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> die russische Infrastruktur - Heizungsausfälle, Stromunterbrüche etc., einfach marode oder ist die Korruption oder Sabotage schuld?
Stefan Kotsch
Beitrag 2. Feb 2024, 19:43 | Beitrag #91
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Die PravdaUrFO, eine Pravda für den Uraler Bereich, schreibt, dass man eine "einen explosionsartigen Anstieg der Fälle von Umweltverschmutzung durch Ölverschmutzungen in Jugra" verzeichnet. (Jugra = Autonomer Kreis der Chanten und Mansen)
Weiter heißt es: "Der Löwenanteil der Vorfälle in der Abteilung steht im Zusammenhang mit der Krisensituation der Pipelineindustrie.
...
Die von der Abteilung allein in den letzten drei Jahren geltend gemachten Schadensersatzansprüche nähern sich stetig der 4-Milliarden-Grenze, und weniger als ein Viertel wurde bisher eingezogen, einschließlich der Gerichtsverfahren.
...".


Es wird festgestellt, dass "über 95 % der Vorfälle auf innere Korrosion der Metallrohre zurückzuführen seien, darunter auch auf die Verschlechterung der in Betrieb befindlichen Rohrleitungen.".

Das zeigt, dass die gesamte Infrastruktur seit langer Zeit nur noch auf Verschleiß gefahren wird und wahrtscheinlich auch bereits die Installation von infrastrukturellen Einrichtungen nicht immer den erforderlichen Qualitätskriterien entspricht.

https://pravdaurfo.ru/polnotekst/453531-rpn...vejernyh-iskov/

 
Salzgraf
Beitrag 3. Feb 2024, 07:05 | Beitrag #92
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Dazu ein allgemeiner Gedanke:
Neben Korruption und Sanktionen sind ein planmäßig großer Arbeitskräfteeonsatz ein Punkt. Während Westeuropa seit etwa den 1980er durch zuverlässigere Technik, gezielte Instandhaltung den Arbeitskräftebedarf für ungeplante Reparaturen gesenkt hat, ist die russische Industrie in weiten Teilen auf dem Pfad "preiswert bauen und fix reparieren lassen" geblieben.
Da wird ein Rohr verbaut, was mit 99,5% in 25 Jahren defekt ist statt ein fünfmal teures mit. einer 99,9% Sicherheit. Den entstehenden Mehrbedarf an Reparaturen bei 100.000 eingesetzten Rohren fängt man mit billigen Arbeitskräften auf.
 
ramke
Beitrag 5. Feb 2024, 06:47 | Beitrag #93
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Mal was ganz banales. Es müssen bis 2025 ca 100.000 Aufzüge ausgetauscht werden.

https://74.ru/text/economics/2024/02/05/73189631/

ZITAT
Bis zum 15. Februar 2025 müssen in ganz Russland 100.000 veraltete Aufzüge ausgetauscht werden. Gleichzeitig gibt es für fast die Hälfte von ihnen kein Geld, so die National Elevator Union. In der Region Tscheljabinsk läuft jeder fünfte Aufzug innerhalb eines Jahres aus. Lassen Sie uns herausfinden, wie real die Gefahr ist, Aufzüge in Hochhäusern zu stoppen, wer und wie sie ersetzen wird und ob es genug Geld für all das geben wird.

[...]

Experten zufolge geht der erste Massenaustausch von Aufzügen auf das Jahr 2020 zurück. Doch aufgrund der Pandemie und der schwierigen wirtschaftlichen Lage wurde der Termin auf 2025 verschoben.

[...]
Das Hauptproblem ist der Anstieg der Preise für Geräte und Komponenten. Allein in den letzten zwei Jahren ist der Preis um fast das Eineinhalbfache gestiegen. Heute werden die Kosten für den Austausch eines Aufzugs auf durchschnittlich 3,5-4 Millionen Rubel geschätzt.

[...]

Seit dem 14. März 2022 hat das amerikanische Unternehmen OTIS angekündigt, keine neuen Verträge mit russischen Kunden abzuschließen, die finnische KONE hat die Lieferungen und die Unterzeichnung neuer Verträge gestoppt und die deutsche TK Elevator hat angekündigt, das Neugeschäft in der Russischen Föderation auszusetzen.

[...]
Im Jahr 2019 brach in Tscheljabinsk ein Skandal aus, als Aufzüge zur Überholung ausgetauscht wurden. Die Antimonopolbehörden fanden Anzeichen für geheime Absprachen in den Handlungen des Überholungsverwalters und des Zhilkomservice, der zur Familie des ehemaligen Leiters der Region, Boris Dubrowskij, gehörte. Die Firma Zhilkomservice war übrigens eines der drei Unternehmen der ehemaligen Gouverneursfamilie, die den größten Umsatz brachte.


Bingo!


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Marcus Marius
Beitrag 5. Feb 2024, 15:34 | Beitrag #94
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Statt "stürzte durch das verschlossene und vergitterte Fenster zu Tode" wird dann bald "stürzte in den Fahrstuhlschacht" oder "stürzte mit Fahrstuhlkabine ab" die häufigste Todesursache von in Ungnade Gefallenen? Ersticken wird bestimmt auch einer, in den hermetisch nicht versiegelten Kabinen...

Der Beitrag wurde von Marcus Marius bearbeitet: 5. Feb 2024, 20:26
 
hanuta
Beitrag 5. Feb 2024, 19:58 | Beitrag #95
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Chinesische Hersteller springen in die Lücke gerne ein.
 
Salzgraf
Beitrag 7. Feb 2024, 13:14 | Beitrag #96
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Ergebnis der Reise in den Wahlkreis Transbaikal:

erstens Probleme mit der Brennholzbeschaffung (ev. hängt es mit dem Status großer Flächen als Nationalpark /z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Alchanai) o.ä. zusammen, daß Bewohner nicht dorfnah Brennholz gewinnen dürfen)
ZITAT
Zweitens sind natürlich die Treibstoffpreise in aller Munde. (...)
en Mangel an kommunalem Personenverkehr, den unbefriedigenden Zustand der Straßen und beschweren sich über marode Stromnetze sowie den Zustand von Wohnraum und kommunalen Dienstleistungen.

https://t.me/agurulev/4460
 
Salzgraf
Beitrag 28. Feb 2024, 10:26 | Beitrag #97
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Ein Datenpunkt für die Kalkulation von Heizkraftwerken für die kommunale Versorgung in Transbaikalien:
ZITAT
Die Volksfront strebt die Genehmigung eines angemessenen Wärmetarifs für juristische Personen im Transbaikal-Territorium an.

