Im Nachschubzug einer Artillerie-Abteilung: öfters mal das Bajonett, um die Stahlbänder der 155mm Granaten zu öffnen. Nicht besonders clever, aber was will man machen, wenn man sonst nichts hat.
Hab anstelle des alten Soldatenmessers immer ein Swisstool dabei gehabt und ein Einhandmesser von CRKT in der Hose. Später dann das Victorinox Sentinel mit Gürtelclip.
Das Soldatenmesser 08 habe ich im zweitletzten WK zwar noch bekommen, aber dann auch sogleich verschenkt. Hab mir mittlerweilen aber wieder eines gekauft, fürs meiste find ich's aber zu schwer.
- Bajonett haben wir auch bei der Infanterie zum Öffnen von Munitionsbehältnissen (Draht) verwendet.
- was die Taschenmesser betrifft, hat ja jeder seine Präferenzen. Ich fand das alte auch gut. Ich kann eigentlich fast jedem Vic leben. Beim Neuen hätte ich gern einek Clip
Ich hatte als Bundeswehrsoldat (Artilleriebeobachter) immer ein Glock-Kampfmesser dabei und entweder einen alten, schweren und in meinen Augen umständlichen Leatherman oder das Bundeswehrtaschenmesser.
Das Kampfmesser habe ich erstaunlich oft für die verschiedensten Aufgaben benutzt: als Hebel, als Schneidwerkzeug, als kleines "Grabwerkzeug"... Es war einfach am schnellsten einsatzbereit und ist sehr stabil.
Den einzigen Vorteil des Leatherman sah ich in der Zange mit Seitenschneider - aber richtige Freunde sind wir nicht geworden. Das Taschenmesser habe ich insgesamt häufiger benutzt.
Inzwischen gibt es aber bedienerfreundlichere und leichtere Multitools, die - je nach Modell und "Inhalt" - besonders wegen der Zange - für mich einem Taschenmesser "überlegen" sind.
Mit dabei hatte ich natürlich noch ein Essbesteck (nicht BW) und einen oliven Kunststoffteller .
Ich hatte lange Zeit ein Gerber Diesel (Einhand-Tool) und ein Gerber CLS (Einhandmesser mit Clip) dabei. An Tools und bei den Vic-Taschenmessern sind mir oft die Klingen zu "zart" - ich mag eine etwas größere, stabile Arbeitsklinge haben, mit der man auch mal graben kann.
In der Fliegerkombi kam dann noch das Kappmesser fliegendes Personal dazu.
Das CLS hat bis heute überlebt und ich nutze es zusammen mit einem Leatherman Wave + Bit-Satz dienstlich (nicht für die Bundeswehr).
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Was ich denke, dass man braucht:
- Eher Tool, als normales Taschenmesser
- Feststehendes Feld-/Arbeitsmesser - nicht zu klein, nicht zu groß.
- Bajonett würde ich da ausklammern. Gehört für mich zum Gewehr - wobei ein Stück Stahl, dass zum Hebeln nicht "zu schade" ist, manchmal durchaus brauchbar ist.
Was ich mich immer wieder Frage: Welchen Vorteil bietet eigentlich eine Tanto-Klinge? Oder ist das einfach nur "fancy" ohne wirklichen Nutzen?
Als Werkzeug ist die Tanto Spitze recht praktisch, da es ja im Prinzip ein Stechbeitel ist. Als Waffe wäre das nicht meine bevorzugte Klingenform. Daher verstehe ich auch nicht die Einstufung als besonders pöhse im deutschen Waffengesetz. Aber das muss man ja auch nicht verstehen. /rant
Dann werde ich mir wohl mal dieses Messer beschaffen. Die CRKT gefallen mir grundsätzlich, wie brauchbar die Klinge, insbesondere mit dem großen Wellenschliff, ist, ist für mich allerdings noch ungewiss.
https://www.swords-and-more.com/m21-special-forces-desert-g10-9-8-cm.html
Wellenschliff empfinde ich eher hinderlich als nützlich. Das macht das Messer zu spezialisiert. Praktisch ist der Wellenschliff nur beim kappen von Seilen, ansonsten eher hinderlich und aufwändig zu schärfen. Andererseits kann man mit entsprechender Klingengeometrie auch ohne Wellenschliff problemlos dicke Seile kappen.
