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> Klein und Kleinst U-Boote, Verwendung und verbreitung heutzutage
Black Arrow
Beitrag 15. Nov 2008, 22:28 | Beitrag #1
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Während des 2. Weltkrieges wurden sog. Kleinkampfmittel eingesetzt.
Bei diesen handelte es sich meist um Klein und Kleinst U-Boote.
Wie sieht die Verbreitung und die Verwendung solcher Kleinkampfmittel heutzutage aus?
Leider konnte mir Google nicht wirklich weiter helfen.
Finde immer nur Seiten über den 2. Weltkrieg.
 
kato
Beitrag 15. Nov 2008, 23:15 | Beitrag #2
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Geht - was bewaffnete Systeme angeht - gegen null heutzutage.

Iran ist so ziemlich der einzige Nutzer in einer Kampfrolle, mit je nach Quelle 2-4 U-Booten der Ghadir- und Nahang-Klasse sowie 4 ex-nordkoreanischen Yugos. Ghadir und Nahang sind mit 20m Länge und 150 Tonnen wohl am oberen Ende dessen, was man üblicherweise als "Mini-Uboot" bezeichnet. Die Yugos liegen auch bei 90 Tonnen.
Mit den Zwerg-Ubooten des Zweiten Weltkriegs größenmäßig kaum zu vergleichen, die Dinger heutzutage sind halt deutlich größer.

Nordkorea hat angeblich die letzten beiden Yugos verschrottet nachdem es Ende der 90er den Rest der Klasse an Iran verkauft hat, und hat an kleinem Zeug nur noch Küsten-Uboote die aber schon bei 35m und 370-400 Tonnen liegen (d.h. nicht viel kleiner als U205/206/207). Allerdings findet man durchaus Quellen, die von bis zu 36 Yugos, davon bis zu 20 noch im Dienst, ausgehen. Allerdings sind die Yugos reine Kampfschwimmervehikel und unbewaffnet.

Pakistan hat wohl auch noch 3-4 Mini-Uboote, 28m lange Italienische Cosmos MG110. Werden benutzt um Kampfschwimmer anzulanden, können aber auch zwei Torpedos oder eine Handvoll kleinere Minen mitführen. Cosmos ist auch so ziemlich die einzige westliche Firma die so was noch vermarktet.
Gerüchteweise hat sich Vietnam 2 nordkoreanische Yugos für denselben Zweck beschafft. Iirc hat Kroatien oder Montenegro wohl noch ein Späh-Kleinuboot der Una-Klasse irgendwo aufgebockt, nicht seetüchtig.

An noch kleinerem Zeug gibts sonst eigentlich nur Kurzstrecken-Vehikel für Kampfschwimmer.

Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 15. Nov 2008, 23:25
 
Black Arrow
Beitrag 15. Nov 2008, 23:35 | Beitrag #3
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Gibt es denn Berichte über Einsätzen dieser Klein-U-Boote durch die Nordkoreaner bzw. durch die Iraner?
 
Wodka
Beitrag 16. Nov 2008, 00:15 | Beitrag #4
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ZITAT(Black Arrow @ 15. Nov 2008, 23:35) *
Gibt es denn Berichte über Einsätzen dieser Klein-U-Boote durch die Nordkoreaner bzw. durch die Iraner?


Es gab vor einigen Jahren einen Vorfall mit einem gestrandeten nordkoreanischen spionage Uboot.


Klick

Der Beitrag wurde von Wodka bearbeitet: 16. Nov 2008, 00:16


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"Dass Atombomben auf Deutschland gefallen wären, hat eher strategische Gründe und sollte man nicht persönlich nehmen... ."
"Wenn ich groß bin, geh ich zur Volksarmee: Ich lade die Kanone, rumbumm bumm, rumbumm bumm... ."
 
kato
Beitrag 16. Nov 2008, 00:24 | Beitrag #5
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Kaum was.

Irgendwo müßten sich Artikel zu einem schief gelaufenen Yugo-Einsatz 1998 finden (Jane's?), das damals in irgendwelchen Fischernetzen hängen geblieben ist. Je nach Quelle wurde das U-Boot nachdem man darauf aufmerksam wurde von südkoreanischen Tauchern geentert, die die neun Mann Besatzung tot auffand, dazu nach südkoreanischer Aussage Beweise für eine Infiltrationsmission. Als Alternativquelle wurde auch keine Besatzung mehr vorgefunden (m.W. offizielle Version!).
Allgemein stellen diese U-Boote für Südkorea ein Riesenproblem dar, da deren Einsätze im wesentlichen nur durch solche Unfälle bekannt werden.

Edit: Der Link von Wodka betrifft ein Sang-O, das ist praktisch schon ein vollwertiges Küsten-Uboot. Siehe auch die Besatzung von 26+3 Mann.

Bei den Iranern hört man eigentlich gar nix. Außer daß man schon mal 3-4 von den Dingern im Hafen auf Bildern sieht, wenn Ahmadinedschad se besucht.

Der Beitrag wurde von kato bearbeitet: 16. Nov 2008, 00:27
 
revolution
Beitrag 16. Nov 2008, 02:00 | Beitrag #6
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Der Iran betreibt definitiv keine U-Boote der Yugo Klasse.
 
Father Christmas
Beitrag 16. Nov 2008, 10:23 | Beitrag #7
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ZITAT(kato @ 16. Nov 2008, 00:24) *
...
Irgendwo müßten sich Artikel zu einem schief gelaufenen Yugo-Einsatz 1998 ...


erster

zweiter

dritter (mit Bildern)

--anderes--

Nordkorea und Japan

Nordkorea und Japan zusätzlich

Nordkorea und Japan weiteres mit Bildern

Nordkoreanisches tauchfähiges Speedboot versenkt

Nordkoreanisches tauchfähiges Speedboot versenkt 1

Wohl eine Zeichnung des Bootes

North Korea : Chronology of Provocations, 1950 - 2003 (Report to Congress, 18.03.2003, PDF) wers auswertet findet sicher noch was.