In der Transbaikal-Region gibt es einen überhöhten Wärmetarif für Organisationen, auch für staatlich unterstützte. Das Gericht hob die Anordnung des Regional Tariff Service auf, den überhöhten Tarif zu genehmigen, aber das RCT hat es nicht eilig, einen neuen Tarif einzuführen. Beispielsweise mussten nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft Unternehmer aus Tschita im Jahr 2023 2.148 Rubel/Gcal zahlen, während ein Tarif von 1.400 Rubel/Gcal wirtschaftlich gerechtfertigt ist.

https://t.me/onf_75/997

2.148 Rubel/Gcal = 513 Rubel / GJ aktuell etwa 5,20 Dollar/GJ
Hat jemand Praxiserfahrung, was hierzulande pro GJ Wärme von Großverbrauchern (Industrie) bezahlt wird?

rein ntheoretische Berechnung.
Heizöl leicht hat einen Brennwert von 42,6 MJ/kg = 42,6 GJ/t
Hab ich einen Rechenfehler, wenn ich einen Preis von 221,5 Dollar/t HEL rausbekomme? Auf Basis von 1.400 Rubel/Gval komme ich auf 1,43 Dollar/t HEL.

 
Merowinger
Beitrag 28. Feb 2024, 13:22 | Beitrag #98
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Ich vermute da ist noch ein Fehler drin weil mit Primärenergie (s. z.B. Brennwert statt Heizwert) anstelle von nutzbarer Energie am Ort des Verbrauchers gerechnet wird.

Der Beitrag wurde von Merowinger bearbeitet: 28. Feb 2024, 13:23
 
Salzgraf
Beitrag 1. Mar 2024, 13:54 | Beitrag #99
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man könnte denken, daß der Admin des Kanals der Nationalen Front in Transbaikalien ein Defätist ist. Heute, 1 Tag nach der Rede Putins über das schöne Rußland gibt es dieses Posting (Tschita ist Bezirksstadt mit 320.000 Einwohner):
ZITAT
16 Baracken und 130 Familien ohne Wasser und Toiletten: Im Zentrum von Tschita lebt ein ganzer Häuserblock im Mittelalter.

Im Zentrum der Hauptstadt Transbaikaliens leben 130 Familien in zweistöckigen Holzbaracken ohne jegliche Annehmlichkeiten. Die Menschen tragen täglich Feuerholz und Wasser. Hier gibt es nicht einmal eine richtige Toilette – der Mist wird direkt auf die Straße geschüttet. Außerdem gibt es nur hundert Meter von den Häusern entfernt ein Internat.

Verwaltungsgesellschaften weigern sich, die Wohnungen zu warten. Alle Häuser gelten als unsicher. Für einen potenziellen Bauträger ist die Unterbringung von 137 Wohnungen ein Problem.

Nach unserer Intervention ordnete der russische Minister für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis Anfang 2022 die Umsiedlung einer Fläche von 3,5 Hektar im Rahmen des Programms zur integrierten Entwicklung von Territorien an. Die Umsetzung der Anordnung verzögerte sich, weshalb sich die Bewohner im Dezember auch an die Direkttelefonnummer des Präsidenten wandten.

https://t.me/onf_75/1025 mit Video zu Klohäuschen und Abwasserentsorgung auf ein Freigelände.
 
ramke
Beitrag 6. Mar 2024, 10:20 | Beitrag #100
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https://baikal24.ru/text/06-03-2024/045/

https://www.google.de/maps/place/Schagonar,...5MWxz?entry=ttu


ZITAT
Am Mittwoch, den 6. März, ereignete sich in Tuva ein schwerer Notfall in einer der wichtigsten Energieanlagen der Republik. Augenzeugen berichteten zunächst, dass am Morgen Rauchwolken über dem Wärmekraftwerk Shagonar aufstiegen. Später wurde bekannt, dass es im Wärmekraftwerk brannte und ein Teil der Gebäudewand einstürzte.

Die Behörden zögerten zunächst, den Vorfall anzuerkennen und sprachen von zehn Opfern. Nach einiger Zeit berichtete die Regierung von Tuva, dass 16 Mitarbeiter des Unternehmens vom Ort des Notfalls im Heizkraftwerk Shagonar in Krankenhäuser eingeliefert wurden.

Was genau in dem Wärmekraftwerk passiert ist, sagen die Beamten nicht. Den Fotos vom Tatort nach zu urteilen, explodierte jedoch höchstwahrscheinlich Kohlenstaub im Unternehmen, was einen Brand verursachte und einige Strukturen des Gebäudes zerstörte.


Am Wochenende werden -19° erwartet. Aktuell -7


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Salzgraf
Beitrag 13. Mar 2024, 15:56 | Beitrag #101
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A. Gurulew auf Wahlkreistour in Transbaikalien:
ZITAT
Ansonsten gibt es eine Reihe von Beschwerden, die typisch für andere Regionen des Transbaikal-Territoriums sind: hohe Preise für den kommunalen Personenverkehr, der marode Zustand der Stromnetze, die Notwendigkeit, soziale Einrichtungen zu reparieren, und Personalmangel in medizinischen Einrichtungen .

Nirgendwo ohne unseren leidgeprüften Sektor des Wohnungsbaus und der kommunalen Dienstleistungen. In Tschernyschewsk wird das zentrale Kesselhaus nur mit zwei Kesseln betrieben, es gibt keine Reserve. Ich bin vorbeigekommen und habe nachgesehen, der Zustand des zweiten Kessels ist äußerst unbefriedigend, aber er kann vollständig repariert werden; dies muss so schnell wie möglich erfolgen. In Bukachach glaubte man offenbar bereits, dass der Frühling gekommen sei, im Heizraum gab es nur noch genug Kohle für zwei Tage. Ich verstehe, dass ZabTEK im Prinzip bald nicht mehr existieren wird, es ist ihnen eigentlich egal, aber die Regionalregierung muss aufpassen, ich denke, diese Situation ist nicht nur hier, sondern wir sind immer noch sehr weit von positiven durchschnittlichen Tageswerten* entfernt.
*Temperatur-
https://t.me/agurulev/4635

ähnliche Probleme in einer Region, wo Gold gefördert wird:
ZITAT
Ust-Kara ist eines der größten Goldbergbauunternehmen in Transbaikalia, es ist eine würdige Produktion, bietet viele Arbeitsplätze für Einheimische und Bewohner anderer Gebiete der Region und beteiligt sich auch an der Entwicklung des Sretensky-Bezirks. Bei dem Treffen baten sie um Unterstützung beim Bau eines Sport- und Erholungskomplexes sowie bei der Sanierung der örtlichen Schule. Ich werde mit zuständigen Beamten der Regionalregierung sprechen, um diese Pläne in die entsprechenden Programme aufzunehmen.

(...)Er berücksichtigte auch Anfragen der Bewohner zur Verkehrsversorgung, zum Zustand der sozialen Einrichtungen und zum Stand der Dinge im Bereich Wohnungswesen und kommunale Dienstleistungen.

https://t.me/agurulev/4627
Immer wieder die gleichen Themen.
 
