Also mal konkret: Der Staat braucht 1000 Euro, weil er einen Zuschuss in die Rentenkasse zahlen will. Möglichkeit 1: Steuern. Möglichkeit 2: Schulden. Der Staat kommt zu mir, ich gebe ihm 1000 Euro und erhalte Staatsanleihen dafür.

Deinen Vorschlag verstehe ich jetzt so: Der Staat kommt zu mir, ich gebe ihm 1000 Euro, erhalte dafür 1000 Euro Staatsanleihen, und zusätzlich erhält noch jeder Bürger 0.0001 Cent gutgeschrieben? Dann sind 1000 Euro + 82 Millionen * 0.0001 cent= 1820 Euro Staatsanleihen im Umlauf und dank der Kreditaufnahme des Staates hat jeder Bürger 0.0001 Cent Staatsanleihen. Verstehe ich das soweit richtig?

Falls ja braucht es dafür ja eigentlich keine Kopplung an die ursprüngliche Kreditaufnahme, sondern der Staat sagt einfach "ich schreibe jedem Bürger 0.0001 Cent gut" und bucht dafür 820 Euro Staatsanleihen zusätzlich ein?

Geschrieben von: Delta 10. Jul 2023, 22:27

Mal selbst ein Beispiel gemalt:

Der Staat braucht 100 Mrd, weil er hoffentlich nicht laufende Kosten begleichen will, sondern in Bildung, Erneuerbare Energien, Infrastruktur etc. investieren will.

Ich hatte vorher mal willkürlich 60%/40% gesagt.

Der Staat plaziert 60Mrd Euro an Staatsanleihen am Markt, die zum üblichen Zinssatz durch Groß- und Kleinanleger gekauft werden. Die haben das Geld entweder übrig, oder haben sich das geliehen, weil sie sich nen geilen Zinsschnitt erwarten oder sind Banken, das mit Kreditvergabe einfach schöpfen und damit den Eigenkapitalanteil erhöhen.
Die restlichen 40Mrd Euro nimmt der Staatsfond auf, der hier wie eine Bank agiert und das Geld schöpft. Auszahlung erfolgt an den Staat, der Staatsfond schreibt die 40 Mrd jedem der 80 Mio Genossen/Bürgern mit je 500€ gut, die er zum Zinssatz vergleichbar der Staatsanleihe verzinst.

So der grobe Ablauf... da bleiben Hunderttausend Fragen nach Gerechtigkeit, Ausgestaltung, Laufzeiten, Thesaurierung, Fälligstellung durch den Bürger, Ausübung der Unabhängigkeit des Fonds (muss er ziehen, oder kann er, wenn sinnvoll)... Mein Gedanke war nur, warum der der Staat bei Banken/institutionellen Anlegern Schulden machen soll, und Zinsen nach sonstwo überweisen, wenn er auch direkt bei seinen Bürgern Schulden machen könnte, die eh mit ihrer kollektiven Produktivität für das Staatsvermögen einstehen und bei Auszahlung voraussichtlich dann er zumeist das Geld intern wieder ausgeben würden. Und die spannende Frage ist, ob das Rentenfinanzierung durch die Druckerpresse wäre. Mein Gefühl sagt eher nein, auch wenn es Sicherheitsmechanismen bedarf.


Geschrieben von: Madner Kami 10. Jul 2023, 23:06

ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 22:14) *
unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten)


Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können.

Geschrieben von: Malefiz 11. Jul 2023, 06:40

ZITAT(Delta @ 10. Jul 2023, 23:27) *
nd die spannende Frage ist, ob das Rentenfinanzierung durch die Druckerpresse wäre. Mein Gefühl sagt eher nein, auch wenn es Sicherheitsmechanismen bedarf.


Bin weit davon entfernt, Volkswirt zu sein, für mein Verständnis aber schon: Der Fond schöpft ja Geld und das als staatlicher Akteur.

Geschrieben von: Phade 11. Jul 2023, 08:13

ZITAT(Madner Kami @ 11. Jul 2023, 00:06) *
ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 22:14) *
unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten)


Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können.