--mein persönlicher favourit--

Narco Sub

cheers.

fc

Der Beitrag wurde von Father Christmas bearbeitet: 16. Nov 2008, 10:26


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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


#flapjackmafia
 
SailorGN
Beitrag 16. Nov 2008, 19:58 | Beitrag #8
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Die einzige Verwendung solcher Mittel besteht heutzutage in der Verbringung von Kampfschwimmern. Moderne Torpedos sind zu schwer und von der Waffenlenkung her zu anspruchsvoll, als dass man sie damit einsetzen könnte. Dazu braucht man entsprechnende Feuerleit- und Sensoranlagen, die in Boote von bis zu 100t nicht passen (zumindest weiss ich von keinem solchem Kunststück). Für Kampfschwimmer können solche teile allerdings sehr nützlich sein, da sie den Aktionsradius extrem erweitern. Darüber hinaus erhöhen sie die Nutzlast des KS, d.h. er kann mehr Wirkung erzielen und hat einen sicheren Rückzugspunkt. Allerdings ist das im Ernstfall für eine Gruppe KS nötig, also mehr als 10 Mann. damit müsste das Boot auch entsprechend groß sein.....100t+


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Im Gegensatz zum Hirn meldet sich der Magen, wenn er leer ist.
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revolution
Beitrag 17. Nov 2008, 02:18 | Beitrag #9
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Der Einsatz solcher Boote dürfte an eine eher asymmetrische Strategie gebunden sein. Also möglichst günstig, auf engrem Raum, viel Stress verursachen. Hier ist also interessant, wenn der potentielle Einsatzzweck über die Verbringung von Kampfschwimmern hinausgeht. Diesen Bedarf sehe ich nur bei einer recht begrenzten Auswahl an Staaten und Regionen. Speziell bei den Nordkoreanern und den Iranern ist durchaus einen solcher Ansatz zu beobachten. Bspw. zeigen beide eine gewisse Affinität zu sehr kleinen, eher simplen Kleinst-U-Booten und Semi-Tauchbooten von denen mir zumindest ein Modell bekannt ist, welches außen über 2 kleine Torpedos (vllt. in der Größenordnung eines Mk.44) verfügt. Auch die Nahang-Klasse trägt so seltsame Außenbehälter. Die etwas "größeren" U-Boote der Ghadir-Klasse verfügen über 2x533mm Torpedos, evtl Shkval.

Wofür übrigens großartig Sensorik?

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 17. Nov 2008, 02:28
 
Black Arrow
Beitrag 17. Nov 2008, 13:30 | Beitrag #10
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Ich frage mich nur wann die ersten Exemplare solcher Kleinst-U-Boote bei Al-Kaida leuten gefunden werden.
Man stelle sich vor, solch ein U-Boot in der nähe des Panama- oder des Suez-Kanals.
Soviele Tanker wie dort jeden Tag rein und raus fahren.
Egal wohin man zielen würde, jeder Torpedo (sei er noch so einfach) würde treffen.
 
revolution
Beitrag 17. Nov 2008, 19:30 | Beitrag #11
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Das Szenario halte ich nicht für sehr realistisch. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Zellen der Al-Kaida in naher Zukunft in der Lage sein werden, solche Kleinst-U-boote zu bauen, oder nebst Torpedo zu beschaffen. Hinzu kommt, dass ein gewisses logistisches Drumherum von Nöten ist. Auf dieser Ebene würde ich das allenfalls den tamilischen Rebellen zutrauen.

Der Beitrag wurde von revolution bearbeitet: 17. Nov 2008, 19:30
 
Father Christmas
Beitrag 17. Nov 2008, 19:45 | Beitrag #12
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Gerüchteweise (Zeitraum Mitte 90er Jahre letztes Jhr) sollen die Palestinänser über Kleinstuboote verfügen und mit diesen Schmuggel betrieben haben.

cheers.

fc


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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
Zur Kritik an der deutschen Justiz. Natürlich foltert die deutsche Justiz nicht, denn das würde bedeuten, dass ein Richter das Foltern anordnet. Damit verkennt der Fragesteller bereits die Gewaltenteilung in Deutschland. Für Folter ist nach der Gewaltenteilung die Exekutive zuständig.


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Father Christmas
Beitrag 17. Nov 2008, 20:35 | Beitrag #13
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habs zum glück in digitalisierter form aufm rechner , sonst hät ich wohl die umzugskisten am freitag durchwühlen müssen :

kurzer auszug aus dem kleinstuboote in der verdeckten kriegsführung von michael g. welham in barett no.30, januar 1992 :

ich bin ein text und hab mich als bild verkleidet

hatte mich im punkt kleinstuboote geirrt, sind "nur" sdv, aber auch die kleinen dinger können lästig werden.

das erwähnte r2 darf man sich so vorstellen :

1
2

cheers.

fc

Der Beitrag wurde von Father Christmas bearbeitet: 17. Nov 2008, 20:35


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ZITAT(Wodka @ 28. Sep 2015, 12:38) *
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kato
Beitrag 17. Nov 2008, 20:38 | Beitrag #14
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ZITAT(revolution @ 17. Nov 2008, 19:30) *
Auf dieser Ebene würde ich das allenfalls den tamilischen Rebellen zutrauen.

Gibt noch ein paar andere auf ähnlichem Organisationsstand. FARC, eventuell Hisb'allah, MILF... letztere haben sich angeblich auch schon um entsprechendes bemüht.
 
 
 

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