Salzgraf
Beitrag 20. Mar 2024, 11:14 | Beitrag #102
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Hausmeister im Bereich Moskau sind nicht sehr motiviert. Sie sammeln lieber Schrott oder arbeiten mit ihren Hausmeister-E-Bikes als Kuriere als Schnee zu schaufeln oder Müllablagerungen zu beseitigen:
ZITAT
"Guten Tag. Moskau, Bezirk Goljanowo. In unserer Gegend gibt es ein systematisches Problem mit der Arbeit von Hausmeistern aus Zentralasien, das seit etwa einem Jahr andauert.

Gastarbeiter machen ihren Job nicht. Sie haben den ganzen Winter über keinen Schnee geschaufelt, und jetzt, wo der Schnee weg ist, räumen sie den Müll nicht auf. Unter den Fenstern des Hauses herrscht ein richtiges Durcheinander, man könnte meinen, dass dies eine Art Indien ist, aber dies ist die Hauptstadt Russlands.

Gerade habe ich ein solches Bild gefilmt, ein hart arbeitender Angestellter der staatlichen Wohnungsbaubehörde kam auf einem Elektrofahrrad an (sie bekommen einen Job in einem Wohnungsamt und arbeiten gleichzeitig als Kuriere, um ihr Einkommen aufzubessern), wirbelte den ganzen Müll auf, sammelte Altmetall, lud es auf sein Fahrrad und fuhr auf der Suche nach Altmetall zu anderen Müllhalden. Gleichzeitig liegen Müllberge herum, die sie nicht reinigen, weil sie daran nicht interessiert sind. Die Hälfte der Zeit arbeiten sie in der Zustellung und die andere Hälfte sammeln sie Metall ein."

Adresse: Schelkowskoje Autobahn, zwischen den Häusern 45 und 47k1.

https://t.me/mnogonazi/15385

Es ist zu vermuten, daß der Lohn nicht reicht und daher zusätzliche Einkommensquellen erlossen werden.

Hinweis: Der Telegramkanal postet bevorzugt Vergehen von muslimischen Russen (Einschübe wie "Staatsbürger seit 2008") und Migranten aus Zentralasien.
 
Glorfindel
Beitrag 7. Apr 2024, 08:08 | Beitrag #103
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Die Region Orenburg käm oft seit Tagen mit Hochwasser. Die alte heruntergekommene Infrastruktur war nicht in der Lage mit der jährlichen Schneeschmelze fertig zu werden. Nun ist es zu einem Dammbruch gekommen.sprichwörtlich geht in Russland alles den Bach runter.

ZITAT
Tausende Menschen in Russland mussten am Samstag (6. April) ihre Häuser verlassen. Grund dafür ist ein Dammbruch in der Region Orenburg im Ural, nahe der Grenze zu Kasachstan. (...)

Besonders schwierig ist die Lage in der Stadt Orsk. Besserung ist jedoch nicht in Sicht (...)

Die Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit den Überflutungen ein Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit eingeleitet. Grund dafür ist eine Überprüfung des Dammes durch die technische Aufsichtsbehörde Rostechnadsor, die im Jahr 2020 erfolgte. Bei der Überprüfung wurden 38 Mängel festgestellt und deren Behebung angeordnet. Es ist allerdings unklar, ob die Mängel wirklich behoben wurden.

https://www.fr.de/panorama/news-sintflutart...e-92990226.html


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Marcus Marius
Beitrag 7. Apr 2024, 09:04 | Beitrag #104
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ZITAT(Glorfindel @ 7. Apr 2024, 09:08) *
Die Region Orenburg käm oft seit Tagen mit Hochwasser. Die alte heruntergekommene Infrastruktur war nicht in der Lage mit der jährlichen Schneeschmelze fertig zu werden. Nun ist es zu einem Dammbruch gekommen.sprichwörtlich geht in Russland alles den Bach runter.

ZITAT
Tausende Menschen in Russland mussten am Samstag (6. April) ihre Häuser verlassen. Grund dafür ist ein Dammbruch in der Region Orenburg im Ural, nahe der Grenze zu Kasachstan. (...)

Besonders schwierig ist die Lage in der Stadt Orsk. Besserung ist jedoch nicht in Sicht (...)

Die Staatsanwaltschaft hat im Zusammenhang mit den Überflutungen ein Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit eingeleitet. Grund dafür ist eine Überprüfung des Dammes durch die technische Aufsichtsbehörde Rostechnadsor, die im Jahr 2020 erfolgte. Bei der Überprüfung wurden 38 Mängel festgestellt und deren Behebung angeordnet. Es ist allerdings unklar, ob die Mängel wirklich behoben wurden.

https://www.fr.de/panorama/news-sintflutart...e-92990226.html


Tjoa, die Mängelbeseitigung wurde vollständig bezahlt also... ACHTUNG! EIN DREIKÖPFIGER AFFE FÄHRT DEN NEUEN BENTLEY DES GOUVERNEURS, AUF DEM PRIVATFLUGHAFEN HINTER DESSEN NEUER VILLA!

Der Beitrag wurde von Marcus Marius bearbeitet: 7. Apr 2024, 09:05
 
Salzgraf
Beitrag 8. Apr 2024, 12:16 | Beitrag #105
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ein Schlaglicht aus der Transbaikalregion:
ZITAT
Einwohner von Drowjanaja (Bolschaja-Straße) leben seit sechs Jahren in einem Fäkalien-Sumpf
(...)
In der Nähe der Häuser gibt es eine Abwasserpumpstation. Die Abwasserpumpstation ist alt, abgenutzt und mit Schlamm verschmutzt. Drowjanaja braucht eine Kläranlage, aber die kostet 300 Millionen Rubel, und das Geld ist nicht da.

Die Fäkalien-Fahrzeuge von ZabTEK, die jeden Tag den Inhalt der Kläranlage abpumpen - gehen regelmäßig kaputt und schaffen es nicht, die Flüssigkeit rechtzeitig zu entfernen. Dann ergießt sich das ganze eklige Zeug direkt auf den Boden, wo es im Winter in einer dicken Schicht gefriert und im Sommer in den Boden einsickert. Die Anlagen sind alt, mehr als 30 Jahre alt.

https://t.me/onf_75/1116
im Video sieht mam eine Installation, die geschätzt in den 1950ern errichtet wurde.