Diese Personen dürften aber eher weniger ein Problem mit dem Ansammeln von Lebensarbeitszeit haben, da sie ausbildungsbedingt deutlich eher anfangen, oder?

Geschrieben von: 400plus 11. Jul 2023, 09:33

ZITAT(Malefiz @ 11. Jul 2023, 07:40) *
ZITAT(Delta @ 10. Jul 2023, 23:27) *
nd die spannende Frage ist, ob das Rentenfinanzierung durch die Druckerpresse wäre. Mein Gefühl sagt eher nein, auch wenn es Sicherheitsmechanismen bedarf.


Bin weit davon entfernt, Volkswirt zu sein, für mein Verständnis aber schon: Der Fond schöpft ja Geld und das als staatlicher Akteur.


Jop, im Endeffekt ist das ein wenig wie eine Mischung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Helikoptergeld und https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Lockerung. Der Fonds verhält sich dabei wie die Zentralbank und schafft Geld, um damit (wie bei QE) Anleihen zu kaufen, anders als bei QE werden diese aber direkt beim Staat gekauft. Es läuft auf monetäre Staatsfinanzierung hinaus (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Quantitative_Easing_for_the_People).

Geschrieben von: 400plus 11. Jul 2023, 09:47

ZITAT(Madner Kami @ 11. Jul 2023, 00:06) *
Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können.


Ja, deswegen wäre meine bevorzugte Lösung ja auch eine, die dies mit einer Abschwächung des Äquivalenzprinzips einhergehen würde, die (wie in dem verlinkten Beitrag von Breyer und Hupfeld) die Renten am unteren Ende der Einkommensverteilung ansteigen lassen und dies damit abfedern würde. Zum anderen kann man da auch über Lebensarbeitszeitprinzipien (wie von Phade angesprochen) oder berufsbedingte Ausnahmen oder Teilzeitmodelle nachdenken. Das ist auch was, wo die Wirtschaft in der Pflicht ist und sich Konzepte für solche Leute überlegen müsste die über "lass uns den mal per Frühverrrentnung loswerden und jemand Jüngeres holen" hinausgehen.

Geschrieben von: tommy1808 11. Jul 2023, 13:22

ZITAT(Malefiz @ 7. Jul 2023, 21:56) *
ZITAT(400plus @ 7. Jul 2023, 18:38) *
Das dann gerade da wieder abzuschaffen ist dann schon sehr kontraproduktiv. Nicht jede Politikmaßnahme, die primär Sachzielen dient, muss immer umverteilend sein, Umverteilen klappt über Steuern und Transfers besser. Aber das ist den Deutschen leider immer schwer zu vermitteln.


Abgeschafft wird gar nichts. Die Grenze für das Elterngeld sinkt nur von 300.00€ zu versteuernden Einkommen auf 150k€. Das entspricht ca 180k€ brutto. Erstens betrifft das vermutlich ohnehin nur eine kleine Minderheit der Paare, die über Kinder nachdenken und zweitens sollten Paare die derart viel Geld verdienen prinzipiell auch ohne staatliche Unterstützung klarkommen.

Ich verstehe nur nicht, warum es eine harte Grenze ist. Wer einem Euro weniger verdient kriegt alles, wer einem Euro mehr verdient nichts. Ist irgendwie sinnlos und setzt Fehlanreize (zB schon vor der ersten Schwangerschaft in Teilzeit gehen um drunter zu bleiben)


DAS!

Bei den alten 500k und den momentanen 300k kann man noch ohne weiteres sagen 20k mehr oder weniger machen da keinen Unterschied, egal wie sich das Einkommen verteilt oder wie die Vermögenssituation ist.

Zukünftig dann:
Familie wohnt im geerbten Haus, oder hat das Haus mit Erbe bezahlt (oder mit Lottogewinn, wie auch immer), Partner 1 verdient knapp 120k, Partner 2 knappe 60k, in der Elternzeit immer noch 120k Einkommen, immer noch bezahltes Wohneigentum und Höchstsatz Elterngeld oben drauf.
Familie wohnt zur Miete, nie was geerbt, beide verdienen sehr gut, aber eben etwa gleich, gute 90k. Miete muss weiter gezahlt werden, verbleibendes Einkommen ist 90k, Elterngeld gibt es Null.