Viele militärisch genutzte Messer haben eine Combo-Klinge mit Teilwellenschliff und Glattschliff, angefangen vom Soldatenmesser von Victorinox bis zum Kampfmesser 2000.
Der Vorteil der Welle ist halt eine gewisse Schärfe, auch wenn das Messer nicht gepflegt und mißhandelt wird.
und man kann Prima Seile, Kabelbinder, etc. durchschneiden
Die Victorinox mit dem Wellenschliff find ich super. Einsatzzweck wie von goschi genannt.
Dank dem Schleifwerkzeug lässt sich's auch gut und schnell nachschleifen.
Naja, wenn euer Nesser ohne Wellenschliff Probleme hat einen Kabelbinder durchzuschneiden, dann wäre es vielleicht mal an der Zeit zu lernen wie man schleift.
Mit geht es trotzdem bedeutend einfacher.
Davon abgesehen bringt mich das auf einen weiteren wichtigen Punkt:
Schleifen? Pflege? Findet wenn überhaupt nur sehr eingeschränkt statt. Mein betagtes Leatherman wird ab und an mal abgewischt, noch weitaus seltener gibt es Öl, geschliffen hab ich es noch nie. Das CRKT wird wenn immer ich denke "ui, ganz schön dreckig" mal zerlegt und gereinigt. Geschliffen in über 10 Jahren maximal 2x.
Heißt im Klartext: ein Messer für Soldaten muss möglichst wartungsarm sein und auch Missbrauch standhalten.
Kannst du dich mit deinem Wellenschliff auch rasieren oder vergleichbar feine Schnitte ausführen, sollte es am Bartwuchs mangeln?
Ich muss mich mit einem tauglichen Messer nicht rasieren können, wohl aber schnell die anfallenden Dinge tun können. (zum rasieren hätte ich einen guten Elektrorasierer und Rasierklingen, aber ich bin zu faul dafür, daher trage ich Bart)
Und Wellenschliff bei Seilen und Kabelnindern und all so Zeugs hat auch den Vorteil, dass man viel weniger abrutscht und es viel effektiver geht.
Und nein, ich werde meine Gebrauchsmesser (ein CRKT M16 und ein aktuelles Victorinox Soldatenmesser) sicher nicht dauernd schleifen, das sind Dinge die habe ich dabei, brauche ich wenn nötig und sonst gammeln die in der Tasche rum, wenn es arg dreckig ist, schwenke ich es im Fluss und lasse es etwas austrocknen.
Jetzt kann man sich natürlich darüber auslassen, dass ich ein Amateur bin, oder Messer misshandle oder sonstwas. mag alles sein, ist egal, das ist nunmal die mehrheitliche realität bei Gebrauchsmessern.
Der Elite-Messer-Afficionado, der sein Messer täglich schleift und pflegt mag darüber herablassend die Nase rümpfen, aber ich verbringe dann meine Zeit lieber damit meine Katzen zu bespassen und meine Kinder zu streicheln (oder umgekehrt).
Der Wellenschliff kann nichts was ein scharfer Normalschliff nicht auch könnte. Aber der Normalschliff kann Dinge, die ein Wellenschliff nicht kann. Wenn es für dich ein Verkaufsargument ist das du deine Säge nur alle 5 Jahre schleifen musst... dann okay.
Ein Messer ist an erster Stelle ein Schneidwerkzeug. Oder um es mit den Worten von Rötger Feldmann auszudrücken: "Ein Taucher der nicht taucht, taucht nichts."
Ich habe 2 CRKT Messer mit den oben genannten "Veff-Serrations"*, beide habe ich seit Jahren im Gebrauch und nur an dem normalen Teil der Klinge nachgeschärft.
Nicht nur das sich alle Arten von Seil, Folie oder die erwähnten Kabelbinder sehr gut schneiden lassen, sie sind auch ideal um Kabel abzuisolieren. Ich würde sie einem traditionellen Wellenschliff immer vorziehen.