Auch der Abfallsektor fährt auf Verschleiß:
ZITAT
Aber die Müllsituation in unserer Region ist beklagenswert. Wir haben Ihnen bereits mitgeteilt , dass das Tschita-Budget letztes Jahr bei einem Bedarf von 34 Millionen nur 1,5 Millionen für die Müllabfuhr bereitgestellt hat.

https://t.me/onf_75/1103

Anscheinend wird das Gesundheitswese regional budgetiert und dann passiert sowas:
ZITAT
Yulia Chernovas Sohn leidet an Diabetes. Jeden Monat kauft sie Medikamente und Verbrauchsmaterialien für 10.000 Rubel, da die notwendigen Medikamente nicht im Rahmen der Sozialhilfe ausgegeben werden.
(...)

Der Präsident erhielt fast zwei Dutzend Anfragen aus Transbaikalia wegen Problemen bei der Ausgabe von Medikamenten zur Behandlung von Diabetes.

In der Region herrscht eine chronische Unterfinanzierung der Arzneimittelversorgung für regionale Leistungsempfänger. Der vom Gesundheitsministerium gemeldete Jahresbedarf wird jedes Jahr gekürzt, so dass Medikamente und Verbrauchsmaterialien nicht vollständig eingekauft werden können.

https://t.me/onf_75/1102


Der Beitrag wurde von Salzgraf bearbeitet: 8. Apr 2024, 12:26
 
Goabob
Beitrag 8. Apr 2024, 16:48 | Beitrag #106
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In der Region Smolensk ist heute eine Strassenbrücke zusammengebrochen, und hat sich Quer über die Hautverbindung nach von Moskau nach Minsk gelegt.

ZITAT
Zur Räumung der Gleise wurden vier Bergungszüge zum Einsatzort geschickt. Die Russische Eisenbahn hat ein operatives Hauptquartier eingerichtet.

ria.ru


Bilder und Videos von der Unfallstelle bei Telegram https://t.me/breakingmash/53278?single

Hoffentlich haben die Ukrainer ein paar Drohnen übrig. Spezialkräne und Gleisbaumaschienen haben die Russen doch bestimmt auch aus dem verhasstem Westen.
Also sollte man sie von solchem Satanistenwerk befreien.
 
Scipio32
Beitrag 8. Apr 2024, 16:56 | Beitrag #107
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Der Verlust tut sicherlich erstmal weh aber in Anbetracht der Tatsache, dass die Chinesen mit CRRC den größten Zugehersteller der Welt ihr Eigen nennen, sollte das schnell zu ersetzen sein. Zumindest so lange China in dem Bereich auch liefert.

Der Beitrag wurde von Scipio32 bearbeitet: 8. Apr 2024, 16:57
 
Goabob
Beitrag 8. Apr 2024, 17:14 | Beitrag #108
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Sicher wird China liefern(wenn sie denn sowas im Angebot haben). Aber solche Systeme sind komplex, teuer und haben lange Lieferzeiten. Ich frage mich seit langen, warum die Ukrainer nicht endlich kleine Zahnräder aus dem System nehmen. Ähnlich wie die Raffinerien gibt es doch überall wichtige Bausteine, die niemand sofort auf dem Schirm hat. Und sei es ein Werk für Kugellager oder große Getriebe.
Das russische Kartenhaus wirkt immer instabiler, da muss man doch mit Nadelstichen was machen können.

Man schaue nur ins Flutgebiet am Ural. Was ich als Elbestädter da sehe lässt mich hoffen.
 
Glorfindel
Beitrag 9. Apr 2024, 16:42 | Beitrag #109
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In der Katastrophenregion Orenburg kommt es zu Plünderungen.
ZITAT
Angesichts von Hochwasser in grossen Flüssen drohen in mehreren russischen Regionen massive Überschwemmungen. Bis Montag wurden nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums bereits mehr als 10'000 Wohnhäuser in den Regionen Ural, Wolga und Westsibirien überflutet. Wegen hoher Temperaturen und der damit verbundenen Schneeschmelze sowie dem Brechen der Eisschicht auf den Flüssen rechnen die Behörden mit weiter steigenden Pegelständen. Die Grossstadt Orenburg mit mehr als einer halben Million Einwohner rüstete sich für eine drohende Überschwemmung.

Die Regierung in Moskau hatte bereits am Sonntag den Katastrophenfall in der Region Orenburg ausgerufen. Am Freitag war ein Staudamm im Ural gebrochen, die Grossstadt Orsk wurde zu grossen Teilen überschwemmt. Tausende Menschen mussten evakuiert werden.

In Orsk kam es nach dem Dammbruch zu Plünderungen. Der russische Präsident Wladimir Putin (71) ordnete daraufhin hartes Durchgreifen gegen «Gesetzlosigkeit an.

https://www.blick.ch/ausland/pluenderungen-...id19615225.html

ZITAT
Vladimir Putin has ordered a crackdown 'lawlessness' in a region of Russia devastated by severe flooding, with thousands of residents forced to flee their homes as authorities struggle to bring the deluge under control.

The Russian President instructed Interior Minister Vladimir Kolokoltsev and police 'to ensure the protection of order and property of people in flood zones', with some 4,500 so far displaced after the Orsk dam burst under the strain of flooding along the Ural river on Friday night.

Kolokoltsev and local police have reportedly been instructed to prevent looting as residents are moved to temporary accommodation and rescue teams work tirelessly to pull people and animals to safety.

https://www.dailymail.co.uk/news/article-13...-city-Orsk.html


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PeterPetersen
Beitrag 10. Apr 2024, 13:42 | Beitrag #110
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Nun geht auch die Stadt Orenburg unter, nachdem der Wasserstand des Ural Flusses 10m erreicht hat
https://t.me/war_facts_info/72490

https://www.rbc.ru/society/10/04/2024/66166...a794722dca4c378

Der Beitrag wurde von PeterPetersen bearbeitet: 10. Apr 2024, 13:43


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Glorfindel
Beitrag 10. Apr 2024, 23:25 | Beitrag #111
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Die NZZ zur Lage Orenburg:

ZITAT
Der Ural und verschiedene kleinere Nebenflüsse haben grosse Teile der Stadt Orsk überschwemmt. Tausende von Häusern stehen im Wasser, manche bis unter das Dach. Um mehrere Meter stieg der Fluss über seinen normalen Pegel; der Damm, der die am östlichen Ufer gelegene Altstadt und die Umgebung schützen sollte, brach an mehreren Stellen ein. Die Katastrophe, die mittlerweile auch die flussabwärts gelegene Regionalhauptstadt Orenburg getroffen hat, war vorhersehbar. (...)
Trotzdem liessen sich die Behörden überrumpeln. Eilig versuchen sie seither, den politischen Schaden zu begrenzen, nachdem sie mit ihren ersten Reaktionen versagt haben. «Putin, hilf!», riefen am Montag aufgebrachte Betroffene vor dem Sitz der Stadtregierung aus, weil sie sich von den örtlichen Behörden im Stich gelassen fühlten. (...) Putin dachte gar nicht daran, die Opfer der Überschwemmung zu besuchen. (...)
Dass sie in ihrer Ohnmacht allein auf Putin hoffen, hat seine Logik, aber verweist gerade auf das eigentliche Problem: Putin hat so sehr alle Macht im Kreml konzentriert, dass gar nicht mehr vorgesehen ist, untere Chargen eigenverantwortlich handeln zu lassen. (...) Vermutete Schlampigkeit und Korruption beim Bau des Dammes verwundern niemanden, zumal die einst blühende Industriestadt Orsk seit Jahren im Niedergang begriffen ist. Der Krieg verschärft die Lage. Riesige Summen verschwinden unproduktiv in der Rüstungsindustrie, im Militär und in kriegsbedingten Sozialausgaben. Für die Modernisierung der oftmals maroden Infrastruktur, die sich im Winter bei Tiefsttemperaturen am Beispiel ausgefallener Heizsysteme gezeigt hat, fehlt jetzt erst recht das Geld. (...)
Diese Zusammenhänge und Putins Verantwortung dafür sehen die meisten der vom Hochwasser Betroffenen nicht. Vielleicht gehen sie ohnehin davon aus, dass dieses Geld auch in Friedenszeiten nie zu ihnen gekommen wäre. Die Diskrepanz zwischen Putins grandiosen Zukunftsplänen, wie er sie in seiner Rede zur Nation vor der Präsidentschaftswahl gezeichnet hat, und der Realität am südlichen Ural ist riesig. Politische Sprengkraft hat sie vorläufig aber nicht.


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Beitrag 11. Apr 2024, 08:08 | Beitrag #112
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Auch der SpOn schreibt zum Dammbruch in Orsk
ZITAT
Nur zwei Tage bevor sich die braunen Fluten durch die Straßen der Stadt Orsk schoben, hatte Bürgermeister Wasili Kusopiza noch den Staudamm inspiziert. In einem Post mit Fotos im Netzwerk Telegram beruhigte der russische Kommunalpolitiker seine Anwohner. Es sei eine »ganz normale Erscheinung«, dass an einigen Stellen Wasser durch den Damm dringe, behauptete Kusopiza. (...)

Als das Bauwerk brach, erfuhren die 200.000 Bürgerinnen und Bürger von Orsk dies nicht zuerst vom Oberhaupt ihrer Stadt oder Rettungskräften, sondern aus sozialen Medien und durch Mundpropaganda. (...)

»Uns Anwohner hat niemand vor dem Wasser gewarnt«, sagt Swetlana Kusnezowa, eine Aktivistin aus Orsk, die sich seit Langem gegen Missstände in ihrer Heimatstadt einsetzt. (...)

Kusnezowa widerspricht der Behauptung des russischen Katastrophenschutzministers Alexander Kurenkow, die Bevölkerung sei mit einer Woche Vorlauf gewarnt und zur Evakuierung aufgefordert worden und habe diese Warnungen nicht ernst genommen. Kusnezowa sagt, sie wolle nicht behaupten, dass der Minister lüge, vielleicht sei er falsch informiert worden. Aber eine Warnung habe es definitiv nicht gegeben. (...)

Die Aktivistin Kusnezowa berichtet, dass es wie jedes Jahr eine Ausschreibung für die Instandhaltung des Damms gegeben habe. Den Kostenvoranschlag dafür habe sie selbst gesehen. »Aber ich weiß nicht, wer die Bescheinigungen unterschrieben hat und ob das Geld tatsächlich am Damm angekommen ist.« Bereits in den vergangenen Jahren hätten Behörden Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe des Auftrags zur Instandsetzung des Damms festgestellt. (...)

Die Menschen in Orsk und den anderen Teilen der Region Orenburg haben begonnen, über eine angemessene Entschädigung für ihr verlorenes Eigentum zu sprechen. Hunderte Menschen versammelten sich in dieser Woche und forderten Hilfe. »Putin, hilf!«, riefen sie. Den Machthaber im Kreml machten sie dabei nicht direkt verantwortlich.

Sowohl SpOn wie auch die NZZ weisen darauf hin, dass die Bevölkerung zwar wütend auf die Behörden ist, aber nicht Präsident Putin verantwortlich macht für die Missstände, sondern glaubt, dass Putin nur von diesen Dingen nicht von seinen Beamten informiert werde und dass wenn er es wüsste, die Dinge schon schnell in Ordnung bringen würde. Ein Denkweise, welche bereits aus dem Nationalsozialismus bekannt ist (Redewendung: "Wenn das der Führer wüsste!")

In Tat und Wahrheit ist Russland, anders als dargestellt, wohl keine soziale Gesellschaft und sowohl den Verwaltung wie auch der Regierung sind die Sorgen des kleinen Mannes herzlich egal, solange dadurch nicht die eigene Macht bedroht wird. Und wie die NZZ schreibt, beihalten solche Katastrophen wenig Sprengkraft, da die Leute eben keine Verbindung machen zwischen Putin als Person und solchen Katastrophen.


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Scipio32
Beitrag 11. Apr 2024, 08:30 | Beitrag #113
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Ist überhaupt ein Szenario denkbar, dass weite Teile der russischen Bevölkerung so sehr gegen Putin aufbringen kann, dass er um seine Macht fürchten muss?
 
Delta
Beitrag 11. Apr 2024, 08:42 | Beitrag #114
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Sieht nicht so aus.

Russland soll sich derzeit in 3 Gesellschaftsgruppen aufteilen:
Z-Radikale: ~15-20% Denen geht der Krieg nicht schnell genug und sie wollen ihn effektiver, härter, etc. kämpfen. Das ist deren Kritik. Bekannteste Vertreter: Girkin, aber auch Prigoschin. Nach dem Wagner-Putschversuch hat man die etwas gestutzt, damit die wieder auf Linie laufen.

Oppositionelle: ~10-20% Denen stinkt das System. Werden mundtot gemacht, bekannte Talking Heads wandern ins Gefängnis oder auf den Friedhof. Wenn mehr als 3 zusammen stehen, kommt der FSB, OMON, die Rosgvardia o.ä. und sorgt dafür, dass evtl Feuer bereits im Keim erstickt werden. Nicht stark, laut oder geeint genug, um wirklich etwas zu reißen.

Der Rest: 60-75% Depolitisierte, entmündigte Menschen, deren "Volkes Willen" Putin "repäsentiert". Halten sich aus der Politik raus, dafür werden sie am Leben und weitestegehend in Ruhe gelassen. Keine Gefahr für den Kreml.

Also bis auf eine Palastrevolution verärgerter oder enttäuschter Silowiki hat Putin nichts zu befürchten. Und den Kreis kennt er und bevor einer aufmüpfig wird, gibt's Tee oder Fenster.