Grenze kann man ja vielleicht machen, aber dann bitte anhand des in der Elternzeit verbleibenden Einkommens minus Wohnraumkosten. Letztes natürlich nicht unbegranzt, aber geeignete Tabellen gibt es ja z.B. aus dem Wohngeldbereich schon jetzt.

Insgesamt: Mords Wind um ~300 Millionen/Jahr.

Wir haben geschätzte 100 Milliarden Steuerhinziehung/Jahr und die Vermögenssteuer ist ausgesetzt, obwohl es den (Mit-)Auslöser 53% Spitzensteuersatz schon länger nicht mehr gibt.

Gruß
Thomas

Geschrieben von: T.Tournesol 11. Jul 2023, 14:38

ZITAT(tommy1808 @ 11. Jul 2023, 14:22) *
Familie wohnt zur Miete, nie was geerbt, beide verdienen sehr gut, aber eben etwa gleich, gute 90k. Miete muss weiter gezahlt werden, verbleibendes Einkommen ist 90k, Elterngeld gibt es Null.

Bei gemeinsam 180k sollte das Elterngeld aber eigentlich nicht den Ausschlag geben. Genug Geld sollte da trotz Miete und fehlendem Erbe vorhanden sein. Wer so verdient, hat auch in den Jahren davor meist nicht schlecht verdient und auch in Zukunft kann mit Einkommen gerechnet werden. Die Familienplanung und die Frage, wer sich um die Kinder kümmert, hängt dann bitte nicht am Elterngeld, wenn man das rational (und partnerschaftlich) angeht.

ABER so rational ist ja nicht jeder und auch beim 2 x 90k Einkommen hat so mancher Angst vor Verarmung. Und wer so verdient, ist ggf. auch nicht in einem Umfeld unterwegs, wo man mit der Aussage "Lieber Arbeitgeber, ich bin jetzt mal für 7 Monate freigestellt in Elternzeit, bei dem guten Gehalt kann ich mir das ja leisten smile.gif " so richtig gut dasteht. Dann doch lieber "Oh je, so viel Minus beim Gehalt - ein Glück, dass der Staat Elterngeld zahlt und Familie ist ja irgendwie auch wichtig." Das spricht dann den Schnäppchenjäger und die Freunde ganz legaler Steuertricks an.
Insofern sehe ich das Elterngeld in diesen Einkommensklassen eher als einen Motivationstrick an, damit gerade Väter sich ohne gefühlten Gesichtsverlust um die Familie kümmern können.

Geschrieben von: tommy1808 11. Jul 2023, 15:18

ZITAT(T.Tournesol @ 11. Jul 2023, 13:38) *
ZITAT(tommy1808 @ 11. Jul 2023, 14:22) *
Familie wohnt zur Miete, nie was geerbt, beide verdienen sehr gut, aber eben etwa gleich, gute 90k. Miete muss weiter gezahlt werden, verbleibendes Einkommen ist 90k, Elterngeld gibt es Null.

Bei gemeinsam 180k sollte das Elterngeld aber eigentlich nicht den Ausschlag geben. Genug Geld sollte da trotz Miete und fehlendem Erbe vorhanden sein.


Natürlich richtig. Nur hat die "bedürftige" Familie 1 am Ende des Erziehungsjahres halt 35~40k mehr auf dem Konto, ohne Wohneigentum zu berücksichtigen, davon die Hälfte vom Elterngeld, als die 2. Familie, die ganz Objektiv deutlich weniger Einkommen hatte.

Gruß
Thomas

Geschrieben von: Almeran 11. Jul 2023, 15:50

Es ist am Ende auch ziemlich egal, wer wieviel Geld bekommt oder nicht. Man kann immer Fälle konstruieren, wo es jemand nicht bekommt, obwohl er es braucht oder es nicht braucht, aber bekommt.