*keine Ahnung ob es dafür ein deutsches Wort gibt.
Also wenn ich hier den Victonox Hype sehe, dann drängt sich mir die Schlussfolgerung auf das manch einer vielleicht einfach nichts besseres als 440A gewohnt ist. Probier doch mal ein Opinel mit 1,65 mm Klingenstärke aus Kohlenstoffstahl oder für die Wartungsmuffel meinetwegen die Sandvik Variante, schleif das auf deine 22-24° und dann erzähl mir nochmal das du mit Kabelbindern oder Spectra-Seilen Probleme hast. Ich hab neulich eine Axt eingestielt und musste da noch etwas am superharten Hickory Stiel anpassen. Ich war zu faul groß nach passendem Werkzeug zu suchen und hab kurzerhand das Sackmesser von Opinel genommen. Das ging wie Butter. Mit dem Wellenschliff hätte ich nicht mal ein glattes Schnittbild bekommen. Mir ist völlig unklar wofür man so was brauchen könnte. Ich sehe das überwiegend bei der CRKT urban Ninja Fraktion aber bei Leuten die ihre Messer häufig und ernsthaft für vielfältige Arbeiten einsetzen fast gar nicht. Aber jeder wie er es braucht.
Und ja, ich habe auch einen Schleifsatz für Wellenschliffe. Mir macht das Spaß. Ich schleife auch meine Sägeblätter und Bohrer. Aber dafür hab ich halt keine Katze...
Ich habe seit zehn Jahren ein Victorinox Sentinel mit Wellenschliff in der Einsatzjacke und damit schon so manches erfolgreich geschnitten. Okay, Fleischwurstscheiben sehen damit wegen der Wellen nicht schön aus, aber das sollte aus hygienischen Gründen ohnehin vermieden werden.
Ansonsten war das Ding recht günstig, ist bisher nicht einmal gepflegt oder geschliffen worden und weiß anscheinend einfach nicht, dass es aus diversen Gründen kein ernsthaftes Schneidwerkzeug ist. Hoffentlich bleibt das so.
Ich hab ne Handsäge, mit der bekomme ich auch alles durch was du mit deinem ernsthaften Schneidwerkzeug machst.
@Hummingbird
Das Thema ist "Soldaten und Messer, was ist zweckmässig". Es ist weltfremd zu glauben, dass "Hauptgefreiter Vladimir Müller" sein Taschenmesser regelmäßig nachschleift. Und er muss sich damit auch nicht rasieren können!
Ich habe seit zwei Jahrzehnten ein KM2000 und ein einfaches DropPoint Klappmesser mit Wellenschliff [https://www.amazon.de/Heckler-Koch-01HK01-Drop-Point/dp/B001IOT44K/ref=sr_1_9?keywords=Heckler+%26+Koch&qid=1557998856&s=sports&sr=1-9-catcorr.
Das KM2000 habe ich quasi nie genutzt, sieht aber sehr stylisch aus am Plattenträger / Chestrig / Koppel... Ab und zu vielleicht zum Aufhebeln einer Kiste.
Das Klappmesser zum öffnen von den Plastikschläuchen der Munition, Brötchenschneiden bei Kaltverpflegung, schneiden von Pi-Schnur zum Abspannen des Tarps (dank Wellenschliff geht das auch mit stumpfer Klinge sehr einfach...), usw. also recht häufig.
Ich bin Jäger und habe einige Jagdmesser, vom Mora Werbegeschenk (Wert 10 EUR) über Pendleton Lite Hunter hin zum Cold Steel Master Hunter. Die schleife ich auch selbst. Messer sind für mich aber ein Werkzeug, das ich brauche um die Kreaturen aufzubrechen. Ich würde mir nie ein 400 EUR aufwärts Messer kaufen. Gibt mir persönlich einfach nichts. Nicht weil ich es mir leisten könnte, Messer interessieren mich einfach nicht. Auch habe ich seit meiner AGA 1999 im Dienst noch nie gedacht "Jetzt wäre aber ein sehr scharf geschliffenes Messer super!" ...