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PeterPetersen
Beitrag 11. Apr 2024, 09:13 | Beitrag #115
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ZITAT(Delta @ 11. Apr 2024, 09:42) *
Der Rest: 60-75% Depolitisierte, entmündigte Menschen, deren "Volkes Willen" Putin "repräsentiert". Halten sich aus der Politik raus, dafür werden sie am Leben und weitestgehend in Ruhe gelassen. Keine Gefahr für den Kreml.

Und vor genau dieser Masse hat man einen gewissen Respekt im Kreml. Deswegen ist man sehr vorsichtig mit Mobilisierungen und ähnlichem, um diese Masse nicht zu "politisieren". Der gesellschaftliche Vertrag zwischen Regime und Bevölkerung lautet: "Wir mischen uns nicht in die Politik ein, so lange ihr euch nicht in unser Leben einmischt".

Deswegen gibt es auch immer wieder Aktionen die man als zurückrudern bezeichnen kann. z.B. wenn ein Soloviov die Bewohner von Belgorod als Abschaum bezeichnet, weil sie sich zu lautstark über Beschuss der Stadt beschweren und Mangel an Schutz (durch Flugabwehr) und es dann einen Shitstorm gibt werden Beschwichtigungsversuche gestartet. Soloviov ist z.B. nach Belgorod gereist. Oder es werden dann doch Leute evakuiert, Entschädigungen gezahlt, etc.

Es ist wie bei jeder Diktatur, nach innen gibt es eine tonne ungelöster/ignorierter Probleme. Wie z.B. marode Infrastruktur und zwar marode nicht nach deutscher "Luxusdefinition" (TüV nicht bestanden), sondern so richtig marode. Oder weitverbreitete Armut, usw.

Man kann halt nur nicht sagen wann es zu viel wird und das System zerbricht. Das kann Jahrzehnte dauern und dann plötzlich passieren, so wie in Rumänien mit Ceaușescu. Wo eine pro Regierungsveranstaltung plötzlich zum Protest wurde und wenige Tage später der allmächtige Diktator tot war.

Daher würde ich nicht damit rechnen, dass der Krieg wegen einem Regierungsumsturzes in Moskau endet. Ich würde es aber auch nicht komplett ausschließen. Es ist möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
PeterPetersen
Beitrag 11. Apr 2024, 09:27 | Beitrag #116
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ZITAT(Glorfindel @ 11. Apr 2024, 09:08) *
Auch der SpOn schreibt zum Dammbruch in Orsk
ZITAT
Nur zwei Tage bevor sich die braunen Fluten durch die Straßen der Stadt Orsk schoben, hatte Bürgermeister Wasili Kusopiza noch den Staudamm inspiziert. In einem Post mit Fotos im Netzwerk Telegram beruhigte der russische Kommunalpolitiker seine Anwohner. Es sei eine »ganz normale Erscheinung«, dass an einigen Stellen Wasser durch den Damm dringe, behauptete Kusopiza. (...)

Als das Bauwerk brach, erfuhren die 200.000 Bürgerinnen und Bürger von Orsk dies nicht zuerst vom Oberhaupt ihrer Stadt oder Rettungskräften, sondern aus sozialen Medien und durch Mundpropaganda. (...)

»Uns Anwohner hat niemand vor dem Wasser gewarnt«, sagt Swetlana Kusnezowa, eine Aktivistin aus Orsk, die sich seit Langem gegen Missstände in ihrer Heimatstadt einsetzt. (...)

Kusnezowa widerspricht der Behauptung des russischen Katastrophenschutzministers Alexander Kurenkow, die Bevölkerung sei mit einer Woche Vorlauf gewarnt und zur Evakuierung aufgefordert worden und habe diese Warnungen nicht ernst genommen. Kusnezowa sagt, sie wolle nicht behaupten, dass der Minister lüge, vielleicht sei er falsch informiert worden. Aber eine Warnung habe es definitiv nicht gegeben. (...)

Die Aktivistin Kusnezowa berichtet, dass es wie jedes Jahr eine Ausschreibung für die Instandhaltung des Damms gegeben habe. Den Kostenvoranschlag dafür habe sie selbst gesehen. »Aber ich weiß nicht, wer die Bescheinigungen unterschrieben hat und ob das Geld tatsächlich am Damm angekommen ist.« Bereits in den vergangenen Jahren hätten Behörden Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe des Auftrags zur Instandsetzung des Damms festgestellt. (...)

Die Menschen in Orsk und den anderen Teilen der Region Orenburg haben begonnen, über eine angemessene Entschädigung für ihr verlorenes Eigentum zu sprechen. Hunderte Menschen versammelten sich in dieser Woche und forderten Hilfe. »Putin, hilf!«, riefen sie. Den Machthaber im Kreml machten sie dabei nicht direkt verantwortlich.

Sowohl SpOn wie auch die NZZ weisen darauf hin, dass die Bevölkerung zwar wütend auf die Behörden ist, aber nicht Präsident Putin verantwortlich macht für die Missstände, sondern glaubt, dass Putin nur von diesen Dingen nicht von seinen Beamten informiert werde und dass wenn er es wüsste, die Dinge schon schnell in Ordnung bringen würde. Ein Denkweise, welche bereits aus dem Nationalsozialismus bekannt ist (Redewendung: "Wenn das der Führer wüsste!")

In Tat und Wahrheit ist Russland, anders als dargestellt, wohl keine soziale Gesellschaft und sowohl den Verwaltung wie auch der Regierung sind die Sorgen des kleinen Mannes herzlich egal, solange dadurch nicht die eigene Macht bedroht wird. Und wie die NZZ schreibt, beihalten solche Katastrophen wenig Sprengkraft, da die Leute eben keine Verbindung machen zwischen Putin als Person und solchen Katastrophen.

Mittlerweile macht das RU Fernsehen die Geschädigten verantwortlich für ihr Unglück.

Im RU Fernsehen hieß es: "Das Wasser hat die unteren Etagen der Mehrfamilienhäuser geflutet, selbstständiges rauskommen ist nicht mehr möglich. Menschen die zuvor Warnungen nicht beachtet haben bieten nun um Hilfe." .... Minister für Katastrophenschutz sagte dann: "Aufforderung zur Evakuierung wurde bereits vor einer Woche rausgegeben, Menschen haben nicht darauf gehört, sie dachten wohl da sei ein Scherz. Hier gibt es nichts zu scherzen. Sie sehen doch, wir mussten hier gerade einen Menschen retten und das dauerte rund 30 Minuten. Und es geht hier nicht nur um einen Menschen. Sehen sie die ganzen Leute die aus den Fenstern gucken? Die Situation wird noch mindesten 1 Woche andauern. Was sollen diese Menschen essen? Wir werden sie alle mit Essen versorgen müssen"

Das ist wohl eine Lüge. Niemand wurde gewarnt, stattdessen haben die Bürger die Behörden darauf hingewiesen, dass der Damm Löcher hat. Die Behörden haben gesagt, dass sein Fake und Verbreitung von Fakes strafbar ist.


