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> Nukleare Abschreckung - und wie sie funktioniert, ausgelagert
Wraith187
Beitrag 31. Mar 2022, 09:55 | Beitrag #1
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Oberleutnant
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ZITAT(KSK @ 30. Mar 2022, 19:10) *
ZITAT(tommy1808 @ 30. Mar 2022, 18:23) *
ZITAT(KSK @ 30. Mar 2022, 16:12) *
Damit zeigst du es ja selbst auf. Einerseits sind 33 Mrd. Für 5400 Sprengköpfe keine 10 Mio pro Sprengkopf und noch viel wichtiger: "Total cost of ownership" sind alles andere als reine Wartungskosten für die Sprengköpfe rolleyes.gif
Deswegen ja "man sollte nachschauen", statt aus dem kopf zu posten.
Ändert aber noch wirklich was an "Russland kann sich seine Atomwaffen nicht leisten", das wäre das halbe Budget.
Ich hatte das als Aufforderung an mich verstanden xyxthumbs.gif
Das Kostenthema hinter den Nuklearwaffen ist allerdings tatsächlich interessant hinsichtlich der Arsenale die Russland (und die USA) vorhalten. Grundsätzlich ein interessantes Thema und im Grunde fragt man sich auch hier, warum Russland glaubt sich 6000 Sprengköpfe leisten zu müssen? Ad hoc führt das in meinen Augen direkt wieder zum Selbstverständnis der Weltmacht zurück, man stellt gerade aber konventionell unter Beweis, dass das Vergangenheit ist.
Ich würde hier als zusätzlichen Grund auch die strategische Verteidigungsfähigkeit Russlands sehen. Russland braucht wohl weniger als 1.000 Atomsprengköpfe, um seine globalen Gegner effektiv bedrohen/abschrecken zu können. Da wären 6.000 also deutlich zu viel. Aber: Russland ist seit den 1980ern besorgt darüber, dass "Der Westen" seinen "Raketenschild" auf die Reihe bringt und Defensivwaffen mit hinreichender Abfangwahrscheinlichkeit fertig ausentwickelt und, möglicherweise sogar unbemerkt von Russland, einführt.

Die russische Perspektive wäre also:
Nimmt man an, der Westen könnte russische Atomraketen mit 98%-iger Wahrscheinlichkeit abfangen und Russland habe nur 1.000 Raketen. Dann würden von den 1.000 Sprengköpfen nur 20 ihr Ziel (das ja auch militärisch und weitab von zahlreichen zivilen Opfern gelegen sein könnte) erreichen, während die zahlreichen imperialistischen Atomwaffen das russische Volk nahezu ungehindert (abgesehen von Moskau) vernichten könnten. Unter dieser Vorraussetzung könnten "Die Amerikaner" einen Atomkrieg "gewinnen" oder zumindest glauben ihn gewinnen zu können und hätten daher weniger Hemmungen einen Atomkrieg gegen Russland zu führen bzw. zu beginnen. Die atomare Abschreckung würde also plötzlich nicht mehr funktionieren. Hat man jedoch 6.000 Sprengköpfe bleiben bei 98% Abfangquote noch 120 Sprengköpfe übrig. Davon würden wohl ca. 60 auf zivile Bevölkerungszentren zielen, von denen ca. 40 in den USA liegen würden. 40 ausgelöschte amerikanische Großstädte wären den Amerikanern wohl ein viel zu hoher Preis für einen "Sieg" über Russland. Die 6.000 Sprengköpfe sind also auch bei Einführung eines Raketenschildes noch eine, wenn auch verringerte, atomare Abschreckung, während es 1.000 Sprengköpfe nicht unbedingt wären. Und da ein möglicher Raketenschild ja auch nur nach und nach aufgebaut werden würde, würden 6.000 Sprengköpfe Russland auch einfach Zeit erkaufen, in der für Russland die atomare Abschreckung noch funktioniert und man dann "in Ruhe" Maßnahmen als Reaktion auf den Aufbau des Raketenschildes abwägen und durchführen könnte.


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