@Hummingbird
Wenn ich im Dienst was sägen muss nehme ich die Säge von einem Fahrzeug oder aus dem "Pioniersatz leicht". Ich schlepp doch keine Handsäge durch die Gegend.
Mal von Leuten die viel Wert auf Tarnung (Fernspäher, Scharfschützen) abgesehen. Die haben da durchaus Bedarf und haben sowas dabei.
Ein Soldat sollte m.M. nach ein größeres, feststehendes Messer und ein Multitool haben. Nahkampf unter Einsatz blanker Waffen kommt zwar so gut wie nicht mehr vor, aber sowas wie das "Deutsche Expeditionsmesser" oder ein KA-BAR BK7 kann im Notfall auch als Waffe dienen. Das KM2000 mit seiner Tantoklinge und dem Wellenschliff dürfte als Camp Knive unbrauchbar sein, es gäbe auch eine Version mit Speerspitzen Klinge die wesentlich geeigneter ist. Heißt dann bezeichnenderweise "KM3000".
Als Werkzeug für´s Grobe habe ich aber, trotz ständig mit geschlepptem Cold Steel "Recon Sout" immer lieber den Klappspaten benutzt.
Zur Schnitthaltigkeit einer Wellenklinge: ich mißbrauche die Welle meines Swisstools (ca. 2005 gekauft; selten benutzt weil ichs scheiße finde; nie gepflegt, nie geschärft) seit ca. 2,5 Wochen um im Rahmen der Renovierung einer Bar Gipskartonplatten zuzuschneiden. Läuft.
Diese ganze Diskussion ist total sinnlos
Vor allem ist es dem Soldaten ziemlich egal wie man es nennt, Hauptsache es ist durch.
@Hummingbird, willst du jetzt nur noch auf sehr dummem Niveau trollen?
einzige Ermahnung, reiss dich zusammen und trag sinnvolles bei, sonst gibt es eine Pause!
goschi (admin)
Persönlich:
Einhandmesser - Spyderco Endura 4 mit Flachschliff
- unter 100g schwer (pers. maximal Gewicht für Einhandmesser, ein leichter Gewichtsfetisch meinerseits )
- vollwertige Klinge mit fast 10 cm und dank dem Flachschliff super einsetzbar
- dank Spyderhole problemlos auch mit Einsatzhandschuhe zu bedienen, ebenso der Backlock-Verluss
Seit Jahre in meine Hostentasche eingeclippt, egal ob im Inland oder während des Afghanistaneinsatzes. Anwendungsgebiet sind einfach alles was es zu schneiden gibt, vom Brötchen schneiden, über Mun-Schläuche, Pi-Schur, etc.
Tool - Victorinox SwissTool X
- ständig am Mann/PlateCarrier und für jegliche gröbere Arbeiten gedacht, von der verklemmten Üb-Munition im Patronenlager, über MunKisten öffnen, Draht schneiden, etc.
Wird aber höchstwahrscheinlich demnächst durch ein Leatherman MUT ergänzt aufgrund der mehr "waffentauglichen" Werkzeuge
Feststehend - Böker Plus Colubris
- massiver kurzer Stachel mit 12 cm Klinge
- schneidet gut, kann aber auch (im Notfall) auch als Hebelwerkzeug eingesetzt werden
- extrem griffig und kam vor allem bei groben Arbeiten zum Einsatz
Habe ich während des Einsatz außerhalb des Camps am Gürtel (1st Line) getragen und keinen Tag bereut.
Im Kameradenkreis bzw. in der Kompanie findet sich in den Hosentaschen eigentlich alle möglichen Modelle von den üblichen Markten wie Spyderco, CRKT, Cold Steel, Pohl Force & Co., ebenso wie Leatherman und Gerber Tools. Aber auch bei feststehenden Messern gibt es eine breite Palette. KM2000 und das neue BW Taschenmesser haben höchstens junge Kameraden (meist FWDL-Status), aber das mag insgesamt auch einfach an der Truppengattung bzw. Verwendung liegen.
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