Ergo:
Wir haben euch gewarnt, ihr habt es nicht ernst genommen und jetzt müssen wir enorme Ressourcen aufwenden, um euch zu helfen. Seit wenigstens dankbar dafür. Und Probleme gibt es keine, über Ursachen der Katastrophe wird nicht diskutiert.

P.S: Russland ist eine zentralisierte Diktatur wo die Regionen und ihre Gouverneure nichts zu melden haben und über nur sehr wenige Ressourcen verfügen. Großteil wird nach Moskau überwiesen.
Außer es gibt Probleme wie Überflutungen, Covid oder Notwendigkeit von Mobilisierungen. Dann wird Russland zu einer Bundesrepublik mit stark feudalem Charakter. Dann liegen die Probleme bzw. Umsetzung von unpopulären Entscheidungen zu 100% in der Verantwortung der Gouverneure, die dafür zu wenig Ressourcen haben und zusehen sollen wie sie klarkommen. Sie sind der Blitzableiter für die Unzufriedenheit mit der Regierung. Putin taucht dann in der Regel ab. So wie gerade auch, man wird ihn vermutlich nicht im Katastrophengebiet sehen. Daher kommt dann auch "Wenn Putin das nur wüsste"


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ZITAT(Almeran @ 11. Oct 2022, 11:29) *
Für alle Anwendungsfälle im "zivilen" Bereich ist eine RPG-7 doch mit einer RGW-90 etc gleichzusetzen.

 
Glorfindel
Beitrag 11. Apr 2024, 09:28 | Beitrag #117
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Denkbar ist noch vieles, im Moment scheint dies jedoch noch in weiter Ferne zu liegen. Am ehesten noch mit militärischen Problemen verbunden mit Versorgungsschwierigkeiten und massiven Preissteigerungen. Im Moment zeichnet sich eben noch nichts ab. Ich könnte mir auch vorstellen, dass in einer schwierigen militärischen Lage einzelne Truppen nicht mehr kämpfen oder einfach heimgehen, nach dem Motto: Mir doch Sch"&*-egal!"


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Beitrag 11. Apr 2024, 21:32 | Beitrag #118
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Ich schließe mich prinzipiell Petersen und Delta an.
Meiner Meinung nach hat die Bevölkerung in der Stalinzeit gelernt, daß wegducken die Lebenserwartung erhöht (75% vs. 20% wenn der Kopf rausguckt). Aus dieser kollektiven Erfahrung heraus halte ich einen Volksaufstand für sehr unwahrscheinlich (<5%) v.a. weil das Protestpotential nicht mehr in Rußland lebt.
Ich mein selbst die massiven Heizungsausfällen im tiefsten Winter haben ja nicht einmal merkliche Auswirkungen auf die Präsidentenwahl gehabt. Da saßen Großmütter bei -20° C Aussentemperatur und Zimmertemparaturen um den Gefrierpunkt in ihren Wohnungen. Und "Wenn das Putin wüsste!!!" (Der Spruch funktionierte auch mit Honi und Stalin.)
 
Salzgraf
Beitrag 12. Apr 2024, 14:23 | Beitrag #119
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Beispiel Transbaikalien ist ein großer quasistaatlicher Versorger quasi Konkurs auch weil die staatlich festgelegten Tarif zu gering waren:

ZITAT
Das Unternehmen ZabTEK, das die Wasser- und Wärmeversorgungsnetze in der Region unterhält, schuldet den Rohstoffunternehmen und den Steuerbehörden mehr als eine Milliarde Rubel, und mehr als 80 % seiner Netze sind verschlissen und müssen modernisiert werden,
(...)
Für die Kohleversorgung belaufen sich die Schulden auf 700 Mio. Rubel, für die Stromversorgung auf 290 Mio. Rubel, wobei seit Jahresbeginn 220 Mio. Rubel an Schulden abgetragen werden konnten. ZabTEK schuldet 20 Millionen Rubel für Transportkosten.

Insgesamt hat das Unternehmen 239,3 Kilometer Heizungsnetze, 21,4 Kilometer Warmwasserversorgungsnetze und weitere 1,9 Kilometer Dampfleitungen in seiner Bilanz. Mehr als 80 % davon sind veraltet und müssen modernisiert werden. Das Unternehmen betreut 113 Kesselhäuser, von denen mehr als 100 ebenfalls modernisiert werden müssen.
(...)
Es ist unmöglich, diese Arbeiten allein aus dem regionalen Haushalt und ohne Bundesmittel durchzuführen. Es ist schwierig, die Höhe der Kosten zu bestimmen, da es notwendig ist, die Kosten der Projekte zu schätzen
(...)
Nach Angaben der Aufsichtsbehörde hatte ZabTEK nur 2,4 Tausend Tonnen Brennstoff gelagert, obwohl mehr als 26,7 Tausend Tonnen benötigt wurden.

https://www.chita.ru/text/gorod/2024/04/04/73420661/
 
Salzgraf
Beitrag 14. Apr 2024, 08:13 | Beitrag #120
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Nachklapp zu vorherigen Post.
Es gibt Preiskontrollen resp. Festlegung der Endverbraucherpreise durch den Staat.
Weiterhin können die Versorger Investitionszuschüsse vom Staat bekommen.
Ein nicht aus der Region stammender Betreiber hat Anlagen vom bisherigen Betreiber ZabTek übernommen, die Preise leicht erhöht.
Die Preiskontrolle streicht die Kalkulation zusammen und reduziert die Preise wieder.
40% der (privat-?) Kunden zahlt nicht.
Der auswärtige Betreiber zieht sich zurück.