Das Elterngeld ist ein politisches Instrument zur Förderung von Geburten und der gleichberechtigteren Aufteilung der Betreuung im ersten Jahr und es ist ausnahmsweise mal ein politisches Instrument, das nachweislich funktioniert. Es ist schon mit Elterngeld absolut erbärmlich, wie wenige Väter sich Zeit für die Familie nehmen wollen/können, mal ganz unabhängig vom Einkommen.

Eigentlich müsste man endlich mal den Elterngeldsatz an die Lohnsteigerung koppeln und die verpflichtenden Partner-Monate für den Erhalt der vollen Dauer auf mindestens 4 Monate, eher 6 Monate erhöhen. Damit es für alle Paare wirtschaftlich möglich wird, dass beide Partner 1) zusammen und alleine für längere Zeit Verantwortung für das Kind übernehmen und 2) die Aufteilung auch im weiteren Leben des Kindes gerechter wird und 3) die Frau früher wieder möglichst umfassend ins Berufsleben einsteigen kann und 4) wir von diesem elendigen Automatismus weg kommen, dass die Frau 12 Monate daheim bleibt, die Väter sich für 2 Monate mit dem WoMo durch Italien anschließen und danach wieder im Büro verschwinden, während die Frau in Teilzeit geht, weil etwas anderes gesellschaftlich nicht gesehen, gewollt und gefördert wird.

Denn mit der 1.800€ Deckelung bleibt auch der Alleinverdiener mit 50k nicht länger als zwingend notwendig daheim, weil es sonst einfach wirtschaftlicher Selbstmord ist. Und so zementieren wir uns, gefördert vom Staat, in diesem beschissenen Rollenmodell fest, das für Männer und Frauen nur Nachteile hat.

Stattdessen tun wir so, als wäre alles in Butter und die einzige Frage rund ums Elterngeld wäre, ob auch Spitzenverdiener davon profitieren dürfen.

Geschrieben von: Autolyse 11. Jul 2023, 19:00

ZITAT(Reitlehrer @ 10. Jul 2023, 20:02) *
ZITAT(Autolyse @ 10. Jul 2023, 19:34) *
ZITAT(Broensen @ 10. Jul 2023, 17:58) *
Die Quersubventionierung über den Steuerzuschuss führt bei den genannten Gruppen mit Versorgungswerken und Pensionskassen zu einem Ausgleich für die fehlende Solidarität im Rahmen der ihnen gewährten Sonderrechte.

Die Entstehung der Versorgungswerke geht (auch) auf Adenauer zurück, weil man das unstete Pack nicht in der echten Angestelltenversicherung haben wollte. Das ein Sonderrecht zu nennen, weil es sich positiver entwickelt hat ist schon mutig.


Versorgungswerke haben Ärzte, Apother, Rechtsanwälte und Architekten. Ob die jetzt "unstetes Pack" sind?

Liegt evtl. eine Verwechslung mit der Künstersozialkasse vor?

Nein. Es war ganz klar das Ziel, dass man sämtliche Freiberufler aus der Rentenversicherung raushaben wollte, deswegen wurde die Möglichkeit zur freiwilligen Versicherung gestrichen und man wurde mit Überschreiten der Jahresentgeltgrenze zwingend versicherungsfrei (Artikel 1 § 4 I Nr. 1 i.V.m. § 5 I 1 des Angestelltenversicherungs-Neuregelungsgesetzes). Künstler waren nach Artikel 1 § 2 Nr. 3 Variante 3 und Nr. 4 des Angestelltenversicherungs-Neuregelungsgesetzes ja sogar explizit in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen.

Geschrieben von: Reitlehrer 12. Jul 2023, 10:44

ZITAT(Malefiz @ 10. Jul 2023, 15:03) *
ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 14:00) *
ZITAT(Malefiz @ 9. Jul 2023, 08:57) *
Der Löwenanteil des Bundeshaushalts (mehr als ein Viertel) sind Zuschüsse zur Rentenversicherung, die in der Höhe notwendig ist weil sich die letzten (grob geschätzt) 30 Jahre verschiedenste Bundesregierungen beharrlich weigern dieses offensichtliche Problem endlich Mal anzugehen, anstatt einfach "Wir gießen Geld drauf" zu sagen


Jop, aber eine richtige Reform würde quasi für jede Partei ein paar bittere Kröten haben, entsprechend ist "lass mal wieder weiter Geld draufgießen und hoffen, dass die nächste Regierung es angeht" immer wieder die Lösung.