ZITAT
Die Hauptgründe, so Bulkin, liege im mangelnden gegenseitigen Verständnis mit den regionalen Behörden - Einschränkungen durch den Regionalen Tarifdienst (RTS) und Geldmangel im Haushalt.
(...)
Im letzten Winter (2022/23) war Borzya der problematischste Ort auf der Landkarte der Region und stand buchstäblich am Rande einer kommunalen Katastrophe. Jede Woche fielen in der Stadt Heizkessel aus, und die Strafverfolgungsbehörden leiteten Strafverfahren wegen Fahrlässigkeit und mangelnder Vorbereitung auf den Winter ein. Es gab 54 Unfälle* in Wohnungen und Versorgungseinrichtungen
(...)
Die neuen Betreiber planten den Wiederaufbau von Wärme- und Wasserversorgungsanlagen in Borza und einer Reihe von Dörfern in den Bezirken Schilkinskij und Priargunskij auf Konzessionsbasis. Die Gesamtinvestition wurde auf 3,73 Milliarden Rubel geschätzt.
(...)
der Leiter von Borza sagte, dass sich der Wechsel des Unternehmens, das die Kesselhäuser in der Stadt wartet, positiv auf die Vorbereitung der Heizsaison ausgewirkt hat: Die Arbeiten werden durchgeführt, und zum ersten Mal seit fünf Jahren wurden die Kesselhäuser nicht wegen Schulden von der Stromversorgung abgeschaltet. Doch auch wenn das Unternehmen gewechselt hat, sind die Ausrüstung, die Kilometer an Netzen, die Mitarbeiter und sogar die Kessel, die ständig ausfallen, dieselben geblieben.
(...)
Um die veralteten Anlagen in Borza zu reparieren, hat Generatsiya (der neue Betreiber) die Kosten für die Überholung in seinen Tarif aufgenommen.
(...)
Laut Generaldirektor der Tochtergesellschaft von Generatsiya, war der Wendepunkt, der zur Kündigung des Vertrags führte, die Ende Dezember eingegangene Mitteilung des Regionalen Tarifdienstes (RTS), dass die von Generation festgesetzten Tarife geändert würden, was die Tätigkeit des Unternehmens faktisch unrentabel machte.
Zum einen wurde die vollständig budgetierte Generalreparatur von Einrichtungen gestrichen. Zweitens wurden etwa 15 Millionen bei den Gehältern der Mitarbeiter gekürzt. Drittens wurde die Zahl der Mitarbeiter gestrichen. Und dementsprechend wurden auch alle damit zusammenhängenden Ausgaben gekürzt - spezielle Kleidung, Lebensmittel, Zahlungen für Gesundheitsgefährdung und so weiter.(...)
Das Unternehmen wandte sich an die RST (Tarifkontrolle) und bat um Erklärungen, warum die Ausgaben gekürzt wurden, erhielt jedoch keine klare Antwort: "Sie können nicht erklären, warum und wie. Sie haben diese Ausgaben einfach gestrichen und eine solche Entscheidung getroffen".
(...)
Der Direktor stellt fest, dass die Arbeit des Unternehmens in den Siedlungen auch durch die geringe Zahlungsfähigkeit der Bevölkerung erschwert wurde - die Einzugsquote lag bei etwa 60 %, d.h. Generatsiya hat fast die Hälfte seiner Einnahmen vor Ort nicht erhalten. Heute hat SPK Uglegorsk Schulden in Höhe von 5 Millionen Rubel auf seinen Konten - es handelt sich um Steuerausgaben. Die Konten des Unternehmens wurden gesperrt.
(...)
Aber wir haben gesehen, dass in den regionalen und kommunalen Haushalten überhaupt kein Geld vorhanden ist", sagt Vladimir Bulkin.

Er merkte an, dass, wenn nur 2 Millionen Rubel für den Bezirk Priargunsky bereitgestellt werden, obwohl 20 Millionen Rubel benötigt werden, obwohl es viele bedürftige Siedlungen im Bezirk gibt, möglicherweise zu wenig oder kein Geld für Klitschka oder Dosatui übrig bleibt. Infolgedessen gibt es weder im Tarif noch im Haushalt des Bezirks Geld für die Überholung der Ausrüstung.
(...)
(in einer anderer Stadt)
Neben der hohen Unfallrate und der veralteten Ausrüstung besteht die Komplexität der Arbeit in Borza darin, dass die Bewohner selbst in das Wärmeversorgungssystem eingreifen und wahllos Wasser aus den Batterien entnehmen (die Bewohner lassen Wasser aus den Batterien ab, in der Hoffnung, dass sie sich schneller erwärmen). - Anm. d. Red.).

- In 80 % der Wohnungen gibt es private Pumpen, was zeigt, dass es keine Kontrolle darüber gibt, wohin der Wärmeträger geht. Es gab eine Zeit, da wurde beschlossen, dass die Leute Pumpen einbauen, und das war auch erlaubt. Dann wuchsen sie wie Pilze aus dem Boden, und wenn der Verbraucher nicht genug Pumpen hatte, stellte er eine größere Pumpe auf. Manche Leute hatten sogar Industriepumpen zu Hause. **

Bulkin merkt an, dass eines der Hauptprobleme, die in Borza auftraten, das Personal war. Auf Ersuchen der RST reduzierten die Unternehmen ihr Personal und ihre Gehälter in einem solchen Ausmaß, dass es äußerst schwierig wurde, die Aufgaben zu bewältigen:

- ZabTEK hatte insgesamt etwa 160 Mitarbeiter in der Produktion, und wir hatten nur noch 115 Mitarbeiter. Wir waren schon umgezogen, als wir kamen, wir hatten unser Personal reduziert, aber sie haben es noch mehr reduziert. Wir dachten, dass es irgendeine Art von Unterstützung geben würde, aber es gibt ein Problem - die Leute müssen noch geschult werden.

https://www.chita.ru/text/business/2024/04/09/73420082/

Fazit: Die kommunale Versorgungsanlagen sind flächendeckend marode. Ob dies nur an den zu geringen staatlichen Zuschüssen resp. festgelegten Tarifen liegt oder Korruption ein relevanter Faktor ist, kann man nur durch konkrete Kenntnisse sagen.
Die Investzuschüsse des Kreises/der Region sind für die Errichtung neuer Anlagen zu niedrig. Da richtet sich der Blick eindeutig nach Moskau.
Ob die Preiskontrolle der RST die Tarife so niedrig hält, weil billige Medien die Menschen ruhig hält oder der neue Betreiber zuwenig Geld in den Umschlag getan hat? Da kann man nur spekulieren.
Aber selbst die aktuellen Tarife können bei 40% der Haushalte nicht eingetrieben werden. Ist das noch der Geist des Sozialismus oder Armut inkl. fehlende soziale Absicherung? Ich denke schon beies, aber in welchem Verhältnis?
Nach jetzigen Stand muss man für den Winter 2023/24 wieder mit massiven Ausfällen rechnen, in der Region Transbaikalien wie auch anderswo.

*im Kontext wohl Ausfälle

**Original
Вдобавок к высокой аварийности и изношенности оборудования сложность работы в Борзе заключается во вмешательстве самих жителей в систему теплоснабжения и их беспорядочный забор воды из батарей (жители спускают воду из батарей в надежде, что они будут быстрее нагреваться. — Прим. ред.)

— Там в 80% квартир стоят частные насосы — это говорит о том, что нет контроля, куда уходит теплоноситель. В свое время принимали такое решение, что люди ставили насосы, и это разрешалось. Потом они, как грибы, разрослись, и если потребителю не хватало насоса, то он помощнее его ставил. У кого-то дома даже промышленные насосы были.

Der Beitrag wurde von Salzgraf bearbeitet: 14. Apr 2024, 08:24
 
 
 

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Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 27. April 2024 - 18:35