Eigentlich ist das rechtlich auch schwierig, da es sich bei der Rentenversicherung eben um eine Versicherung handelt. Normalerweise zahlen diejenigen Prämien für eine Versicherung, die dann auch Ansprüche gegen die Versicherung erwerben. In Deutschland gibt es aber jede Menge Steuerzahler, die aus der Rentenversicherung keinen Cent sehen werden.


Grundsätzlich ist es richitg, dass es sich um eine Versicherung handelt, genauer um eine umlagefinanzierte Kasse. Dabei sollten dannjeweils die Einnahme durch Beiträge und und Ausgaben sich im Gleichgewicht befinden.
Allerdings gibt "politische Ausgaben" die nicht durch Beitragszahlungen gedeckt sind. Hier zunächst mal die Mütterrente. Eine Frau erhält für jedes Kind, dass sie geboren hat und dass älter als drei Jahre geworden ist, drei Rentenpunkte gut geschrieben. Da es sich dabei um eine Fördermaßnahme der Familienpolitik handelt ist diese auch aus dem Steuertopf zu bezahlen.
Weiterhin wären da die Renten für Aussiedler, denen Beitragszeiten in Osteuropäsche Rentensystem anerkannt werden und letzlich auch die Renten, die auf Zahlungen in das DDR Rentensystem basieren, da ja auch hier keine Beitragszeiten in das Bundesdeutsche Rentensystem bestehen.

Noch ein kleiner Hinweis zur Mütterrente.

Die Kindererziehungszeiten werden nur auf Antrag erfasst. Dazu muss das Formbaltt V800 der Deutschen Rentenversicherung ausgefüllt werden.

Auch als Hinweis an Thomas. Es empfiehlt sich die jährliche Renteninformation zu prüfen, ob die Kindererziehungszeiten erfasst wurden.
Zu finden als " Beitragszeit mit Pflichtbeiträgen wegen Kindererziehung"

Bei drei Kindern sind das dann neun Rentenpunkte. Bei einem Rentenwert von aktuell 37,60€ entspricht das bereits einer monatlichen Rente von 338,4€.
Auch wichtig im Hinblick auf eine evtl. Erwerbsminderungsrente, da dazu von den letzten 60 Monaten 36 Monate mit Pflichtbeiträgen belegt sein müssen und zu den Pflichtbeiträgen zählen eben auch die Kindererziehungszeiten..

Geschrieben von: Phade 12. Jul 2023, 11:12

Das sind gute Hinweise. Wenn ich mich nicht irre (Reitlehrer wird mich korrigieren), können Beamte diese Kindererziehungszeiten "äquivalent" geltend machen, d.h. ihre Pensionsansprüche auf Antrag entsprechend erhöhen.

Geschrieben von: Ta152 12. Jul 2023, 13:30

ZITAT(Phade @ 11. Jul 2023, 09:13) *
ZITAT(Madner Kami @ 11. Jul 2023, 00:06) *
ZITAT(400plus @ 10. Jul 2023, 22:14) *
unterproportionale Kopplung der Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung ("für 3 Jahre mehr Lebenserwartung ein Jahr mehr arbeiten)


Gerade das fällt den unteren Einkommensschichten massiv auf die Füße, denn deren Jobs sind in der Regel physisch anspruchsvoll und entsprechend körperlich schädigend. Als Bauarbeiter, zum Beispiel, kannst du einfach nicht bis 67+ arbeiten. Auch in meinem Job (Supermarkt auf der Fläche) gehen viele alte Kollegen bereits jetzt mit erheblichen Abzügen in die Frührente, weil sie körperlich einfach nicht mehr können.


Diese Personen dürften aber eher weniger ein Problem mit dem Ansammeln von Lebensarbeitszeit haben, da sie ausbildungsbedingt deutlich eher anfangen, oder?


Wenn sie nicht zwischendurch mehrfach Arbeitslos sind oder Schwarz arbeiten oder...

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